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Bernhard Böschenstein und Detritus (Geologie): Unterschied zwischen den Seiten

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'''Bernhard Böschenstein''' (*[[2. August 1931]] in [[Bern]]), ist ein Schweizer [[Literaturwissenschaftler]] und [[Hochschullehrer]]. Er lehrte von 1964 bis 1997 als ordentlicher Professor für Littérature allemande et comparée (Deutsche und Vergleichende [[Literaturwissenschaft]]) in [[Genf]]. Einen Namen hat er sich vor allem als eminenter Kenner anspruchsvoller lyrischen Traditionen von Hölderlin über den Symbolismus zu Celan gemacht.
'''Detritus''' ist die Menge an lockerem Gesteinsmaterial, die aus einem Liefergebiet fortgeführt wird.


Detritus entsteht bei der Abtragung von [[Erdoberfläche]], genauer bei der [[Erosion (Geologie)|Erosion]] und [[Denudation]], Kräfte der Exogenen Dynamik, der äußerlichen Veränderung der Erdoberfläche. Detritus ist eine Funktion von Klima, Dichte der Vegetationsdecke, Relief und Verwitterbarkeit des Untergrundes.

== Forschungsschwerpunkte ==

Absolute Dichtung: Hölderlin, Symbolismus, Hofmannsthal, George, Celan, Wissenschaftsgeschichte des George-Kreises, Legitimationdes dichterischen Worts

== Leben ==

Böschenstein verbrachte Kindheit in [[Berlin]] und [[Paris]]. Er studierte ab 1950 [[Germanistik]], französische und griechische Literatur in Paris, [[Köln]] und [[Zürich]]. 1958 promovierte er bei [[Emil Staiger]] mit einer Dissertation über Hölderlins Rheinhymne. 1958-64 war er Assistent bei [[Walter Killy]] an der [[Freien Universität]] Berlin und in [[Göttingen]]. 1964 war er Gastprofessur an der [[Harvard University]]. Ab 1964 lehrte er Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte in Genf, seit 1994 dort zugleich für Vergleichende Literaturwissenschaft. Mitglied zahlreicher internationaler gelehrter und literarischer Gesellschaften, unter anderem der [[Academia Europaea]] in [[London]].

== Zitat ==

„(…) Wir hören eine Folge herrisch gesprochener, monumental erhöhter Verse. Der hier spricht, scheint über die Welt als ganze zu gebieten. (…) Die Stimme, die dies laut werden läßt, ist feierlich, getragen, autoritär, von gleichmäßigem, ja gleichförmigem Duktus. Und doch mischt sich gelegentlich ein fast privat anmutender Singsang hinein, eine musikalische Intonation, die der Feierlichkeit entgegensteht. Vor allem ist dies hörbar im Vers:
‚''Kann ich nicht abtun von meinen Lidern''’.
Assonanzen werden klanglich stark ausgekostet: ‚''ferner Sterne''’, auch einzelne Wörter: ‚''Sibyllen''’.
Die ;''schlanke Flamme''’ wird [[George]] in das den Schluß seines letzten Gedichtbandes bildende Gedicht einführen:
‚''Du schlank und rein wie eine flamme''’.
Diese Kombination ist französisches symbolistisches Erbe:
‚''Vous gracieuse comme une flamme / Et svelte''’.
Der von George von Hand abgeschriebene, von [[Hofmannsthal]] im selben Jahr - 1895 - als [[Verlaine]]-Epigone geschmähte [[Francis Vielé-Griffin]] ist die Quelle beider Dichter.

Um 1900 herrscht bei vielen Dichtern die gleiche starre Diktion, in Frankreich hat sie sich bis heute erhalten. Sie soll den Sonderbezirk der Dichtung vor Berührung durch unreine Hände schützen. Abgehoben, erhöht, gesetzgeberisch situiert sich ein solches Gedicht an der Stelle, von der aus Tiefen und Höhen, irdisches und sternisches Leben als Totalität vor dem Blick des verkündenden Dichters erscheint.“

Bernhard Böschenstein: Feierlich, getragen, autoritär. Das Ich als klangliches Universum: Hofmannsthals Stimme. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.05.06)

== Porträt ==

Zum 70. Geburtstag Bernhard Böschensteins schrieb Lorenz Jäger in der Frankfurter Allgemeine Zeitung:

