Raoul Peck und Theodosius I.: Unterschied zwischen den Seiten
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Raoul Peck, Filmregisseur und Drehbuchautor (*[[1953]] in [[Port-au-Prince]]) |
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'''Theodosius der Große''' (*[[11. Januar]] [[347]] in [[Cauca]], Spanien, †[[17. Januar]] [[395]]) war [[römischer Kaiser]] von [[379]]-[[395]]. |
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Zur Schule ging er in Léopoldville (dem heutigen [[Kinshasa]]), [[New York City|New York]] und [[Orleans]] und später in [[Berlin]]. |
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Flavius Theodosius wurde vermutlich am [[11. Januar]] [[347]] in [[Cauca]], einem unbedeutenden Städtchen in der nordwestlichen [[Spanien|spanischen]] Provinz [[Galaecia]], geboren. Sein Vater, der ebenfalls Flavius Theodosius hieß, hatte hier Besitzungen. Seine Großeltern väterlicherseits, Honorius und Thermantia, waren wahrscheinlich schon [[nicaenisch]]-orthodoxe Christen. Auch hatte er einen Bruder, Honorius, dessen Tochter [[Serena]] er später adoptierte und die durch die Heirat mit dem Heermeister [[Stilicho]] noch großen Einfluss erreichen sollte. |
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Einem größeren internationalen Publikum wurde er bekannt mit seinem Film über den afrikanischen Politiker [[Patrice E. Lumumba|Patrice Lumumba]] aus dem Jahr [[2000]]. |
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Der junge Theodosius verbrachte seine Kindheit in seiner spanischen Heimat. Über seinen Bildungsweg ist nichts bekannt, außer dass er Interesse an geschichtlichen Studien zeigte und auch sonst sehr aufgeschlossen gewesen war. Ab [[368]] ist er im Gefolge des Vaters zu finden, der zu diesem Zeitpunkt den Rang eines [[magister equitum praesitentalis]] innehatte. Dort schlug er eine militärische Laufbahn ein und nahm mit ihm zusammen an den Feldzügen in [[Britannien]] [[368]]/[[369]], an dem Feldzug gegen die [[Alemannen]] [[370]] und gegen die [[Sarmaten]] [[372]]/[[373]] teil, ohne dass dem Kaiser in spe, so der [[Panegyricus]] des [[Pacatus]], ausdrücklich Siege zugewiesen werden. Vermutlich durch den Einfluss des Vaters wurde Theodosius zum [[dux moesiae prima]] befördert. Im Jahr [[373]] wurde der Vater zur Unterwerfung des [[Usurpator]]s [[Firmus]] nach [[Africa]] abberufen. [[374]] schlägt Theodosius die [[Sarmaten]] in [[Pannonien]], welche die [[Donau]] überschritten hatten. Somit hatte er sich als Befehlshaber bewiesen und war bei den Römern angesehen, da es bis zu diesem Zeitpunkt kein anderer Feldherr geschafft hatte sie zurückzudrängen. [[376]] beendete Theodosius plötzlich seine militärische Karriere und zog sich auf seine heimatlichen Besitzungen nach [[Spanien]] zurück. Die Gründe dafür sind äußerst vielschichtig und auch widersprüchlich. Jedenfalls steht der Rückzug in enger Verbindung mit dem Tod seines Vaters, der im Zusammenhang mit dem Aufstand des Firmus und der daraus folgenden Untersuchung gegen den angesehenen afrikanischen Statthalter [[Romanus]] des Hochverrats angeklagt und zum Tode verurteilt wurde. Theodosius heiratete noch im gleichen Jahr ([[376]]) [[Aelia Flacilla]], eine Frau aus dem spanischen Provinzadel, die ihm [[377]] seinen ältesten Sohn [[Arcadius]] gebar. Ansonsten widmete er sich der Verwaltung seiner Güter. |
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Nach der [[Schlacht von Adrianopel]] im Jahr [[378]], bei der Kaiser [[Valens]] gefallen war, rief Kaiser [[Gratianus]] Theodosius an den Hof nach [[Sirmium]] und ernannte ihn zum [[Heermeister]] über [[Illyrien]]. Dieser begab sich wieder nach Pannonien und schlug die [[Sarmaten]], die erneut die [[Donau]] überquert hatten. Am [[19. Januar]] [[379]] erhob Gratianus Theodosius zum Mit-Augustus des Ostens. Ihm wurde die [[praefecturia orientis]] mit Einschluss [[Thrakien]]s, [[Dakien]]s und [[Makedonien]]s zugewiesen. Er lehnte als erster Kaiser den Titel [[Pontifex Maximus]] ab, da es der höchste Titel der [[heidnischen Religion]] war. Weiterhin zeigte er als erster die Ernennung nicht nur bei den Senaten in [[Rom]], sondern auch in [[Konstantinopel]] an. Als Residenzort wählte er [[Thessaloniki]]. |
