Templin und Ricklingen (Stadtbezirk): Unterschied zwischen den Seiten
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{{Begriffsklärungshinweis}} |
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! colspan="2" | Karte |
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{{Infobox Ort in Deutschland |
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|Art = Stadt |
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! colspan="2" style="text-align:center;" | [[Bild:Hannover Stadtbezirk Ricklingen.png|Hannover, Stadtbezirk Ricklingen hervorgehoben]] |
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|Wappen = Wappen Templin.png |
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! colspan="2" | '''Basisdaten''' |
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|Lageplan = Templin in UM.png |
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| Stadtbezirk || Ricklingen (9) |
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|Bundesland = Brandenburg |
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|Landkreis = Uckermark |
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| Fläche || 14,73 [[Quadratkilometer|km²]] |
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|Höhe = 60 |
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|Fläche = 377.01 |
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| Einwohner || 43.400 |
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|Einwohner = 17127<!-- Bitte nicht per Hand aktualisieren: [[Wikipedia:WikiProjekt_Kommunen_und_Landkreise_in_Deutschland/Einwohnerzahlen]] --> |
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|Stand = 2006-12-31 |
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| Bevölkerungsdichte || 2.946 Einwohner/km² |
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|PLZ = 17268 |
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|Vorwahl = 03987, 039882, 039883 |
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| Postleitzahl || 30453, 30457, 30459 |
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|Kfz = UM |
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|Gemeindeschlüssel = 12 0 73 572 |
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| style="vertical-align:top;" | Stadtteile || |
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|Gliederung = 24 [[Ortsteil]]e |
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*Bornum |
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|Adresse = Prenzlauer Allee 7<br />17268 Templin |
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*Mühlenberg |
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|Website = [http://www.templin.de/ www.templin.de] |
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*Oberricklingen |
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|Bürgermeister = Ulrich Schoeneich |
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*Ricklingen |
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|Partei = parteilos |
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*Wettbergen |
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| Webpräsenz || [http://www.hannover.de/ hannover.de]<!-- ggf. Webpräsenz des Stadtbezirks einfügen! --> |
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! colspan="2" | Politik |
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| style="vertical-align:top;" | Bezirksbürgermeister || Andreas Markurth (SPD) |
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| style="vertical-align:top;" | Stadtbezirksrat<br />(21 Sitze) || [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]: 10, [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]: 7, [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]: 2, [[Freie Demokratische Partei|FDP]]: 1, [[Linksbündnis|Das Linksbündnis. Region Hannover]]: 1 |
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|} |
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'''Ricklingen''' ist der 9. [[Stadtbezirk]] in [[Hannover]] und wurde am 1. November 1981 eingeführt. Er untergliedert sich in die Stadtteile ''Bornum'', ''Mühlenberg'', ''Oberricklingen'', ''Ricklingen'' und ''Wettbergen''. |
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'''Templin''' ist der Fläche nach die größte Stadt im [[Landkreis Uckermark]] im Norden des deutschen Bundeslandes [[Brandenburg]]. |
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Der Stadtbezirk hat 43.400 Einwohner (Stand 1. Januar 2008), wobei 1.350 auf Bornum, 6.520 auf Mühlenberg, 10.393 auf Oberricklingen, 12.625 auf Ricklingen und 12.512 auf Wettbergen entfallen. |
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Durch viele Eingemeindungen im Zuge der Gebietsreform in Brandenburg (bis 2003) wurde Templin zur [[Liste der flächengrößten Städte und Gemeinden Deutschlands|der Fläche nach fünftgrößten Stadt Deutschlands]] (Stand: August 2005). |
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Am 16. November 2006 wurde Andreas Markurth ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) mit 20 von 21 Stimmen zum Bezirksbürgermeister gewählt. |
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== Geografie == |
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Vom 1. November 1981 bis 1986 war Horst Lippmann ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) Bürgermeister des Stadtbezirks Ricklingen. 1986 - 2001 und 2005 - 2006 standen Werner Bock ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) sowie von 2001 - einschl. 2004 Angelika Walther ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) dem Stadtbezirk vor. |
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== Bornum == |
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Bornum liegt im Nordwesten des Stadtbezirks. |
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[[Ahrensdorf (Uckermark)|Ahrensdorf]], Bebersee, [[Beutel (Uckermark)|Beutel]], Densow, Gandenitz, Gollin, Groß Dölln, Groß Väter, Grunewald, Hammelspring, [[Herzfelde (Uckermark)|Herzfelde]], Hindenburg, Klosterwalde, ''Knehden'', ''Netzow'', Petznick, Röddelin, Storkow und [[Vietmannsdorf]]. |
