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Wikipedia und August Becker (Chemiker): Unterschied zwischen den Seiten

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'''August Becker''' (* 17. August 1900 in [[Staufenberg (Hessen)|Staufenberg]] bei [[Gießen]], † 31. Dezember 1967) war im [[Drittes Reich|Dritten Reich]] als [[SS-Obersturmführer]] und [[Chemiker]] im [[Reichssicherheitshauptamt]] (RSHA) Gasspezialist für die [[Aktion T4]] sowie Inspekteur für den Einsatz von [[Gaskammer (Massenmord)|Gaswagen]] für die Judenvernichtung in Rußland.
[[Bild:Wikipedia-logo-de.png|thumb|Logo der deutschsprachigen Wikipedia]]
[[Bild:Www.wikipedia.org screenshot.png|thumb|Startseite von <div class=plainlinks>[http://wikipedia.org/ Wikipedia.org]</div>]]
'''Wikipedia''' [{{IPA|ˌvɪkiˈpeːdia}}] ist ein Projekt zur Erstellung einer [[Online]]-[[Enzyklopädie]] in mehreren Sprachversionen. Der Begriff Wikipedia - ein [[Kofferwort]] - setzt sich aus „[[Wiki]]“ (Hawai'ianisch für „schnell“) und „Encyclopedia“ (Englisch für Enzyklopädie) zusammen. Das Hauptmerkmal: jedermann kann unmittelbar Artikel einstellen oder verändern. Bestand hat, was von der Gemeinschaft akzeptiert wird. Bisher haben international etwa 285.000 angemeldete und eine unbekannte Anzahl von nicht angemeldeten Benutzern Artikel zum [[Interaktivität|interaktiven]] Projekt beigetragen. Mehr als 7.000 Autoren arbeiten regelmäßig an der deutschsprachigen Ausgabe mit.<ref>Erik Zachte: ''[http://en.wikipedia.org/wikistats/DE/TablesRecentTrends.htm Wikipedia-Statistik]'', erzeugt am Sonntag, 18. Februar 2007 aus dem SQL-Dump vom Samstag, 20. Januar 2007. Internationale Benutzer: Stand September 2006 </ref>


== Herkunft und Studium ==
Das im Januar 2001 gegründete Projekt bezeichnet sich als „freie Enzyklopädie“, weil alle Inhalte unter [[Freie Lizenz|freien Lizenzen]] stehen (die Artikeltexte sind durchgängig unter der [[GNU-Lizenz für freie Dokumentation]] lizenziert, bei Bildern gibt es unterschiedliche Lizenzen). Sie räumen jedermann unentgeltlich das Recht ein, die Inhalte unter bestimmten Bedingungen&nbsp;–&nbsp;auch kommerziell&nbsp;–&nbsp;zu nutzen, zu verändern und zu verbreiten. Betrieben wird Wikipedia von der [[Wikimedia|Wikimedia Foundation]], einer [[Non-Profit-Organisation]] mit Sitz in [[Florida]], [[Vereinigte Staaten|USA]]. In vielen Ländern gibt es assoziierte Vereine, die die Ziele der Foundation teilen.


August Becker wurde am 17. August 1900 im hessischen Staufenberg in der Nähe von Gießen als Sohn eines Fabrikbesitzers geboren. Gegen Ende des [[1. Weltkrieg]]es noch eingezogen, studierte Becker anschließend an der Universität Gießen [[Chemie]] und [[Physik]]. 1933 promovierte er dort zum [[Dr. phil.]] Von 1933 bis 1935 verblieb er als Assistent an der Gießener Universität.
Die Artikelautoren sind unabhängig von diesen Organisationen.


== Beruflicher und politischer Werdegang ==
== Geschichte ==
<!--[[Bild:Hauptseite-2005-05-09.png|thumb|Deutschsprachige Wikipedia am 9. Mai 2005]]-->
Die erste belegte Idee, das [[Internet]] zur kooperativen Erstellung einer Enzyklopädie zu verwenden, veröffentlichte [[Rick Gates]] am 22. Oktober 1993 im [[Usenet]]. Das als [[Interpedia]] diskutierte Projekt wie auch die 1999 von [[Richard Stallman]], einem der bekanntesten Vertreter der [[Freie Software|Freie-Software]]-Bewegung, angeregte [[GNUPedia]] kamen über das Planungsstadium allerdings nicht hinaus.
[[Bild:WikipediaHomePage30March200.png|thumb|Startseite der englischen Wikipedia am 30. März 2001]]
Im März 2000 startete der Internet-Unternehmer [[Jimmy Wales]] seinen Anlauf zu einer Internet-Enzyklopädie. Er engagierte über die Firma [[Bomis]], deren Teilhaber und Geschäftsführer Wales damals war, den Philosophiedozenten [[Larry Sanger]] als [[Chefredakteur]] und rief mit ihm die [[Nupedia]] ins Leben. Der Redaktionsprozess lehnte sich stark an den konventionellen Enzyklopädien an. Autoren mussten sich bewerben und ihre Texte anschließend einen langwierigen [[Peer-Review]] durchlaufen. Entsprechend langsam entwickelte sich das Projekt.


Schon im September 1930 trat Becker der [[NSDAP]] bei und wurde im Februar 1931 auch Mitglied der [[SS]]. Von Februar bis April 1934 war er zeitweise im Büro der Gießener [[Gestapo]] tätig, bevor er 1935 endgültig die Universität verließ.
Ende 2000/Anfang 2001 wurden sowohl Wales als auch Sanger auf das Wiki-Prinzip aufmerksam gemacht – angestoßen durch Sanger ging daraufhin bereits am 10. Januar ein [[Wiki]] innerhalb des Nupedia-Projekts online; nur fünf Tage später, am 15. Januar 2001, war es dann unter der eigenständigen Adresse ''wikipedia.com'' erreichbar. Dies gilt als die Geburtsstunde der Wikipedia.<ref>Larry Sanger: E-Mails an die Mailingliste ''nupedia-l'': [http://web.archive.org/web/20030414014355/http://www.nupedia.com/pipermail/nupedia-l/2001-January/000676.html ''Let’s make a wiki'' (10. Januar 2001)], [http://web.archive.org/web/20030425173342/www.nupedia.com/pipermail/nupedia-l/2001-January/000678.html ''Nupedia’s wiki: try it out'' (10. Januar 2001)], [http://web.archive.org/web/20030414021138/www.nupedia.com/pipermail/nupedia-l/2001-January/000680.html ''Nupedia’s wiki: try it out'' (11. Januar 2001; Name Wikipedia)], [http://web.archive.org/web/20010506042824/www.nupedia.com/pipermail/nupedia-l/2001-January/000684.html ''Wikipedia is up!'' (17. Januar 2001)] (<small>alle über [[Internet Archive]]</small>)</ref>


In seiner Vernehmung am 4. April 1960 schilderte Becker seinen weiteren Werdegang: <ref> Vernehmungsprotokoll der Sonderkommission des Hessischen Landeskriminalamtes Wiesbaden, V/1, vom 4. April 1960, siehe Weblink: "Tötung in einer Minute". „Mitschrift der Vernehmung und Fahndungsschreiben von Dr. phil. August Becker“ </ref>
Ursprünglich wurde Wikipedia auf Nupedia als amüsantes Projekt („fun project“ <ref>[http://web.archive.org/web/20010118225800/http://www.nupedia.com/ ''fun project'' (18. Januar 2001)]</ref>) angekündigt und sollte als Plattform zur gemeinsamen Erstellung von Artikeln dienen, die später den Redaktionsprozess der Nupedia durchlaufen sollten. Vor allem aufgrund seiner Offenheit&nbsp;–&nbsp;das Wiki-Prinzip gestattete die Mitarbeit ohne Registrierung&nbsp;–&nbsp;entwickelte sich das Vorhaben so rasant, dass diese Idee immer mehr in den Hintergrund trat.
[[Bild:Meilensteine.png|thumb|left|Artikelwachstum der deutschsprachigen Wikipedia]]
Am 15. März 2001 kündigte Jimmy Wales auf der Wikipedia-Mailingliste an, Versionen auch in anderen Sprachen einzurichten; unter den ersten waren die [[Französische Sprache|französisch-]], die [[Katalanische Sprache|katalanisch-]] und die [[Deutsche Sprache|deutschsprachige]] Wikipedia.<ref>Jimmy Wales: [http://lists.wikimedia.org/pipermail/wikipedia-l/2001-March/000048.html Alternative language wikipedias], [http://lists.wikimedia.org/pipermail/wikipedia-l/2001-March/000049.html Einrichtung von „deutsche.wikipedia.com“] (Posting an Wikipedia-l, 16.3.2001) und [http://web.archive.org/web/20010413083954/catalan.wikipedia.com/wiki.cgi?action=history&id=HomePage Änderungen in der katalanischen Wikipedia von 16.3.01]</ref> Ende des Jahres 2001 existierte die Wikipedia bereits in 18 verschiedenen Sprachen. Im Februar 2002 entschied sich Bomis, nicht länger einen Chefredakteur zu beschäftigen, und kündigte den Vertrag mit Larry Sanger. Dieser stellte kurze Zeit später seine Arbeit bei Nupedia und Wikipedia ein.
[[Bild:Hauptseite-januar2004.png|thumb|Hauptseite der deutschsprachigen Wikipedia im Januar 2004]]
Im Februar 2002 musste die Wikipedia erstmals einen spürbaren Rückschlag hinnehmen. Zahlreiche Autoren der spanischen Wikipedia entschlossen sich zu einem [[Fork (Softwareentwicklung)|Fork]]. Die Gründe für die Abspaltung unter dem Namen [[Enciclopedia Libre]] waren Gerüchte über die mögliche Einblendung von Werbung innerhalb der Wikipedia und das Unbehagen über mangelnden Einfluss in der englischsprachig dominierten, internationalen Projektkoordination.


<blockquote>''“Im Mai 1935 kam ich zu dem [[SS-Verfügungstruppe|SS-Regiment „Germania“]] in [[Arolsen]] bei [[Kassel]]. Ich war damals SS-Oberscharführer und hatte bei diesem Reg. nur mit soldatischen Dingen zu tun. In diesem Regiment verblieb ich bis zum 28.2.1938. Anschließend kam ich durch eine dienstliche Versetzung, ohne meinen eigenen Wunsch, zum [[Reichssicherheitshauptamt]] (RSHA), Amt VI nach Berlin. Diese Dienststelle befand sich in der Bernerstrasse im Grunewald. Dem Amt VI oblag die Abwehr, Leiter dieses Amtes war ein [[Werner Best|Dr. Best]]. Ich selbst wurde mit der Leitung der Abteilung sympathetische Tinten und Fotokopien betraut. In diesem Amt verblieb ich bis zum Dezember 1939 (kurz vor Weihnachten), dann wurde ich telefonisch zu dem Oberdienstleiter [[Viktor Brack|Victor Brack]] auf die [[Neue Reichskanzlei|Reichskanzlei]] bestellt. Am gleichen Tag noch begab ich mich zu Brack in die [[Kanzlei des Führers|Führerkanzlei]], diese war damals in dem Gebäude der Reichskanzlei untergebracht. Brack empfing mich und teilte mir mit, daß ich aufgrund einer persönlichen Aussprache zwischen ihm und dem [[Reichsführer SS]] [[Himmler]], Brack unterstellt werden würde. Gleichzeitig teilte mir Brack den Zweck dieser Überstellung mit. Es sagte, daß ein [[Euthanasie]]programm im Anlaufen sein würde mit dem Zweck, alle Idioten und Geisteskranke zu vernichten. Die Tötungsart sollte durch ein [[Kohlenoxid|Kohlenoxydgas]] durchgeführt werden. Dieses Gas sei bereits durch einen Chemiker [[Albert Widmann|Dr. Widmann]] bei dem [[Reichskriminalpolizeiamt]] (RKPA) in Berlin auf seine diesbezügliche Verwendbarkeit überprüft worden. Brack sagte mir weiterhin – ohne daß ich ihn hierauf ansprach – daß ich irgendwelche Skrupel bei dieser Sache nicht zu haben brauchte, denn die Tötung dieser Menschen würde später durch den Führer mit Hilfe eines Gesetzes legalisiert. [...]“'' </blockquote>
Um eine weitere Aufspaltung zu verhindern, erklärte Jimmy Wales im gleichen Jahr, dass die Wikipedia auch künftig werbefrei bleiben solle. Außerdem änderte er die Adresse der Website von ''wikipedia.com'' auf ''wikipedia.org'' mit der für nicht-kommerzielle Organisationen gedachten [[Top-Level-Domain]] ''.org''.


