Ipomoeeae und Stammdienststelle der Bundeswehr: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Infobox Militärische Einheit |
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{{Taxobox |
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|Name= |
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| Taxon_WissName = Ipomoeeae |
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|Bild=[[Bild:SDBw.png|100px]] |
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| Taxon_Rang = Tribus |
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|Beschriftung=Internes Verbandsabzeichen |
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| Taxon_Autor = [[Albrecht von Haller junior|Haller f.]] |
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|Daten= |
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| Taxon2_Name = Windengewächse |
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|Startdatum=1. Okt. 2006 |
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| Taxon2_WissName = Convolvulaceae |
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|Enddatum= |
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| Taxon2_Rang = Familie |
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|Land= [[Bild:Flag of Germany.svg|15px]] [[Deutschland]] |
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| Taxon3_Name = Nachtschattenartige |
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|Streitkräfte= [[Bundeswehr]] |
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| Taxon3_WissName = Solanales |
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|Teilstreitkraft= [[Bild:Streitkräftebasis.png|30px]] [[Streitkräftebasis]] |
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| Taxon3_Rang = Ordnung |
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|Teilstreitkraft_Bezeichnung=Organisationsbereich |
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| Taxon4_Name = Asternähnliche |
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|Truppengattung= |
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| Taxon4_WissName = Asteridae |
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|Typ= |
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| Taxon4_Rang = Unterklasse |
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|Unterstellte_Einheiten= |
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| Taxon5_Name = Dreifurchenpollen-<br />Zweikeimblättrige |
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|Mannstärke= |
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| Taxon5_LinkName = Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige |
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|Teil_von= [[Bild:Bmvg.gif|15px]] [[Inspekteur der Streitkräftebasis]] |
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| Taxon5_WissName = Rosopsida |
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|Stationierungsort=[[Köln]] |
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| Taxon5_Rang = Klasse |
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|Stationierungsort_Bezeichnung=Standort |
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| Taxon6_Name = Bedecktsamer |
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|Spitzname= |
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| Taxon6_WissName = Magnoliophyta |
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|Schutzpatron= |
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| Taxon6_Rang = Abteilung |
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|Motto= |
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| Bild = Morning glory 5b.jpg |
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|Farben= |
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| Bildbeschreibung = ''[[Ipomoea tricolor]]'' |
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|Farben_Bezeichnung= |
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|Marsch= |
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|Maskottchen= |
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|Ausrüstung= |
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|Ausrüstung_Bezeichnung= |
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|Schlachten= |
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|Schlachten_Bezeichnung= |
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|Jahrestage= |
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|Auszeichnungen= |
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|battle_honours= |
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<!-- Kommandeure --> |
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|Leitung_Bezeichnung=Führung |
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|Kommandeur1=[[Generalmajor|GenMaj]] [[Rainer Korff]] |
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|Kommandeur1_Bezeichnung=Leiter |
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|Kommandeur2= |
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|Kommandeur2_Bezeichnung= |
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|Kommandeur3= |
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|Kommandeur3_Bezeichnung= |
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|Wichtige_Kommandeure= |
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Die '''Stammdienststelle der Bundeswehr''' (SDBw) ist die zentrale personalführende Dienststelle der Bundeswehr für die [[Unteroffizier]]e mit [[Portepee]] ([[Feldwebeldienstgrade]]) in Köln. Teilweise werden auch Unteroffiziere ohne Portepee, Mannschaften und Reservisten (bis zum [[Oberstabsbootsmann]] der [[Reservist#Reservisten_der_Bundeswehr|Reserve]]) geführt. Die Personalführung der [[Offizier#Deutschland|Offiziere]] obliegt dem [[Personalamt_der_Bundeswehr|Personalamt der Bundeswehr]] bzw. dem [[Bundesministerium_der_Verteidigung|Bundesministerium der Verteidigung]]. Die Personalführung der verbleibenden Unteroffiziere und [[Mannschaften]] in den Teilstreitkräften Heer und Luftwaffe liegt bei den [[Formation_(Militär)|Verbänden und Einheiten]]. |
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'''Ipomoeeae''' ist eine [[Tribus (Biologie)|Tribus]] aus der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Windengewächse]] (Convolvulaceae). Die [[Typus (Nomenklatur)|Typusgattung]] sind die [[Prunkwinden]] (''Ipomoea''). |
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Hauptaufgabe der Stammdienststelle ist - im Gegensatz zur truppendienstlichen Führung, die sich unmittelbar aus dem hierarchischen Aufbau der Bundeswehr ergibt - die zentrale Personalführung; diese umfasst neben Ausbildungsplanung, Beförderung, Versetzung, Entlassung zum Ablauf der Verpflichtungszeit ([[Soldat_auf_Zeit|Soldat auf Zeit]]) bzw. Dienstzeit auch die Durchführung von Auswahlverfahren. |
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== Beschreibung == |
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Die Vertreter der Tribus Ipomoeeae sind [[Kletterpflanze]]n oder [[Liane (Pflanze)|Lianen]], nur selten wachsen sie auch als kleine [[Baum|Bäume]]. Die Basis der [[Blattspreite]]n ist meist herzförmig. Die [[Blüte]]n sind radiärsymmetrisch und zwittrig. Ihre [[Kelchblatt|Kelchblätter]] sind gleichgestaltig und vergrößern sich gelegentlich nach der Blütezeit. Die [[Staubfaden|Staubfäden]] sind flachgedrückt und behaart, die [[Pollen]]körner sind stachelig und pantoporate. Die [[Fruchtblatt|Fruchtblätter]] sind vollständig zu einem [[Griffel (Botanik)|Griffel]] verwachsen, der kugelförmige [[Narbe (Botanik)|Narben]] trägt. Die Früchte sind aufspringend und [[Kapselfrucht|kapselförmig]] oder nicht aufspringend und dann fleischig. |
