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Byron Moreno und Ulrich Boom: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Byron Aldemar Moreno Ruales''' (* [[23. November]] [[1969]] in [[Quito]]) ist ein ehemaliger [[ecuador]]ianischer [[FIFA]]-[[Schiedsrichter (Sport)|Schiedsrichter]].
'''Ulrich Boom''' (* [[25. September]] [[1947]] in [[Alstätte (Ahaus)]] im [[Münsterland]]) ist nominierter [[Weihbischof]] in [[Bistum Würzburg|Würzburg]].


== Leben ==
Größere Bekanntheit erlangte er durch die Leitung des WM-Achtelfinals [[Italienische Fußballnationalmannschaft|Italien]] - [[Südkoreanische Fußballnationalmannschaft|Südkorea]] bei der [[Fußballweltmeisterschaft 2002|FIFA-WM 2002]], wo er [[Francesco Totti]] vom Platz verwies und Italien in der Verlängerung ein Tor aberkannte. Italien schied letztlich aus. In einem Interview mit der [[Gazzetta dello Sport]] gab Moreno im Jahr 2008 zu, dass die Aberkennung des Tores eine Fehlentscheidung war, für die er aber seinen Linienrichter verantwortlich machte.<ref>Anthony Sormani, [http://www.goal.com/en-us/Articolo.aspx?ContenutoId=739919 Italy Were Wronged In 2002 - Infamous Referee Moreno], [[Goal.com]], 17. Juni 2008 (englisch)</ref> Die römische Staatsanwaltschaft hatte nach Anzeige eines Parlamentsmitglied der extremen Rechten gegen den Referee eine ergebnislose Untersuchung eingeleitet, in der Moreno vorgeworfen wurde, sportliche Wettbewerbe im Allgemeinen zu beeinflussen und einer Verschwörung zu Gunsten Südkoreas auf Kosten Italiens angehört zu haben. Unabhängig davon durfte Moreno keine internationale Spiele mehr leiten. Er trat nach der Weltmeisterschaft in Unterhaltungssendungen im italienischen Fernsehen auf.


Ulrich Boom besuchte von 1954 bis 1958 die katholischen Volksschule Alstätte und anschließend bis 1964 das Alexander-Hegius-Gymnasiums [[Ahaus]]. Von 1964 bis 1967 absolvierte er eine Ausbildung zum [[Bauzeichner]] in [[Gronau (Westf.)]] und arbeitete anschließend bis 1968 in diesem Beruf; von 1966 bis 1969 besuchte er zusätzlich eine Berufsaufbauschule in [[Coesfeld]]. Von 1969 bis 1971 besuchte er das [[Overberg-Kolleg]] in [[Münster (Westfalen)]] und holte dort das [[Abitur]] über den [[Zweiter Bildungsweg|zweiten Bildungsweg]] nach.
Moreno ist seit Beginn seiner Karriere für seine strenge Auslegung der Regeln bekannt. Im Jahr 1998 hatte er in einem Spiel sechs Spieler des Feldes verwiesen. In einer Saison brachte er es einmal auf 1,08 rote Karten pro Spiel.


