Hauskatze und Mérida (Bundesstaat): Unterschied zwischen den Seiten
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<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Tabelle siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --> |
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! colspan=2 | '''Mérida''' |
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{{Taxobox |
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| Taxon_Name = Hauskatze |
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| Taxon_WissName = Felis silvestris ''f.'' catus |
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| Taxon_Rang = Unterart |
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| Taxon_Autor = ([[Carl von Linné|Linnaeus]], 1758) |
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| Taxon2_Name = Wildkatze |
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| Taxon2_WissName = Felis silvestris |
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| Taxon2_Rang = Art |
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| Taxon3_WissName = Felis |
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| Taxon3_Rang = Gattung |
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| Taxon4_Name = Kleinkatzen |
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| Taxon4_WissName = Felinae |
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| Taxon4_Rang = Unterfamilie |
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| Taxon5_Name = Katzen |
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| Taxon5_WissName = Felidae |
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| Taxon5_Rang = Familie |
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| Taxon6_Name = Katzenartige |
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| Taxon6_WissName = Feloidea |
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| Taxon6_Rang = Überfamilie |
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| Bild = Black hills cat-tochichi.jpg |
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| Bildbeschreibung = Hauskatze |
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[[Bild:Il Gatto e il Topo 2.jpg|thumb|305px|right|Hauskatze im Größenvergleich zu einer Maus]] |
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Die '''Hauskatze''' (''Felis silvestris ''f.'' catus'') ist ein fleischfressendes, zu den [[Katzen]] gehörendes [[Säugetier]]. Sie stammt ursprünglich von der [[Falbkatze|nordafrikanischen Wild- oder Falbkatze]] ''Felis silvestris ''f.'' lybica'' ab und ist ein seit mindestens etwa 9500 Jahren vom Menschen gehaltenes [[Haustier]]. <ref>[http://www.sci-tech-today.com/story.xhtml?story_id=131007ELFM0P Sci-Tech Today: ''Domestic Cats Have Ancient Roots'']</ref> Sie zählt zu den beliebtesten [[Heimtier]]en. |
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Von Züchtern wird der Begriff Hauskatze für Katzen mit einer breiten Vielfalt von Wuchstypen und Fellfarben verwendet. Sie stehen dann den [[Katzenrassen|Rassekatzen]] gegenüber, die durch langjährige Züchtung entstanden und dem jeweiligen Züchtungsstandard entsprechen, der von Rasse zu Rasse deutlich unterschiedlich sein kann. Beide Begriffe umfassen alle Katzen, die in mehr oder weniger direktem Kontakt mit dem [[Mensch]]en leben und daher als [[Domestizierung|domestiziert]] gelten. |
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== Verbreitung == |
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Als [[Heimtier|Heim-]] oder [[Haustier|Haustier]] kommt die Hauskatze weltweit in allen vom Menschen besiedelten Gebieten vor, kann aber als wild oder verwildert lebendes Tier nur in klimatisch warmen oder gemäßigten Zonen unabhängig von subsidiären menschlichen Einflüssen leben. Sie gilt als [[Kulturfolger]]. |
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Auch in den geographisch isolierten Lebensräumen Australiens und Neuseelands, in die sie durch den Menschen eingebracht wurde, konnte sie sich verhältnismäßig schnell anpassen, beeinflusst dort jedoch zusammen mit einer Vielzahl anderer [[Neozoen|Neozoen]] die einzigartigen [[Ökosystem|Ökosysteme]]. Zwar liegen der Wissenschaft bis heute noch keine verwertbaren Daten über die [[Kausalität|Kausalitäten]] oder das quantitaive oder qualitative Ausmaß der vermuteten Schäden vor, dennoch muss davon ausgegangen werden, dass die Verbreitung verwilderter Hauskatzen zu einer Verdrängung, Bestandsgefährdung und vermutlich auch zum [[Aussterben|Aussterben]] einiger der [[endemisch|endemischen]] Tierarten geführt hat. |
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== Körpermerkmale == |
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=== Äußere Merkmale === |
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Die Merkmale der Hauskatze schwanken je nach Verbreitungsgebiet. Bei den gezüchteten Formen sind sie von den Rassestandards abhängig, bei den kulturfolgenden Hauskatzen unterliegen sie dem jeweiligen [[Selektionsdruck]], der von den natürlichen Umweltbedingungen abhängt. |
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Hauskatzen sind im [[Durchschnitt]] etwa fünfzig Zentimeter lang und vier Kilogramm schwer. In Verbreitungsgebieten mit kälterem Klima sind die Katzen allgemein schwerer und größer, in wärmeren Gebieten sind sie leichter. Die Länge des Schwanzes beträgt etwa 25 bis 30 Zentimeter und die Schulterhöhe 30 bis 35 Zentimeter<!--Quelle?-->. Die Männchen sind etwas größer als die Weibchen.<!--Zusammenfassung des Abschnitts--> So beträgt die durchschnittliche [[Kopf-Rumpf-Länge]] verwildert auf der [[Macquarieinsel]] vorkommender männlicher Hauskatzen 52,2 Zentimeter, die Schwanzlänge 26,9 Zentimeter und das Gewicht 4,5 Kilogramm. Weibchen sind durchschnittlich 47,8 Zentimeter lang, besitzen einen 25,2 Zentimeter langen Schwanz und ein Gewicht von 3,3 Kilogramm.<!--Quelle: Nowak, 1999:801 (Jones, 1977)--> Die ''National Geographic Society'' (1981) gibt die durchschnittliche Kopf-Rumpf-Länge mehrerer beliebter [[Katzenrassen|Rassen der Hauskatze]] mit 46 Zentimetern und die Schwanzlänge mit 30 Zentimetern an.<!--Quelle: Nowak, 1999:801--> |
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Die Hauskatze besitzt eine M-förmige Zeichnung auf der Stirn und im [[Dominanz (Genetik)|dominanten]] [[Wildtyp]] einen dunklen [[Aalstrich]] und schmale, dunkle Querstreifen an den Körperseiten. Die für die Hauskatze typischen Fellzeichnungen werden als [[Tabby]] bezeichnet und es haben sich neben der des Wildtyps weitere Zeichnungen und auch eine Vielzahl an [[Fellfarbe (Katze)|Fellfarben]] herausgebildet.<!--Zusammenfassung der Wikilinks--> In Europa, Nordamerika und Australien überwiegt die gestromte Zeichnung, die oft mit einer teilweisen Weißfärbung verbunden ist.<!--Quelle?--> |
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Auf der Macquarieinsel sind neunzig Prozent der verwilderten Katzen rot oder gefleckt, die restlichen zehn Prozent sind schwarz oder mit [[Schildpattmuster]].<!--Quelle: Nowak, 1999:801 (Jones, 1977)--> |
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Die Ohren der Hauskatze stehen aufrecht, sind spitz und können in verschiedene Richtungen gedreht werden. Die Augen sind nach vorne gerichtet und ermöglichen das räumliche Sehen.<!--Quelle: Fotos--> |
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=== Stütz- und Bewegungsapparat === |
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[[Bild:Catskull.jpg|thumb|Schädel einer Katze]] |
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[[Bild:Krallen.jpg|thumb|Krallen der Katze]] |
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Das [[Skelett]] der Hauskatze besteht aus über 230 [[Knochen]]. Der Schädel der Katze ist kurz und robust gebaut. Die [[Augenhöhle]] ist nicht vollständig knöchern geschlossen, der hintere Teil wird durch ein [[Bindegewebe|bindegewebiges]] [[Band (Anatomie)|Band]] verschlossen. Die [[Wirbelsäule]] besteht aus sieben [[Halswirbel|Hals-]], 13 [[Brustwirbel|Brust-]], sieben [[Lendenwirbel|Lenden-]], drei zum [[Kreuzbein]] verwachsenen Kreuz- und 20 bis 23 [[Schwanzwirbel]]n. Das [[Schlüsselbein]] ist lediglich ein in den [[Musculus brachiocephalicus]] eingelagerter Knochen, der mit dem übrigen Skelett nicht in Verbindung steht. Am unteren Ende der [[Schulterblatt]]gräte (''Spina scapulae''), dem sogenannten ''Acromion'', besitzen Katzen einen nach unten gerichteten ''Processus hamatus'' und einen für Katzen typischen nach hinten gerichteten ''Processus suprahamatus''. Der Oberarmknochen besitzt an seinem unteren Ende ein an der Innenseite gelegenes Loch (''Foramen supracondylare'') zum Durchtritt der [[Arteria brachialis]] und des [[Nervus medianus]]. Die Hinterbeine sind auf die Erhöhung der Kraft mehr im Sprung als im Lauf spezialisiert. Die Katze kann dank ihrer kräftigen [[Muskulatur]] sehr gut springen und schnell laufen. Als typischer [[Ansitzjäger]] ist sie jedoch kein ausdauernder Läufer. |
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Die Katze geht wie alle [[Kleinkatzen]] auf ihren Zehen. An den Vorderbeinen hat sie fünf Zehen, wovon eine nicht auf den Boden kommt, und vier an den Hinterbeinen. Die scharfen gebogenen [[Kralle]]n dienen zum Fangen und Halten der Beute. Sie liegen in Ruheposition durch elastische Bänder zurückgezogen in einer Hauttasche. Sie können zum Beutefang, Klettern oder zur Verteidigung „ausgefahren“ werden. |
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=== Verdauungsapparat === |
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[[Bild:Yawning Cat.jpg|thumb|Gebiss der Katze]] |
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Das bleibende Gebiss der Katzen hat 30 [[Zahn|Zähne]]. Es hat in jeder Kieferhälfte drei [[Schneidezahn|Schneidezähne]] (''Incisivi'', '''I''') und einen [[Eckzahn|Eck- oder Hakenzahn]] (''Caninus'', '''C'''). Im [[Oberkiefer]] sind drei, im [[Unterkiefer]] nur zwei vordere Backenzähne (''[[Prämolar]]en'', '''P''') ausgebildet. In jeder Kieferhälfte ist nur ein hinterer Backenzahn (''[[Molar (Zahn)|Molar]]'', '''M''') vorhanden. |
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Graphisch lässt sich diese Zahnformel so ausdrücken: |
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[[Bild:Zahnformel_Katze.png|center]] |
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Das Milchgebiss der Katzen hat 26 Zähne. Mit etwa sechs Monaten findet der [[Zahnwechsel]] statt. In dieser Zeit kann es zu „Doppelzähnen“ kommen, wenn die Milchzähne nicht ausfallen. Die hinteren Mahlzähne haben keine Milchzahnvorgänger, die Zahnformel lässt sich also folgendermaßen darstellen: |
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[[Bild:Zahnformel_Katzenwelpe.png|center]] |
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Typisch für fleischfressende Raubtiere sind ihre kräftigen [[Kiefer (Anatomie)|Kiefermuskeln]] und die scharfen Zähne. Mit den stark ausgebildeten Reißzähnen (und deren an der Basis befindlichen Drucksensoren) können Fleisch und kleine Knochen zerkleinert werden. Zudem dienen die kleinen Eckzähne der Fellpflege. |
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Die nach hinten gerichteten stark verhornten mechanischen [[Zungenpapille]]n auf der [[Zunge]] dienen sowohl dem Trinken als auch der Fellpflege, da sich Flüssigkeiten und lose Haare in den Widerhaken "verfangen". |
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Der [[Magen-Darm-Trakt]] ist säugertypisch. Der [[Magen]] ist einhöhlig-zusammengesetzt und der [[Blinddarm]] ist 2 bis 4 cm lang. Ein [[Wurmfortsatz]] ist hingegen nicht ausgebildet. Der [[Colon|Grimmdarm]] ist, wie beim Menschen, in Form eines einfachen, nach hinten offenen U gestaltet, hat hingegen keine [[Tänie|Bandstreifen]]. |
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=== Lebenserwartung === |
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Im Haus lebende Katzen erreichen bei Pflege durch den Menschen in der Regel ein Alter von 12 bis 15 Jahren. Es sind vereinzelt Lebensalter von mehr als 20 Jahren belegt. In freilaufenden Katzenpopulationen ohne menschliche Zuwendung und medizinischer Betreuung liegt die Lebenserwartung einer Katze zwischen 1,4 und 3,2 Jahren (männliche Tiere) bzw. 3,3 und 4,2 Jahren (weibliche Tiere). Diese Zahlen gehen aus Untersuchungen hervor, die durch Liberg (1980) in einem ländlichen Gebiet Schwedens und Legay / Pontier (1983) in der französischen Stadt Lyon durchgeführt wurden <ref>[http://www.welt-der-katzen.de/katzenhaltung/biologie/alter/alter.html Welt der Katzen: ''Lebenserwartung der Hauskatze'']</ref>. |
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== Sinnesleistungen == |
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Man geht davon aus, dass der Sehsinn von Katzen vor allem auf die Wahrnehmung von Bewegungen spezialisiert ist und die Leistung in der Schärfe- und Detailwahrnehmung eher durchschnittlich ist. Bei der effizienten Jagd hilft das feine Gehör mit der Funktion des Richtungshörens beim Auffinden der [[Beutetier]]e. Der Geruchssinn hingegen ist vergleichsweise weniger hochentwickelt, doch immer noch deutlich besser als der des Menschen. |
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=== Sehsinn === |
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[[Bild:Reflektion_des_Auges.JPG|thumb|Reflexion des Auges]] |
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Die großen [[Auge]]n sind frontal ausgerichtet, wodurch räumliches Sehen und exaktes Einschätzen von Entfernungen möglich sind. Die Katze nimmt besonders gut rasche Bewegungen wahr und sieht bei Dunkelheit <!--um etwa 50% (Quelle: Welcher Parameter?)--> besser als der Mensch. Dies wird durch die hohe Dichte an [[Stäbchen (Auge)|Stäbchen]] auf der Netzhaut möglich. Das Stäbchen-/Zapfenverhältnis der Netzhautrezeptoren liegt bei etwa 63:1 (beim Menschen 20:1), variiert jedoch sehr stark zwischen Zentrum der Netzhaut (10:1) und Peripherie (200:1). Ein weiterer Grund ist das [[Tapetum lucidum]], eine direkt hinter der [[Netzhaut]] liegende Zellschicht, die das durch [[Stäbchen (Auge)|Stäbchen]] und [[Zapfen (Auge)|Zapfen]] nicht absorbierte [[Licht]] nochmals auf die Sehzellen reflektiert. Diese Schicht ist auch der Grund, warum Katzenaugen im Dunkeln zu leuchten scheinen, wenn man sie anleuchtet. Katzen sehen daher auch bei Dämmerung und in der Nacht noch sehr gut. Da die Katze ihre Augen nur wenig nach links oder rechts bewegen kann, muss sie, um in eine andere Richtung sehen zu können, ihren Kopf bewegen. Durch die nach vorne gerichteten Augen ergibt sich eine starke Überschneidung der Sehachsen, was ein gutes räumliches Sehvermögen bedeutet. Der Sichtwinkel der Katze beträgt 200° bis 220°. Die schlitzförmigen [[Pupille]]n werden bei abnehmender Helligkeit kreisrund. |
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Das Auge der Katze hat wie das des Hundes zwei unterschiedliche Zapfentypen ([[Dichromat]]), die für Gelb bzw. Blau empfindlich sind. Dadurch wird nur ein Teil des menschlichen Farbspektrums abgedeckt: Rot ist eine Farbe, die sowohl Hund wie auch Katze nicht sehen können (siehe auch: [[Haushund#Der Sehsinn|Der Sehsinn des Hundes]]), Rot wird vermutlich als gelblich gesehen; das Auge ist für den Blaubereich am empfindlichsten. |
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Katzen sehen kleine Details nicht genau und können [[Farbe|Farbdifferenzen]] weniger gut unterscheiden als der Mensch, da der Anteil farbempfindlicher [[Zapfen (Auge)|Zapfen]] viel geringer ist. Dennoch können Katzen ihre Umgebung in Blau- und Grünschattierungen in verschiedenen Intensitäten und Kombinationen wahrnehmen. Die bevorzugte Farbe der Katzen ist Blau. Dies wurde bei über 2000 Versuchen des Instituts für Zoologie der [[Universität Mainz]] festgestellt. Unter verschiedenen Beleuchtungsverhältnissen hatten die Katzen die Wahl zwischen Gelb und Blau, um an ihr Futter zu kommen. 95 Prozent entschieden sich für die Farbe Blau. |
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Bei der Geburt haben alle Katzen eine hellblaue Iris. Die adulte Augenfarbe entwickelt sich im Laufe der ersten drei Monate. |
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=== Gehör === |
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[[Bild:Katzenohr seitlich.JPG|thumb|Ohrmuschel einer Katze mit dem [[Tragus]] und Antitragus (Tasche zum Richtungshören)]] |
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Das Gehör ist bei der Katze besonders gut ausgebildet und zählt zu den besten unter den [[Säugetier]]en. Es ist empfindlicher als das des [[Haushund|Hundes]] und <!-- Dreimal Quelle: Welcher Parameter --> leistungsfähiger als das des Menschen. Der [[Frequenz]]umfang des Gehörs der Katze umfasst 10,5 [[Oktave (Musik)|Oktaven]]. In den niedrigsten [[Frequenzbereich]]en ist es mit dem des Menschen vergleichbar, in den mittleren Frequenzen dagegen weit überlegen. Die obere [[Frequenzgrenze]] (100 kHz) liegt im Bereich der Geräusche, die [[Mäuse]] als wichtigste Beutetiere von sich geben. Es ist zudem ein Frequenzbereich, in dem die Schallquellen wesentlich besser lokalisiert werden können. Die Katze verharrt dazu unbeweglich und richtet die meist großen, aufgerichteten und beweglichen [[Ohr]]en in die Richtung, aus der das Geräusch kommt. |
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=== Gleichgewichtssinn === |
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Die Katze hat einen sehr guten Gleichgewichtssinn. Katzen sind auch in großen Höhen [[Schwindelfreiheit|schwindelfrei]]. |