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Der Wohnbereich des kleinsten Stadtteils von Hannover ist heute durch die Bückeburger Allee ([[Bundesstraße 65|B 65]]), die Bornumer Straße, die [[Bahnstrecke Hannover–Altenbeken]] und die Güterumgehungsbahn sowie durch Straßensperrungen von den Nachbarstadtteilen deutlich getrennt. Auch sonst ist er relativ isoliert, da es im eigenen Wohngebiet kein Einzelhandelsgeschäft mehr gibt und fast alle sonstigen öffentlichen Einrichtungen in den Nachbarstadtteilen Mühlenberg und [[Badenstedt]] liegen. Bornum verfügt über einen S-Bahnhof und wird von mehreren Buslinien tangiert und von einer in der Verbindung Mühlenberg - Badenstedt durchquert. |
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Knehden und Netzow sind keine Ortsteile sondern nur bewohnte Gemeindegebiete. |
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Bornums Name entstand aus [[Quelle (Gewässer)|Born]] und [[Heimat|Heim]]. Bornum wurde 1130 erstmals urkundlich erwähnt und bestand fast das ganze Mittelalter hindurch aus 14 Hofstellen. Erst ab 1850 wuchsen die Ansiedlungen. 1890 entstand auf Bornumer Gebiet die Kolonie [[Körtingsdorf]] (gehört heute zu Badenstedt), eine Siedlung der Firma [[Körting Hannover|Körting]]. 1909 wurde Bornum mit damals 865 Einwohnern nach [[Linden-Limmer|Linden]] eingemeindet und kam darüber 1920 zur Stadt [[Hannover]]. |
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== Geschichte == |
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Für die Herkunft des Namens „Templin“ wird das germanische Wort „timpen“, „tempen“ oder „tempel“ mit Bedeutung von „spitzer Hügel“ erwogen, was einen Kontakt zwischen [[Germanen|germanischen]] (bis 5. Jahrhundert) und [[Slawen|slawischen]] Siedlern (ab 6. Jahrhundert voraussetzt), oder das slawische Wort „tąpy“ bzw. „topy“ in Bedeutung von „stumpf“. Daneben kommt noch die Ableitung von einem Personennamen „Tąp-l-“ in Betracht.<ref>([Autor:Ersnt Eichler, Hans Walther ''Städtenamenbuch der DDR''. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, ISBN 3-323-00007-2])</ref> |
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== Mühlenberg == |
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Erstmals wurde die Stadt 1270 urkundlich als „Templyn“ erwähnt. In der Urkunde vom 2. Oktober 1270 wurde der Länderaustausch zwischen den [[Askanier|askanischen]] Markgrafen und dem Bischof [[Liste der Bischöfe von Brandenburg|Heinrich von Brandenburg]] besiegelt. Eine 1287 erstmals in Templin ausgestellte Urkunde weist auf einen Besuch des Markgrafen [[Otto IV. (Brandenburg)|Otto IV.]] hin. Eine Urkunde vom 30. August 1314 nennt Templin zum ersten Mal „[[Stadt]]“ („Oppidum Templin“ – „oppidum“ lateinisch: Stadt, Kleinstadt). Am 25. November 1317 wurde der „[[Friede von Templin]]“ nach dem [[Norddeutscher Markgrafenkrieg|Markgrafenkrieg]] zwischen einer Koalition norddeutscher Fürsten und der [[Markgrafschaft Brandenburg]] geschlossen. |
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[[Image:Hannover Mühlenberg.JPG|thumb|Mühlenberg mit namensgebendem Gebäude]] |
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Der Stadtteil Mühlenberg liegt im Westen des Stadtbezirks. |
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Er liegt unmittelbar am südwestlichen Stadtrand von [[Hannover]] am Rande seines namensgebenden, langgestreckten Hügels, auf dem noch heute (2007) die Reste einer [[Windmühle]] stehen, die allerdings zum angrenzenden Stadtteil Wettbergen gehört, der als [[Dorf]] schon Jahrhunderte existiert. |
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Zur Zeit des [[Nationalsozialismus]] befand sich auf dem Hügel ein [[Konzentrationslager|KZ]]-Außenlager. Zur Nachkriegszeit war dort ein Obdachlosenlager, das Mühlenberglager. |
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Der Stadtteil Mühlenberg wurde in den 1960er Jahren als Stadtrandsiedlung aus dem Boden gestampft und ist vor allem von unansehnlichen Hochhausblocks geprägt. Auch durch die Assoziation mit dem ehemaligen Mühlenberglager hatte der Name des Stadtteils von Anfang an einen schlechten Ruf. Als besonders berüchtigt und hässlich gelten die Hochhäuser im Canarisweg. Etwa seit Anfang der 1980er Jahre gilt die [[Sozialstruktur]] des Stadtteils als problematisch. Die ursprünglichen Pläne einer gigantischen Trabantensiedlung wurden in dieser Zeit verworfen. Der Mühlenberg ist nur bis auf etwa 7.000 [[Einwohner]] gewachsen, aber für viele gilt er heute dennoch als städtebauliche Fehlplanung. |
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1320 wurde erstmals ein Pfarrer als „meister Conrad“ von Templin in einer Urkunde benannt. 1397 erfolgte der Beitritt in das Städtebündnis mit Stralsund, Stettin, Pasewalk, Prenzlau und Strasburg, um dem verbreiteten Bandenwesen entgegenzuwirken. Im „Frieden von Prenzlau“ 1479 kam Templin endgültig zu Brandenburg. Erstmals in der Stadtgeschichte Templins ist 1492 ein Stadtbrand nachweisbar. 1504 wurde die Stadt Sitz einer [[Propst]]ei; auch nach der [[Reformation]] 1539 bis heute ist Templin Sitz eines Kirchenkreises, zur Superintendentur gehören heute 24 [[Kirchspiel]]e. |
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Die Stadtrandlage mit einem von parkartigen Grünflächen umgebenen [[Teich]] und die aufwendige [[Infrastruktur]] mit einer großen integrierten [[Gesamtschule]], die das [[Freizeitheim]] '[[Weiße Rose]]', [[Jugendzentrum]], Stadtbibliothek, Bezirkssportanlage und andere Angebote beheimatet, im Weiteren einen der größten Sportvereine Hannovers, einen großen Bahnengolfplatz, Stadtbahn und [[Busbahnhof]], ein [[Ökumenisches Kirchencentrum Mühlenberg|ökumenisches Kirchencentrum]] sowie eine kleine [[Fußgängerzone]] mit [[Marktplatz]] machen den Mühlenberg dennoch in vielerlei Hinsicht attraktiver als sein Ruf ist. |
