Bergkarabach und Medizinische Universität Graz: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Infobox Hochschule |
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{{Dieser Artikel|behandelt die geographische Region Bergkarabach, für die gleichnamige [[Republik Bergkarabach]] siehe dort.}} |
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| Name = |
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[[Bild:Nagorno-Karabakh Occupation Map.jpg|thumb|300px|Aserbaidschan mit dem früheren Autonomen Gebiet Bergkarabach (dunkelbraun) und den armenisch kontrollierten Gebieten (hellbraun).]] |
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| Logo = Logo_Med_Uni_Graz.jpg |
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[[Bild:Nagorno Karabakh03.png|thumb|300px|Orte in Bergkarabach]] |
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| Motto = |
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| Gründungsdatum = 1. Januar 2004 |
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'''Bergkarabach''' ([[Armenische Sprache|armenisch]] {{lang|hy|Լեռնային Ղարաբաղ}}/''Lernajin Gharabagh'', wissenschaftliche Transliteration ''Lernayin Łarabał''; [[Aserbaidschanische Sprache|aserbaidschanisch]] ''Dağlıq Qarabağ'' oder ''Yuxarı Qarabağ'', ''gebirgiger schwarzer Garten'' oder ''oberer schwarzer Garten'') ist eine mehrheitlich von [[Armenier]]n bewohnte Region im Südosten des [[Kaukasus#Kleiner Kaukasus|Kleinen Kaukasus]], welche zwischen [[Armenien]] und [[Aserbaidschan]] umstritten ist. Gebräuchlich ist außerdem die von der russischen Bezeichnung Нагорный Карабах abgeleitete Transkription „Nagorny Karabach“. |
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| Ort = [[Graz]], [[Österreich]] |
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| Leitung = Univ.-Prof. Dr. Josef Smolle |
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Als politischer Begriff wird Bergkarabach oft mit dem ehemaligen ''Autonomen Gebiet Bergkarabach'' innerhalb der früheren [[Aserbaidschanische SSR|Aserbaidschanischen SSR]] gleichgesetzt (siehe Karte), das unter anderen nach Ansicht der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] und des [[Europarat|Europarates]] weiterhin Teil des Staatsgebietes Aserbaidschans ist. Gleichwohl ist das Gebiet seit knapp hundert Jahren zwischen [[Armenien|Armeniern]] und [[Aserbaidschan|Aserbaidschanern]] umstritten. |
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| Leitungstitel = Rektor |
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| Studentenzahl = 4.335 <small>''(Stand: 11. November 2007)'' </small> |
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Nach dem Zusammenbruch der [[Sowjetunion]] 1991 entzündete sich ein militärischer Konflikt. Seit 1992 ist Bergkarabach zu einem großen Teil von Truppen der international nicht anerkannten [[Republik Bergkarabach]] kontrolliert, die sich am 2. September 1991 für unabhängig von Aserbaidschan erklärte und die dieses Gebiet beansprucht. Rund ein Drittel der Waffenstillstandslinie vom 12. Mai 1994 wird allerdings von Truppen der [[Armenien|Republik Armenien]] gehalten. |
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| Mitarbeiterzahl = |
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| davon Professoren= |
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Die heutige Einwohnerzahl liegt bei etwa 150.000, nach dem Exodus der Aserbaidschaner zum allergrößten Teil Armenier. |
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| Trägerschaft = staatlich |
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| Jahresetat = |
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== Geographie und Begrifflichkeiten == |
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| Website = [http://www.meduni-graz.at www.meduni-graz.at] |
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Die Bezeichnung '''Karabach''' setzt sich aus ursprünglich persischen und türkischen Wortbestandteilen zusammen. In der aserbaidschanischen Sprache bedeutet "qara" schwarz und "bağ" der Garten, zusammen bedeuten sie in etwa soviel wie „schwarzer Garten“. In der Vergangenheit wurden die Grenzen der Siedlungsgebiete nie genau festgelegt und änderten sich über die Jahrhunderte auch. Allgemein kann man sagen, dass es das Gebiet ist, das ein Dreieck zwischen dem [[Sewansee]], der [[Kura]] und dem [[Aras (Fluss)|Aras]] bildet. Das gebirgige Land '''Bergkarabach''' ist weitgehend identisch mit dem ehemaligen '''Autonomen Gebiet Bergkarabach''' innerhalb der früheren [[Aserbaidschanische SSR|Aserbaidschanischen SSR]]. Jenes umfasste 4400 km². Hauptstadt war ''[[Stepanakert]]'' (in sowjetischer Zeit nach [[Stepan Schahumjan]] benannt und heutiger armenischer Name der Stadt) bzw. ''Xankəndi'' (aserbaidschanischer Name der Stadt). Historisch ist die Stadt auch unter der alten Umschrift „Chankendi“ bekannt. |
