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Studentenverbindung und Rot Weiss Ahlen: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Fußballklub |
{{Belege}}
image = [[Bild:Rot-weiss ahlen.gif]]|
Eine '''Studentenverbindung''' oder auch '''Studentenkorporation''' ist ein [[Verband (Recht)|Verband]] von derzeitigen und ehemaligen [[Student]]en einer [[Universität]] bzw. [[Hochschule]] oder ähnlichen Institutionen, der [[Brauch]]tum und gewachsene Traditionen pflegt.<ref> George Turner, Joachim D. Weber: ''Hochschule von A-Z. Orientierungen – Geschichte – Begriffe''. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2004, S. 212 („Studentische Verbindungen“). ISBN 3-8305-0836-0 </ref> In [[Österreich]] und der [[Schweiz]] bezeichnen sich auch [[Schülerverbindung]]en so.
kurzname = Rot Weiss Ahlen |

langname = Rot Weiss Ahlen e. V. |
Aufgrund der großen Unterschiede zwischen den einzelnen Arten von Verbindungen gibt es neben dem [[Convent]]sprinzip ''([[Basisdemokratie]])'' und dem [[Lebensbund]]prinzip nur wenige Merkmale, die allen Verbindungen gemein sind.<ref> Herbert Neupert: ''Andere Korporationen und gemeinsame Institutionen. A. Das gemeinsame Prinzip''. In: Vorstand des Verbandes Alter Corpsstudenten e.V. (Hrsg.): ''Handbuch des Kösener Corpsstudenten''. Band I, 6. Auflage, Würzburg 1985, S. 283</ref>
spitzname = RWA|

gegründet = [[1. Juni]] [[1996]] |
[[Bild:Wbf-Wingolf-1997.jpg|thumb|400px|Wartburgfest des [[Wingolf]] 1997]]
vereinsfarben = Rot-Weiß |

stadion = [[Wersestadion]] |
== Überblick ==
plätze = 11.500 |

präsident = Heinz-Jürgen Gosda |
In Studentenverbindungen gestalten [[Student]]en ihre Studienzeit in einer organisierten Gemeinschaft.
trainer = [[Christian Wück]] |

adresse = August-Kirchner-Straße 14 </br> 59229 [[Ahlen]] |
Die wichtigste Gemeinsamkeit der Studentenverbindungen ist, dass Aktive wie nichtaktive Mitglieder ihrer Verbindung lebenslang verbunden bleiben.<ref> George Turner, Joachim D. Weber: ''Hochschule von A-Z. Orientierungen – Geschichte – Begriffe''. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2004, S. 212 („Studentische Verbindungen“). ISBN 3-8305-0836-0 </ref> Das Ziel ist es, Kontakte und Freundschaften zwischen den Generationen zu ermöglichen, die der [[Vernetzung]] dienen. Kritiker sehen darin eine Form berufsfördernder „[[Seilschaft]]sbildung“ (''Siehe auch:'' [[Soziales Netzwerk]], [[Netzwerker]]).
Homepage = [http://www.rot-weiss-ahlen.de/1/ www.rot-weiss-ahlen.de] |

E-Mail = [mailto:info@RWAhlen.de info@RWAhlen.de] |
Eine der wichtigsten Gemeinsamkeiten aller studentischen Korporationen ist das [[Convent]]sprinzip, ein Organisationskonzept geprägt von Autonomie und basisdemokratischer Entscheidungsfindung.<ref> George Turner, Joachim D. Weber: ''Hochschule von A-Z. Orientierungen – Geschichte – Begriffe''. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2004, S. 213 („Studentische Verbindungen“). ISBN 3-8305-0836-0 </ref>
liga = [[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]] |

saison = 2007/08 |
Es ist bei den meisten Verbindungen üblich, dass sich alle Mitglieder unabhängig von ihrem Alter und beruflichen Status ohne besondere Vereinbarung duzen, und zwar von dem Moment an, in dem ein Student als „[[Fuchs (Studentenverbindung)|Fuchs]]“ der Verbindung beitritt.
rang = 1. Platz (Regionalliga Nord) |

pattern_la1=|pattern_b1=|pattern_ra1=|
Vor dem Erreichen des ersten akademischen Abschlusses sind studentische Mitglieder Teil der so genannten Aktivitas. Diese organisiert in der Regel im Rahmen ihres [[Semesterprogramm]]s selbstverantwortlich Veranstaltungen: wissenschaftliche Weiterbildungen ([[Studium Generale]]), Feste und Feiern, je nach Ausrichtung aber auch sportliche und musische Aktivitäten in der Freizeit, bzw. allgemein die Pflege des gesellschaftlichen Lebens, dazu gehört auch die Pflege des [[Studentenlied|studentischen Liedgutes]].
leftarm1=ed1c24|body1=ed1c24|rightarm1=ed1c24|shorts1=FFFFFF|socks1=ed1c24|

pattern_la2=_yellowshoulders|pattern_b2=_thinyellowsides|pattern_ra2=_yellowshoulders|
Bei vielen traditionsorientierten, ''schlagenden'' Verbindungen ist das akademische [[Fechten]], die [[Mensur (Studentenverbindung)|Mensur]], ein fester Bestandteil ihres Gemeinschaftslebens.<ref>[[Hermann Rink]]: ''Die Mensur, ein wesentliches Merkmal des Verbandes.'' In: Rolf-Joachim Baum (Hrsg.): ''„Wir wollen Männer, wir wollen Taten!“ Deutsche Corpsstudenten 1848 bis heute.'' Siedler, Berlin 1998. S. 383-402 ISBN 3-88680-653-7</ref>
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}}
Die Mehrzahl der deutschen Verbindungen ist ''nichtschlagend''. Die übrigen erwarten die so genannte Mensur entweder von jedem Mitglied ''(pflichtschlagend)'' oder stellen sie ihm frei ''(fakultativ schlagend)''.
'''Rot Weiss Ahlen''' ist ein [[Fußballverein|Fußball-]] und [[Sportverein]] aus [[Ahlen]] und spielt zurzeit in der [[2. Fußball-Bundesliga]]. Nach dem ersten Abstieg aus der 2. Bundesliga in der Saison 2005/06 (damals noch als LR Ahlen) und dem Rückzug des Hauptsponsors erfolgte die Umbenennung in Rot Weiss Ahlen zum 1. Juni 2006.

Der bekannteste Fan ist das Schoßhündchen.
Nach dem Studium folgt die ''Philistrierung'': Fortan ist man in der Korporiertensprache „[[Philister (Studentenverbindung)|Alter Herr]]“ oder „Hohe Dame“ und gehört mit der Übernahme in das [[Philisterium]] zu einer von der Aktivitas verschiedenen, eigenen Organisationsstruktur. Das [[Philisterium]] unterstützt aus seinen Mitgliedsbeiträgen unter anderem die Verbindung finanziell; es hat in der Regel die Rechtsform eines [[Eingetragener Verein|e.&nbsp;V.]]

Die Ursprünge des Brauchtums der Verbindungen reichen oft über 200 Jahre zurück und sind zum großen Teil auf die speziell studentische Kultur und Lebensweise, wie sie seit Jahrhunderten bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts für alle Studenten üblich war, zurückzuführen.<ref> George Turner, Joachim D. Weber: ''Hochschule von A-Z. Orientierungen – Geschichte – Begriffe''. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2004, S. 212f. („Studentische Verbindungen“). ISBN 3-8305-0836-0 </ref> Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich aus dieser studentischen Kultur die Kultur der Studentenverbindungen, in der auf konservative Weise alte, in weiten Teilen der Studentenschaft vergessene Traditionen erhalten wurden. Während die Verbindungsstudenten viele dieser Traditionen für bewahrenswert halten, betrachten Kritiker bereits seit dem 19. Jahrhundert diese Haltung als Abschottung von gesellschaftlichen Veränderungen und bezeichnen Verbindungsstudenten gern als „[[ewiggestrig]]“.

Zu diesen ausgeprägten Traditionen gehört bei vielen Verbindungen das Tragen von Farben, dem so genannten [[Couleur]], in Form von [[Studentenmütze|Mützen]] oder Bändern. Andere tragen diese nicht, sondern führen bei Zusammenkünften nur ihre farbigen [[Studentenwappen|Wappen]] und Fahnen mit (''farbenführend'' im Gegensatz zu ''farbentragend''). Wieder andere verzichten selbst darauf (''schwarze'' Verbindungen).

Die meisten Verbindungen nehmen traditionell nur Männer auf. Seit 1899 gibt es auch [[Damenverbindung]]en, die seit den 1980er Jahren wieder vermehrt Zulauf erhalten.<ref>[http://www.cousin.de/kkisbin/verblist.tcl?spez=Dam&stat=gax Couleurstudentische Informationen: Damenverbindungen]</ref> Seit etwa 1970 existieren aber auch gemischte Verbindungen.

Verbindungen sind in der Regel politisch neutral, nur eine Minderheit unter den deutschen Studentenverbindungen, vor allem [[Burschenschaft]]en, betätigt sich politisch. Im Mittelpunkt stehen hierbei – auch bei österreichischen Verbindungen – vor allem Fragen der deutschen Einheit, des deutschen Volkstums, der deutschen Nation und der Freiheit. Spätestens seit der deutschen Wiedervereinigung ist eine Unterwanderung einiger weniger dieser politisch aktiven Verbindung seitens rechtsradikaler Kräfte zu beobachten. So wird eine kleine Zahl von Burschenschaften des Dachverbands „[[Deutsche Burschenschaft]]“ mittlerweile durch die zuständigen [[Landesamt für Verfassungsschutz|Landesämter für Verfassungsschutz]] beobachtet. Die weitaus meisten der etwa 1000 bis 1300 Studentenverbindungen in Deutschland distanzieren sich von diesen. Mittlerweile kommt es vereinzelt vor, dass sich rechtsradikale Gruppierungen an Hochschulen „Burschenschaft“ nennen, ohne in einer entsprechenden Tradition zu stehen. Politisch links stehende Studentenorganisationen warnen oft prinzipiell vor Studentenverbindungen. <ref> antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum berlin e. v. (apabiz), „Burschenschaften und Studentenverbindungen – Eine Handreichung zu Struktur, Inhalten, Geschichte und Hintergründen“ http://www.apabiz.de/bildung/RefKat/BurschenschaftenStudentenverbindungen.pdf </ref> <ref>[http://www.ghg-goettingen.de/html/wahlheft/burschi.html Grüne Hochschulgruppe Göttingen: ''Ehre Freiheit, Vaterland'']</ref>

In [[Deutschland]] gehören etwa 2&nbsp;bis&nbsp;3 % aller Studenten einer Verbindung an. Obwohl genaue Zahlen schwer zu ermitteln sind, kann man davon ausgehen, dass sich 170.000 bis 200.000 studierende oder berufstätige Personen in Deutschland und [[Österreich]] als „Verbindungsstudenten“ bezeichnen.

== Verbindungsarten ==

Es gibt unterschiedliche Formen studentischer Korporationen. Am häufigsten findet man an Universitäten heute

*[[Katholische Studentenverbindungen|Katholische]] und [[christliche Studentenverbindungen]],
*[[Corps|Corps]],
*[[Burschenschaft]]en,
*[[Landsmannschaft (Studentenverbindung)|Landsmannschaften]],
*[[Turnerschaft]]en,
*[[Studentische Jagdverbindung|Jagdverbindungen]] und [[Studentische Forstverbindung|Forstverbindungen]]
*[[musische Studentenverbindung]]en.

Darüber hinaus gibt es Hochschulverbindungen an Orten ohne eigene Universitäten.
*[[Ferialverbindung]]en

Diese Verbindungsarten unterscheiden sich beträchtlich durch ihre [[Prinzipien von Studentenverbindungen|Prinzipien]], ihre [[Geschichte der Studentenverbindungen|Geschichte]] und spezifischen Gebräuche. Trotz aller Vielfalt treten bestimmte Formen besonders häufig auf, die in der folgenden Tabelle aufgeführt sind. Diese enthält jedoch nicht alle Dachverbände und keine dachverbandsfreien Verbindungen. In der [[Liste der Dachverbände von Studentenverbindungen]] findet man ferner die erloschenen und heute noch aktiven Dachverbände und ihre Merkmale.

{| class="prettytable"
| class="hintergrundfarbe6" |'''Verbindungsform'''
| class="hintergrundfarbe6" |'''Ausprägung'''
| class="hintergrundfarbe6" |'''Dachverbände'''
| class="hintergrundfarbe6" |'''Anzahl der Verbindungen'''
|-
|[[Katholische Studentenverbindungen|Katholische Studentenverbindungen]]
| ft, ns
|[[Cartellverband_der_katholischen_deutschen_Studentenverbindungen|CV]], [[Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften|RKDB]], [[Cartellverband der Katholischen Österreichischen Studentenverbindungen|ÖCV]], [[Technischer Cartell-Verband|TCV]], [[Schweizerischer Studentenverein|StV]], [[Akademischer_Bund_Katholisch-Österreichischer_Landsmannschaften|KÖL]]
|<!--127+45+28+65+11-->276
|-
|[[Corps]]
| ft, ps/ns
|[[Kösener Senioren-Convents-Verband|KSCV]], [[Weinheimer Senioren-Convent|WSC]]
|<!--laut die-corps.de-->161
|-
|[[Burschenschaft]]en
| ft, ps/fs
|[[Deutsche Burschenschaft|DB]], [[Verband der Akademischen Burschenschaften in Österreich|DBÖ]], [[Conservativer Delegierten Convent der fachstudentischen Burschenschaften in Österreich|CDC]], [[Neue Deutsche Burschenschaft|NeueDB]]
|<!--122+6(16 davon 10 auch in der DB)+9+21-->158
|-
|[[Katholische Studentenverbindungen|Katholische Studentenvereine]]
| ff, ns
|[[Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine|KV]], [[Verband der Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereine Unitas|UV]], [[Kartellverband katholischer nichtfarbentragender akademischer Vereinigungen Österreichs|ÖKV]]
|<!--80 + 38 + 8-->126
|-
|[[Landsmannschaft (Studentenverbindung)|Landsmannschaft]]en
| ft, ps
|[[Coburger Convent|CC]], [[Österreichischer Landsmannschafter- und Turnerschafter Convent|ÖLTC]]
|<!--67+6-->73
|-
|[[christliche Studentenverbindungen]]
| meist ft, ns
|[[Schwarzburgbund]], [[Wingolf]], [[Wartburg-Kartell Evangelischer Akademischer Verbindungen|Wartburg-Kartell]]
|<!--25 + 36 + 1-->61
|-
|[[Sängerschaft]]en und [[Musische Studentenverbindung|Akademische Musikverbindungen]]
| ft/ff, fs/ns
|[[Deutsche Sängerschaft|Weimarer CC]] und [[Sondershäuser Verband|SV]]
|<!--22+22-->44
|-
|[[Akademischer_Turnverein|Akademische Turnvereine]]
| ff, ns
|[[Akademischer Turnbund|ATB]], [[ATBÖ]]
|<!--ATB:41, andere:?-->41
|-
|[[Verein Deutscher Studenten|Vereine Deutscher Studenten]]
| ff, ns
|[[Verband der Vereine Deutscher Studenten|VVDSt – KV]]
|40
|-
|[[Turnerschaft]]en
| ft, ps/fs
|[[Coburger Convent|CC]] und [[Marburger Konvent|MK]]
|<!--MK:7, CC:?-->34
|-
|[[Damenverbindung]]en
| ft/ff, ns
|[[Vereinigung christlicher Studentinnenverbindungen Österreichs|VCS]], [[VFM]], teilweise organisiert in [[Sondershäuser Verband|SV]], [[Schwarzburgbund|SB]] und [[Unitasverband|UV]]
|ca. 30
|-
|[[Ferialverbindung]]en
| ft, ps/ns
|[[Ferialverbindung#Delegiertenkonvent_akademisch_deutscher_Ferialverbindungen|Freistädter DC]], [[Ferialverbindung#Waidhofener_Kartell|Waidhofener Kartell]]
|<!--erloschen:20, aktiv:14-->34
|-
|[[Jagdverbindung]]en
| ft, ps/fs
|[[WJSC|WJSC]] und [[KAJC|KAJC]]
|<!--12+5-->17
|}
<small>''Legende: ft=farbentragend; ff=farbenführend (=nicht farbentragend); schw=schwarz (hat keine Farben); ps=pflichtschlagend; fs=fakultativ schlagend; ns=nichtschlagend</small>

Von den 1880er Jahren bis 1933 (Deutschland) bzw. 1938 (Österreich) existierten auch [[jüdische Studentenverbindung]]en, die als Reaktion auf zunehmende antisemitische Ausgrenzungsversuche seitens der bestehenden Studentenverbindungen gegründet wurden <ref>Christian Käselau: ''Der Kartell-Convent der Tendenzverbindungen deutscher Studenten jüdischen Glaubens als ein Beispiel für jüdische Korporationsverbände im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik'' (Volltext: [http://www.fachpublikationen.de/dokumente/01/06/])</ref>
. Vorher konnten Juden in den meisten Verbindungen problemlos Mitglied werden. Prinzipienbedingte Ausnahmen galten natürlich für die christlichen Studentenverbindungen. Nach dem Ende des deutschen [[Zeit des Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]] kam es zu keinen Wiedergründungen.

Einige Korporationen haben seit den 1970er-Jahren die Geschlechtertrennung aufgehoben. Es gibt einige sportlich, kulturell oder musisch ausgerichtete Studentenverbindungen (beispielsweise [[Akademischer Turnbund]] (ATB), [[Unitasverband]], [[Sondershäuser Verband]]), in denen Männer und Frauen gleichberechtigte Mitglieder stellen. Auch in mehreren Verbindungen des Schwarzburgbundes sind Frauen gleichberechtigte Mitglieder. Die allermeisten handhaben es jedoch weiterhin so, dass sie zwar nach wie vor keine Frauen aufnehmen, diesen aber als Verkehrsgästen Zugang zu ihren Räumlichkeiten gewähren oder sie als „Couleurdamen“ zu einzelnen Veranstaltungen einladen.