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1574 ereignete sich eine Hochwasserkatastrophe: Nach einem Dammbruch am [[Uckermärkische Seen|Dolgensee]] ergoss sich eine zwei Meter hohe Flutwelle in Richtung Stadt. Im Jahr 1618 legte ein großer Stadtbrand weite Teile der Stadt in Schutt und Asche. Fünf Menschen, 309 Häuser, Kirche, Rathaus und Schule wurden Opfer der Flammen. 1622 wurde ein Kurfürstliches [[Privileg]] für einen [[Pferdemarkt]] erteilt. 47 Familien fallen 1626 einer Pestepidemie zum Opfer. 1627 erreicht der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] die Stadt, dänische Truppen belagern und erpressen die Stadt, die nach dem Brand von 1618 erst zu zwei Dritteln wieder errichtet war. Das Jahr 1637 war das schlimmste Jahr des Dreißigjährigen Krieges für die Stadt und die gesamte [[Uckermark]]. 1643 leben nur noch 30 Familien in der Stadt, vor dem Krieg waren es 413. |
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An das Mühlenberger Stadtteilzentrum angrenzend ist der Stadtteil seit den 1990er Jahren mit dem Stadtteil Wettbergen und dessen Neubaubereich Wettbergen-West zusammengewachsen. |
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Der größte und letzte Stadtbrand in der Stadtgeschichte brach 1735 aus. Nur die St.-Georgen-Kapelle, die Stadtmauer, drei Stadttore und einige wenige Häuser überstanden diese Katastrophe. Als Folge wurde 1738 eine erste Feuerlöschordnung erlassen: Jeder Bürger der Stadt musste eine hölzerne Feuerspritze sowie einen ledernen Feuereimer im Hause haben. |
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Außerdem befinden sich im Stadtteil Mühlenberg zwei große Verwaltungsgebäude der zum [[e.on]]-Konzern gehörenden ehemaligen [[PreussenElektra]]. |
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1749 erfolgte die Wiedereröffnung der Maria-Magdalenen-Kirche, 1751 die des Rathauses. 1809 wurden die Straßenzüge innerhalb der Stadtmauern in vier Bezirke: Königs-, Prenzlauer-, Berliner- und Mühlen-Bezirk aufgeteilt. Im März 1816 wurde der Kreis Templin aus Teilen der Uckermark, des Ruppin'schen und des [[Kreis Glien-Löwenberg|Glien-Löwenberg'schen]] Territoriums neu gebildet, am 1. April 1817 wurde Templin Kreisstadt. Am 1. April 1848 erschien die erste gedruckte Zeitung, das „Templiner Kreisblatt – ein gemeinnütziges Unterhaltungsblatt für Stadt und Land“. Die Gründung der „Freiwilligen Feuerwehr“ erfolgte am 26. Juni 1883. |
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Ende des 19. Jahrhunderts brachte die Industrialisierung entscheidende Veränderungen für Templin: Am 1. Mai 1888 wurde die [[Bahnstrecke Löwenberg–Prenzlau|Bahnstrecke Löwenberg–Templin]] eröffnet. In den folgenden Jahren kamen die Fortführung dieser nach [[Prenzlau]] sowie die [[Bahnstrecke Britz–Fürstenberg]] hinzu. 1898 wurde der Wasserturm gebaut, am 1. Oktober 1901 wurde die Stadt an das öffentliche Fernsprechnetz angeschlossen. 1912 erfolgte der Umzug des [[Joachimsthalsches Gymnasium|Joachimsthalschen Gymnasiums]] von [[Berlin]] nach Templin. |
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== Oberricklingen == |
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Im Jahre 1928 wurde die [[Synagoge]] an der Berliner Straße 9 von der kleiner gewordenen [[jüdisch]]en Gemeinde an die [[Siebenten-Tags-Adventisten]] vermietet. Ungeachtet dessen wurde sie von [[Sturmabteilung|SA-Männern]] in der [[Pogromnacht]] 1938 in Brand gesteckt. Eine am Vorderhaus 1988 angebrachte Gedenktafel ist nicht mehr vorhanden. Gleichfalls zerstört wurde der Jüdische Friedhof an der Bahnhofstraße vor dem ''Berliner Tor''. Am 6. März 1944 kamen durch einen schweren Bombenangriff über 300 Personen ums Leben, 66 % der Innenstadt wurden zerstört, u. a. das Krankenhaus und das Rathaus. |
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Dieser Stadtbezirk ist ein nahezu quadratisches Gebiet mit einer Kantenlänge von etwa einem Kilometer<ref>[http://maps.google.de/maps?q=Oberricklingen&hl=de&ie=UTF8&z=14&ll=52.341632,9.709253&spn=0.025223,0.08317&t=h&om=1 Satellitenbild von Oberricklingen auf Google-Maps]</ref>. Im Norden grenzt die kreuzungsfrei zum Schnellweg ausgebaute B65 (Bückeburger Allee) den Stadtteil gegen das Bornumer Industriegebiet ab. Im Osten trennt die Frankfurter Allee, welche Ricklinger Kreisel und Landwehrkreisel verbindet, das alte Ricklingen ab (inoffiziell auch Unterricklingen oder Alt-Ricklingen genannt in Abgrenzung zu Oberricklingen). Im Süden schließt das große Gelände des Ricklinger Friedhofs den Stadtteil ab und im Südwesten der angrenzende Bezirk Wettbergen. Im Westen trennt die [[Bundesstraße 217|B217]] nach Hameln (Hamelner Chaussee) den Stadtteil von Mühlenberg. Oberricklingen ist insgesamt nur über wenige Straßen erreichbar, nämlich Göttinger Chaussee, Ricklinger Stadtweg, Wallensteinstraße, Südstrücken und Sauerwinkel, wodurch weite Teile von Durchgangsverkehr entlastet sind. |
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Am 31. März 1957 wurde das Heimatmuseum im Prenzlauer Tor eröffnet. Im Jahr 1985 wurde der Stadt der Titel „Staatlich anerkannter Erholungsort“ verliehen, 1994 wurde die Verleihung erneuert. 1989 wurde der Lehmann-Garten (Botanischer Garten von 1912 am ehemaligen Joachimsthalschen Gymnasium) wieder eröffnet, 1995 erfolgte der Bau der Rehabilitationsklinik Uckermark. 1996 wurde unter Einstellung des Personenverkehrs die Bahnstrecke nach [[Fürstenberg/Havel]] stillgelegt, heute dient das Gleis als touristische [[Eisenbahn-Draisine|Draisinenstrecke]]. 2000 wurde die NaturTherme (Die Wärme des Wassers ist natürlich, die Grotte künstlich.) Templin in Betrieb genommen, welche am 22. Dezember 2006 nach achtmonatiger Renovierung wiedereröffnet hat. |
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Die von West nach Ost verlaufende Wallensteinstraße, entlang der auch die Stadtbahn (Linie 3 und 7) verläuft, bildet die Hauptstraße von Oberricklingen, an der sich auch der Marktplatz befindet. Die katholische St.-Augustinus-Gemeinde und die ev.-luth. St.-Thomas-Gemeinde haben in Oberricklingen ihre Kirchen. Die größte Schule (und auch Wahllokal) ist die Martin-Luther-Schule, etwa in der Mitte. Oberricklingen ist im Süden und Westen geprägt von Einfamilienhäusern und Reihenhäusern mit großen Gärten. Im Nordosten dominieren Mehrfamilienhäuser und Blockrandbebauung. Fast alle Gebäude stammen aus der Wiederaufbauzeit kurz nach dem Krieg. Hochhäuser finden sich in Oberricklingen nur zwei, jeweils ganz am Rand. In einem davon ist das Finanzamt Hannover Süd und Hannover Land untergebracht. |