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Die '''Medizinische Universität Graz''' ist eine [[Medizinische Universität]] in [[Österreich]]. |
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[[Bild:Zmf_center_of_medical_research_graz.jpg|thumb|Das Zentrum für Medizinische Grundlagenforschung]] |
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Bergkarabach fällt nach Osten hin zur Kuraniederung hin ab, fast alle Flüsse fließen von Westen nach Osten, darunter der [[Worotan]]. Im Laufe der Jahrtausende sind dabei [[Canyon]]s entstanden. Die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt 11 Grad Celsius (zum Vergleich: Deutschland 8,4). Die Armenier nutzen für Bergkarabach vor allem die Bezeichnung '''[[Arzach]]''' ([[Armenische Sprache|armenisch]] Արցախ', in wissenschaftlicher Transliteration ''Arc‘ax'', in englischer Transkription ''Artsakh),'' die sich ursprünglich auf eine Provinz des [[Geschichte_Armeniens#Die_Artaxidendynastie|antiken armenischen Königreiches]] bezog. |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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Seit Inkrafttreten des [[Universitätsgesetz 2002|Universitätsgesetzes 2002]] am [[1. Januar]] [[2004]] ist die Med Uni Graz (ebenso wie die [[Medizinische Universität Wien]] und die [[Medizinische Universität Innsbruck]]) eine eigenständige [[Universität]], die aus der ehemaligen Medizinischen [[Fakultät (Hochschule)|Fakultät]] der [[Karl-Franzens-Universität Graz]] hervorgegangen ist. Die Gründung der Medizinischen Fakultät erfolgte im Jahr [[1863]] durch [[Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn)|Kaiser Franz Joseph I.]]. <br> |
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Die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Graz war vor der Aufspaltung der beiden Universitäten ein Teil der [[Universitätsbibliothek Graz]]. |
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==Gremien und Leitung== |
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Über die ältere Siedlungsgeschichte der Region liegen nur wenige verlässliche Informationen vor. Nach armenischer Auffassung war Bergkarabach mindestens seit dem Mittelalter mehrheitlich armenisch besiedelt und dem christlich-armenischen Kulturkreis zugehörig. In Folge der arabischen Besetzung im 8. Jahrhundert stand Karabach unter der Kontrolle verschiedener vorwiegend islamischer Völker, z. B. [[Kurden]], [[Araber]], [[Lesgier]], [[Perser (Volk)|Perser]] und ins [[Niederkarabach]] zugewanderten [[Turkvölker|Turk-Stämmen]]. Spätestens Anfang des 19. Jahrhunderts stellten die dem islamischen Kulturkreis zugehörigen Ethnien die Bevölkerungsmehrheit in der Region. |
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===Rektorat=== |
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[[Bild:C16_air_ambulance_front.jpg|thumb|right|[[Rettungshubschrauber|NAH]] [[Christophorus Flugrettungsverein|Christophorus 16]] am Hubschrauberlandeplatz der Univ.Klinik für Kinderchirurgie]] |
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Das Rektorat leitet Univ.-Prof Dr. Josef Smolle, seine Vizerektoren sind Univ.-Prof. Dr. Gilbert Reibnegger für den Bereich [[Studium]] und [[Lehre]], Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Tscheliessnigg für den [[Klinik|Klinischen Bereich]], sowie Univ.-Prof. Dr. Hellmut Samonigg für Strategie und Innovation.<ref> ''[http://www.meduni-graz.at/rektorat/ Website der MedUni Graz]''</ref>. |
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In der Sitzung des [[Universitätsrat]]s am 18.4. werden neue Vizerektoren bestellt.<ref> ''[https://online.meduni-graz.at/mug_online/wbMitteilungsblaetter.display?pNr=7824 Mitteilungsblatt vom 2.4.2008]''</ref> |
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===Senat=== |
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[[Image:Gandzasar monastic complex NKR.jpg|thumb|right|Das Kloster von [[Gandzasar]] welches 1240 fertig gestellt wurde.]] |
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Der Akademische Senat besteht aus 10 Mitgliedern der Professorenkurie, 5 studentischen Mitgliedern, 3 Angehörigen des Mittelbaus sowie einer Vertreterin des allgemeinen Universitätspersonals. |
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[[Bild:Russia Caucusus 1882.jpg|thumb|Grenzen im Jahre 1882]] |
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Als Vorsitzender des Senats leitet Univ.-Prof. Dr. Rudolf Bratschko die Sitzungen. |