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Bei einem Fall aus zwei bis drei Metern Höhe können sie sich aus fast jeder Lage reflexhaft in die Bauchlage drehen und landen mit nach unten ausgestreckten Pfoten auf dem Boden. Der Schwanz wirkt dabei als Ruder. Beim Fall aus sehr großen (nicht aber mittleren) Höhen wirkt diese Position als [[Fallschirm]] und kann eine relativ gefahrlose Landung ermöglichen. |
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=== Geruchs- und Geschmackssinn === |
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[[Bild:Katze_schlafend_front.jpg|thumb|Schlafende Katze mit sichtbaren Schnurrhaaren]] |
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Der Geruchssinn der Katze ist weniger ausgeprägt als ihr Gehör oder ihr Sehsinn. Er ist schwächer als der des Hundes, aber deutlich besser als der des Menschen. Wie bei allen Säugetieren dient er der sensorischen Prüfung von Nahrung und der Wahrnehmung und Erkennung von Artgenossen und anderen Lebewesen. |
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Katzen können [[salzig]], [[sauer]], [[bitter]] und [[Umami]] unterscheiden, aber [[süß]]en [[Gustatorische Wahrnehmung|Geschmack]] nicht wahrnehmen. Sie verlieren den Appetit, wenn sie ihren Geruchssinn beispielsweise durch Erkältungen einbüßen. |
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Katzen erkennen sich am Körpergeruch, der etwas über Geschlecht, Gene, hormonellen Status und Revieransprüche aussagt. Sowohl Männchen als auch Weibchen markieren ihre Reviere an immer denselben, regelmäßig inspizierten Stellen durch Duftmarken, die aus Absonderungen aus Schweiß- und Talgdrüsen gebildet werden. |
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Die Schweißdrüsen sitzen vor allem an den Fußballen, im Umkreis des Maules, am Kinn, um die Brustwarzen und um den [[Anus]]. Die Talgdrüsen sind am Oberkiefer, an der Schwanzwurzel und beim Männchen unter der Vorhaut konzentriert. Kater haben zusätzlich eine Anhäufung von Duftdrüsen in einer Art mit einem Kanal versehenen Tasche neben dem Anus. Alle Schweiß- und Talgdrüsen dienen hauptsächlich der Kommunikation über den Geruch. Durch Reiben an Gegenständen, Artgenossen und Personen oder durch Verspritzen von [[Urin]] als Duftmarken wird diese Information weitergegeben. Beim Aufnehmen von Düften hilft Katzen ein spezielles Organ, das zwischen Rachen- und Nasenhöhle sitzt und [[Jacobson-Organ|Jacobsonsches Organ]] genannt wird. |
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In Momenten starker Gefühlsregung kann es vorkommen, dass sich der anale Drüsenbeutel der Katze entleert und eine strengriechende braune Flüssigkeit freigibt. An einigen Düften können sich Katzen erregen und „[[flehmen]]“ dann mit halb offenem Mund mit hochgezogener Oberlippe und gekräuselter Nase. Zu diesen Düften gehören Geruchsstoffe von Pflanzen, im Besonderen [[Katzenminze]] ''Nepeta cataria'' (Nepetalacton, Actinidin), [[Baldrian]] ''Valeriana'' (Valepotriate?, Isovaleriansäure?, Actinidin), ''Actinidia polygama'' (Matatabilacton, Actinidin) und Katzengamander ''Teucrium marum'' (Teucriumlacton C), aber auch dem Menschen eigene Gerüche. Zudem werden durch das so genannte „Flehmen“ auch oft neue Gerüche aufgenommen und abgespeichert. |
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=== Tastsinn === |
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[[Bild:Cat_eating_mouse.jpg|thumb|right|Eine Katze hält die Beute mit der Pfote fest]] |
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Katzen haben einen hoch entwickelten Tastsinn. Sie besitzen über den ganzen Körper verteilt [[Rezeptor|Tastrezeptoren]]. Die hauptsächlich an Ober- und Unterlippe sowie über den Augen befindlichen langen Tast- bzw. Schnurrhaare ([[Vibrisse]]n), deren Wurzeln mit dem weit verzweigten Netz der [[Nerv]]enenden verbunden sind, signalisieren, wenn eine Öffnung zu eng oder ein Hindernis im Weg ist. Die Schnurrhaare können beträchtliche Länge erreichen, sind beweglich und wachsen nach dem Ausfallen nach. Mit ihrer Hilfe erkennen sie Gegenstände und Tiere, die sie in der Dunkelheit nicht sehen können. Besonders empfindlich sind auch Rezeptoren an den Vorderpfoten, welche die durch Beutetiere ausgelösten Bodenerschütterungen wahrnehmen. |
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== Verhalten == |
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Die alte [[Lehrmeinung]], Hauskatzen seien per se Einzelgänger, ist widerlegt. Es gibt zwar – wie bei allen sozialen Tierarten – auch unter den Hauskatzen Einzelgänger, von Natur aus sind sie jedoch soziale Tiere. Beobachtet man größere Katzenpopulationen, beispielsweise auf vielen Bauernhöfen oder in manchen Großstädten, wie zum Beispiel in [[Rom]] vor dem [[Kolosseum]], sind vielfältige soziale Interaktionen zwischen den Tieren augenfällig. |
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=== Sozialverhalten === |
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Im Gegensatz zu [[Wildkatze]]n haben viele Jahrhunderte des Zusammenlebens mit den Menschen sie offener für eine Bindung an Artgenossen werden lassen. Auf dem Land, wenn Katzen zwar zu einem Haus gehören, aber dort außerhalb der direkten Kontrolle durch den Menschen leben, schließen sie sich häufig zu kleinen Gruppen aus verwandten Weibchen, deren Jungen, halbwüchsigen Jungen und ein oder zwei Katern zusammen. Die vielen Katzen in den verschiedenen Farben stammen wahrscheinlich alle von einer einzigen Katze ab, welche die Begründerin dieser Gemeinschaft war. |
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Während sich die Männchen beim Erreichen der Geschlechtsreife meist zerstreuen und neue Reviere aufsuchen, bleiben die Weibchen im Revier der Mutter und vergrößern so die Gruppe. Sie ziehen die Jungen auf und verjagen fremde Eindringlinge, zeigen sich aber gegenüber ausgewachsenen Katern toleranter, da jene größer und aggressiver sind. Auch wenn sie das vom Menschen bereit gestellte Futter teilen, bleiben sie auf der Jagd jedoch Einzelgänger. Anders als Großkatzen können Hauskatzen nicht gemeinschaftlich jagen. Bei Einbruch der Nacht schleichen sie allein durch die Wiesen und [[Wald|Wälder]] und suchen nach Beute. Ihre Jagdmethode, die sie als Schleich- oder [[Lauerjäger]] charakterisiert, ähnelt der ihrer wild lebenden Verwandten: Anschleichen an die Beute und Ansprung aus kürzester Entfernung. Besonders jüngere Katzen reagieren auf bewegte Gegenstände fast wie auf lebendige Beute, wodurch sie ihre Jagdfähigkeit zusätzlich trainieren („[[Spieltrieb]]“). |
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In großen Städten, in denen sich die Ämter nicht verstärkt um die Unterbringung herumstreunender Tiere in [[Tierheim]]en kümmern und ein entsprechend reichliches Nahrungsangebot vorhanden ist, halten sich oft zahlreiche Katzen in bestimmten Bereichen auf. In städtischen Gärten, auf [[Friedhof|Friedhöfen]], an Ausgrabungsstätten und auch in [[Industrie]]gebieten können sich große Kolonien bilden. Innerhalb der Kolonien besteht eine Rangordnung von kleineren, [[Matriarchat|matriarchalischen]] Gruppen. |
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=== Kommunikation === |
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''Hauptartikel: [[Kommunikation der Katze]]'' |
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Katzen kommunizieren durch Körpersprache, Laute und Gerüche. Duftsignale werden sowohl zur Kommunikation in der direkten Begegnung als auch auf weite Entfernungen eingesetzt. Talg- und Schweißdrüsen produzieren die dafür notwendigen Duftstoffe, die durch Reiben, Kratzen und [[Urin]] an Gegenständen, Pflanzen und Personen verteilt werden. |
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==== Körpersprache ==== |
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[[Bild:Kamee01.jpg|thumb|Aufmerksame, wildfarbene Abessinier]] |
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Kommen Katzen in näheren Kontakt, signalisieren sie ihren emotionalen Zustand durch die Haltung und die Bewegungen des ganzen Körpers und des [[Schwanz]]es. Auch die Stellung der [[Ohr]]en und die Erweiterung oder Verengung der [[Pupille]]n spielen eine Rolle. |
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Ist die Spitze des aufrechten Schwanzes stark durchgebogen, kann das eine freundliche Begrüßung oder auch Vorfreude bedeuten auf das, was sie vom Menschen erwarten, besonders wenn die Schwanzspitze leicht zittert. Ein hocherhobener Schwanz mit leicht gebogener Spitze kann Freude, Vergnügen, Erwartung oder Spannung bedeuten. Hat die Katze ihren Schwanz erhoben, so fühlt sie sich normalerweise wohl und sicher. In entspannter Haltung wird der Schwanz häufig horizontal mit leichter Biegung nach unten getragen. Ist der Schwanz stark nach unten gebogen und aufgeplustert, so ist das oft ein Zeichen der Drohung und Aggression. Schwanzzucken oder schnelles Hin- und Herpeitschen des Schwanzes bedeutet, dass die Katze wahrscheinlich aggressiv oder irritiert ist. |
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Wichtige Signale gehen auch von der Gesichtsmuskulatur aus. Fixiert die Katze ihr Gegenüber mit den [[Auge]]n, so ist dies häufig eine Drohung, die durch das Verengen der Pupillen zu Schlitzen verdeutlicht wird. Dabei richten sich die Schnurrhaare deutlich nach vorne, der Hals wird eingezogen und die Ohren zur Seite gefaltet. Sind die Pupillen erweitert, wird normalerweise Angst und Unterwerfung signalisiert. Fühlt sich die Katze wohl und ist sie entspannt, werden die Augen oft halb geschlossen gehalten, so dass die [[Nickhaut]] sichtbar wird. Sind die Ohren zur Seite gefaltet, kann die Katze aggressiv sein. Liegen sie flach nach hinten eng an den Kopf an, signalisieren sie häufig Furcht. Nach vorn gerichtete Ohren können Neugier und Aufmerksamkeit bedeuten. |
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Das Anschauen mit halb geschlossenen Augen ist ein Zeichen von Freundlichkeit oder Zuneigung und kann mit dem Lächeln des Menschen verglichen werden. Auch das Blinzeln mit einem Auge ist ähnlich zu deuten. Beides ist vom Menschen leicht zu imitieren und wird von der Katze oft erwidert. Ebenso reagiert eine Katze auf längeres Anschauen sogar mit Gähnen. Es ist dann kein Zeichen von Müdigkeit, sondern eine Antiaggressionsgeste. |
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[[Bild:Hauskatze IMGP6728.jpg|thumb|Abwehrhaltung]] |
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Vor einem Angriff macht sie sich in der Regel größer und bedrohlicher, stellt sich quer, streckt die Beine ganz durch, sträubt das [[Fell]] auf und geht langsam auf den Gegner zu. Entblößt sie ihr [[Gebiss]], kann das eine Drohgeste sein. Eine unsichere Katze macht sich jedoch häufig klein, sammelt die Beine unter dem Körper und legt den Schwanz eng an. Dabei kauert sie sich oft auf den Boden, um sich notfalls sofort auf den [[Rücken]] fallen zu lassen und den Gegner mit [[Kralle]]n und [[Zahn|Zähnen]] abwehren zu können. |
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Auf der Körpersprache gründet sich auch die weit verbreitete Abneigung der Katze gegen [[Haushund|Hunde]] und umgekehrt. Dass dies auf [[Feindschaft|Erbfeindschaft]] beruht, ist ein Irrglaube. [[Kommunikation]]sschwierigkeiten sind der Grund. Wenn beispielsweise der Hund bellend auf die Katze zuläuft, will er unter Umständen nur spielen, die Katze interpretiert das jedoch als Angriff. Die darauf folgende Flucht der Katze weckt wiederum im Hund den Jagd[[instinkt]]. |
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Schwanzwedeln und Pfötchengeben bedeutet beim Hund freudige Erwartung oder freundliche Begrüßung. Im Gegensatz dazu signalisiert ein wedelnder, peitschender Schwanz der Katze Unmut oder latente Aggressivität, das Heben der Pfote sagt: ''Bis hierher und nicht weiter!'' Oft legt sich die Katze darauf hin auf die Seite, um sich mit ihren Krallen verteidigen zu können, was vom Hund als Unterwerfung oder Spielaufforderung verstanden wird. Wenn dagegen sich die Katze (ausnahmsweise) einem Hund mit freundlich erhobenem Schwanz nähert, interpretiert dieser das – wie er es bei der Begegnung mit anderen Hunden gewohnt ist – als „komm mir ja nicht zu nahe“ und reagiert eher aggressiv und mit Gebell. |
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Wenn Hund und Katze aneinander gewöhnt sind, treten oft keine Schwierigkeiten auf. |
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==== Lautsprache ==== |
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Sind Katzen sich bereits näher gekommen, werden akustische Signale eingesetzt, um die Aussagen der Körpersprache zu verstärken. Fauchen und Knurren sind Signale für Aggressivität oder auch Angst. Durch taubenartiges Gurren ruft ein Muttertier ihre Jungen zu sich. Das jammernde Geschrei der Kater in der Nacht dient der Behauptung gegenüber Rivalen und der Werbung um ein Weibchen. |
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Das Miauen ist der charakteristischste Laut, den die Katze hervorbringt. Er kann unterschiedliche Bedeutungen haben und wird in verschiedenen Situationen angewandt. Durch die Domestizierung wurde das Verhalten verstärkt zu miauen, um wie Jungtiere Zuwendung und Leckerbissen zu bekommen. Einige Katzen miauen, wenn sie Angst haben. Nicht domestizierte Katzen vermeiden das Miauen wann immer möglich, um andere Raubtiere (z. B. [[Greifvögel]]) nicht unnötig auf sich aufmerksam zu machen. |
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Ein anderer katzentypischer Laut ist das [[Schnurren]], eine Lautäußerung, deren Entstehung noch nicht geklärt ist. Bereits einige Tage nach der Geburt drücken Kätzchen durch beständiges Schnurren Wohlbefinden aus. Dieser Laut überträgt beim Körperkontakt zwischen Muttertier oder Mensch und Katze [[Vibration]]en. Scheue und unsichere Tiere versuchen, die Gunst des Gefährten zu erobern oder zu bewahren, indem sie ohne Unterbrechung und aus einer gewissen Entfernung hörbar schnurren. Zudem schnurren Katzen auch, wenn sie Schmerzen haben oder krank sind, um ihre Unterlegenheit zu demonstrieren und sich davor zu schützen, dass sich ihre Situation noch verschlechtern könnte. Es dient zudem der eigenen Beruhigung. Wie jüngere US-Untersuchungen ergeben haben, erzeugen Katzen beim Schnurren Vibrationen in einem Frequenzbereich zwischen 27 und 44 Hz. Die Katze sendet durch ihr Schnurren, die Reibung am Körper und den hoch aufgerichteten Schwanz in der Regel friedfertige, besänftigende Signale aus, die Aggressionen abbauen sollen. |
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Im Gegensatz zu den [[Großkatzen]] ist bei allen anderen Katzenarten das [[Zungenbein]] vollständig verknöchert, weshalb allein Großkatzen in der Lage sind zu brüllen. |
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=== Schlafverhalten === |
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[[Bild:Salino.jpg|thumb|Wohlfühlhaltung einer Katze]] |
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[[Bild:1024.jpg|thumb|200px|Katze im Schlaf]] |
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Katzen [[schlaf]]en in der Regel mehrmals während des Tages. Der Schlaf verläuft in den Phasen des flachen Schlafs und des Tiefschlafs. Zudem ruht sich die Katze auch aus, indem sie sich ohne zu schlafen mit geschlossenen [[Auge]]n hinlegt. |
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Seit 1955 wurden zur Erforschung dieses Verhaltens zahlreiche [[Experiment]]e angestellt. In der Phase des flachen Schlafs wacht die Katze beim geringsten Geräusch auf. Darauf folgt der Tiefschlaf mit einer Phase, die man paradoxen Schlaf nennt und die der [[Traum]]phase entspricht. Die Muskeln sind dabei entspannter und die Aufwachschwelle deutlich höher. Nach [[Elektroenzephalografie|EEG]]-Messungen herrscht in dieser Phase eine [[Hirn]]aktivität, die mit jener der Wachphasen vergleichbar ist. Ein weiteres Anzeichen für die Traumphase sind die schnellen Augenbewegungen (Rapid Eye Movement = [[REM-Schlaf|REM]]) unter dem geschlossenen Lid. Manchmal zucken Beine, Schwanz, Haut und Schnurrhaare. Nach sechs oder sieben Minuten Tiefschlaf folgt eine etwa 20 bis 30 Minuten lange Phase flachen Schlafs. Schlafphasen folgen auf Traumphasen. Dann gähnt die Katze, steht auf, wechselt ihre Position und schläft wieder ein. |
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Nimmt die Katze während des Schlafens ein ungewohntes Geräusch wahr, öffnet sie ein Auge. Kann sie das Geräusch immer noch nicht identifizieren, ist sie rasch wach und aufmerksam. Wenn sie aber von allein aufwacht, gähnt sie zunächst ausgiebig und beginnt dann, sich zu strecken. Dabei wird durch präzise und sorgfältige Übungen jedes Gelenk gedehnt. |
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=== Fortpflanzung === |
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{{Video|Domestic cats breeding.ogg|Paarung}} |
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[[Bild:charline2.jpg|thumb|Katzenmutter und sechs Kätzchen]] |
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Eine Katze ist üblicherweise ab dem sechsten bis zehnten Lebensmonat geschlechtsreif und wird zum ersten Mal [[Rolligkeit|rollig]]. Während dieser Zeit ist die Katze etwa fünf bis sechs Tage lang empfänglich. Eine rollige Katze reibt sich ständig an Gegenständen, rollt sich oft auf dem Boden und hält ihr Hinterteil herausfordernd in die Höhe. Wird sie nicht von einem Kater gedeckt, wird sie in der Regel nach drei Wochen wieder rollig. Es kann aber auch zu einer Dauerrolligkeit kommen. |