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Das Auswahlverfahren zur Übernahme von [[Soldat_auf_Zeit|Zeitsoldaten]] in das Dienstverhältnis eines [[Berufssoldat]]en und die Zulassung zur Laufbahn der [[Offizier#Offizier_des_militärfachlichen_Dienstes_.28OffzMilFD_.2F_.E2.80.9EFachoffiziere.E2.80.9C.29|Offiziere des militärfachlichen Dienstes]] werden jährlich durchgeführt. Seit März 2008 findet im Abstand von zwei Jahren das Verwendungsauswahlverfahren zum Kompaniefeldwebel und vergleichbare („Spieß“) statt. Durch das in Abständen von drei Jahren stattfindende Verwendungsplanungsverfahren werden die Anwärter für den [[Feldwebeldienstgrade#Liste der Dienstgrade|Spitzendienstgrad]] (Oberstabsfeldwebel) in der Laufbahn der Feldwebel ermittelt. |
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== Vorkommen == |
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Die Gattungen der Tribus Ipomoeeae kommen weltweit vor. |
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Die Stammdienststelle der Bundeswehr ist Teil der [[Streitkräftebasis]] und damit unmittelbar dem ''Stellvertreter des Generalinspekteurs und [[Inspekteur_der_Streitkräftebasis|Inspekteur der Streitkräftebasis]]'' im Bundesministerium der Verteidigung unterstellt. |
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== Systematik == |
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Zur Tribus Ipomoeeae zählen folgende Gattungen: |
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== Die Stammdienststelle der Bundeswehr == |
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*''[[Argyreia]]'' |
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[[Bild:SDBw_Eingang_nacht.jpg|thumb|left|Nachtansicht der SDBw]] |
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*''[[Astripomoea]]'' |
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*''[[Blinkworthia]]'' |
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*[[Prunkwinden]] (''Ipomoea'') |
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*''[[Lepistemon]]'' |
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*''[[Lepistemonopsis]]'' |
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*''[[Paralepistemon]]'' |
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*''[[Rivea]]'' |
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*''[[Stictocardia]]'' |
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*''[[Turbina]]'' |
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=== Aufgaben der Stammdienststelle === |
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Nach der [[Kladistik|kladistischen]] Definition entspricht die Tribus der eng gefasstesten Klade, in der ''[[Ipomoea pes-tigridis]]'' und ''[[Astripomoea malvacea]]'' eingeordnet sind. |
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''Sie nimmt im Rahmen einer zentralen Personalführung:'' |
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== Quellen == |
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* Saša Stefanovic, Daniel Austin und Richard Olmstead: ''[http://depts.washington.edu/phylo/OlmsteadPubs/Stefanovic_et_al.Syst.Bot.pdf Classification of Convolvulaceae: A Phylogenetic Approach].'' In: ''Systematic Botany'', Band 28, Nummer 4, 2003. S. 791–806. |
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* Maßnahmen der Personalbedarfsdeckung, |
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[[Kategorie:Windengewächse|!Maripeae]] |
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* Personalentwicklung, |
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[[Kategorie:Convolvulaceae|!Maripeae]] |
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* Personalausgliederung, |
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''im Rahmen der Personalbewirtschaftung:'' |
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* Maßnahmen der Beförderung und |
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* der Personalhaushaltsbewirtschaftung |
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für alle [[Unteroffizier]]e der Bundeswehr und [[Mannschaften]] im zugeordneten Bereich wahr. |
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'''''Im Einzelnen:''''' |
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[[Bild:SDBw_Eingang_schraeg.JPG|thumb|left|Seitenansicht der SDBw]] |
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[[Bild:front_geb126.jpg|thumb|left|Tagansicht der SDBw]] |
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* Ermittlung und Bekanntgabe des personellen Ergänzungsbedarfes; |
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* Personalanforderung; |
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* Erstellung ärztlicher Gutachten hinsichtlich der Verwendungsfähigkeit; |
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* Personalauswahl zur Besetzung von Dienstposten; |
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* Versetzung, Kommandierung, Dienstpostenwechsel; |
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* Genehmigung von und Einberufung zu Wehrübungen; |
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* Erstellung und Führung von Personalakten; |
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* Führen von Personal- und Abstimmungsgesprächen; |
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* Umsetzung Förderstrategien für Verwendungsaufbau, -planung als Grundlage für Förderauswahlentscheidungen; |
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* Auswahl und langfristige Verwendungsplanung für Spitzenverwendungen (Oberstabsfeldwebel und Oberstabsbootsmann); |
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[[Bild:SDBw_Eingang.JPG|thumb|right|Einfahrt zur Lüttich-Kaserne]] |
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* Prüfen und Auswerten von Beurteilungen; |
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* Planen und Veranlassen der militärischen und militärfachlichen Aus- und Fortbildung sowie der zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung; |
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* Zuerkennen von Befähigungen (Personalbegriffe, Allgemeine Tätigkeitsnachweise et cetera); |
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* Festlegen von Anforderungskriterien für Auswahlverfahren und Mitwirken an der Personalauswahl; |
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* Auswahl zur Umwandlung des Dienstverhältnisses einer Soldatin und eines Soldaten auf Zeit in das Dienstverhältnis einer Berufssoldatin und eines Berufssoldaten und gegebenenfalls Rückführung in das Dienstverhältnis einer Soldatin und eines Soldaten auf Zeit (SaZ); |
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[[Bild:Tagungszentrum_neu.JPG|thumb|right|Tagungszentrum der SDBw]] |