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Bis ins 18. Jahrhundert konnten sich lokale armenische Fürstentümer halten, die als Vasallenherrscher der Khane von Gäncä und [[Khanat Karabach|Karabach]] regierten. 1805 unterstellte sich der Khan von Karabach dem [[Russisches Reich|Russischen Reich]]. 1813 trat Persien im [[Friede von Gulistan|Vertrag von Golestan]] Karabach und andere Khanate an Russland ab, wobei Karabach Teil des Gouvernements [[Elisawetpol]] wurde (siehe Karte). Nach dem [[Russisch-Persischer Krieg (1826–1828)|Russisch-Persischen Krieg]] von 1827/28 siedelten viele Armenier aus dem persischen Herrschaftsgebiet nach Bergkarabach über. Die meisten Armenier in Bergkarabach sind deshalb Abkömmlinge dieser Zugewanderten, denn es gab damals weniger Armenier in Bergkarabach als heute. Für das bessere Verständnis des Konflikts ist wichtig, dass die Armenier sich mit dem nach Süden drängenden Russischen Reich verbündeten, weil sie eine christliche Schutzmacht bzw. Oberherrschaft wünschten, was Russland zupass kam, während sich die Muslime von den Russen unterdrückt fühlten. |
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===Universitätsrat=== |
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Der Senat bestellte Univ.-Prof. Dr. Georg Bretthauer, Univ.-Prof. Dr. Reinhard Krepler sowie Univ.-Prof. Dr. Joseph Marko als Mitglieder des Universitätsrates. Die Bundesregierung entsandte Dr. Michaela Moritz, Dr. Cattina Maria Leitner und Univ.-Prof. Mag. Dr. Ursula Schneider. Als siebtes Mitglied wurde in der Sitzung am 1. April 2008 DI Heinz Felsner gewählt.<ref> ''[https://online.meduni-graz.at/mug_online/wbMitteilungsblaetter.display?pNr=7824 Mitteilungsblatt vom 2.4.2008]''</ref> |
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== Studium == |
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Nach der [[Oktoberrevolution]] von 1917 erhoben sowohl [[Armenien]] als auch Aserbaidschan Anspruch auf Bergkarabach. Das „Zentralkomitee der Sowjetrussischen Kommunistischen Partei“ gliederte es im Juli 1921 als sog. [[Autonomes Gebiet (Sowjetunion)|Autonomes Gebiet]] der [[Aserbaidschanische SSR|Aserbaidschanischen SSR]] an (offiziell seit 1923). Lange blieb es still um Bergkarabach, bis es in den 60er Jahren erneut zu vereinzelten Unruhen kam. Die Armenier fühlten sich diskriminiert und waren besorgt, weil ihr Anteil an der Bevölkerung in Berg-Karabach langsam, aber stetig abnahm (1926: 93,5 % 1989: 77 %). |
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=== Studium regulare === |
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[[Bild:Hospital_graz_surgical_tower.jpg|thumb|Der Chirurgie-Turm an der Univ.Klinik Graz]] |
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Folgende ordentliche [[Studium|Studien]] können an der Medizinischen Universität Graz belegt werden: |
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* Diplomstudium [[Humanmedizin]] (O 202) |
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=== Von 1988 bis zum Ende der Sowjetunion === |
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* Diplomstudium [[Zahnmedizin]] (O 203) |
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* [[Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft]] (O 090) |
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* Bakkalaureatsstudium der [[Pflegewissenschaft|Gesundheits- und Pflegewissenschaft]] (O 033 300) |
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* Masterstudium der [[Pflegewissenschaft|Gesundheits- und Pflegewissenschaft]] (O 066 330) |
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* [[PhD|PhD - Studium]] (094) |
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Der Studienplan "Rigorosenstudium Humanmedizin (O 201)" läuft 2011 aus. Erstinskriptionen sind in diesem nicht mehr möglich. |
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1988 eskalierte der Konflikt. Es gab Schießereien mit mehreren hundert Toten und Massendemonstrationen in Armenien und Aserbaidschan. Am 28. und 29. Februar kam es in der Stadt [[Sumqayıt]], nördlich der aserbaidschanischen Hauptstadt [[Baku]] auf der Halbinsel [[Abşeron]], zu anti-armenischen [[Sumqayıt-Pogrom|Pogrom]]en, bei denen Dutzende Armenier ums Leben kamen. In der Folge kam es zu beidseitigen Ausweisewellen der jeweiligen Minderheit, die zu bewaffneten Auseinandersetzungen führten, die auch Truppen der sowjetischen Armee der schon sehr schwachen Zentralregierung in Moskau nicht zu beenden wussten. |
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=== Zugangsbeschränkungen === |
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== Der Krieg um Bergkarabach von 1992 bis 1994 == |
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==== Wintersemester 05/06 ==== |
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Der Konflikt, der anfangs noch mit Flinten ausgetragen wurde, weitete sich zu einem modernen [[Krieg]] aus. Zu Beginn war die Lage vollkommen chaotisch, weil die innenpolitische Situation in Armenien und Aserbaidschan extrem instabil war. Außerdem kämpften aus der sowjetischen Armee desertierte Russen, Ukrainer und andere als Söldner mit auf beiden Seiten. Im Januar und Februar unterlag die neu formierte aserbaidschanische Armee den zum Teil von regulären russischen Truppen (unter anderem dem 366. russischen motorisierten Schützenregiment) unterstützten [[paramilitärisch]]en Einheiten der Karabach-Armenier in Bergkarabach (siehe auch [[Monte Melkonian]]). Am 8. Mai 1992 eroberten armenische Einheiten [[Şuşa]]. |