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Mittels Duftstoffen im [[Urin]], die Paarungsbereitschaft signalisieren, und durch eindringliche Rufe rufen freilebende Katzen sich mehrere Bewerber herbei. Kommen die Kater heran, werden sie in der ersten Phase von der Katze durch Fauchen und Pfotenhiebe auf Distanz gehalten (erfahrene Kater verstehen dem auszuweichen). Die Katze zieht sich auf eine sichere Entfernung zurück, während die Männchen bedrohliche Blicke und Hiebe austauschen und ein lautstarkes Geschrei von sich geben. Sie mustern sich gegenseitig und schleichen langsam umeinander herum. Zieht sich in dieser Phase keiner der Bewerber zurück, kann aus diesen Begegnungen ein Kampf werden, aus denen die Kater mit Kratz- und Bisswunden hervorgehen. Nicht kastrierte Kater haben eine höhere Sterblichkeit als kastrierte Artgenossen. Sie überwinden auf der Suche nach einem rolligen Weibchen sehr große Distanzen (oft mehrere Kilometer) und erleiden aufgrund der beschriebenen Kämpfe mit Rivalen häufig Verletzungen. |
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Erst wenn das Weibchen seine Bereitschaft signalisiert und die am Boden kauernde Haltung mit gestrecktem Hinterteil und zur Seite gebogenem Schwanz einnimmt, kann die [[Begattung|Paarung]] stattfinden. Der Akt dauert nur wenige Sekunden und endet abrupt, indem das Weibchen das Männchen gewaltsam abschüttelt. Am Penis des Katers befinden sich Widerhaken, weshalb der Geschlechtsakt für die Katze schmerzhaft ist. Eine rollige Katze kann sich mit mehreren Männchen paaren. Erst in den letzten drei Wochen der Tragzeit sind die Kätzchen groß genug, um den veränderten Körperumfang der Katze sichtbar zu machen. In dieser Zeit schwellen auch die Milchdrüsen an und die Katze neigt sich beim Schlafen zur Seite. Im Schnitt beträgt die Tragzeit 63 bis 65 Tage. In den letzten Tagen ist die Katze nervös und sucht ständig nach einem sicheren Ort als „Nest“ für die Geburt. Sie leckt nun auch öfter die [[Zitze]]n und die Analregion. Hauskatzen bevorzugen das Zimmer der Person im Haus, zu der sie die engste Beziehung haben. Das Nest kann ein halb geöffneter [[Schrank]], eine Schachtel oder auch das [[Bett]] sein. Die Geburt kann bis zu einigen Stunden dauern, wobei die Abstände, in denen die einzelnen Kätzchen geboren werden, sehr unterschiedlich lang sein können. |
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Eine Katze, die zum ersten Mal wirft, gebärt meistens zwei bis drei Kätzchen, auch Kitten genannt. Ist eine trächtige Katze noch sehr jung und fühlt sich von ihrer bevorstehenden Mutterrolle überfordert, geschieht es oft, dass sie an ihrem Nachwuchs überhaupt kein Interesse hat. Gebiert sie in der freien Natur, lässt sie ihre Kätzchen links liegen und macht sich davon; der Nachwuchs stirbt in Folge. |
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Bei späteren Geburten erhöht sich die Zahl der Jungtiere auf häufig bis zu sieben Kätzchen. In seltenen Fällen sind aber auch zehn oder sogar mehr möglich, jedoch überleben in diesem Fall ohne menschliche Hilfe oft nicht alle Kätzchen. Manche Katzen wollen auch einige Tage nach der Geburt nicht gestört werden, doch andere suchen die Gesellschaft der Menschen und fühlen sich wohler mit ihnen. Glaubt die Katze, ihre Jungen seien aus irgendeinem Grund in Gefahr, hebt sie jedes Kätzchen an der Nackenfalte hoch und trägt es an einen anderen Ort. Durch diesen Biss löst die Mutter beim Katzenwelpen eine so genannte [[Tragestarre]] aus, die verhindern soll, dass sie sich zu stark bewegen. |
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=== Wachstum === |
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[[Bild:Kitten-feeding.jpg|thumb|Fütterung einer drei Tage alten Katze]] |
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[[Bild:Six weeks old cat (aka).jpg|thumb|Sechs Wochen alte Katze]] |
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Unmittelbar nach der Geburt sind die Kätzchen blind und taub. Sie wiegen etwa 100 Gramm, wobei das Gewicht zwischen 60 bis 140 Gramm variieren kann. Nach einer Woche können die kleinen Katzen sehen. Mit Hilfe des Tast- und Geruchssinns suchen sie die [[Zitze]]n ihrer Mutter. Sie gibt ihnen über das [[Kolostrum]], die erste sehr dünne Milch, [[Immunität (Medizin)|Immunität]] durch [[Antikörper]], die sie auf Grund früherer [[Impfung]]en und [[Infektion]]en gebildet hat. Nach wenigen Tagen wird die Kolostromproduktion eingestellt und richtige Milch gebildet. Indem die Kätzchen die Zitzen massieren (Milchtreten) und schnurren, stimulieren sie die Milchproduktion. Dieses sogenannte „Milchtreten“ tritt auch in späteren Lebensjahren der Katzen noch auf und ist ein Ausdruck des Wohlbefindens. |
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Nach 2 Monaten trinken die Katzen nicht mehr an den Zitzen der Mutter, sondern nehmen schon feste Nahrung zu sich. |
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Jedes Kätzchen entwickelt eine Vorliebe für eine bestimmte Zitze. Die Kätzchen werden mehrmals täglich gesäugt. Während der ersten paar Tage entfernt die Katze sich nur selten von ihrem Wurf. Die Kätzchen sind in dieser Zeit hauptsächlich mit Schlafen und Trinken beschäftigt. Aber schon nach kurzer Zeit fauchen sie zaghaft, wenn sie berührt werden oder einen bestimmten Geruch wahrnehmen, und [[schnurren]], wenn sie sich an den Körper der Mutter schmiegen. Die Kätzchen entwickeln ihre Sinne, indem sie vom ersten Lebenstag an stimuliert und angeregt werden. Um sie dabei an Menschen zu gewöhnen, sollten sie aufgehoben und gestreichelt werden. In den ersten Wochen leckt die Mutter die [[Anus|Anal]]-[[Genital]]region der Kätzchen, um die Ausscheidung von [[Urin]] und [[Kot]] zu stimulieren. Nach zehn Tagen öffnen die Kätzchen die [[Auge]]n, richten die [[Ohr]]en auf und entdecken neue Sinneswahrnehmungen. Sie wiegen nun bereits 200 Gramm. Ab der zweiten Woche widmen sich die Kätzchen der Entdeckung des eigenen Körpers, der Geschwister und der unmittelbaren Umgebung des Nestes. Sie lernen, sich immer schneller und geschickter zu bewegen und bei spielerischen Kämpfen mit den Geschwistern, mit den Pfoten und dem Maul umzugehen. Ebenso erfahren sie, worauf die Artgenossen mit Beißen, Miauen, Flucht und Fauchen reagieren. Ab der dritten Woche stehen sie schon recht gut und versuchen sich auch schon im Sitzen und Klettern. Bis zum Alter von drei Wochen verbringen die Kätzchen jedoch 90 Prozent ihrer Zeit mit [[Schlaf]]en. Dann zeichnet sich zunehmend der Rhythmus des erwachsenen Tieres ab, das etwa 16 Stunden am Tag schläft. Mit der Zeit werden die Kätzchen immer aktiver, neugieriger und verspielter. Die [[Motorik]] entwickelt sich, und sie werden selbstständiger. Die Mutter unterstützt dies, indem sie sie nach drei bis vier Wochen in ein anderes Nest bringt, wo sie mehr Bewegungsfreiheit haben, aber sich nicht zu weit aus dem Kontrollbereich der Mutter entfernen können. Dieser Ort liegt oft in der Nähe des Hauses der Menschen oder auch im Wohnzimmer. Mit einem Monat wiegen die Kätzchen bereits 300 Gramm und beginnen, sich selbst zu putzen und mit Gegenständen zu spielen. Sie können bereits feste Nahrung fressen. Da ihre Mutter sie streng zur Stubenreinheit erzogen hat, können sie in der Regel das [[Katzenklo]] selbstständig nutzen. In der Entdeckung der Welt sieht man, wie verschieden die Kätzchen ihrem Wesen nach sind. Nach zehn Wochen werden alle Kätzchen vorsichtiger und werden Neuem gegenüber voreingenommener. |
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Mit zwei Monaten beginnt das Erwachsenwerden, bei in Freiheit lebenden Katzen oft erst mit vier. In dieser Zeit lernt das Kätzchen, sich nach dem Beispiel der Mutter allein zu putzen. Die Jungen folgen der Mutter, die sie streng überwacht und verhindert, dass sie sich zu weit entfernen, auf allen Wegen. Wenn ein Garten zur Verfügung steht, werden sie auch in der Kunst des Jagens unterwiesen. Nun wird das Spielen zur Hauptaktivität der Kätzchen. Mit drei Monaten klettern die Jungen Vorhänge und Bäume hoch, schärfen ihre Krallen an Gegenständen und springen voller Eifer. So festigen sich die [[Nerv]]enbindungen, die [[Muskulatur]] entwickelt sich und die Bewegungen werden immer präziser. Außerdem fördert und prägt das Spielen das [[Sozialverhalten]]. Nach drei Monaten wollen die jungen Katzen nicht mehr saugen und ernähren sich selbständig. Im fünften Monat verlieren sie die [[Milchzahn|Milchzähne]] und beginnen, ihr [[Revier (Tier)|Revier]] zu markieren. Mit sechs Monaten sind sie vollkommen unabhängig von der Mutter. |
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=== Geschlechtsreife === |
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Männchen und Weibchen erreichen die [[Geschlechtsreife]] im Schnitt im sechsten bis achten Lebensmonat, aber die körperliche Entwicklung ist erst einige Monate später abgeschlossen. Bei vielen [[Rassekatze]]n ist dieser Lebensabschnitt noch einige Monate länger. Mit der Geschlechtsreife werden die körperlichen Unterschiede zwischen Weibchen und Männchen deutlich. Kater sind größer als Katzen, haben einen kräftigeren Hals und durch die Backen und andere dort verteilte Fettpölsterchen einen größeren Kopf. Die Weibchen sind normalerweise schlanker und haben einen schmalen, dreieckigen Kopf. |
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Im Verhalten zeigen sich noch deutlichere Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen. Kater sind [[Revier (Tier)|territorialer]] und markieren ihr Revier durch Verspritzen von [[Urin]] und Reiben an viel besuchten Stellen. Auf Eindringlinge reagieren sie mit Drohgebärden. Im Gegensatz zu den Weibchen neigen sie mehr zum Streunen und bleiben manchmal auf der Jagd oder bei der Suche nach einem paarungsbereiten Weibchen mehrere Tage dem Haus fern. Wenn sie dann ab und an zurückkommen, suchen sie Trost, Nahrung oder einen ruhigen Schlafplatz. |
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Nach ein paar Monaten werden aus den Kampfspielen richtige Kämpfe, da die Männchen nun unter Beweis stellen, dass sie fähig sind, sich mit anderen Männchen zu messen. Zwischen dem 10. und dem 14. Lebensmonat verlassen die jungen Kater die Gruppe. Nur kastrierte Männchen bleiben bei den Schwestern und ordnen sich in die Gruppe ein. |
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Das Revier eines ausgewachsenen Katers ist etwa dreimal so groß wie das einer Katze. Für sie hängt die Reviergröße vom Nahrungsangebot für sich und den Nachwuchs ab, doch für ihn ist entscheidend, dass genug Partnerinnen für eine Paarung zur Verfügung stehen. Das Weibchen eignet sich deshalb ihrem Wesen nach besser als das Männchen zum [[Haustier]], da es das Revier der Mutter auch in der Geschlechtsreife nicht verlässt und weniger Raum braucht. Allerdings toleriert die Katze Ortsveränderungen in der Regel schlechter als der Kater und reist häufig auch nicht gerne. Dafür ist sie beim Spielen oft nicht so aggressiv wie das Männchen. |
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Mit eineinhalb Jahren sind die meisten Katzen weniger verspielt und weniger aktiv, wobei es hier erhebliche individuelle und rassebedingte Unterschiede gibt. Ausgewachsene in der Wohnung gehaltene Kater sind oft anschmiegsamer und ruhiger als Katzen, die unabhängiger und Fremden gegenüber reservierter sind. |
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== Intelligenz == |
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Katzen verfügen über ein großes Lern- und Erinnerungsvermögen, das sie vor allem für Informationen einsetzen, die für sie nützlich sind. Dazu zählen ihre bevorzugte Nahrung, der Standort der Wasserschale und des [[Katzenklo]]s, das Öffnen von Türen mit Klinke, der behaglichste Schlafplatz und der Aufenthaltsort ihres Lieblingsspielzeugs. Zudem merken sie sich, mit welchen Lauten sie ihren Besitzer dazu bewegen können, auf ihre unterschiedlichen Bedürfnisse einzugehen, so dass sie besonders zu den Mahlzeiten auf ihren Namen hören. Freiläufer erinnern sich an den Verlauf ihres Reviers, an bekannte Katzen im Territorium und an gefährliche Hunde. Das assoziative Gedächtnis erlaubt Katzen, eine Problemstellung mit bereits Erlebten zu vergleichen. So können sie mühelos Beziehungen zwischen mehreren Elementen herstellen und nachvollziehen. |
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Obwohl Katzen bei der Geburt bestimmte Kenntnisse besitzen, müssen sie sich einige Verhaltensweisen mit Geduld aneignen. Dazu zählen zum Beispiel das Jagen oder das Benutzen des Katzenklos. Um ihre Jungen an das Jagen zu gewöhnen, versorgen sie Katzenmütter mit einem Zugang nach draußen ab der dritten Woche mit Beute. Zunächst verspeist sie tote Tiere vor ihren Augen, aber später bringt sie lebende Beute heran, die sie tötet und ihnen zu fressen gibt. Schließlich überlässt sie die lebende Beute ihren Jungen. Da Katzen zwar einen Jagdinstinkt besitzen, aber das erfolgreiche Jagen erst lernen müssen, gelingt es Kätzchen ohne Mutter oder mit nichtjagender Mutter in der Regel nie, Beute zu fangen. Um sich darin zu üben, benötigen sie Stoffmäuse, Garnspulen oder zerknülltes Papier, die belauert, beschlichen und schließlich erlegt werden. Die Benutzung des Katzenklos lernen sie durch das Vorbild der Mutter, das ihren Instinkt unterstützt, ihre Ausscheidungen zu vergraben, um entsprechende Geruchsspuren vor ihren Feinden zu verbergen. |
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Katzen sind wie alle Tiere auch auf Verhaltensweisen konditionierbar. Es ist auch möglich, sie auf bestimmte Signale zu trainieren, die Verhaltensweisen unterbrechen. So können ihnen bestimmte Tätigkeiten abgewöhnt werden, die vom Menschen als Unarten empfunden werden. Außerdem sind Katzen fähig, auf ihren Namen zu hören, sofern dieser kurz und prägnant ist. Besonders gut reagieren sie auf zweisilbige Namen, die die Laute „a“, „u“ oder „i“ enthalten und auf „i“ enden. Um eine Katze mit ihrem Namen vertraut zu machen, ist es von Vorteil, ihn möglichst früh zu benutzen und sie vor jeder Mahlzeit damit zu rufen. Sie reagieren in hungrigem Zustand deutlich besser auf Namensrufe. |
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=== Emotionale Intelligenz === |
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Wissenschaftler sind sich nicht einig, wie die Fähigkeit der Katze im Bereich der emotionalen Intelligenz anzusiedeln ist. Oft heißt es, dass sie sich nur an den Menschen anschließen, weil er Bequemlichkeit, Futter und Sicherheit verspricht und dass sie Situationen meiden, die ihnen unangenehm sind, es sei denn, es ließe sich ein persönlicher Vorteil für sie daraus ziehen. |
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Viele Katzenhalter können jedoch berichten, dass Katzen sehr sensibel auf ihre Stimmungen und Gefühle eingehen und aktiv versuchen, sie zum Positiven zu verändern; auch wenn diese Situationen für sie unangenehm sind (z. B. ist die Lautstärke und Tonhöhe hysterisch weinender Menschen für Katzenohren sehr unangenehm), und keinen direkten Vorteil bergen. Einer der bekanntesten Autoren, die sich mit diesem Thema beschäftigt haben, ist der amerikanische Psychologe Jeffrey M. Masson. |
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== Geschichte der Domestizierung == |
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=== Abstammung === |
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[[Bild:AfricanWildCat.jpg|thumb|Afrikanische Wildkatze (''Felis silvestris lybica''), nach genetischen Untersuchungen die Vorfahrin aller Hauskatzen]] |
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Die ersten Vorfahren der Kleinkatze der [[Alte Welt|Alten Welt]], zu denen auch die [[Wildkatze]] (''Felis silvestris'') gehört, erschienen vor etwa neun Millionen Jahren. Die Wildkatze ist [[Asien|asiatischen]] Ursprungs und tritt erstmals im unteren [[Pleistozän]] mit der Spezies ''Felis lunensis'' in Erscheinung. Anschließend breiten sich verschiedene Unterarten in der gesamten Alten Welt aus. |
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Wegen der [[Morphologie (Biologie)|morphologischen]] Ähnlichkeit und der nahen genetischen Verwandtschaft war der Ursprung der Hauskatze (''Felis catus'') bis vor kurzem nicht gänzlich geklärt. Eine Abstammung von der [[Manul]] (''Otocolobus manul'') oder der [[Rohrkatze]] (''Felis chaus'') wurde von der Wissenschaft verneint. Auch die Meinung, die Hauskatze sei eine Kreuzung aus Rohr- und Wildkatze, ist heute obsolet, wenn es auch vereinzelt zu Paarungen der beiden Arten gekommen sein mag, zumal diese in der F1-Generation fruchtbar sind. Die Domestikationsforschung geht heute davon aus, dass die Hauskatze lediglich von einer Wildart abstammt, nämlich der [[Wildkatze]] (''Felis silvestris''), deren Lebensraum sich von [[Schottland]] über [[Afrika]] bis nach [[Asien]] erstreckt. |
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Es galt als wahrscheinlich, dass Vertreter von drei Hauptgruppen der Art ([[Waldkatze]], [[Falbkatze]], [[Asiatische Wildkatze|Steppenkatze]]) am Domestikationsprozess beteiligt waren. Hierbei hat die Waldkatze (''Felis silvestris silvestris'') ihren natürlichen Lebensraum in [[Europa]], [[Kleinasien]] und im [[Iran]]. Sie ist relativ kräftig, hat kurze Ohren und einen buschigen, dicken Schwanz. Die Falbkatze (''Felis silvestris libyca'') lebt in den Buschlandschaften und [[Steppe]]n [[Afrika]]s und [[Arabische Halbinsel|Arabiens]]. Sie hat große Ohren, ist schlank und hochbeinig. Die Steppenkatze (''Felis silvestris ornata'') kommt in [[Vorderasien|Vorder-]] und [[Mittelasien]] vor. Sie ist kräftiger gebaut und untersetzter als die Falbkatze. Die genetischen Merkmale der Wildkatzen sind gegenüber denen der Hauskatze dominant. Als Hauptstammform betrachtet man die Falbkatze, der zweitstärkste Einfluss wurde der Steppenkatze zugesprochen. Die Waldkatze ist ein ausgesprochener Kulturflüchter und kam als Vorfahre am wenigsten in Frage. |