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* Auswahl von Soldatinnen und Soldaten für den Vorschlag zur Zulassung zur Laufbahn der Offiziere des militärfachlichen Dienstes, sowie den Wechsel in die Laufbahn der Reserveoffiziere des Truppendienstes; |
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* Bearbeitung von Rechtsfragen und Beschwerden, Eingaben und Petitionen in der Personalführung und bei Verwaltungsmaßnahmen; |
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* Bearbeiten statusrechtlicher Auswirkungen und Folgemaßnahmen aus Fehlverhalten der Soldatinnen und Soldaten; |
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* Erlassen und Überwachen von Besonderen Anweisungen für die Personalbearbeitung von Unteroffizieren und Mannschaften; Dienstzeitverlängerung und -verkürzung von Soldatinnen und Soldaten auf Zeit; |
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* Entlassung und Zurruhesetzung; |
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* Beurlaubung und Freistellung vom militärischen Dienst; |
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* Ermitteln der Ansprüche auf dienstzeitbeendende Berufsausbildung („Berufsförderungsdienst“); Ernennungen, Beförderungen, Einweisungen und Dienstgradherabsetzungen; |
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* Festsetzung vorläufiger oder zeitweiliger höherer Dienstgrade; |
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* Bearbeitung von Stellenplänen. |
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'''''Im Besonderen:''''' |
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[[Bild:Vorbereitung_Konferenz.JPG|thumb|right|Vorbereitung einer Konferenz]] |
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* Information der zu führenden Soldatinnen, Soldaten und ihrer Vorgesetzten über die Belange der militärischen Personalführung im Rahmen des Informationskonzeptes durch Truppenbesuche; |
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* Gespräche mit Vorgesetzten in Personalangelegenheiten; |
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* Lehr- und Informationsveranstaltungen im Rahmen von Aus- und Weiterbildungen; |
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* Teilnahme an Tagungen; |
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* ständige Mitteilungen; |
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* Personelles Informations- und Berichtswesen; |
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* dabei Darstellen und Beurteilen der Personallage aus dem Zuständigkeitsbereich der Streitkräfte und Erarbeiten von Personalprognosen, Ausbildungsbedarfsprognosen; |
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* Mitwirken bei der Erarbeitung von Vorschriften, Erlassen, personellen Grundsatzweisungen sowie Planungsgrundlagen im Zuständigkeitsbereich; |
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* Erteilen von Auskünften im Rahmen der Aufgabe als zentrale Auskunftsstelle der Streitkräfte für Unteroffiziere und Mannschaften; |
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* Umsetzen von Grundsatzweisungen und Erlassen sowie Erarbeiten, Überwachen und Weiterentwickeln von ergänzenden Anweisungen zur Personalführung und -bearbeitung. |
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==== Aus der Personalführung ==== |
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'''''Das Leitbild der Stammdienststelle der Bundeswehr''''' |
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[[Bild:begruessung_chdst.jpg|thumb|right|Eröffnung einer Konferenz]] |
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Als größte zentrale Personal bearbeitende Dienststelle der Streitkräfte nehmen wir das [[Personalmanagement]] für alle aktiven und beorderten Unteroffiziere sowie für zugeordnete Mannschaften wahr. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag für die Zukunft und Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. |
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'''''Mensch''''' |
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Geleitet von den Grundsätzen der Inneren Führung ([[Innere Führung]]) stellen wir insbesondere eine zeit- und bedarfsgerechte Besetzung der Dienstposten sicher. Als wichtigstes und wertvollstes Gut unserer Streitkräfte steht dabei der Mensch mit seinen Qualifikationen, Zielen und Wünschen im Mittelpunkt unseres Handelns. |
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'''''Dialog''''' |
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[[Bild:teilnehmer.JPG|thumb|right|Konferenzteilnehmer]] |
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Wir stehen für eine engagierte und kompetente Personalführung, die den aktiven [[Dialog]] pflegt und umfassend informiert. |
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'''''Eignung, Befähigung und Leistung''''' |
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Die von uns geführten Soldatinnen und Soldaten sowie Reservistinnen und Reservisten fördern wir nach den Grundsätzen von Eignung, Befähigung und Leistung. Personalentscheidungen werden berechenbar und nachvollziehbar getroffen. Damit wird das Vertrauen in die Personalführung gestärkt und größtmögliche Akzeptanz erzielt. |
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'''''Personalführung''''' |
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Wir praktizieren Personalführung so, wie wir selbst geführt werden wollen. |
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'''''Zusammenarbeit''''' |
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Initiativ und offensiv pflegen wir die Zusammenarbeit mit den Bedarfsträgern sowie den fachlich zuständigen Stellen. Innovativ und frühzeitig bringen wir uns in Planungs-, Grundsatz- und Organisationsprozesse ein. |
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'''''Entwicklung der Stammdienststelle der Bundeswehr''''' |
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Die weitere Entwicklung der Stammdienststelle der Bundeswehr sehen wir als gemeinsame Herausforderung und Chance, zusammenzuwachsen und das Personalmanagement der Zukunft aktiv und mit Weitblick mit zu gestalten. |
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== Geschichte der Stammdienststelle == |
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=== Die Stammdienststelle im historischen Rückblick === |
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[[Bild:SDH_WAPP.jpg|thumb|left|Verbandswappen der Stammdienststelle des Heeres]] |
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[[Bild:Wapp_SDM_2d.jpg|thumb|left|Verbandswappen der Stammdienststelle der Marine]] |
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[[Bild:Wapp_SDl_2d.jpg|thumb|left|Verbandswappen der Stammdienststelle der Luftwaffe]] |
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Die Stammdienststellen blickten 2006 auf eine 50-jährige Geschichte zurück. Sie wurden 1956 als Teile der Truppenämter (jetzt Heeresamt, Luftwaffenamt und Marineamt) aufgestellt und unterstanden truppendienstlich bis zum Schluss diesen Ämtern. |
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Die früheren Stammdienststellen des Heeres (SDH) und der Luftwaffe (SDL) hatten ihren Dienstort in [[Köln]], die Stammdienststelle der Marine (SDM) befand sich in [[Wilhelmshaven]]. Die Personalbearbeitung der Angehörigen der [[Streitkräftebasis]] und des [[Zentraler Sanitätsdienst|Zentralen Sanitätsdienstes]] wurde 2002 in die Stammdienststelle des Heeres eingegliedert. |