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Im Wintersemester 05/06 konnten sich - nach einem dementsprechenden Urteil des [[EuGH]] - auch Studienwerber inskribieren, die in ihrem Heimatland keinen Studienplatz vorweisen konnten, was einen Ansturm vor allem deutscher Studienwerber auslöste. Da die Medizinischen Universitäten [[Wien]] und [[Innsbruck]] nur eine begrenzte Anzahl von Studierwilligen aufnahmen und die Med Uni Graz als einzige österreichische Medizin-Uni allen Studierenden den Zugang ermöglichte, studierten im Wintersemester knapp 3000 Erstsemestrige in einem "virtuellen Semester", zum Auswahlverfahren am Ende des Semesters (16. und 17. Jänner 2006) traten knapp 1200 Studierende an - die 109 Besten bekamen einen fixen Studienplatz, alle anderen Studierenden wurde von der Universität vom Studium der Human- bzw. Zahnmedizin abgemeldet und sind für das Sommersemester 2006 in den jeweiligen Studienrichtungen nicht zulassungsfähig. |
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==== Wintersemester 06/07 ==== |
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Aserbaidschan war sowohl in Bezug auf die Anzahl der Soldaten als auch auf die technische Ausrüstung anfangs überlegen. Mit der Unterstützung durch die Streitkräfte Armeniens wurden jedoch die aserbaidschanischen Militäreinheiten hinter die heutige Demarkationslinie zurückgedrängt, wobei 15,25 % des aserbaidschanischen Territoriums besetzt wurden. Seit dem 12. Mai 1994 ruhen die Waffen. Beide Seiten nahmen im Verlauf des Krieges [[ethnische Säuberung]]en vor, die bei weitem schlimmer waren als das Pogrom von Sumgait. Es starben schätzungsweise 17.500 Armenier und 25.500 Aserbaidschaner, 700.000 bis 1.000.000 Aserbaidschaner und 300.000 Armenier wurden zu Flüchtlingen. Einer der traurigsten Höhepunkte in der Auseinandersetzung war das [[Massaker von Xocalı]] am 25. Februar 1992, bei dem angeblich in nur wenigen Stunden über 600 [[Aserbaidschan|aserbaidschanische]] Zivilisten von [[Armenier|armenischen]] Verbänden getötet wurden. Die armenische Seite bestreitet dies. Überhaupt bestreiten beide Seiten, im Laufe des Konfliktes ethnische Säuberungen begangen zu haben, was internationale Beobachter allerdings weder in diesem konkreten Fall noch im Allgemeinen für glaubwürdig halten. |
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Im Wintersemester 06/07 wurden die Studierenden nach ihrem schulischen Vorwissen in auf der Basis eines Multiple-Choice-Tests zu medizin-relevanten Grundlagenfächern wie [[Biologie]], [[Chemie]], [[Physik]], [[Mathematik]] sowie zum Verständnis naturwissenschaftlicher Texte selektiert, außerdem durchliefen die Studienwerber ein sogenanntes "Kennenlerninterview", das allerdings nicht in die Reihung miteinbezogen wurde. Für die insgesamt 160 verfügbaren Studienplätze in Human- und Zahnmedizin im Wintersemester 06/07 meldeten sich 915 Studienwillige an, davon 545 Österreicher und 295 Deutsche. |
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==== Wintersemester 07/08 ==== |
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Zur Zeit bildet die [[Republik Bergkarabach]], die den Großteil des ehemaligen Autonomen Gebietes Bergkarabach und westlich davon liegende aserbaidschanische Bezirke umfasst, ein international nicht anerkanntes [[stabilisiertes De-Facto-Regime]], in dem nach Vertreibungen praktisch keine Aserbaidschaner mehr leben. Ein Anschluss an Armenien wird mittelfristig erstrebt, stößt jedoch auf internationaler Seite weitgehend auf Zurückhaltung oder auf Ablehnung (vor allem der [[Turkstaat]]en). Auch die Republik Armenien erkennt die Unabhängigkeit Bergkarabachs offiziell (noch) nicht an, um die Situation nicht weiter zu verschärfen. Sie führt Friedensverhandlungen mit Aserbaidschan. Sowohl der gegenwärtige Staatspräsident Armeniens als auch der Ministerpräsident stammen aus Karabach. |
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Ebenso wie im Vorjahr wurden die Studienbewerber nach ihrem schulischen, naturwissenschaftlichen Vorwissen sowie grundlegendem Textverständnis selektiert. Letzteres findet sich in ähnlicher Form auch im [[Eignungstest für das Medizinstudium]] der Universitäten Wien und Innsbruck. Die Anzahl der Studienplätze wurde im Wintersemester 07/08 auf insgesamt 300 (davon 276 Human- und 24 Zahnmedizin) signifikant erhöht. |
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Es traten 639 Bewerber an - darunter 517 aus Österreich, 110 aus EU-Staaten und zwölf aus Nicht-EU-Staaten. |
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== Besonderheiten und Gemeinsamkeiten mit anderen Konflikten == |
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Durch die in Österreich geltende Quotenregelung gingen 75 Prozent der Studienplätze an Bewerber mit österreichischem Reifeprüfungszeugnis, 20 Prozent an Bewerber mit einem Reifezeugnis eines EU-Staats und fünf Prozent an Bewerber aus anderen Ländern. |