Am 20. Juni 2003 schließlich verkündete Wales die Gründung der ''[[Wikimedia|Wikimedia Foundation]]'' und übereignete der [[Non-Profit-Organisation]] die [[Server]], auf denen die Wikis liefen, und die [[Namensrecht]]e, die bis dato bei Bomis oder ihm persönlich lagen.


== Bei der Aktion T4 ==
Mittlerweile existiert Wikipedia in mehr als 250 Sprachen. Im September 2004 überschritt der Umfang des Gesamtprojekts die Grenze von einer Million Artikel, mittlerweile sind es über 10 Millionen. Die deutschsprachige Wikipedia enthält derzeit mehr als 700.000 Artikel, die englische über 2,2 Millionen (Stand: Januar 2008).


So war Becker bereits Teilnehmer an einer ersten „Test“-Vergasung von 18 bis 20 geisteskranken Zuchthäuslern in der „Landesanstalt Brandenburg a.H.“, dem ehemaligen Zuchthaus. <ref> siehe Weblink: „NS-Tötungsanstalt Brandenburg“ </ref> Im Verfahren gegen den ersten medizinischen Leiter der Aktion T4, Werner Heyde, schilderte Becker diesen Vorgang wie folgt: <ref> Heyde-Akte Seiten 293 ff., Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt a.M. Ks 2/63, zitiert nach Klee: "'Euthanasie' im NS-Staat", Seiten 110/111</ref>
Die Wikipedia gewann mehrere Preise, darunter im Mai 2004 einen [[Prix Ars Electronica]] und einen [[Webby Awards|Webby Award]], sowie den [[Grimme Online Award]] 2005 und 2006 den LeadAward als ''Webleader des Jahres'' sowie den [[OnlineStar]] in der Kategorie „News“.<ref>[http://www.onlinestar.de/news0.html onlinestar.de], OnlineStar Gewinner 2006</ref>


<blockquote> ''„Zu dem Start des ersten Euthanasie-Experiments in der Heilanstalt Brandenburg bei Berlin wurde ich von Brack hinbefohlen. Es war in der ersten Hälfte des Monats Januar 1940, als ich zur Heilanstalt fuhr. Baulichkeiten der Heilanstalt waren extra für diesen Zweck hergerichtet worden. Ein Raum, ähnlich einem Duschraum und mit Platten ausgelegt, in der Größe von etwa drei mal fünf Meter und drei Meter hoch. Ringsherum standen Bänke und am Boden, etwa 10 cm hoch, lief an der Wand entlang ein Wasserleitungsrohr etwa 1“ Ø. In diesem Rohr befanden sich kleine Löcher, aus denen das Kohlenoxydgas strömte. Die Gasflaschen standen außerhalb des Raumes und waren bereits an das Zuführungsrohr angeschlossen. Die Montage der Anlage wurde durch einen Monteur vom SS-Hauptamt Berlin durchgeführt [...] An der Eingangstür, die ähnlich einer Luftschutztür konstruiert war, befand sich ein rechteckiges Guckloch, durch das das Verhalten der Delinquenten beobachtet werden konnte.''
== Organisation ==
=== Funktionsweise ===
[[Bild:Wikipedia-artikel-bearbeiten.png|thumb|Artikel in Wikipedia werden direkt im Browser bearbeitet]]
Wikipedia ist ein [[Wiki]], das&nbsp;heißt eine Website, bei der jeder Benutzer ohne Anmeldung Beiträge schreiben und bestehende Texte ändern kann. Ausnahmen bilden umstrittene Artikel, die mit einer zeitweisen Total- oder Teilsperre belegt werden können. Eine Redaktion im engeren Sinne gibt es nicht, das Prinzip basiert vielmehr auf der Annahme, dass sich die Benutzer gegenseitig kontrollieren und korrigieren.


''Die erste Vergasung wurde durch den Dr. Widmann persönlich durchgeführt. <ref> Dieser bestritt allerdings seine aktive Teilnahme, siehe Klee "'Euthanasie' im NS-Staat", Seite 110 </ref> Er bediente den Gashebel und regulierte die Gasmenge. Dabei unterrichtete er gleichzeitig den Anstaltsarzt [[Irmfried Eberl|Dr. Eberl]] und [[Ernst Baumhard|Dr. Baumhart]]'' [sic!]'', der später die Vernichtung in Grafeneck und Hadamar übernommen hatte'' [...]
Der Inhalt ist als [[Hypertext]] organisiert. Querverweise und Formatierungsanweisungen geben die Autoren in einer einfachen [[Syntax]] ein. So wandelt die Software in doppelte eckige Klammern gesetzte Begriffe (<code><nowiki>[[Beispiel]]</nowiki></code>) automatisch in einen internen [[Hyperlink|Link]] auf den betreffenden Artikel um. Existiert dieser noch nicht, erscheint der Link in rot, und beim Anklicken öffnet sich ein Eingabefeld, in dem der Leser einen neuen Artikel verfassen kann. Diese einfache Verlinkungsmöglichkeit hat dafür gesorgt, dass die Artikel der Wikipedia wesentlich dichter miteinander vernetzt sind als die der herkömmlichen digitalen Enzyklopädien.


''Bei dieser ersten Vergasung wurden etwa 18 - 20 Personen in diesen 'Duschraum' geführt vom Pflegepersonal. Diese Männer mußten sich in einem Vorraum ausziehen, so dass sie vollkommen nackt waren. Die Türe wurde hinter ihnen verschlossen. Diese Menschen gingen ruhig in den Raum und zeigten keinerlei Anzeichen von Erregung. Dr. Widmann bediente die Gasanlage, durch das Guckloch konnte ich beobachten, dass nach etwa einer Minute die Menschen umkippten und auf Bänken lagen. Es haben sich keinerlei Szenen oder Tumulte abgespielt. Nach weiteren fünf Minuten wurde der Raum entlüftet. Besonders dazu bestimmte SS-Leute holten auf Spezialtragbahren die Toten aus dem Raum und brachten sie an die Verbrennungsöfen.
Neben den im Kontext angebrachten Hyperlinks auf andere Artikel existieren noch weitere Navigationsmöglichkeiten, wie [[Kategorie]]n oder der alphabetische Index, die jedoch eine untergeordnete Rolle spielen.


''Wenn ich sage Spezialtragbahren, dann meine ich die für diesen Zweck eigens konstruierten Tragbahren. Diese konnten vorne direkt auf die Verbrennungsöfen aufgesetzt und mittels einer Vorrichtung konnten die Leichen mechanisch in die Öfen befördert werden, ohne daß die Träger mit der Leiche in Berührung kamen. Diese Öfen und die Tragbahren wurden ebenfalls in dem Amt Brack konstruiert. Wer dafür verantwortlich zeichnete, kann ich aber nicht sagen. Der zweite Versuch und die weiteren Vernichtungsmaßnahmen wurden dann von Dr. [[Irmfried Eberl|Eberl]] alleine und in eigener Zuständigkeit durchgeführt.''
=== Prinzipien ===
Der vorgegebene Rahmen für die Autoren ist sehr weit gefasst. Die Initiatoren haben nur sehr wenige Richtlinien aufgestellt, die als unumstößlich gelten.


''In Anschluß an diesen gelungenen Versuch sprach Viktor Brack, der selbstverständlich auch anwesend war und den ich vorhin vergessen habe, einige Worte. Er zeigte sich befriedigt über den Versuch und betonte nochmals, dass diese Aktion nur von den Ärzten durchgeführt werden sollte, nach dem Motto, die Spritze gehört in die Hand des Arztes. Anschließend sprach Professor Dr. Brandt und betonte ebenfalls, dass nur Ärzte diese Vergasungen durchführen sollten. Damit war der Start in Brandenburg als gelungen zu bezeichnen und die Sache lief unter Dr. Eberl laufend weiter.“''[…]</blockquote>
Dazu zählt als erster Grundsatz, dass Wikipedia der Schaffung einer Enzyklopädie gewidmet ist. Welche Themen aufgenommen werden und in welcher Form, entscheidet die [[Community]] in einem offenen Redaktionsprozess. Konflikte in der Wikipedia kreisen in diesem Zusammenhang meist darum, was ''[[Wissen]]'' darstellt, wo die Abgrenzung zu reinen [[Daten]] liegt und was unter enzyklopädischer Relevanz zu verstehen ist. Abgesehen von groben Leitlinien, die Wikipedia von anderen Werktypen wie Wörterbuch, Datenbank, Link- oder Zitatsammlung abgrenzen, gibt es keine allgemeinen Kriterienkataloge etwa für Biographien, wie sie in traditionellen Enzyklopädien gebräuchlich sind. Im Zweifel wird über den Einzelfall diskutiert. Empfindet ein Benutzer ein Thema als ungeeignet oder einen Artikel als dem Thema nicht angemessen, kann er einen sogenannten ''Löschantrag'' stellen, der darauffolgend von jedem Interessenten diskutiert werden kann.


Nach diesem zufrieden stellenden Ergebnis sowie den Erfahrungen, die das SS-Sonderkommando [[Herbert Lange|Lange]] im Herbst 1939 mit der Vergasung von polnischen Pychiatriepatienten in einer ersten Gaskammer im Fort VII von [[Posen]] <ref> siehe Weblink: „Heilanstalt Owinska und Poznan Fort VII“ </ref> gesammelt hatte, wurde die Tötung der T4-Opfer mit CO-Gas allgemein festgelegt. Becker wurde mit der Instruierung der Ärzte beauftragt, die in den insgesamt sechs NS-Tötungsanstalten die Vergasung vornehmen sollten. Die erste in „Betrieb“ genommene Tötungsanstalt war Grafeneck. Über seinen dortigen Einsatz sagte Becker später aus: <ref> Vernehmungsprotokoll Seite 8 der Sonderkommission des Hessischen Landeskriminalamtes Wiesbaden, V/1, vom 4. April 1960, siehe Weblink: "Tötung in einer Minute". „Mitschrift der Vernehmung und Fahndungsschreiben von Dr. phil. August Becker“ </ref>
Die Grundsätze ''neutraler Standpunkt'', ''Nachprüfbarkeit'' und ''Keine Forschungsbeiträge'' legen die inhaltliche Ausrichtung der Artikel fest. In Wikipedia arbeiten Autoren mit unterschiedlichstem politischen, religiösen und weltanschaulichen Hintergrund mit, die offene Enzyklopädie schließt von vorneherein niemanden aufgrund seiner Einstellungen aus. Um dabei unweigerlich aufkommende Kämpfe um Artikelinhalte zu verhindern bzw. einen Ausweg daraus zu schaffen, hat Gründer Jimmy Wales die Richtlinie des neutralen Standpunkts (NPOV, von englisch ''neutral point of view'') aufgestellt. Danach soll ein Artikel so geschrieben sein, dass möglichst viele Autoren ihm zustimmen können. Existieren zu einem Thema mehrere verschiedene Ansichten, so soll ein Artikel diese fair beschreiben, aber nicht selbst Position beziehen. Der neutrale Standpunkt verlangt jedoch nicht, dass alle Ansichten gleichwertig präsentiert werden müssen: Die relevanteste Ansicht kann etwa an erster Stelle genannt werden. Wie die Eignung einzelner Artikel für eine Enzyklopädie wird auch die Einhaltung des neutralen Standpunkts durch den sozialen Prozess gewährleistet und gerade bei kontroversen Themen oft nur in mühevollen Diskussionen erreicht.

Die Autoren willigen ferner mit dem Speichern darin ein, ihre Beiträge unter der [[GNU-Lizenz für freie Dokumentation]] (GFDL) zu veröffentlichen. Diese Lizenz erlaubt es anderen, die Inhalte nach Belieben zu ändern und auch kommerziell zu verbreiten, sofern die Bedingungen der Lizenz eingehalten werden und die Inhalte wieder unter der gleichen Lizenz veröffentlicht werden. Die Lizenz macht es damit unmöglich, Wikipedia-Artikel und auf diesen basierende Texte unter Berufung auf das [[Urheberrecht]] exklusiv zu verwerten ([[Copyleft]]-Prinzip).

Als Verhaltensvorschrift wird in einer der Usenet-[[Netiquette]] nachempfundenen „Wikiquette“ von Mitarbeitern gefordert, ihre Mitautoren zu respektieren und niemanden in Diskussionen zu beleidigen oder persönlich anzugreifen.