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Zum 31. Dezember 2006 wurden die drei Stammdienststellen von Heer, Marine und Luftwaffe aufgelöst und in der am 5. Oktober 2006 in Dienst gestellten Stammdienststelle der Bundeswehr (SDBw) in der Lüttich-Kaserne ([[Köln-Nippes_(Stadtbezirk)|Stadtbezirk Nippes]]/[[Köln-Longerich|Stadtteil Longerich]]) zusammengeführt. |
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Die Lüttich Kaserne Köln (LKK) ist zum Heimat - Standort der Stammdienststelle der Bundeswehr geworden. Lesen Sie auf den nächsten Seiten interessante Aufzeichnungen von den ehemals in der Lüttich - Kaserne KÖLN stationierten Dienststellen. Ein großer Dank gebührt den Kameraden der Stammdienststelle des Heeres, den Kölner Pionieren e.V. sowie der Arbeitsgemeinschaft Festung Köln e.V. (AFK), die diese Chronik ermöglicht haben. |
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'''''Motorsportschule''''' |
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Seit Ende des Zweiten Weltkrieges hatte die Kaserne unterschiedliche Namen. Zunächst wird sie, auch in Bundeswehrdokumenten als „ehemalige Motorsportschule“ oder nur „Motorsportschule“ bezeichnet. Dieser Beiname bleibt bis zum Abzug der belgischen Truppenteile erhalten. |
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'''''Camp Longerich''''' |
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Die Belgier nennen den West-Teil „Camp Longerich“, der neue Ost-Teil bekam von ihnen den Namen „Knesselaere“. Knesselaere ist ein Ort in Belgien, an dem im Zweiten Weltkrieg für die belgische 1. Cyclisten im Rahmen des deutschen Westfeldzuges eine entscheidende Schlacht geschlagen wurde. Es ist anzunehmen, dass dieser Name bis zum Abzug der belgischen Truppenteile 1961 der offizielle Name dieses Kasernenteils war. |
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'''''12. Linienregiment Quartier „Liege“ ''''' |
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Die Entscheidung die Kaserne offiziell in „Lüttich-Kaserne“ umzubenennen fiel vermutlich 1962. Die tatsächliche Geschichte um die Namensfindung der Kaserne ist nicht dokumentiert. Im Militärgeschichtlichen Forschungsamt gibt es für diese Kaserne keine Unterlagen. Jedoch gab es nach Auskunft eines belgischen ehemaligen Hauptfeldwebels, der als einer der ersten belgischen Soldaten in der Kölner Kaserne war, folgende Gründe für diese Namensgebung: In der Kaserne waren zwei Regimenter stationiert. Eines dieser Regimenter war das 12. Linienregiment Quartier „Liege“ (Lüttich). |
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'''''Longericher Lüttich-Kaserne''''' |
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Der Zusatz Lüttich wurde dem Regiment 1918 zum Andenken an die gute Führung dieser Einheit im Zuge der Verteidigung von Lüttich im August 1914 verliehen. In Erinnerung an die Verdienste dieses Regimentes wurde der Name Lüttich auch auf die Kaserne übertragen, so dass sie zunächst „Longericher Lüttich-Kaserne“ genannt wurde. Später wurde auf den Ortsnamen verzichtet. In belgischen Quellen gibt es keinen Hinweis auf diese Version der Namensfindung. |
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'''''Lüttich-Kaserne''''' |
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Der Name „Lüttich-Kaserne“ wurde auch von dem damaligen Kommandeur des Sicherungs-Pionierbataillon 719 (sPiBtl 719) protegiert, jedoch aus anderen historischen Gründen. Der Vorstoß auf Lüttich 1914 wurde von Teilen des 2. Westfälischen Pionier-Bataillon Nr. 24 aus Köln, eingesetzt als Sturmkolonne, unterstützt. Das sPiBtl 719 war der Traditionsverband dieses ehemaligen Pionierbataillons. Die Leistungen der Sturmkolonne waren für die Anfangszeit des Ersten Weltkriegs ([[I. Weltkrieg]]) ein [[Novum]]. Insofern lag sowohl bei den belgischen als auch den deutschen Truppenteilen ein großes Interesse an diesem Namen vor – wenngleich aus sehr unterschiedlicher [[Motivation]]. |
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'''''Exemplarische Erwähnung''''' |
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Der Vollständigkeit halber ist noch zu erwähnen, dass mobile Truppenteile sowie zahlreiche Kleindienststellen und Aufstellungsstäbe in der Lüttich-Kaserne Köln stationiert waren. Exemplarisch erwähnt seien: |
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* Lehrgruppe D der Artillerieschule; der Nukleus der Raketenartillerie |
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* Planungsstab Wartime Host Nation Support (WHNS) |
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* Verteidigungskreiskommando 311 |
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* Feldersatzbataillon 901 Geräteeinheit (GerEinH) |
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* Reservelazarettgruppe 7311 |
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==== Blasionierung des Wappens der SDBw ==== |
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[[Bild:Wap_SDBw_Bem.jpg|thumb|left|Verbandswappen der Stammdienststelle der Bundeswehr]] |
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Ein [[Verbandsabzeichen]] ist ein offizielles [[Emblem]] für eine Organisation. Es soll - wie ein Wappen - die Uniformität der Organisation nach außen und nach innen repräsentieren und so auch den [[Korpsgeist]] ausbilden beziehungsweise festigen. Die Wappen sind in ihrer klassischen, mittelalterlichen Form in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, der Zeit der [[Kreuzzüge]] – also unter anderem im Zusammenhang mit dem Auftreten großer Ritterheere – entstanden. |
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'''''Der [[Wappenschild]]''''' |
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In der Wappenbeschreibung (Blasonierung) wird das Aussehen des Wappens bestimmt. Das Wort Blasonierung leitet sich vom französischen Blason (Wappenschild) ab. |
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Der Wappenschild wird immer aus Sicht des Trägers, also von hinten, betrachtet, so dass die auf einer Abbildung linke Seite als rechts bezeichnet wird, oft auch als vorne, da der Schild in der linken Hand getragen wurde und diese Seite des Schildes damit dem Gegner zugewandt war. |
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In der Darstellung eines Wappens werden vordringlich die Farben blau, grün und schwarz sowie die Metalle Gold (gelb) und Silber (weiß) verwendet. Rot kann sowohl als Farbe, als auch als Metall (Kupfer) gelten. Die heraldische Farbregel besagt: In einem Wappen dürfen Metalle nicht an Metalle grenzen, Farben nicht an Farben. Durch das gegeneinander Setzen von Metallen und Farben in einem Wappen wird eine starke Kontrastwirkung erreicht, die das Wappen schon aus großer Entfernung erkennbar macht. |
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'''''Die Blasionierung''''' |
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Durch blaues Wellenband schräglinks geteilt von silber und rot; vorn ein silber gerandetes schwarzes [[Tatzenkreuz]]; hinten schwarz stilisiert die Türme des [[Kölner Dom]]. Das Tatzenkreuz ist ein Kreuz mit verbreiterten Balkenenden. |
