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Leslie Cheung und Tübinger Fehde: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Tübinger Fehde''' wird der Konflikt zwischen [[Welf VI.]] und [[Welf VII.]] einerseits und dem [[Pfalzgraf]]en [[Hugo I. (Tübingen)|Hugo von Tübingen]] andererseits von 1164 bis 1166 bezeichnet. Sie umfasste den gesamten schwäbischen Raum und konnte nur durch mehrmalige Intervention [[Friedrich I. (HRR)|Kaiser Friedrich Barbarossas]] gelöst werden.
{{Überarbeiten}}'''Leslie Cheung''' ({{zh|c= 張國榮/张国荣}}, * [[12. September]] [[1956]] in [[Hongkong]]; † [[1. April]] [[2003]] ebenda) war ein international bekannter [[China|chinesischer]] [[Gesang|Sänger]] und [[Schauspieler]].


== Biographie ==
== Geschehen ==


=== Ursache ===
Er war das jüngste von 10 Geschwistern, trotzdem soll seine Kindheit ziemlich einsam gewesen sein, da sein nächstältester Bruder 8 Jahre älter war und seine Eltern häufig im Ausland. Umso mehr hing er an seiner Amme, die er auch noch als Erwachsener beschäftigte. Seine Eltern ließen sich scheiden, worunter er sehr litt. Mit 13 Jahren ging er nach [[England]], kehrte später aber nach Hongkong zurück, wo er in den 80ern sowohl als Sänger wie auch als Schauspieler sehr erfolgreich wurde. Tatsächlich war er neben Alan Tam wahrscheinlich der populärste Sänger. In den 90ern gab er das Singen allerdings für einige Jahre fast vollkommen auf, und konzentrierte sich auf die Schauspielerei. Vielleicht auch weil ihm der Fanatismus einiger Fans (der in einem regelrechten Krieg zwischen seinen Fans und denjenigen von Alan Tam gipfelte) zu weit ging. Ursprünglich wollte er sich sogar vollkommen aus dem Showbusiness zurückziehen und nach Kanada auswandern. Aber er hat schon für „Days of being wild“ von [[Wong Kar-wai]] unterschrieben. Vielleicht stimmte ihn dessen Erfolg und das Kritikerlob um, es doch noch mal als Schauspieler zu versuchen. Zu Recht, denn in den folgenden Jahren wurde er durch weitere Hauptrollen in Filmen von Wong Kar wai (''Ashes of Time'' und ''Happy Together'') oder [[Chen Kaige]] (''Farewell my Concubine'' und ''Temptress Moon'') sogar international als ernsthafter Schauspieler wahrgenommen. 1997 kehrte er auch auf die Bühne zurück.
2003 beging er am 1. April 46-jährig [[Selbstmord]], indem er aus dem Fenster des Hongkonger [[Mandarin Oriental]] sprang. In einem Abschiedsbrief nannte er als Grund [[Depression]]en, dankte seinem [[Psychiater]], seiner Familie und Mr. Tong, seinem Freund. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass er in seinem letzten Hongkong-Film „Inner Senses“, einen Psychiater spielt, welcher, von Schuldgefühlen getrieben, Selbstmord begehen will, in dem er sich vom Dach eines Hochhauses stürzt. Auch heute noch gehört er zu den beliebtesten Schauspielern und Sängern Chinas. Gerade kürzlich (2005) wurde er in mehreren Umfragen anlässlich des 100jährigen Jubiläums des chinesischen Films zum beliebtesten Schauspieler Chinas gewählt.