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Es ist erstens ein ''territorialer [[Konflikt]]'', weil Ansprüche auf ein [[Territorium]] erhoben werden, die eine andere Seite nicht anerkennt. Zweitens ist es ein ''ethnischer Konflikt''. Dennoch handelt es sich nicht um einen klassischen ''ethno-territorialen Konflikt'', weil darin ein [[Staat]] und eine [[Ethnie]] jeweils eine Einheit bildeten. Beim Konflikt um Bergkarabach bestehen gleichzeitig territoriale Ansprüche von Staaten ''und'' von einer Ethnie (die Karabach-Armenier/ -Aserbaidschaner). Dennoch bestehen auch in dieser eingeschränkten Hinsicht Parallelen zu anderen Konflikten im postsowjetischen Raum, beispielsweise die Konflikte in [[Abchasien]], [[Südossetien]] (beide [[Georgien]]) oder [[Transnistrien]] ([[Moldawien]]). |
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Dies führte in diesem Jahr zum Kuriosum, dass zwei der Bewerber aus Nicht-EU-Staaten einen Studienplatz trotz Minuswertung beim Aufnahmetest erhielten. |
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=== Universitätslehrgänge === |
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== Der Konflikt aus völkerrechtlicher Sicht == |
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Neben den ordentlichen Studiengängen werden an der Med Uni Graz auch Universitätslehrgänge angeboten: |
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* Public Health |
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Im Bergkarabach-Konflikt steht das Recht auf Selbstbestimmung eines Volkes (siehe Israel, Kosovo) dem Recht auf [[territoriale Integrität]] eines Staates gegenüber. |
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* Lehrgang für Medizinische Führungskräfte |
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* Public Health im Pflegewesen |
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* Interdisziplinäre Frühförderung & Familienbegleitung |
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* Universitätslehrgang für Ärztinnen und Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst |
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* Dermoscopy (E-Learning ULG) |
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* Master in kardiorespiratorischer Physiotherapie |
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=== Die Position Armeniens === |
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Am 31. August 1991 erklärte die Aserbaidschanische SSR ihren Austritt aus der UdSSR gemäß Art. 72 der [[Verfassung der UdSSR von 1977]], der das Recht zum „freien Austritt aus der UdSSR“ garantierte. Ein Regulierungsmechanismus wurde durch das Gesetz der UdSSR vom 3. April 1990 „Über das Verfahren der Entscheidung von Fragen, die mit dem Austritt einer Unionsrepublik verbunden sind“ geschaffen. Dort war ein Schutz für die einer Unionsrepublik Angehörigen Autonomen Gebiete bzw. Autonomen Republiken festgeschrieben: das Recht, sich durch Volksabstimmung gegen den Austritt der UdSSR zu entscheiden und außerdem über ihren Rechtsstatus selbst zu bestimmen. Diese Möglichkeit nahm Bergkarabach am 2. September 1991 wahr und erklärte sich zur Unionsrepublik im Staatsverband der UdSSR, was durch Volksabstimmung am 10. Dezember 1991 bestätigt wurde. Prof. Dr. Otto Luchterhandt, Universität Hamburg: „Als nach dem Untergang der UdSSR (25. Dezember 1991) die Republik Aserbaidschan international anerkannt und in die KSZE/OSZE aufgenommen wurde, gehörte ihr deswegen nach damals geltendem UdSSR-Recht die Republik Bergkarabach schon gar nicht mehr an. Für den Rechtsstatus von Bergkarabach hatte daher die völkerrechtliche Anerkennung Aserbaidschans durch die Staatengemeinschaft unmittelbar keine Bedeutung, da die völkerrechtliche Anerkennung eines Staates sich nur auf den Staat als solchen, als „abstraktes Subjekt“, nicht aber auf seine konkreten Grenzen bezieht.“<ref> http://www.deutsch-armenische-gesellschaft.de/dag/vorr.htm</ref>. Formal beansprucht die Republik Armenien Bergkarabach nicht für sich, sondern unterstützt lediglich die [[Republik Bergkarabach]] in ihrem Kampf um Unabhängigkeit. |
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=== Die Position Aserbaidschans === |