Ab 1972 studierte er [[Katholische Theologie]] und [[Philosophie]] an der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen Wilhelms-Universität]] in Münster, an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]] (dort zusätzlich christliche [[Kunstgeschichte]]) und an der [[Julius-Maximilians-Universität Würzburg]]. 1980 trat er in das [[Römisch-katholisches Priesterseminar|Priesterseminar]] in Würzburg ein.
Drei Monate nach der WM wurde er beschuldigt, ein Spiel in der Liga Ecuadors zwischen [[Liga Deportiva Universitaria (Quito)|Liga de Quito]] und [[Barcelona SC Guayaquil]] zu Gunsten von LDU Quito verschoben zu haben. Er wurde beschuldigt, absichtlich falsche Elfmeterentscheidungen getroffen zu haben und solange nachspielen zu lassen (sechs Minuten waren angezeigt, zwölf Minuten ließ er nachspielen), bis Liga letztlich das Spiel von 2:3 auf 4:3 wendete. Tatsächlich gab er beiden Mannschaften je einen Elfmeter und eine [[rote Karte]]. Ein Tor erkannte er Quito wegen Handspiels ab. Als Motiv für eine Manipulation wurde seine (letztlich erfolglose) Kandidatur für das Stadtparlament von Quito im Oktober 2002 angesehen. Er soll durch die Verlängerung angestrebt haben, seine Beliebtheit bei den Fans des größten Clubs der Hauptstadt zu erhöhen und um ihre Stimmen zu werben. Moreno wurde vom ecuadorianischen Fussballverband zunächst für 20 Spiele gesperrt, jedoch dann wieder begnadigt.Er pfiff kurzzeitig wieder Erstligaspiele, wurde jedoch erneut kritisiert, nachdem er im Mai 2003 im Spiel [[Deportivo Cuenca]] gegen [[Deportivo Quito]] drei Spieler der Gastmannschaft des Feldes verwiesen hatte.<ref>Roland Schulz, [http://www.fluter.de/de/fussball/heft/4928/?tpl=162 Der Gerechte], [[fluter.|fluter.de]], 31. März 2006.</ref> Kurz darauf zog er sich vom Profifußball gänzlich zurück. Aktiv ist er noch als Kommentator im Fernsehen und als ehrenamtlicher Schiedsrichter bei Amateurspielen.


Am 27. Juli 1983 empfing er durch Bischof Dr. [[Paul-Werner Scheele]] die [[Weihesakrament|Diakonenweihe]]; am 25. Februar 1984 wurde er durch Paul-Werner Scheele im [[Würzburger Dom|St. Kiliansdom zu Würzburg]] zum Priester geweiht. Anschließend war er für zwei Monate [[Kaplan]] in der Pfarrei St. Peter und Paul in [[Schweinfurt]] sowie von 1984 bis 1986 in [[Baunach]]. Am 1. Januar 1987 wurde er zunächst [[Pfarradministrator|Pfarrverweser]], am 1. September desselben Jahres [[Pfarrer]] in [[Frammersbach]]. Von 1990 bis 2000 war er zugleich [[Dekan]] des [[Dekanat]]s [[Lohr am Main]] und von 1992 bis 2000 Mitglied des Diözesanpastoralrats. Ab 1993 betreute er zusätzlich die Pfarrei [[Habichsthal]] und ab 1998 die Pfarrei [[Partenstein]].
== Einzelnachweise ==


Im Jahr 2000 wurde er Pfarrer von [[Miltenberg]] und ab dem 10. Januar 2006 zusätzlich Pfarradministrator von [[Bürgstadt]]. Als Miltenberger Pfarrer erlangte er dadurch überregionale Bekanntheit, dass er am 22. Juli 2006 die Glocken der Miltenberger Jakobuskirche 20 Minuten lang läuten ließ und so eine Kundgebung einer NPD-Jugendorganisation verhinderte. Dafür wurde er von der Stadt [[Aschaffenburg]] mit dem „Mutig-Preis“ ausgezeichnet.<ref>[http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=250365 „Boom neuer Weihbischof in Würzburg“], [[Radio Vatikan]], 6. Dezember 2008</ref>

Am 6. Dezember 2008 ernannte ihn [[Papst]] [[Benedikt XVI.]] zum [[Titularbischof]] von ''[[Sullectum]]'' und Weihbischof in Würzburg. Die [[Weihesakrament|Bischofsweihe]] durch den Würzburger [[Diözesanbischof]] [[Friedhelm Hofmann]] ist für den 25. Januar 2009 im Würzburger Dom geplant.