Die Quellen ([[Historia Welforum]], Otto von St. Blasien) berichten, dass Hugo mehrere Straßenräuber (''latrones'') aufgriff, wobei er die eigenen [[Ministeriale]] frei ließ, die welfischen jedoch hinrichtete und deren Burg Möhringen (bei Stuttgart) zerstörte.
== Sexualität ==
Daraufhin sandte Welf VI. eine Klage (''querimonia'') an Hugo, die dieser unterwürfig beantwortete und so zunächst einer Fehde entging. Die Welfen vergaßen die Vorfälle jedoch nicht und so erneuerte Welf VII. die Klage 1164, da sein Vater in Italien weilte. Von [[Friedrich von Rothenburg|Herzog Friedrich IV. von Schwaben]] aufgestachelt, gab Hugo eine trotzige Antwort, was nach [[Gerd Althoff]] einer ritualisierten Zustimmung zu gewaltsamen Lösung ([[Fehde]]) entsprach.
Bis heute ist unsicher, ob Leslie Cheung [[Bisexualität|bisexuell]] oder [[Homosexualität|schwul]] war. Vielleicht war er sich selber nicht sicher. 2001 hatte er in einem Interview gesagt, dass es vermutlich richtig wäre, ihn als bisexuell zu bezeichnen.
Als junger Mann hatte er einige Freundinnen. Vor seinem Tod war er allerdings schon jahrelang mit seinem Freund zusammen gewesen. Wann sie genau zusammen kamen, ist allerdings unklar, die meisten Fans denken aber, dass es schon kurz nach ihrem zweiten Treffen war, somit wären es über 20 Jahre. Viele Jahre lang war ihre Beziehung sozusagen ein offenes Geheimnis im Hongkonger Showbiz. Spätestens nach dem Dreh zu „Farewell My Concubine“, in dem Leslie einen schwulen [[Peking-Oper]]nsänger gespielt hatte, gab es viele Gerüchte. Schon 1997 hatte er dann den Mut, ein weiteres Mal einen Schwulen zu spielen, in „Happy Together“ von [[Wong Kar-Wai]], inklusive einer gewagten Sexszene zu Beginn des Filmes. Dazwischen spielten noch einige anderen Filme wie „He's a woman, she's a man“ mehr oder weniger offen mit Geschlechteridentitäten. Nun kochte die Gerüchteküche endgültig. Als er im selben Jahr zur Bühne zurückkehrte, überraschte er mit einer Show, indem er einen [[Tango (Standardtanz)|Tango]] mit seinem (männlichen) [[Choreograf]]en tanzte - mit pinken High-heels.


Die ältere Forschung (v.a. Karl Schmid) vermutet tiefere Ursachen und findet diese in einem Streit um das Bregenzer Erbe.
Bei einem dieser Konzerte widmete er den Song „Moon represents my heart“ seiner Mutter und seinem besten Freund, weil der ihm in einer schweren Zeit beigestanden habe und die Person sei, die er nach seiner Mutter am meisten liebe. In den folgenden Jahren zeigte er sich vermehrt öffentlich mit seinem Freund, 2001 wurden sie erstmals Händchen haltend fotographiert. Die Hongkonger Presse verfolgte sie aber regelrecht und unterstellte ihnen auch immer wieder Affären. Zum Beispiel schrieben sie, Leslie hätte jemand anderen, weil er immer wieder mit einem jungen Mann gesehen würde. Es war sein Assistent. Nach Leslies Selbstmord wurden dann auch Gerüchte laut, er hätte sich umgebracht, weil seine Beziehung gescheitert sei. Dagegen spricht aber sehr viel. So hatte er zum Beispiel in seinem Abschiedsbrief nichts davon erwähnt, aber dafür seinem Freund gedankt, und sowohl sein Freund als auch seine Familie und Freunde sagten immer wieder, dass an den Gerüchten nichts dran sei. In der offiziellen Todesanzeige wurde sein Freund an erster Stelle genannt, vor Leslies Geschwistern, dort, wo normalerweise der Name des Ehepartners steht, und als „liebend“ oder „geliebt“ bezeichnet.