=== Aufbau der Wikipedia ===
Sowohl die Interpretation der oben aufgeführten Grundsätze als auch weitere Vorgaben werden von der Gemeinschaft der Autoren festgelegt und beruhen vor allem auf [[Soziale Norm|sozialen Normen]]. Der Betreiber der Wikipedia, die Wikimedia Foundation, mischt sich in aller Regel nicht in diesen Prozess ein und vertraut stattdessen auf die [[Selbstorganisation]] der Gemeinschaft.

Organisatorisch gliedert sich die Wikipedia in drei Bereiche, durch [[Präfix]]e im Seitennamen unterschiedene sogenannte [[Namensraum|Namensräume]]: erstens die eigentliche Enzyklopädie mit den angeschlossenen Diskussionsseiten, wo an den Artikeln gearbeitet wird, zweitens den Benutzernamensraum, in dem jeder Autor eine persönliche Seite erhält, auf der er sich vorstellen kann, und eine Nachrichtenseite, auf der andere mit ihm Kontakt aufnehmen können, und drittens den Wikipedia-Namensraum zur Organisation der Arbeitsabläufe.

Im Wikipedia-Namensraum finden sich Einführungstexte und das Software-Handbuch, Stilregeln und Formatkonventionen. Dort entscheidet die Autorengemeinschaft, welche Artikel gelöscht werden, kürt nach einem Review-Prozess besonders gute Beiträge zu exzellenten Artikeln, die auf der Hauptseite vorgestellt werden, und wählt Administratoren, die erweiterte Software-Funktionen erhalten.

=== Entscheidungsfindung und Organisationsstruktur ===

Die Einflussstruktur der Wikipedia ist komplex und erschließt sich in der Regel erst nach längerer aktiver Teilnahme. Soziale Konventionen und größtenteils informelle Organisationsprozesse erhalten eine interne Organisationsstruktur aufrecht. Angemeldete Teilnehmer (hier in ihrer Summe auch ''Autorengemeinschaft'' genannt) können sich mit ihren Beiträgen in der Community einen Ruf und Vertrauen erwerben. Neben der Überzeugungskraft von Argumenten spielt der – etwa durch Fachkenntnis in bestimmten Gebieten, aber auch durch das Schließen von Kontakten und Bilden von informellen Cliquen<ref>Vgl. dazu etwa Günter Schuler, ''Wikipedia inside'', S. 117f.; Anneke Wolf: ''[http://www.annekewolf.de/wolf_wikipedia_dgv.pdf Wikipedia: Kollaboratives Arbeiten im Internet]'', in: Thomas Hengartner, Johannes Moser (Hrsg.): ''Grenzen und Differenzen. Zur Macht sozialer und kultureller Grenzziehungen'', Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2006, S. 639–650, hier S. 648–650.</ref> erworbene – soziale Standort innerhalb der Wikipediagemeinschaft eine Rolle für die Akzeptanz von Bearbeitungen im Artikelnamensraum.

Bei Entscheidungen über Regeln wird in der Wikipedia traditionell versucht, einen Konsens zu finden. Praktisch ist ein echter Konsens bei der Vielzahl der Mitarbeiter kaum möglich. Regeln, die über eine ausreichende Legitimität verfügen sollen, müssen von einer großen qualifizierten Mehrheit der Benutzer getragen werden. Die meisten Regeln und Prozesse etablieren sich in der Praxis dadurch, dass viele Teilnehmer einen Vorschlag aufgreifen und anwenden. Andere Entscheidungen werden in Meinungsbildern getroffen, die zwischen Diskussion und Abstimmung anzusiedeln sind. Formalisiert wird der Prozess durch die Wahl von [[Administrator (Rolle)|Administratoren]]: Besonders engagierte Teilnehmer wählt oder bestimmt die Autorengemeinschaft zu Administratoren mit erweiterten Rechten.

Den größten persönlichen Einfluss – vor allem in der englischen Wikipedia, aber auch in manch anderen Sprachversionen – hat der Gründer Jimmy Wales, der in seiner Rolle als „Benevolent dictator“ lange Zeit Konflikte in der Community als oberste Autorität schlichtete. Einen Teil seiner Aufgaben in der englischen Wikipedia übertrug er Anfang 2004 an ein von den Teilnehmern gewähltes „Arbitration committee“. Diesem Schiedsgericht vergleichbare Institutionen existieren auch in mehreren anderen Sprachversionen, u. a. der französischen Wikipedia. Die Oberhoheit über Wikipedia hat schließlich die ''[[Wikimedia|Wikimedia Foundation]]'' als Betreiberorganisation und Finanzier.

Darüberhinaus haben sich mit der Zeit gegensätzliche Überzeugungen herausgebildet, wie die Wikipedia am besten zu verwalten sei. Eine bedeutende Meinungsverschiedenheit besteht dabei zwischen den sogenannten „Inklusionisten“ und den „Deletionisten“ oder „Exklusionisten“. Dabei plädieren die Inklusionisten dafür, möglichst viele Informationen in die Wikipedia aufzunehmen und möglichst keine Artikel zu löschen. Die Gegenposition vertreten die Deletionisten, die davor warnen, zu detaillierte und irrelevante Informationen aufzunehmen, da deren Überprüfbarkeit schwieriger ist und sich schneller Fehler einschleichen können.

=== Internationale Zusammenarbeit ===
Obwohl anfangs nicht geplant, entwickelte sich Wikipedia zu einem mehrsprachigen Unternehmen. Sobald sich genug Interessierte finden, wird für eine Sprache ein Wiki angelegt. Über die Grenzziehung zwischen Sprache und Dialekt entstehen in der Community oft heftige Kontroversen. Ausgestorbene oder Plansprachen sind grundsätzlich zulässig.

Die Artikel der durch Interwiki-Links miteinander verknüpften Sprachversionen sind selten übersetzt, sondern entstehen meist separat. Bedingt durch die Sprachbarriere, besteht zwischen den Sprachen in der Regel wenig Austausch; die Communitys organisieren und entwickeln sich unabhängig voneinander. Einzelne Initiativen wie die „Übersetzung der Woche“ versuchen, diese Barriere zu überwinden und für mehr Austausch zu sorgen. Besonders die Gründung von [[Wikimedia Commons]] sorgte für einen Aufschwung in der internationalen Zusammenarbeit. Auf den mehrsprachig angelegten Commons arbeiten Wikipedia-Teilnehmer aus allen Sprachversionen am Aufbau eines zentralen Medien-Repositorys.

=== Finanzierung ===
Die Wikipedia finanziert sich vollständig über Spenden von Privatpersonen und Unternehmen. Der Betrieb der Wikipedia kostet etwa 75.000 Dollar im Monat (Stand: Februar 2007). Davon entfallen ca. 30.000 Dollar auf die Gehälter der zehn Angestellten, und der Rest auf den Betrieb der ca. 350 Server.<ref>Wikimedia-Vorstandsmitglied Mathias Schindler in ''[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,467345,00.html „Wikipedia steht definitiv nicht vor dem Aus“]'', Spiegel Online vom 20. Februar 2007</ref>

== Technik ==
[[Bild:Wikimedia-servers-2006-05-09.svg|thumb|Diagramm der Wikimedia-Server-Architektur vom 9. Mai 2006]]
Anfangs verwendete Wikipedia als Software das in [[Perl]] geschriebene [[UseModWiki]], das den Anforderungen jedoch bald nicht mehr gewachsen war. Im Januar 2002 stellte Wikipedia auf eine vom deutschen Biologen Magnus Manske geschriebene, [[MySQL]]-basierte [[PHP]]-Applikation (Phase II) um, die speziell an die Bedürfnisse der Wikipedia angepasst war. Nachdem die Website sich über ein Jahr die Ressourcen mit dem Webangebot von [[Bomis]] geteilt hatte, zog die englische Wikipedia, später auch die anderen Sprachversionen, im Juli 2002 auf einen eigenen Server mit einer von Lee Daniel Crocker überarbeiteten und teils neugeschriebenen Version von Manskes Software (Phase III) um. Diese erhielt später den Namen [[MediaWiki]].

Als Betriebssystem werden verschiedene [[Linux]]-Distributionen, überwiegend [[Fedora Core|Fedora]], mit der Server-Software [[Apache HTTP Server|Apache]], PHP und der Datenbank [[MySQL]] eingesetzt. Vorgeschaltete [[Squid]]-Caches versorgen nicht-angemeldete Besucher, die nur lesen wollen, mit vorgenerierten Seiten. Die MySQL-Datenbank läuft auf mehreren Servern mit Replikation im Master-Slave-Betrieb.

Mit steigenden [[Zugriffszahl]]en erhöhten sich die Anforderungen an die Hardware. Waren es im Dezember 2003 noch drei Server, sind zum Betrieb der Wikipedia und ihrer Schwesterprojekte im März 2007 mittlerweile über 250 Server in Florida, Amsterdam und Seoul im Einsatz, die von einem Team ehrenamtlicher Administratoren betreut werden.<ref>[https://wikitech.leuksman.com/index.php?title=Server_roles&oldid=11497 wikitech.leuksman.com: Server roles], eingesehen am 6.3.07</ref> Das Prinzip, die Server nach berühmten Enzyklopädisten zu benennen, wurde 2005 aufgegeben.

Regelmäßig kommt es zu Kapazitätsengpässen, die dazu führen, dass Seiten nur sehr langsam oder gar nicht geladen werden.

Mehrere Unternehmen und Organisationen boten der Wikimedia Foundation ihre Unterstützung an. Im April 2005 erklärte sich der Suchmaschinenbetreiber Yahoo bereit, 23 Server in seinem Rechenzentrum in Asien für den Betrieb der Wikipedia abzustellen.

Die Entwicklung der Software, etwa den Einbau neuer Features, bestimmt das von der Community unabhängige Team der Programmierer, das sich aber an den Wünschen der Nutzer orientiert sowie neue Ideen, wie zum Beispiel Extensions<ref name="Mediawiki Extensions">[http://www.mediawiki.org/wiki/Category:All_extensions Sammlung aller MediaWiki-Extensions]</ref>, von außerhalb implementiert.

== Rezeption ==
Der Publicity-Erfolg<ref>[http://www.welt.de/data/2007/01/26/1190449.html Platz4 der Brandchannel-Studie], [[Die Welt|Welt]], 26. Januar 2007</ref> des offenen Enzyklopädiekonzepts weckte das Interesse vieler Forscher; einen Überblick publizierter Arbeiten gibt die [[#Weblinks|unten verlinkte]] Bibliographie. Mit dem Historyflow-Verfahren visualisierte und analysierte ein Forscherteam von [[IBM]] 2003 die Evolution von Artikeln. Martin Wattenberg und Fernanda B. Viégas stellten dabei fest, dass die [[Gemeinschaft]] Vandalismus erstaunlich schnell beseitigte.

=== Problemfelder ===
Aufgrund ihrer offenen Natur sieht sich die Wikipedia mit zahlreichen Kritikpunkten konfrontiert. Dazu zählen in erster Linie ihre inhaltliche Genauigkeit und rechtliche Aspekte.

==== Qualität und Verlässlichkeit der Inhalte ====
Der am häufigsten angeführte Kritikpunkt an der Wikipedia ist, dass jeder Internetnutzer Artikel verändern kann. Während herkömmliche Enzyklopädien mit bezahlten Autoren und redaktioneller Kontrolle für die Einhaltung von Qualitätsstandards bürgen, bietet Wikipedia keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit ihrer Artikel.

Das prominenteste Beispiel eines [[Hoax]]-Eintrags war der Fall des amerikanischen Journalisten John Seigenthaler, dessen falsche Biographie, in der der Kennedy-Berater unter anderem der Verwicklung in den Mordfall Kennedy verdächtigt wurde, erst nach mehreren Monaten von Seigenthaler selbst entdeckt und anschließend im November 2005 auf seine Beschwerde hin sofort gelöscht wurde.<ref>John Seigenthaler: [http://www.usatoday.com/news/opinion/editorials/2005-11-29-wikipedia-edit_x.htm ''A false Wikipedia “biography”''] USA Today, 29. November 2005</ref> Der anonyme Autor bekannte später gegenüber der amerikanischen Zeitung USA Today, er habe einen Scherz gegenüber einem Arbeitskollegen machen wollen.