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Anlässlich des [[Befreiungskriege]]s gegen [[Napoleon]] stiftet der preußische König [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm III.]] am 10. März 1813 den Orden des Eisernen Kreuzes. [[Das Eiserne Kreuz]] wird auch in den Kriegen 1870, 1914/18 und 1939/45 verliehen. |
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Als Sinnbild für [[Tapferkeit]], Freiheitsliebe und [[Ritterlichkeit]] hat das Eiserne Kreuz einen festen Platz in der deutschen Geschichte. Zunächst als Tapferkeitsauszeichnung gedacht, entwickelte es sich bald zum [[Staatssymbol]].<ref>Auszug aus den „Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege in der Bundeswehr“; Berlin, 20. September 1982. Tradition braucht Symbole, Zeichen und Zeremonielle. Sie könne die inneren Werte der Tradition nicht ersetzen, wohl aber auf sie verweisen und ihre zeitgemäße Bewahrung sichern. In der Traditionspflege der Bundeswehr haben besondere Bedeutung: |
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* das Eiserne Kreuz als nationales Erkennungszeichen als |
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* Sinnbild für Tapferkeit, |
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* Freiheitsliebe und |
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* Ritterlichkeit.</ref> |
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Mit Anordnung des [[Bundespräsident (Deutschland)|Bundespräsident]]en vom 1. Oktober 1956 wurde das Eiserne Kreuz zum Erkennungszeichen der Bundeswehr. Im Wappen der Stammdienststelle der Bundeswehr dargestellt hebt es die Bedeutung als eine zentrale Dienststelle der Bundeswehr hervor. |
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'''''Der Standort Köln''''' |
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Der Bezug und die Verbundenheit zum Standort [[Köln]] wird zum einen durch den silbernen und roten Schildgrund, die Wappenfarben der Stadt Köln; zum anderen durch die stilisierte [[Silhouette]] der Türme des Kölner Doms zum Ausdruck gebracht. |
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Köln war Mitbegründerin der Deutschen [[Hanse]], das Schild trägt daher die Farben der Hanse: Rot und Silber. Hanse ist die Bezeichnung für die zwischen Mitte des 12. Jahrhunderts und Mitte des 17. Jahrhunderts bestehenden Vereinigungen deutscher Kaufleute, deren Ziel die Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen besonders gegenüber dem Ausland war. Über lange Zeit war sie eine politische Macht ersten Ranges, der es gelang, ohne eigene [[Souveränität]] - ihre Mitglieder verblieben jeweils unter der Herrschaft unterschiedlicher, weltlicher und kirchlicher Gewalten - sogar siegreiche Kriege zu führen. 1880 wurde die Hohe Domkirche St. Peter und Maria, kurz Kölner Dom, nach über 600 Jahren vollendet. |
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Anlass für den Bau des Doms waren die [[Reliquien]] der Heiligen [[Drei Könige]] (eigentlich Sterndeuter), die 1164 als Geschenk des Kaisers [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich I.]], genannt Barbarossa, nach Köln gebracht wurden. Diese Reliquien führten um 1225 zu dem Plan, einen neuen Dom zu bauen - die alte [[Kathedrale]] war dem enormen Pilgeransturm nicht mehr gewachsen und schlichtweg zu klein geworden. |
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Das Wahrzeichen der Stadt Köln wurde 1996 als eines der europäischen Meisterwerke gotischer Architektur eingestuft und zum [[UNESCO]]-[[Weltkulturerbe]] erklärt. |
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'''''Der Rhein''''' |
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Dem Landeswappen von [[Nordrhein-Westfalen]] ist der symbolisierte Nieder-Rhein entlehnt, der in Blau leicht gewellt das Wappenschild schräglinks teilt. Der Verlauf wurde aus heraldischen Gründen gegen den kartografischen Verlauf gedreht. Südlich von [[Bonn]] weitet sich das enge Mittelrheintal zur [[Kölner Bucht]], die wiederum in die Niederrheinische Bucht übergeht. In einer physisch-geografischen Definition reicht der Niederrhein bis zum Südrand der auch als Niederrheinische Bucht bezeichneten Kölner Bucht und bezieht damit große Teile des zentralen Rheinlandes inklusive Köln mit ein. |
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Der Rhein hatte stets eine teilende und eine verbindende Rolle. Bereits 50 v. Chr. wurde der Rhein zur Grenzlinie zwischen dem [[Imperium Romanum]] und den rechtsrheinischen Siedlungsgebieten germanischer Stämme. Die Hanse nutze den Wasserweg um regen Handel zu treiben. Der Name „Rhein“ geht möglicherweise auf das indogermanische Verb re oder ri für „fließen“ zurück. Der Name könnte auch mit dem keltischen ro-ean zusammenhängen, was „fließendes Gewässer“ oder auch „großes Wasser“ bedeuten kann. Die [[Kelten]] nannten den Fluss Rhennos, die Römer Rhenus.<ref>Auszug aus der Militärgeschichtlichen Sammlung der SDBw</ref> |
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== Weblinks == |
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*[http://www.streitkraeftebasis.de/portal/a/streitkraeftebasis/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKL9443dDQKBcmZxVvEm7gF60dCGCEQMe94k2BLkBhUYVBKqr6vR35uqr63foB-QW5oRLmjoyIA1a7NnQ!!/delta/base64xml/L3dJdyEvd0ZNQUFzQUMvNElVRS82X0tfMUEyVQ!! Offizielle Webseite] |
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== Einzelnachweise == |
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<references/> |
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{{Navigationsleiste Höhere Kommandobehörden und Dienststellen der Streitkräftebasis}} |
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{{Coordinate|article=/|NS=51.001374|EW=6.917353|type=landmark|region=DE-NW}} |
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[[Kategorie:Behörde in der Streitkräftebasis (Bundeswehr)]] |
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Version vom 31. Dezember 2008, 15:55 Uhr
|
Stammdienststelle der Bundeswehr | |
|---|---|
Internes Verbandsabzeichen | |
| Aufstellung | 1. Okt. 2006 |
| Staat | |
| Streitkräfte | Bundeswehr |
| Organisationsbereich | Datei:Streitkräftebasis.png Streitkräftebasis |
| Unterstellung | Datei:Bmvg.gif Inspekteur der Streitkräftebasis |
| Standort | Köln |
| Führung | |
| Leiter | GenMaj Rainer Korff |
Die Stammdienststelle der Bundeswehr (SDBw) ist die zentrale personalführende Dienststelle der Bundeswehr für die Unteroffiziere mit Portepee (Feldwebeldienstgrade) in Köln. Teilweise werden auch Unteroffiziere ohne Portepee, Mannschaften und Reservisten (bis zum Oberstabsbootsmann der Reserve) geführt. Die Personalführung der Offiziere obliegt dem Personalamt der Bundeswehr bzw. dem Bundesministerium der Verteidigung. Die Personalführung der verbleibenden Unteroffiziere und Mannschaften in den Teilstreitkräften Heer und Luftwaffe liegt bei den Verbänden und Einheiten.
Hauptaufgabe der Stammdienststelle ist - im Gegensatz zur truppendienstlichen Führung, die sich unmittelbar aus dem hierarchischen Aufbau der Bundeswehr ergibt - die zentrale Personalführung; diese umfasst neben Ausbildungsplanung, Beförderung, Versetzung, Entlassung zum Ablauf der Verpflichtungszeit (Soldat auf Zeit) bzw. Dienstzeit auch die Durchführung von Auswahlverfahren.