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Tatsächlich ist unter den verschiedenen Unterarten der ''Felis silvestris'' der Urahne der domestizierten Hauskatze die auch als [[Falbkatze]] bezeichnete afrikanische Wildkatze ''Felis silvestris libyca''. Diese Unterart ist die am wenigsten aggressive Art und war damit am geeignetsten für das Zusammenleben mit den Menschen, so dass sie im [[Altes Ägypten|Alten Ägypten]] als [[Heimtier]] gehalten wurde. |
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Ein Team der [[Universität Oxford]] um den Genetiker Carlos Driscoll, das die Gene von fast 1000 Hauskatzen von fünf Kontinenten untersuchte, wies nach, dass alle fünf aufgefundenen genetischen Hauptlinien allein von der ''Felis silvestris libyca'' abstammen und dass die Domestikation wahrscheinlich fünffach unabhängig von einander im so genannten [[Fruchtbarer Halbmond|Fruchtbaren Halbmond]] erfolgte. <ref>Carlos A. Discoll u.a.: ''The near eastern origin of cat domestication.'' [[Science]] Band 317 vom 27. Juli 2007, S. 519–523</ref> |
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=== Frühzeit === |
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Mit beginnender Sesshaftigkeit der Menschen schloss die Katze sich ihnen – zunächst als Abfallvertilger am Rand von Siedlungen lebend – an. Vermutlich kam es infolge der sich daraus ergebenden beiderseitigen Vorteile allmählich zur Selbstdomestikation der Tiere. Knochen kleinerer Katzen wurden zusammen mit menschlichen Knochen aus einer Zeit von vor bereits 9.000 Jahren in [[Mesopotamien]], Südost-[[Anatolien]] und [[Jordanien]] gefunden. In [[Jericho]] wurden bei Ausgrabungen Katzenskelette entdeckt, die auf das 6. Jahrtausend vor Christus datiert wurden. Dort betrachtete man die Katze vermutlich eher als Beute- denn als Haustier. Im achten Jahrtausend vor Christus zähmte man auch auf [[Zypern]] Katzen. 2004 entdeckte man dort in einer Grabstätte Katzenexemplare, die an [[Wildkatze]]n erinnerten, aber noch nicht [[Domestizierung|domestiziert]] waren. Wildkatzen kennen nur Fauch- und Knurrlaute. Die klassischen „Miau“-Laute sind nach Auffassung einiger Forscher eine Art [[Sprache]] der Hauskatzen, um mit dem Menschen [[verbal]] kommunizieren zu können – andere sind wiederum der Ansicht, hierbei handele es sich lediglich um eine Fortführung der [[Babysprache]], die ansonsten nur Katzenjunge gegenüber ihren Müttern verwenden. |
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=== Antike === |
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[[Bild:Egypte louvre 058.jpg|thumb|''Göttin Bastet'']] |
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Die Domestizierung der Katze begann in [[Ägypten]] vor 6.000 Jahren. Bereits ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. finden sich in [[Gemälde|Bildern]] und [[Zeichnung (Kunst)|Zeichnungen]] Beweise für ein friedliches Zusammenleben von Mensch und Tier. Die Darstellung einer Katze mit Halsband in einem [[Grabmal]] der fünften [[Dynastie]] (etwa 2600 v. Chr.) ist der erste Hinweis auf eine Domestizierung der wilden Art. Diese domestizierten Katzen dienten ihren Besitzern sowohl zur [[Mäuse]]- als auch an Leinen gebunden zur [[Vögel|Vogeljagd]]. |
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Die landwirtschaftlich geprägte altägyptische Kultur maß der Katze eine hohe Bedeutung zu, die sich schon früh zu einer kultischen Verehrung der Tiere entwickelte. Ausdruck hierfür ist die Katzengöttin [[Bastet (Ägyptische Mythologie)|Bastet]], der man Einfluss auf Fröhlichkeit und Liebe, Schönheit, Weiblichkeit, Anmut und Fruchtbarkeit zusprach. Sie wurde oft als kleine Katze mit Löwenkopf oder weibliche Gestalt mit Katzenkopf dargestellt. In der Spätzeit nahm der Katzenkult die größten Ausmaße an; in Bubastis (zeitweise auch die [[Hauptstadt]] des oft geteilten Reiches) strömten viele Pilger in das Kultzentrum, und opferten tausende [[Mumie|mumifizierte]] Katzen (bei Herodot nachzulesen). Außerdem war es gebräuchlich, dass der Besitzer sich beim Tod einer Katze zum Zeichen der Trauer die Augenbrauen abrasierte und den Körper des Tieres nach Bubastis getragen haben, um ihn einbalsamieren und auf einem speziellen Katzenfriedhof bestatten zu lassen. Alternativ konnte die Katze auch zusammen mit ihrem Besitzer beerdigt werden. Die Tötung einer Katze wurde als Todsünde betrachtet. |
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Zu dieser Zeit betrachteten Griechen und Römer die Katze als merkwürdiges Haustier und überließen es lieber den [[Frettchen]], ihre Häuser von [[Mäuse]]n frei zu halten. Später verband man die weiblichen Götterfiguren [[Artemis (Mythologie)|Artemis]] in Griechenland und [[Diana (Mythologie)|Diana]] im Alten Rom sowie [[Freya]] in Skandinavien auf irgendeine Weise mit der Katzengestalt. Sie wurde mit dem Mutterkult, der in vielen Kulturen für Fruchtbarkeit, [[Mond]]phasen, Überfluss und Geburt steht, in Verbindung gebracht, da die gebärfreudige Katzenmutter ihre Kinder liebevoll umsorgt und beschützt. Zudem galt sie als tolerant und unabhängig. Die Fähigkeit ihrer Pupillen, sich zu Schlitzen zu verengen oder zu vergrößern, wurde an die Mondphasen angelehnt. |
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Die Ausfuhr von Katzen aus Ägypten war untersagt. [[Phönizier]] schmuggelten auf ihren Schiffen Katzen nach [[Italien]], [[Gallien]] und [[Britannien]]. Doch Archäologen fanden zur Überraschung vieler in den alten Siedlungen in der Nähe von [[Amsterdam]] (ca. 2000 v. Chr.) und in Tofting an der Eidermündung (ca. 100 n. Chr.) schon Katzenknochen. Größere Bedeutung für die Verbreitung von Hauskatzen in Europa hatten Tiere, die auf Handelswegen aus [[Vorderasien]] vor allem nach [[Griechenland]] gebracht wurden. Erstmalig erscheinen die Tiere hier auf Vasenmalereien des 5. und 4. vorchristlichen Jahrhunderts. Auch für ihre Weiterverbreitung sorgten die Phönizier. Mit den am Ende der römischen Kaiserzeit beginnenden großen [[Völkerwanderung]]en kamen Katzen auch auf Handels- und Kriegsschiffen der Römer nach [[Mitteleuropa]]. |
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In [[Indien]] war die Hauskatze häufig ein wichtiger Bestandteil religiöser [[Zeremonie]]n. Von dort gelangte sie erst nach China und später nach [[Japan]], wo sie ähnliche Aufgaben übernahm. In [[Kaiserreich China|China]] um 1500 v. Chr. beschützten die Katzen die [[Kokon (Verpuppung)|Kokons]] der [[Seidenraupe]]n und in den [[Tempel]]n die alten Handschriften vor den [[Ratte]]n und Mäusen. Dies belegen zahlreiche Zeichnungen. Die Chinesen der damaligen Zeit glaubten, dass nur der Mensch und die Katze eine [[Seele]] besaßen. Die Katze stand für Glück und ein langes Leben. Sie war ein [[Statussymbol]] der glücklichen Reichen. Aus der [[Tang-Dynastie|Tang-Zeit]] gibt es die ersten Hinweise einer liebevollen Bindung zwischen Mensch und Katze: Eine Suchanzeige lautete: „Aus dem Hause Yü Ta-Po ist ein Kätzchen entlaufen. Seine Farbe ist weiß. Sein Rufname: Schneemädchen.“ Hsü Hsüan, ein weiterer Zeitgenosse beschrieb die Liebe eines Mannes zu seiner Katze, der das Tier so sehr liebte, dass er es nicht über sein Herz brachte, seine Samtpfote nach ihrem Tod zu begraben. Tagelang saß er neben dem toten Tier bis der Körper der Katze in Verwesung überging. |
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=== Mittelalter === |
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[[Bild:Mao I 001.jpg|thumb|''Katze mit drei Jungtieren in einem Garten'' (China, 12. Jh.)]] |
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Die Bedeutung der Katze war im frühen [[Mittelalter]] gering. Mit der zunehmenden Ausbreitung der – ebenfalls über Seehandelswege eingeschleppten – Vorratsschädlinge [[Wanderratte]], [[Hausratte]] und [[Hausmaus]] ergab sich die Notwendigkeit ihrer Bekämpfung, was im Spätmittelalter zu einer starken Zunahme der Hauskatzen führte. |
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Trotz ihrer unbestreitbaren Nutzwirkung wurde sie vom mittelalterlichen [[Aberglauben]] zum dämonischen und unglückbringenden Wesen [[Stigmatisation|stigmatisiert]], galt als Begleiterin von [[Hexe]]n und Schülerin des [[Teufel]]s. Im Volksglauben ritten Hexen auf dem Rücken riesiger Katzen zum Hexensabbat. Deswegen wurden besonders die schwarzen Katzen gnadenlos verfolgt, teilweise sogar, in Körbe gesperrt, auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Eine freundschaftliche Beziehung zu einem Tier, besonders zu diesem, galt als Gotteslästerung. Dennoch finden sich sowohl in den ärmeren sozialen Schichten als auch bei [[Adel]] und [[Klerus]] Katzenliebhaber. Mit den ihr zugesprochenen magischen Eigenschaften bekam die Katze in der Volksmedizin einen hohen Stellenwert, indem fast alles von ihr zu Heilzwecken verwendet wurde. |
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Im 10. Jahrhundert lebten die Katzen in England als vornehme Gespielinnen von adligen Damen am Hof. Katzen waren rar und daher sehr wertvoll. Nach dem Gesetz des Prinzen von Südwales anno 940 n. Chr. konnte sich eine Ansiedlung nur Dorf oder Hamlet nennen, wenn diese Siedlung neun Gebäude, einen Pflug, einen Brennofen, ein Butterfass, einen Hahn, einen Stier, einen Hirten und eine Katze aufweisen konnte. Die Preise für eine Katze schwankten. Im [[Sachsenspiegel]], dem 1220–1230 verfassten Gesetzbuch, wurde drei Pfennige Schadensersatz für eine Katze festgelegt. Dies war nicht wenig, denn für ein [[Lamm]] oder für eine [[Hausrind|Kuh]] standen damals vier Pfennige zu Buche. Um genügend Tiere auch für die Mäusejagd zu gewinnen, haben die Europäer laut [[Nehring]] (1888) die [[Waldkatze|Europäische Wildkatze]] mit ihren zahmen Verwandten gekreuzt. Der Plumptyp (Cobby) der Katze habe sich so entwickelt. |
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Einige Fundstücke aus dem 11. Jahrhundert zeigen, dass Katzenfell von den [[Wikinger]]n getragen und im Mittelalter in [[Europa]] bevorzugt gehandelt wurde. Zu dieser Zeit und noch vor etwa hundert Jahren wurde insbesondere in Frankreich und England Katzen[[leder]] als besonders geschmeidiges Material zu Handschuhen verarbeitet. |
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Zu Mitte des 15. Jahrhunderts schrieb [[Gerolamo Visconti]] über Hexen, die angeblich nachts in Katzengestalt in die Häuser eindrangen, in denen Kinder schliefen. Damals gehörte es zum [[Frankreich|französischen]] Brauchtum, eine Katze in das Fundament einer Kirche einzubauen. Das Gotteshaus begrub dabei sozusagen den [[Satan]] und seine bösen Mächte unter seiner großen Masse. Dies sollte den Sieg des Guten über das Böse symbolisieren. An diese dunklen Zeiten erinnern noch Sprichwörter, Redensarten und abergläubische [[Ritual]]e, so dass die Katze noch heute zwiespältig besetzt wird. Siehe [[Katze (Redewendung)]]. |
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Obwohl man im [[Orient]] den Katzen gegenüber im Allgemeinen freundlicher eingestellt war, wurden sie im [[Japan]] des 13. Jahrhunderts mit einem [[Dämon]], wie beispielsweise mit der Menschen fressenden Hexe Neko-Baké, die in Gestalt einer Katze in die Häuser eindringt und dort ungehorsame Kinder frisst, in Verbindung gebracht. |
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Im 10. Jahrhundert ist die Katze auf dem gesamten europäischen Kontinent und in fast ganz [[Asien]] verbreitet. Vom 15. bis zum 18. Jahrhundert gelangt sie auf den Schiffen europäischer Entdecker nach [[Nordamerika]], [[Australien]] und [[Neuseeland]]. |
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=== 16. Jahrhundert bis heute === |
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[[Bild:Kuniyoshi Utagawa, Japan, Women 8.jpg|thumb|Japan (19. Jh.)]] |
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Als im 16. und 17. Jahrhundert die Städte immer größer wurden und dadurch auch die Zahl der Hauskatzen zunahm, verlor das Katzenfell an Wert. Dennoch blieben die gefleckten Wildkatzenfelle weiterhin begehrte und kostbare Ware, wodurch die wilden Verwandten der Hauskatze auf allen [[Kontinent]]en rücksichtslos gejagt wurden. In Brasilien werden Katzenfelle heute noch zum Bespannen einer bestimmten Reibetrommel, der [[Cuíca]] verwandt. |
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Erst mit der beginnenden industriellen Revolution stiegen Katzen von reinen [[Nutztier]]en allmählich zu ihrer heutigen Position als „Heimtier“ auf. Damit verbunden war der Beginn der [[Tierzucht|Katzenzucht]]. Heute sind mehr als 30 Katzenrassen bekannt, die über internationale Zuchtverbände standardisiert werden. Im 20. Jahrhundert wird die Katze zu einem der [[Medizin|medizinisch]], [[Genetik|genetisch]] und [[Physiologie|physiologisch]] am intensivsten untersuchten [[Haustier]]e. In den 1960er Jahren erforschen die ersten Studienprogramme das Verhalten von [[Wildkatze|Wild]]- und Hauskatzen. In den 1990er Jahren ist die Katze schließlich das am weitesten verbreitete wirtschaftlich nicht genutzte Haustier der Welt und läuft zum ersten Mal in ihrer Geschichte dem [[Haushund|Hund]] den Rang ab. Weil aber die Katze in der westlichen Welt noch immer mit Falschheit und Verschlagenheit charakterisiert wird, hat sich eine zwiespältige Einstellung erhalten. So glauben beispielsweise immer noch viele Menschen, dass es Unglück bringt, wenn eine schwarze Katze den Weg kreuzt. |
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In der heutigen Zeit genießt die Katze in [[Japan]] eine hohe Wertschätzung. Der in [[Tokio]] stehende [[Tempel]] Go-To-Ku-Ji, der zu Ehren der Katze „[[Maneki Neko]]“, die das rechte Vorderbein zur Begrüßung des Besuchers erhebt und Glück und Reichtum bringen soll, erbaut wurde, ist ganz den Katzen gewidmet. In seinem Inneren, das ein Katzen[[grabmal]] darstellt, gibt es zahlreiche [[Malerei]]en und [[Skulptur]]en mit Katzendarstellungen. Auch in [[Volksrepublik China|China]] und [[Thailand]] werden Katzen noch immer als Gottheiten verehrt. |
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Trotz der langen Domestikationsgeschichte haben sich Hauskatzen ein hohes Maß an Selbständigkeit bewahrt und sind nicht zwingend an Menschen gebunden. In vielen Gegenden außerhalb Europas, vor allem in [[Australien (Kontinent)|Australien]], [[Neuseeland]] und auf vielen Inseln, sind Katzen so sehr verwildert, dass sie heute in keiner Beziehung zum Menschen mehr stehen. Verwilderte australische Hauskatzen zeigen eine erhebliche Anpassung an ihre neue Umwelt. Sie sind größer und muskulöser geworden und entwickeln Fellfärbungen, die im jeweiligen [[Habitat]] am günstigsten zur Tarnung sind. Diese Katzen leben in erster Linie von den in Australien eingeführten [[Kaninchen]], aber auch von einheimischen Tieren. |
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''siehe auch:'' Katzenausrottungsprogramm auf der [[Prinz-Edward-Inseln#Naturschutz|Marioninsel]] |
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== Haltung == |
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=== Ernährung === |
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[[Bild:Katze2007-10-27.ogg|thumb|Frühstück<sup>[http://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Multimediahilfe ?]</sup>]] |
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Katzen werden als [[Fleischfresser]] bezeichnet, da fleischliche Proteine der wichtigste Bestandteil ihrer Nahrung sind. Sie benötigen aber auch durch Erhitzen oder Vorverdauen aufgeschlossene pflanzliche Nahrung, was in der freien Natur durch den Verzehr von Gräsern und dem Darminhalt der [[Beutetier]]e geschieht. |
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Handelsübliches Dosenfutter enthält ebenfalls solche Nährstoffe, jedoch gerade bei den im Supermarkt zu findenden Sorten meist auch für die Katze auf Dauer schädliche Zusatzstoffe. Hier ist vor allem der künstlich erhöhte Zuckeranteil zu nennen, der das Produkt als karamellisierte Einmischung für den Katzenhalter optisch und geruchlich aufwertet (das eigentlich eher graue Futter wird bräunlich eingefärbt) und somit als Verkaufsargument dient. Für das Tier hat diese Beigabe eher negative Auswirkungen ([[Adipositas]], [[Feliner Diabetes mellitus|Diabetes mellitus]], [[FORL]] („neck lesions“)). Die zunehmend verbreitete Fütterung von [[Katzenfutter|Fertigprodukten]] hat dennoch in den letzten Jahren maßgeblich zur Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung der Tiere beigetragen, da bestimmte [[essentiell]]e Nahrungsbestandteile (z. B. [[Taurin]], [[Arginin]], [[Lysin]], [[Methionin]], [[Cystein]], [[Nikotinsäure]]), die bei der Verfütterung von menschlichen Speiseresten normalerweise nur unzureichend zugeführt werden, hier ergänzend vorhanden sind. |
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Wild lebende Katzen trinken nicht dort, wo sie fressen, weil es in freier Wildbahn unwahrscheinlich ist, dass sich direkt neben der geschlagenen Beute eine Wasserstelle befindet. Hauskatzen haben dieses Verhalten beibehalten und trinken nur aus einem neben dem Futternapf stehenden Wassernapf, wenn keine andere Möglichkeit besteht. Aus diesem Grund sollte dieser getrennt vom Futternapf aufstellt werden. |
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{{Quellen}} |
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Neben dem Dosenfutter wird vom Handel Trockennahrung angeboten. Bei einer alleinigen Ernährung mit Trockenfutter besteht allerdings ein gesundheitliches Risiko. Da Katzen tendenziell nicht viel Wasser trinken, kann es zu Harnsteinen kommen. Außerdem wird hierdurch die Neigung der Hauskatze zu [[Niere]]nerkrankungen gefördert. Die Fütterung mit Trockenfutter beinhaltet die Gefahr der [[Adipositas]] des Tieres, da die Nahrung infolge ihres geringen Wassergehaltes sehr energiereich ist. |