Die Gründung von eigenen [[Damenverbindung]]en wurde von einigen Korporationen und Korporationsverbände logistisch und finanziell unterstützt. Diese Bemühungen waren bisher nur teilweise erfolgreich, obwohl Damenverbindungen (mit einer durch die Nazi-Zeit verursachten Unterbrechung) seit 1899 existieren. Lediglich in Österreich existieren derzeit größere Zusammenschlüsse von Damenverbindungen.

Die Mehrheit der Studentenverbindungen ist nichtschlagend (d.h. nicht-fechtend).

== Aufbau ==

=== Die Aktivitas und das [[Convent]]sprinzip ===

Eine Verbindung gliedert sich in studierende und berufstätige Mitglieder. Die Aktivitas (bei Corps: [[Corpsburschen-Convent]]) ist die Organisationsform der studierenden Mitglieder. Sie ist meist als nicht eingetragener Verein organisiert, der nicht rechtsfähig ist. Die Mitglieder treffen ihre Entscheidungen demokratisch in [[Convent]]en. Sie wählen dort in jedem Semester einen Vorstand (häufig [[Chargia]] genannt), der sich meist aus drei „[[Chargierter|Chargierten]]“ oder „Chargen“ zusammensetzt, und den „[[Fuchsmajor]]“, der für die Neulinge ([[Fuchs (Studentenverbindung)|Füchse]]) verantwortlich ist. Alle Amtsinhaber können jederzeit, auch kurzfristig, abgewählt werden.

Aus historischen Gründen sehen die Convente für sich auch eine Art Aufsichtspflicht für ihre Mitglieder (''siehe'' [[Comment]]), die bei Verstößen gegen gemeinsam und demokratisch festgesetzte Regeln Bestrafungen vorsieht. Dazu gehören geringfügige Geldstrafen in die Gemeinschaftskasse („Beireitungen“, „Frequenzen“, „Beifuhren“, „Poen“), aber auch „protokollarische Strafen“ („Verweise“ etc.) sowie den zeitweisen oder endgültigen Ausschluss aus der Verbindung („Dimission“).

Besonders in großen Dachverbänden ist es üblich, dass einzelne Verbindungen mit mehreren Verbindungen an jeweils anderen Studienorten befreundete [[Verhältnisvertrag|Verhältnisse]] abschließen – durchaus schriftlich mit Vertrag. So erhalten die Aktiven die Gelegenheit, bei gegenseitigen Besuchen andere Universitätsstädte in anderen geographischen Regionen kennenzulernen und ihren Horizont zu erweitern. Viele Arten von Verbindungen erlauben ihren Mitgliedern, nach Studienortwechseln bei anderen Verbindungen (in der Regel desselben Dachverbandes, vorzugsweise bei befreundeten Verbindungen) eine weitere Mitgliedschaft einzugehen. Bei farbentragenden Verbindungen werden dann lebenslang zwei [[Couleur]]-Bänder gleichzeitig getragen („Zwei-Farben-Bruder“, „Zweibändermann“ etc.). Einige Verbindungen schließen weitere Mitgliedschaften grundsätzlich aus (''siehe auch:'' [[Lebenscorps]]).

Aufgrund ihres Selbstverständnisses als selbstverwaltete studentische Zusammenschlüsse sehen sich die Convente der Studentenverbindungen als autonom an. Sie betrachten sich als unabhängig von staatlichen und universitären Autoritäten, von Parteien und anderen politischen oder gesellschaftlichen Gruppen. Das hat in der Geschichte auch zu Konflikten mit dem Staat geführt. So waren die Verbindungen im Zuge der [[Karlsbader Beschlüsse]] (1819–1848) verboten, ebenso während der nationalsozialistischen Herrschaft ab 1935 und in der DDR.

Die Aktivitates der meisten Verbindungen können heute über ein eigenes Haus oder eine Wohnung ([[Korporationshaus]]) zum Treffen und Wohnen verfügen. Verbindungen, die nicht darüber verfügen, treffen sich regelmäßig in öffentlichen oder gemieteten Versammlungsräumen (in Deutschland [[Konstante (Studentenverbindung)|Konstante]], in Österreich [[Studentenbude]] genannt). Der Erwerb und der Betrieb der Immobilien wird von den „Alten Herren“ finanziert, was niedrige Mieten für Studentenzimmer ermöglicht.

=== [[Fuchs (Studentenverbindung)|Fuchs]]enzeit und [[Bursche]]nzeit ===

Personen, die einer Verbindung beitreten möchten, werden bis zum Eintritt oft „Spefüchse“ (von lat. ''spes'', „Hoffnung“) genannt. Beim Eintritt in eine Verbindung macht der Student oder die Studentin eine '''Probezeit''' durch. Als „[[Fuchs (Studentenverbindung)|Fuchs]]“ oder „Fux“ bezeichnet, kann er/sie die Verbindung mit weniger Rechten, aber auch weniger Pflichten unverbindlich kennenlernen<ref>Erich Bauer: ''Schimmerbuch für junge Corpsstudenten''. 4. Auflage, o.O., 1971, S. 24f.</ref>. Er/sie wird mit den Traditionen und Werten seiner Verbindung vertraut gemacht und lernt befreundete Verbindungen kennen. Das dauert ein bis zwei Semester und endet mit der „[[Burschung]]“, (in manchen Dachverbänden: „Rezeption“/„Reception“/„Burschifikation“/„Burschifizierung“), womit man „(Corps-)[[Bursche]]“ (Vollmitglied) wird<ref>Erich Bauer: ''Schimmerbuch für junge Corpsstudenten''. 4. Auflage, o.O., 1971, S. 8ff.</ref>. Bei vielen gemischten Verbindungen wird „Fuchs“ oder „Bursch“ als nicht geschlechtspezifischer Status betrachtet, weswegen auch Frauen „geburscht“ werden.

Diese Vollmitglieder übernehmen die Hauptverantwortung des Aktivenlebens: Ämter (Chargen), Gastgeberrolle bei Veranstaltungen, Leitung verschiedener Convente oder Repräsentationspflichten bei Besuchen<ref>Erich Bauer: ''Schimmerbuch für junge Corpsstudenten''. 4. Auflage, o.O., 1971, S. 10ff.</ref>. In dieser Zeit werden in „schlagenden“ Verbindungen die [[Mensur (Studentenverbindung)|Mensur]]en gefochten.

Die restliche Zeit seines Studiums (beispielsweise in lernintensiven Phasen) ist der Verbindungsstudent jedoch [[Inaktiver]] und kann sich auf seinen Studienabschluss konzentrieren<ref>Erich Bauer: ''Schimmerbuch für junge Corpsstudenten''. 4. Auflage, o.O., 1971, S. 10f.</ref>.

In der Regel benötigt eine Verbindung mindestens drei „aktive“ Mitglieder zur Aufrechterhaltung des Aktivenbetriebs. Wenn diese Zahl unterschritten wird und durch „Reaktivierungen“ von „Inaktiven“ nicht ausgeglichen werden kann, muss die Verbindung „suspendieren“, das heißt, den Aktivenbetrieb schließen und sich auf Veranstaltungen der berufstätigen Mitglieder (Alte Herren) beschränken. Wenn wieder genügend Nachwuchs vorhanden ist, kann sich die Verbindung wieder „rekonstituieren“, also den Aktivenbetrieb wieder aufnehmen. Das ist manchmal noch nach Jahrzehnten der Suspension möglich.

=== [[Philister (Studentenverbindung)|Alte Herren]] und der [[Lebensbund]] ===

Ehemalige Studenten heißen unabhängig von ihrem Lebensalter „Alter Herr“, „Alte Dame“ oder „Hohe Dame“. Sie bilden gemeinsam das [[Philisterium]]. Das sind meist [[eingetragener Verein|eingetragene Vereine]] (e.&nbsp;V.). Für die Aufnahme ist eine ''gesicherte Lebensstellung'' Voraussetzung, d.&nbsp;h. der oder die Betreffende sollte eine feste Arbeitsstelle gefunden haben.

Alte Herren haben zwar aufgrund von Familie und Beruf weniger Zeit als die Aktiven, können den Bund aber finanziell unterstützen: durch Jahres[[beitrag]] und [[Spende]]n, vor allem aber durch den Unterhalt des [[Korporationshaus]]es. Besonders Engagierte können auch Ämter im [[Philisterium|Altherrenverband]] und im [[Dachverband]] übernehmen.

Alte Herren und aktive Studenten treffen sich auf Veranstaltungen des eigenen Bundes, etwa beim [[Stiftungsfest]] oder bei Tagungen des jeweiligen Dachverbandes.

Das Lebensbund-Prinzip bedeutet eine lebenslange Verpflichtung, für alle Mitglieder der eigenen Verbindung einzustehen. Entgegen ursprünglichen Konzepten aus der Zeit um 1800 erlaubt es seit dem Inkrafttreten des [[BGB]] am 1. Januar 1900 jedoch auch freiwillige Austritte durch einseitige Erklärung des Austretenden<ref>Seit [[Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen|RGZ]] 78, 134 ff. vom 3. Januar 1912</ref> oder – bei schwerwiegendem Fehlverhalten – den zeitweisen oder endgültigen Ausschluss aus der Verbindung auf Grundlage der [[Constitution (Studentenverbindung)|Constitution]]. Ausgetretene Mitglieder können die Wiederaufnahme in das Philisterium beantragen.

=== Dachverbände ===

Die meisten Studentenverbindungen sind in Dachverbänden zusammengeschlossen, deren Zweck die gemeinsame Erreichung von festgelegten Zielen ist. Dazu gibt es verschiedene Arten: Manche Dachverbände sind lockere Zusammenschlüsse, die ihren Einzelverbindungen weit reichende Freiheiten lassen. Andere dienen hauptsächlich der Wahrung gemeinsamer, demokratisch festgelegter Prinzipien. Wieder andere verstehen sich als ein großer Bund mit Dependancen in verschiedenen Universitätsstädten. Daneben gibt es „verbandsfreie Verbindungen“, die keinem Dachverband angehören.

Viele deutsche Dachverbände haben sich wiederum zu zwei übergeordneten Interessenvertretungen vereint: Der [[Convent Deutscher Korporationsverbände]] (CDK) umfasst die Aktivenverbände von 11 Korporationsverbänden und damit etwa 200 Studentenverbindungen mit etwa 4.000 Studenten. Im [[Convent Deutscher Akademikerverbände]] (CDA) finden sich die Altherrenschaften von 15 Korporationsverbänden, zusammen. Er vertritt etwa 500 Altherrenschaften mit etwa 50.000 Mitgliedern.

Zum christlichen [[Europäischer Kartellverband|Europäischen Kartellverband]] (EKV) gehören die katholischen Korporationsverbände CV, KV, RKDB, TCV, der UV sowie nicht-deutsche Korporationsverbände.

(Siehe auch: [[Liste der Dachverbände von Studentenverbindungen]])

== Äußere Kennzeichen und Feiern ==

<gallery>
Image:Burschenmuetze_Corps_Hannovera.jpg|[[Studentenmütze]] [[Corps Hannovera Hannover]]
Bild:Zirkel_Corps_Borussia_Bonn.jpg|[[Zirkel (Studentenverbindung)|Zirkel]] [[Corps Borussia Bonn]]
Bild:FcA-Wappen-400.jpg|Wappen der [[K.D.St.-V. Franconia Aachen]] von 1898
</gallery>

=== Farben ===

''Hauptartikel'': [[Couleur]]

Als ''farbentragend'' werden Studentenverbindungen bezeichnet, deren Mitglieder (zumindest bei offiziellen Veranstaltungen) ein Band und eine Kopfbedeckung ([[Studentenmütze]]) in den Farben ihrer Verbindung ([[Couleur]]) tragen<ref>Erich Bauer: ''Schimmerbuch für junge Corpsstudenten''. 4. Auflage, o.O., 1971, S. 12ff.</ref>.

Die von vielen Burschenschaften, aber auch einigen anderen Verbindungstypen häufig getragene Farbkombination [[Schwarz-Rot-Gold]] ist historischer Ausdruck des Wunsches nach Einigung der deutschen Länder in einem demokratischen Staat und wurde erstmals 1815 von der [[Urburschenschaft]] verwendet. (''siehe auch:'' [[Flagge Deutschlands]] und [[Schwarz-Rot-Gold]]).

Daneben existieren seit 1857 sogenannte ''farbenführende'' Verbindungen, deren Mitglieder kein Couleur tragen. Die Farben dieser Verbindungen finden sich dann häufig in dem [[Couleur#Der Vollwichs|Wichs]] und in Couleurgegenständen wie z.&nbsp;B. den so genannten [[Couleur#Zipfel und Zipfelbund|Zipfeln]]. Manche nicht-farbentragende Verbindungen in Süddeutschland und in Österreich tragen zwar ein [[Couleur#Das Band|Band]], aber keine Studentenmütze.

Einige Studentenverbindungen tragen weder Farben, noch führen sie Farben. Diese Verbindungen werden als ''schwarze'' Verbindungen bezeichnet.

=== Zirkel ===

''Hauptartikel'': [[Zirkel (Studentenverbindung)]]

Der [[Zirkel (Studentenverbindung)|Zirkel]] ist eine [[monogramm]]artige Verschlingung von Buchstaben und enthält in der Regel die Anfangsbuchstaben des Verbindungsnamens und des [[Wahlspruch]]es der Verbindung<ref>Erich Bauer: ''Schimmerbuch für junge Corpsstudenten''. 4. Auflage, o.O., 1971, S. 15.</ref>. Oft sind die Buchstaben v, c und f enthalten, was sich aus „Vivat circulus fratrum“ (lat. „es lebe der Kreis der Brüder“) bzw. "vivat, crescat, floreat" ("lebe, wachse und gedeihe") zusammensetzt. Die Zirkel der heutigen Studentenverbindungen haben ihren Ursprung in [[Kryptographie|kryptographischen]] Kürzeln, mit denen die Mitglieder der [[Studentenorden]] des 18. Jahrhunderts in schriftlichen Dokumenten ihre Ordenszugehörigkeit zum Ausdruck brachten.

=== Wappen ===

''Hauptartikel'': [[Studentenwappen]]

Das [[Studentenwappen]] ist eine nicht streng den [[Heraldik|heraldischen]] Regeln folgende Form der [[Wappen]] und kam um das Jahr 1800 in Gebrauch<ref>Erich Bauer: ''Schimmerbuch für junge Corpsstudenten''. 4. Auflage, o.O., 1971, S. 15f.</ref>. Oft wird der Schild in vier Felder geteilt, bei Burschenschaften meist durch ein [[Kreuz (Symbol)|Kreuz]]. Diese Felder werden mit verschiedenen nichtheraldischen Identitätssymbolen der Verbindung ausgefüllt, zum Beispiel mit den Farben der Verbindung, mit dem [[Bundeszeichen]], dem [[Zirkel (Studentenverbindung)|Zirkel]], mit Hinweisen auf die Universitätsstadt, aber auch mit regionalen heraldischen Elementen. Dazu kommen weitere Symbole für Freundschaft und Ewigkeit, die teils aus der Freimaurerei, teils direkt aus der Antike übernommen wurden.

=== Farbenlied/Farbenstrophe ===

Als weiteres Zeichen der Zusammengehörigkeit haben farbenführende Verbindungen ein Farbenlied oder/und eine Farbenstrophe, die eine ähnliche Rolle spielt wie die jeweilige [[Nationalhymne]] für einen Staat. In einem Farbenlied werden meist die Verbindungsfarben gedeutet und Zusammengehörigkeit, Freundschaft und die lebenslange Treue der einzelnen Mitglieder zur Verbindung (Lebensbundprinzip) beschworen.
Die Farbenstrophe ist oft eine Zusatzstrophe zum Lied „So pünktlich zur Sekunde“.
Das Farbenlied bzw. die Farbenstrophe wird grundsätzlich im Stehen und häufig a capella gesungen, meist zum Abschluss einer Kneipe oder eines Kommerses.

=== Feiern ===
[[Bild:Hospitium_Jena_1750.jpg|thumb|300px|Studentisches „Hospitium“ in Jena, Stammbuchmalerei um 1750: Der Gastgeber (links im Hausmantel mit Hausschlüssel) lässt seine Gäste trinken, „biß ihr unter dem tisch liegt“.]]

Verbindungen legen von jeher großen Wert auf gesellschaftliche Veranstaltungen und Feiern aller Art für ihre Mitglieder. Studenten lebten schon früher oft weit von ihren Familien entfernt und konnten ihre frei verfügbare Zeit selbstständiger gestalten und ohne elterliche Aufsicht mit ihren Vorlieben ausfüllen. Ein wichtiger Erwerbszweig in Universitätsstädten war daher schon immer die [[Gastronomie]]. Der alltägliche Konsum [[Alkohol|alkoholischer Getränke]] war für die meisten Studenten üblich und wurde im Laufe der Jahrhunderte zu einem beliebten Klischee in Literatur und (Volks-)Kunst. <ref>[http://www.welt.de/wams_print/article1575485/Bierselige_Wissenschaft.html Birgitta vom Lehn: ''Bierselige Wissenschaft''. In: ''Welt online'' vom 20. Januar 2008] </ref> Dazu bildeten sich allmählich spezielle studentische Veranstaltungsformen heraus.

Traditionelle Namen dafür sind etwa „[[Kneipe (Studentenverbindung)|Kneipe]]“ und „[[Kommers]]“, aber auch heute in Vergessenheit geratene Begriffe wie „Hospicium“ oder „Kränzchen“. Essen, Trinken und Rauchen waren darin bis zum frühen 19. Jahrhundert gleich wichtig.

Mit der Zeit kamen so immer mehr Neuerungen in studentisches Brauchtum. Sie verballhornten nun zum Teil auch ihre eigenen Riten: So entstand der „[[Bierjunge]]“ als [[Persiflage]] des studentischen Duells und der Mensur.