Da die Identität der Wikipedia-Autoren nicht überprüfbar ist, ist es schwierig, ihre Sachkompetenz zu beurteilen. Zwar machen viele regelmäßige Autoren Angaben zur eigenen Person auf ihrer Benutzerseite, doch ist dies freiwillig und in seinem Wahrheitsgehalt kaum überprüfbar. Im Frühjahr 2007 geriet der Fall des 24-jährigen amerikanischen Wikipedia-Autors Essjay in die Schlagzeilen, der sich fälschlich als Professor ausgegeben hatte und in der englischen Wikipedia in die höchsten Community-Ämter aufgestiegen war.<ref>Cohen, Noam: [http://www.iht.com/articles/2007/03/12/business/wiki.php After false claims, Wikipedia to check degrees], ''International Herald Tribune'', 12. März, 2007, letzter Zugriff 16. März 2007.</ref>

Anders als in herkömmlichen Enzyklopädien sagen Länge und Umfang eines Artikels in Wikipedia nichts über seine Bedeutung aus. Während viele Popkultur- oder Computer-Themen in aller Breite dargestellt sind, kann es passieren, dass Wikipedia zu einem zentralen Begriff der Philosophie nur einen mageren, extrem kurzen Eintrag enthält.

Ein weiteres Problem stellen Interessengruppen dar, die versuchen, insbesondere politische, religiöse und weltanschauliche Artikelinhalte in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen. Artikel zu umstrittenen Themen wie z.&nbsp;B. Politik, Sekten oder esoterischen Theorien entsprechen deshalb oft nicht dem Neutralitätsgrundsatz.<ref>Vgl. u. a. Dorothee Wiegand: Entdeckungsreise: Digitale Enzyklopädien erklären die Welt. In: c’t. 6/2007, 5. März 2007, S. 136–145
Vergleich zwischen Bertelsmann Enzyklopädie 2007, Brockhaus multimedial premium 2007, Encarta 2007 Enzyklopädie und der Wikipedia.</ref>

Um umstrittene Artikel zu schützen, ist es Administratoren jedoch auch möglich, diese vorübergehend für Bearbeitungen zu sperren. Im Januar 2006 wurde bekannt, dass im Jahr zuvor Änderungen an Politikerbiographien vorgenommen worden waren, wovon einige eindeutig auf Computer im US-Kongress zurückzuführen waren.<ref>Evan Lehmann. Rewriting history under the dome: Online "encyclopedia" allows anyone to edit entries, and congressional staffers do just that to bosses' bios, The Lowell Sun, 27. Januar 2006</ref> Die Änderungen enthielten Schönfärbungen bzw. gezielte Herabsetzungen der beschriebenen Politiker. Dieser Vorfall führte in den USA zur zeitweiligen Schreibsperrung von IP-Adressen aus dem Kongress sowie zur Entlassung eines verantwortlichen Kongressangestellten. Bereits 2005 waren ähnliche Fälle in der deutschsprachigen Wikipedia bekannt geworden, bei denen deutsche Politikerbiographien von Computern aus dem Deutschen Bundestag bearbeitet wurden.<ref>Richard Meusers: [http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,356570,00.html ''Wer manipuliert Rüttgers’ Wiki-Einträge?''] in Spiegel Online, 19. Mai 2005</ref>

Neben dem Problem bewusster Fehleintragungen besteht das weit schwerer einzugrenzende Problem, dass sich in den Inhalten mittelfristig [[Halbwissen]] durchsetzt. In einer durch [[Arbeitsteilung]] ausgezeichneten Gesellschaft verfügt immer nur eine Minderheit über Fachwissen. Die jeweilige Minderheit läuft stetig Gefahr, von der Mehrheit „korrigiert“ zu werden. Die Inhalte laufen somit Gefahr, nicht den Wissensstand der Gesellschaft, sondern die vorherrschenden Vorurteile abzubilden, zu bekräftigen und zu tradieren. Dem ist selbst durch „korrektives“ Eingreifen von Autorenseite und administrative Vorgänge nicht vollständig beizukommen.

==== Sozialstruktur der Autoren ====
Zur Sozialstruktur der Wikipedia-Autoren existieren noch wenig Untersuchungen. Eine Umfrage von Würzburger Psychologen ergab einen hohen Männeranteil (88 Prozent) und etwa 50 Prozent Singles. 43 Prozent der Befragten arbeiten Vollzeit. Eine große Gruppe bilden Studenten. Zu ihrer Motivation befragt, bewerteten über 80 Prozent die Erweiterung des eigenen Wissens als wichtig bis sehr wichtig.<ref>[http://www.abo.psychologie.uni-wuerzburg.de/virtualcollaboration/publications.php?action=view&id=44] Working Paper ''Voluntary Engagement in an Open Web-based Encyclopedia: Wikipedians, and Why They Do It'', Joachim Schroer, Guido Hertel, Universität Würzburg</ref>

In einer Analyse des [[Partizipation]]sverhaltens angemeldeter Teilnehmer stellte Jimmy Wales fest, dass die Hälfte aller Beiträge von gerade einmal 2,5 Prozent der Nutzer stammte. Wales stützte damit seine These von der Wikipedia als „community of thoughtful users“, die er einer Beschreibung der Wikipedia als [[Emergenz|emergentem]] Phänomen gegenüberstellte, in dem sich aus den Beiträgen einer Vielzahl anonymer Internetnutzer eher spontan eine Enzyklopädie herausbilde.
<blockquote> ''„Etwa Ende Januar 1940 kam ich von Brandenburg mit den Gasflaschen nach Grafeneck, um die dortige Anstalt in Betrieb zu setzen. [[Horst Schumann|Dr. Schumann]] sollte die Anlage bedienen. Dies gelang ihm aber nicht, das Gas zischte laut in den ‚Duschraum’ hinein, so daß man es hören konnte. Die Manometer wurden unruhig, und die Delinquenten in der Zelle drohten unruhig zu werden. Ich begab mich an die Manometer und bediente die Gasanlage und zwar derart, daß ich die Ventile zudrehte, so daß eine kleinere Menge Gas einströmte, die Zelleninsassen wurden ruhig und anschließend getötet. Ich habe auf diese Weise persönlich etwa 20 Menschen durch Gas getötet. [...]“'' </blockquote>
In jüngster Zeit hat die Wikipediagemeinde zunehmend Schwierigkeiten, engagierte Autoren zu finden bzw. zu halten. Eine im Herbst 2007 veröffentlichte Erhebung in der englischsprachigen Version ergab, dass erstmals seit Gründung die Wikipedia sinkendes Engagement ihrer vormals als Autoren aktiven Benutzer zu verzeichnen hat und auch die Zahl der Neuanmeldungen rückläufig ist. Einer der Hauptgründe ist laut Studie ein immer rauher werdender Umgangston innerhalb der Gemeinde.<ref>[http://www.welt.de/kultur/article1271014/Wikipedia_laufen_die_fleissigen_Autoren_weg.html Wikipedia laufen die fleißigen Autoren weg (Die Welt vom 17.10.2007)]</ref>


Bis zum Ende der Aktion T4 im August 1941 hatte Becker für die Abholung der CO-Flaschen vom Werk der [[IG-Farben]]industrie AG in Ludwigshafen und den Transport zu den Tötungsanstalten zu sorgen. Die Bestellungen des Gases wurden durch Albert Widmann vom Kriminaltechnischen Institut (KTI) im Reichssicherheitshauptamt vorgenommen. Dem Urteil des Landgerichts Stuttgart im Verfahren gegen Widmann ist hierzu folgendes zu entnehmen: <ref> Urteil vom 15. September 1967 Ks 19/62, zitiert nach Klee: "'Euthanasie' im NS-Staat", Seite 85 </ref>
==== Urheberrechtsverletzungen ====


<blockquote> ''„Bei einer weiteren Besprechung bei Brack in der Kanzlei des Führers wurde der Angeklagte [Widmann, d.V.], was ihm schon Nebe angedeutet hatte, beauftragt, aus Tarnungsgründen die Beschaffung und Lieferung der CO-Gasflaschen durch das KTI zu übernehmen, da derartige Bestellungen, ohne daß Argwohn aufkomme, nicht von einer Parteidienststelle, insbesondere nicht von der Kanzlei des Führers, erfolgen könnten. Diese Aufgabe übernahm der Angeklagte [...] Er erhielt von den einzelnen Euthanasieanstalten die Bedarfsanforderungen, gab im Namen des KTI den Badischen Anilin- und Soda-Fabriken [korrekt: I.G. Farbenindustrie AG, d.V.] in Ludwigshafen Bestellungen von CO-Gas in Flaschen auf und leitete die Auftrags- und Lieferungsbestätigungen an [...] Dr. Becker, der bei der Kanzlei des Führers beschäftigt war, [...] weiter. Dieser sorgte für die Abholung und den Transport der CO-Gasflaschen in die einzelnen Euthanasieanstalten. [...]"'' </blockquote>
Die offene Natur eines Wiki bietet zunächst keinen vorbeugenden Schutz gegen [[Urheberrecht]]s- und andere Rechtsverletzungen. Ergibt sich ein Verdacht, so prüfen aktive Nutzer Artikel darauf, ob sie von anderen Quellen kopiert wurden. Wenn sich der Verdacht bestätigt, werden diese von den Administratoren nach einer Einspruchsfrist gelöscht. Hundertprozentige Sicherheit bietet dieses Verfahren jedoch nicht.


Bei der Zentraldienststelle-T4 wurde Becker aufgrund seiner Haarfarbe und wohl auch um Verwechslungen mit dem dortigen Leiter der „Zentralverrechnungstelle Heil- und Pflegeanstalten“, [[Hans-Joachim Becker]], zu vermeiden, der „rote Becker“ genannt.
Der größte bekannte Fall einer Urheberrechtsverletzung wurde im November 2005 von Mitarbeitern der deutschsprachigen Wikipedia entdeckt. Ein anonymer Autor hatte zwei Jahre lang Beiträge aus Büchern kopiert. Es handelte sich dabei vorwiegend um alte DDR-Lexika; besonders die Abteilungen Philosophie, Wirtschaft und Geschichte waren davon betroffen. Über 1.000 Artikel wurden zuerst unter Quarantäne gestellt und viele davon gelöscht, nachdem sie sich als direkte Kopien herausgestellt hatten. Umgekehrt sind Fälle bekannt, in denen Urheberrechte der Autoren der Wikipedia verletzt wurden, indem Beiträge ohne Quellenangaben aus Wikipedia kopiert und in fremde Webseiten eingearbeitet werden.


Brack führte Becker ineiner von ihm gefertigten Liste von 24 Hauptverantwortlichen für die AktionT4 auf, die er nach dem Krieg für die Alliierten fertigte. <ref> Klee: „Was sie taten – was sie wurden“ Seite 327, Anmerkung 18 </ref>
==== Einflussnahme von Interessengruppen ====
Wegen der zunehmenden Bekanntheit und breiten Nutzung der Wikipedia suchen unterschiedliche Interessengruppen u.a. aus Politik, Religion und Wirtschaft zunehmend Einfluss auf ihre Inhalte zu nehmen. Der Journalist [[Günter Schuler]] sieht in der Wikipedia „''das zielgerichtete Hijacken von Artikel-Inhalten für die jeweilige politische Sicht sowie die Praxis des Artikel-Aufschönens zu PR-Zwecken''“<ref>Wikipedia inside, S.&nbsp;8, Unrast, Münster 2007, ISBN 978-3-89771-463-2</ref>. In der Presse sorgte der [[Wikipedia:Enzyklopädie/WikiScanner|WikiScanner]] für Aufsehen, weil damit unangemeldete Benutzerbeiträge den Netzwerken großer Firmen, Organisationen oder politischer Gruppen übersichtlich zugeordnet werden können.