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Die Abschaffung der Autonomie von Bergkarabach hängt mit der Sonderentscheidung des aserbaidschanischen Parlaments vom 26. November 1991 zusammen. Gemäß Artikel 4 des Verfassungsgesetzes über die Unabhängigkeit der Republik Aserbaidschan vom 18. Oktober 1991 blieb die Verfassung der Aserbaidschanischen SSR von 1978 in Kraft. Artikel 70 der Verfassung von 1978: „Das Territorium der Aserbaidschanischen SSR darf ohne ihre ausdrückliche Zustimmung nicht geändert werden.“ Artikel 78: „Der Aserbaidschanischen SSR gehören die [[Autonome Republik Nachitschewan|Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Naxçıvan]] und das Autonome Gebiet Bergkarabach (AGBK) an.“ (Nach z.B. dem [[Vertrag von Kars]]) Artikel 83: „Das AGBK ist ein autonomes Gebiet innerhalb der Aserbaidschanischen SSR.“ Artikel 114: „Nur der Oberste Sowjet der Aserbaidschanischen SSR ist befugt, über die Grenzen des AGBK zu entscheiden.“ Die Entscheidung über die Unabhängigkeit Bergkarabachs wurde von der Versammlung angenommen, deren Legislaturfrist bereits am 30. September 1990 abgelaufen war und bei der die Vertreter des Bezirks Schaumjan anwesend waren, der kein Teil des Verwaltungsgebiets des AGBK war und deren Entscheidung von der Versammlung der Volksdeputierten der UdSSR ohne jegliche Reaktion blieb. Offiziell und völkerrechtlich gesehen ist das Gebiet immer noch aserbaidschanisches Territorium. In den gegenwärtigen Grenzen wurde Aserbaidschan im März 1992 in die [[UNO]] aufgenommen und wurde als solches auch von Armenien anerkannt. Bis Ende 1991 gab es keine UdSSR mehr, die die „hypothetische“ und „höchst zweifelhafte Rechtmäßigkeit der Volksabstimmung“ in Bergkarabach hätte anerkennen können. |
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== Siehe auch == |
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=== Parteinahme in der UNO für Aserbaidschan === |
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*[[Österreichische Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen]] |
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Der Weltsicherheitsrat verabschiedete 1993 vier Resolutionen bezüglich der Bergkarabach-Frage, die den Abzug der armenischen Truppen aus den besetzten aserbaidschanischen Bezirken forderten<ref>http://www.state.gov/p/eur/rls/or/13508.htm</ref>. Der [[Europarat]] hat die „Separation von 15,25 % des aserbaidschanischen Staatsgebietes“ (Bergkarabach und Nachbarbezirke) durch die armenischen Militäreinheiten Bergkarabachs zuletzt in einer Resolution vom Januar 2005 als „rechtswidrig“ gerügt <ref>http://assembly.coe.int/Documents/AdoptedText/TA05/ERES1416.htm</ref>. |
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Am 14. März 2008 verabschiedete die UN-Vollversammlung mit 39 Stimmen, bei sieben Gegenstimmen und 100 Enthaltungen eine Resolution zum Konflikt um Bergkarabach, in der sie von Armenien einen „sofortigen und vollständigen Abzug der Truppen aus den besetzten aserbaidschanischen Gebieten“ fordert.<ref>http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=25986&Cr=general&Cr1=assembly</ref> |
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== Weitere politische Entwicklung == |
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1992 hat die Minsker Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (seit 1994 OSZE, zwischen 1975 und 1994 Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa – KSZE) ihre Arbeit aufgenommen, deren wichtigste Aufgabe es ist, einen internationalen Beitrag zur friedlichen Lösung des Bergkarabach-Konfliktes zu leisten. Zu den Mitgliedern dieses Gremiums gehörten seinerzeit (1992) neben den direkt am Konflikt beteiligten Seiten neun weitere Staaten (Russland, die USA, Frankreich, die Türkei, Deutschland, Italien, Weißrussland, die Tschechoslowakei und Schweden). Seit 1997 wird dieses Gremium von einer dreiköpfigen russisch-amerikanisch-französischen Gruppe von Ko-Vorsitzenden geleitet. Sie unternehmen regelmäßige Reisen in die Krisenregion und unterbreiten den beteiligten Seiten verschiedene Lösungsvorschläge, die vollendete Tatsachen (armenische Kontrolle über Bergkarabach und die sechs umliegenden aserbaidschanischen Bezirke) mit der territorialen Integrität Aserbaidschans zu vereinbaren suchen. Doch diese Vorschläge und auch die 1994 während der Budapester Gipfelkonferenz der OSZE erzielten scheinbaren Durchbrüche im Konfliktlösungsprozess blieben erfolglos. |
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Der Konflikt hatte weitreichende Folgen, indem die durch ihn verursachten innenpolitischen Krisen in beiden Ländern mehrmals zum Sturz der amtierenden Staats- und Regierungschefs führten. Nach dem aserbaidschanischen Präsidenten [[Əbülfəz Elçibəy]] musste auch der armenische Präsident [[Lewon Ter-Petrosjan]] Anfang Februar 1998 wegen des Bergkarabach-Konflikts zurücktreten. <!-- Genauere Gründe sollten hier stehen! --> |
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Seit 1998 sind die Friedensverhandlungen zwischen Aserbaidschan und Armenien auf die Ebene der in unregelmäßigem Turnus stattfindenden Zusammentreffen der aserbaidschanischen und armenischen Präsidenten verlegt worden. In beiden beteiligten Ländern wächst eine durch Krieg oder Flüchtlingselend geprägte Generation heran, die Zivilgesellschaften sind schwach. Eine Bewegung wie „[[Peace Now|Frieden jetzt!]]“ in [[Israel]] scheint in der gegenwärtigen Periode der Unversöhnlichkeit reine Utopie zu sein. Ganz im Gegenteil versuchen die Oppositionsparteien eher, sich mit besonderem Nationalismus zu profilieren. Es wird angenommen, ohne Druck von außen werde es in absehbarer Zeit keine Lösung geben. |