Einige dieser Formen haben sich bis heute gehalten, fortentwickelt und werden in zeitgemäßer Form weiter gepflegt. So hat fast jede Verbindung alle oder mehrere der folgenden Veranstaltungen in ihrem Semesterprogramm:

*[[Kneipe (Studentenverbindung)|Kneipe]]: Dies ist eine traditionelle Feier, die in einem festgelegten Rahmen (Kneip-[[Comment]]) gestaltet wird. Es werden Reden gehalten und Lieder gesungen sowie meist [[Bier]] manchmal auch [[Wein]] getrunken. Im so genannten inoffiziellen Teil einer Kneipe werden meist auch „Biermimiken“ von den Teilnehmern der Kneipe vorgetragen; dies sind amüsante Reden, Dialoge oder Dichtungen.

*[[Kommers]]: Dies ist die festliche und repräsentative Form der studentischen Kneipe. Kommerse finden typischerweise bei Stiftungsfesten (s.&nbsp;u.), Stadt- oder Universitätsjubiläen statt. Dabei wird zu besonderen Anlässen ein „[[Landesvater (Studentenverbindung)|Landesvater]] gestochen“. Höhepunkt ist die Festrede, die meist von einem prominenten Kommersteilnehmer gehalten wird, der nicht unbedingt einer Verbindung angehören muss.

*[[Stiftungsfest]]: Dies ist die Feier zu jedem Jahrestag der Gründung einer Studentenverbindung. Gesellschaftlicher Höhepunkt dabei ist der Stiftungsfestball.

*Kongress/Verbandsfest/Verbandstagung: Dies ist die zentrale Veranstaltung eines [[Dachverband]]es mit Arbeitssitzungen ([[Tagung|Kongress]]) und gesellschaftlichen Bestandteilen (meist [[Kommers]]en und Bällen), die meist einmal jährlich oder alle zwei Jahre stattfindet.

Diese traditionellen Veranstaltungsformen finden bei einigen Verbindungen ohne weibliche Gäste bzw. bei Damenverbindungen ohne männliche Gäste statt, dies variiert jedoch beträchtlich nach Verbindung und/oder Verband. Veranstaltungen der traditionellen Art sind heute ohnehin in der Minderzahl gegenüber gemischten Veranstaltungen. Den Semesterverlauf füllen heutige Verbindungen überwiegend mit modernen Formen zwangloser Feste, die in der Regel mit Partnern und anderen Gästen in kleinem oder größerem Kreis stattfinden. Inzwischen laden viele Verbindungen mindestens einmal im Jahr alle Studenten zu einer großen Party ein, die dann oft mit mehreren hundert Teilnehmern gefeiert wird. Dazu wird das [[Korporationshaus]], über das heute praktisch alle deutsche Verbindungen verfügen, für nichtkorporierte Besucher geöffnet.

Weitere Veranstaltungen sind primär auf die jeweiligen Schwerpunkte der Studentenverbindung ausgerichtet. So veranstalten Burschenschaften und wissenschaftliche Studentenverbindungen eine Reihe von wissenschaftlichen Abenden, musische Verbindungen Gesangsabende oder Konzerte, sportlich orientierte Verbindungen (wie [[Akademischer Seglerverein|Akademische Seglervereine]] oder Ruderverbindungen) sportliche Aktivitäten und christliche Studentenverbindungen religiöse Feiern.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
''Hauptartikel:'' [[Geschichte der Studentenverbindungen]]


=== Die Anfänge ===
[[Bild:Landshuter_Burschengarderobe_um_1806.jpg|thumb|[[Landshut]]er Burschengarderobe um 1806 (Stammbuchzeichnung)]]


Im Jahre 1911 wurde auf der Ahlener [[Zeche Westfalen]] erstmals Kohle gefördert - für den Eigenverbrauch; die erste für den Versand bestimmte Kohle verließ 1913 den Zechenbahnhof <ref>"Ahlen 1870 - 1914, Die Industrialisierung einer münsterländischen Ackerbürgerstadt", von Dr. W. Muth 1989</ref>
Studentenverbindungen im heutigen Sinne entwickelten sich an deutschsprachigen Universitäten seit etwa 1800. Aus dem 18. Jahrhundert wurde auch das studentische [[Fechten]] übernommen, weitergeführt und im Laufe des 19. Jahrhunderts zur [[Mensur (Studentenverbindung)|Mensur]] weiterentwickelt.


Bald darauf gründeten sich im Ostenstadtteil die ersten Sportvereine, deren Mitglieder aus der Zechenbelegschaft kamen. In der Freizeit, vornehmlich am Wochenende, waren Fußballspiele ein Anziehungspunkt und boten Ablenkung vom recht harten Arbeitsalltag der Bergleute. </br>
=== Entstehung der frühen Corps ===


Sofort nach Kriegsende gab es die ersten Bemühungen, wieder einen geregelten Sportbetrieb zu schaffen.
Die [[Corps]], die früheste Form der heutigen Verbindungen, verbanden gegen Ende des 18. Jahrhunderts äußere Elemente der [[Studentenorden|Orden]] – straffes Reglement, verbindliche Zusammengehörigkeit, geheime Identitätsymbole – mit denen der [[Landsmannschaft (Studentenverbindung)#Studentische Landsmannschaften in der frühen Neuzeit|alten Landsmannschaften]] – lateinische Landesnamen, farblich einheitliche Kleidung (Vorläufer der [[Couleur]]s). <ref>Erich Bauer: ''Schimmerbuch für junge Corpsstudenten''. 4. Auflage, o.O., 1971, S. 8ff.</ref> <ref> Herbert Neupert: ''Andere Korporationen und gemeinsame Institutionen. A. Das gemeinsame Prinzip''. In: Vorstand des Verbandes Alter Corpsstudenten e.V. (Hrsg.): ''Handbuch des Kösener Corpsstudenten''. Band I, 6. Auflage, Würzburg 1985, S. 283</ref>. Das Streben nach Verbindlichkeit und [[Demokratie|demokratischen]] Strukturen im Sinne des [[Deutscher Idealismus|deutschen Idealismus]] legte den Grundstein für die Entwicklung der für den deutschen Sprachraum typischen Studentenverbindungen<ref>Rolf-Joachim Baum: ''Vorwort des Herausgebers''. In: In: Rolf-Joachim Baum: ''„Wir wollen Männer, wir wollen Taten!“ – Deutsche Corpsstudenten 1848 bis heute''. Siedler Verlag, Berlin 1998, S. 7-12. ISBN 3-88680-653-7</ref>.
<br />
Es war Ernst Bornemann, bekannter und erfolgreicher aktiver Sportler – Turner, Handballer und bis zur Fusion mit der Betriebs-Sportgemeinschaft der Zeche Westfalen technischer Leiter und Frauenturnwart von TuS Germania 13 Ahlen, der sofort die Initiative ergriff. Als Sport-Bearbeiter im Sportausschuss des Anti-Nazi-Komitees lud er mit Schreiben vom 18. Juli 1945 die bevollmächtigten Vertreter ehemaliger Sportvereine - die Vertreter dürfen keine Mitglieder der NSDAP, der SA oder der SS gewesen sein - ein, um mit Ihnen über die Reorganisation und Wiederbelebung des Ahlener Sportes zu beraten. Diese Vereinigung sollte den Zweck einer Zentralisation der ehemaligen bürgerlichen, christlichen und sozialistischen Sportorganisationen, die dazu beitragen sollen, die Leistungsfähigkeiten im Spiel und Sport zu heben und die antinationalistischen Interessen des Sportes zu wahren. Die eigene Existenzberechtigung der angeschlossenen Vereine sollte mit sofortiger Wirkung erlöschen. Diese Erklärung wurde von Vertretern sechs ehemaliger Vereine – u.a. DJK Ahlen, Blau-Weiß Ahlen - unterschrieben.


Eine Vereinsgründung war damals nicht so einfach, für die Gründung eines neuen Vereines wurde noch die Genehmigung der britischen Militärregierung benötigt - diese Genehmigung wurde mit Schreiben vom 9. August 1945 durch Major Moon erteilt und so wurde die Gründungsversammlung am 12. August 1945 im Hansahof abgehalten: dieses Datum gilt als Gründungsdatum des TuS - Turn- und Sportverein - Ahlen 45 e.V.
=== Die [[Urburschenschaft]] ===


Das Gründungsprotokoll dieser denkwürdigen Veranstaltung ist in den verliegenden Unterlagen leider nicht mehr vorhanden, aber in der Ausgabe der "Neuen Westfälischen Zeitung" vom 24. August 1945 wurde berichtet:
Innerhalb der frühen [[Corps]] regten sich nach den [[Befreiungskriege]]n Bestrebungen, die landsmannschaftliche Gliederung der Studenten an den Universitäten abzuschaffen und alle Studenten („[[Bursche]]n“) in einer einheitlichen „[[Burschenschaft]]“ zusammenzuführen. Auch in der Politik sollte die [[Kleinstaaterei]] zugunsten eines vereinten Deutschlands abgeschafft werden.


=== Acht Ahlener Sportvereine schlossen sich zusammen: ===
Die Bewegung breitete sich ab 1815 von [[Jena]] über den gesamten deutschen Raum aus und stellte sich in Gegensatz zu den frühen Corps. Bei einem Treffen von etwa 500 Studenten auf der Wartburg am 18. Oktober 1817 trat diese Bewegung zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung. Während der Zusammenkunft kam es auch zu einer ursprünglich nicht geplanten [[Bücherverbrennung|Verbrennung]] von mit Symbolen beladenen Gegenständen und von Büchern durch eine Gruppe besonders radikaler Studenten. Bald nach dem [[Wartburgfest]] zeichnete sich aber ab, dass ein deutschlandweiter Zusammenschluss aller Studenten ([[Allgemeine Deutsche Burschenschaft]]) nicht gelingen konnte.


[[Bild:Ahlen_TuS.gif|thumb|100px|left|altes Logo des TuS Ahlen]] Die ehemaligen acht Sportvereine Ahlens haben sich zu einem Zentralverein "Turn- und Sportverein Ahlen e. V." zusammengeschlossen. Zum Vorsitzenden der Vereinigung wurde Ernst Bornemann einstimmig gewählt.<ref>Der beflügelte Aal - Heimatliches aus Ahlen - Vorhelm - Dolberg, Nr. 23, Seite 100 ff - "100 Jahre organisierte Fußballtradition in Ahlen", von Jürgen Rheker - mit entsprechenden Quellenangaben</ref>
Nach [[Antisemitismus bis 1945#Antijüdische Krawalle vor der Reichsgründung|antisemitischen Hassausbrüchen]] und einem politischen Mord durch den Burschenschafter [[Karl Ludwig Sand|Sand]] verbot der [[Deutscher Bund|Deutsche Bund]] 1819 alle selbstverwalteten studentischen Zusammenschlüsse. Diese [[Karlsbader Beschlüsse]] galten bis 1848. Die regelmäßigen Verfolgungen hinderten jedoch weder die Corps noch die Burschenschaften an ihrer Ausbreitung und Weiterentwicklung.


Das Großereignis dieser Zeit war das Spiel der Schalker „Knappen“ beim TuS Ahlen. [[FC Schalke 04|Schalke 04]] gewann am 14.&nbsp;Oktober 1945 auf der Westfalenkampfbahn in Bestbesetzung mit 7:2. In den folgenden Jahren spielte TuS Ahlen in den höchsten Amateurklassen Westfalens.
=== Veränderungen um 1848 ===


Das vereinseigende Sportplatzanlage der TuS'ler, die Glückaufkampfbahn - heute Wersestadion - wurde am 21. August 1949 eingeweiht<ref>Glückauf-Kampfbahn der Turn- und Sportvereinigung Ahlen, Festschrift zur Einweihung am 21. August 1949</ref>.
Schon vor den [[Märzrevolution|Revolutionen von 1848]] bildeten sich die ersten betont [[Christliche Studentenverbindungen|christlichen Studentenverbindungen]]. Denn viele Studenten vermissten das christlich-religiöse Element in ihrem Gemeinschaftsleben und zumindest die katholischen Studenten waren vielerorts durch Repressionen und Ausgrenzungen dazu gezwungen sich eigenständig zu organisieren. Sie waren auch die ersten, die das studentische Fechten ablehnten. 1836 verzichtete die neu gegründete [[C.St.V. Uttenruthia Erlangen|Uttenruthia zu Erlangen]] von Beginn an auf [[Duell]] und [[Mensur (Studentenverbindung)|Mensur]]. Das war damals geradezu revolutionär.


=== Die Krise 1992 ===
Zugleich bildete sich im Umfeld der politischen Emanzipation des Bürgertums die so genannte „[[Progress (Studentenverbindung)|Progressbewegung]]“ an den Hochschulen, die die studentischen Traditionen abschaffen bzw. an die bürgerliche Kultur der Zeit anpassen wollte. Aus ihnen bildeten zum einen eine neue Art von [[Landsmannschaft (Studentenverbindung)|Landsmannschaften]], die aber mittlerweile die alten Traditionen wieder angenommen hatten. Zum anderen beförderte der Progress aber auch das Entstehen eines (nichtkorporativen) Vereinswesens an den Hochschulen. Durch eine „Korporatisierungsbewegung der akademischen Vereine“ ausgangs des 19. Jahrhunderts wurden sie zu den Wurzeln vieler nichtfarbentragender Verbindungen. Insbesondere entstanden infolge des Progresses in den 1850er und 1860er verstärkt akademische Turn- und [[Akademischer Gesangverein|Gesangvereine]].
Nach vielen Höhen und Tiefen in der Vereinsgeschichte schien 1992, mit dem drohenden Abstieg in die Kreisliga, das Ende des Traditionsvereins TuS Ahlen gekommen. Helmut Spikker, gebürtiger Ahlener und Besitzer eines örtlichen Kosmetikkonzerns, übernahm den fast bankrotten Verein. Mit '''Joachim Krug''' verpflichtete man zudem einen erfahreren Trainer, der den Verein vor dem Niedergang bewahren sollte. Mit einer beispiellosen Erfolgsserie schaffte es der Verein unter seiner neuen Führung, Präsident Helmut Spikker und Trainer Krug, viermal in Folge aufzusteigen. Die Saison 1995/96 schloss TuS-Ahlen als Meister der Oberliga Westfalen ab und stieg in die Regionalliga West/Südwest auf.


=== LR Ahlen und die 2. Bundesliga ===
1848 erzwang die erste demokratische [[Frankfurter Nationalversammlung|Nationalversammlung]] in der [[Frankfurter Paulskirche]] die Aufhebung der [[Karlsbader Beschlüsse]]. Aus verbotenen „Untergrundorganisationen“ wurden jetzt Zusammenschlüsse der akademischen [[Elite]] und es entfaltete sich die ganze Bandbreite der heute existierenden Studentenverbindungen. Auch die „ehemaligen Mitglieder“ bekannten sich nun zu ihrem früheren Studentenbund. Die so mögliche engere Verbindung war die Basis für die späteren [[Philisterium|Altherrenvereine]]. An den Gymnasien und Oberrealschulen formierten sich [[Schülerverbindung]]en.
[[Bild: Logo_Ahlen.gif|thumb|100px|left|altes Logo des LR Ahlen]] Mit dem Aufstieg in die Regionalliga wurden die beiden Ahlener Traditionsvereine TuS und Blau-Weiß Ahlen vereinigt. Am 1. Juni 1996 entstand aus dieser Fusion der '''LR Ahlen''' (Leichtathletik Rasensport Ahlen e.V.) Der Name "LR" war eine Anlehnung an ein Unternehmen des Mäzens Spikkers, die ''LR International'', das als Hauptsponsor des Vereins fungierte. Ebenso war das Logo des Fußballvereins dem Logo der ''LR International'' nachempfunden. Gleichzeitig wurde aus diesem Anlass die alte Glückaufkampfbahn umgebaut und modernisiert. Seit 1997 trägt sie den Namen [[Wersestadion]].


In den folgenden vier Jahren spielte LR Ahlen recht erfolgreich in der Regionalliga. In der Saison 1999/00 belegte die Mannschaft von Trainer [[Franz-Josef Tenhagen|Jupp Tenhagen]] den 2. Platz und sicherte sich durch einen 2:1 Sieg im [[Relegationsspiel]] gegen den [[1. FC Union Berlin]] den Aufstieg in die [[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]].
Ab etwa 1850 entwickelte sich aus dem studentischen Duellwesen die [[Mensur (Studentenverbindung)|Bestimmungsmensur]], ein Fechten mit scharfen Waffen, das nicht mehr der Bereinigung von Ehrenhändeln diente, sondern der Charakter- und Persönlichkeitsbildung.


Der Auftakt der Saison 2000/01 geriet für LR Ahlen jedoch zum Fehlstart, in dessen Folge Trainer Tenhagen entlassen wurde. Unter der Führung seines Nachfolgers [[Peter Neururer]] startete die Mannschaft eine starke Aufholjagd und beendete die Saison auf dem 8.Platz.
=== Die Kaiserzeit ===
[[Image:August-Fuhrmann-Berliner-Studenten-um-1912.jpg|thumb|Verbindungsstudenten [[Stereografie|stereotaktisch]] fotografiert von [[August Fuhrmann]] für das [[Kaiserpanorama]]]]
Sowohl das deutsche als auch das Habsburger Kaiserreich wurde vom [[Großbürger]]tum und Adel beherrscht und geprägt. Gemeinsame Mitgliedschaften in Verbindungen versprachen sozialen Aufstieg. Die besonders in Österreich-Ungarn der Kaiserzeit [[Kaste|kastenartig]] soziale Schichtung, die eine große Rolle in der Machtbalance des Vielvölkerstaates spielte, erzeugte allerdings auch Abgrenzungen und Rivalitäten zwischen Studentenverbindungen.