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Darüber hinaus gewinnt das sogenannte [[BARF]]en, die Biologisch Artgerechte Fütterung, d. h. die Ernährung mit rohem Fleisch (Rind, Geflügel) zunehmend an Bedeutung. Hierbei ist allerdings ebenfalls unbedingt darauf zu achten, dass die Katze genügend der [[essentiell]]en Nahrungsbestandteile erhält. |
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Oft besteht Verunsicherung für Katzenhalter, was die Verträglichkeit von Kuhmilch angeht. Dazu kann nur gesagt werden, dass Katzen generell die in der Kuhmilch enthaltene Lactose (Milchzucker) durch das in ihrem Stoffwechsel kaum gebildete [[Enzym]] Lactase schlecht abbauen können. Das kann zu Verdauungsstörungen und Durchfall führen. Die Verträglichkeit hängt aber auch von der Art der Haltung ab, so zeigen z.B. Bauernhofkatzen i.a. eine höhere Toleranzschwelle als z.B. reine Hauskatzen, und jüngere Tiere vertragen Kuhmilch meist besser als ältere. Eine für alle Tiere allgemeingültige Aussage kann man daher nicht treffen. |
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=== Katzen ohne Auslauf === |
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Eine Wohnungskatze, die alleine gehalten wird, leidet in der Regel nach einiger Zeit unter Langeweile. Hat sie einen Artgenossen, so kann sie mit ihm spielen, auch wenn er normalerweise nicht ganz die Beschäftigung mit dem Menschen ersetzen kann. Im Gegensatz zur Katze mit Auslauf hat die Wohnungskatze keine abwechslungsreiche Gegend mit lebenden Tieren zum Fangen, mit Bäumen zum Klettern und keine großen Entdeckungsmöglichkeiten. Dafür kann sie nicht überfahren, durch landwirtschaftliche [[Pestizid]]e vergiftet, von einem Jäger erschossen oder von anderen Tieren (Artgenossen, [[Hunde]]n, [[Steinmarder]]n) verletzt werden. Die Gefahr einer Ansteckung mit einer der (oft tödlichen) Katzenkrankheiten ist geringer, kann jedoch auch bei reiner Wohnungshaltung vorkommen, da der Mensch an seinen Straßenschuhen die Krankheitserreger mit in die Wohnung trägt. Eine reine Wohnungskatze hat aus diesen Gründen eine durchschnittlich höhere Lebenserwartung als eine Katze, die ins Freie gelassen wird. |
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Eine Wohnungskatze verschluckt bei der Fellpflege mehr Haare als ein Freigänger, da sie sie weniger an Büschen und Sträuchern abstreifen kann. Deshalb ist eine Wohnungskatze auf die Bereitstellung von [[Katzengras]] angewiesen, damit sie die verschluckten Haare wieder auswürgen kann (Auslösung des Brechreizes). |
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Eine Alternative zur oralen Ausscheidung von Haarballen und deren für den Katzenbesitzer meist unangenehmen Entsorgung stellt die Verfütterung von malzhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln dar, die eine Verklumpung der Haare im Verdauungssystem und somit einen rektalen Abgang selbiger ermöglichen. |
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Mehrere [[Katzenklo]]s, eines pro Katze, sind sinnvoll. Wenn ein Katzenklo nicht regelmäßig gesäubert wird, besteht die Gefahr, dass die Katze es nicht benutzt. Besondere Aufmerksamkeit ist bei Veränderung des Stuhlgangs gefordert, zum Beispiel bei Durchfall oder der Entdeckung von Blut. |
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Außerdem ist ein stabiler [[Kratzbaum]], am besten vom Boden bis zur Decke, wichtig, wenn man die Katze davon abhalten will, die Krallen an Polstern, Tapeten und Möbeln zu wetzen. Hinzu kommt, dass Katzen hohe Plätze lieben, weil sie sich dort sicher fühlen und gerne klettern. Verschiedene Spielmöglichkeiten wie Bälle und ab und zu eine Kartonschachtel für Verstecke bieten den Wohnungskatzen Abwechslung und die Möglichkeit, ihren Spiel- und Jagdtrieb auszuleben. |
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Bei reiner Wohnungshaltung sollte man sich immer für zwei Tiere entscheiden. Gerade junge Tiere, die noch nie Freigang hatten, können so ihrem Spieltrieb nachgehen. |
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Nur ausnahmsweise ist Einzelhaltung bei älteren, unverträglichen Katzen, die in reiner Wohnungshaltung aufgewachsen sind, empfehlenswert. Eine Katze, die vorher Auslauf hatte und sich jetzt (beispielsweise durch einen Umzug) nur noch in der Wohnung oder dem Haus aufhalten soll, wird sich so gut wie nie an die beengten Lebensverhältnisse gewöhnen (selten gibt es jedoch Ausnahmen). |
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Unter Umständen kann es bei reinen Wohnungskatzen zu einem Vitamin D-Mangel kommen, der durch das Futter ausgeglichen werden muss. Die Ursache hierfür liegt in der Produktion des Vitamins: Cholesterol aus dem beim Putzen über das ganze Fell verteilte Haarfett wird durch Sonnenlicht in Vitamin D umgewandelt, das durch das Lecken dann aufgenommen wird. Bei fehlendem Sonnenlicht wird daher kein oder zu wenig Vitamin D gebildet und aufgenommen. |
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=== Gefahren für Katzen === |
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Viele Substanzen, deren Einnahme für Menschen relativ unbedenklich ist, sind für Katzen giftig. Dazu zählen beispielsweise [[Essig]], [[Schokolade]], [[Kaffee]], [[Zwiebel]]n, [[Traube]]n, [[Äpfel]], [[Aprikose]]n, [[Zitronensäure]] oder [[Paracetamol]]. Da Katzen gern Grünzeug knabbern, um sich der beim Putzen verschluckten Haare zu entledigen, viele gängige [[Pflanzen]] für die Katze aber hochgradig giftig sind, ist es notwendig, diese nicht in der Wohnung zu haben. Dazu gehören z. B. die [[Dieffenbachie]], der [[Efeu]], der [[Christusdorn (Paliurus)|Christusdorn]], der [[Weihnachtsstern (Pflanze)|Weihnachtsstern]], die [[Amaryllis]], das [[Alpenveilchen]], die [[Begonie]] und verschiedene [[Kaktus]]arten, aber auch der [[Buchsbaum]]. Auch das Angebot von Schalen mit Katzengras oder [[Zyperngras]] kann die naturgemäß neugierige Katze oft nicht davon abhalten, auch von anderen Pflanzen in der Wohnung zu naschen. |
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Unsicher aufgestellte Glasbehälter können zu einer besonderen Gefahr werden, da eine Katze eventuell das Gefäß zu Boden stürzen lässt und sich später ernste Schnittwunden zuziehen kann. Außerdem stellen [[Plastiktüte]]n ein großes Risiko dar, da die Katze hineinkriecht und manchmal nicht mehr herausfindet; sie erstickt. Schließlich ist auch die Gefahr durch offen stehende Toilettendeckel, insbesondere bei jungen Katzen, nicht zu unterschätzen, da sie sich aus dieser Falle beim Hereinfallen oft nicht von allein befreien und darin ertrinken können. |
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Bei dem Versuch, durch den Spalt eines angekippten Fensters zu schlüpfen, bleiben Katzen oft stecken. Durch Befreiungsversuche rutschen sie immer weiter nach unten. Die Folge sind bei einem längeren Festhängen schwere [[Neurologie|neurologische]] Schäden im Bereich der Hintergliedmaßen. Als Spätfolge kann es zur Ausbildung von [[Embolie]]n kommen. Werden die Tiere nicht befreit, sterben sie nach stundenlangen Versuchen der Selbstbefreiung qualvoll. |
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''Siehe auch:'' [[Kippfenster-Syndrom]] |
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=== Erziehung von Katzen === |
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Dass man eine Katze schlecht [[Dressur|dressieren]] bzw. sie schlecht für etwas einspannen kann, gibt einem (ursprünglich sorbischen) Sprichwort den Sinn: ''Wer mit der Katze [[Egge (Landtechnik)|geeggt]] hat, weiß, wie sie zieht.'' Angewandt wird es auf Drückeberger, mit denen man nach schlechten Erfahrungen nicht mehr zusammenarbeiten will. |
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Katzen lassen sich aber, entgegen landläufiger Meinung, dressieren, wenn auch nicht so einfach wie [[Haushund|Hunde]]. Einfache Kommandos, wie „Sitz“, „Platz“ und „Komm“, können antrainiert werden. Da sich der Erfolg oft erst nach Tagen einstellt, ist Geduld die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Erziehung. Dabei kann man nur mit Konsequenz sein Ziel erreichen. Je früher die Erziehungsversuche beginnen, desto größer der Erfolg. Wichtig ist auch die Bereitschaft, viel mit der Katze zu spielen, was meist eine gegenseitige engere Bindung zum Haustier zur Folge hat. |
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Da Katzen besonders gut auf Stimmen reagieren, sind diese ein gutes Mittel zur Erziehung. Ein lautes, deutliches und energisch gesprochenes „Nein“, das nicht mit dem Namen gekoppelt werden sollte, wird die Katze auf Dauer davon abhalten, etwas Verbotenes zu tun. |
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Nützt das kategorische „Nein“ in hartnäckigen Fällen nichts, kann man die Wirkung der Stimme noch mit einem nicht zu lauten Händeklatschen verstärken. |
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=== Katzenspielzeug === |
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[[Bild:2006-07-09_katze4.jpg|thumb|Diese junge Katze übt das Anspringen ihrer Beute an einer pendelnden Mausattrappe]] |
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Jede Katze besitzt angeborene [[Instinkt|Jagdinstinkte]]. Das in der freien Natur lebensnotwendige effiziente Jagdverhalten ist allerdings nur teilweise instinktiv vorhanden, teilweise muss es erlernt werden. Dazu dient bei jungen Hauskatzen der Spieltrieb. Das Spielen mit verschiedenen Gegenständen dient dabei in der Heimtierhaltung dem Erlernen und Trainieren dieser Jagdfähigkeiten. Das Spielen von Katzen dient aber auch dem Abbau von „Jagdstress“ und der Befriedigung des Jagdinstinktes. |
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Besonders junge Katzen sind bekannt für ihr Spielen mit Wollknäueln. Manche können einem Stück Faden oder Seil nicht widerstehen. Dies wird oft in Cartoons und Fotografien, die Kätzchen zeigen, dargestellt. Diese Eigenart rührt wahrscheinlich von ihrem Jagdinstinkt her. Andererseits wird der Faden oft durch einen roten Punktlaser ersetzt, da Katzen, wenn sie sich in Fäden verheddern, ihren Bauch einschnüren oder Verletzungen verursachen können und im Extremfall sogar sterben. |
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=== Kastration === |
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Im Allgemeinen werden sowohl Männchen als auch Weibchen [[Kastration|kastriert]]. Durch die Kastration, besonders wenn sie noch vor der [[Geschlechtsreife]] erfolgt, wird beim Männchen der Markierungsdrang fast ganz unterbunden. Junge Kater haben nicht mehr das Bedürfnis, sich aus dem Revier der Mutter zu entfernen und neigen weniger zum Herumstreunen. Außerdem zeigen sie sich anderen Männchen gegenüber weniger aggressiv. Bei den Weibchen wird verhindert, dass sie rollig werden. Eine gesunde Katze kann zwei- bis dreimal pro Jahr werfen (frei lebende Katzen meist nur einmal) und ein Wurf besteht im Durchschnitt aus zwei bis drei Kätzchen, seltener aber auch bis fünf oder mehr. Da oftmals zwei Geschwister als Kätzchen zu einem Halter vermittelt werden, ist es wichtig zu wissen, dass sich eine Katze auch von ihrem Bruder (oder anderen männlichen Verwandten) decken lässt. Die Kastration einer Katze sollte vorgenommen werden, sobald Anzeichen der ersten Rolligkeit festgestellt werden (zwischen dem 6. und 9. Lebensmonat, in seltenen Fällen schon früher). Bei Weibchen gestaltet sich der Eingriff komplizierter als beim Männchen, da die [[Eierstock|Eierstöcke]] aus der Bauchhöhle entfernt werden müssen. Nach weit verbreiteter Ansicht stellt die Kastration der frei lebenden Katzen eine wichtige Grundlage für den [[Tierschutz]] und besonders den Katzenschutz dar, weil nur so unnötiges Leid durch eine große Anzahl unversorgter Katzen verhindert werden könne. Eine Alternative zur Kastration stellt die Sterilisation dar, bei der nur die Samen-, bzw. Eileiter durchtrennt werden. Dieser Eingriff hat keinen Einfluss auf das Wesen des Tieres, verhindert aber ungewollte Fortpflanzung. |
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=== Erkrankungen === |
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''siehe auch [[:Kategorie:Katzenkrankheit]]'' |
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Die am häufigsten beobachteten Katzenkrankheiten sind [[Infektion]]serkrankungen. Jungtiere sind für Herpesinfektionen der Atemwege ([[Katzenschnupfen]]) und Parvovirusinfektionen ([[Katzenseuche]]) höchst empfindlich. Bei ausgewachsenen Tieren stellen die Infektionen mit dem [[Felines Leukosevirus|FeLV]]-, dem [[Felines Immundefizienz-Virus|FIV]]- und dem [[Feline Infektiöse Peritonitis|FIP]]-Virus ein ernstes Problem dar. Ihre Rolle als Überträger der [[Tollwut]] hat die Katze durch Impfungen zum großen Teil verloren. Die normale Körpertemperatur von Katzen beträgt 38 °C bis 39 °C. Ab 39,3 °C spricht man von erhöhter Temeperatur. |
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Daneben sind Katzen sehr empfänglich für [[Parasiten]]. Hier werden am häufigsten Infektionen mit Endoparasiten wie [[Spulwurm|Spul-]] und [[Bandwürmer]]n sowie Ektoparasiten wie [[Flöhe]]n und [[Milben]] beobachtet. |
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[[Chronische Niereninsuffizienz (Katze)|Chronische Niereninsuffizienz]] (CNI): CNI ist ein irreversibles Versagen der Nierenfunktion. Die meisten Katzen, die an CNI erkranken, bekommen diese Krankheit aufgrund des Alterungsprozesses (ca. 30 % aller Katzen über 15 Jahre erkranken an CNI). CNI kommt jedoch auch bei jüngeren Katzen vor, wobei diese meist aus genetischen Gründen von dieser Krankheit betroffen sind. Auch Infektionen wie z. B. chronische Zahnentzündungen können zu CNI führen. [[Endokrine Erkrankung]]en, die auftreten können, sind vor allem [[Katzendiabetes|Diabetes mellitus]] und [[Feline Hyperthyreose|Schilddrüsenüberfunktion]]. |
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Die häufigste [[Tumor]]erkrankung ist das [[Malignes Lymphom der Katze|maligne Lymphom]]. |
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[[Fibrosarkom]]e können vor allem als Impfreaktion auftreten. |
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Das Spektrum der beschriebenen Katzenerkrankungen ist überaus reichhaltig und in seiner Vielfalt mit Erkrankungen des [[Mensch]]en durchaus vergleichbar. Ausgesprochen häufige Katzenkrankheiten neben den bereits erwähnten sind [[FORL]] (''neck lesions''), [[Hyperthyreose]], [[FLUTD]] (feline lower urinary tract disease), [[Kardiomyopathie|hypertrophe/restriktive/dilatative Kardiomyopathie]], [[Felines Asthma|Asthma]], [[eosinophiles Granulom]] und der [[Schwanzabriss]]. |
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Im Februar 2006 hat man erstmals in Deutschland eine Katze gefunden, die an der [[Vogelgrippe]] gestorben ist. Es ist schon länger bekannt, dass Katzen und andere Katzenartige (wie z. B. [[Tiger]]) an der Vogelgrippe erkranken können. Auch die Ansteckung von Katze zu Katze ist dokumentiert. Die Ansteckung von Menschen durch Katzen konnte allerdings bisher nicht beobachtet werden. |
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Der Puls einer ruhenden Katze beträgt 110 bis 140 Schläge pro Minute, außerdem machen sie 20-30 Atemzüge pro Minute. |
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=== Katzen als Krankheitsüberträger === |
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Wie alle [[Haustier]]e können Katzen eine Reihe von Krankheiten ([[Zoonose]]n) auf den Menschen übertragen. Die gefährlichsten Krankheiten sind die [[Toxoplasmose]] und die [[Tollwut]]. |
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Neben anderen Infektionswegen kann sich der Mensch mit der Toxoplasmose durch Katzenkot infizieren, wenn der den Erreger [[Toxoplasma gondii]] enthält. Schwangere Frauen sind besonders gefährdet; wenn die Erstinfektion im zweiten Drittel einer [[Schwangerschaft]] erfolgt, kann der [[Embryo]] im Mutterleib geschädigt werden oder sterben. Nach einer Infektion besteht lebenslange Immunität; daher ist nur eine erstmals auftretende Infektion während der Schwangerschaft gefährlich. |
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Die [[Tollwut]] wird durch Bisse, Kratzer oder durch Kontakt mit den unverletzten [[Schleimhaut|Schleimhäuten]] auf den Menschen übertragen. Übertragung durch Bisse und Kratzer geschieht besonders leicht, da an Tollwut erkrankte Tiere oft ein sehr [[Aggression|aggressives]] Verhalten zeigen. Die Tollwut verläuft beim [[Impfung|ungeimpften]] Menschen immer tödlich und stellt eine ernste Gefahr für Katzenhalter und ihre Umgebung dar. Daher ist trotz rückläufiger Anzahl der Tollwutfälle eine regelmäßige Impfung der Katze gegen Tollwut äußerst wichtig und bei Auslandsreisen mit dem Tier meist auch vorgeschrieben. |
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Bei reinen Hauskatzen wird hingegen von der Tollwutimpfung abgeraten, da keine Ansteckung des Tieres möglich ist und die Impfung in seltenen Fällen zu einer Tumorbildung führen kann (sog. ''vakzineinduziertes Fibrosarkom''). |
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Durch Katzenbisse und [[Schmierinfektion]]en aus offenen Hautwunden infizierter Tiere besteht auch die Möglichkeit der Übertragung von so genannten „Katzenpockenviren“ auf den Menschen. Es handelt sich dabei allerdings um [[Kuhpocken]]viren, die nur für Menschen mit geschwächtem [[Immunsystem]] gefährlich sind. Durch Kratzer kann außerdem die zumeist harmlos verlaufende [[Katzenkratzkrankheit]] übertragen werden. |
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Es können auch einige [[Hautkrankheit]]en (pilzbedingte Zoonosen) von Katzen auf den Menschen übertragen werden. Menschen stecken sich durch den direkten Kontakt mit einem befallenen Tier oder dessen Schuppen an. Die [[Scherpilzflechte]] befällt z. B. Haare, Haut und Nägel. |