In der neueren Forschung hat Gerd Althoff darauf hingewiesen, dass die Quellen lediglich das Unrechtsurteil Hugos nahelegen. Alles andere sei Spekulation. Dennoch muss die Konkurrenz der drei Herzöge ([[Berthold IV. (Zähringen)|Berthold von Zähringen]], Friedrich von Schwaben und Welf von Spoleto), genauso wie die expansive Territorialpolitik Hugos als ursächliches Spannungsfeld gesehen werden (s.h. Literatur: Feldmann).
== Filme ==
Ein weiterer Aspekt ist der alte Feindschaftskomplex zwischen Welf und König Konrad bzw. dessen Sohn Friedrich von Rothenburg (Herzog von Schwaben), der mit welfischer Hilfe bei den Thronfolgeregelungen [[1152]] übergangen wurde und durch die Geburt des ersten Sohnes Kaiser Friedrich Barbarossas 1164 keine Aussicht mehr auf den Königstitel hatte.
* Ashes of Time Redux (2008)
* Inner Senses (異度空間 2002)
* From Ashes to Ashes (煙飛煙滅 2000)
* Okinawa Rendez-vous (戀戰沖繩 2000)
* And I Hate You So (小亲亲 2000)
* Double Tap (槍王 2000)
* The Kid (流星語 1999)
* Moonlight Express (星月童話 1999)
* Anna Magdalena (安娜瑪德蓮娜 1998)
* A Time to Remember (紅色戀人 1998)
* Ninth Happiness (九星報喜 1998)
* Knock Off (1998)
* Happy Together (春光乍泄 1997)
* All's Well, Ends Well (97家有喜事 1997)
* Tristar (大三元 1996)
* Who's the Man, Who's the Woman (金枝玉葉 II 1996)
* Shanghai Grand (新上海灘 1996)
* Viva Erotica (色情男女 1996)
* Yang Yin: Gender in Chinese Cinema (1996)
* Temptress Moon (風月 1996)
* The Chinese Feast (金玉滿堂 also known as: 滿漢全席 1995)
* The Phantom Lover (夜半歌聲 1995)
* It's a Wonderful Life (大富之家 1994)
* He's a Woman, She's a Man (金枝玉葉 1994)
* Over the Rainbow Under the Skirt (記得……香蕉成熟時 II:初戀情人 1994)
* Long and Winding Road (錦繡前程 1994)
* Ashes of Time (東邪西毒 1994)
* The Bride with White Hair (白髮魔女傳 1993)
* The Bride with White Hair 2 (白髮魔女傳 II 1993)
* All's Well, Ends Well Too (花田喜事 1993)
* Dong Cheng Xi Jiu (射雕英雄傳之東成西就 1993)
* Farewell My Concubine (霸王別姬 1993)
* All's Well, Ends Well (家有喜事 1992)
* Nam Kong Legend: Anti-Punk Squad (藍江傳之反飛組風云 1992)
* Party of a Wealthy Family (豪門夜宴 1991)
* Days of Being Wild (阿飛正傳 1991)
* Once a Thief (縱橫四海 1991)
* Aces Go Places V: The Terracotta Hit (新最佳拍檔 1989)
* Fatal love (殺之戀 1988)
* Dragon family (龍之家族 1988)
* [[A Chinese Ghost Story]] (倩女幽魂 1987)
* [[A Chinese Ghost Story Part II]] (倩女幽魂 II:人間道 1990)
* A Better Tomorrow II (英雄本色 II 1987)
* Rouge (胭脂扣 1987)
* A Better Tomorrow (英雄本色 1986)
* Last Song in Paris (偶然 1986)
* For Your Heart Only (為你鐘情 1985)
* Intellectual Trio (龍鳳智多星 1984)
* Fate (緣份 1984)
* Double Decker (三文治 1984)
* Merry Christmas (聖誕快樂 1984)
* First time (第一次 1983)
* Little Dragon maid (楊過與小龍女 1983)
* The Drummer (鼓手 1983)
* Nomad (烈火青春 1982)
* Teenage Dreamers (檸檬可樂 1982)
* Crazy Romance (求愛反斗星 1982)
* Energetic 21 (沖激21 1982)
* On Trial (失業生 1981)
* Salute (喝采 1980)
* Erotic Dreams of the Red Chamber (紅樓春上春 1978)


== Weblinks ==
=== Verlauf ===
*{{IMDb Name|ID=0002000|NAME=Leslie Cheung}}
*[http://www.lesliecheung.cc/ Leslie Cheung Cyberworld]
*[http://www.lesliecheung.com/ Leslie Cheung Internet Fan Club]
*[http://3sat.de/film/reihen/71798/index.html Das Geschlecht der Sterne]Artikel über Leslie Cheung von 3Sat


Nachdem Hugo sich nicht einsichtig zeigte und keine ''satisfactio'' leisten wollte, berichtete Welf VII. seinen Verwandten, Freunden und Getreuen von dem ihm angetanen Unrecht und schmiedete so eine mächtige Allianz, der drei Bischöfe, [[Berthold IV. (Zähringen)|Herzog Berthold von Zähringen]] und 15 Grafen angehörten. Am 5. September 1164 rückten Welf und seine Verbündeten mit einem gewaltigen Heer von 2200 Mann vor Tübingen, in dessen Schutz sich Pfalzgraf Hugo und Herzog Friedrich mit 1100 Mann verschanzt hatten. In der versehentlich am Sonntag entbrannten [[Schlacht]] unterlag die welfische Partei. Hugo konnte 900 Ritter gefangen nehmen, und Welf VII. selbst entkam gerade noch auf die Burg Achalm.
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Daraufhin kam Welf VI. aus Italien zurück und erwirkte mit Hilfe des Kaisers auf einem [[Hoftag]] im November 1164 die Herausgabe der Gefangenen gegen einen Waffenstillstand.
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|ALTERNATIVNAMEN= Zhang Guo Rong
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Nach einem Jahr, im Januar 1166, brachen die Welfen den Frieden und verwüsteten erneut die pfalzgräfischen Länder. Dabei zerstörten sie die Burgen Kellmünz, Pfalzgrafenweiler, Hildrizhausen und Gültstein, die nach Schiffer (s. Literatur) allesamt Vorposten der tübingischen Expansion waren.
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Hugo konterte, indem er den Herzog von Schwaben bat, mittels seiner verwandtschaftlichen Beziehungen Hilfe vom böhmischen Herzog (König) [[Vladislav II.]] zu erhalten. Mithilfe dieser böhmischen Truppen verwüstete er die welfischen Besitzungen und zwang die Welfen, sich in ihre Burg Ravensburg zurückzuziehen.
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[[es:Leslie Cheung]]
=== Ende ===
[[fi:Leslie Cheung]]