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„Die politische, sicherheitspolitische und wirtschaftliche Zukunft Aserbaidschans und Armeniens liegt in der gemeinsamen Mitgliedschaft in der NATO und in der EU. Doch dieses Ziel wird nur zu realisieren sein, wenn zuvor der Nagorny-Karabach-Konflikt politisch am Verhandlungstisch gelöst ist. Armenien wird sich aus Berg-Karabach und den besetzten aserbaidschanischen Gebieten vollständig zurückziehen müssen. Im Gegenzug wird Aserbaidschan Nagorny-Karabach einen autonomen Status zuerkennen müssen, der eine armenische Regierung in Stepanakert akzeptiert. Der Korridor von Nagorny-Karabach nach Armenien muss durch eine UN-Friedenstruppe gesichert werden. Beide Staaten werden Gewinner einer politischen Lösung des Nagorny-Karabach-Konfliktes sein.“ ([[#Literatur|Lit.]]: Rau, S. 95) |
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Die Besetzung Bergkarabachs und anderer Aserbaidschanischer Gebiete durch Armenien belastet das Verhältnis zur [[Türkei]], da die Türkei sich selbst als Schutzmacht [[Aserbaidschan]]s versteht. Als Folge der Besatzung verhängte die Türkei gegenüber Armenien ein Embargo. |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references/> |
<references/> |
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== Literatur == |
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*Ferhat Avsar: ''Schwarzer Garten im Land des ewigen Feuers. Entstehungsgeschichte und Genese des Karabach-Konflikts'''. Manzara Verlag, Darmstadt 2006, ISBN 3-939795-00-3 |
|||
*Emil Souleimanov: ''Der Konflikt um Berg-Karabach''. In: OSZE-Jahrbuch. – 10 (2004), Bd. 10 (2004), S. 217–236 |
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*Haig E. Asenbauer: ''Zum Selbstbestimmungsrecht des armenischen Volkes von Berg-Karabach''. Wilhelm Braumüller, Wien 1993. (Reihe Ethnos Bd. 41) ISBN 3-7003-0978-3 |
|||
*Johannes Rau: ''Der Nagorny-Karabach-Konflikt (1988–2002)''. Verlag Dr. Köster, Berlin 2003, ISBN 3-89574-510-3 |
|||
*Hravard Hakobian, Manfred Richter (Hrsg.): ''Armenisches Berg-Karabach/Arzach im Überlebenskampf: christliche Kunst, Kultur, Geschichte''. Edition Hentrich, Berlin 1993, ISBN 3-89468-072-5 |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* [http://www.meduni-graz.at Homepage] |
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* [http://karabakh.co.uk/ Internetseite über Geschichte und Kultur der Aserbaidschaner von Karabach] (Englisch) |
|||
* [http://www.lkh-graz.at LKH Universitätsklinikum Graz] |
|||
* [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/538020/ „Staat ohne Anerkennung“] (DLF, Europa heute, 01.09.2006) |
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* [http://oeh.meduni-graz.at HochschülerInnenschaft] |
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* [http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/europe/country_profiles/3658938.stm BBC] über Bergkarabach (Englisch) |
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* [http://www. |
* [http://www.medforumgraz.at Portal der StudentInnen an der Medizinischen Universitaet Graz] |
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{{Navigationsleiste Universitäten in Österreich}} |
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{{Koordinate Artikel|47_04_45_N_15_26_58_E_type:landmark_region:AT-6|47° 4' 45" N, 15° 26' 58" O}} |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Universität in Österreich|Graz]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Medizinische Hochschule|Graz]] |
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[[Kategorie:Graz]] |
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[[Kategorie:Krankenhaus in Österreich|Graz]] |
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[[Kategorie:Universitätskrankenhaus|Graz]] |
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[[en:Medical University of Graz]] |
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Version vom 22. April 2008, 08:41 Uhr
Medizinische Universität Graz | |
---|---|
![]() | |
Gründung | 1. Januar 2004 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Graz, Österreich |
Rektor | Univ.-Prof. Dr. Josef Smolle |
Studierende | 4.335 (Stand: 11. November 2007) |
Website | www.meduni-graz.at |
Die Medizinische Universität Graz ist eine Medizinische Universität in Österreich.

Geschichte
Seit Inkrafttreten des Universitätsgesetzes 2002 am 1. Januar 2004 ist die Med Uni Graz (ebenso wie die Medizinische Universität Wien und die Medizinische Universität Innsbruck) eine eigenständige Universität, die aus der ehemaligen Medizinischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz hervorgegangen ist. Die Gründung der Medizinischen Fakultät erfolgte im Jahr 1863 durch Kaiser Franz Joseph I..
Die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Graz war vor der Aufspaltung der beiden Universitäten ein Teil der Universitätsbibliothek Graz.