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Wie bei allen Haustieren besteht auch die Gefahr der Übertragung von [[Parasiten]], wie zum Beispiel von [[Hakenwürmer]]n, [[Spulwurm|Spulwürmern]] oder [[Bandwurm|Bandwürmern]]. Normalerweise werden sie durch direkten oder indirekten Kontakt mit infiziertem Kot übertragen. |
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Katzen sind (wie Füchse und Hunde) Endwirt für den [[Fuchsbandwurm]], einen auch für den Menschen gefährlichen Parasiten. In Gebieten wo der Fuchsbandwurm verbreitet ist, sind oft Katzen, die Mäuse als Zwischenwirt fressen, ebenfalls mit dem Fuchsbandwurm infiziert und können diesen dann mit ihrem Kot verbreiten. Nicht nur aus diesem Grund ist eine regelmäßige Entwurmung von Hauskatzen ratsam. |
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''Siehe auch:'' [[Heimtier]] |
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=== Probleme auf Bauernhöfen === |
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Die Katze vermehrt sich vergleichsweise schnell. Eine Katze wirft im Jahr bis zu dreimal Junge. Ein Wurf besteht im Durchschnitt aus vier Jungtieren. Katzen werden etwa im Alter von sechs bis acht Monaten geschlechtsreif. In nur fünf Jahren könnte ein einziges Katzenpärchen so theoretisch mehrere tausend Nachkommen haben, vorausgesetzt alle Jungtiere überleben und zeugen ihrerseits Nachkommen. Viele Katzen sterben allerdings früh durch Krankheiten. Die rasche Vermehrung führt oft zu [[Inzucht]] auf Bauernhöfen, deren nachteilige genetische Folgen Herzschwäche, Anfälligkeit für Krankheiten und Lebensverkürzung bei der Nachkommenschaft sind. |
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Ohne zusätzliches Füttern des Bauern fängt eine Katze pro Tag ca. acht bis zwölf Mäuse. Durch [[Kastration]], gute Fütterung und Pflege werden Katzen nicht zu schlechteren Mäusejägern. Da der Jagd[[Instinktverhalten|instinkt]] der Katze auf sich bewegende Beute fixiert ist, fängt sie Mäuse nicht allein, um satt zu werden und geht auch mit vollem Magen auf die Jagd. Satte Katzen sind sogar bessere Jäger als hungrige Katzen: Die Jagd ist eine körperliche und konzentrative Leistung, die Energie erfordert. |
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=== Rechtliches === |
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Hauskatzen gehören neben Haushunden zu den weltweit verbreitetsten Heimtieren, damit sind sie auch Gegenstand der Rechtsprechung. Viele Aspekte, die die Hauskatze betreffen, wie etwa die Katzenhaltung, -zucht oder die Stellung der Katze in der Natur, sind Gegenstand von Gesetzestexten. |
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[[Tierschutz#Tierschutz in den Institutionen|Tierschutzgesetze]] regeln z. B. in Deutschland, Österreich oder der Schweiz seit längerem den generellen Schutz der Tiere und somit auch der Hauskatze, während z. B. das [[Bundesjagdgesetz]] den Umgang mit streunenden und wildernden Katzen regelt. |
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Ebenso wie für Hunde und Frettchen kann man für Hauskatzen einen „[[Haustierpass]]“ der Europäischen Union mit tierärztlichen Dokumentation z.B. über Impfungen zur Erleichterung bei Auslandsreisen mit dem Tier erhalten. Katzen können mit einem unter die Haut eingepflanzten so genannten „Chip“ unverwechselbar und identifizierbar gemacht werden. Diese „Chip“-Nummer wird normalerweise im Haustierpass als Barcode eingeklebt. |
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== Zucht == |
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[[Bild:Two_eyes_cat.jpg|thumb|Weiße Katze mit zwei verschiedenen Augenfarben]] |
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Bis ins 19. Jahrhundert hinein beschrieben „westliche“ Naturbeobachter der Hauskatze nur negative Eigenschaften wie diebisch, lieblos und hinterlistig zu. Edelkatzen hingegen wurden wegen ihrer Sanftmütigkeit gelobt. [[Georges-Louis Leclerc de Buffon|Buffon]] (1707–1788) fand beispielsweise wenig Gutes an der normalen Hauskatze, gab aber Tipps für die Zucht von [[Kartäuserkatze|Kartäuser]], [[Perserkatze|Perser]] und [[Angorakatze]]n. Daher gelten auch heute noch Rassekatzen als anhänglicher, häuslicher, ruhiger und intelligenter als Hauskatzen, was sich aber bei näherer Betrachtung als unzutreffend erwiesen hat. Hauskatzen kommen in allen Farbkombinationen, Augenfarben und in allen Felllängen vor. Rassekatzen sind Generationen lang auf ein bestimmtes Aussehen, Fellmuster und Verhalten hin [[Selektion (Evolution)|selektiert]] worden. |
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=== Züchtung === |
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Die Katzenzucht erfordert Geduld und gute Tierkenntnisse wie auch solide Kenntnisse der Vererbungslehre, wobei die Eigenwilligkeit und das Einzelgängertum von Katzen systematischen Zuchtversuchen entgegensteht. Um gesunde schöne Tiere zu erhalten, dürfen ihre Eltern keine vererbbaren Gesundheits- oder [[Schönheitsfehler]] haben. Die Zucht mit Katzen, die erhebliche gesundheitliche Defekte vererben, stellt in Deutschland einen Verstoß gegen § 11b TSchG dar. (Im Gutachten Katzen-Qualzucht mussten viele Punkte gestrichen werden. Was Qualzucht ist oder nicht ist zur Zeit nicht definierbar.) Die meisten Vereine oder Verbände lassen nur „standardgemäße“ Katzen zur Zucht zu, die auf einer Ausstellung in der offenen Klasse mindestens einmal die Formnote „vorzüglich“ erhalten haben. |
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Die Rassestandards werden durch internationalen Dachverbände wie [[Fédération Internationale Féline|FIFe]], [[World Cat Federation|WCF]], [[GCCF]], [[Cat Fanciers' Association|CFA]], [[The International Cat Association|TICA]], denen nationale Zuchtvereine angeschlossen sind, verbindlich festgelegt, können sich aber je nach Dachverband geringfügig unterscheiden. |
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Die Katzenzucht hat und bringt immer wieder eine ganze Reihe von [[Katzenrassen]] hervor. Diese neuen Rassen sind dann bei den unterschiedlichen Dachverbänden zugelassen – oder auch nicht. Vorreiter bei der „Neuzulassung“ sind meist die amerikanischen Verbände wie TICA und die CFF, weniger die konservativeren Europäer. |
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Manche [[Perserkatze]]n mit ihrer deformierten Nasen- und Mundpartie haben z. B. oft Atemprobleme, schnarchen und haben Mühe, ihr Fressen aufzunehmen. Außerdem sind durch die platte Nase die Tränenkanäle abgedrückt, sodass ihre Augen ständig tränen. Daneben stellt die [[PKD der Katze|erbliche zystische Nierenerkrankung]] (''polycystic kidney disease'', ''PKD'') bei dieser Rasse ein ernstes Problem dar. Bei der Maine Coon tritt in den sogenannten Showlinien häufig HD auf. |
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:''Siehe auch:'' [[Liste der Katzenrassen]] |
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==== Genetik der Fellfarben ==== |
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Alle [[Fellfarbe (Katze)|Fellfarben der Katze]] beruhen auf zwei Farbstoffen: [[Eumelanin]] (Schwarz) und [[Phäomelanin]] (Rot). In der Streifenzeichnung der wilden Vorfahren kommen beide Farbstoffe vor. |
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Das Fellmuster der Katzen wird durch das [[Tabby]]-Gen bestimmt. Jede Katze hat die Veranlagung zu einer der typischen Fellmusterungen: getigert, gestromt, getupft oder getickt. Auch die einfarbige Katze wie die blaue Kartäuser hat eine solche Veranlagung, die aber von dem Non-Agouti-Gen (Abk. aa) maskiert wird. |
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Schwarze Katzen haben eine Mutation des Agoutilocus, durch die das Phäomelanin vollständig durch Eumelanin verdrängt wird, so dass die Fellzeichnung nicht mehr sichtbar ist. Roten Katzen fehlt jegliches Eumelanin. Da das Nonagoutigen bewirkt, dass Eumelanin am ganzen Körper das Phäomelanin verdrängt, hat es keine Auswirkung auf die Fellzeichnung roter Katzen, bei denen das Tabby-Muster immer zu sehen ist. |
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Beide Farben können durch andere Gene aufgehellt werden. So wird die Farbe Schwarz (black) durch eine Mutation des Braun-Locus zu schokolade (chocolate) und die Zimtfarbe (cinnamon) aufgehellt. Durch das [[Dilute-Gen|Verdünnungsgen]] (maltese dilution, Abk. dd) verwandelt sich schwarz in blau (blue, die Farbe der [[Kartäuserkatze]]), chocolate in lilac (oder lavendel oder frost), cinnamon zu fawn und rot (orange) zu creme (cream). 1974 wurde ein weiteres Verdünnungsgen entdeckt, der Verdünnungs-Modifikator (Dilution modifier, Abk. Dm). Dieser verändert die Farben Blau, Lila und Fawn zu Caramel und Creme zu Apricot. |
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Weiße oder gescheckte Katzen entstehen dadurch, dass der Haut die pigmentbildenden Zellen ([[Melanozyt]]en) fehlen, sind also ganz oder teilweise [[Leuzismus|leuzististisch]]. Weiße Katzen sind häufig taub. |
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Eine so genannte [[Glückskatze]], eine dreifarbige Katze, ist auf den ersten Blick als weibliche Katze zu erkennen, da sich das Gen für die Fellfarbe auf dem X-Chromosom befindet und da chromosomale Unterscheidung zwischen männlich und weiblich, gleich wie beim Menschen, entweder XX (weiblich) oder XY (männlich) ist, können manche weibliche Katzen auf einem X-Chromosom das Gen für die Fellfarbe schwarz-grau-weiß und auf dem anderen das Gen für die Fellfarbe rot-weiß besitzen und können so ein dreifarbiges Fell ausbilden. |
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Bild:getigerte_europaeisch_kurzhaar.jpg|Getigerte Hauskatze der Rasse [[Europäisch Kurzhaar]] |
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Bild:Curty.JPG|Kartäuserkatze |
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Bild:Tortoiseshellcat.jpg|„[[Schildpattmuster|Glückskatze]]“ mit schwarzen und roten Flecken auf weißem Grund |
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=== Ausstellungen === |
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[[Bild:Teddy1.JPG|thumb|Norwegische Waldkatze]] |
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Im 18. Jahrhundert stieg die gesellschaftliche Anerkennung der Katze, so dass die Zahl der Katzenbesitzer aus [[Adel]] und [[Bürgertum]] nun einen starken Anstieg verzeichnen konnte. Die Zucht und [[Selektion (Evolution)|Selektion]] besonderer Rassen erlebte ihre erste Blütezeit. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es genug Katzenliebhaber, um öffentliche Treffen zu organisieren und die schönsten Tiere von professionellen Züchtern und Amateuren prämieren zu lassen. [[Harrison Weir]], der Schriftsteller, Dichter, leidenschaftlicher Katzenfreund und Mitglied der ''Horticultural Society'' war, veranstaltete die erste öffentliche Katzenausstellung am 13. Juli 1871 im [[London]]er [[Crystal Palace (Gebäude)|Crystal Palace]]. Mit dieser großen Katzenschau begann die offizielle Geschichte regelmäßiger Ausstellungen. Im [[Viktorianisches Zeitalter|Viktorianischen Zeitalter]] wurden diese Zusammenkünfte Anlass zu gesellschaftlichen Treffen der englischen Oberschicht. |
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Mit der Zeit begannen die Züchter diese Ausstellungen zu nutzen, um ihre neuen Rassen vorzustellen und an deren Verbreitung zu arbeiten. 1887 wurde der ''National Cat Club'' (NCC) als erster Katzenzüchterverband, der die Stammbäume der Rassen erfasste und katalogisierte, gegründet. Der Verband wurde 1910 durch den ''Governing Council of the Cat Fancy'' (GCCF) ersetzt. 1938 wurde die ''Cat Association of Great Britain'' (CAGB) als alternative Organisation gegründet. |
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Inzwischen verbreitete sich das Interesse für Edelkatzen auch rasch in [[Europa]] und den [[USA]]. Im März 1881 wurde im [[Bunnel-Museum]] in [[Boston]] die erste Katzenausstellung in den USA organisiert. Doch vor allem die große, nach englischem Vorbild von [[James T. Hyde]] im [[Madison Square Garden]] in [[New York City|New York]] am 5. Mai 1895 veranstaltete Katzenschau erhöhte die Beliebtheit von Rassekatzen. Im Laufe der Zeit bildeten sich in diesem weitläufigen Land mehrere Organisationen, unter denen die ''Cat Fanciers Association'' (CFA) die größte war, heraus. In den einzelnen Ländern Europas wurden nationale Verbände und manchmal auch mehrere alternative Organisationen gegründet, die normalerweise in der ''Féderation Internationale Féline'' (FIFe) als Dachverband zusammengefasst wurden. |
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=== Auszeichnungen === |
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Katzen werden nach Rasse, Farbe, Geschlecht und bisherigen Erfolgen bei Ausstellungen in Klassen eingeteilt und von den Juroren entsprechend den für jede Rasse festgelegten Standards nach einem bestimmten Punktesystem bewertet. Die Gesamtzahl der Punkte bestimmt, ob das Tier die Bewertung „Gut“, „Sehr gut“ oder „Vorzüglich“ erhält. Als „vorzüglich“ bewertete Katzen sind ohne Einschränkungen zur Zucht geeignet und dürfen sich um den Titel ''Certificat d'Aptitude au Championnat'' (CAC), die Anwartschaft auf den Champion, bewerben. Erlangen sie den CAC auf drei Ausstellungen, gelten sie als ''Champion''. |
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Zum Aufstieg vom Champion zum ''internationalen Champion'' muss die Katze bei drei weiteren Ausstellungen den Titel ''Certificat d'Aptitude au Championnat International de Beauté'' (CACIB) erringen. Als Champion wird sie nun von internationalen Richtern beurteilt. In der Regel wird sie an Ausstellungen im Ausland teilnehmen müssen. Hat sie dann als internationaler Champion dreimal den Titel ''Certificat d'Aptitude au Grand Championnat International de Beauté'' (CAGCIB bzw. CAGCI) erhalten, so gilt sie als ''internationaler Grand-Champion''. |
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Der internationale Grand-Champion kann noch weiter aufsteigen. Als nächstes steht die Anwartschaft auf den Titel ''Certificat d'Aptitude au Championnat d'Europe'' (CACE) an. Wird sie zum ''europäischen Champion'', kann sie durch den Titel ''Certificat d'Aptitude au Grand Championnat d'Europe'' (CAGCE) zum ''europäischen Grand-Champion'' werden. |
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=== Bewertungsrichtlinien für Hauskatzen === |
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Hauskatzen stehen ihren Artgenossen mit Stammbaum in den Schönheitswettbewerben in nichts nach. Einige der großen Dachorganisationen vergeben für sie Extrapreise und Titel. Der amerikanische Dachverband TICA ehrt Jahr für Jahr am Ende jeder Showsaison neben den schönsten Rassekatzen auch seine besten Hauskatzen (HHP). Die GCCF hat für Hauskatzen einen extra Standard herausgegeben und für Richter der ACFA und CFA existiert eine Richtlinie, wie eine Hauskatze zu bewerten ist. Europäische Verbände und Vereine vergeben für Hauskatzen sogar Titel. |
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'''GCCF - STANDARD HAUSKATZE''' |
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(Household Pet /HHP) |
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'''Punkteskala''' |
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{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="2" |
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! [[Bild:Flag of Mérida.svg|150px|Flagge]] <br /> Flagge !! [[Bild:Escudo Mérida.gif|100px|Wappen]] <br /> Wappen |
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|Schönheit |
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|25 Punkte |
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| align="center" colspan=2 style="background:#fff;" | [[Bild:Venezuela-merida.jpg|290px]]<br/>''Karte Venezuelas''<br/>''Mérida hervorgehoben'' |
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|Charakter |
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|15 Punkte |
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| '''Region''' || Región de los Andes |
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|Kondition + Fell |
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|30 Punkte |
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| '''Hauptstadt''' || [[Mérida (Venezuela)|Mérida]] |
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|Gesicht + Ohren |
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|15 Punkte |
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| '''Fläche''' || 11.300 km² |
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|Ausgewogenheit + Proportionen |
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|15 Punkte |
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|- |
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| '''[[Einwohnerzahl]]'''<br /><small>(2001, geschätzt)</small> || 715.268 |
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!bgcolor="#d6e6d7" align="left"|Insgesamt |
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!bgcolor="#d6e6d7" align="left"|100 Punkte |
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| '''[[Bevölkerungsdichte]]'''<br /><small>(2001, geschätzt)</small> || 63,30 Ew./km² |
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| '''[[Gouverneur]]'''<br/><small>(2004-2007)</small> || [[Florencio Porras]] |
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| '''[[Landeshymne]]'''<br/> || [[s:es:Himno del Estado Mérida (Venezuela)|Himno del Estado Mérida]] |