In den Folgejahren kämpfte die Ahlener Elf jedoch vermehrt gegen den Abstieg. Nach einer weiteren guten Saison 2001/02 begann der Niedergang des LR Ahlen. In den folgenden drei Jahren schaffte die Mannschaft erst am jeweils letzten Spieltag in einem Kraftakt den Klassenerhalt. Beispiellos ist auch die Trainer-Statistik des LR Ahlen in diesen Jahren. Von 2002 bis 2006 wurde der Trainerstuhl sieben Mal neu besetzt. [[František Straka]] war im Oktober 2005 der bislang letzte LR-Trainer, der seinen Platz vorzeitig räumte. Sein Nachfolger [[Paul Linz]] konnte das geforderte Ziel des Klassenerhaltes nicht erfüllen. Am 32. Spieltag der Saison 2005/2006 nach einer 1:2-Niederlage gegen die [[SpVgg Greuther Fürth]] stand LR Ahlen schließlich nach sechs Jahren als Absteiger aus der 2. Liga fest, nachdem man seit dem 2. Spieltag einen Abstiegsplatz belegt hatte.
Der [[Antisemitismus (bis 1945)|Antisemitismus]] und [[Nationalismus]] ergriff auch Studentenverbindungen. Reaktionen auf den Antisemitismus und das Ausmaß des Antisemitismus in Verbindungen unterschieden sich dabei von Dachverband zu Dachverband und innerhalb dieser von Verbindung zu Verbindung. Auch veränderte sich in einem Dachverband die Ansicht zum Antisemitismus häufig im Laufe der Jahre mehrmals. Erstmals 1817 gab es Ausgrenzungen von Juden, die in der Zeit um 1880 nochmals eine Spitze erreichten.


Der sportliche Höhepunkt in sechs Jahren 2. Liga war am 22. Mai 2005, als LR Ahlen auf einem Abstiegsplatz stand und zum letzten Spieltag bei TSV 1860 München antreten musste. Die Mannschaft gewann im Grünwalder Stadion mit 4:3 und sicherte sich somit den Klassenerhalt.
Nachdem die meisten Verbindungen jüdische Studenten ausschlossen, gründeten sich die ersten [[jüdische Studentenverbindung]]en. Neben den meisten jüdischen Studentenverbindungen, deren Mitglieder sich ausdrücklich als Deutsche jüdischen Glaubens verstanden, gab es auch [[Zionismus|zionistische]] Verbindungen, die Hoffnungen auf einen zukünftigen jüdischen Staat setzten und den Ideen [[Theodor Herzl]]s nahe standen.


=== Abstieg und Neuanfang ===
Zum Ende des 19. Jahrhunderts begannen sich auch die nicht-korporierten Freistudenten in so genannten ''[[Finkenschaft]]en'' als „Verein der Vereinslosen“ zu organisieren und die Einrichtung [[Allgemeiner Studierendenausschuss|gesamtstudentischer Vertretungen]] auf der Basis allgemeiner Wahlen einzufordern.
[[Bild:Rot Weiß Ahlen Geschäftsstelle.jpg|thumb|Geschäftsstelle von Rot-Weiß Ahlen am Wersestadion]]
Als Konsequenz aus dem sportlichen Debakel der Saison 2005/2006 erklärte Präsident Helmut Spikker am 9. Mai 2006 seinen Rücktritt, und trat auch, entgegen vorheriger Ankündigung, nicht mehr zur Wahl in den Aufsichtsrat an. Die Firma LR International (jetzt [[LR Health & Beauty Systems]]), die Helmut Spikker schon Ende 2004 an den Finanzinvestor [[Apax]] verkaufte, zog sich ebenfalls als Hauptsponsor zurück, wodurch der Verein nicht mehr den Namen LR tragen durfte. Am 12. Mai verließ zudem Trainer Paul Linz den Verein, weil er für Ahlen kurzfristig keine Perspektive für einen direkten Wiederaufstieg sah.</br>
Der erste Schritt zum Neuanfang des Ahlener Fußballvereins wurde am 15. Mai mit der Verpflichtung von [[Bernard Dietz]] als Trainer vollzogen. Der ehemalige Trainer der Amateure des [[MSV Duisburg]] erhielt zunächst einen Zwei-Jahres-Vertrag. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 31. Mai wurde zudem die Satzung geändert und der Verein zum 1. Juli in '''Rot Weiss Ahlen''' umbenannt.
Bei den Wahlen zum neuen Aufsichtsrat am 29. Juni wurde Heinz-Jürgen Gosda, als Nachfolger Helmut Spikkers, zum Vorstandsvorsitzenden und damit zum Präsidenten des Vereins gewählt. <br />
Nach schlechtem Start in die neue Regionalligasaison, in der die Mannschaft in 13 Spielen nur 14 Punkte erzielen konnte, erklärte Bernard Dietz am 29. Oktober 2006 nach einer 0:3-Niederlage gegen die [[Kickers Emden]] seinen Rücktritt. Seine Nachfolge trat nur einen Tag später der bisherige Co-Trainer [[Heiko Bonan]] an.


Am 27. November 2006 gab die Vereinsführung durch Altlasten entstandene Schulden in Höhe von 833.000 Euro bekannt. Um die Kosten des laufenden Betriebes zu senken, wurden Sparmaßnahmen beschlossen. Die Regionalliagmannschaft blieb davon vorerst unberührt und auch die zwischenzeitliche Abmeldung der Oberligamannschaft (RW Ahlen II) und zweier Jugendmannschaften ([[Altersklasse (Fußball)|B2]] und C2) vom Spielbetrieb wurde wieder zurückgenommen, nachdem einige Sponsoren finanzielle Unterstützung zugesagt hatten. Der Landrat lehnte ein Ersuchen um Übernahme einer Bürgschaft durch die Stadt Ahlen ab. Dennoch halfen eine Nachzahlung der [[Deutsche Fußball Liga|Deutschen Fußball Liga]] über 241.000 Euro im Dezember aus den Bundesligaspielzeiten 2001 bis 2004 sowie der anteilige Gewinn aus der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] in Höhe von 629.000 Euro im Juni und der Verkauf von Freundschafts-Bausteinen, die Finanzkrise zu überwinden.
Um 1900 wurden schrittweise Frauen zum regulären Universitätsstudium zugelassen. Schon 1899 bildeten sich die ersten Zusammenschlüsse von Studentinnen, von denen einige verbindungsähnlichen Charakter hatten (siehe [[Damenverbindung]]).


Die Saison 2006/07 schloss der Verein auf Platz 13 der Regionalliga ab. Trainer Heiko Bonan verließ den Verein zum Saisonende und wechselte zu [[Rot-Weiss Essen]]. Seine Nachfolge wurde vereinsintern neu besetzt. Bonans ehemaliger Co-Trainer [[Christian Wück]] wurde zum Chef-Trainer befördert und trat sein Amt am 1. Juli an.
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] brachte auch vielen Studenten und Akademikern die Einberufung. Das Universitätsleben kam praktisch zum Erliegen. Nur zum Teil konnten der Aktivenbetrieb mühsam aufrechterhalten werden. Dennoch bejahten alle Verbindungen den Krieg als Dienst „für’s Vaterland“ und trugen ihn mit.


=== Weimarer Republik ===
=== Der Wiederaufstieg ===
Nach durchwachsenem Start in die Saison 2007/08 steigerte sich die Mannschaft im Verlauf der Rückrunde und blieb vom 21. bis zum 36. Spieltag ungeschlagen. Seit dem 30. Spieltag belegte sie zudem den ersten Tabellenplatz. Bereits am 35. Spieltag qualifizierte sich RW Ahlen als erste Mannschaft der [[Regionalliga Nord]] zunächst vorzeitig für die neue, eingleisige [[3. Liga (DFB)|Dritte Liga]] und schaffte nach einem 1:0-Auswärtssieg gegen den [[VfL Wolfsburg|VfL Wolfsburg II]] am 36. Spieltag und einem 3:1-Auswärtssieg am letzten Spieltag gegen den [[SV Babelsberg 03]] als Meister der Liga den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. Zudem kassierte die Mannschaft keinen Platzverweis. Trainer Christian Wück gelang damit in seiner ersten Saison im Profifußball der direkte Aufstieg in die 2. Bundesliga.


== Saison 2008/09 ==
Der noch nicht gewählte Reichskanzler [[Friedrich Ebert]] ließ sogenannte [[Freikorps]] aufstellen, um die von der provisorischen Regierung beschlossene Sozialisierung der Wirtschaft zu verhindern und zu erwartende Massenstreiks niederzuschlagen. Diese Freikorps bestanden aus [[Kriegsheimkehrer]]n des Ersten Weltkrieges und waren ein Sammelbecken für monarchistische und rückwärtsgewandte Kräfte. Ihnen und den regulären Freiwilligen-Verbänden der Reichswehr gehörten auch Mitglieder von Studentenverbindungen an.
=== Kader der 2. Bundesliga ===
{| width = "100%"
| width = "33%" valign = "top" |
* '''Tor'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] [[Dirk Langerbein]] '''1'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Manuel Lenz '''33'''
<br />
* '''Abwehr'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Marcel Busch '''2'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] [[Nils Döring]] '''19'''
** [[Bild:Flag of Croatia.svg|20px|Kroate]] Marinko Miletic '''4'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher (Doppelbürger) ]] [[Bild:Flag of Italy.svg|20px|Italiener (Doppelbürger) ]] Baldo di Gregorio '''23'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Sven Schaffrath '''3'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] [[Ronald Maul]] '''6'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Ole Kittner '''5'''
| width = "33%" valign = "top" |
* '''Mittelfeld'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] [[Jens Bäumer]] '''13'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Manuel Bölstler '''22'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] [[Nils-Ole Book]] '''31'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] [[Philipp Heithölter]] '''17'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Michael Wiemann '''20'''
** [[Bild:Flag of the United States.svg|20px|US-Amerikaner]] [[Grover Gibson]] '''10'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Marco Reus '''18'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher (Doppelbürger)]] [[Bild:Flag of Senegal.svg|20px|Senegalese (Doppelbürger)]] [[Daniel Thioune]] '''8''' ''[[Bild:Captain sports.svg|15px|Kapitän der Mannschaft]]''
| width = "33%" valign = "top" |
* '''Angriff'''
** [[Bild:Flag of Malawi.svg|20px|Malawier]] [[Daniel Chitsulo]] '''9'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Kevin Großkreutz '''21'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] [[René Müller (Stürmer)|René Müller]] '''16'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Martin Stahlberg '''7'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] [[Lars Toborg]] '''11'''
|}


=== Kader Rot Weiss Ahlen II ===
Doch die meisten Studenten kehrten wieder an die Universitäten zurück, wo sie ihre Traditionen neu aufleben ließen. Die Studentenverbindungen – auch die eigentlich unpolitischen – bekannten sich weiterhin zu konservativen und nationalen Ideen und hatten einen Zulauf wie nie zuvor. Ein Teil ihrer Mitglieder lehnte – wie ein Großteil der Bevölkerung – die neue Republik ab. Parteipolitische Aktivitäten blieben jedoch Sache des Einzelnen. Aber ein großer Teil der Korporierten propagierte von nun an die republikfeindliche [[Konservative Revolution]]. Davon traten viele später der Partei [[Adolf Hitler|Hitlers]], der [[NSDAP]] bei. 1920 beschloss die „[[Deutsche Burschenschaft]]“ auf dem Eisenacher [[Burschentag]] den Ausschluss aller Juden und mit Juden Verheirateten. In Folge übernahmen viele Verbindungen eine Vorreiterrolle bei der Ausgrenzung der Juden aus dem akademischen und sonstigen öffentlichen Leben.
{| width = "100%"
| width = "33%" valign = "top" |
* '''Tor'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Turgay Tapu
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Florian Fischer
<br />
* '''Abwehr'''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Artur Moor
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Michael Lausch
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Julian Schmidt
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Marcel Stutter
| width = "33%" valign = "top" |
* ''' Mittelfeld '''
** [[Bild:Flag of Turkey.svg|20px|Türke]] Hüseyin Bulut
** [[Bild:Flag of Albania.svg|20px|Albaner]] Denis Boshnjaku
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Artur Moor
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Michael Kaminski
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Björn Polzin
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Bernhard Venker
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Denis Schawlochow
| width = "33%" valign = "top" |
* '''Angriff'''
** [[Bild:Flag of Cameroon.svg|20px|Kameruner]] Pierre Aboutou
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Lukas Krumpietz
** [[Bild:Flag of Turkey.svg|20px|Türke]] Mustafa Sahbaz
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Samet Akyüz
** [[Bild:Flag of Turkey.svg|20px|Türke]] Yasin Yerli
<br />
* '''Trainer '''
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Wolfgang Holtz
** [[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Michael Ross
|}


== Bekannte ehemalige Spieler ==
1921 beschlossen schlagende und nichtschlagende Studentenverbindungen das [[Erlanger Verbände- und Ehrenabkommen]]. Dieses bot erstmals eine Basis zur Beilegung von Streit zwischen diesen Gruppen.
{|
|
* [[Cyrille Florent Bella]]
* [[Pascal Borel]]
* [[Musemestre Bamba]]
* [[Ansgar Brinkmann]]
* [[Reinhold Daschner]]
* [[Petar Đenić]]
* [[Gledson|Gledson da Silva]]
* [[Chiquinho]]
|


* [[Marcus Feinbier]]
=== Drittes Reich ===
* [[Daniel Felgenhauer]]
[[Bild:Buecherverbrennung-flugblatt.jpg|thumb|left|Flugblatt der Deutschen Studentenschaft, das 1933 zur [[Bücherverbrennung 1933 in Deutschland|Bücherverbrennung]] verbreitet wurde.]]
* [[Stefan Fengler]]
[[Bild:Rfss.png|thumb|Verbot der letzten Korporationsverbände durch [[Heinrich Himmler|Himmler]]]]
* [[Oliver Glöden]]
Die [[NSDAP]] bemühte sich schon früh um studentische Mitglieder und gründete 1926 den [[Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund|Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund]] (NSDStB), dem viele Studenten beitraten. Bereits 1931 übernahm der NSDStB, der in Konkurrenz zu den hochschulpolitischen Gruppierungen der schlagenden und nichtschlagenden Korporationen stand, die Führung in der [[Deutsche Studentenschaft|Deutschen Studentenschaft]]. Ab 1934 wurde unübersehbar, dass die Nationalsozialisten die Studentenverbindungen nicht von der [[Gleichschaltung]]spolitik ausnehmen würden.
* [[Matthias Hamann]]
* [[Vladimir Jugović]]
* [[Radosław Kałużny]]
* [[Marco Kaminski]]


|
Der NSDStB organisierte seine Mitglieder in örtlichen „[[Kameradschaft (Studentenverbindung)|Kameradschaften]]“ und strebte ihre Kasernierung in einem jeweils zu schaffenden „Kameradschaftshaus“ an. Dieses Ziel wurde nun auf alle Studenten übertragen. Die „[[Arierparagraph|Ariergesetze]]“ sollten in allen bis dahin noch bestehenden Verbindungen rigoros durchgesetzt werden. Viele betroffene Verbindungen, besonders die katholischen, versuchten sich dem zu entziehen, so dass ihnen zum Schluss nur noch die freiwillige Einstellung des Aktivenbetriebes (Suspension) übrig blieb oder das Aufgehen in einer Kameradschaft. Zwischen 1934 und 1936 hatten sich die Studentenverbindungen entweder selbst aufgelöst oder waren zwangsaufgelöst worden. Die Altherrenverbände existierten noch bis etwa 1938. Da die Nationalsozialisten die Alten Herren zur Finanzierung der Kameradschaften und die [[Korporationshaus|Korporationshäuser]] brauchten, tarnten sich einige Verbindungen als Kameradschaften, um so trotz strengen Verbots möglichst viele alte Werte und Sitten heimlich weiter zu vermitteln. Danach waren praktisch alle Studenten Mitglieder in den nun zahlreich gegründeten [[Kameradschaft (Studentenverbindung)|Kameradschaften]].
* [[Marcel Ketelaer]]
* [[Bernd Meier]]
* [[Babacar N'Diaye]]
* [[Nico Patschinski]]
* [[Timo Reus]]
* [[Dirk Schuster]]
* [[Harald Spörl]]
* [[Jan Velkoborský]]
|}


== Trainer ==
Eine Reihe von ehemaligen Verbindungsstudenten machten Karriere in Hitlers Partei und Staat. Andere beteiligten sich an Widerstandsversuchen. Sie gehörten zum inneren Führungskreis der Attentäter des [[20. Juli 1944]], zum [[Kreisauer Kreis]], zur [[Bekennende Kirche|Bekennenden Kirche]] oder starben als Einzelkämpfer in [[Gestapo]]haft.
=== Aktueller Trainer- und Betreuerstab ===
{| width="400px"
|----- bgcolor="#DDDDDD"
!Name
!Funktion
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| colspan="2" align="left" | '''Trainerstab'''
|-
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] [[Christian Wück]] || Trainer
|-
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Bernd Heemsoth || Co-Trainer
|-
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Milenko Gilic ||Torwarttrainer
|-
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Stefan Grädler || Sportlicher Leiter
|-
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Willi Pott || Betreuer
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| colspan="2" align="left" | '''Medizinische Abteilung'''
|-
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Dr. Carsten Radas || Mannschaftsarzt
|-
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Wolfgang Holtz || Physiotherapeut
|-
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Daniel Holtz || Physiotherapeut
|-
|[[Bild:Flag of Germany.svg|20px|Deutscher]] Julian Holtz || Physiotherapeut
|}


=== Nachkriegszeit ===
=== Ehemalige Trainer ===
{| border="0" width="530px"
|- bgcolor="#DDDDDD"
! rowspan="2" | Name
! colspan="2" | Trainierte Ahlen
|- bgcolor="#DDDDDD"
! width="150px" | von
! width="150px" | bis
|-
|Joachim Krug|| 1992 || 30. Juni 1996
|-
|[[Wolfgang Sandhowe]] || 01. Juli 1996 || 18. August 1997
|-
|[[Klaus Berge]] || 19. August 1997 || 13. Oktober 1998
|-
| [[Franz-Josef Tenhagen|Franz-Josef (Jupp) Tenhagen]] || 14. Oktober 1998 ||11. September 2000
|-
| [[Peter Neururer]] || 20. September 2000 ||27. November 2001
|-
| [[Uwe Rapolder]] || 30. November 2001 || 24. November 2002
|-
| [[Uwe Fuchs]] ([[Interim]]strainer) || 25. November 2002 || 02. Januar 2003
|-
| [[Werner Lorant]] || 03. Januar 2003 || 25. Mai 2003
|-
| [[Stefan Kuntz]] || 03. August 2003 || 14. November 2003
|-
| [[Ingo Peter]] || 24. November 2003 ||01. März 2005
|-
| [[František Straka]] ||07. März 2005 ||25. Oktober 2005
|-
| [[Paul Linz]] || 26. Oktober 2005 ||14. Mai 2006
|-
| [[Bernard Dietz|Bernard (Ennatz) Dietz]] ||15. Mai 2006 ||29. Oktober 2006
|-
|[[Heiko Bonan]] || 30. Oktober 2006 || 30. Juni 2007
|-
|[[Christian Wück]] || 01. Juli 2007 || Amtierend
|}