Gremien und Leitung
Rektorat

Das Rektorat leitet Univ.-Prof Dr. Josef Smolle, seine Vizerektoren sind Univ.-Prof. Dr. Gilbert Reibnegger für den Bereich Studium und Lehre, Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Tscheliessnigg für den Klinischen Bereich, sowie Univ.-Prof. Dr. Hellmut Samonigg für Strategie und Innovation.[1]. In der Sitzung des Universitätsrats am 18.4. werden neue Vizerektoren bestellt.[2]
Senat
Der Akademische Senat besteht aus 10 Mitgliedern der Professorenkurie, 5 studentischen Mitgliedern, 3 Angehörigen des Mittelbaus sowie einer Vertreterin des allgemeinen Universitätspersonals. Als Vorsitzender des Senats leitet Univ.-Prof. Dr. Rudolf Bratschko die Sitzungen.
Universitätsrat
Der Senat bestellte Univ.-Prof. Dr. Georg Bretthauer, Univ.-Prof. Dr. Reinhard Krepler sowie Univ.-Prof. Dr. Joseph Marko als Mitglieder des Universitätsrates. Die Bundesregierung entsandte Dr. Michaela Moritz, Dr. Cattina Maria Leitner und Univ.-Prof. Mag. Dr. Ursula Schneider. Als siebtes Mitglied wurde in der Sitzung am 1. April 2008 DI Heinz Felsner gewählt.[3]
Studium
Studium regulare

Folgende ordentliche Studien können an der Medizinischen Universität Graz belegt werden:
- Diplomstudium Humanmedizin (O 202)
- Diplomstudium Zahnmedizin (O 203)
- Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft (O 090)
- Bakkalaureatsstudium der Gesundheits- und Pflegewissenschaft (O 033 300)
- Masterstudium der Gesundheits- und Pflegewissenschaft (O 066 330)
- PhD - Studium (094)
Der Studienplan "Rigorosenstudium Humanmedizin (O 201)" läuft 2011 aus. Erstinskriptionen sind in diesem nicht mehr möglich.
Zugangsbeschränkungen
Wintersemester 05/06
Im Wintersemester 05/06 konnten sich - nach einem dementsprechenden Urteil des EuGH - auch Studienwerber inskribieren, die in ihrem Heimatland keinen Studienplatz vorweisen konnten, was einen Ansturm vor allem deutscher Studienwerber auslöste. Da die Medizinischen Universitäten Wien und Innsbruck nur eine begrenzte Anzahl von Studierwilligen aufnahmen und die Med Uni Graz als einzige österreichische Medizin-Uni allen Studierenden den Zugang ermöglichte, studierten im Wintersemester knapp 3000 Erstsemestrige in einem "virtuellen Semester", zum Auswahlverfahren am Ende des Semesters (16. und 17. Jänner 2006) traten knapp 1200 Studierende an - die 109 Besten bekamen einen fixen Studienplatz, alle anderen Studierenden wurde von der Universität vom Studium der Human- bzw. Zahnmedizin abgemeldet und sind für das Sommersemester 2006 in den jeweiligen Studienrichtungen nicht zulassungsfähig.
Wintersemester 06/07
Im Wintersemester 06/07 wurden die Studierenden nach ihrem schulischen Vorwissen in auf der Basis eines Multiple-Choice-Tests zu medizin-relevanten Grundlagenfächern wie Biologie, Chemie, Physik, Mathematik sowie zum Verständnis naturwissenschaftlicher Texte selektiert, außerdem durchliefen die Studienwerber ein sogenanntes "Kennenlerninterview", das allerdings nicht in die Reihung miteinbezogen wurde. Für die insgesamt 160 verfügbaren Studienplätze in Human- und Zahnmedizin im Wintersemester 06/07 meldeten sich 915 Studienwillige an, davon 545 Österreicher und 295 Deutsche.
Wintersemester 07/08
Ebenso wie im Vorjahr wurden die Studienbewerber nach ihrem schulischen, naturwissenschaftlichen Vorwissen sowie grundlegendem Textverständnis selektiert. Letzteres findet sich in ähnlicher Form auch im Eignungstest für das Medizinstudium der Universitäten Wien und Innsbruck. Die Anzahl der Studienplätze wurde im Wintersemester 07/08 auf insgesamt 300 (davon 276 Human- und 24 Zahnmedizin) signifikant erhöht.
Es traten 639 Bewerber an - darunter 517 aus Österreich, 110 aus EU-Staaten und zwölf aus Nicht-EU-Staaten.
Durch die in Österreich geltende Quotenregelung gingen 75 Prozent der Studienplätze an Bewerber mit österreichischem Reifeprüfungszeugnis, 20 Prozent an Bewerber mit einem Reifezeugnis eines EU-Staats und fünf Prozent an Bewerber aus anderen Ländern. Dies führte in diesem Jahr zum Kuriosum, dass zwei der Bewerber aus Nicht-EU-Staaten einen Studienplatz trotz Minuswertung beim Aufnahmetest erhielten.
Universitätslehrgänge
Neben den ordentlichen Studiengängen werden an der Med Uni Graz auch Universitätslehrgänge angeboten:
- Public Health
- Lehrgang für Medizinische Führungskräfte
- Public Health im Pflegewesen
- Interdisziplinäre Frühförderung & Familienbegleitung
- Universitätslehrgang für Ärztinnen und Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst
- Dermoscopy (E-Learning ULG)
- Master in kardiorespiratorischer Physiotherapie