Das Auswahlverfahren zur Übernahme von Zeitsoldaten in das Dienstverhältnis eines Berufssoldaten und die Zulassung zur Laufbahn der Offiziere des militärfachlichen Dienstes werden jährlich durchgeführt. Seit März 2008 findet im Abstand von zwei Jahren das Verwendungsauswahlverfahren zum Kompaniefeldwebel und vergleichbare („Spieß“) statt. Durch das in Abständen von drei Jahren stattfindende Verwendungsplanungsverfahren werden die Anwärter für den Spitzendienstgrad (Oberstabsfeldwebel) in der Laufbahn der Feldwebel ermittelt.
Die Stammdienststelle der Bundeswehr ist Teil der Streitkräftebasis und damit unmittelbar dem Stellvertreter des Generalinspekteurs und Inspekteur der Streitkräftebasis im Bundesministerium der Verteidigung unterstellt.
Die Stammdienststelle der Bundeswehr

Aufgaben der Stammdienststelle
Sie nimmt im Rahmen einer zentralen Personalführung:
- Maßnahmen der Personalbedarfsdeckung,
- Personalentwicklung,
- Personalausgliederung,
im Rahmen der Personalbewirtschaftung:
- Maßnahmen der Beförderung und
- der Personalhaushaltsbewirtschaftung
für alle Unteroffiziere der Bundeswehr und Mannschaften im zugeordneten Bereich wahr.
Im Einzelnen:

- Ermittlung und Bekanntgabe des personellen Ergänzungsbedarfes;
- Personalanforderung;
- Erstellung ärztlicher Gutachten hinsichtlich der Verwendungsfähigkeit;
- Personalauswahl zur Besetzung von Dienstposten;
- Versetzung, Kommandierung, Dienstpostenwechsel;
- Genehmigung von und Einberufung zu Wehrübungen;
- Erstellung und Führung von Personalakten;
- Führen von Personal- und Abstimmungsgesprächen;
- Umsetzung Förderstrategien für Verwendungsaufbau, -planung als Grundlage für Förderauswahlentscheidungen;
- Auswahl und langfristige Verwendungsplanung für Spitzenverwendungen (Oberstabsfeldwebel und Oberstabsbootsmann);
- Prüfen und Auswerten von Beurteilungen;
- Planen und Veranlassen der militärischen und militärfachlichen Aus- und Fortbildung sowie der zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung;
- Zuerkennen von Befähigungen (Personalbegriffe, Allgemeine Tätigkeitsnachweise et cetera);
- Festlegen von Anforderungskriterien für Auswahlverfahren und Mitwirken an der Personalauswahl;
- Auswahl zur Umwandlung des Dienstverhältnisses einer Soldatin und eines Soldaten auf Zeit in das Dienstverhältnis einer Berufssoldatin und eines Berufssoldaten und gegebenenfalls Rückführung in das Dienstverhältnis einer Soldatin und eines Soldaten auf Zeit (SaZ);
- Auswahl von Soldatinnen und Soldaten für den Vorschlag zur Zulassung zur Laufbahn der Offiziere des militärfachlichen Dienstes, sowie den Wechsel in die Laufbahn der Reserveoffiziere des Truppendienstes;
- Bearbeitung von Rechtsfragen und Beschwerden, Eingaben und Petitionen in der Personalführung und bei Verwaltungsmaßnahmen;
- Bearbeiten statusrechtlicher Auswirkungen und Folgemaßnahmen aus Fehlverhalten der Soldatinnen und Soldaten;
- Erlassen und Überwachen von Besonderen Anweisungen für die Personalbearbeitung von Unteroffizieren und Mannschaften; Dienstzeitverlängerung und -verkürzung von Soldatinnen und Soldaten auf Zeit;
- Entlassung und Zurruhesetzung;
- Beurlaubung und Freistellung vom militärischen Dienst;
- Ermitteln der Ansprüche auf dienstzeitbeendende Berufsausbildung („Berufsförderungsdienst“); Ernennungen, Beförderungen, Einweisungen und Dienstgradherabsetzungen;
- Festsetzung vorläufiger oder zeitweiliger höherer Dienstgrade;
- Bearbeitung von Stellenplänen.
Im Besonderen:
- Information der zu führenden Soldatinnen, Soldaten und ihrer Vorgesetzten über die Belange der militärischen Personalführung im Rahmen des Informationskonzeptes durch Truppenbesuche;
- Gespräche mit Vorgesetzten in Personalangelegenheiten;
- Lehr- und Informationsveranstaltungen im Rahmen von Aus- und Weiterbildungen;
- Teilnahme an Tagungen;
- ständige Mitteilungen;
- Personelles Informations- und Berichtswesen;
- dabei Darstellen und Beurteilen der Personallage aus dem Zuständigkeitsbereich der Streitkräfte und Erarbeiten von Personalprognosen, Ausbildungsbedarfsprognosen;
- Mitwirken bei der Erarbeitung von Vorschriften, Erlassen, personellen Grundsatzweisungen sowie Planungsgrundlagen im Zuständigkeitsbereich;
- Erteilen von Auskünften im Rahmen der Aufgabe als zentrale Auskunftsstelle der Streitkräfte für Unteroffiziere und Mannschaften;
- Umsetzen von Grundsatzweisungen und Erlassen sowie Erarbeiten, Überwachen und Weiterentwickeln von ergänzenden Anweisungen zur Personalführung und -bearbeitung.
Aus der Personalführung
Das Leitbild der Stammdienststelle der Bundeswehr

Als größte zentrale Personal bearbeitende Dienststelle der Streitkräfte nehmen wir das Personalmanagement für alle aktiven und beorderten Unteroffiziere sowie für zugeordnete Mannschaften wahr. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag für die Zukunft und Einsatzbereitschaft der Bundeswehr.
Mensch
Geleitet von den Grundsätzen der Inneren Führung (Innere Führung) stellen wir insbesondere eine zeit- und bedarfsgerechte Besetzung der Dienstposten sicher. Als wichtigstes und wertvollstes Gut unserer Streitkräfte steht dabei der Mensch mit seinen Qualifikationen, Zielen und Wünschen im Mittelpunkt unseres Handelns.
Dialog
Wir stehen für eine engagierte und kompetente Personalführung, die den aktiven Dialog pflegt und umfassend informiert.