== Vereinserfolge ==
Nach 1945 verboten die alliierten Militärregierungen alle deutschen Vereinigungen, die vor 1945 existiert hatten, so auch die Studentenverbindungen. Für Studentenverbindungen wurde dieses generelle Verbot 1950 aufgehoben. Ab etwa 1947 versuchten sich einige Studentenverbindungen in [[Bundesrepublik Deutschland|Westdeutschland]] und [[Österreich]] wiederzugründen. Bis 1950 war die Wiederbelebung des Korporationswesen sehr weit fortgeschritten.
{| border="0" cellpadding="3" cellspacing="0"
|- bgcolor=""
! width="350px" |
|-
|Meister der Bezirksliga Westfalen, Staffel 9 || 1992/93
|-
|Meister der Landesliga Westfalen, Staffel 5 || 1993/94
|-
|Meister der Verbandsliga Westfalen, Gruppe Nordost || 1994/95
|-
|Meister der Oberliga Westfalen || 1995/96
|-
|Vizemeister der Regionalliga West || 1999/00
|-
|Meister der Regionalliga Nord || 2007/08
|-
|Aufstieg in die 2. Bundesliga || 1999/00, 2007/08
|-
|2. Bundesliga || 2000/01 - 2005/06, seit 2008/09
|-
|[[DFB-Pokal]] Achtelfinale || 2001/02, 2003/04
|-
|[[Verbandspokal (Fußball)|Westfalenpokalfinale]] || 2006/07
|}


=== Platzierungen seit 1993 ===
1949 erklärte die [[Westdeutsche Rektorenkonferenz]] (WRK) in ihrem [[Tübinger Beschluss]]: „Im Bilde der kommenden studentischen Gemeinschaft wird kein Platz mehr sein für Veranstaltungen von Mensuren, die Behauptung eines besonderen Ehrbegriffs, die Abhaltung geistloser und lärmender Massengelage, die Ausübung einer unfreiheitlichen Vereinsdisziplin und das öffentliche Tragen von Farben.“ Viele Universitäten änderten ihre Hochschulordnungen entsprechend der Forderungen der WRK. Das Verbot von Korporationen durch Universitäten wurde einige Jahre später vor Gericht für unrechtmäßig erklärt.
{| border="1" cellpadding="4" cellspacing="0"

|- bgcolor="#EEEEEE"
Aufgrund der Schwierigkeiten und der ablehnenden Haltung von verschiedenen Seiten wurden die ersten Mensuren nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] denn auch heimlich und mit ungeklärter Rechtslage gefochten. Der [[Göttinger Mensurenprozess]], eine gerichtliche Auseinandersetzung, die bis vor den [[Bundesgerichtshof]] getragen wurde, schaffte 1953 Klarheit. Die Mensur ist seitdem straffrei, wenn sie nicht zum Austragen von [[Ehrenhandel|Ehrenhändeln]] dient und wenn die verwendeten [[Schutzwaffe]]n sicherstellen, dass tödliche Verletzungen ausgeschlossen sind. Der Verzicht auf die Austragung von Ehrenhändeln mit der Waffe wurde dann auch gegenüber dem damaligen deutschen Bundespräsidenten [[Theodor Heuss]] bei einem persönlichen Treffen 1953 von den Delegationen aller maßgeblichen mensurschlagenden Verbände bestätigt.
! align="center"| Saison ||align="center"| Liga ||align="center" | Platzierung ||align="center"| Tore ||align="center"| Punkte ||align="center"| Bemerkungen

|-
In der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] galten Studentenverbindungen als typisches Relikt der alten herrschenden Klassen und wurden nicht geduldet. Der [[Marxismus-Leninismus]] bestimmte die Studieninhalte.<ref>[http://www.ddr-geschichte.de/Bildung/Studium/studium.html DDR-Geschichte, Studium]</ref> Erste zaghafte Bestrebungen, alte studentische Traditionen wiederzubeleben, gab es bereits in den 1960er Jahren. In den frühen 1980er Jahren gründeten sich meist unter dem Deckmantel historischer oder Fechtvereine und unter strenger Beobachtung durch das [[Ministerium für Staatssicherheit]] erste neue Studentenverbindungen. (''Siehe auch'': [[DDR-Studentenverbindung]], [[Rudelsburger Allianz]])
|align="center" bgcolor="#ccffcc"| 1992/93 || bgcolor="#ccffcc"| Bezirksliga Westfalen, Staffel 9 ||align="center" bgcolor="#ccffcc" |1. Platz || align="center" bgcolor="#ccffcc"| 126:6 || align="center" bgcolor="#ccffcc"| 69*|| Als TuS Ahlen

|-
=== Die Studentenbewegung ===
|align="center" bgcolor="#ccffcc"| 1993/94 || bgcolor="#ccffcc"| Landesliga Westfalen, Staffel 5 ||align="center" bgcolor="#ccffcc" |1. Platz || align="center" bgcolor="#ccffcc"| 89:26 || align="center" bgcolor="#ccffcc"| 53* || Als TuS Ahlen
Mit der seit 1965 aufkommenden [[Deutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre|Studentenbewegung]] erwuchs den Verbindungen starke Konkurrenz durch [[Studentenverband|politische Studentenverbände]]. Die Rebellion der 68er Generation richtete sich gegen den „Muff“ des Bildungsbürgertums, gegen die mangelnde Bewältigung und Aufklärung des [[Nationalsozialismus]] und gegen die Verstrickung eines Teils des universitären Lehrkörpers in diese totalitäre Herrschaft.
|-

|align="center" bgcolor="#ccffcc"| 1994/95 || bgcolor="#ccffcc"| [[Fußball-Verbandsliga Westfalen|Verbandsliga Westfalen]], Gruppe Nordost ||align="center" bgcolor="#ccffcc" |1. Platz || align="center" bgcolor="#ccffcc"| 83:11 || align="center" bgcolor="#ccffcc"| 52:8|| Als TuS Ahlen
An diesen Bestrebungen hatten die konservativen deutschen Studentenverbindungen keinen Anteil. Auch ihre Vergangenheit, ihr Verhalten besonders in der Zeit des Aufstiegs der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]], aber auch ihre sonstigen Sitten und Gebräuche wurden Ziel studentischer Kritik. Darauf reagierten einige Verbindungen umso mehr mit der Bewahrung studentischer Traditionen. Daraus stammt ein Teil der heutigen Vorbehalte an manchen Universitäten gegen Studentenverbindungen.
|-

|align="center" bgcolor="#ccffcc"| 1995/96 || bgcolor="#ccffcc" |[[Oberliga Westfalen]] ||align="center" bgcolor="#ccffcc" |1. Platz || align="center" bgcolor="#ccffcc" | 58:21 || align="center" bgcolor="#ccffcc"| 57 || Als TuS Ahlen
Diese mussten seit 1968 einen relativ starken Rückgang des Anteils an Korporierten und der absoluten Mitgliederzahlen hinnehmen. Viele Verbindungen mussten sich vertagen. Einige, die bisher nur Männer aufnahmen, versuchten sich durch die Aufnahme von Frauen zu stabilisieren. Dies scheiterte jedoch in den meisten Fällen. Die rückläufige Entwicklung kam aber in den 1980er Jahren zu einem Stillstand und kehrte sich schließlich um. Viele Verbindungen, die seit 1970 vertagt wurden, haben ihren Aktivenbetrieb wieder aufgenommen.
|-

|align="center"| 1996/97 || [[Fußball-Regionalliga|Regionalliga West/Südwest]] ||align="center"| 4. Platz || align="center"| 61:38 || align="center"| 57 ||ab 06/1996 '''LR Ahlen'''
=== Die deutsche Einheit, Europäisierung und Globalisierung ===
|-

|align="center"| 1997/98 || Regionalliga West/Südwest ||align="center"| 6. Platz || align="center"| 62:52 || align="center"| 51 ||
Nach der [[Wende (DDR)|Wende]] von 1989 wurde es auch auf dem Gebiet der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] wieder möglich, die früher hier ansässigen Studentenverbindungen, die in der Nachkriegszeit in den Westen gegangen waren, an den Heimatuniversitäten neu zu beleben. Viele Verbindungen gingen diesen Weg; es kam aber auch zu einigen Neugründungen.
|-

|align="center"| 1998/99 || Regionalliga West/Südwest ||align="center"| 6. Platz || align="center"| 55:41 || align="center"| 53 ||
Mittlerweile gibt es auch Bestrebungen auf europäischer Ebene, mit Studentenverbindungen in anderen Ländern zusammen zu arbeiten. Beispiele hierfür sind der 1975 gegründete [[Europäischer Kartellverband|Europäische Kartellverband]], der erste [[Weltkorporationstag]] 2002 sowie der jährlich stattfindende „Gesamtbaltische Völkerkommers“.
|-

|align="center" bgcolor="#ccffcc"| 1999/00 || bgcolor="#ccffcc" |Regionalliga West/Südwest ||align="center" bgcolor="#ccffcc" |2. Platz || align="center" bgcolor="#ccffcc"| 82:32 || align="center" bgcolor="#ccffcc"| 71 || Aufstieg durch einen 2:1-Sieg in der </br>Relegation gegen den [[1. FC Union Berlin]]
Obwohl heute noch einige Verbindungen (vorwiegend in der [[Deutsche Burschenschaft|Deutschen Burschenschaft]]) aufgrund ihrer „Verbundenheit mit dem deutschen Volk“ nur [[Deutsche|ethnische Deutsche]] als Mitglieder aufnehmen, nehmen die meisten Verbindungen ganz selbstverständlich auch ausländische Mitglieder auf<ref> „Ich bin nicht allein!“ Christian Fahé aus Kamerun [http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,73752,00.html]</ref>.
|-

|align="center"| 2000/01 || [[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]] ||align="center"| 6. Platz || align="center"| 61:53 || align="center"| 54 ||
== Verbindungen in anderen deutschsprachigen Ländern ==
|-

|align="center"| 2001/02 || 2. Bundesliga ||align="center"| 8. Platz || align="center"| 60:70 || align="center"| 48 ||
''Für Studentenverbindungen in nicht-deutschsprachigen Ländern siehe:'' [[Studentenverbindungen in nicht-deutschsprachigen Ländern]]
|-

|align="center"| 2002/03 || 2. Bundesliga ||align="center"| 12. Platz || align="center"| 48:60 || align="center"| 40 ||
Auch wenn sich die Studentenverbindungen im deutschsprachigen Raum über die Landesgrenzen hinweg stark ähneln, so gibt es dennoch einige Besonderheiten, auf die im Folgenden eingegangen wird.
|-

|align="center"| 2003/04 || 2. Bundesliga ||align="center"| 12. Platz || align="center"| 36:45 || align="center"| 44 ||
=== Liechtenstein ===
|-
In [[Liechtenstein]] gibt es zwar vier Einrichtungen des tertiären Bildungssektors (Universität für Humanwissenschaften, Internationale Akademie für Philosophie, Liechtenstein-Institut, [[Hochschule Liechtenstein]]), aber die meisten Studenten absolvieren ihr Studium im Ausland, vorwiegend in Österreich und der Schweiz. In Liechtenstein gibt es aber eine katholische Ferialverbindung, die [[L.A.V. Rheinmark Vaduz]]. In ihr finden sich vornehmlich liechtensteinische Studenten zusammen, wenn sie in den Ferien von ihrem Universitätsort in ihr Heimatland zurückkommen.
|align="center"| 2004/05 || 2. Bundesliga ||align="center"| 13. Platz || align="center"| 43:49 || align="center"| 39 || Klassenerhalt am letzten Spieltag.

|-
=== Österreich ===
|align="center" bgcolor="#ffcccc"| 2005/06 || bgcolor="#ffcccc"| 2. Bundesliga ||align="center" bgcolor="#ffcccc"| 17. Platz || align="center bgcolor="#ffcccc"| 36:50 || align="center" bgcolor="#ffcccc"| 35 ||
Die Studentenverbindungen in [[Österreich]] sind im Großen und Ganzen mit den Verbindungen in Deutschland vergleichbar. Die gesellschaftspolitische Relevanz ist (war) allerdings größer. So entstammen fast alle [[Bundeskanzler (Österreich)|Bundeskanzler]] der ersten Republik katholischen [[Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen|CV]]-Verbindungen. Der [[ÖCV]] hat sich nach Machtübernahme [[Hitler]]s vom CV abgespalten, als gegen einen Beschluss der Vollversammlung die CV-Verbindungen in [[Deutschland]] diesem die Treue versicherten. [[Engelbert Dollfuß]], Begründer des autoritären Ständestaates, war zum Zeitpunkt seiner Ermordung Philistersenior seiner Studentenverbindung KÖHV Franco Bavaria (Wien). Teils posthum wurde ihm von fast allen Verbindungen des [[Österreichischer Cartellverband|Österreichischen Cartellverbands]] (ÖCV) die Ehrenmitgliedschaft (Bandphilister h.c.) verliehen. Sein Nachfolger als Bundeskanzler, [[Kurt Schuschnigg]], war ebenfalls Mitglied einer ÖCV-Verbindung. Auch viele Regierungsmitglieder, Landeshauptleute, sowie andere Politiker der 2. Republik waren bzw. sind Mitglieder von Studentenverbindungen.
|-

|align="center"| 2006/07 || [[Fußball-Regionalliga|Regionalliga Nord]] ||align="center"| 13.Platz || align="center"| 48:52 || align="center"| 48 || Seit 06/2006 '''Rot Weiss Ahlen'''
Aus den Reihen der [[ÖVP]] wären als Beispiele der Nationalratspräsident a. D. [[Andreas Khol]], Wirtschaftsminister [[Martin Bartenstein]], Innenminister [[Günther Platter]], die Landeshauptleute [[Herwig van Staa]], Tirol, [[Erwin Pröll]], Niederösterreich, etc., diverse Mitglieder von Landesregierungen (z.&nbsp;B. [[Elisabeth Zanon]]) und Bürgermeister (z.&nbsp;B. [[Hilde Zach]], Innsbruck) als Mitglieder katholischer, ''nichtschlagender'' Korporationen zu nennen, ebenso der Wiener Bürgermeister [[Karl Lueger]].
|-

|align="center" bgcolor="#ccffcc"| 2007/08 || bgcolor="#ccffcc"| Regionalliga Nord ||align="center" bgcolor="#ccffcc" |1. Platz || align="center" bgcolor="#ccffcc"| 73:41 || align="center" bgcolor="#ccffcc"| 67 || Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga
Der amtierende Wiener Bürgermeister [[Michael Häupl]] ([[Sozialdemokratische_Partei_Österreichs|SPÖ]]) war Mitglied einer ''schlagenden'' Verbindung. Auch sind viele prominente Mitglieder der [[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]], wie zum Beispiel [[Europaparlament]]sabgeordneter [[Andreas Mölzer]], [[Volksanwalt]] [[Ewald Stadler]], die Nationalratsabgeordneten [[Werner Neubauer]], [[Manfred Haimbuchner]] und [[Lutz Weinzinger]], vom [[Bündnis Zukunft Österreich|BZÖ]] [[Jörg Haider]] und [[Herbert Haupt]] Mitglied von schlagenden Schüler- und/oder Studentenverbindungen gewesen. Diese Liste ließe sich um vieles weiter führen.
|-

|align="center"| 2008/09 || 2. Bundesliga ||align="center"| n/a || align="center"| n/a || align="center"| n/a ||'''Stand:''' 31. Mai 2008
Die Verbindungen Österreichs sind politisch insgesamt deutlich konservativer als jene in Deutschland. Außerdem sind sie untereinander tief in katholische und schlagende Verbindungen gespalten. Gemeinsame Auftritte bei universitären oder allgemein gesellschaftlichen Veranstaltungen sind dort nach wie vor (außer beim Ledersprung in [[Leoben]]) undenkbar. Die aggressive Ablehnung gipfelte in der Ermordung des katholischen [[Innsbruck]]er Studenten Max Ghezze (Raeto-Bavaria) Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie hat sich heute in ein „nicht einmal ignorieren“ gewandelt.
|}
Einige österreichische [[Burschenschaft]]en sind innerhalb der [[Burschenschaftliche Gemeinschaft|Burschenschaftlichen Gemeinschaft]] (BG) organisiert, einem Zusammenschluss von 43 Burschenschaften innerhalb der [[Deutsche Burschenschaft|Deutschen Burschenschaft]] (DB) und im [[Verband der Akademischen Burschenschaften in Österreich]] (DBÖ), der die [[Mensur (Studentenverbindung)|Mensur]] für alle ihre Mitglieder im Gegensatz zur DB verpflichtend macht. Die österreichischen [[Corps]] sind im [[KSCV]] organisiert, auch diejenigen Corps, welche an einer reinen Technischen Universität angesiedelt sind.
{| class="prettytable"

|- bgcolor="#efefef"
Manche Korporationsverbände wie der Cartellverband oder der nicht-farbentragende [[Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine|Kartellverband]] koexistieren als deutsche und österreichische Verbände, weisen aber gemeinsame Wurzeln und teilweise sogar eine gemeinsame Geschichte auf. Partiell kann bei den schlagenden, nationalen österreichischen Verbindungen eine besondere Verbundenheit mit [[Deutschland (Begriffsklärung)|Deutschland]] festgestellt werden.
! colspan="9" align="center" | Legende

|- bgcolor="#ccffcc"
Ungewöhnlich ausgeprägt ist in Österreich das [[Schülerverbindung|Schülerkorporationswesen]]. Der größte Verband von Mittelschulverbindungen ist der [[Mittelschüler Kartell Verband]] (MKV). Österreichische Mittelschulverbindungen bezeichnen sich größtenteils auch als „Studentenverbindung“.
| colspan="9" | Aufstieg zum Saisonende

|- bgcolor="#ffcccc"
=== Schweiz ===
| colspan="9" | Abstieg zum Saisonende
Studentische „Gesellschaften“ lassen sich in der Schweiz mindestens auf das 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Besonders ausgeprägt war die studentische Kultur aber nicht, weil es in der Schweiz als einzige traditionelle Volluniversität nur die [[Universität Basel]] gab (gegründet 1460). Ansonsten gab es in der deutschsprachigen Schweiz nur kleinere Bildungseinrichtungen im Range von Akademien und Kollegien ohne Promotionsrecht. Viele Schweizer gingen zum Studium nach Deutschland, wo sie im frühen 19. Jahrhundert viele landsmannschaftlich ausgerichtete [[Corps]] mit Namen [[Schweizerische Studentenverbindung Helvetia|Helvetia]] gründeten, so in Freiburg im Breisgau (1815–1822, 1830–1834), Göttingen (1824–1829), Heidelberg (1811–1817, 1859–1862), München (1830–1831), Tübingen (1811–1816) und Würzburg (um 1805, 1820–1824).
|- bgcolor="#FFFFFF"

| colspan="9" | Platz im Mittelfeld
Als in den frühen 1830er Jahren die protestantischen, kantonalen Volluniversitäten Zürich und Bern gegründet wurden, kamen die Schweizer wieder in ihr Land zurück und brachten die studentischen Bräuche aus Deutschland mit. In diesen Jahren begannen die ersten Schweizer Verbindungen [[Couleur]] zu tragen und [[Mensur (Studentenverbindung)|Mensuren]] zu fechten. Mit Ausnahme von Heidelberg 1859–1862 gab es danach auch kein Corps Helvetia mehr an einer deutschen Universität.
|}