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2000 wurde der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Templin–Prenzlau eingestellt. 2004 wurde die Pionierbrücke neu aufgebaut und 2005 die neuerbaute Schleuse (Stadtsee – Kanal/Am Mühlentor) wieder in Betrieb genommen. |
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Um das Jahr 1200 datieren Urkunden, in denen erstmals ''Groten Ricklinge'' und ''Lutteken Ricklinge'' ("großes" und "kleines" Ricklingen), wobei das "große" Ricklingen das heutige Alt-Ricklingen ist. Das "kleine" Ricklingen liegt hingegen am 'Boven dem Ypolle', dem Tönniesberg, benannt nach einer ehemals dort befindlichen Kapelle des Heiligen Antonius <ref>[http://www.fideledoerp.de/geschichte/oberricklingen_hist.html Geschichte von Ricklingen]</ref>. |
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Am 25. März 2006 erhielt ein [[Intercity-Express|ICE]]-Zug der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] den Namen ''Templin''. Im gleichen Jahr wurde der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Templin–Joachimsthal eingestellt. Templin ist seitdem mit der Bahn nur noch über die Stichstrecke nach Löwenberg zu erreichen. |
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In einem heftigen Aufschwung als Folge der Industrialisierung entstand das heutige Oberricklingen als Wohnsiedlung von Arbeitern für das nördlich gelegene Linden, in das Oberricklingen zusammen mit Ricklingen 1913 eingemeindet wurde, bis Linden sieben Jahre später von Hannover eingemeindet wurde. Von [[1919]] bis [[1923]] war der Werksflughafen der Hannoverschen Waggonfabrik am Tönniesberg der erste zivile [[Flughafen Hannover]]s. Im Zweiten Weltkrieg erlitt Oberricklingen aufgrund der Nähe zu den Bahnanlagen heftige Zerstörungen<ref>[http://www.fideledoerp.de/gegenwart/oberricklingen_heut.html Gegenwart von Oberricklingen]</ref>. |
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== Politik == |
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=== Wappen === |
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[[Blasonierung]]: „In Silber, bestreut mit 14 grünen Kleeblättern, ein goldbewehrter roter Adler.“ |
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== Ricklingen == |
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=== Städtepartnerschaften === |
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[[Bild:Hannover_Ricklingen_Maria_Magdalenen_Kirche.jpg|thumb|Kirche Maria Magdalenen]] |
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*[[Bad Lippspringe]] in Nordrhein-Westfalen seit 1990. |
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[[Bild:Hannover Ricklingen Lokomotive eins.jpg|thumb|Lokomotive in der Nähe des Weinschenkweg]] |
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*[[Połczyn Zdrój]] in Polen seit 1997 . |
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Das Dorf Ricklingen wurde 1913 in die damalige Stadt [[Linden-Limmer|Linden]] und mit dieser 1920 in die Stadt [[Hannover]] eingemeindet. |
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Letzter Gemeindevorsteher war Karl Kreipe (*17. November 1857/Linden - † 17. Juli 1937/Braunschweig). Nach ihm wurde 1977 der Kreipeweg (Teil der Beekestraße) in Ricklingen benannt. |
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== Sehenswürdigkeiten == |
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[[Bild:Annenwalde_church.jpg|thumb|200px|Kirche in Annenwalde]] |
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*St.-Maria-Magdalenen-Kirche (Barock, 18. Jahrhundert) |
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*St.-Georgen-Kapelle |
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*Altstadt mit barockem Rathaus und Fachwerkhäusern |
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*Vollständig erhaltene 1.750 Meter lange und 7 Meter hohe Stadtmauer mit [[Wiekhaus|Wieken]], Türmen und Stadttoren. |
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*Joachimsthalsches Gymnasium mit [[Lehmann-Garten]] (ab 1912 bis zu seiner endgültigen Auflösung 1953; das Gebäude am Stadtsee ist noch vorhanden) |
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* „Kirchlein im Grünen“ in Alt Placht (Templin-Densow), um 1700 als Gutskapelle erbaut, ab 1993 restauriert, u. a. „Gefördert durch die Stiftung Annenwalde und die [[Deutsche Stiftung Denkmalschutz]]“. |
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*Kirche in Annenwalde (Templin-Densow), 1833 vom Bauinspektor Hermann aus [[Zehdenick]] nach dem Muster der Schinkelschen „Normalkirche“ erbaut, wobei die Pläne von [[Karl Friedrich Schinkel]] revidiert wurden. |
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*Gedenkstein von 1946/47 am Ende der Dorfstraße des Ortsteils ''Groß Väter'' für die [[Opfer des Faschismus]], aus einem Relikt von [[Hermann Göring|Görings]] "Waldhof Karinhall" umgestaltet |
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*[[Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes|VVN]]-Ehrenmal von 1961 für [[antifaschistisch]]e [[Widerstandskämpfer]] in der Templiner Bahnhofstraße |
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*Gedenkstein auf dem Hügel hinter dem Senioren-Clubhaus an der Bahnhofstraße zur Erinnerung an den zerstörten [[Jüdisch]]en Friedhof von Templin |
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*[[Ernst Thälmann|Thälmann]]-Ehrenmal an der Prenzlauer Allee vor dem ''Stadtbad'' zum Gedenken an den im [[KZ Buchenwald]] ermordeten Arbeiterpolitiker |