Eignung, Befähigung und Leistung
Die von uns geführten Soldatinnen und Soldaten sowie Reservistinnen und Reservisten fördern wir nach den Grundsätzen von Eignung, Befähigung und Leistung. Personalentscheidungen werden berechenbar und nachvollziehbar getroffen. Damit wird das Vertrauen in die Personalführung gestärkt und größtmögliche Akzeptanz erzielt.
Personalführung
Wir praktizieren Personalführung so, wie wir selbst geführt werden wollen.
Zusammenarbeit
Initiativ und offensiv pflegen wir die Zusammenarbeit mit den Bedarfsträgern sowie den fachlich zuständigen Stellen. Innovativ und frühzeitig bringen wir uns in Planungs-, Grundsatz- und Organisationsprozesse ein.
Entwicklung der Stammdienststelle der Bundeswehr
Die weitere Entwicklung der Stammdienststelle der Bundeswehr sehen wir als gemeinsame Herausforderung und Chance, zusammenzuwachsen und das Personalmanagement der Zukunft aktiv und mit Weitblick mit zu gestalten.
Geschichte der Stammdienststelle
Die Stammdienststelle im historischen Rückblick


Die Stammdienststellen blickten 2006 auf eine 50-jährige Geschichte zurück. Sie wurden 1956 als Teile der Truppenämter (jetzt Heeresamt, Luftwaffenamt und Marineamt) aufgestellt und unterstanden truppendienstlich bis zum Schluss diesen Ämtern. Die früheren Stammdienststellen des Heeres (SDH) und der Luftwaffe (SDL) hatten ihren Dienstort in Köln, die Stammdienststelle der Marine (SDM) befand sich in Wilhelmshaven. Die Personalbearbeitung der Angehörigen der Streitkräftebasis und des Zentralen Sanitätsdienstes wurde 2002 in die Stammdienststelle des Heeres eingegliedert. Zum 31. Dezember 2006 wurden die drei Stammdienststellen von Heer, Marine und Luftwaffe aufgelöst und in der am 5. Oktober 2006 in Dienst gestellten Stammdienststelle der Bundeswehr (SDBw) in der Lüttich-Kaserne (Stadtbezirk Nippes/Stadtteil Longerich) zusammengeführt.
Die Lüttich Kaserne Köln (LKK) ist zum Heimat - Standort der Stammdienststelle der Bundeswehr geworden. Lesen Sie auf den nächsten Seiten interessante Aufzeichnungen von den ehemals in der Lüttich - Kaserne KÖLN stationierten Dienststellen. Ein großer Dank gebührt den Kameraden der Stammdienststelle des Heeres, den Kölner Pionieren e.V. sowie der Arbeitsgemeinschaft Festung Köln e.V. (AFK), die diese Chronik ermöglicht haben.
Motorsportschule
Seit Ende des Zweiten Weltkrieges hatte die Kaserne unterschiedliche Namen. Zunächst wird sie, auch in Bundeswehrdokumenten als „ehemalige Motorsportschule“ oder nur „Motorsportschule“ bezeichnet. Dieser Beiname bleibt bis zum Abzug der belgischen Truppenteile erhalten.
Camp Longerich
Die Belgier nennen den West-Teil „Camp Longerich“, der neue Ost-Teil bekam von ihnen den Namen „Knesselaere“. Knesselaere ist ein Ort in Belgien, an dem im Zweiten Weltkrieg für die belgische 1. Cyclisten im Rahmen des deutschen Westfeldzuges eine entscheidende Schlacht geschlagen wurde. Es ist anzunehmen, dass dieser Name bis zum Abzug der belgischen Truppenteile 1961 der offizielle Name dieses Kasernenteils war.
12. Linienregiment Quartier „Liege“
Die Entscheidung die Kaserne offiziell in „Lüttich-Kaserne“ umzubenennen fiel vermutlich 1962. Die tatsächliche Geschichte um die Namensfindung der Kaserne ist nicht dokumentiert. Im Militärgeschichtlichen Forschungsamt gibt es für diese Kaserne keine Unterlagen. Jedoch gab es nach Auskunft eines belgischen ehemaligen Hauptfeldwebels, der als einer der ersten belgischen Soldaten in der Kölner Kaserne war, folgende Gründe für diese Namensgebung: In der Kaserne waren zwei Regimenter stationiert. Eines dieser Regimenter war das 12. Linienregiment Quartier „Liege“ (Lüttich).
Longericher Lüttich-Kaserne
Der Zusatz Lüttich wurde dem Regiment 1918 zum Andenken an die gute Führung dieser Einheit im Zuge der Verteidigung von Lüttich im August 1914 verliehen. In Erinnerung an die Verdienste dieses Regimentes wurde der Name Lüttich auch auf die Kaserne übertragen, so dass sie zunächst „Longericher Lüttich-Kaserne“ genannt wurde. Später wurde auf den Ortsnamen verzichtet. In belgischen Quellen gibt es keinen Hinweis auf diese Version der Namensfindung.
Lüttich-Kaserne
Der Name „Lüttich-Kaserne“ wurde auch von dem damaligen Kommandeur des Sicherungs-Pionierbataillon 719 (sPiBtl 719) protegiert, jedoch aus anderen historischen Gründen. Der Vorstoß auf Lüttich 1914 wurde von Teilen des 2. Westfälischen Pionier-Bataillon Nr. 24 aus Köln, eingesetzt als Sturmkolonne, unterstützt. Das sPiBtl 719 war der Traditionsverband dieses ehemaligen Pionierbataillons. Die Leistungen der Sturmkolonne waren für die Anfangszeit des Ersten Weltkriegs (I. Weltkrieg) ein Novum. Insofern lag sowohl bei den belgischen als auch den deutschen Truppenteilen ein großes Interesse an diesem Namen vor – wenngleich aus sehr unterschiedlicher Motivation.
Exemplarische Erwähnung
Der Vollständigkeit halber ist noch zu erwähnen, dass mobile Truppenteile sowie zahlreiche Kleindienststellen und Aufstellungsstäbe in der Lüttich-Kaserne Köln stationiert waren. Exemplarisch erwähnt seien:
- Lehrgruppe D der Artillerieschule; der Nukleus der Raketenartillerie
- Planungsstab Wartime Host Nation Support (WHNS)
- Verteidigungskreiskommando 311
- Feldersatzbataillon 901 Geräteeinheit (GerEinH)
- Reservelazarettgruppe 7311
Blasionierung des Wappens der SDBw

Ein Verbandsabzeichen ist ein offizielles Emblem für eine Organisation. Es soll - wie ein Wappen - die Uniformität der Organisation nach außen und nach innen repräsentieren und so auch den Korpsgeist ausbilden beziehungsweise festigen. Die Wappen sind in ihrer klassischen, mittelalterlichen Form in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, der Zeit der Kreuzzüge – also unter anderem im Zusammenhang mit dem Auftreten großer Ritterheere – entstanden.