<nowiki>*</nowiki> In [[3-Punkte-Regel]] umgerechnet </br>
Das Korporationswesen in der [[Schweiz]] ähnelt heute dem in [[Deutschland]] und [[Österreich]], allerdings mit einem Unterschied: Die drei großen Dachverbände „[[Schweizerischer Zofingerverein]] (Zofingia)“, „[[Studentenverbindung Helvetia]]“ und der „[[Schweizerischer Studentenverein]] (StV)“, dem deutschen CV nahe stehend, wurden von Anfang an als Dachverband gegründet und entstanden nicht aus Zusammenschlüssen einzelner Verbindungen. Daneben gehörten ihnen von Anfang an Verbindungen an Universitäten und [[Schülerverbindung]]en (teilweise war es den Mittelschulverbindungen bis ca 1957 verboten in einem Verband mit Hochschulverbindungen zu sein) an. Letztere sind in der Schweiz weitaus häufiger anzutreffen als in Deutschland. Zudem waren alle drei Verbände ebenfalls von Anfang an politische Vereine. Der [[Schweizerischer Studentenverein|Schweizerische Studentenverein]] war von Anfang an der [[Christlichdemokratische Volkspartei|CVP]] nahe, einer christlichen Partei der Mitte. Während der Schweizerische Zofingerverein ([[Zofingia]]), vor der Aufspaltung und Trennung mit der Helvetia, den radikalen bzw. liberalen Bewegungen (heute [[Freisinnig-Demokratische Partei|FDP]]) und protestantischen Gedankengut des Reformators [[Zwingli]] nahe stand. Bei der Gründung des heutigen Bundesstaates 1848 spielte die damalige Zofingia eine wesentliche Rolle.

Darüber hinaus gibt es den [[Falkensteinerbund]], der in einem [[Freundschaftsverhältnis]] zum [[Wingolf]] mit gegenseitiger Anerkennung steht. Daher ist es einem Wingolfiten ohne großen Aufwand möglich, in eine der vier Verbindungen des [[Falkensteinerbund]]es einzutreten und umgekehrt.

Die schlagenden Verbindungen der Schweiz sind zum größten Teil im ''Schweizer Waffenring'' (SWR) dachverbandsähnlich organisiert. Ferner besteht ein [[KSCV|Kösener]] Corps in der Schweiz.

Eine Besonderheit des Schweizerischen Korporationswesens liegt darin, dass auch an den Universitäten und Fachhochschulen im französischsprachigen Landesteil Verbindungen nach deutschsprachigem Vorbild existieren, deren Umgangssprache natürlich französisch ist. Es existiert neben den zweisprachigen Dachverbänden Zofingia, Helvetia, StV und Falkensteinerbund auch ein rein französischsprachiger Dachverband, die Stella Helvetica.

Aus historischen Gründen gibt es in der Schweiz keine Verbindungen, die eine besondere Beziehung zur deutschen Nation und zum deutschen Volkstum haben, wie es bei den Burschenschaften in Deutschland und Österreich der Fall ist.

Im Gegensatz zu deutschen Verbindungen lautet der Leitspruch des schweizerischen StV nicht:„Ehre, Freiheit, Vaterland“, sondern „Amicitia, scientia, virtus!“ Symbolisiert werden diese Werte von den Farben Rot (Freundschaft), Weiss (Wissenschaft) und Grün (Tugend). Andere Schweizer Verbindungen haben ähnliche Formulierungen für die "Devisen" wie zum Beispiel "litteris et amicitiae et patriae" oder ähnlich.

== Kritik ==

=== Zeitaufwand contra [[Regelstudienzeit]] ===
Nach politischem Willen soll ein Studium aktuell in möglichst kurzer, maximal der [[Regelstudienzeit]], abgeschlossen werden. Die vielfältigen Aktivitäten von Studentenverbindungen binden den Studenten, während er stattdessen fachbezogen für sein Studium arbeiten könnte. Insbesondere nach neuen [[Studienordnung]]en, die maximale Zeitansätze zur Erreichung von Leistungsnachweisen vorschreiben, kann sich dies auch negativ auf den Studienerfolg auswirken. Durch Ansätze des ''[[Studium Generale]]'' vermitteln Universitäten heute selbst fachübergreifendes Wissen, das vorher von Verbindungen vermittelt wurde.

=== Unvereinbarkeitsbeschluss der SPD bezüglich der Burschenschaftlichen Gemeinschaft ===

Die traditionelle Skepsis und Gegnerschaft zwischen [[Sozialdemokratie]] und Studentenverbindungen, vor allem den Burschenschaften, erfährt aktuell eine gewisse Neuauflage. Nach 1945 hatte die SPD bereits eine Unvereinbarkeit von Parteimitgliedschaft und Verbindungsmitgliedschaft beschlossen. Diese wurde aber nach Gesprächen mit studentischen Verbänden in den 1960er Jahren aufgegeben, auch weil sich die SPD im Rahmen ihres [[Godesberger Programm]]s der politischen Mitte öffnen wollte.

Vor allem die [[Jungsozialisten]] hielten jedoch an der Distanz zu den Verbindungen fest; ihre Hochschulgruppen schlossen Verbindungsmitglieder in den letzten Jahren aus ihren Reihen aus. Im Bundestagswahlkampf 2005 kritisierten sie beabsichtigte Auftritte prominenter Parteimitglieder wie [[Friedhelm Farthmann]] und [[Egon Bahr]] bei verbindungsstudentischen Veranstaltungen. In einem offenen Brief an Egon Bahr hieß es dazu:
:''Burschenschaften behandeln Menschen ungleich, Frauen werden oft wegen ihres Geschlechts strukturell benachteiligt. Für viele Burschenschaften sind rassische Kriterien, Nationalität, sexuelle Orientierung, Religion oder die Wehrdienstverweigerung Ausschlusskriterien für eine Aufnahme. […] Wir halten es für nicht akzeptabel, wenn Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten durch Reden vor Burschenschaften daran mitwirken, dass Burschenschaften an Einfluss gewinnen und ihr elitäres und undemokratisches Weltbild salonfähig wird.''
Der Bundesparteitag der SPD in Karlsruhe beauftragte den Parteivorstand am 16. November 2005, zu prüfen, ob die „Mitgliedschaft in einer studentischen [[Burschenschaft]] oder in einem [[Corps]]“ grundsätzlich für unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der SPD erklärt werden könne. Ein Delegierter begründete diesen Antrag in der Debatte so:
:''Wir brauchen keine [[Sexismus|Sexisten]] und [[Rassismus|Rassisten]] in der SPD.''
Zudem sei in bestimmten Dachverbänden [[Rechtsextremismus|rechtsextremes]] und [[Militarismus|militaristisches]] Gedankengut verbreitet. Auch gehe es darum, Netzwerke zur Postenvergabe zu schaffen, ohne dass Qualifikation dabei eine Rolle spiele. Der SPD-Parteivorstand beauftragte daraufhin zunächst eine Projektgruppe „Rechtsextremismus“ mit der Vorbereitung eines Beschlusses „Burschenschaften und SPD“.

Nach Protesten verschiedener studentischer Verbände, darunter dem CDA, gegen den Antrag stellte die Projektgruppe klar, dass sich der zu fassende Beschluss der SPD ausschließlich auf Burschenschaften beziehen solle, die Mitglied des Dachverbandes [[Deutsche Burschenschaft]] (DB) seien.

Am 27. März 2006 konkretisierten Präsidium und Vorstand der SPD ihre Haltung gegenüber der Deutschen Burschenschaft und beschlossen, dass lediglich die Mitgliedschaft in einer Burschenschaft der [[Burschenschaftliche Gemeinschaft|Burschenschaftlichen Gemeinschaft]] nicht mit einer Mitgliedschaft in der SPD vereinbar sei. Der Parteirat der Bundes-SPD stimmte diesem Beschluss am 24. April zu. Von diesem Unvereinbarkeitsbeschluss war kein prominentes SPD-Mitglied betroffen.

Im Juni 2007 wurde der Ausschluss eines Burschenschafters aufgrund dieses Beschlusses vom Landgericht Berlin als willkürlich gewertet und wegen Verstoßes gegen [[Parteiengesetz|Parteien]]- und [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetz]] aufgehoben.<ref>[http://www.akademische-freiheit.de/Inhalt/parteiaus.html Parteiausschluss<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref>.

In Reaktion auf die Diskussionen in der SPD und mit dem Ziel positiv auf das Verständnis zwischen Partei und Verbindungen einzuwirken, gründete sich im Juni 2006 der [[Lassalle-Kreis]], ein unabhängiges Netzwerk korporierter Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten.

=== Selbstgewählte Prinzipien ===

Verbindungen fordern seit ihren Anfängen die Befolgung und Verteidigung bestimmter [[Prinzipien von Studentenverbindungen|Prinzipien]] von ihren Mitgliedern.

Die Leitprinzipien der meisten Burschenschaften „Ehre, Freiheit, Vaterland“ sehen einige Menschen heute als „ewiggestrig“, mit dem [[Nationalismus]] verknüpft oder vom [[Nationalsozialismus]] missbraucht an und halten sie daher als Leitmotive nicht mehr für geeignet.

Die Interpretation dieses Wertekanons in der heutigen Zeit ist allerdings von Verbindung zu Verbindung sehr unterschiedlich. Diese verweisen auf die Weiterentwicklung, die die Interpretation ihrer Ideale bis heute erfahren habe. Zu Missverständnissen führt besonders, dass das Bekenntnis zum „[[Vaterland]]“ von Seiten der überwiegenden Mehrheit der Verbindungen heute das Eintreten für den Staat mit seiner [[Freiheitlich-Demokratische Grundordnung|freiheitlichen und demokratischen Grundordnung]] oder das Bekenntnis zu einer „Vereinigung Europas in Freiheit“ ([[Deutsche Burschenschaft|DB]]) bezeichnet. Daher ist für die Beurteilung nicht unerheblich, in welcher Weise Verbindungen ihre Werte aktiv vertreten.

==== Nationalismus ====
Kritiker sehen in dem Denken einzelner Mitglieder von bestimmten Burschenschaften eine inhaltliche Überschneidung mit dem Rechtsextremismus.<ref>Cornelia Hirsch u.&nbsp;a.: [http://dip.bundestag.de/btd/16/040/1604030.pdf ''Kleine Anfrage. Rechtsextreme Verbindungen der Deutschen Burschenschaft'']. Drucksache 16/4030 des Deutschen Bundestages vom 9. Januar 2007; vgl. Fréderic Verrycken: [http://www.vorwaerts.de/magazin/artikel.php?artikel=1986&type=2&menuid=361&topmenu=361 ''Teufel und Weihwasser passen nicht zusammen'']. In: [[Vorwärts (Deutschland)|Vorwärts]], 26. Januar 2006 und Hans Georg: ''[http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=1393 Alles „deutsch“ – Akademikerverband erhebt Ansprüche gegenüber Polen und Russland]''. In: Neue Rheinische Zeitung, 14. März 2006.</ref>

Vor allem in Österreich führt der Umgang der [[Deutschnationalismus|deutschnationalen]] Burschenschaften mit der NS-Vergangenheit immer wieder zu Kritik am Verbindungswesen in seiner Gesamtheit:

Mitglieder der [[Wiener akademische Burschenschaft Olympia|Burschenschaft Olympia Wien]] beteiligten sich 1961 an den [[Geschichte Südtirols|Bombenanschlägen in Südtirol]]. Daraufhin wurde die Burschenschaft durch die österreichischen Behörden aufgelöst. Als die 1973 neu formierte Verbindung am 5. Januar 1996 den Vorsitz des Dachverbandes [[Deutsche Burschenschaft]] übernahm, traten einige gemäßigte Verbindungen aus diesem Dachverband aus und gründeten die [[Neue Deutsche Burschenschaft]], um sich von den anwachsenden rechtsextremen Tendenzen zu distanzieren.<ref>Heribert Schiedel/Martin Tröger: [http://www.doew.at/thema/thema_alt/rechts/burschen/burschis.html ''Zum deutschnationalen Korporationswesen in Österreich'']. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW).</ref> Im November 2005 wurde der [[Holocaust]]-Leugner [[David Irving]] auf dem Weg zu einem Vortrag vor der Burschenschaft Olympia Wien verhaftet und zu drei Jahren Haft wegen des Leugnens der Verbrechen im Nationalsozialismus verurteilt.<ref>[[Österreichischer Rundfunk|ORF]]: [http://oesterreich.orf.at/wien/stories/76135/ ''Prozess gegen David Irving am 20. Februar''], 13. Dezember 2005.</ref>

Die [[Burschenschaft Danubia München]] ist seit längerem wegen ihrer Kontakte zur [[Neue Rechte|Neuen Rechten]] umstritten. So wurde bereits im Juli 1961 eine als rechtsgerichtet geltende Gruppierung innerhalb der Deutschen Burschenschaft, die „[[Burschenschaftliche Gemeinschaft]]“, im Haus der Danubia gegründet. In den 1970er Jahren waren einige Mitglieder der Danubia gleichzeitig in der [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]]-Studentenorganisation „[[Nationaldemokratischer Hochschulbund]]“ (NHB) aktiv. Im Jahr 1977 überfielen 20 [[Neonazi]]s unter Führung eines NPD-Funktionärs mehrere Studenten vor der Universität München, um der Burschenschaft einen Platz vor der Mensa zu sichern. Im Januar 2001 fand der flüchtige Christoph Schulte im Haus der Danubia Unterschlupf, nachdem er als Haupttäter bei einem ausländerfeindlichen Überfall einen Griechen schwer verletzt hatte. Ein Mitglied der Burschenschaft Teutonia (Regensburg) hatte ihn damals unmittelbar nach der Tat zum Haus der Danubia gefahren, von wo aus ihm die Flucht in die Niederlande gelang. Auch ein Mitorganisator der Geburtstagsfeier, an deren Rande der Neonaziübergriff stattfand, war zu diesem Zeitpunkt Mitglied der Danubia. Seitdem stuft der bayerische Verfassungsschutz die Aktivitas der Danubia als ''rechtsextrem'' ein.

Die beschriebenen Vorgänge ereignen sich allerdings nur in Teilen eines bestimmten Flügels deutscher Studentenverbindungen, der Burschenschaftlichen Gemeinschaft der Deutschen Burschenschaft; einige der beteiligten Korporationen werden von den Landesämtern für [[Verfassungsschutz]] beobachtet. In absoluten Zahlen geht es dabei um deutlich weniger als 100 Personen, die in Verfassungsschutzberichten genannt werden. Die Burschenschaftliche Gemeinschaft umfasst weniger als 50 von etwa 1.300 deutschen Verbindungen, dies entspricht etwa 3,8 %.

==== Mensurwesen und Traditionalismus ====

Im Zusammenhang mit der [[Mensur (Studentenverbindung)|Mensur]] wird Kritik geäußert, die sich einerseits gegen den Traditionalismus des Mensur-Fechtens, andererseits gegen die damit ausgedrückten konservativen Werte richtet. So betrachtet der Burschenschafter Werner Lackner selbst die Mensur als „Willen zum heldischen Männerbund“ und zugleich als ein „Bekenntnis zur männlichen Gesellschaft“. Sie vertrage sich nicht mit der „sozialistischen Idee der Gleichheit“, wohl aber mit dem liberalen „Bekenntnis zur persönlichen Leistung, mit der nationalen Idee der Gemeinschaft und mit konservativen Elitevorstellungen“ bis hin zu einer „opferbereiten Gemeinschaftsideologie“.<ref>Werner Lackner: ''Die Mensur. Der rituelle Zweikampf deutscher Studenten.'' 2. Aufl., Wien 2000.</ref>

=== Frauenfeindlichkeit ===
Soziologen wie [[Dietrich Heither]] sehen Studentenverbindungen als männliche Seilschaften, die im universitären und wirtschaftlichen Bereich Postenschacherei betreiben, Frauen den Aufstieg in Führungspositionen erschwerten und einen „virilen Habitus“ einübten, der zur Durchsetzungsfähigkeit und Wiederbelebung militaristischer Einstellungen in einer von Konkurrenzstrukturen beherrschten Gesellschaft diene.

Von Seiten der betroffenen Studentenverbindungen wird die Geschlechtertrennung, und damit Einteilung in reine Herren- und Damenverbindungen, als historisch gewachsene Tradition verteidigt. Des weiteren wird vorgebracht, dass Frauen als „Couleurdamen“ Zutritt zu einzelnen Veranstaltungen der Verbindungen hätten und [[Damenverbindung]]en beständen, die jedoch weniger Zulauf als männliche Bünde hätten.