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Der Stadtteil Ricklingen hat 12.767 Einwohner (Stand: 1. Januar 2006) und liegt im Osten des gleichnamigen Stadtbezirks. Er ist über die [[Stadtbahn Hannover|Stadtbahnlinien]] 3, 7 und 17 sowie mit den [[S-Bahn Hannover|S-Bahnlinien]] 1, 2 und 5 aus der Innenstadt von [[Hannover]] erreichbar. Ricklingen ist begrenzt im Norden von Damm der Eisenbahnstrecke in Richtung Weetzen/Hameln und der Güterumgehungsbahn, im Osten von der Leine-Masch, im Süden vom Ricklinger Holz und im Westen durch die Frankfurter Allee und die Göttinger Chaussee, die als [[Bundesstraße 3|B3]] bis zum Bau der [[Bundesautobahn 7|A7]] ein Teilstück der Hauptverkehrsachse Nord-Süd durch Hannover war. Zentraler Mittelpunkt bildet der Schünemannplatz. Auf dem nördlicher gelegenen August-Holweg-Platz findet donnerstags der [[Wochenmarkt]] statt. Das [[Freizeitheim]] Ricklingen (Haltestelle Beekestraße) beherbergt das [[Bürgeramt]] und die [[Stadtbibliothek]] und ist im hannoverschen [[Karneval]] eine Sitzungshochburg. Die ev.-luth. Michaelis-Kirchengemeinde (seit 1877) mit einer neugotischen Kirche an der Stammestraße umfasst das Gebiet östlich des Ricklinger Stadtwegs, die Maria-Magdalenen-Kirchengemeinde das Gebiet westlich davon. |
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Bild:Templin-rathaus.jpg|Das Rathaus von Templin |
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Bild:Templin-stadttor.jpg|Mühlentor, eines der drei Stadttore |
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Bild:Templin-fachwerkhaus.jpg|Fachwerkhaus am Markt |
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Bild:Alt_Placht_church.jpg|„Kirchlein im Grünen“ in Alt Placht |
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Im alten bäuerlichen Dorfkern liegt die Edelhofkapelle aus dem 14. Jahrhundert mit Glasmalereien von [[Charles Crodel]] (1960). Im [[Dreißigjähriger Krieg|30-jährigen Krieg]] lagerte [[Johann t’Serclaes von Tilly|Tilly]] im Wrampenhof an der Düsternstraße (jetzt steht dort ein Seniorenheim). Im Februar 1946 wurde Ricklingen von einer großen [[Hochwasser|Überschwemmung]] heimgesucht (Hochwassermarken am Pfarrhaus in der Pfarrstraße und an dem Haus Beekestraße 55). In der Folge entstand ein Hochwasserschutzdeich mit einem Deichtor in der Düsternstraße. Im [[Telefunken]]-Gebäude an der Göttinger Chaussee entwickelte [[Walter Bruch]] 1962 das [[Phase Alternating Line|PAL]]-Farbfernsehsystem, mit dem in Deutschland ab 1967 [[Farbfernsehen]] eingeführt wurde. |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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=== Ansässige Betriebe === |
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* LDB Phone & Mail Services |
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Die Ricklinger Kiesteiche südöstlich des Zentrums bieten den Hannoveranern Naherholungsmöglichkeiten. |
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=== Verkehrsanbindung === |
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[[Bild:Train station templin.jpg|thumb|Bahnhof „Templin Stadt“. Einer der beiden Bahnhöfe Templins.]] |
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Templin ist erreichbar mit: |
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*Bahn (Zugstrecke: Berlin–Templin) |
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*Bus |
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*Auto ([[Bundesstraße 109|B 109]], [[Bundesstraße 96|B 96]] oder [[Bundesautobahn 11|A 11]] (Abfahrt Nr. 9 Joachimsthal oder Nr. 8 Pfingstberg)) |
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In Ricklingen sind zwei bekannte [[Rugby]]-Vereine beheimatet, der Deutsche Rugby-Club Hannover 1905 sowie 08 Ricklingen. Beide Vereine konnten mehrfach die deutschen Meisterschaften im Rugby für sich entscheiden. Der [[DRC Hannover]] errang 1988, jährlich von 1998 bis 2002 und 2005 die Meisterschaft. 08 Ricklingen konnte die Deutsche Meisterschaft in den Jahren 1950, 1960 und 1974 für sich entscheiden. Der Stadtteil hat auch bekannte Fußballvereine: den [[TuS Ricklingen]] und die [[Sportfreunde Ricklingen]], die von 1996 bis 1999 in der [[Fußball-Regionalliga|Regionalliga]] spielten. |
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=== Touristische Infrastruktur === |
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* [[Natur Therme Templin]] |
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* Draisinestrecke Templin–Fürstenberg |
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* Westernstadt „Eldorado Templin“ |
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* Schiffsfahrten auf Templiner Gewässern (u. a. mit Schiffen „Uckermark“ auf „Templiner Seenkreuz“, und „Uckerperle“ auf Kanal und Röddelin See.) |
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== Wettbergen == |
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[[Image:Hannover Wettbergen Kirche.JPG|thumb|Wettbergener Kirche im Mai]] |
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=== Vereine === |
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Wettbergen wurde am 1. März 1974 der Stadt [[Hannover]] eingemeindet. |
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SC Victoria 1914 Templin e.V. - Fussball Frauen/Männer |
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Erstmalig wurde Wettbergen [[1055]] erwähnt. Der Name stammt vom altsächsischen Wort ''Hvat'' ([[Deutsche Sprache|de]]: ''scharf'') und bedeutet soviel wie ''Ortschaft am steilen Hang''. |
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Mit insgesamt 11 Mannschaften nimmt der SC Victoria 1914 Templin e.V. am Spielbetrieb |
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auf Landesebene (Brandenburg) und Kreisebene (Fußballkreis Westuckermark) teil. |
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[[Image:Hannover Wettbergen Straßenbahn.JPG|thumb|left|Endhaltestelle der Straßenbahn in Wettbergen-West]] |
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== Persönlichkeiten == |
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Der Stadtteil liegt im Südwesten des Stadtbezirks. Im Kerngebiet ist die dörflich geprägte Struktur noch deutlich zu erkennen. In den 1980er und 1990er Jahren wuchs Wettbergen erheblich durch Bebauung der bis dahin noch nicht bebauten Seite der [[Bundesstraße 217]] unter dem Namen 'Wettbergen-West' auf einer Fläche, die eigentlich eher eine Erweiterung des Zentrums des angrenzenden [[Stadtteil]]s Mühlenberg darstellt. Wettbergen ist ein beliebter Stadtteil für Familien wegen seiner 'grünen' Stadtrandlage mit vielen Einfamlilienhaus-Neubauten bei für seine Lage relativ guter Infrastruktur. Neben der Grundschule Wettbergen und der Henning-von-Tresckow-Grundschule befinden sich außerdem gleich drei Gesamtschulen (IGS Mühlenberg, KGS Hemmingen, KGS Ronnenberg) in einem Umkreis von 2 km. |