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| '''[[ISO 3166-2]]''' || [[ISO 3166-2:VE|VE-L]] |
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| '''postalische Abk.''' || ... |
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| '''[[Postleitzahl (Venezuela)|Postleitzahl]]''' || ??xxx |
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| '''Website''' || [http://www.merida.gob.ve/ www.merida.gob.ve] |
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|} |
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Der [[Venezuela|venezolanische]] [[Staaten Venezuelas|Bundesstaat]] '''Mérida''' befindet sich in der [[Anden|andinen]] Region, im Westen des Landes. Die [[Hauptstadt]] des Bundeslandes ist die Stadt [[Mérida (Venezuela)|Mérida]] auf 1630 m Seehöhe. |
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== Katzen in Kunst und Kultur == |
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Wirtschaftliche Bedeutung haben der [[Tourismus]], sowie der Acker- und Bergbau. |
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=== Bildende Kunst === |
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[[Bild:Cat mosaic.JPG|thumb|Mosaik aus [[Pompeji]]]] |
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In Mérida befindet sich die [[Seilbahn]] [[Meridabahn|Teleférico de Mérida]], die laut eigenen Angaben die höchste und längste der Welt ist und in vier Abschnitten bis auf ca. 4800 m auf den Pico Espejo führt (letzter Abschnitt ist nach einer längeren Reparationspause nun wieder geöffnet). |
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Katzen wurden schon früh als Motiv der Kunst verwendet. Besonders im alten [[Ägypten]] hat die Katze in der Darstellung eine entscheidende Rolle gespielt. So finden sich in ägyptischen Denkmälern und Grabkammern viele Abbildungen und Statuen von Katzen. Zudem sind sie auf griechischen [[Münze]]n des 5. Jahrhunderts v. Chr. abgebildet. Später bildeten sie Motive römischer [[Mosaik]]e und Gemälde und waren auf Münzen, [[Schild (Waffe)|Schilden]] sowie auf Töpferwaren abgebildet. Eine irische Buchillustration des Evangeliums aus dem 8. Jahrhundert zeigt ebenfalls das Bild einer Katze. In der [[Renaissance]] wurde die Katze in der europäischen Kunst wiederentdeckt. [[Leonardo da Vinci]] schuf das erste Katzenbild. Albrecht Dürer zeichnete eine Katze, [[Adam und Eva]] zu Füßen liegend, in seiner Grafik vom Sündenfall. [[Pieter Brueghel der Ältere|Pieter Breugel der Ältere]] zeichnete das ''Katzenkonzert''. Auch etliche Werke des italienischen Malers [[Tintoretto]] zeigen Katzen. Zudem ist die Katze auch auf Bildern von [[Balthus]] zu finden. |
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Im Bundesstaat Mérida ist auch der Sitz der Universidad de Los Andes (ULA) [http://www.ula.ve/]. |
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Der französische Impressionist [[Édouard Manet|Manet]], der die ''Frau mit der Katze auf dem Schoß'' malte, war ein ausgesprochener Katzenfreund. [[Pierre-Auguste Renoir|Renoirs]] romantische Beziehung zur Katze zeigt sich in den Bildern ''Frau mit Katze'' und ''Junges Mädchen mit Katze''. Auch in einigen Werken des Künstlers [[Toulouse-Lautrec]] sind Katzen zu sehen. |
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[[Bild:Franz Marc 013.jpg|thumb|left|[[Franz Marc]]<br />''Die weiße Katze'', 1912]] |
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Im 19. Jahrhundert wurden besonders der Schweizer [[Gottfried Mind]] (genannt ''Katzen-Raffael'') und der Sachse [[Fedor Flinzer]] für ihre Katzenbilder bekannt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts blieb die Katze ein beliebtes Motiv. [[Franz Marc]], dessen Vorliebe den Tieren galt, malte ''Die weiße Katze'' (''siehe Abb.''). In den Werken der Maler [[Raoul Dufy]], [[Paul Klee]] und [[Max Beckmann]] lassen sich auch Katzendarstellungen finden. Seit Ende des 20. Jahrhunderts sind stilisierte Katzenbilder von [[Rosina Wachtmeister]] und auf ihrer Grundlage hergestellte Porzellanfiguren beliebte Sammelobjekte und daher kommerziell erfolgreich. |
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=== Mythologie === |
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[[Bild:Glückskatze.JPG|thumb|Japanische Glücksbringer, die [[Maneki Neko]]]] |
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Seit ungefähr 3050 v.Chr. wird [[Bastet (Ägyptische Mythologie)|Bastet]] in [[Altes Ägypten|Ägypten]] verehrt. Sie gilt als die Gemahlin des Sonnengottes [[Re (Ägyptische Mythologie)|Re]], Mutter des [[Löwe]]ngottes [[Mahes]] und in gesonderten Überlieferungen auch als Mutter von [[Nefertem]] und [[Anubis (Ägyptische Mythologie)|Anubis]]. Man bezeichnet sie als Göttin der Liebe, der Zeugungskraft, der Stärke und des Guten. Als [[Mond]]katze bewachte sie unter anderem bei Nacht die Sonne und bekämpfte die Schlange der Finsternis, die Todfeindin der Sonne. Am Anfang wurde sie oft mit einem Löwenkopf dargestellt und mit der Göttin [[Sachmet (Ägyptische Mythologie)|Sachmet]] gleich gestellt. Sachmet ist blutrünstig und stellt die zerstörerische Kraft der Sonne dar, während man Bastet als die wohltuende Kraft der Sonne ansieht. Doch erst im Mittleren Reich Ägyptens wurde die Katze zum heiligen Tier der Bastet erklärt, und später wurde sie nicht mehr mit einem Löwenkopf, sondern mit einem Katzenkopf dargestellt. Sie bekam zudem weichere und freundlichere Gesichtszüge. Ihr zu Ehren führten Frauen Musik und Tanz auf und fanden Schiffsprozessionen und orgiastische Zeremonien statt. |
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Bastet wird als Frau mit Tierkopf oder aber als ganzes Tier dargestellt. Bei der katzenköpfigen Darstellung hält sie meistens das [[Sistrum]], ein kultisches Instrument, das die Finsternis vertreiben soll und eine Verbindung mit den Göttern [[Isis (Ägyptische Mythologie)|Isis]] und [[Hathor (Ägyptische Mythologie)|Hathor]] bezeugt, eine Schachtel, Ketten, ein junges Kätzchen als Zeichen der Muttergöttin oder einen Papyrusstab als Zepter, das Symbol für „Gedeihen“ und Wappenpflanze Unterägyptens in dem [[Bubastis]] lag. In Bubastis, der Hauptkulturstadt Bastets, befand sich auch ein riesiger Katzenfriedhof, wo die meisten Katzen bestattet wurden. |
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In anderen Kulturen spielt die Katze in der Mythologie ebenfalls eine wichtige Rolle. So wird beispielsweise [[Shosti]], die Hindu-Göttin der Geburt, auf einer Katze reitend dargestellt. [[Freya]], die nordische Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit, fährt in einem von zwei Katzen gezogenen Wagen. Als Symbol für den [[Mond]] verkörpert die Katze sein Geheimnis. |
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Im Volksglauben in [[Osttimor]] gelten Katzen als heilig. Wenn man eine Katze tötet, soll man selbst und seine Nachkommen bis in die siebente Generation verflucht sein. Bei Beerdigungen werden Katzen vom Leichnam ferngehalten, weil nach dem [[Aberglaube]]n der Tote, beherrscht von bösen Geistern, wieder zum Leben erwacht, wenn eine Katze über ihn springt. |
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=== Erzählungen === |
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Eine Sage aus dem morgenländischen Märchenschatz erzählt von einer Mäuse- und Rattenplage während der großen [[Sintflut]]. Es drohte eine Hungersnot, da die Vorräte schon arg angenagt waren. Aus Verzweiflung suchte [[Noah]] Rat beim Löwen, der mit seiner Löwin gerade seinen Mittagsschlaf halten wollte. Der König der Tiere hörte Noah an, blinzelte seiner Löwin zu, sagte aber nichts. Noah wandte sich enttäuscht ab, strich zuvor der Löwin gedankenverloren über den Kopf. In diesem Moment nieste die Löwin einmal kräftig. Aus ihrer Nase entsprangen zwei mähnenlose Minilöwen – das erste Katzenpaar. Rasch hatten die beiden Minilöwen die Plage im Griff. Mensch und Tier waren begeistert – mit Ausnahme der Mäuse und Ratten. |
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Im weltweit bekannten Märchen vom [[Der gestiefelte Kater|gestiefelten Kater]], das die [[Brüder Grimm]] in ihre Sammlung aufnahmen und [[Ludwig Tieck]] als [[Der gestiefelte Kater (Tieck)|Komödie]] für das Theater bearbeitete, aber auch in anderen Märchen spielt die Katze eine Hauptrolle, etwa ''Der arme Müllerbursch und das Kätzchen''. |
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Nach einer [[Ungarn|ungarischen]] Sage soll Eva aus dem Schwanz einer Katze entstanden sein. Als Gott Adams Rippe herausnahm, um daraus die Frau zu formen, soll diese von der Katze geschnappt worden sein. Sie rannte davon, aber Gott erwischte ihren Schwanz und formte Eva daraus. In [[Rumänien]] wiederum erzählt man sich, dass die Katze aus der Frau entstanden sei. Deren Name war Kata, und deshalb wurde das neu entstandene Lebewesen so benannt. |
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Auch von [[Muezza]], der Katze des [[islam]]ischen [[Prophet]]en [[Mohammed]], werden einige Legenden überliefert. Um das in seinem Arm schlafende Tier nicht zu wecken, soll dieser ohne Zögern den Ärmel seines Gewandes abgeschnitten haben, als er zum Gebet gerufen wurde. Ebenso heißt es, dass alle Katzen mit vier Pfoten auf den Boden fallen, weil Mohammed den Rücken seiner Lieblingskatze nach der Rückkehr von diesem Gebet dreimal streichelte und ihr diese Gabe verlieh, oder nach einer anderen Version, weil er sie immer zärtlich streichelte. Nach den Legenden hat eine Katze sogar ihre Jungen in dem weiten Ärmel seines Gewandes geboren. |
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Im islamischen Volksglauben gilt die Katze als einziges Tier, das so rein ist, dass Wasser, aus dem sie getrunken hat, noch zur Waschung vor dem Gebet geeignet ist. |
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Der islamische Gelehrte Ibn Babshad saß mit Freunden auf dem Dach einer Moschee in Kairo beim Essen, als eine Katze vorbeikam. Sie gaben ihr ein paar Bissen, und sie trug sie weg um kurz später wiederzukommen und erneut ein paar Brocken davonzutragen. Neugierig folgte er der Katze und sah, dass sie mit den Brocken eine andere, blinde Katze fütterte. Allahs Fürsorge für die blinde Katze rührte ihn so sehr, dass er all seinen Besitz aufgab und bis zu seinem Tod im Jahr 1067 in Armut und Gottvertrauen lebte. |
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Nicht nur von den [[Araber]]n, sondern auch von den [[Germanen]] wurde die Katze verehrt. Die schöne altgermanische Göttin [[Freya]] ließ ihren Wagen stets von zwei Katzen ziehen. Katzenliebhaber und Katzenhalter standen unter ihrem Schutz und konnten mit ihrer Unterstützung rechnen. |
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Eine [[japan]]ische Legende handelt davon, dass [[Buddha]] alle Tiere zu sich rief, um mit ihnen die Sternzeichen zu besprechen. Die Tiere sollten alle an einem bestimmten Datum auf einem Berg erscheinen. Es war die Aufgabe der Ratte, der Katze zu sagen, wann dieses Treffen stattfinden sollte. Da die Ratte aber hinterlistig war, sagte sie der Katze ein falsches Datum. Die Katze erschien einen Tag zu spät und wurde somit nicht in die Tierkreiszeichen aufgenommen (in den chinesischen Tierkreiszeichen ist zwar der Tiger vertreten, er ist bei den Asiaten jedoch nicht mit der gewöhnlichen Hauskatze vergleichbar). Der Verrat der Ratte soll der Grund sein, warum alle Katzen gerne Ratten und Mäuse jagen. |
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Im [[Zen]]-Buddhismus handelt eine Geschichte von einem Meister, der jeden Abend von der Klosterkatze bei der Meditation gestört wurde. Damit sie nicht länger herumstreunen konnte, ließ er sie nun immer während der Abendmeditation anbinden. Lange nach dem Tode des Zen-Meisters wurde die Katze stets während der Abendmeditation angebunden. Und als die Katze schließlich starb, wurde eine andere besorgt, um sie ordnungsgemäß während der Abendmeditation anzubinden. Jahrhunderte später schrieben die Schüler des Zen-Meisters Abhandlungen über das Anbinden der Katze während der Abendmeditation. |
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In [[Europa]] ist die Legende von der [[Teufelsbrücke]] weit verbreitet. Es ergab sich die Notwendigkeit, dass die Bewohner die Hilfe des Teufels beim Bau einer Brücke in Anspruch nehmen mussten. Als Preis für seine Leistung fordert dieser die Seele des ersten Lebewesens, das die Brücke überquert. Am Tag der Eröffnung überlistet der Priester den Teufel, indem er eine schwarze Katze dazu bringt, die Brücke zu überqueren. |
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Der [[Griechenland|Grieche]] [[Äsop]] erzählt in einer seiner Fabeln von einer Katze, die sich in einen Jüngling verliebt hatte. Da ihr Begehren so stark war, erhörte die Göttin [[Venus (Göttin)|Venus]] ihr Gebet und verwandelte sie in eine verführerische junge Frau. Trotz ihres menschlichen Körpers jedoch jagte sie jeder [[Mäuse|Maus]] nach, die sie erblickte, worauf die erzürnte Göttin sie wieder in eine Katze zurückverwandelte. |
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In dem [[Finnland|finnischen]] Nationalepos [[Kalevala]] dringt die Hexe [[Louhi]] in Häuser ein und zaubert alle Bewohner auf einen von einer riesengroßen Katze gezogenen Schlitten, der die Gefangenen an die Grenze von [[Pohjola]], des Reiches der Nacht und der bösen Geister bringt. |
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Nach einer alten [[Polen|polnischen]] Legende klagte eine Katze darüber, dass ihr grausamer Herr ihre Jungen in den Fluss geworfen habe. Vor Rührung und aus Mitgefühl neigten die [[Weiden (Botanik)|Weiden]] am Fluss ihre Äste ins Wasser, damit sich die Kätzchen daran festhalten und herausklettern konnten. Seitdem haben die Blüten der Weide ein weiches Fell und werden „Kätzchen“ genannt. |
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=== Literatur === |
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Auch in der Literatur war die Katze immer wieder Motiv. Der babylonische [[Talmud]] lobt die Katze und propagiert ihre Zucht, „um das Haus rein zu halten“. Des tragischen Dahinscheidens von Selima, der Lieblingskatze [[Horace Walpole]]s, wird in [[Thomas Gray]]s Gedicht ''Ode on the Death of a Favourite Cat Drowned in a Tub of Goldfishes'' [http://rpo.library.utoronto.ca/poem/885.html] gedacht. |
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In der [[Renaissance]] bekundeten die italienischen Dichter [[Dante Alighieri]], [[Francesco Petrarca]] und [[Torquato Tasso]] in einigen ihrer Werke offen ihre Sympathie für die Katzen. Auch [[Johann Wolfgang von Goethe]] lässt den Katzen einen Platz in seinen Werken. So wird Kater Hinze von ''[[Reineke|Reineke Fuchs]]'' von denselben hereingelegt. |
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Der (letzte) Roman ''[[Lebensansichten des Katers Murr]]'' von [[E. T. A. Hoffmann]] hat eine komplexe mehrperspektivische Handlung und ist teilweise aus der Perspektive des Katers erzählt; er ist unter anderem auch eine [[Parodie|parodistische]] Darstellung des Universitätslebens; so wird ein „Katzenbund“ geschildert, der an [[Studentenverbindung|Studentenbünde]] angelehnt ist. Die Novelle ''[[Spiegel, das Kätzchen]]'', die einen Teil des Bandes ''[[Die Leute von Seldwyla]]'' von [[Gottfried Keller]] bildet, dreht sich ebenfalls um eine Katze, die u.a. zu einem Pakt mit einem Hexenmeister gezwungen wird und ist die Studie seines Junggesellenlebens und seiner Ehe. |
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[[Bild:Cheshire Cat Tenniel.jpg|thumb|Die ''Cheshire Cat'' in Carrolls ''Alice im Wunderland'', 1866 ]] |
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Die [[Cheshire Cat]] aus dem Roman ''[[Alice im Wunderland]]'' von [[Lewis Carroll]] kann fatal grinsen und vermag sich vom Schweif her unsichtbar zu machen, so dass sie am Ende ganz verschwunden ist, bis auf ihr Grinsen. Zu nennen wären auch die von [[Rudyard Kipling]] geschaffene ''Cat That Walked by Himself'' in einer seiner ''Just So Stories'' und die unheimliche Titelfigur der Erzählung ''Der schwarze Kater'' von [[Edgar Allan Poe]], mit deren Hilfe ein Mörder überführt werden kann. Die von [[T. S. Eliot]]s Katze Jellylorum inspirierte Sammlung von Katzenversen ''Old Possum's Book of Practical Cats'' wurde in der Vertonung [[Andrew Lloyd Webber]]s als [[Musical]] ''[[Cats]]'' ein Welterfolg. |
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Wahrhaftig verehrt und gepriesen wird die Katze in [[Baudelaire]]s ''Le chat'' (Die Katze), [[Guy de Maupassant]]s ''Sur les chats'' (Über die Katzen) und in den Katzengeschichten der französischen Schriftstellerin [[Colette]], die stets viele Katzen hielt. |
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In den Romanen ''[[Felidae (Roman)|Felidae]]'', ''Francis'', ''Cave Canem'', ''Das Duell'' und ''Salve Roma!'' des deutschsprachigen Autors [[Akif Pirinçci]] spielen Katzen die Hauptrolle und ein Kater löst als Detektiv spannende Fälle. In diesen Büchern heißen die Katzenhalter „Dosenöffner“. In Zusammenarbeit mit dem Psychologen Rolf Degen schrieb er ''Das große Felidae Katzenbuch'', das die Gefühle, Gedanken und Vorlieben von Katzen schildert und von „Francis“ kommentiert wird. Die wohl bekannteste Katzendetektivin ist ''Mrs. Murphy'' von [[Rita Mae Brown]] und ihrer kätzischen Co-Autorin Sneaky Pie. |
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In dem Buch ''[[Ich der Kater]]'' des [[Japan|japanischen]] Autors [[Natsume Sōseki]] betrachtet ein namenloser Kater kritisch das [[Japan]] nach den vielen westlichen Einflüssen seit der [[Meiji-Restauration]]. |