Als sich der "Comment" im Mittelalter zu formieren begann und sich mit Beginn der Neuzeit studentische Landsmannschaften und ab dem 19. Jahrhundert die modernen Korporationen heranbildeten, war es Frauen noch nicht erlaubt, ein Studium aufzunehmen und die Universitäten zu besuchen. Noch bevor es Frauen 1900 erlaubt wurde, zu studieren, gründeten sich 1899 zahlreiche [[Damenverbindung]]en, die seither bestehen. Zäsuren in der Geschichte, namentlich [[Erster Weltkrieg]] und [[NS-Herrschaft]], trafen Damenverbindungen immer härter, da in Zeiten der Armut oft nur eine Mitgliedschaft in einer Verbindung aufrechterhalten werden konnte und dies die Verbindung des Ehemannes war; dadurch erholten sich Herrenverbindungen besser von diesen Krisen, während zahlreiche Damenverbindungen erloschen.<ref>Quelle: [[Die Fuxenstunde]]</ref> Vereinswesen allgemein war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert, aus der viele Traditionen der Korporationen stammen, oftmals nach Geschlechtern getrennt; gemischte Verbindungen kamen erst in den 70er-Jahren mit gemischtem Erfolg auf.

=== Seilschaften ===
Von Teilen der [[Verfasste Studierendenschaft|Verfassten Studierendenschaft]] wird das Lebensbund-Prinzip von Studentenverbindungen als ein System, mit dem gezielt Aufstiegschancen für Jungakademiker beeinflusst werden, dargestellt. Statt eigener Leistung seien die dort aufgebauten Beziehungen maßgeblich für die spätere Karriere eines Mitglieds. Als Beispiel für diese Behauptung wird der [[Berliner Bankenskandal]] herangezogen.

Eine Untersuchung der elf Hauptakteure der [[Diepgen-Affäre]] ergibt aber, dass nur drei von ihnen in Korporationen waren: [[Eberhard Diepgen]] (Burschenschaft Saravia in der Deutschen Burschenschaft zu Berlin, Quelle: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 26. März 2000, S.&nbsp;3) und [[Klaus-Rüdiger Landowsky]] und [[Peter Kittelmann]] (beide Sängerschaft Borussia zu Berlin<ref>http://www.deutsche-saengerschaft.de/Dateien_DS-Zeitung/DS_Ausgabe_2-2003.pdf</ref>). Gemeinsames Merkmal der Akteure war hier eher die frühe Mitgliedschaft in der [[Junge Union|Jungen Union]].

Es ist aber durchaus möglich, dass die Kontakte, die ein Korporierter in seiner Korporation knüpft, für ihn später besonders nützlich sind. Die Ausrichtung von Studentenverbindungen auf Akademiker und damit die gewünschte Berufsgruppe prädestiniert sie besonders für den Aufbau von Beziehungsnetzwerken aus Kontakten, mit denen langlebige Beziehungen zum gegenseitigen Vorteil aufgebaut werden können. Sonst gibt es dies auch beispielsweise in [[Verein]]en, [[Hilfsorganisation]]en, [[Gewerkschaft]]en und [[Politische Partei|Parteien]], wenn auch nicht immer in einer angestrebten Berufsgruppe. Auch außerhalb der Korporationen bilden sich heute zunehmend [[Studenteninitiative]]n, die das so genannte „[[Vernetzung|Networking]]“ ausdrücklich zu ihrem Zweck erklären.

[[Elitesoziologie|Elitesoziologen]] wie [[Michael Hartmann (Soziologe)|Michael Hartmann]] kommen nicht zu dem Ergebnis, daß Studentenverbindungen bei der Elitenrekrutierung eine Rolle spielen.

=== Außenwirkung ===

Vor allem [[Burschi-Reader]] der [[Verfasste Studierendenschaft|Verfassten Studierendenschaft]] prangern einige Eigenschaften von Studentenverbindungen immer wieder an. Von den Autoren der Burschireader werden „hierarchische Strukturen“, „nicht mehr zeitgemäße Traditionen“ und „starker Alkoholkonsum“ am häufigsten angeführt.

Der Fuchs gelte ihnen als Mitglied ohne Rechte, das den Launen der geburschten Mitglieder ausgeliefert sei.

Viele Verbindungen passten ihre alten Strukturen, Rituale und Gepflogenheiten kaum der Aktualität an. Das sehen Kritiker oft als Bestätigung für das „ewig gestrige Gedankengut“ der Korporierten.

Das gemeinsame Trinken werde etwa auf [[Kneipe (Studentenverbindung)|Kneipen]] oftmals als selbstverständlich erachtet. Vor allem [[Bier]] werde dort oft in großen Mengen konsumiert. Eine [[Trinkpflicht]] bestehe im Prinzip nicht, werde von Beteiligten aber zuweilen als Gruppenzwang erfahren. Belege, die für diese Behauptungen gebracht werden können, reichen in der Regel weit zum Anfang des 20. Jahrhundert oder früher, in die Zeit des [[Pennalismus]] zurück.

Von Studentenverbindungen selbst werden diese Behauptungen normalerweise nicht kommentiert, es wird aber argumentiert, dass – im Gegensatz zum Pennalismus und frühen 20. Jahrhundert – es heute nicht mehr ehrenrührig sei, keiner Verbindung anzugehören. Ein Mitglied, dem es in „seiner“ Verbindung nicht mehr gefalle, könne auch ohne weiteres austreten. Damit dies nicht mit dem Lebensbundprinzip kollidiere, gebe es den Fuchsenstatus. Würde man Füchse behandeln, wie zu Zeiten des Pennalismus (siehe [[Bizutage]] in [[Frankreich]]), hätte man bald keine Mitglieder mehr. Dabei verweisen die Mitglieder von Studentenverbindungen auf ihre langen Traditionen demokratischer Strukturen. Sie stellen auch das Gleichheitsideal heraus, das etwa im Duzen der Bundesgeschwister zum Ausdruck komme. Zudem übernähmen die Mitglieder oftmals direkt nach dieser Probezeit die Führungspositionen in der jeweiligen Verbindung.

Studentenverbindungen pflegen, wie auch andere Vereine, bewusst ihre oft über 100 Jahre alten Traditionen und wollen diese erhalten.

Studentenverbindungen stellen sich nicht gerade als abstinente Vereine dar; einen Beleg, dass es mehr Notfalleinsätze bei Verbindungsfeiern als bei sonstigen studentischen Feiern gebe, gibt es allerdings nicht. Einige Verbindungen gehen sogar darüber hinaus, indem sie sich dem [[Mäßigkeit]]sprinzip verschrieben haben, das dem Alkoholmissbrauch einen Riegel vorschieben soll. Im Übrigen gibt es wissenschaftliche Studien, die erheblichen Alkoholkonsum bei Studenten allgemein und nicht dezidiert bei Studentenverbindungen feststellen.<ref>UNI-SPIEGEL 04/05</ref>

=== Selbstbezogenheit contra Außenwirkung ===

Studentenverbindungen sind oft stark mit den eigenen Belangen befasst. Sie schotten sich gegenüber kritischen Einblicken von außen ab und stellen sich der außeruniversitären Öffentlichkeit wenig dar. Auch auf gesellschaftlich relevanten Kongressen, Aktionen und in den Medien außerhalb des eigenen Spektrums zeigen Studentenverbindungen eine relativ geringe Präsenz.

Im studentischen Leben vor allem kleinerer, traditionsgebundener Universitätsstädte wie Tübingen oder Heidelberg sind die Studentenverbindungen sehr aktiv. Eine Mischung aus Partys und „traditionellen Veranstaltungen“ wie Paraden oder [[Maisingen]] sorgt für einen hohen Bekanntheits- und Akzeptanzgrad.

Auch wenn kein Druck zur Mitgliedschaft ausgeübt wird, taucht die Frage im ''entspannten Rahmen'' gerne auf. Speziell die Bewohner der sehr günstig angebotenen Zimmer im Verbindungshaus werden systematisch ins Verbindungsleben eingeführt.

Zur Kritik an Studentenverbindungen siehe auch: ''[[Burschi-Reader]]''.

== Siehe auch ==

* [[Geschichte der Studentenverbindungen]]
* [[Prinzipien von Studentenverbindungen]]
* [[Liste der Dachverbände von Studentenverbindungen]]
* [[Portal:Studentenverbindung/Liste verbindungsstudentischer Begriffe|Liste verbindungsstudentischer Begriffe]]
* [[Studentenverbindungen in nicht-deutschsprachigen Ländern]]
* [[Couleur]]
* [[Freistudentenbewegung]]

== Quellenangaben ==
<div class="references-small" style="-moz-column-count:2; column-count:2;">
<references /></div>

== Literatur ==


* Max Bauer: ''Sittengeschichte des deutschen Studententums'', Dresden o.J. (ca. 1930)

* Biedermann, Edwin A. "Logen, Clubs und Bruderschaften" Droste-Verlag, Düsseldorf, 2004, 2. Aufl. 2007 ISBN 3-7700-1184-8

*Harm-Hinrich Brandt und Matthias Stickler: ''Der Burschen Herrlichkeit - Geschichte und Gegenwart des studentischen Korporationswesens'', Historia Academica Bd. 36, Würzburg, 1998, ISBN 3-930877-30-9

*Jan Carstensen, Gefion Apel (Hrsg.): ''Schlagfertig! Studentenverbindungen im Kaiserreich. Reader und Ausstellungskatalog im Auftrage des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe zur Ausstellung im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold vom 15.&nbsp;August bis 31.&nbsp;Oktober 2006''. Detmold 2006, ISBN 3-926160-39-X {{ISSN|1862-6939}}

*Michael Doeberl, Otto Scheel, Wilhelm Schlink, Hans Sperl, Eduard Spanger, Hans Bitter, Paul Frank, (Hrsg.): ''Das akademische Deutschland'', 4 Bände und ein Registerband, dieser bearbeitet von Alfred Bienengräber, Berlin, 1930–1931.

* [[Fritz Elsas]]: ''Ein Demokrat im Widerstand. Zeugnisse eines Liberalen in der Weimarer Republik'', Hrsg. von [[Manfred Schmid]], Bleicher Verlag, 1999, ISBN 3-88350-664-8

* Richard Fick: ''Auf Deutschlands hohen Schulen'', Berlin-Leipzig 1900

*Paulgerhard Gladen: ''Gaudeamus igitur - Die studentischen Verbindungen einst und jetzt'', München, Callwey, 1988, ISBN 3-7667-0912-7

*Paulgerhard Gladen: ''Geschichte der studentischen Korporationsverbände. Die schlagenden und nichtschlagenden Verbände'', 1985 ISBN 3-925615-13-X

* Ernst-Günter Glienke: ''[[Civis Academicus]] 2005–2006, Handbuch der deutschen, österreichischen und schweizerischen Korporationen und studentischen Vereinigungen an Universitäten und Hochschulen sowie Schülerverbindungen'', Redaktion: Ernst Thomas, SH-Verlag, 2004, ISBN 3-89498-149-0. herausgegeben von der [[Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte|GDS]].

*Friedhelm Golücke et al. i. A. der Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte e.V.: ''Auf Deutschlands hohen Schulen'', Fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe Berlin 1900, SH-Verlag, Köln, 1997, ISBN 3-89498-042-7

*Friedhelm Golücke, Bernhard Grün, Christoph Vogel: ''[[Die Fuxenstunde]]'', Allgemeiner Teil. 4., völlig überarbeitete Auflage, SH-Verlag, 1996, ISBN 3-89498-010-9, herausgegeben von der [[Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte|GDS]].

* Hartmut H. Jess: ''S. C. C. 2000 ([[Specimen Corporationum Cognitarum]]) – Das Lexikon der Verbindungen'', CD-ROM, SH-Verlag, 2000. – Auf dieser CD-ROM sind die Daten von 12.000 Verbindungen und Vereinen zusammengestellt.

* Michael Klant: ''Universität in der Karikatur - Böse Bilder aus der kuriosen Geschichte der Hochschulen'', Hannover 1984, ISBN 3-7716-1451-1

* Karl Konrad: ''Bilderkunde des deutschen Studentenwesens'', 2. Auflage, Breslau 1931; Nachträge und Ergänzungen, Breslau 1935

*Peter Krause: ''O alte Burschenherrlichkeit - Die Studenten und ihr Brauchtum'', 5. bearb. Auflage, Graz, 1997, ISBN 3-222-12478-7

*[[Heinrich Mann]]: [[Der Untertan]], 1914, [[Der Untertan (Film)|verfilmt]] 1951 von [[Wolfgang Staudte]]

*Robert Paschke: ''Studentenhistorisches Lexikon'', GDS-Archiv für Hochschulgeschichte und Studentengeschichte, Beiheft 9, Köln, 1999, ISBN 3-89498-072-9

*Gerhard Richwien: ''Student sein, eine kleine Kulturgeschichte'', Gemeinschaft für Deutsche Studentengeschichte (GDS), Kleine Schriften der GDS 15, SH-Verlag, Köln, 1998, ISBN 3-89498-049-4

*Friedrich Schulze/Paul Ssymank: ''Das deutsche Studententum von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart'', 4. Auflage 1932, Verlag für Hochschulkunde München

* [[Paul Ssymank]]: ''Bruder Studio in Karikatur und Satire'', Stuttgart 1929

Für studentengeschichtliche Literatur siehe [[Geschichte der Studentenverbindungen#Literatur]].

=== Verzeichnisse ===
* Ernst-Günter Glienke: ''[[Civis Academicus]] 2005–2006, Handbuch der deutschen, österreichischen und schweizerischen Korporationen und studentischen Vereinigungen an Universitäten und Hochschulen sowie Schülerverbindungen'', Redaktion: Ernst Thomas, SH-Verlag, 2004, ISBN 3-89498-149-0. – Detaillierte Liste (mit Kurzvorstellungen) aller existierenden Studentenverbindungen deutscher Prägung. Ein Eintrag im „Civis“ zählt teilweise in der sehr heterogenen Welt der Studentenverbindungen als Unterscheidungsmerkmal, ob eine Gesellschaft als Verbindung oder sonstiger Verein gelten kann; herausgegeben von der [[Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte|GDS]].
*Hartmut H. Jess: ''S. C. C. 2000 ([[Specimen Corporationum Cognitarum]]) – Das Lexikon der Verbindungen'', CD-ROM, SH-Verlag, 2000. – Auf dieser CD-ROM sind die Daten von 12.000 Verbindungen und Vereinen zusammengestellt.

=== Kritisches ===
*Diana Auth, Alexandra Kurth: ''Männerbündische Burschenherrlichkeit. Forschungslage und historischer Rückblick'', in: Christoph Butterwegge / Gudrun Hentges (Hrsg.), ''Alte und Neue Rechte an den Hochschulen'', Agenda-Verlag, Münster, 1999, ISBN 3-89688-060-8
*Ludwig Elm, Dietrich Heither, Gerhard Schäfer (Hg.): ''Füxe Burschen Alte, Herren – Studentische Korporationen vom Wartburgfest bis heute'', Papyrossa-Verlag, Köln, 1993, ISBN 3-89438-050-0
*Dietrich Heither, Gerhard Schäfer: ''Studentenverbindungen zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus, in: Jens Mecklenburg (Hrsg.), Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin, 1996, ISBN 3-88520-585-8
*Dietrich Heither: ''Verbündete Männer: die Deutsche Burschenschaft - Weltanschauung, Politik und Brauchtum'', Papyrossa-Verlag, Köln, 2000. ISBN 3-89438-208-2
*Alexandra Kurth: ''Männer - Bünde - Rituale. Studentenverbindungen seit 1800'', Campus Verlag, Frankfurt, 2004, ISBN 3-593-37623-7


=== Belletristik ===
== Quellen ==
<references/>
*Walter Bloem: ''Der krasse Fuchs'', Roman, Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1911 mit einem Nachwort von Holger Zinn, SH-Verlag 2001, ISBN 3-89498-108-3
*Walter Bloem: ''Kommödiantinnen'', Roman, Ullstein, Berlin 1914
*Walter Bloem: ''Brüderlichkeit'', Roman, H. Fikentscher, Leipzig, 1922


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.rot-weiss-ahlen.de/1/ Offizielle Webpräsenz von Rot Weiss Ahlen]
{{Wiktionary|Studentenverbindung}}
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Bildung/Studium/Studentenverbindungen|Studentenverbindungen}}
* [http://www.studentenhistoriker.de Arbeitskreis der Studentenhistoriker] Informationen zum Arbeitskreis und zur Studentengeschichte
* [[Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin]]: [http://www.apabiz.de/bildung/RefKat/BurschenschaftenStudentenverbindungen.pdf ''Burschenschaften & Studentenverbindungen. Eine Handreichung zu Struktur, Inhalten, Geschichte und Hintergründen''] ([[PDF]], 409 KB).
* [http://lexikon.meyers.de/meyers/Studentische_Verbindungen Meyers Lexikon Online „Studentische Verbindungen“ (Geprüfte Version)]


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[[Kategorie:Studentenverbindung|Studentenverbindung]]
[[Kategorie:Fußballverein aus Nordrhein-Westfalen|Ahlen, Rot Weiss]]
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[[en:Rot Weiss Ahlen]]
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[[es:Rot Weiss Ahlen]]
[[fr:Rot-Weiß Ahlen]]
[[nl:Studentenvereniging]]
[[pl:Korporacja akademicka]]
[[it:Rot-Weiß Ahlen]]
[[ja:LRアーレン]]
[[pt:Studentenverbindung]]
[[nl:Rot-Weiß Ahlen]]
[[sv:Studentenverbindung]]
[[pl:Rot-Weiß Ahlen]]
[[sv:Rot-Weiss Ahlen]]
[[zh:红白艾伦足球俱乐部]]

Version vom 19. August 2008, 00:42 Uhr

Rot Weiss Ahlen
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Datei:Rot-weiss ahlen.gif
Basisdaten
Name Rot Weiss Ahlen e. V.
Gründung 1. Juni 1996
Farben Rot-Weiß
Präsident Heinz-Jürgen Gosda
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Christian Wück
Spielstätte Wersestadion
Plätze 11.500
Liga 2. Bundesliga
2007/08 1. Platz (Regionalliga Nord)
Heim
Auswärts

Rot Weiss Ahlen ist ein Fußball- und Sportverein aus Ahlen und spielt zurzeit in der 2. Fußball-Bundesliga. Nach dem ersten Abstieg aus der 2. Bundesliga in der Saison 2005/06 (damals noch als LR Ahlen) und dem Rückzug des Hauptsponsors erfolgte die Umbenennung in Rot Weiss Ahlen zum 1. Juni 2006. Der bekannteste Fan ist das Schoßhündchen.