[[fr:Leslie Cheung]]
Nach dem gescheiterten Waffenstillstand vom November 1164 verlangten die wiederaufgeflammten Kämpfe im Frühjahr 1166 erneut eine Einmischung des Kaisers. Auf dem Hoftag in Ulm anfang März musste sich Pfalzgraf Hugo auf kaiserlichen Befehl dreimal vor Welf VII. in Anwesenheit aller beteiligter Adliger (auch Friedrich von Rothenburgs) niederwerfen und wurde dann gefesselt in Gefangenschaft abgeführt. Bis zum Tod des jungen Welfs 1167 verbrachte er so inhaftiert eineinhalb Jahre auf einer welfischen Burg in Churrätien.
[[id:Leslie Cheung]]
[[Unterwerfungsrituale]] waren im Hochmittelalter gängige öffentliche Zeichen und lösten so manchen Konflikt (s.h. [[Gerd Althoff]]).
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[[ko:장국영]]
Als offene Frage bleibt, warum Herzog Friedrich von Schwaben nicht bestraft wurde.
[[ms:Leslie Cheung]]

[[nl:Leslie Cheung]]
== Literatur ==
[[sv:Leslie Cheung]]

[[vi:Trương Quốc Vinh]]
* Gerd Althoff: Konfliktverhalten und Rechtsbewusstsein: Die Welfen in der Mitte des 12. Jahrhunderts. In: Frühmittelalterliche Studien 26/1992. S. 331-352. (s.h. oben)
[[zh:張國榮]]
* Karin Feldmann: Welf VI. und sein Sohn. Tübingen 1971. (facettenreich)
[[zh-yue:張國榮]]
* Peter Schiffer: Möhringen und die Territorialpolitik der Pfalzgrafen von Tübingen. Zur Ursache der Tübinger Fehde (1164–1166). In: Schmierer, Wolfgang (Hrsg.): Aus südwestdeutscher Geschichte. Festschrift für Hans-Martin Maurer. Stuttgart 1994. S. 81-104.
* Karl Schmid: Graf Rudolf von Pfullendorf und Kaiser Friedrich I. Freiburg 1954. (veraltet, aber bisher zentral)

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[[Kategorie:Deutsche Geschichte (Heiliges Römisches Reich)]]
[[Kategorie:Fehde]]
[[Kategorie:Welfenhaus]]
[[Kategorie:Bewaffneter Konflikt]]
[[Kategorie:1160er]]

Version vom 5. März 2009, 15:38 Uhr

Als Tübinger Fehde wird der Konflikt zwischen Welf VI. und Welf VII. einerseits und dem Pfalzgrafen Hugo von Tübingen andererseits von 1164 bis 1166 bezeichnet. Sie umfasste den gesamten schwäbischen Raum und konnte nur durch mehrmalige Intervention Kaiser Friedrich Barbarossas gelöst werden.

Geschehen

Ursache

Die Quellen (Historia Welforum, Otto von St. Blasien) berichten, dass Hugo mehrere Straßenräuber (latrones) aufgriff, wobei er die eigenen Ministeriale frei ließ, die welfischen jedoch hinrichtete und deren Burg Möhringen (bei Stuttgart) zerstörte. Daraufhin sandte Welf VI. eine Klage (querimonia) an Hugo, die dieser unterwürfig beantwortete und so zunächst einer Fehde entging. Die Welfen vergaßen die Vorfälle jedoch nicht und so erneuerte Welf VII. die Klage 1164, da sein Vater in Italien weilte. Von Herzog Friedrich IV. von Schwaben aufgestachelt, gab Hugo eine trotzige Antwort, was nach Gerd Althoff einer ritualisierten Zustimmung zu gewaltsamen Lösung (Fehde) entsprach.

Die ältere Forschung (v.a. Karl Schmid) vermutet tiefere Ursachen und findet diese in einem Streit um das Bregenzer Erbe.