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=== Ehrenbürger === |
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Ebenfalls ist Wettbergen die Heimat des Fussballvereins TuS Wettbergen, der zur Zeit in der Bezirksliga spielt. |
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* [[Richard Kirstein]] (1844–1926), von 1890 bis 1915 Pfarrer und Diakonus in Templin, Ehrenbürger seit 1916 |
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Seit [[1999]] ist 'Wettbergen West' Endpunkt der [[Stadtbahn Hannover|Stadtbahn]] (Linien 3 und 7); dieser trägt aber die Bezeichnung 'Wettbergen'. |
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=== Söhne und Töchter der Stadt === |
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* [[Prokop von Templin]] (1608–1680), Schriftsteller und geistlicher Liederdichter der Barockzeit |
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* [[Joachim Heinrich Rühl]] (1730-1798), Geheimsekretär und Kassierer der Generaldomänenkasse in Berlin |
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* [[Wilhelm Wilcke]] (1885-1979), Heimatmaler |
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* [[Werner Pusch]] (1913–1988), Pädagoge und SPD-Politiker |
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* [[Hanna Walz]] (1918–1997), Juristin und Politikerin (CDU), MdB |
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* [[Holde-Barbara Ulrich]] (*1940), Journalistin und Autorin |
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* [[Angela Winkler]] (*1944), Schauspielerin |
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* [[Klemens Faltin]] (*1983), Wissenschaftler (Mediävist) und Experte für mittelalterliche Editionstechniken |
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== Geschichtliches == |
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=== Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben === |
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In Ricklingen wurde am [[28. August]] [[1905]] die erste 400-Meter-Aschenbahn für [[Leichtathletik|Leichtathleten]] eingeweiht. Allerdings wurde sie wegen ihrer ungünstigen Lage kaum genutzt. |
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* [[Friederike Krüger]] (1789–1848), preußische Soldatin |
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* [[Robert Eitner]] (1832–1905) Musikwissenschaftler |
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* [[Gustav Lehmann]] (1853–1928), Pädagoge und Botaniker |
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* [[Minna Ostrowski]] (1897-1967), Widerstandskämpferin |
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* [[Erna Taege-Röhnisch]] (1909–1998), Schriftstellerin |
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* [[Heinz Jankowsky]] (1935-2002,) Karikaturist |
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* [[Klaus-Jürgen Gundlach]] (*1948), Kirchenmusiker und Musikwissenschaftler |
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* [[Angela Merkel]] (*1954), Bundeskanzlerin |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* Hartmut Herbst; Erhardt Krübbe: ''Bornum. Vom Bauerndorf zum Stadtteil. Geschichte eines hannoverschen Stadtteils in Texten und Bildern''. Hannover: Kulturamt 1992. (Stadtteilkulturarbeit. 4) |
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* Peter Feist: ''Mittelalterliche Stadtansicht – Templin.'' [[Kai Homilius Verlag]], Berlin 1995, ISBN 3-931121-09-7 |
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* Victor Jürgen v. der Osten: ''Auf den Spuren Alt-Ricklingens''. Hannover: Reichold 1995. ISBN 3-930459-10-8 |
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== Quellen == |
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<references/> |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* [http://www.hannover.de/de/buerger/entwicklung/oberbuergermeister_rat_bezirksraete/bez_rat/rickling/index.html Website der Stadt Hannover zum Stadtbezirk Ricklingen] |
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* [http://www.templin.de/ Offizielle Seite der Stadt Templin] |
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Version vom 3. Mai 2008, 19:47 Uhr
Karte | |
---|---|
![]() | |
Basisdaten | |
Stadtbezirk | Ricklingen (9) |
Fläche | 14,73 km² |
Einwohner | 43.400 |
Bevölkerungsdichte | 2.946 Einwohner/km² |
Postleitzahl | 30453, 30457, 30459 |
Stadtteile |
|
Webpräsenz | hannover.de |
Politik | |
Bezirksbürgermeister | Andreas Markurth (SPD) |
Stadtbezirksrat (21 Sitze) |
SPD: 10, CDU: 7, Grüne: 2, FDP: 1, Das Linksbündnis. Region Hannover: 1 |
Ricklingen ist der 9. Stadtbezirk in Hannover und wurde am 1. November 1981 eingeführt. Er untergliedert sich in die Stadtteile Bornum, Mühlenberg, Oberricklingen, Ricklingen und Wettbergen.
Der Stadtbezirk hat 43.400 Einwohner (Stand 1. Januar 2008), wobei 1.350 auf Bornum, 6.520 auf Mühlenberg, 10.393 auf Oberricklingen, 12.625 auf Ricklingen und 12.512 auf Wettbergen entfallen.
Am 16. November 2006 wurde Andreas Markurth (SPD) mit 20 von 21 Stimmen zum Bezirksbürgermeister gewählt. Vom 1. November 1981 bis 1986 war Horst Lippmann (SPD) Bürgermeister des Stadtbezirks Ricklingen. 1986 - 2001 und 2005 - 2006 standen Werner Bock (SPD) sowie von 2001 - einschl. 2004 Angelika Walther (SPD) dem Stadtbezirk vor.
Bornum
Bornum liegt im Nordwesten des Stadtbezirks. Der Wohnbereich des kleinsten Stadtteils von Hannover ist heute durch die Bückeburger Allee (B 65), die Bornumer Straße, die Bahnstrecke Hannover–Altenbeken und die Güterumgehungsbahn sowie durch Straßensperrungen von den Nachbarstadtteilen deutlich getrennt. Auch sonst ist er relativ isoliert, da es im eigenen Wohngebiet kein Einzelhandelsgeschäft mehr gibt und fast alle sonstigen öffentlichen Einrichtungen in den Nachbarstadtteilen Mühlenberg und Badenstedt liegen. Bornum verfügt über einen S-Bahnhof und wird von mehreren Buslinien tangiert und von einer in der Verbindung Mühlenberg - Badenstedt durchquert.