Geschichte

Die Anfänge

Im Jahre 1911 wurde auf der Ahlener Zeche Westfalen erstmals Kohle gefördert - für den Eigenverbrauch; die erste für den Versand bestimmte Kohle verließ 1913 den Zechenbahnhof [1]

Bald darauf gründeten sich im Ostenstadtteil die ersten Sportvereine, deren Mitglieder aus der Zechenbelegschaft kamen. In der Freizeit, vornehmlich am Wochenende, waren Fußballspiele ein Anziehungspunkt und boten Ablenkung vom recht harten Arbeitsalltag der Bergleute.

Sofort nach Kriegsende gab es die ersten Bemühungen, wieder einen geregelten Sportbetrieb zu schaffen.
Es war Ernst Bornemann, bekannter und erfolgreicher aktiver Sportler – Turner, Handballer und bis zur Fusion mit der Betriebs-Sportgemeinschaft der Zeche Westfalen technischer Leiter und Frauenturnwart von TuS Germania 13 Ahlen, der sofort die Initiative ergriff. Als Sport-Bearbeiter im Sportausschuss des Anti-Nazi-Komitees lud er mit Schreiben vom 18. Juli 1945 die bevollmächtigten Vertreter ehemaliger Sportvereine - die Vertreter dürfen keine Mitglieder der NSDAP, der SA oder der SS gewesen sein - ein, um mit Ihnen über die Reorganisation und Wiederbelebung des Ahlener Sportes zu beraten. Diese Vereinigung sollte den Zweck einer Zentralisation der ehemaligen bürgerlichen, christlichen und sozialistischen Sportorganisationen, die dazu beitragen sollen, die Leistungsfähigkeiten im Spiel und Sport zu heben und die antinationalistischen Interessen des Sportes zu wahren. Die eigene Existenzberechtigung der angeschlossenen Vereine sollte mit sofortiger Wirkung erlöschen. Diese Erklärung wurde von Vertretern sechs ehemaliger Vereine – u.a. DJK Ahlen, Blau-Weiß Ahlen - unterschrieben.

Eine Vereinsgründung war damals nicht so einfach, für die Gründung eines neuen Vereines wurde noch die Genehmigung der britischen Militärregierung benötigt - diese Genehmigung wurde mit Schreiben vom 9. August 1945 durch Major Moon erteilt und so wurde die Gründungsversammlung am 12. August 1945 im Hansahof abgehalten: dieses Datum gilt als Gründungsdatum des TuS - Turn- und Sportverein - Ahlen 45 e.V.

Das Gründungsprotokoll dieser denkwürdigen Veranstaltung ist in den verliegenden Unterlagen leider nicht mehr vorhanden, aber in der Ausgabe der "Neuen Westfälischen Zeitung" vom 24. August 1945 wurde berichtet:

Acht Ahlener Sportvereine schlossen sich zusammen:

Datei:Ahlen TuS.gif
altes Logo des TuS Ahlen

Die ehemaligen acht Sportvereine Ahlens haben sich zu einem Zentralverein "Turn- und Sportverein Ahlen e. V." zusammengeschlossen. Zum Vorsitzenden der Vereinigung wurde Ernst Bornemann einstimmig gewählt.[2]

Das Großereignis dieser Zeit war das Spiel der Schalker „Knappen“ beim TuS Ahlen. Schalke 04 gewann am 14. Oktober 1945 auf der Westfalenkampfbahn in Bestbesetzung mit 7:2. In den folgenden Jahren spielte TuS Ahlen in den höchsten Amateurklassen Westfalens.

Das vereinseigende Sportplatzanlage der TuS'ler, die Glückaufkampfbahn - heute Wersestadion - wurde am 21. August 1949 eingeweiht[3].

Die Krise 1992

Nach vielen Höhen und Tiefen in der Vereinsgeschichte schien 1992, mit dem drohenden Abstieg in die Kreisliga, das Ende des Traditionsvereins TuS Ahlen gekommen. Helmut Spikker, gebürtiger Ahlener und Besitzer eines örtlichen Kosmetikkonzerns, übernahm den fast bankrotten Verein. Mit Joachim Krug verpflichtete man zudem einen erfahreren Trainer, der den Verein vor dem Niedergang bewahren sollte. Mit einer beispiellosen Erfolgsserie schaffte es der Verein unter seiner neuen Führung, Präsident Helmut Spikker und Trainer Krug, viermal in Folge aufzusteigen. Die Saison 1995/96 schloss TuS-Ahlen als Meister der Oberliga Westfalen ab und stieg in die Regionalliga West/Südwest auf.

LR Ahlen und die 2. Bundesliga

Datei:Logo Ahlen.gif
altes Logo des LR Ahlen

Mit dem Aufstieg in die Regionalliga wurden die beiden Ahlener Traditionsvereine TuS und Blau-Weiß Ahlen vereinigt. Am 1. Juni 1996 entstand aus dieser Fusion der LR Ahlen (Leichtathletik Rasensport Ahlen e.V.) Der Name "LR" war eine Anlehnung an ein Unternehmen des Mäzens Spikkers, die LR International, das als Hauptsponsor des Vereins fungierte. Ebenso war das Logo des Fußballvereins dem Logo der LR International nachempfunden. Gleichzeitig wurde aus diesem Anlass die alte Glückaufkampfbahn umgebaut und modernisiert. Seit 1997 trägt sie den Namen Wersestadion.

In den folgenden vier Jahren spielte LR Ahlen recht erfolgreich in der Regionalliga. In der Saison 1999/00 belegte die Mannschaft von Trainer Jupp Tenhagen den 2. Platz und sicherte sich durch einen 2:1 Sieg im Relegationsspiel gegen den 1. FC Union Berlin den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Der Auftakt der Saison 2000/01 geriet für LR Ahlen jedoch zum Fehlstart, in dessen Folge Trainer Tenhagen entlassen wurde. Unter der Führung seines Nachfolgers Peter Neururer startete die Mannschaft eine starke Aufholjagd und beendete die Saison auf dem 8.Platz.

In den Folgejahren kämpfte die Ahlener Elf jedoch vermehrt gegen den Abstieg. Nach einer weiteren guten Saison 2001/02 begann der Niedergang des LR Ahlen. In den folgenden drei Jahren schaffte die Mannschaft erst am jeweils letzten Spieltag in einem Kraftakt den Klassenerhalt. Beispiellos ist auch die Trainer-Statistik des LR Ahlen in diesen Jahren. Von 2002 bis 2006 wurde der Trainerstuhl sieben Mal neu besetzt. František Straka war im Oktober 2005 der bislang letzte LR-Trainer, der seinen Platz vorzeitig räumte. Sein Nachfolger Paul Linz konnte das geforderte Ziel des Klassenerhaltes nicht erfüllen. Am 32. Spieltag der Saison 2005/2006 nach einer 1:2-Niederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth stand LR Ahlen schließlich nach sechs Jahren als Absteiger aus der 2. Liga fest, nachdem man seit dem 2. Spieltag einen Abstiegsplatz belegt hatte.

Der sportliche Höhepunkt in sechs Jahren 2. Liga war am 22. Mai 2005, als LR Ahlen auf einem Abstiegsplatz stand und zum letzten Spieltag bei TSV 1860 München antreten musste. Die Mannschaft gewann im Grünwalder Stadion mit 4:3 und sicherte sich somit den Klassenerhalt.

Abstieg und Neuanfang

Geschäftsstelle von Rot-Weiß Ahlen am Wersestadion

Als Konsequenz aus dem sportlichen Debakel der Saison 2005/2006 erklärte Präsident Helmut Spikker am 9. Mai 2006 seinen Rücktritt, und trat auch, entgegen vorheriger Ankündigung, nicht mehr zur Wahl in den Aufsichtsrat an. Die Firma LR International (jetzt LR Health & Beauty Systems), die Helmut Spikker schon Ende 2004 an den Finanzinvestor Apax verkaufte, zog sich ebenfalls als Hauptsponsor zurück, wodurch der Verein nicht mehr den Namen LR tragen durfte. Am 12. Mai verließ zudem Trainer Paul Linz den Verein, weil er für Ahlen kurzfristig keine Perspektive für einen direkten Wiederaufstieg sah.
Der erste Schritt zum Neuanfang des Ahlener Fußballvereins wurde am 15. Mai mit der Verpflichtung von Bernard Dietz als Trainer vollzogen. Der ehemalige Trainer der Amateure des MSV Duisburg erhielt zunächst einen Zwei-Jahres-Vertrag. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 31. Mai wurde zudem die Satzung geändert und der Verein zum 1. Juli in Rot Weiss Ahlen umbenannt. Bei den Wahlen zum neuen Aufsichtsrat am 29. Juni wurde Heinz-Jürgen Gosda, als Nachfolger Helmut Spikkers, zum Vorstandsvorsitzenden und damit zum Präsidenten des Vereins gewählt.
Nach schlechtem Start in die neue Regionalligasaison, in der die Mannschaft in 13 Spielen nur 14 Punkte erzielen konnte, erklärte Bernard Dietz am 29. Oktober 2006 nach einer 0:3-Niederlage gegen die Kickers Emden seinen Rücktritt. Seine Nachfolge trat nur einen Tag später der bisherige Co-Trainer Heiko Bonan an.

Am 27. November 2006 gab die Vereinsführung durch Altlasten entstandene Schulden in Höhe von 833.000 Euro bekannt. Um die Kosten des laufenden Betriebes zu senken, wurden Sparmaßnahmen beschlossen. Die Regionalliagmannschaft blieb davon vorerst unberührt und auch die zwischenzeitliche Abmeldung der Oberligamannschaft (RW Ahlen II) und zweier Jugendmannschaften (B2 und C2) vom Spielbetrieb wurde wieder zurückgenommen, nachdem einige Sponsoren finanzielle Unterstützung zugesagt hatten. Der Landrat lehnte ein Ersuchen um Übernahme einer Bürgschaft durch die Stadt Ahlen ab. Dennoch halfen eine Nachzahlung der Deutschen Fußball Liga über 241.000 Euro im Dezember aus den Bundesligaspielzeiten 2001 bis 2004 sowie der anteilige Gewinn aus der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Höhe von 629.000 Euro im Juni und der Verkauf von Freundschafts-Bausteinen, die Finanzkrise zu überwinden.

Die Saison 2006/07 schloss der Verein auf Platz 13 der Regionalliga ab. Trainer Heiko Bonan verließ den Verein zum Saisonende und wechselte zu Rot-Weiss Essen. Seine Nachfolge wurde vereinsintern neu besetzt. Bonans ehemaliger Co-Trainer Christian Wück wurde zum Chef-Trainer befördert und trat sein Amt am 1. Juli an.

Der Wiederaufstieg

Nach durchwachsenem Start in die Saison 2007/08 steigerte sich die Mannschaft im Verlauf der Rückrunde und blieb vom 21. bis zum 36. Spieltag ungeschlagen. Seit dem 30. Spieltag belegte sie zudem den ersten Tabellenplatz. Bereits am 35. Spieltag qualifizierte sich RW Ahlen als erste Mannschaft der Regionalliga Nord zunächst vorzeitig für die neue, eingleisige Dritte Liga und schaffte nach einem 1:0-Auswärtssieg gegen den VfL Wolfsburg II am 36. Spieltag und einem 3:1-Auswärtssieg am letzten Spieltag gegen den SV Babelsberg 03 als Meister der Liga den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. Zudem kassierte die Mannschaft keinen Platzverweis. Trainer Christian Wück gelang damit in seiner ersten Saison im Profifußball der direkte Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Saison 2008/09

Kader der 2. Bundesliga


  • Abwehr
    • Deutscher Marcel Busch 2
    • Deutscher Nils Döring 19
    • Kroate Marinko Miletic 4
    • Deutscher (Doppelbürger) Italiener (Doppelbürger) Baldo di Gregorio 23
    • Deutscher Sven Schaffrath 3
    • Deutscher Ronald Maul 6
    • Deutscher Ole Kittner 5

Kader Rot Weiss Ahlen II

  • Tor
    • Deutscher Turgay Tapu
    • Deutscher Florian Fischer


  • Abwehr
    • Deutscher Artur Moor
    • Deutscher Michael Lausch
    • Deutscher Julian Schmidt
    • Deutscher Marcel Stutter
  • Mittelfeld
    • Türke Hüseyin Bulut
    • Albaner Denis Boshnjaku
    • Deutscher Artur Moor
    • Deutscher Michael Kaminski
    • Deutscher Björn Polzin
    • Deutscher Bernhard Venker
    • Deutscher Denis Schawlochow
  • Angriff
    • Kameruner Pierre Aboutou
    • Deutscher Lukas Krumpietz
    • Türke Mustafa Sahbaz
    • Deutscher Samet Akyüz
    • Türke Yasin Yerli


  • Trainer
    • Deutscher Wolfgang Holtz
    • Deutscher Michael Ross

Bekannte ehemalige Spieler

Trainer

Aktueller Trainer- und Betreuerstab

Name Funktion
Trainerstab
Deutscher Christian Wück Trainer
Deutscher Bernd Heemsoth Co-Trainer
Deutscher Milenko Gilic Torwarttrainer
Deutscher Stefan Grädler Sportlicher Leiter
Deutscher Willi Pott Betreuer
Medizinische Abteilung
Deutscher Dr. Carsten Radas Mannschaftsarzt
Deutscher Wolfgang Holtz Physiotherapeut
Deutscher Daniel Holtz Physiotherapeut
Deutscher Julian Holtz Physiotherapeut

Ehemalige Trainer

Name Trainierte Ahlen
von bis
Joachim Krug 1992 30. Juni 1996
Wolfgang Sandhowe 01. Juli 1996 18. August 1997
Klaus Berge 19. August 1997 13. Oktober 1998
Franz-Josef (Jupp) Tenhagen 14. Oktober 1998 11. September 2000
Peter Neururer 20. September 2000 27. November 2001
Uwe Rapolder 30. November 2001 24. November 2002
Uwe Fuchs (Interimstrainer) 25. November 2002 02. Januar 2003
Werner Lorant 03. Januar 2003 25. Mai 2003
Stefan Kuntz 03. August 2003 14. November 2003
Ingo Peter 24. November 2003 01. März 2005
František Straka 07. März 2005 25. Oktober 2005
Paul Linz 26. Oktober 2005 14. Mai 2006
Bernard (Ennatz) Dietz 15. Mai 2006 29. Oktober 2006
Heiko Bonan 30. Oktober 2006 30. Juni 2007
Christian Wück 01. Juli 2007 Amtierend

Vereinserfolge

Meister der Bezirksliga Westfalen, Staffel 9 1992/93
Meister der Landesliga Westfalen, Staffel 5 1993/94
Meister der Verbandsliga Westfalen, Gruppe Nordost 1994/95
Meister der Oberliga Westfalen 1995/96
Vizemeister der Regionalliga West 1999/00
Meister der Regionalliga Nord 2007/08
Aufstieg in die 2. Bundesliga 1999/00, 2007/08
2. Bundesliga 2000/01 - 2005/06, seit 2008/09
DFB-Pokal Achtelfinale 2001/02, 2003/04
Westfalenpokalfinale 2006/07

Platzierungen seit 1993

Saison Liga Platzierung Tore Punkte Bemerkungen
1992/93 Bezirksliga Westfalen, Staffel 9 1. Platz 126:6 69* Als TuS Ahlen
1993/94 Landesliga Westfalen, Staffel 5 1. Platz 89:26 53* Als TuS Ahlen
1994/95 Verbandsliga Westfalen, Gruppe Nordost 1. Platz 83:11 52:8 Als TuS Ahlen
1995/96 Oberliga Westfalen 1. Platz 58:21 57 Als TuS Ahlen
1996/97 Regionalliga West/Südwest 4. Platz 61:38 57 ab 06/1996 LR Ahlen
1997/98 Regionalliga West/Südwest 6. Platz 62:52 51
1998/99 Regionalliga West/Südwest 6. Platz 55:41 53
1999/00 Regionalliga West/Südwest 2. Platz 82:32 71 Aufstieg durch einen 2:1-Sieg in der
Relegation gegen den 1. FC Union Berlin
2000/01 2. Bundesliga 6. Platz 61:53 54
2001/02 2. Bundesliga 8. Platz 60:70 48
2002/03 2. Bundesliga 12. Platz 48:60 40
2003/04 2. Bundesliga 12. Platz 36:45 44
2004/05 2. Bundesliga 13. Platz 43:49 39 Klassenerhalt am letzten Spieltag.
2005/06 2. Bundesliga 17. Platz 36:50 35
2006/07 Regionalliga Nord 13.Platz 48:52 48 Seit 06/2006 Rot Weiss Ahlen
2007/08 Regionalliga Nord 1. Platz 73:41 67 Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga
2008/09 2. Bundesliga n/a n/a n/a Stand: 31. Mai 2008
Legende
Aufstieg zum Saisonende
Abstieg zum Saisonende
Platz im Mittelfeld

* In 3-Punkte-Regel umgerechnet

Quellen

  1. "Ahlen 1870 - 1914, Die Industrialisierung einer münsterländischen Ackerbürgerstadt", von Dr. W. Muth 1989
  2. Der beflügelte Aal - Heimatliches aus Ahlen - Vorhelm - Dolberg, Nr. 23, Seite 100 ff - "100 Jahre organisierte Fußballtradition in Ahlen", von Jürgen Rheker - mit entsprechenden Quellenangaben
  3. Glückauf-Kampfbahn der Turn- und Sportvereinigung Ahlen, Festschrift zur Einweihung am 21. August 1949