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Um den langen Streit zwischen [[Trinitarismus|Trinitariern]] und [[Arianismus|Arianern]] zu lösen, berief Theodosius [[381]] das 1. [[Konzil von Konstantinopel]] ein, an dem 150 [[Bischof|Bischöfe]] über die endgültige Fassung des [[Nicäischen Glaubensbekenntnisses]] entschieden. |
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Mit gleicher Energie sorgte Theodosius für die Sicherung seines Herrschaftsbereiches. Vor allem machten ihn die [[Westgoten]] unter [[Fritigern]] ab [[380]] zu schaffen. Am [[24. November]] [[380]] jedoch brachte er den Westgotenfürsten [[Athanarich]] dazu mit ihm ein Bündnis zu schließen, bei dem er die Westgoten zu so genannten [[foederati]] machte. Im Jahr [[383]] wurde [[Maximus]] von seinen Truppen zum Augustus erhoben. Gratianus fiel in einer Schlacht als er gegen ihn zog. Theodosius ließ ihn jedoch vorerst gewähren, da jener ebenfalls [[Katholik]] war; aber vermutlich auch aus Reichssicherungsgründen. [[387]] heiratete der Kaiser Theodosius [[Galla]], die Schwester Valentinians II. und zog ein Jahr später dann doch gegen Maximus in den Krieg, aus dem er schließlich auch siegreich hervorging. Damit hatte er praktisch die gesamte Leitung des Reiches in seinen Händen. [[Valentinian II.]] besaß nämlich nur noch die Gesetzgebungskraft für [[Gallien]]. Am [[13. Juni]] [[389]] hielt er triumphalen Einzug in [[Rom]]. |
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Am [[15. Mai]] [[392]] wurde Valentinian II. wahrscheinlich von [[Arbogast]], dem Verbündeten des [[Usurpator]]s [[Eugenius]], ermordet und Eugenius dadurch am [[22. August]] [[392]] durch seine Soldaten zum Augustus erhoben. Theodosius erhob daraufhin neben [[Arcadius]] seit [[383]] Augustus seinen jüngeren Sohn [[Flavius Augustus Honorius|Honorius]] am [[23. Januar]] [[393]] zum Augustus. Am [[6. September]] [[394]] besiegte er Eugenius und Arbogast auf ihrer Flucht. Kaiser Theodosius I. starb ein halbes Jahr später am [[17. Januar]] [[395]] und hinterließ seinen beiden Söhnen das Reich. |
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Mit der Entscheidung, das Reich auf seine beiden Söhne zu verteilen endete endgültig die Einheit des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]]. |
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=== Weblinks === |
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*http://www.roman-emperors.org/ |
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=== Literatur === |
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*Blockley, R.C.: ''The Dynasty of Theodosius'', in: Cameron, A., Garnsey, P. (Hrsgg.) ''The Cambridge ancient history'', Vol. 13, The Late Empire, A.D. 337-425, Cambridge 1989, 111-135. |
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*Cameron, Averil: ''Das späte Rom'', München 1994. |
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*Lippold, Adolf: ''Theodosius der Große und seine Zeit'', Stuttgart 1968. |
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*Nixon, C.E.V., Rodgers, B.S.: ''In Praise of Later Roman Empire, The Panegyrici Latini'', Oxford 1994. |
Version vom 17. Oktober 2003, 20:48 Uhr
Theodosius der Große (*11. Januar 347 in Cauca, Spanien, †17. Januar 395) war römischer Kaiser von 379-395.
Flavius Theodosius wurde vermutlich am 11. Januar 347 in Cauca, einem unbedeutenden Städtchen in der nordwestlichen spanischen Provinz Galaecia, geboren. Sein Vater, der ebenfalls Flavius Theodosius hieß, hatte hier Besitzungen. Seine Großeltern väterlicherseits, Honorius und Thermantia, waren wahrscheinlich schon nicaenisch-orthodoxe Christen. Auch hatte er einen Bruder, Honorius, dessen Tochter Serena er später adoptierte und die durch die Heirat mit dem Heermeister Stilicho noch großen Einfluss erreichen sollte.