== Gaswagenspezialist ==
===== Rechtsextremistische Einflussnahmen =====
Schuler weist auf die Gefahr hin, dass „Rechtsextremisten“ aufgrund der inhaltlichen Unbestimmtheit des neutralen Standpunkts, ihre ideologischen Vorstellungen mittels Wikipedia einer größeren Leserschaft in [[Propaganda|propagandistischer Absicht]] zugänglich machen.<ref name="schuler">Patrick Gensing &amp; Günter Schuler „“Beharrlich und manchmal klug"“, ''[[ZUENDER]]'' 45/2007, <[http://zuender.zeit.de/2007/45/interview-nazis-bei-wikipedia http://zuender.zeit.de/2007/45/interview-nazis-bei-wikipedia]>, letzter Zugriff: 9. November 2007.</ref> Er fordert daher die Einführung wirksamer Maßnahmen gegen bestimmte Diskriminierungspraktiken.<ref name="schuler"/>


Im Oktober 1941 wurde Becker wieder im Reichssicherheitshauptamt verwendet und der Amtsgruppe II D 3 a unter Friedrich Pradel zugeteilt. Diese war für das Kraftfahrwesen der Sicherheitspolizei zuständig. Der Leiter der Amtsgruppe D (Technische Angelegenheiten), SS-Obersturmbannführer [[Walter Rauff]], beauftragte Becker im Dezember 1941 mit der Inspektion der bei den [[Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD]] im Einsatz befindlichen Gaswagen. Dabei handelte es sich um fahrbare [[Gaskammer (Massenmord)|
Margret Chatwin untersuchte in ihrer Studie den kampagnenartigen Einfluss der Neuen Rechten am Beispiel der Jungen Freiheit auf die Wikipedia. Es sei vor allem die garantierte Anonymität, die es der Neuen Rechten ermögliche, eine „Volkspädagogik von rechts“ breit in die Enzyklopädie zu tragen. Indem „''die Kultur als Machtfrage''“ gestellt werde, agierten neurechte „Aktivisten bei Wikipedia“ mit dem Ziel, bestimmte Begriffe und Werte durch ''Tabubruch'' zu entlasten. Dabei biete Wikipedia „''wie kaum ein anderes Medium … derartige Möglichkeiten, gesellschaftliche Diskurse zu prägen und Begriffe zu besetzen''“. Von den Protagonisten werde „''häufig eine angebliche „Hegemonie der Linken“ in Medien, Universitäten, Schulen, Kirchen und Parteien'' ins Feld geführt, wo immer dieses Vorhaben auf Widerstand stößt.''“ Zu den Strategien gehöre es auch, zu diffamieren, sich seriös oder links zu tarnen und zu täuschen.''“ <ref> Margret Chatwin: Griff nach der Meinungshoheit. Internetkampagen der „Jungen Freiheit“ am Beispiel von Wikipedia. In: [[Stephan Braun]], Ute Vogt (Hg.): „Die Wochenzeitung 'Junge Freiheit'. Kritische Analysen zu Programmatik, Inhalten, Autoren und Kunden“. [[VS Verlag für Sozialwissenschaften|VS Verlag]], Wiesbaden 2007 S. 231–267, Zitate: S. 238 </ref> Selbst als „nicht neutral“ gekennzeichnete betroffene Artikel blieben über einen langen Zeitraum unbearbeitet. „''Das Fehlen einer redaktionellen Durchsicht und insbesondere einer Fachredaktion zu zeitgeschichtlichen und politischen Themen ist damit das größte Defizit der Wikipedia.''“ <ref> Margret Chatwin: S. 263–264, Zitate: S. 264 </ref>
Gaskammern]] in Form von Lastkraftwagen mit einem geschlossenen Kastenaufbau. Zu seiner neuen Verwendung sagte Becker später aus: <ref> Aussage vom 26. März 1960, Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg 9 AR-Z 220/59, Band I, Blätter 194 ff., zitiert nach Klee, Dressen, Rieß: „Schöne Zeiten“ Seiten 71 ff. </ref>


<blockquote> ''„[...] Als ich im Dezember 1941 zu Rauff überstellt wurde, erklärte mir dieser die Lage mit den Worten, daß die seelischen und moralischen Belastungen der Erschießungskommandos nicht mehr tragbar seien und daß deshalb die Vergasungsaktion gestartet worden sei. Er sagte, daß zu den einzelnen Einsatzgruppen bereits die Gaswagen mit den Fahrern unterwegs bzw. dort eingetroffen seien. Ich selbst hatte den klaren dienstlichen Auftrag, die Arbeit mit den Gaswagen bei den einzelnen Einsatzgruppen im Osten zu überprüfen. Das heißt, ich hatte zu überwachen, daß die in den Gaswagen vorgenommenen Massentötungen ordnungsgemäß verliefen, wobei ich insbesondere auf die technische Arbeitsweise dieser Wagen mein Augenmerk richtete. [...] Aufgrund dieses dienstlichen Auftrages von Rauff fuhr ich Mitte Dezember 1941 nach dem Osten mit dem Ziel, zur Einsatzgruppe A (Riga) [...]'' [zu gelangen, d.V.], ''um dort auf die Einsatzwagen bzw. Gaswagen zu stoßen. [...] Am 4. oder 5.1.1942 erhielt ich die Nachricht von Rauff, mich bei ihm zu melden. Dort erhielt ich den Auftrag sofort loszureisen und zwar diesmal direkt zur Einsatzgruppe D im Süden ([[Otto Ohlendorf]]) nach [[Simferopol]]. [...] Ich war für diese Reise etwa drei Wochen unterwegs und meldete mich etwa Januar 1942 bei dem Chef der Einsatzgruppe D, Otto Ohlendorf. Bei dieser Gruppe verblieb ich bis Anfang April 1942 und reiste dann die einzelnen Einsatzgruppen ab, bis ich oben in Riga bei der Gruppe A landete.“'' </blockquote>
===== „Digitaler Maoismus“? =====
Der US-amerikanische Künstler [[Jaron Lanier]] kritisiert&nbsp;– unter anderem in seinem vielbeachteten Artikel „Digitaler Maoismus“<ref name="Edge">[http://www.edge.org/3rd_culture/lanier06/lanier06_index.html ''Digital Maoism: The hazards of the New Online Collectivism''] Edge 2006-05-30</ref><ref name="Sueddeutsche">[http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/306/78228/ ''Digital Maoism'' in stark gekürzter deutscher Übersetzung] Süddeutsche Zeitung, 16.06.2006</ref>&nbsp;– [[Kollektivismus|kollektivistische]] Ansätze im Internet und bezieht sich dabei ausdrücklich auch auf Wikipedia.


Becker kümmerte sich jedoch nicht nur um die Technik der Gaswagen, sondern war auch um deren Tarnung sowie die körperliche und moralische Gesundheit der „Endlöser“ besorgt. So berichtete er am 16. Mai 1942 aus Kiew an Rauff: <ref> Nürnberger Dokument PS-501, zitiert nach Klee: „Dokumente zur ‚Euthanasie’“ Seiten 272 ff. </ref>
=== Multilingualität ===
Obgleich Wikipedia das Ziel hat, eine mehrsprachige Enzyklopädie zu werden, haben nach Ansicht eines britischen Forscherteams verschiedene „Nationalkulturen“ jedoch einen erheblichen Einfluss auf das Editierverhalten der Autoren.<ref name="pfeil">Pfeil, Ulrike, Panayiotis Zaphiris &amp; Chee Siang Ang (2006): „Cultural differences in collaborative authoring of Wikipedia“, ''Journal of Computer-Mediated Communication'' 12(1): 5. <[http://jcmc.indiana.edu/vol12/issue1/pfeil.html http://jcmc.indiana.edu/vol12/issue1/pfeil.html]>, letzter Zugriff: 7. November 2007.</ref> So wird in der deutschsprachigen Wikipedia deutlich öfter Text gelöscht als in der niederländischsprachigen, französischsprachigen oder japanischsprachigen.<ref name="pfeil"/>


<blockquote> ''„[...] Die Wagen der Gruppe D habe ich als Wohnwagen tarnen lassen, indem ich an den kleinen Wagen auf jeder Seite einen, an den großen Wagen auf jeder Seite zwei Fensterläden anbringen ließ, wie man sie oft an den Bauernhäusern auf dem Lande sieht. Die Wagen waren so bekannt geworden, daß nicht nur die Behörden, sondern auch die Zivilbevölkerung den Wagen als ‚Todeswagen’ bezeichneten, sobald eines dieser Fahrzeuge auftauchte. Nach meiner Meinung kann er auch getarnt nicht auf die Dauer verheimlicht werden. [...] Außerdem ordnete ich an, bei den Vergasungen alle Männer vom Wagen möglichst fernzuhalten, damit sie durch evtl. ausströmende Gase gesundheitlich nicht geschädigt werden. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auf folgendes aufmerksam machen: Verschiedene Kommandos lassen nach der Vergasung durch die eigenen Männer ausladen. Die Kommandeure der betreffenden S.K. [Sonderkommandos d.V.] habe ich darauf aufmerksam gemacht, welch ungeheure seelische und gesundheitliche Schäden diese Arbeit auf die Männer, wenn auch nicht sofort, so doch später haben kann. Die Männer beklagen sich bei mir über Kopfschmerzen, die nach jeder Ausladung auftreten. [...]"'' </blockquote>
Die Sprachversionen der Wikipedia werden gemeinhin anhand der absoluten Artikelzahl bewertet und aufgelistet. Allerdings sind die Mindestanforderungen an einen Artikel unterschiedlich, und einige Wikipedias haben auch Bots eingesetzt, um automatisch Artikel zu schaffen. Notorisch dafür ist die Volapük-Wikipedia, von deren 114.000 Artikel nur 1 Prozent mehr als zwei Kilobyte groß ist. Neben der Artikelzahl wird daher unter anderem auch der Anteil der Artikel mit mindestens einem halben oder zwei Kilobyte oder die Zahl der Änderungen pro Artikel als Qualitätsindiz verwendet. Allerdings sind auch diese statistischen Zahlen manipulierbar, beispielsweise, indem ein Bot mehrmals Änderungen an einem Artikel vornimmt.<ref>[http://eo.wikipedia.org/wiki/Vikipediisto:Kunar/kvalito Benutzerseite von Kunar].</ref>.


In diesem Schreiben kritisierte Becker auch die fehlerhafte Durchführung der Vergasung:
=== Wikipedia im Vergleich zu anderen Enzyklopädien ===
[[Bild:Wikipedia lexikon3e.jpg|thumb|Eigenwerbung der Wikipedia: Online- vs. Druckenzyklopädie]]
Der erste groß angelegte Vergleich der deutschsprachigen Wikipedia mit den etablierten digitalen Nachschlagewerken [[Microsoft Encarta|Microsoft Encarta Professional 2005]] und [[Brockhaus Enzyklopädie|Brockhaus multimedial 2005 Premium]] erschien im Oktober 2004 in der Computer-[[Fachzeitschrift]] [[C’t|c’t]] (Ausgabe 21/04). Wikipedia erzielte dort im Inhaltstest die höchste durchschnittliche Gesamtpunktzahl, in der Kategorie Multimedia schnitt die freie Enzyklopädie dagegen schlecht ab − ähnliche Wertungen erzielte die deutschsprachige Wikipedia kurz darauf in einem Lexikavergleich der Wochenzeitung ''[[Die Zeit]]''. Beide Tests basierten auf einer kleinen Stichprobe von insgesamt 60 bis 70 Artikeln aus verschiedenen Themengebieten. 2007 führte die c’t einen weiteren Vergleich zwischen Brockhaus, Bertelsmann, Encarta und Wikipedia durch, bei dem Wikipedia hinsichtlich Fehlerzahl nicht schlechter als die beiden kommerziellen Enzyklopädien abschnitt, in den Kategorien „Vollständigkeit“ und „Aktualität“ sogar vorne lag. Allerdings empfanden die Tester die Artikel der Wikipedia vielfach als „zu lang“, manchmal sogar „geschwafelt“. <ref>Dorothee Wiegand: Entdeckungsreise: Digitale Enzyklopädien erklären die Welt. c’t 06/2007, S.&nbsp;136ff.</ref>


<blockquote> ''„[...] DieVergasung wird nicht richtig vorgenommen. Um die Aktion möglichst schnell zu beenden, geben die Fahrer durchweg Vollgas. Durch diese Maßnahme erleiden die Exekutierenden den Erstickungstod und nicht, wie vorgesehen, den Einschläferungstod. Meine Anleitungen haben nun ergeben, daß bei richtiger Einstellung der Hebel der Tod schneller eintritt und die Häftlinge friedlich einschlafen. Verzerrte Gesichter und Ausscheidungen, wie sie seither gesehen wurden, konnten nicht mehr bemerkt werden.[...]“'' </blockquote>
Im Dezember 2005 veröffentlichte die Zeitschrift [[Nature]] einen Vergleich der englischen Wikipedia mit der [[Encyclopædia Britannica]].<ref>Jim Jiles: [http://www.nature.com/doifinder/10.1038/438900a ''Internet encyclopaedias go head to head''], Nature 14. Dezember 2005</ref> Dazu hatte sie 50 Experten gebeten, je einen Artikel aus beiden Werken aus ihrem Fachgebiet ausschließlich auf Fehler zu prüfen. Mit durchschnittlich vier Fehlern pro Artikel lag die Wikipedia nur knapp hinter der Britannica, in der im Durchschnitt drei Fehler gefunden wurden.


