Eugene Bird und Frank Gust: Unterschied zwischen den Seiten
Bearbeitet, da kein Beleg für die Behauptung angeführt wird, daß es sich bei einer der genannten Gruppen ("Vereinigung 17. Juni 1953") um eine "rechtsextremistische Organisation" handele... |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Frank Gust''' (* [[1969]]), auch bekannt als '''Rhein-Ruhr-Ripper''', ist ein deutscher [[Serienmörder]]. |
|||
[[Image:Ekbird.jpg|thumb|Eugene K. Bird]] |
|||
'''Eugene K. Bird''' (*[[11. März]] [[1926]] in [[Lambert (Montana)|Lambert]], [[Montana]], [[Vereinigte Staaten]]; † [[28. Oktober]] [[2005]] in [[Berlin]]) war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] Offizier und von 1964 bis 1972 Direktor des [[Kriegsverbrechergefängnis Spandau]]. |
|||
Frank Gust war über viele Jahre das Opfer unterschiedlicher Gewalttaten, hierzu gehörte ebenfalls der sexuelle Missbrauch durch pädosexuelle und zum Teil sodomistische Täter, an welche er schon als kleines Kind "vermietet" wurde. Eine intakte Familie, Fürsorge und Vertrauen lernte niemals kennen. Der frühe Bindungsverlust und die erlernte Verrohung und Brutalisierung hatte verheerende Folgen auf seine Entwicklung. |
|||
Er kam 1944 zur [[United States Army|US-Armee]] und nahm in Europa an den Kämpfen gegen das Deutsche Reich teil. 1947 war er der oberste amerikanische Wachsoldat im [[Kriegsverbrechergefängnis Spandau]]. Von 1956 bis 1959 war er als amerikanischer Offizier am Aufbau der deutschen [[Bundeswehr]] beteiligt. Von 1964 bis 1972 war er Kommandant des Gefängnisses. |
|||
In der Entwicklung von Frank Gust gab es zahlreiche Parallelen zu anderen Serienmördern der deutschen Geschichte. Der eigens erlebte sexuelle Missbrauch, eine nicht intakte Familie und frühzeitige Traumatisierungen durch unterschiedliche Personen, bei welchen auch sadistische Taten an Tieren eine Rolle spielten, scheinen hier nicht unerheblich zu sein. In frühen Jahren fand die Verknüpfung von Sexualität und Gewalt statt. Er brach schon als Jugendlicher in [[Leichenschauhaus|Leichenschauhäuser]] ein und verging sich teilweise an den Toten. Er tötete, wie viele Serienmörder, zunächst zahlreiche Tiere; diese Taten sind teilweise als "Probierverhalten" zu werten. Später verübte er ähnliche Taten an Menschen. |
|||
Über die Jahre im Gefängnis baute er zu dem ehemaligen [[Adolf Hitler|Hitler]]-Stellvertreter [[Rudolf Heß]] eine enge Beziehung auf. Dieser war in den [[Nürnberger Prozesse|Nürnberger Prozessen]] zu lebenslanger Haft verurteilt worden und war ab 1966 der einzige Insasse des Gefängnisses. Nach eigenen Angaben war Eugene Bird derjenige mit dem engsten Kontakt zu Heß, seit dieser 1941 nach England geflogen war. Hierdurch wurde er zu dessen Freund und Bewunderer. |
|||
Zwischen 1994 und 1998 ermordete Frank Gust vier Frauen, darunter zwei [[Prostitution|Prostituierte]], die südafrikanische Anhalterin Kathy Thomson und seine Tante. Den Namen ''Rhein-Ruhr-Ripper'' erhielt er von den Boulevard-Medien wegen seiner Vorliebe, die Leichen seiner Opfer aufzuschneiden, zu zerstückeln und Eingeweide zu entnehmen. Frank Gust platzierte die Leichen seiner Opfer an gut einsehbaren Orten, so dass sie schnell gefunden wurden. Einzig die Leiche seiner Tante blieb unauffindbar. Im September 2000 wurde er wegen vierfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. |