„Wer einem Vortrag von Bernhard Böschenstein folgt, dem kann es geschehen, daß er, mitten in der philologischen Explikation eines Gedichts oder einer Prosastelle, einen feierlich-festlichen Oberton hört. So also konnte man über die Dichtung sprechen? So frei und geglückt, ohne Ironie, Ideologiekritik und Entlarvung, mit voller, wohlklingender Stimme, ohne raschelndes Umblättern im Manuskript, dabei genau, und doch ein wenig priesterlich, jedenfalls den Glauben mitteilend, daß das Gedicht etwas mit der Wahrheit zu tun hat? Man kann es. Und wer Böschenstein hört, der weiß, daß dieser Literaturwissenschaftler über eine Gabe verfügt, die er nur zum Teil im Seminar erhalten haben kann. Der Zugang zur Dichtung ist an den Eros einer Initiation gebunden; daß er ohne Rest demokratisierbar sei, können nur Literaturfunktionäre glauben.
Von Böschenstein weiß man, daß ihn die mündliche Überlieferung der Arkana des George-Kreises in seiner Jugend erreichte. Der gebürtige Schweizer studierte bei Emil Staiger in Zürich, auch in Paris und Köln. Auf die Studentenzeit ging seine Freundschaft mit Peter Szondi zurück, mit dem er später [[Paul Valéry]]s "Windstriche" übersetzte. Valérys Buch steht an einem Ort, der für Böschenstein zur Heimat geworden ist: aus der Lyrik kommend, am Übergang zur artistischen Prosa. Am liebsten hat er über Hölderlin, Jean Paul und die Droste, über George, Celan und Ingeborg Bachmann geschrieben. Es ist die Haltung stummer, aristokratischer oder quijotischer Abwehr, mit der hier ganze Kontinente der Literatur der Aufmerksamkeit ferngehalten werden. Allerdings ist es nicht der streitbare Konservativismus [[Staiger]]s, der Böschenstein prägt; mit der Dichtung der europäischen klassischen Moderne hat er sich als Übersetzer und Übersetzungstheoretiker immer wieder auseinandergesetzt. (…)“

(Lorenz Jäger: Gedicht als Fest. Zum 70. Geburtstag von Bernhard Böschenstein. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.08.2001, Nr. 177, S. 44)


== Werke ==

=== Monographien ===

''Hölderlins Rheinhymne.'' Zürich-Freiburg i. Br.: Atlantis 1959, 2e éd. 1968.

''Konkordanz zu Hölderlins Gedichten nach 1800.'' Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1964.

''Studien zur Dichtung des Absoluten.'' Zürich-Freiburg i. Br.: Atlantis 1968.

''Leuchttürme. Von Hölderlin zu Celan, Wirkung und Vergleich.'' Frankfurt a. M.: Insel 1977, 2. Auflage 1982.

''„Frucht des Gewitters“. Zu Hölderlins Dionysos als Gott der Revolution.'' Frankfurt a. M.: Insel 1989.

''Von Morgen nach Abend. Filiationen der Dichtung von Hölderlin zu Celan.'' München: Fink 2006.


=== Herausgeberschaft ===

''Hölderlin vu de France.'' Tübingen : Gunter Narr 1987.

''Goethe: Die natürliche Tochter.'' Mit den Memoiren der Stéphanie-Louise de Bourbon-Conti und drei Studien von B.B. Frankfurt a. M.: Insel 1990.

''Hommage à Musil. Genfer Kolloquium zum 50. Todestag von Robert Musil.'' Musiliana Band 1. Bern: Peter Lang 1995.

''Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Poetische Korrespondenzen.'' Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997.

''Paul Celan: Der Meridian. Endfassung – Entwürfe – Materialien.'' Tübinger Ausgabe. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1999.

''Stefan George: Werk und Wirkung seit dem Siebenten Ring.''Tübingen: Niemeyer 2001.

''Wissenschaftler im George-Kreis.'' Die Welt des Dichters und der Beruf der Wissenschaft. Berlin-New York: De Gruyter 2005.


== Weblinks ==
http://www.unige.ch/lettres/alman/enseignants/moderne/Boeschenstein_de.html

{{DEFAULTSORT:Böschenstein, Bernhard}}
[[Kategorie:Literaturwissenschaftler]]
[[Kategorie:Germanist, Vergleichender Literaturwissenschaftler]]
[[Kategorie:Lyrik, Poetik]]
[[Kategorie:Lexikon, Enzyklopädie]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Genf)]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Schweizer]]
[[Kategorie:Geboren 1931]]

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Detritus ist die Menge an lockerem Gesteinsmaterial, die aus einem Liefergebiet fortgeführt wird.

Detritus entsteht bei der Abtragung von Erdoberfläche, genauer bei der Erosion und Denudation, Kräfte der Exogenen Dynamik, der äußerlichen Veränderung der Erdoberfläche. Detritus ist eine Funktion von Klima, Dichte der Vegetationsdecke, Relief und Verwitterbarkeit des Untergrundes.