Gab Becker Mitte 1942 noch Erfolgsmeldungen an Rauff, wie am 5. Juni 1942 (''„Seit Dezember 1941 wurden beispielsweise mit 3 eingesetzten Wagen 97000 verarbeitet, ohne daß Mängel an den Fahrzeugen auftraten.“'' <ref> Aussage vom 26. März 1960, Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg 9 AR-Z 220/59, Band I, Blätter 194 ff., zitiert nach Klee, Dressen, Rieß: „Schöne Zeiten“ Seite 72 </ref>), übte er nach seiner Rückkehr im September 1942 nach Berlin erneut deutliche Kritik gegenüber Rauffs Stellvertreter Pradel: <ref> Aussage vom 26. März 1960, Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg 9 AR-Z 220/59, Band I, Blätter 194 ff., zitiert nach Klee, Dressen, Rieß: „Schöne Zeiten“ Seite 72 </ref>
Britannica reagierte darauf im März 2006 mit einer Kritik der Nature-Studie, in der sie dem Wissenschaftsmagazin schwere handwerkliche Fehler vorwarf&nbsp;– so seien etwa Artikel herangezogen worden, die gar nicht aus der eigentlichen Enzyklopädie, sondern aus Jahrbüchern stammten, die Reviews seien außerdem selbst nicht auf Fehler geprüft worden.<ref>Britannica: [http://corporate.britannica.com/britannica_nature_response.pdf ''Fatally flawed''], März 2006</ref> Die Zeitschrift Nature wies die Vorwürfe zurück und erklärte, man habe die Online-Ausgaben verglichen, bei der auch die Jahrbuchartikel enthalten seien. Dass die Reviews auf Fehler geprüft seien, habe man nie behauptet. Da die Studie überdies als Blindtest durchgeführt worden sei, träfen sämtliche Kritikpunkte auch auf die Reviews der Wikipedia-Artikel zu, das Gesamtergebnis ändere sich so nicht.<ref>Nature: [http://nature.com/press_releases/Britannica_response.pdf ''Response Britannica'']</ref>


<blockquote''>„Ich schilderte Pradel in etwa einem einstündigen persönlichen Gespräch die Arbeitsweise der Gaswagen und übte Kritik, weil die Delinquenten nicht vergast, sondern durch die verkehrte Einstellung der Bedienungsmannschaften erstickt worden sind. Ich habe ihm erzählt, daß dabei die Menschen erbrochen und unter sich gemacht hätten. Pradel hörte sich die Sache an, ohne ein Wort zu sagen.“'' </blockquote>
Gute Vergleichsnoten erhält Wikipedia von Günter Schuler im Juli 2007 nicht nur in der Konkurrenz zu den bekannten Universalenzyklopädien, sondern auch in der Gegenüberstellung mit diversen Fachlexika und mit Online-Suchmaschinen wie [[Yahoo!]] und [[Google]]. <ref>Wikipedia inside, S. 59 f., S. 71f., Unrast, Münster 2007 </ref> Die Vorzüge der Wikipedia zu den klassischen Online-Suchmaschinen sieht Schuler vor allem in der günstigen Kombination aus Weblinks, die „vom Feinsten“ seien, und der Tatsache, dass zumindest „die größeren Wikipedia-Sprachversionen mittlerweile so gut wie alle Themenbereiche abdecken.“ <ref>Wikipedia inside, S. 71f., Unrast, Münster 2007 </ref>


Nach seiner Verwendung als Gaswagenspezialist wurde Becker bei der Zentralhandelsgesellschaft Ost, einer Monopolgesellschaft für den landwirtschaftlichen Einkauf und Absatz in den besetzten Ostgebieten, und danach in der Auslandsabwehr des Reichssicherheitshauptamtes eingesetzt. 1943 erfolgte seine Beförderung zum SS-Obersturmführer.
Im Dezember 2007 veröffentlichte die Zeitschrift [[Stern (Zeitschrift)|Stern]] einen Test zwischen Wikipedia und der Online-Ausgabe des [[Brockhaus Enzyklopädie|Brockhaus]]. Der Recherchedienst „Wissenschaftlicher Informationsdienst WIND GmbH“ in Köln überprüfte 50 zufällig ausgewählte Einträge zu den Themen Politik, Wirtschaft, Sport, Wissenschaft, Kultur, Unterhaltung, Erdkunde, Medizin, Geschichte und Religion auf Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Verständlichkeit. Wikipedia erzielte über alle Bereiche eine Durchschnittsnote von 1,7 nach [[Schulnote#Deutschland|deutschen Schulnoten]]. Die Brockhaus-Einträge zu den gleichen Stichworten kamen nur auf eine Durchschnittsnote von 2,7. Bei 43 Artikeln gaben die Tester der Wikipedia bessere Noten als der kostenpflichtigen Konkurrenz, nur bei sechs Stichworten habe der Brockhaus vorn gelegen. Besonders lobend erwähnte der ''Stern'' die Aktualität der Wikipedia. Nur bei der Verständlichkeit liege der Brockhaus vorn.<ref>[http://www.stern.de/computer-technik/internet/604423.html?nv=sml ''Stern''-Test: Wikipedia schlägt Brockhaus]</ref><ref>[http://www.stern.de/computer-technik/internet/:Wikipedia-Wissen/606048.html?nv=ct_cb ''Stern''-Artikel: Wissen für alle]</ref>


== Nach dem Krieg ==
=== Verbreitung der Wikipedia-Inhalte ===
Wikipedia spielt eine zunehmend größere Rolle in der massenmedialen Kommunikation, so identifiziert eine Studie zur Krisenkommunikation, dass Wikipedia neben [[Wikinews]] und [[flickr]] eine der wenigen neuen Medienplattformen ist, die nicht dem Umfeld der traditionellen Medienverlage entstammt.<ref>Thelwall, Mike &amp; David Stuart (2007): „RUOK? Blogging communication technologies during crises“. ''Journal of Computer-Mediated Communication'' 12(2): 9, <http://jcmc.indiana.edu/vol12/issue2/thelwall.html http://jcmc.indiana.edu/vol12/issue2/thelwall.html]>, letzter Zugriff: 9. November 2007.</ref>


Aufgrund seiner SS-Angehörigkeit wurde Becker nach Kriegsende zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt <ref> Klee „Was sie taten – was sie wurden“ Seite 152 </ref>. Danach war er als Vertreter für Futtermittel tätig, um ab 1954 zunächst in einer Feinmechanikerwerkstatt und dann im Betonbau seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 1959 erlitt er einen Schlaganfall und war danach in einem Pflegeheim im oberhessischen [[Laubach]] untergebracht.
==== Formen der Nutzung ====
[[Bild:WR_Schweden_Titel.jpg|thumb|Der erste WikiReader]]
Zahlreiche Websites nehmen das Angebot der freien Lizenz wahr und spiegeln Wikipedia-Inhalte, einige verdienen dabei an der Einblendung von Anzeigen. Daneben entstanden auch mehrere Versionen für Handy und [[Personal Digital Assistant|PDA]].<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Unterwegs Wikipedia:Unterwegs] – Übersicht der Handy- und PDA-Versionen der deutschen Wikipedia</ref>


1959 leitete die Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Ermittlungsverfahren wegen NS-Gewaltverbrechen neben [[Albert Widmann]] und [[Paul Werner]] auch gegen August Becker ein. <ref> 13 Js 328/60, siehe Weblink: "Tötung in einer Minute". „Mitschrift der Vernehmung und Fahndungsschreiben von Dr. phil. August Becker“ </ref> Er wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes aber bereits am 15. Juli 1960 aus der Haft entlassen und fand Aufnahme im Altenheim [[Butzbach]]. Als sich das Landgericht Stuttgart 1967 an Becker wenden wollte, stellte sich heraus, daß dieser von einem namentlich nicht bekannten Angehörigen am 3. Januar 1966 aus dem Altenheim abgeholt worden und sein neuer Aufenthaltsort nicht bekannt war. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg schrieb Becker daher am 16. Juni 1967 zur Fahndung aus. Becker war jedoch wieder in das Pflegeheim Laubach zurückgebracht worden, wo er in nahezu geistiger Umnachtung und körperlich verfallen verblieb. <ref> siehe Weblink: „Trauriges Bild“. „Spiegel“-Artikel vom 4. Dezember 1967 </ref>
In der Offline-Verbreitung spielte die deutschsprachige Wikipedia eine Vorreiterrolle. Mehrere deutschsprachige Wikipedianer stellten sogenannte ''WikiReader'' zusammen, Artikelsammlungen zu einem Thema, von denen einige in kleinen Auflagen auch gedruckt erschienen.


August Becker verstarb am 31. Dezember 1967.
Im Herbst 2004 veröffentlichte der Berliner Verlag [[Directmedia Publishing]] in Zusammenarbeit mit der Wikipedia-Community eine CD-Version der Wikipedia. Etwa halbjährlich erscheinen seitdem DVD-Ausgaben, die auch frei im Netz zum Herunterladen bereitgestellt wurden. Lektorierte Sammlungen von Wikipedia-Texten veröffentlichte in den Jahren 2005 und 2006 die [[Zenodot Verlagsgesellschaft]] als Taschenbuchreihe ''WikiPress''.


==== Probleme ====
== Anmerkungen ==
Es hat sich gezeigt, dass die [[GNU-Lizenz für freie Dokumentation]], unter der die Wikipedia-Inhalte stehen, für die Wiki-basierte Erstellung einer freien Enzyklopädie nur bedingt taugt. Die [[Lizenz]] wurde ursprünglich für freie EDV-Dokumentationen entwickelt; bei derlei Dokumenten ist in der Regel die Anzahl der Textrevisionen und der beteiligten Autoren überschaubar. In der Wikipedia hingegen ist gerade an Artikeln zu populären oder kontroversen Themen mitunter eine große Schar von Autoren beteiligt. Artikelverschmelzungen und -aufspaltungen, Übersetzungen aus anderssprachigen Wikipediaversionen sowie anonyme Textspenden aus unklaren Quellen sind an der Tagesordnung. Der komplexe Entstehungsprozess vieler Artikel lässt sich oft nur mühsam rekonstruieren. Einzelheiten der Lizenzbedingungen, wie die Bereitstellung der vollständigen Versionsgeschichte, u.&nbsp;U. auch die Eruierung von Hauptautoren, ferner die Pflicht zur vollständigen Wiedergabe des Lizenztextes, erschweren die lizenzkonforme Nutzung von Wikipedia-Artikeln.

Allerdings wurde von Seiten der [[Free Software Foundation]], [[Creative Commons]] sowie Vertretern von Wikipedia eine Lizenzkompatibilität der GNU-Lizenz für freie Dokumentationen mit der Creative-Commons-Attribution-ShareAlike-Lizenz angekündigt.<ref>[http://lessig.org/blog/2007/12/some_important_news_from_wikip.html Blogeintrag] von [[Lawrence Lessig]], dem Begründer von [[Creative Commons]]</ref> Die Creative Commons Lizenzen sind im Gegensatz zu der GNU-Lizenz nicht nur für EDV-Dokumentationen konzipiert und können daher bei manchen Medien wie Bildern Vorteile bieten.

==== Staatliche Zensur in China ====
Da die [[Volksrepublik China|chinesische]] Regierung die Internetaktivitäten ihrer Bürger überwachen will, findet eine [[Zensur (Informationskontrolle)#Volksrepublik China| Zensur des Internets]] statt. Provider sind zur Installation einer Software, auch genannt [[Internetkontrolle in China|Große Firewall Chinas]], verpflichtet, über die bestimmte Webseiten blockiert werden können. Auch Wikipedia wurde trotz ihrer selbst proklamierten Neutralität bereits mehrmals Ziel dieser Blockade.

Im September 2006 widersetzte sich Wikipedia-Gründer Wales einer Aufforderung der chinesischen Regierung, politische Einträge für eine chinesische Version zu blockieren, und positioniert sich damit konträr zu den anderen Internet-Unternehmen wie [[Google]], [[Microsoft]] und [[Yahoo]], die sich der chinesischen Zensur beugten und dafür bereits harsch kritisiert wurden. Er begründete dies damit, dass Zensur der Philosophie von Wikipedia widerspreche. „Wir stehen für die Freiheit von Information, und wenn wir einen Kompromiss eingehen würden, würde das ein falsches Signal setzen, nämlich dass es niemanden mehr gibt, der sagt 'Ich gebe nicht auf'. Ich würde mir wünschen, dass auch Google diesen Standpunkt teilt“, kritisierte Wales.