|||
Während seiner Zeit als Gefängnisdirektor entstand das 1972 veröffentlichte Buch „[[Rudolf Heß]], Stellvertreter des Führers“ („The Loneliest Man in The World“), das in zwölf Sprachen übersetzt wurde, in über 35 Länder erschien und zu einem [[Bestseller]] wurde. Er gab offen zu, dass er Hess heimlich in dessen Zelle aufgesucht hatte, um an dem Text zu arbeiten. Dies schockierte die Alliierten. Die Veröffentlichung des Buches führte zu seiner Entlassung in Spandau, da dies laut den alliierten Behörden einen Bruch der Gefängnisvorschriften bedeutet hatte und Heß laut diesen unter strenger Einzelhaft stand. Bird wurde weiterhin dazu gedrängt, seinen Abschied bei der [[United States Army|US Army]] zu nehmen. |
|||
==Literatur== |
|||
Bird selbst äußerte, dass er das Buch geschrieben habe, um Heß' Sicht auf dessen Taten zu erhalten. Laut ihm bereute Heß seine Handlungen nicht. |
|||
K.Engler/H.Ensink: ''Der "Rhein-Ruhr-Ripper". Bericht über Highlights, Frust, Zufälle und erzwungenes Glück in 17 Monaten Ermittlungsarbeit bis zur Überführung des Serientäters Frank Gust'', in: Der Kriminalist (Jg 2000), S. 491-498; ebd. (Jg 2001), S. 17-22 und 67-71. |
|||
A. Stupperich: Schwere Gewaltdelikte an Pferden- Phänomenologie, psychosoziales Konstrukt und die Ableitung von präventiven Verhaltensmaßnahmen, FNverlag, 2002 |
|||
Film: |
|||
Maske des Bösen - Sexualstraftätern auf der Spur, Dokumentation 2005 von Gunther Scholz |
|||
⚫ | |||
Er blieb in [[Berlin]], wo er im Bezirk [[Berlin-Zehlendorf|Zehlendorf]] wohnte und eine kleine Firma betrieb. Es wird berichtet, dass er in der Folge auch von der [[CIA]] überwacht wurde. Nach eigenem Bekunden bereute er es aber nie, das Buch geschrieben zu haben. |
|||
*[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2001/1219/blickpunkt/0002/index.html Artikel bei berlinonline.de] |
|||
⚫ | |||
Als Rudolf Heß 1987 starb, wurde Bird einer der Wortführer derer, die die offizielle Version, dass dieser Selbstmord begangen habe, bezweifeln. Seiner Ansicht nach wurde Heß von den [[Vereinigtes Königreich|Briten]] ermordet, da die [[Sowjetunion]] unter [[Michail Sergejewitsch Gorbatschow|Gorbatschow]] die Bereitschaft gezeigt habe, Hess freilassen zu wollen. Die Briten hätten Heß aber nicht in Freiheit sehen wollen. Zudem äußerte er Zweifel, dass der zu seiner Todeszeit 93-jährige Heß physisch in der Lage gewesen wäre, Selbstmord zu begehen. Diese Ansichten sind stark umstritten. |
|||
[[Kategorie:Serienmörder (Deutschland)]] |
|||
⚫ | |||
2002 wurde Eugene Bird von [[Ferdinand Fürst von Bismarck]] für seine Verdienste um [[Deutschland]] mit der [[Bismarck-Erinnerungsmedaille]] ausgezeichnet. |
|||
Eugene Bird war verheiratet und hatte zwei Töchter. |
|||
⚫ | |||
{{PND|108034259}} |
|||
* [http://www.17juni1953.de/bird.htm Nachruf der Vereinigung 17. Juni 1953 zu Birds Tod] |
|||
* [http://www.acp-international.de/hefte/h102/meldungen.htm ACP über seine Auszeichnung mit der Bismarck-Erinnerungsmedaille] |
|||
* [http://www.expatica.com/source/site_article.asp?subchannel_id=26&story_id=25124&name=Former+governor+of+Spandau+Prison+dies+in+Berlin Pressemeldung zu seinem Tod (englisch)] |