Der junge Theodosius verbrachte seine Kindheit in seiner spanischen Heimat. Über seinen Bildungsweg ist nichts bekannt, außer dass er Interesse an geschichtlichen Studien zeigte und auch sonst sehr aufgeschlossen gewesen war. Ab 368 ist er im Gefolge des Vaters zu finden, der zu diesem Zeitpunkt den Rang eines magister equitum praesitentalis innehatte. Dort schlug er eine militärische Laufbahn ein und nahm mit ihm zusammen an den Feldzügen in Britannien 368/369, an dem Feldzug gegen die Alemannen 370 und gegen die Sarmaten 372/373 teil, ohne dass dem Kaiser in spe, so der Panegyricus des Pacatus, ausdrücklich Siege zugewiesen werden. Vermutlich durch den Einfluss des Vaters wurde Theodosius zum dux moesiae prima befördert. Im Jahr 373 wurde der Vater zur Unterwerfung des Usurpators Firmus nach Africa abberufen. 374 schlägt Theodosius die Sarmaten in Pannonien, welche die Donau überschritten hatten. Somit hatte er sich als Befehlshaber bewiesen und war bei den Römern angesehen, da es bis zu diesem Zeitpunkt kein anderer Feldherr geschafft hatte sie zurückzudrängen. 376 beendete Theodosius plötzlich seine militärische Karriere und zog sich auf seine heimatlichen Besitzungen nach Spanien zurück. Die Gründe dafür sind äußerst vielschichtig und auch widersprüchlich. Jedenfalls steht der Rückzug in enger Verbindung mit dem Tod seines Vaters, der im Zusammenhang mit dem Aufstand des Firmus und der daraus folgenden Untersuchung gegen den angesehenen afrikanischen Statthalter Romanus des Hochverrats angeklagt und zum Tode verurteilt wurde. Theodosius heiratete noch im gleichen Jahr (376) Aelia Flacilla, eine Frau aus dem spanischen Provinzadel, die ihm 377 seinen ältesten Sohn Arcadius gebar. Ansonsten widmete er sich der Verwaltung seiner Güter.
Nach der Schlacht von Adrianopel im Jahr 378, bei der Kaiser Valens gefallen war, rief Kaiser Gratianus Theodosius an den Hof nach Sirmium und ernannte ihn zum Heermeister über Illyrien. Dieser begab sich wieder nach Pannonien und schlug die Sarmaten, die erneut die Donau überquert hatten. Am 19. Januar 379 erhob Gratianus Theodosius zum Mit-Augustus des Ostens. Ihm wurde die praefecturia orientis mit Einschluss Thrakiens, Dakiens und Makedoniens zugewiesen. Er lehnte als erster Kaiser den Titel Pontifex Maximus ab, da es der höchste Titel der heidnischen Religion war. Weiterhin zeigte er als erster die Ernennung nicht nur bei den Senaten in Rom, sondern auch in Konstantinopel an. Als Residenzort wählte er Thessaloniki.
Um den langen Streit zwischen Trinitariern und Arianern zu lösen, berief Theodosius 381 das 1. Konzil von Konstantinopel ein, an dem 150 Bischöfe über die endgültige Fassung des Nicäischen Glaubensbekenntnisses entschieden.
Mit gleicher Energie sorgte Theodosius für die Sicherung seines Herrschaftsbereiches. Vor allem machten ihn die Westgoten unter Fritigern ab 380 zu schaffen. Am 24. November 380 jedoch brachte er den Westgotenfürsten Athanarich dazu mit ihm ein Bündnis zu schließen, bei dem er die Westgoten zu so genannten foederati machte. Im Jahr 383 wurde Maximus von seinen Truppen zum Augustus erhoben. Gratianus fiel in einer Schlacht als er gegen ihn zog. Theodosius ließ ihn jedoch vorerst gewähren, da jener ebenfalls Katholik war; aber vermutlich auch aus Reichssicherungsgründen. 387 heiratete der Kaiser Theodosius Galla, die Schwester Valentinians II. und zog ein Jahr später dann doch gegen Maximus in den Krieg, aus dem er schließlich auch siegreich hervorging. Damit hatte er praktisch die gesamte Leitung des Reiches in seinen Händen. Valentinian II. besaß nämlich nur noch die Gesetzgebungskraft für Gallien. Am 13. Juni 389 hielt er triumphalen Einzug in Rom.
Am 15. Mai 392 wurde Valentinian II. wahrscheinlich von Arbogast, dem Verbündeten des Usurpators Eugenius, ermordet und Eugenius dadurch am 22. August 392 durch seine Soldaten zum Augustus erhoben. Theodosius erhob daraufhin neben Arcadius seit 383 Augustus seinen jüngeren Sohn Honorius am 23. Januar 393 zum Augustus. Am 6. September 394 besiegte er Eugenius und Arbogast auf ihrer Flucht. Kaiser Theodosius I. starb ein halbes Jahr später am 17. Januar 395 und hinterließ seinen beiden Söhnen das Reich.
Mit der Entscheidung, das Reich auf seine beiden Söhne zu verteilen endete endgültig die Einheit des Römischen Reiches.
Weblinks
Literatur
- Blockley, R.C.: The Dynasty of Theodosius, in: Cameron, A., Garnsey, P. (Hrsgg.) The Cambridge ancient history, Vol. 13, The Late Empire, A.D. 337-425, Cambridge 1989, 111-135.
- Cameron, Averil: Das späte Rom, München 1994.
- Lippold, Adolf: Theodosius der Große und seine Zeit, Stuttgart 1968.
- Nixon, C.E.V., Rodgers, B.S.: In Praise of Later Roman Empire, The Panegyrici Latini, Oxford 1994.