Bornums Name entstand aus Born und Heim. Bornum wurde 1130 erstmals urkundlich erwähnt und bestand fast das ganze Mittelalter hindurch aus 14 Hofstellen. Erst ab 1850 wuchsen die Ansiedlungen. 1890 entstand auf Bornumer Gebiet die Kolonie Körtingsdorf (gehört heute zu Badenstedt), eine Siedlung der Firma Körting. 1909 wurde Bornum mit damals 865 Einwohnern nach Linden eingemeindet und kam darüber 1920 zur Stadt Hannover.
Mühlenberg
Der Stadtteil Mühlenberg liegt im Westen des Stadtbezirks. Er liegt unmittelbar am südwestlichen Stadtrand von Hannover am Rande seines namensgebenden, langgestreckten Hügels, auf dem noch heute (2007) die Reste einer Windmühle stehen, die allerdings zum angrenzenden Stadtteil Wettbergen gehört, der als Dorf schon Jahrhunderte existiert. Zur Zeit des Nationalsozialismus befand sich auf dem Hügel ein KZ-Außenlager. Zur Nachkriegszeit war dort ein Obdachlosenlager, das Mühlenberglager.
Der Stadtteil Mühlenberg wurde in den 1960er Jahren als Stadtrandsiedlung aus dem Boden gestampft und ist vor allem von unansehnlichen Hochhausblocks geprägt. Auch durch die Assoziation mit dem ehemaligen Mühlenberglager hatte der Name des Stadtteils von Anfang an einen schlechten Ruf. Als besonders berüchtigt und hässlich gelten die Hochhäuser im Canarisweg. Etwa seit Anfang der 1980er Jahre gilt die Sozialstruktur des Stadtteils als problematisch. Die ursprünglichen Pläne einer gigantischen Trabantensiedlung wurden in dieser Zeit verworfen. Der Mühlenberg ist nur bis auf etwa 7.000 Einwohner gewachsen, aber für viele gilt er heute dennoch als städtebauliche Fehlplanung.
Die Stadtrandlage mit einem von parkartigen Grünflächen umgebenen Teich und die aufwendige Infrastruktur mit einer großen integrierten Gesamtschule, die das Freizeitheim 'Weiße Rose', Jugendzentrum, Stadtbibliothek, Bezirkssportanlage und andere Angebote beheimatet, im Weiteren einen der größten Sportvereine Hannovers, einen großen Bahnengolfplatz, Stadtbahn und Busbahnhof, ein ökumenisches Kirchencentrum sowie eine kleine Fußgängerzone mit Marktplatz machen den Mühlenberg dennoch in vielerlei Hinsicht attraktiver als sein Ruf ist.
An das Mühlenberger Stadtteilzentrum angrenzend ist der Stadtteil seit den 1990er Jahren mit dem Stadtteil Wettbergen und dessen Neubaubereich Wettbergen-West zusammengewachsen.
Außerdem befinden sich im Stadtteil Mühlenberg zwei große Verwaltungsgebäude der zum e.on-Konzern gehörenden ehemaligen PreussenElektra.
Oberricklingen
Dieser Stadtbezirk ist ein nahezu quadratisches Gebiet mit einer Kantenlänge von etwa einem Kilometer[1]. Im Norden grenzt die kreuzungsfrei zum Schnellweg ausgebaute B65 (Bückeburger Allee) den Stadtteil gegen das Bornumer Industriegebiet ab. Im Osten trennt die Frankfurter Allee, welche Ricklinger Kreisel und Landwehrkreisel verbindet, das alte Ricklingen ab (inoffiziell auch Unterricklingen oder Alt-Ricklingen genannt in Abgrenzung zu Oberricklingen). Im Süden schließt das große Gelände des Ricklinger Friedhofs den Stadtteil ab und im Südwesten der angrenzende Bezirk Wettbergen. Im Westen trennt die B217 nach Hameln (Hamelner Chaussee) den Stadtteil von Mühlenberg. Oberricklingen ist insgesamt nur über wenige Straßen erreichbar, nämlich Göttinger Chaussee, Ricklinger Stadtweg, Wallensteinstraße, Südstrücken und Sauerwinkel, wodurch weite Teile von Durchgangsverkehr entlastet sind.
Die von West nach Ost verlaufende Wallensteinstraße, entlang der auch die Stadtbahn (Linie 3 und 7) verläuft, bildet die Hauptstraße von Oberricklingen, an der sich auch der Marktplatz befindet. Die katholische St.-Augustinus-Gemeinde und die ev.-luth. St.-Thomas-Gemeinde haben in Oberricklingen ihre Kirchen. Die größte Schule (und auch Wahllokal) ist die Martin-Luther-Schule, etwa in der Mitte. Oberricklingen ist im Süden und Westen geprägt von Einfamilienhäusern und Reihenhäusern mit großen Gärten. Im Nordosten dominieren Mehrfamilienhäuser und Blockrandbebauung. Fast alle Gebäude stammen aus der Wiederaufbauzeit kurz nach dem Krieg. Hochhäuser finden sich in Oberricklingen nur zwei, jeweils ganz am Rand. In einem davon ist das Finanzamt Hannover Süd und Hannover Land untergebracht.
Um das Jahr 1200 datieren Urkunden, in denen erstmals Groten Ricklinge und Lutteken Ricklinge ("großes" und "kleines" Ricklingen), wobei das "große" Ricklingen das heutige Alt-Ricklingen ist. Das "kleine" Ricklingen liegt hingegen am 'Boven dem Ypolle', dem Tönniesberg, benannt nach einer ehemals dort befindlichen Kapelle des Heiligen Antonius [2].
In einem heftigen Aufschwung als Folge der Industrialisierung entstand das heutige Oberricklingen als Wohnsiedlung von Arbeitern für das nördlich gelegene Linden, in das Oberricklingen zusammen mit Ricklingen 1913 eingemeindet wurde, bis Linden sieben Jahre später von Hannover eingemeindet wurde. Von 1919 bis 1923 war der Werksflughafen der Hannoverschen Waggonfabrik am Tönniesberg der erste zivile Flughafen Hannovers. Im Zweiten Weltkrieg erlitt Oberricklingen aufgrund der Nähe zu den Bahnanlagen heftige Zerstörungen[3].