|||
⚫ | |||
[[Kategorie:Militärperson (United States Army)]] |
|||
[[Kategorie:US-Amerikaner]] |
|||
⚫ | |||
⚫ | |||
[[Kategorie:Mann]] |
[[Kategorie:Mann]] |
||
⚫ | |||
{{Personendaten |
{{Personendaten| |
||
NAME=Gust, Frank |
|||
|ALTERNATIVNAMEN= |
|ALTERNATIVNAMEN=Rhein-Ruhr-Ripper |
||
|KURZBESCHREIBUNG= |
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher [[Serienmörder]] |
||
|GEBURTSDATUM= |
|GEBURTSDATUM= [[1969]] |
||
|GEBURTSORT= |
|||
|GEBURTSORT=[[Lambert (Montana)|Lambert]], Montana, Vereinigte Staaten |
|||
|STERBEDATUM= |
|STERBEDATUM= |
||
|STERBEORT= |
|STERBEORT= |
||
}} |
}} |
||
[[en:Eugene K. Bird]] |
|||
[[nl:Eugene Bird]] |
Version vom 9. Oktober 2008, 20:58 Uhr
Frank Gust (* 1969), auch bekannt als Rhein-Ruhr-Ripper, ist ein deutscher Serienmörder.
Frank Gust war über viele Jahre das Opfer unterschiedlicher Gewalttaten, hierzu gehörte ebenfalls der sexuelle Missbrauch durch pädosexuelle und zum Teil sodomistische Täter, an welche er schon als kleines Kind "vermietet" wurde. Eine intakte Familie, Fürsorge und Vertrauen lernte niemals kennen. Der frühe Bindungsverlust und die erlernte Verrohung und Brutalisierung hatte verheerende Folgen auf seine Entwicklung.
In der Entwicklung von Frank Gust gab es zahlreiche Parallelen zu anderen Serienmördern der deutschen Geschichte. Der eigens erlebte sexuelle Missbrauch, eine nicht intakte Familie und frühzeitige Traumatisierungen durch unterschiedliche Personen, bei welchen auch sadistische Taten an Tieren eine Rolle spielten, scheinen hier nicht unerheblich zu sein. In frühen Jahren fand die Verknüpfung von Sexualität und Gewalt statt. Er brach schon als Jugendlicher in Leichenschauhäuser ein und verging sich teilweise an den Toten. Er tötete, wie viele Serienmörder, zunächst zahlreiche Tiere; diese Taten sind teilweise als "Probierverhalten" zu werten. Später verübte er ähnliche Taten an Menschen.
Zwischen 1994 und 1998 ermordete Frank Gust vier Frauen, darunter zwei Prostituierte, die südafrikanische Anhalterin Kathy Thomson und seine Tante. Den Namen Rhein-Ruhr-Ripper erhielt er von den Boulevard-Medien wegen seiner Vorliebe, die Leichen seiner Opfer aufzuschneiden, zu zerstückeln und Eingeweide zu entnehmen. Frank Gust platzierte die Leichen seiner Opfer an gut einsehbaren Orten, so dass sie schnell gefunden wurden. Einzig die Leiche seiner Tante blieb unauffindbar. Im September 2000 wurde er wegen vierfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.
Literatur
K.Engler/H.Ensink: Der "Rhein-Ruhr-Ripper". Bericht über Highlights, Frust, Zufälle und erzwungenes Glück in 17 Monaten Ermittlungsarbeit bis zur Überführung des Serientäters Frank Gust, in: Der Kriminalist (Jg 2000), S. 491-498; ebd. (Jg 2001), S. 17-22 und 67-71. A. Stupperich: Schwere Gewaltdelikte an Pferden- Phänomenologie, psychosoziales Konstrukt und die Ableitung von präventiven Verhaltensmaßnahmen, FNverlag, 2002 Film: Maske des Bösen - Sexualstraftätern auf der Spur, Dokumentation 2005 von Gunther Scholz
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Gust, Frank |
ALTERNATIVNAMEN | Rhein-Ruhr-Ripper |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Serienmörder |
GEBURTSDATUM | 1969 |