=== Verwandte Projekte ===
Da sich die Wikipedia selbst auf enzyklopädische Artikel beschränkt, sind inzwischen Ableger entstanden, die sich anderer Textsorten und weiterer Medien annehmen. Ein wichtiger Ableger ist [[Wiktionary]], ein Projekt, das das Wiki-Konzept auf Wörterbücher anwendet. Im Juli 2003 wurde mit dem Ziel, freie Lehrbücher zu erstellen, [[Wikibooks]] begonnen. [[Wikiquote]] sammelt Zitate, [[Wikisource]] ist eine Sammlung freier Originalquellen.

Seit September 2004 gibt es mit den [[Wikimedia Commons]] eine zentrale Datenbank, die Bilder und andere Medien für alle Wikimedia-Projekte gemeinsam zugänglich macht. Ein weiteres Schwesterprojekt, [[Wikinews]], das sich dem Aufbau einer freien Nachrichtenquelle widmet, wurde Anfang November 2004 ins Leben gerufen. Seit August 2006 läuft die Testphase von [[Wikiversity]], einer Studien- und Forschungsplattform auf Wikibasis.

Wikipedia inspirierte auch die Gründung zahlreicher anderer Wikis, so zum Beispiel die Enzyklopädieprojekte [[Wikipedia:Enzyklopädie/Wikiweise|Wikiweise]] und [[Larry Sanger#Citizendium|Citizendium]]. Beide sehen sich als Gegenentwurf zur freien Wikipedia und wollen einen besseren Standard bieten. Aus der deutschen Wikipedia-Gemeinschaft entwickelte sich im Frühjahr 2004 die Parodie [[Kamelopedia]]. Neben der Kamelopedia sind die [[Uncyclopedia]] und [[Stupidedia]] andere bekannte Parodien.

== Einzelnachweise ==
<div class="reflist4" style="overflow: auto; padding: 3px; height: 300px; border: 1px solid #ababab;">
<references/>
<references/>
</div>


== Literatur ==
== Literatur ==

* Henriette Fiebig (Hrsg.): ''Wikipedia. Das Buch''. Zenodot Verlagsgesellschaft, Berlin 2005. (WikiPress 1). ISBN 3-86640-001-2 [http://www.wikipress.de/WikiPress:Wikipedia]
* [[Ernst Klee]]: ''„Euthanasie“ im NS-Staat''. 11. Auflage. Fischer-Taschenbuch, Frankfurt/M. 2004, ISBN 3-596-24326-2
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* [http://www.landesarchiv-bw.de/stal/grafeneck/index.htm "Tötung in einer Minute". „Mitschrift der Vernehmung und Fahndungsschreiben von Dr. phil. August Becker“]
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Version vom 11. April 2008, 11:39 Uhr

August Becker (* 17. August 1900 in Staufenberg bei Gießen, † 31. Dezember 1967) war im Dritten Reich als SS-Obersturmführer und Chemiker im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) Gasspezialist für die Aktion T4 sowie Inspekteur für den Einsatz von Gaswagen für die Judenvernichtung in Rußland.

Herkunft und Studium

August Becker wurde am 17. August 1900 im hessischen Staufenberg in der Nähe von Gießen als Sohn eines Fabrikbesitzers geboren. Gegen Ende des 1. Weltkrieges noch eingezogen, studierte Becker anschließend an der Universität Gießen Chemie und Physik. 1933 promovierte er dort zum Dr. phil. Von 1933 bis 1935 verblieb er als Assistent an der Gießener Universität.

Beruflicher und politischer Werdegang

Schon im September 1930 trat Becker der NSDAP bei und wurde im Februar 1931 auch Mitglied der SS. Von Februar bis April 1934 war er zeitweise im Büro der Gießener Gestapo tätig, bevor er 1935 endgültig die Universität verließ.

In seiner Vernehmung am 4. April 1960 schilderte Becker seinen weiteren Werdegang: [1]

“Im Mai 1935 kam ich zu dem SS-Regiment „Germania“ in Arolsen bei Kassel. Ich war damals SS-Oberscharführer und hatte bei diesem Reg. nur mit soldatischen Dingen zu tun. In diesem Regiment verblieb ich bis zum 28.2.1938. Anschließend kam ich durch eine dienstliche Versetzung, ohne meinen eigenen Wunsch, zum Reichssicherheitshauptamt (RSHA), Amt VI nach Berlin. Diese Dienststelle befand sich in der Bernerstrasse im Grunewald. Dem Amt VI oblag die Abwehr, Leiter dieses Amtes war ein Dr. Best. Ich selbst wurde mit der Leitung der Abteilung sympathetische Tinten und Fotokopien betraut. In diesem Amt verblieb ich bis zum Dezember 1939 (kurz vor Weihnachten), dann wurde ich telefonisch zu dem Oberdienstleiter Victor Brack auf die Reichskanzlei bestellt. Am gleichen Tag noch begab ich mich zu Brack in die Führerkanzlei, diese war damals in dem Gebäude der Reichskanzlei untergebracht. Brack empfing mich und teilte mir mit, daß ich aufgrund einer persönlichen Aussprache zwischen ihm und dem Reichsführer SS Himmler, Brack unterstellt werden würde. Gleichzeitig teilte mir Brack den Zweck dieser Überstellung mit. Es sagte, daß ein Euthanasieprogramm im Anlaufen sein würde mit dem Zweck, alle Idioten und Geisteskranke zu vernichten. Die Tötungsart sollte durch ein Kohlenoxydgas durchgeführt werden. Dieses Gas sei bereits durch einen Chemiker Dr. Widmann bei dem Reichskriminalpolizeiamt (RKPA) in Berlin auf seine diesbezügliche Verwendbarkeit überprüft worden. Brack sagte mir weiterhin – ohne daß ich ihn hierauf ansprach – daß ich irgendwelche Skrupel bei dieser Sache nicht zu haben brauchte, denn die Tötung dieser Menschen würde später durch den Führer mit Hilfe eines Gesetzes legalisiert. [...]“


Bei der Aktion T4

So war Becker bereits Teilnehmer an einer ersten „Test“-Vergasung von 18 bis 20 geisteskranken Zuchthäuslern in der „Landesanstalt Brandenburg a.H.“, dem ehemaligen Zuchthaus. [2] Im Verfahren gegen den ersten medizinischen Leiter der Aktion T4, Werner Heyde, schilderte Becker diesen Vorgang wie folgt: [3]

„Zu dem Start des ersten Euthanasie-Experiments in der Heilanstalt Brandenburg bei Berlin wurde ich von Brack hinbefohlen. Es war in der ersten Hälfte des Monats Januar 1940, als ich zur Heilanstalt fuhr. Baulichkeiten der Heilanstalt waren extra für diesen Zweck hergerichtet worden. Ein Raum, ähnlich einem Duschraum und mit Platten ausgelegt, in der Größe von etwa drei mal fünf Meter und drei Meter hoch. Ringsherum standen Bänke und am Boden, etwa 10 cm hoch, lief an der Wand entlang ein Wasserleitungsrohr etwa 1“ Ø. In diesem Rohr befanden sich kleine Löcher, aus denen das Kohlenoxydgas strömte. Die Gasflaschen standen außerhalb des Raumes und waren bereits an das Zuführungsrohr angeschlossen. Die Montage der Anlage wurde durch einen Monteur vom SS-Hauptamt Berlin durchgeführt [...] An der Eingangstür, die ähnlich einer Luftschutztür konstruiert war, befand sich ein rechteckiges Guckloch, durch das das Verhalten der Delinquenten beobachtet werden konnte.

Die erste Vergasung wurde durch den Dr. Widmann persönlich durchgeführt. [4] Er bediente den Gashebel und regulierte die Gasmenge. Dabei unterrichtete er gleichzeitig den Anstaltsarzt Dr. Eberl und Dr. Baumhart [sic!], der später die Vernichtung in Grafeneck und Hadamar übernommen hatte [...]

Bei dieser ersten Vergasung wurden etwa 18 - 20 Personen in diesen 'Duschraum' geführt vom Pflegepersonal. Diese Männer mußten sich in einem Vorraum ausziehen, so dass sie vollkommen nackt waren. Die Türe wurde hinter ihnen verschlossen. Diese Menschen gingen ruhig in den Raum und zeigten keinerlei Anzeichen von Erregung. Dr. Widmann bediente die Gasanlage, durch das Guckloch konnte ich beobachten, dass nach etwa einer Minute die Menschen umkippten und auf Bänken lagen. Es haben sich keinerlei Szenen oder Tumulte abgespielt. Nach weiteren fünf Minuten wurde der Raum entlüftet. Besonders dazu bestimmte SS-Leute holten auf Spezialtragbahren die Toten aus dem Raum und brachten sie an die Verbrennungsöfen.

Wenn ich sage Spezialtragbahren, dann meine ich die für diesen Zweck eigens konstruierten Tragbahren. Diese konnten vorne direkt auf die Verbrennungsöfen aufgesetzt und mittels einer Vorrichtung konnten die Leichen mechanisch in die Öfen befördert werden, ohne daß die Träger mit der Leiche in Berührung kamen. Diese Öfen und die Tragbahren wurden ebenfalls in dem Amt Brack konstruiert. Wer dafür verantwortlich zeichnete, kann ich aber nicht sagen. Der zweite Versuch und die weiteren Vernichtungsmaßnahmen wurden dann von Dr. Eberl alleine und in eigener Zuständigkeit durchgeführt.

In Anschluß an diesen gelungenen Versuch sprach Viktor Brack, der selbstverständlich auch anwesend war und den ich vorhin vergessen habe, einige Worte. Er zeigte sich befriedigt über den Versuch und betonte nochmals, dass diese Aktion nur von den Ärzten durchgeführt werden sollte, nach dem Motto, die Spritze gehört in die Hand des Arztes. Anschließend sprach Professor Dr. Brandt und betonte ebenfalls, dass nur Ärzte diese Vergasungen durchführen sollten. Damit war der Start in Brandenburg als gelungen zu bezeichnen und die Sache lief unter Dr. Eberl laufend weiter.“[…]

Nach diesem zufrieden stellenden Ergebnis sowie den Erfahrungen, die das SS-Sonderkommando Lange im Herbst 1939 mit der Vergasung von polnischen Pychiatriepatienten in einer ersten Gaskammer im Fort VII von Posen [5] gesammelt hatte, wurde die Tötung der T4-Opfer mit CO-Gas allgemein festgelegt. Becker wurde mit der Instruierung der Ärzte beauftragt, die in den insgesamt sechs NS-Tötungsanstalten die Vergasung vornehmen sollten. Die erste in „Betrieb“ genommene Tötungsanstalt war Grafeneck. Über seinen dortigen Einsatz sagte Becker später aus: [6]

„Etwa Ende Januar 1940 kam ich von Brandenburg mit den Gasflaschen nach Grafeneck, um die dortige Anstalt in Betrieb zu setzen. Dr. Schumann sollte die Anlage bedienen. Dies gelang ihm aber nicht, das Gas zischte laut in den ‚Duschraum’ hinein, so daß man es hören konnte. Die Manometer wurden unruhig, und die Delinquenten in der Zelle drohten unruhig zu werden. Ich begab mich an die Manometer und bediente die Gasanlage und zwar derart, daß ich die Ventile zudrehte, so daß eine kleinere Menge Gas einströmte, die Zelleninsassen wurden ruhig und anschließend getötet. Ich habe auf diese Weise persönlich etwa 20 Menschen durch Gas getötet. [...]“

Bis zum Ende der Aktion T4 im August 1941 hatte Becker für die Abholung der CO-Flaschen vom Werk der IG-Farbenindustrie AG in Ludwigshafen und den Transport zu den Tötungsanstalten zu sorgen. Die Bestellungen des Gases wurden durch Albert Widmann vom Kriminaltechnischen Institut (KTI) im Reichssicherheitshauptamt vorgenommen. Dem Urteil des Landgerichts Stuttgart im Verfahren gegen Widmann ist hierzu folgendes zu entnehmen: [7]

„Bei einer weiteren Besprechung bei Brack in der Kanzlei des Führers wurde der Angeklagte [Widmann, d.V.], was ihm schon Nebe angedeutet hatte, beauftragt, aus Tarnungsgründen die Beschaffung und Lieferung der CO-Gasflaschen durch das KTI zu übernehmen, da derartige Bestellungen, ohne daß Argwohn aufkomme, nicht von einer Parteidienststelle, insbesondere nicht von der Kanzlei des Führers, erfolgen könnten. Diese Aufgabe übernahm der Angeklagte [...] Er erhielt von den einzelnen Euthanasieanstalten die Bedarfsanforderungen, gab im Namen des KTI den Badischen Anilin- und Soda-Fabriken [korrekt: I.G. Farbenindustrie AG, d.V.] in Ludwigshafen Bestellungen von CO-Gas in Flaschen auf und leitete die Auftrags- und Lieferungsbestätigungen an [...] Dr. Becker, der bei der Kanzlei des Führers beschäftigt war, [...] weiter. Dieser sorgte für die Abholung und den Transport der CO-Gasflaschen in die einzelnen Euthanasieanstalten. [...]"