== Weblinks ==
* [http://www.bistum-wuerzburg.de/bwo/dcms/sites/bistum/information/medien/pressestelle/nachrichten/index.html?f_action=show&f_newsitem_id=26191 Pressestelle des Ordinariats Würzburg: Ulrich Boom neuer Weihbischof in Würzburg (vom 6. Dezember 2008)]
* [http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bboom.html Eintrag über Ulrich Boom auf ''catholic-hierarchy.org'' (englisch)]
* [http://www.mainpost.de/lokales/franken/Franken;art1727,4865184 Interview mit Ulrich Boom (vom 7. Dezember 2008)]

== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>



[[Kategorie:Mann|Moreno, Byron]]
{{DEFAULTSORT:Boom, Ulrich}}
[[Kategorie:Ecuadorianer|Moreno, Byron]]
[[Kategorie:Fußballschiedsrichter|Moreno, Byron]]
[[Kategorie:Bischof von Würzburg]]
[[Kategorie:Geboren 1969|Moreno, Byron]]
[[Kategorie:Römisch-katholischer Bischof (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Römisch-katholischer Theologe (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1947]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
{{Personendaten
|NAME=Moreno, Byron
|NAME=Boom, Ulrich
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[[en:Byron Moreno]]
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[[pl:Byron Moreno]]

Version vom 12. Dezember 2008, 15:17 Uhr

Ulrich Boom (* 25. September 1947 in Alstätte (Ahaus) im Münsterland) ist nominierter Weihbischof in Würzburg.

Leben

Ulrich Boom besuchte von 1954 bis 1958 die katholischen Volksschule Alstätte und anschließend bis 1964 das Alexander-Hegius-Gymnasiums Ahaus. Von 1964 bis 1967 absolvierte er eine Ausbildung zum Bauzeichner in Gronau (Westf.) und arbeitete anschließend bis 1968 in diesem Beruf; von 1966 bis 1969 besuchte er zusätzlich eine Berufsaufbauschule in Coesfeld. Von 1969 bis 1971 besuchte er das Overberg-Kolleg in Münster (Westfalen) und holte dort das Abitur über den zweiten Bildungsweg nach.

Ab 1972 studierte er Katholische Theologie und Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, an der Ludwig-Maximilians-Universität München (dort zusätzlich christliche Kunstgeschichte) und an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 1980 trat er in das Priesterseminar in Würzburg ein.

Am 27. Juli 1983 empfing er durch Bischof Dr. Paul-Werner Scheele die Diakonenweihe; am 25. Februar 1984 wurde er durch Paul-Werner Scheele im St. Kiliansdom zu Würzburg zum Priester geweiht. Anschließend war er für zwei Monate Kaplan in der Pfarrei St. Peter und Paul in Schweinfurt sowie von 1984 bis 1986 in Baunach. Am 1. Januar 1987 wurde er zunächst Pfarrverweser, am 1. September desselben Jahres Pfarrer in Frammersbach. Von 1990 bis 2000 war er zugleich Dekan des Dekanats Lohr am Main und von 1992 bis 2000 Mitglied des Diözesanpastoralrats. Ab 1993 betreute er zusätzlich die Pfarrei Habichsthal und ab 1998 die Pfarrei Partenstein.

Im Jahr 2000 wurde er Pfarrer von Miltenberg und ab dem 10. Januar 2006 zusätzlich Pfarradministrator von Bürgstadt. Als Miltenberger Pfarrer erlangte er dadurch überregionale Bekanntheit, dass er am 22. Juli 2006 die Glocken der Miltenberger Jakobuskirche 20 Minuten lang läuten ließ und so eine Kundgebung einer NPD-Jugendorganisation verhinderte. Dafür wurde er von der Stadt Aschaffenburg mit dem „Mutig-Preis“ ausgezeichnet.[1]

Am 6. Dezember 2008 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Titularbischof von Sullectum und Weihbischof in Würzburg. Die Bischofsweihe durch den Würzburger Diözesanbischof Friedhelm Hofmann ist für den 25. Januar 2009 im Würzburger Dom geplant.

Einzelnachweise

  1. „Boom neuer Weihbischof in Würzburg“, Radio Vatikan, 6. Dezember 2008