Der Wappenschild
In der Wappenbeschreibung (Blasonierung) wird das Aussehen des Wappens bestimmt. Das Wort Blasonierung leitet sich vom französischen Blason (Wappenschild) ab. Der Wappenschild wird immer aus Sicht des Trägers, also von hinten, betrachtet, so dass die auf einer Abbildung linke Seite als rechts bezeichnet wird, oft auch als vorne, da der Schild in der linken Hand getragen wurde und diese Seite des Schildes damit dem Gegner zugewandt war. In der Darstellung eines Wappens werden vordringlich die Farben blau, grün und schwarz sowie die Metalle Gold (gelb) und Silber (weiß) verwendet. Rot kann sowohl als Farbe, als auch als Metall (Kupfer) gelten. Die heraldische Farbregel besagt: In einem Wappen dürfen Metalle nicht an Metalle grenzen, Farben nicht an Farben. Durch das gegeneinander Setzen von Metallen und Farben in einem Wappen wird eine starke Kontrastwirkung erreicht, die das Wappen schon aus großer Entfernung erkennbar macht.
Die Blasionierung
Durch blaues Wellenband schräglinks geteilt von silber und rot; vorn ein silber gerandetes schwarzes Tatzenkreuz; hinten schwarz stilisiert die Türme des Kölner Dom. Das Tatzenkreuz ist ein Kreuz mit verbreiterten Balkenenden. Anlässlich des Befreiungskrieges gegen Napoleon stiftet der preußische König Friedrich Wilhelm III. am 10. März 1813 den Orden des Eisernen Kreuzes. Das Eiserne Kreuz wird auch in den Kriegen 1870, 1914/18 und 1939/45 verliehen. Als Sinnbild für Tapferkeit, Freiheitsliebe und Ritterlichkeit hat das Eiserne Kreuz einen festen Platz in der deutschen Geschichte. Zunächst als Tapferkeitsauszeichnung gedacht, entwickelte es sich bald zum Staatssymbol.[1]
Mit Anordnung des Bundespräsidenten vom 1. Oktober 1956 wurde das Eiserne Kreuz zum Erkennungszeichen der Bundeswehr. Im Wappen der Stammdienststelle der Bundeswehr dargestellt hebt es die Bedeutung als eine zentrale Dienststelle der Bundeswehr hervor.
Der Standort Köln
Der Bezug und die Verbundenheit zum Standort Köln wird zum einen durch den silbernen und roten Schildgrund, die Wappenfarben der Stadt Köln; zum anderen durch die stilisierte Silhouette der Türme des Kölner Doms zum Ausdruck gebracht. Köln war Mitbegründerin der Deutschen Hanse, das Schild trägt daher die Farben der Hanse: Rot und Silber. Hanse ist die Bezeichnung für die zwischen Mitte des 12. Jahrhunderts und Mitte des 17. Jahrhunderts bestehenden Vereinigungen deutscher Kaufleute, deren Ziel die Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen besonders gegenüber dem Ausland war. Über lange Zeit war sie eine politische Macht ersten Ranges, der es gelang, ohne eigene Souveränität - ihre Mitglieder verblieben jeweils unter der Herrschaft unterschiedlicher, weltlicher und kirchlicher Gewalten - sogar siegreiche Kriege zu führen. 1880 wurde die Hohe Domkirche St. Peter und Maria, kurz Kölner Dom, nach über 600 Jahren vollendet. Anlass für den Bau des Doms waren die Reliquien der Heiligen Drei Könige (eigentlich Sterndeuter), die 1164 als Geschenk des Kaisers Friedrich I., genannt Barbarossa, nach Köln gebracht wurden. Diese Reliquien führten um 1225 zu dem Plan, einen neuen Dom zu bauen - die alte Kathedrale war dem enormen Pilgeransturm nicht mehr gewachsen und schlichtweg zu klein geworden. Das Wahrzeichen der Stadt Köln wurde 1996 als eines der europäischen Meisterwerke gotischer Architektur eingestuft und zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Der Rhein
Dem Landeswappen von Nordrhein-Westfalen ist der symbolisierte Nieder-Rhein entlehnt, der in Blau leicht gewellt das Wappenschild schräglinks teilt. Der Verlauf wurde aus heraldischen Gründen gegen den kartografischen Verlauf gedreht. Südlich von Bonn weitet sich das enge Mittelrheintal zur Kölner Bucht, die wiederum in die Niederrheinische Bucht übergeht. In einer physisch-geografischen Definition reicht der Niederrhein bis zum Südrand der auch als Niederrheinische Bucht bezeichneten Kölner Bucht und bezieht damit große Teile des zentralen Rheinlandes inklusive Köln mit ein. Der Rhein hatte stets eine teilende und eine verbindende Rolle. Bereits 50 v. Chr. wurde der Rhein zur Grenzlinie zwischen dem Imperium Romanum und den rechtsrheinischen Siedlungsgebieten germanischer Stämme. Die Hanse nutze den Wasserweg um regen Handel zu treiben. Der Name „Rhein“ geht möglicherweise auf das indogermanische Verb re oder ri für „fließen“ zurück. Der Name könnte auch mit dem keltischen ro-ean zusammenhängen, was „fließendes Gewässer“ oder auch „großes Wasser“ bedeuten kann. Die Kelten nannten den Fluss Rhennos, die Römer Rhenus.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Auszug aus den „Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege in der Bundeswehr“; Berlin, 20. September 1982. Tradition braucht Symbole, Zeichen und Zeremonielle. Sie könne die inneren Werte der Tradition nicht ersetzen, wohl aber auf sie verweisen und ihre zeitgemäße Bewahrung sichern. In der Traditionspflege der Bundeswehr haben besondere Bedeutung:
- das Eiserne Kreuz als nationales Erkennungszeichen als
- Sinnbild für Tapferkeit,
- Freiheitsliebe und
- Ritterlichkeit.
- ↑ Auszug aus der Militärgeschichtlichen Sammlung der SDBw
Koordinaten: 51° 0′ 4,9″ N, 6° 55′ 2,5″ O