Ricklingen


Das Dorf Ricklingen wurde 1913 in die damalige Stadt Linden und mit dieser 1920 in die Stadt Hannover eingemeindet.
Letzter Gemeindevorsteher war Karl Kreipe (*17. November 1857/Linden - † 17. Juli 1937/Braunschweig). Nach ihm wurde 1977 der Kreipeweg (Teil der Beekestraße) in Ricklingen benannt.
Der Stadtteil Ricklingen hat 12.767 Einwohner (Stand: 1. Januar 2006) und liegt im Osten des gleichnamigen Stadtbezirks. Er ist über die Stadtbahnlinien 3, 7 und 17 sowie mit den S-Bahnlinien 1, 2 und 5 aus der Innenstadt von Hannover erreichbar. Ricklingen ist begrenzt im Norden von Damm der Eisenbahnstrecke in Richtung Weetzen/Hameln und der Güterumgehungsbahn, im Osten von der Leine-Masch, im Süden vom Ricklinger Holz und im Westen durch die Frankfurter Allee und die Göttinger Chaussee, die als B3 bis zum Bau der A7 ein Teilstück der Hauptverkehrsachse Nord-Süd durch Hannover war. Zentraler Mittelpunkt bildet der Schünemannplatz. Auf dem nördlicher gelegenen August-Holweg-Platz findet donnerstags der Wochenmarkt statt. Das Freizeitheim Ricklingen (Haltestelle Beekestraße) beherbergt das Bürgeramt und die Stadtbibliothek und ist im hannoverschen Karneval eine Sitzungshochburg. Die ev.-luth. Michaelis-Kirchengemeinde (seit 1877) mit einer neugotischen Kirche an der Stammestraße umfasst das Gebiet östlich des Ricklinger Stadtwegs, die Maria-Magdalenen-Kirchengemeinde das Gebiet westlich davon.
Im alten bäuerlichen Dorfkern liegt die Edelhofkapelle aus dem 14. Jahrhundert mit Glasmalereien von Charles Crodel (1960). Im 30-jährigen Krieg lagerte Tilly im Wrampenhof an der Düsternstraße (jetzt steht dort ein Seniorenheim). Im Februar 1946 wurde Ricklingen von einer großen Überschwemmung heimgesucht (Hochwassermarken am Pfarrhaus in der Pfarrstraße und an dem Haus Beekestraße 55). In der Folge entstand ein Hochwasserschutzdeich mit einem Deichtor in der Düsternstraße. Im Telefunken-Gebäude an der Göttinger Chaussee entwickelte Walter Bruch 1962 das PAL-Farbfernsehsystem, mit dem in Deutschland ab 1967 Farbfernsehen eingeführt wurde.
Die Ricklinger Kiesteiche südöstlich des Zentrums bieten den Hannoveranern Naherholungsmöglichkeiten.
In Ricklingen sind zwei bekannte Rugby-Vereine beheimatet, der Deutsche Rugby-Club Hannover 1905 sowie 08 Ricklingen. Beide Vereine konnten mehrfach die deutschen Meisterschaften im Rugby für sich entscheiden. Der DRC Hannover errang 1988, jährlich von 1998 bis 2002 und 2005 die Meisterschaft. 08 Ricklingen konnte die Deutsche Meisterschaft in den Jahren 1950, 1960 und 1974 für sich entscheiden. Der Stadtteil hat auch bekannte Fußballvereine: den TuS Ricklingen und die Sportfreunde Ricklingen, die von 1996 bis 1999 in der Regionalliga spielten.
Wettbergen
Wettbergen wurde am 1. März 1974 der Stadt Hannover eingemeindet.
Erstmalig wurde Wettbergen 1055 erwähnt. Der Name stammt vom altsächsischen Wort Hvat (de: scharf) und bedeutet soviel wie Ortschaft am steilen Hang.
Der Stadtteil liegt im Südwesten des Stadtbezirks. Im Kerngebiet ist die dörflich geprägte Struktur noch deutlich zu erkennen. In den 1980er und 1990er Jahren wuchs Wettbergen erheblich durch Bebauung der bis dahin noch nicht bebauten Seite der Bundesstraße 217 unter dem Namen 'Wettbergen-West' auf einer Fläche, die eigentlich eher eine Erweiterung des Zentrums des angrenzenden Stadtteils Mühlenberg darstellt. Wettbergen ist ein beliebter Stadtteil für Familien wegen seiner 'grünen' Stadtrandlage mit vielen Einfamlilienhaus-Neubauten bei für seine Lage relativ guter Infrastruktur. Neben der Grundschule Wettbergen und der Henning-von-Tresckow-Grundschule befinden sich außerdem gleich drei Gesamtschulen (IGS Mühlenberg, KGS Hemmingen, KGS Ronnenberg) in einem Umkreis von 2 km. Ebenfalls ist Wettbergen die Heimat des Fussballvereins TuS Wettbergen, der zur Zeit in der Bezirksliga spielt.
Seit 1999 ist 'Wettbergen West' Endpunkt der Stadtbahn (Linien 3 und 7); dieser trägt aber die Bezeichnung 'Wettbergen'.
Geschichtliches
In Ricklingen wurde am 28. August 1905 die erste 400-Meter-Aschenbahn für Leichtathleten eingeweiht. Allerdings wurde sie wegen ihrer ungünstigen Lage kaum genutzt.
Literatur
- Hartmut Herbst; Erhardt Krübbe: Bornum. Vom Bauerndorf zum Stadtteil. Geschichte eines hannoverschen Stadtteils in Texten und Bildern. Hannover: Kulturamt 1992. (Stadtteilkulturarbeit. 4)
- Victor Jürgen v. der Osten: Auf den Spuren Alt-Ricklingens. Hannover: Reichold 1995. ISBN 3-930459-10-8
Quellen
- ↑ Satellitenbild von Oberricklingen auf Google-Maps
- ↑ Geschichte von Ricklingen
- ↑ Gegenwart von Oberricklingen
Weblinks
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