Bei der Zentraldienststelle-T4 wurde Becker aufgrund seiner Haarfarbe und wohl auch um Verwechslungen mit dem dortigen Leiter der „Zentralverrechnungstelle Heil- und Pflegeanstalten“, Hans-Joachim Becker, zu vermeiden, der „rote Becker“ genannt.

Brack führte Becker ineiner von ihm gefertigten Liste von 24 Hauptverantwortlichen für die AktionT4 auf, die er nach dem Krieg für die Alliierten fertigte. [8]

Gaswagenspezialist

Im Oktober 1941 wurde Becker wieder im Reichssicherheitshauptamt verwendet und der Amtsgruppe II D 3 a unter Friedrich Pradel zugeteilt. Diese war für das Kraftfahrwesen der Sicherheitspolizei zuständig. Der Leiter der Amtsgruppe D (Technische Angelegenheiten), SS-Obersturmbannführer Walter Rauff, beauftragte Becker im Dezember 1941 mit der Inspektion der bei den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD im Einsatz befindlichen Gaswagen. Dabei handelte es sich um fahrbare Gaskammern in Form von Lastkraftwagen mit einem geschlossenen Kastenaufbau. Zu seiner neuen Verwendung sagte Becker später aus: [9]

„[...] Als ich im Dezember 1941 zu Rauff überstellt wurde, erklärte mir dieser die Lage mit den Worten, daß die seelischen und moralischen Belastungen der Erschießungskommandos nicht mehr tragbar seien und daß deshalb die Vergasungsaktion gestartet worden sei. Er sagte, daß zu den einzelnen Einsatzgruppen bereits die Gaswagen mit den Fahrern unterwegs bzw. dort eingetroffen seien. Ich selbst hatte den klaren dienstlichen Auftrag, die Arbeit mit den Gaswagen bei den einzelnen Einsatzgruppen im Osten zu überprüfen. Das heißt, ich hatte zu überwachen, daß die in den Gaswagen vorgenommenen Massentötungen ordnungsgemäß verliefen, wobei ich insbesondere auf die technische Arbeitsweise dieser Wagen mein Augenmerk richtete. [...] Aufgrund dieses dienstlichen Auftrages von Rauff fuhr ich Mitte Dezember 1941 nach dem Osten mit dem Ziel, zur Einsatzgruppe A (Riga) [...] [zu gelangen, d.V.], um dort auf die Einsatzwagen bzw. Gaswagen zu stoßen. [...] Am 4. oder 5.1.1942 erhielt ich die Nachricht von Rauff, mich bei ihm zu melden. Dort erhielt ich den Auftrag sofort loszureisen und zwar diesmal direkt zur Einsatzgruppe D im Süden (Otto Ohlendorf) nach Simferopol. [...] Ich war für diese Reise etwa drei Wochen unterwegs und meldete mich etwa Januar 1942 bei dem Chef der Einsatzgruppe D, Otto Ohlendorf. Bei dieser Gruppe verblieb ich bis Anfang April 1942 und reiste dann die einzelnen Einsatzgruppen ab, bis ich oben in Riga bei der Gruppe A landete.“

Becker kümmerte sich jedoch nicht nur um die Technik der Gaswagen, sondern war auch um deren Tarnung sowie die körperliche und moralische Gesundheit der „Endlöser“ besorgt. So berichtete er am 16. Mai 1942 aus Kiew an Rauff: [10]

„[...] Die Wagen der Gruppe D habe ich als Wohnwagen tarnen lassen, indem ich an den kleinen Wagen auf jeder Seite einen, an den großen Wagen auf jeder Seite zwei Fensterläden anbringen ließ, wie man sie oft an den Bauernhäusern auf dem Lande sieht. Die Wagen waren so bekannt geworden, daß nicht nur die Behörden, sondern auch die Zivilbevölkerung den Wagen als ‚Todeswagen’ bezeichneten, sobald eines dieser Fahrzeuge auftauchte. Nach meiner Meinung kann er auch getarnt nicht auf die Dauer verheimlicht werden. [...] Außerdem ordnete ich an, bei den Vergasungen alle Männer vom Wagen möglichst fernzuhalten, damit sie durch evtl. ausströmende Gase gesundheitlich nicht geschädigt werden. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auf folgendes aufmerksam machen: Verschiedene Kommandos lassen nach der Vergasung durch die eigenen Männer ausladen. Die Kommandeure der betreffenden S.K. [Sonderkommandos d.V.] habe ich darauf aufmerksam gemacht, welch ungeheure seelische und gesundheitliche Schäden diese Arbeit auf die Männer, wenn auch nicht sofort, so doch später haben kann. Die Männer beklagen sich bei mir über Kopfschmerzen, die nach jeder Ausladung auftreten. [...]"

In diesem Schreiben kritisierte Becker auch die fehlerhafte Durchführung der Vergasung:

„[...] DieVergasung wird nicht richtig vorgenommen. Um die Aktion möglichst schnell zu beenden, geben die Fahrer durchweg Vollgas. Durch diese Maßnahme erleiden die Exekutierenden den Erstickungstod und nicht, wie vorgesehen, den Einschläferungstod. Meine Anleitungen haben nun ergeben, daß bei richtiger Einstellung der Hebel der Tod schneller eintritt und die Häftlinge friedlich einschlafen. Verzerrte Gesichter und Ausscheidungen, wie sie seither gesehen wurden, konnten nicht mehr bemerkt werden.[...]“

Gab Becker Mitte 1942 noch Erfolgsmeldungen an Rauff, wie am 5. Juni 1942 („Seit Dezember 1941 wurden beispielsweise mit 3 eingesetzten Wagen 97000 verarbeitet, ohne daß Mängel an den Fahrzeugen auftraten.“ [11]), übte er nach seiner Rückkehr im September 1942 nach Berlin erneut deutliche Kritik gegenüber Rauffs Stellvertreter Pradel: [12]

<blockquote>„Ich schilderte Pradel in etwa einem einstündigen persönlichen Gespräch die Arbeitsweise der Gaswagen und übte Kritik, weil die Delinquenten nicht vergast, sondern durch die verkehrte Einstellung der Bedienungsmannschaften erstickt worden sind. Ich habe ihm erzählt, daß dabei die Menschen erbrochen und unter sich gemacht hätten. Pradel hörte sich die Sache an, ohne ein Wort zu sagen.“

Nach seiner Verwendung als Gaswagenspezialist wurde Becker bei der Zentralhandelsgesellschaft Ost, einer Monopolgesellschaft für den landwirtschaftlichen Einkauf und Absatz in den besetzten Ostgebieten, und danach in der Auslandsabwehr des Reichssicherheitshauptamtes eingesetzt. 1943 erfolgte seine Beförderung zum SS-Obersturmführer.

Nach dem Krieg

Aufgrund seiner SS-Angehörigkeit wurde Becker nach Kriegsende zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt [13]. Danach war er als Vertreter für Futtermittel tätig, um ab 1954 zunächst in einer Feinmechanikerwerkstatt und dann im Betonbau seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 1959 erlitt er einen Schlaganfall und war danach in einem Pflegeheim im oberhessischen Laubach untergebracht.

1959 leitete die Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Ermittlungsverfahren wegen NS-Gewaltverbrechen neben Albert Widmann und Paul Werner auch gegen August Becker ein. [14] Er wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes aber bereits am 15. Juli 1960 aus der Haft entlassen und fand Aufnahme im Altenheim Butzbach. Als sich das Landgericht Stuttgart 1967 an Becker wenden wollte, stellte sich heraus, daß dieser von einem namentlich nicht bekannten Angehörigen am 3. Januar 1966 aus dem Altenheim abgeholt worden und sein neuer Aufenthaltsort nicht bekannt war. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg schrieb Becker daher am 16. Juni 1967 zur Fahndung aus. Becker war jedoch wieder in das Pflegeheim Laubach zurückgebracht worden, wo er in nahezu geistiger Umnachtung und körperlich verfallen verblieb. [15]

August Becker verstarb am 31. Dezember 1967.

Anmerkungen

  1. Vernehmungsprotokoll der Sonderkommission des Hessischen Landeskriminalamtes Wiesbaden, V/1, vom 4. April 1960, siehe Weblink: "Tötung in einer Minute". „Mitschrift der Vernehmung und Fahndungsschreiben von Dr. phil. August Becker“
  2. siehe Weblink: „NS-Tötungsanstalt Brandenburg“
  3. Heyde-Akte Seiten 293 ff., Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt a.M. Ks 2/63, zitiert nach Klee: "'Euthanasie' im NS-Staat", Seiten 110/111
  4. Dieser bestritt allerdings seine aktive Teilnahme, siehe Klee "'Euthanasie' im NS-Staat", Seite 110
  5. siehe Weblink: „Heilanstalt Owinska und Poznan Fort VII“
  6. Vernehmungsprotokoll Seite 8 der Sonderkommission des Hessischen Landeskriminalamtes Wiesbaden, V/1, vom 4. April 1960, siehe Weblink: "Tötung in einer Minute". „Mitschrift der Vernehmung und Fahndungsschreiben von Dr. phil. August Becker“
  7. Urteil vom 15. September 1967 Ks 19/62, zitiert nach Klee: "'Euthanasie' im NS-Staat", Seite 85
  8. Klee: „Was sie taten – was sie wurden“ Seite 327, Anmerkung 18
  9. Aussage vom 26. März 1960, Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg 9 AR-Z 220/59, Band I, Blätter 194 ff., zitiert nach Klee, Dressen, Rieß: „Schöne Zeiten“ Seiten 71 ff.
  10. Nürnberger Dokument PS-501, zitiert nach Klee: „Dokumente zur ‚Euthanasie’“ Seiten 272 ff.
  11. Aussage vom 26. März 1960, Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg 9 AR-Z 220/59, Band I, Blätter 194 ff., zitiert nach Klee, Dressen, Rieß: „Schöne Zeiten“ Seite 72
  12. Aussage vom 26. März 1960, Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg 9 AR-Z 220/59, Band I, Blätter 194 ff., zitiert nach Klee, Dressen, Rieß: „Schöne Zeiten“ Seite 72
  13. Klee „Was sie taten – was sie wurden“ Seite 152
  14. 13 Js 328/60, siehe Weblink: "Tötung in einer Minute". „Mitschrift der Vernehmung und Fahndungsschreiben von Dr. phil. August Becker“
  15. siehe Weblink: „Trauriges Bild“. „Spiegel“-Artikel vom 4. Dezember 1967

Literatur

  • Ernst Klee: „Euthanasie“ im NS-Staat. 11. Auflage. Fischer-Taschenbuch, Frankfurt/M. 2004, ISBN 3-596-24326-2
  • Ernst Klee: Dokumente zur „Euthanasie“. Frankfurt a.M. 1985, Fischer Taschenbuchverlag, ISBN 3-596-24327-0
  • Ernst Klee: „August Becker“ Eintrag in ders.: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Aktualisierte Ausgabe. Fischer-Taschenbuch, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0
  • Eugen Kogon, Hermann Langbein, Adalbert Rückerl u.a. (Hrsg.): Nationalsozialistische Massentötungen durch Giftgas. Frankfurt 1986, Fischer-Verlag, ISBN 3-596-24353-X
  • Ernst Klee/Willi Dreßen/Volker Rieß (Hrsg.): „Schöne Zeiten“, Frankfurt a.M. 1988, ISBN 3-10-039304-X
  • Volker Rieß: „Die Anfänge der Vernichtung ‚lebensunwerten Lebens’ in den Reichsgauen Danzig-Westpreußen 1939/40“, Frankfurt a.M. 1995
  • Henry Friedlander: "Der Weg zum NS-Genozid. Von der Euthanasie zur Endlösung"; Berlin: Berlin Verlag, 2002; ISBN 3-8270-0265-6