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[[Wolfgang Hohlbein]]s Roman ''Katzenwinter'' stellt Katzen als halbintelligente, wenn nicht intelligente Wesen dar, die den Protagonisten im Kampf gegen eine dunkle Macht unterstützen. Die weibliche Hauptfigur ist ein [[Hybrid]] aus Katze und Mensch und tritt mal in der einen, mal in der anderen Gestalt auf. |
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Mit [[H. P. Lovecraft]]s Kurzerzählung ''Die Katzen von Ulthar'' erfand der Autor einen [[Mythos]] über eine bestimmte Katzengattung. Diese Geschichte und seine ''Traumsuche nach dem unbekannten Kadath'' schreiben den Katzen die Fähigkeit zu, unsichtbare Pfade zwischen den Welten zu beschreiten und dabei zwischen realer Welt und Traumreichen hin- und her zu wandern. Im durch andere Autoren erweiterten Kosmos des [[Cthulhu-Mythos]], den Lovecraft ersonnen hat, gehört die ägyptische Katzengott Bastet zu den sogenannten ''Älteren Göttern''. |
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In der Heftromanserie [[Perry Rhodan]] hat mit der Kartanin Dao Lin H'ay, einer intelligenten Lebensform aus der Galaxis Hangay, eine katzenartige Außerirdische über mehrere Zyklen eine wichtige Nebenrolle inne. |
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=== Comics und Zeichentrickfilme === |
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In vielen zeitgenössischen [[Zeichentrick]]filmen sind Katzen die Hauptfiguren. Beispielsweise im Katzenkrimi ''[[Felidae (Roman)|Felidae]]'' (1993), [[Walt Disney Company|Walt Disneys]] Familienfilm ''[[Aristocats]]'' (1970) und in [[Das Königreich der Katzen]] (2002) von [[Studio Ghibli]]. Aber es gibt auch keineswegs jugendfreie Figuren, wie ''[[Fritz the Cat]]'' (1972) von [[Robert Crumb]], im gleichnamigen Zeichentrickfilm. |
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In der Disney-Zeichentrickserie [[Chip und Chap – Die Ritter des Rechts]] ist der verbrecherische Kater Al Katzone (Anspielung auf [[Al Capone]]) einer der Hauptgegenspieler der aus Nagetieren bestehenden Rettungstruppe. Auch mit Kater Karlo, dem ewigen Gegenspieler von Micky Maus und Goofy, spielt eine Katze in einer Disney-Verfilmung eine eher negative Rolle. |
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''Pat Sullivan'' schuf (1917) die [[Comic]]-Figur ''[[Felix the Cat]]'', in der eine schwarze Katze als sympathischer Komiker dargestellt wird. Die Zeichentrickserie ''[[Tom und Jerry|Tom & Jerry]]'' schildert den ewigen Kampf des Hauskaters Tom mit der gewitzten Maus Jerry, in der Zeichentrickserie [[Sylvester und Tweety]] spielt sich ähnliches zwischen Hauskater Sylvester und Kanarienvogel Tweety ab. Der gleiche Sylvester ist auch der Antagonist zu [[Speedy Gonzales]], der schnellsten Maus von Mexiko. |
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Die Titelfigur des [[Comic]]s ''[[Garfield (Comic)|Garfield]]'', ein dicker, fauler, roter Kater, diente als Vorlage für eine Trickfilmserie und eine Realverfilmung. |
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In der Zeichentrickserie ''[[The Simpsons]]'' existiert eine eigene Kinderserie namens ''[[Itchy & Scratchy]]'' in der die Maus Itchy den Kater Scratchy jeweils auf brutalste Weise umbringt. Eine Folge der Serie dauert ca. 30 Sekunden. Außerdem haben die Simpsons eine Hauskatze namens Snowball, bzw. Snowball II.. |
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In [[Japan|japanischen]] [[Manga]] und [[Anime]] kommen zumeist in [[Fantasy]]- und [[Science Fiction|Science-Fiction]]-Geschichten Menschen mit Katzenmerkmalen, wie z. B. Katzenohren, -schwanz, Pfoten und/oder Schnurrhaare vor. Vor allem die weibliche Form der [[Catgirl]]s ist sehr beliebt. Bekannte Charaktere sind z. B. ''Merle'' aus ''[[The Vision of Escaflowne]]'', ''[[All-Purpose Cultural Cat-Girl Nuku Nuku]]'' oder ''Anna Puma'' und ''Uni Puma'' aus ''[[Dominion Tank Police]]''. Es gibt auch erotische Zeichnungen, die mal süße, mal wilde Figuren zeigen. |
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Die Manga ''[[What's Michael]]'' von [[Makoto Kobayashi (Manga-Zeichner)|Makoto Kobayashi]] und ''[[Chi's Sweet Home]]'' von [[Konami Kanata]] erzählen lustige Geschichten rund um die charakterlichen Besonderheiten und Eigenarten von Katzen. Auch in der beliebten Manga- und Animeserie ''[[Ranma ½]]'' spielen Katzen eine wichtige Rolle. Die Hauptfigur ''Ranma'' hat panische Angst vor Katzen und die Figur ''Shampoo'' verwandelt sich beim Kontakt mit kaltem Wasser in eine Katze und mit heißem Wasser zurück in ein Mädchen. Bei ''[[Sailor Moon]]'' sind die Katzen ''Luna'' und ''Artemis'' wichtige Berater der ''Sailor-Kriegerinnen''. Außerdem gibt es Serien, die Katzen im Titelnamen haben, wie ''[[Cat's Eye]] (Katzenauge)'' oder die ''[[Gunsmith Cats]]''. |
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Das Märchenmotiv des gestiefelten Katers wird in den Animationsfilmen [[Shrek]] 2 und 3 aufgegriffen. |
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=== Film === |
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[[Catwoman]], ursprünglich eine Comicfigur, stellt das weibliche Gegenstück zu [[Batman]] dar, eine Superheldin und Batmans Gegenspielerin mit katzenhaften Zügen, im Film gespielt von [[Halle Berry]]. |
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''[[Die Katze aus dem Weltraum]]'' ist ein außerirdischer Kater mit entsprechenden Fähigkeiten in einer [[Science-Fiction]]-Parodie von [[1977]]. Den Dauergegenspieler von James Bond [[Ernst Stavro Blofeld]] erkennt man an seiner weißen [[Perserkatze]], die er stets auf dem Schoß hat. |
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Akira Kurosawa zeigte in seinem letzten Film ''[[Madadayo]]'' ([[1993]]) den [[Sensei]] und Literaten Hyakken Uchida wegen einer entlaufenen Katze zutiefst niedergeschlagen und dem Selbstmord nahe; als endlich eine neue eintrifft, freut sich der Zuschauer mit ihm. Unvergessen auch die dramaturgisch ähnliche Katze in [[Frühstück bei Tiffany (Film)|Frühstück bei Tiffany]]. |
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In der [[Science Fiction|Science-Fiction]]-Serie ''[[Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert]]'' ([[1987]]-[[1994]]) besitzt der nach Menschlichkeit strebende [[Android]]e [[Personen im Star-Trek-Universum#Lieutenant Commander Data|Data]] eine Katze und Gesprächspartner namens [[Personen im Star-Trek-Universum#Spot|Spot]]. In der vierteiligen Science-Fiction-Reihe beginnend mit ''[[Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt]]'' befindet sich eine Katze namens Jonesy mit an Bord des Raumschiffs Nostromo (die symbolträchtig aufgeladen ist). |
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Die ''[[Katze mit Hut]]'' (nach dem gleichnamigen Kinderbuch des Autoren-Ehepaars Simon & Desi Ruge) ist ein Klassiker der [[Augsburger Puppenkiste]], die sich auch dem [[Kater Mikesch]] gewidmet hat. |
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In der Komödie [[Cats & Dogs – Wie Hund und Katz]] versuchen Katzen, die Weltherrschaft an sich zu reißen. |
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[[Felicitas auf leisen Pfoten]] ist eine Kinderserie aus den 1980er Jahren. Die Hauptfigur ist eine Katze, die sich unter anderem mit einer ausgestopften Eule unterhalten konnte. |
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== Sonstiges == |
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* Katzenfleisch wird in einigen Gegenden Chinas und [[Korea]]s zur Zubereitung regionaler Speisen eingesetzt. In [[Guangzhou|Kanton]] in [[Volksrepublik China|China]] wird Katzen- und mit [[Schlangen]]fleisch regelmäßig in einer Speise namens „Der Drache und der Tiger“ serviert. |
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:''siehe auch:'' [[Nahrungstabu]] |
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* In einem bekannten [[Hoax]] werden Katzen in Flaschen großgezogen. |
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:''siehe auch:'' [[Bonsai Kitten]] |
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== Literatur == |
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=== Hauptquellen === |
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* {{Literatur| Autor=Ronald M. Nowak| Titel=[[Walker’s Mammals of the World]]| Auflage=6.| Verlag=[[Johns Hopkins University]] Press| Ort=Baltimore| Jahr=1999| ISBN=0-8018-5789-9| Kommentar=Englisch; li + x + 1936 Seiten}} |
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=== Weitere Literatur === |
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'''Verhalten''' |
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* {{Literatur| Autor=[[Paul Leyhausen]]| Titel=Katzen. Eine Verhaltenskunde| Verlag=[[Paul Parey Verlag]]| Jahr=1982| ISBN=3-8263-2766-7| Kommentar=Deutsch; 279 Seiten}} |
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* {{Literatur| Autor=[[Desmond Morris (Biologe)|Desmond Morris]]| Titel=Catwatching. Die Körpersprache der Katze| Verlag=[[Heyne-Verlag]]| Jahr=2000| ISBN=3-4531-7259-0| Kommentar=Deutsch; 239 Seiten}} |
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'''Heimtierhaltung''' |
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* {{Literatur| Autor=Alexa Capra, Daniele Robotti| Titel=Katzen. Kennen lernen, Haltung, Pflege, Züchtung| Verlag=[[Neuer Kaiser-Verlag]]| Jahr=2000| ISBN=3-7043-2189-3| Kommentar=Deutsch; 223 Seiten}} |
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* {{Literatur| Autor=Bruce Fogle| Titel=Katzen. Die beliebtesten Rassen| Verlag=[[Dorling Kindersley]]| Ort=Starnberg| Jahr=2000| ISBN=3-8310-0019-0| Kommentar=Deutsch; 400 Seiten}} |
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* {{Literatur| Titel=Handbuch Katzen| Verlag=[[Komet Verlag]]| Jahr=2006| ISBN=3-8983-6559-X| Kommentar=Deutsch; 288 Seiten}} |
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* {{Literatur| Autor=Pam Johnson| Titel=Katzenpsychologie| Verlag=[[Franckh-Kosmos]]| Jahr=1999| ISBN=3-4400-7507-9| Kommentar=Deutsch; 224 Seiten}} |
|||
* {{Literatur| Autor=Brian Kilcommons, Sarah Wilson| Titel=Das Beste für meine Katze. Profitips für Katzenfreunde| Verlag=[[Franckh-Kosmos]]| Jahr=2002| ISBN=3-4400-7292-4| Kommentar=Deutsch; 325 Seiten}} |
|||
* {{Literatur| Autor=Jeffrey M. Masson| Titel=Katzen lieben anders| Verlag=[[Heyne-Verlag]]| Jahr=2004| ISBN=3-453-60001-0| Kommentar=Deutsch; 271 Seiten}} |
|||
* {{Literatur| Autor=Sabine Schroll| Titel=Miez, Miez – na komm!| Verlag=[[Videel]]| Jahr=2001| ISBN=3-8990-6107-1| Kommentar=Deutsch; 192 Seiten}} |
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* {{Literatur| Autor=Sabine Schroll| Titel=Aller guten Katzen sind …? Der Mehrkatzen-Haushalt| Verlag=[[Books on Demand]]| Jahr=2006| ISBN=3-8990-6431-3| Kommentar=Deutsch; 116 Seiten}} |
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* {{Literatur| Autor=Gloria Stephens| Titel=Katzen| Verlag=[[Eurobooks Germany]]| Jahr=2001| ISBN=3-85049-588-4| Kommentar=Deutsch; 136 Seiten}} |
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* {{Literatur| Autor=Elio Zappone, Flavia Selmi| Titel=Katzen| Verlag=[[Neuer Kaiser-Verlag]]| Jahr=1999| ISBN=3-7043-6049-X| Kommentar=Deutsch}} |
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'''Krankheiten''' |
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* {{Literatur| Herausgeber=Marian C. Horzinek, Vera Schmidt, Hans Lutz| Titel=Krankheiten der Katze| Auflage=4., überarbeitete| Verlag=[[Enke Verlag]]| Ort=Stuttgart| Jahr=2005| ISBN=3-8304-1049-2| Kommentar=Deutsch; 880 Seiten}} |
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'''Mythologie''' |
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* {{Literatur| Autor=[[Sergius Golowin]]| Titel=Göttin Katze. Das magische Tier an unserer Seite| Auflage=| Verlag=[[Goldmann Verlag]]| Ort=München| Jahr=1989| Kommentar=Deutsch; 320 Seiten; vergriffen}} |
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== Siehe auch == |
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* [[Liste der Katzenrassen]] |
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* [[Liste berühmter Tiere#Katzen|Liste berühmter Katzen]] |
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* [[Katzenhaarallergie]] |
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* [[Kommunikation der Katze]] |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Commons|Category:Felis silvestris catus|Hauskatze}} |
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{{Wiktionary|Katze}} |
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{{Wikiquote|Katze}} |
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* http://www.loetzerich.de/ – Infos über Katzen und Katzenschutz |
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* http://www.lollobollo.de/ – Informatives über die Hauskatze, Katzenkrankheiten, Katzenrassen uvm. |
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* http://www.katzen-lexikon.de/ – Wiki Projekt allein zum Thema Katzen-Infos |
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* http://www.katzen-life.de/ - Infos über alle Bereiche einer Katze |
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=== Quellen === |
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<references /> |
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* [http://www.merida.gob.ve/ Offizielle Webseite (spanisch)] |
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[[Kategorie:Katzen]] |
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[[Kategorie:Hauskatze| ]] |
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[[Kategorie:Haustier]] |
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{{Vorlage:Navigationsleiste Bundesstaaten Venezuelas}} |
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[[Kategorie:Venezolanischer Bundesstaat]] |
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[[an:Estato Merida]] |
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[[ |
[[ca:Estat de Mérida]] |
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[[cbk-zam:Estado Mérida (Venezuela)]] |
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[[an:Gato]] |
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[[da:Mérida (delstat)]] |
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[[ang:Catte]] |
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[[en:Mérida (state)]] |
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[[eo:Mérida (Venezuela ŝtato)]] |
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[[ast:Gatu]] |
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[[es:Estado Mérida (Venezuela)]] |
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[[ay:Phisi]] |
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[[et:Mérida osariik]] |
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[[fi:Mérida (osavaltio)]] |
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[[ba:Бесәй]] |
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[[fr:État de Mérida]] |
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[[id:Mérida (negara bagian)]] |
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[[bat-smg:Katie]] |
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[[it:Mérida (Stato)]] |
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[[kw:Mérida (stat)]] |
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[[mk:Мерида (држава)]] |
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[[bo:ཞི་མི་]] |
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[[nl:Mérida (staat)]] |
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[[nn:Mérida i Venezuela]] |
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[[ca:Gat]] |
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[[no:Mérida (delstat)]] |
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[[cdo:Mà]] |
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[[pl:Mérida (stan)]] |
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[[pt:Estado de Mérida]] |
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[[chr:ᏪᏌ]] |
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[[zh:梅里达州]] |
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[[cs:Kočka domácí]] |
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[[cu:Ко́тъ]] |
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[[cy:Cath]] |
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[[eml:Gàt]] |
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[[eu:Katu]] |
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[[fi:Kissa]] |
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[[frp:Chat]] |
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[[fur:Gjat]] |
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[[ga:Cat]] |
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Version vom 12. August 2008, 04:28 Uhr
Mérida | |
---|---|
![]() Flagge |
Wappen Wappen |
![]() Karte Venezuelas Mérida hervorgehoben | |
Region | Región de los Andes |
Hauptstadt | Mérida |
Fläche | 11.300 km² |
Einwohnerzahl (2001, geschätzt) |
715.268 |
Bevölkerungsdichte (2001, geschätzt) |
63,30 Ew./km² |
Gouverneur (2004-2007) |
Florencio Porras |
Landeshymne |
Himno del Estado Mérida |
ISO 3166-2 | VE-L |
postalische Abk. | ... |
Postleitzahl | ??xxx |
Website | www.merida.gob.ve |
Der venezolanische Bundesstaat Mérida befindet sich in der andinen Region, im Westen des Landes. Die Hauptstadt des Bundeslandes ist die Stadt Mérida auf 1630 m Seehöhe.
Wirtschaftliche Bedeutung haben der Tourismus, sowie der Acker- und Bergbau.
In Mérida befindet sich die Seilbahn Teleférico de Mérida, die laut eigenen Angaben die höchste und längste der Welt ist und in vier Abschnitten bis auf ca. 4800 m auf den Pico Espejo führt (letzter Abschnitt ist nach einer längeren Reparationspause nun wieder geöffnet).
Im Bundesstaat Mérida ist auch der Sitz der Universidad de Los Andes (ULA) [1].