In der neueren Forschung hat Gerd Althoff darauf hingewiesen, dass die Quellen lediglich das Unrechtsurteil Hugos nahelegen. Alles andere sei Spekulation. Dennoch muss die Konkurrenz der drei Herzöge (Berthold von Zähringen, Friedrich von Schwaben und Welf von Spoleto), genauso wie die expansive Territorialpolitik Hugos als ursächliches Spannungsfeld gesehen werden (s.h. Literatur: Feldmann). Ein weiterer Aspekt ist der alte Feindschaftskomplex zwischen Welf und König Konrad bzw. dessen Sohn Friedrich von Rothenburg (Herzog von Schwaben), der mit welfischer Hilfe bei den Thronfolgeregelungen 1152 übergangen wurde und durch die Geburt des ersten Sohnes Kaiser Friedrich Barbarossas 1164 keine Aussicht mehr auf den Königstitel hatte.

Verlauf

Nachdem Hugo sich nicht einsichtig zeigte und keine satisfactio leisten wollte, berichtete Welf VII. seinen Verwandten, Freunden und Getreuen von dem ihm angetanen Unrecht und schmiedete so eine mächtige Allianz, der drei Bischöfe, Herzog Berthold von Zähringen und 15 Grafen angehörten. Am 5. September 1164 rückten Welf und seine Verbündeten mit einem gewaltigen Heer von 2200 Mann vor Tübingen, in dessen Schutz sich Pfalzgraf Hugo und Herzog Friedrich mit 1100 Mann verschanzt hatten. In der versehentlich am Sonntag entbrannten Schlacht unterlag die welfische Partei. Hugo konnte 900 Ritter gefangen nehmen, und Welf VII. selbst entkam gerade noch auf die Burg Achalm.

Daraufhin kam Welf VI. aus Italien zurück und erwirkte mit Hilfe des Kaisers auf einem Hoftag im November 1164 die Herausgabe der Gefangenen gegen einen Waffenstillstand.

Nach einem Jahr, im Januar 1166, brachen die Welfen den Frieden und verwüsteten erneut die pfalzgräfischen Länder. Dabei zerstörten sie die Burgen Kellmünz, Pfalzgrafenweiler, Hildrizhausen und Gültstein, die nach Schiffer (s. Literatur) allesamt Vorposten der tübingischen Expansion waren.

Hugo konterte, indem er den Herzog von Schwaben bat, mittels seiner verwandtschaftlichen Beziehungen Hilfe vom böhmischen Herzog (König) Vladislav II. zu erhalten. Mithilfe dieser böhmischen Truppen verwüstete er die welfischen Besitzungen und zwang die Welfen, sich in ihre Burg Ravensburg zurückzuziehen.

Ende

Nach dem gescheiterten Waffenstillstand vom November 1164 verlangten die wiederaufgeflammten Kämpfe im Frühjahr 1166 erneut eine Einmischung des Kaisers. Auf dem Hoftag in Ulm anfang März musste sich Pfalzgraf Hugo auf kaiserlichen Befehl dreimal vor Welf VII. in Anwesenheit aller beteiligter Adliger (auch Friedrich von Rothenburgs) niederwerfen und wurde dann gefesselt in Gefangenschaft abgeführt. Bis zum Tod des jungen Welfs 1167 verbrachte er so inhaftiert eineinhalb Jahre auf einer welfischen Burg in Churrätien. Unterwerfungsrituale waren im Hochmittelalter gängige öffentliche Zeichen und lösten so manchen Konflikt (s.h. Gerd Althoff).

Als offene Frage bleibt, warum Herzog Friedrich von Schwaben nicht bestraft wurde.

Literatur

  • Gerd Althoff: Konfliktverhalten und Rechtsbewusstsein: Die Welfen in der Mitte des 12. Jahrhunderts. In: Frühmittelalterliche Studien 26/1992. S. 331-352. (s.h. oben)
  • Karin Feldmann: Welf VI. und sein Sohn. Tübingen 1971. (facettenreich)
  • Peter Schiffer: Möhringen und die Territorialpolitik der Pfalzgrafen von Tübingen. Zur Ursache der Tübinger Fehde (1164–1166). In: Schmierer, Wolfgang (Hrsg.): Aus südwestdeutscher Geschichte. Festschrift für Hans-Martin Maurer. Stuttgart 1994. S. 81-104.
  • Karl Schmid: Graf Rudolf von Pfullendorf und Kaiser Friedrich I. Freiburg 1954. (veraltet, aber bisher zentral)