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Griechische Revolution und Jelena Tomašević: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Jelena Tomasevic.jpg|thumb|right|Jelena Tomašević]]
Die '''Griechische Revolution''' ([[1821]]–[[1829]]), beschreibt den Kampf der Griechen gegen die Fremdherrschaft der [[Osmanisches Reich|Osmanen]] und für eine unabhängige griechische [[Republik]]. Das Bestreben nach Unabhängigkeit wurde zunächst v.a. aus taktischen Gründen von den Großmächten [[Frankreich]], [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Großbritannien]] und [[Russland]] unterstützt. Der [[25. März]] [[1821]] markiert den Beginn der griechischen [[Revolution]]. Der 25. März ist heute Nationalfeiertag der [[Griechen]].
'''Jelena Tomašević''' ([[Kyrillisches Alphabet|kyrillisch]]: Јелена Томашевић; * [[1. November]] [[1983]] in [[Kragujevac]], [[Serbien]], [[Jugoslawien]]) ist eine serbische Sängerin. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen für ihre Lieder und vertritt Serbien beim [[Eurovision Song Contest 2008]] in Belgrad mit dem Lied ''Oro''.
[[Image:Epanastasi.jpg|200px|thumb|right|Der Eid im Kloster Agia Lavra am 25.März 1821]]


== Voraussetzungen ==
== Leben ==


Jelena Tomašević absolvierte 2002 die [[Matura]]. Im selben Jahr begann sie auf der [[Universität Kragujevac]] an der Fakultät für [[Englische Sprache]] zu studieren.
=== Kirche ===


== Karriere als Sängerin ==
Mit der [[Eroberung von Konstantinopel|Eroberung]] des [[Byzantinisches Reich|byzantinischen]] [[Konstantinopel]] durch die [[Osmanen]] im Jahre [[1453]] endete das griechische Gesellschaftsleben keineswegs. Die Osmanen installierten das [[Millet-System]], das den im Reich lebenden [[Christen]] und [[Juden]] bestimmte Rechte zusicherte. Im Gegenzug wurde den Angehörigen dieser Religionsgemeinschaften, den „[[Dhimma|Schutzbefohlenen]]“, das Tragen von Waffen untersagt und sie wurden dazu verpflichtet, die sogenannte „[[Dschizya|Kopfsteuer]]“ zu zahlen.


===Kindheit und Jugend===
Gegenüber den übrigen christlichen Völkern des [[Balkanhalbinsel|Balkans]] genossen die Griechen im Rahmen dieser Regelung jedoch von vornherein einige Sonderrechte, die sie über die folgenden Jahrzehnte und Jahrhunderte zu vermehren vermochten.
Jelena begann im Alter von acht Jahren bei der Kindergesangsshow ''Šarenijada'' in Kragujevac teilzunehmen. Dies war ihr erster öffentlicher Auftritt, und schon damals konnte sie die Menschen mit ihrer ausdrucksvollen [[Stimme]] in ihren Bann ziehen. 1994 trat sie bei einem Kinderfest vor viel größerer [[Zuschauer]]zahl auf.


Jelena Tomašević war jahrelang Mitglied des Volklorevereins Abrašević und sammelte oft bei internationalen Veranstaltungen Erfahrungen.
Natürlich galten diese Sonderrechte nicht den Griechen im Allgemeinen. Der einfachen griechischen Landbevölkerung ging es nicht anders als beispielsweise den Serben oder den christlichen Albanern. Allerdings war der [[griechisch-orthodox]]e Klerus (der nicht nur aus ethnischen Griechen zusammengesetzt war) in der osmanischen Gesellschaft durchaus privilegiert. Er kontrollierte nämlich im Namen der [[Hohe Pforte|Hohen Pforte]] die orthodoxe Religionsgemeinschaft. Dabei unterschieden die Türken nicht weiter zwischen griechischen und slawischen Christen, als sie dem griechischen Klerus sämtliche religiöse, erzieherische und administrative Macht über sie übertrugen.


2002 gewann sie den Talentwettbewerb "3K Dur" und trat noch im selben Jahr beim "Sunflower Festival" in Zrenjanin auf.
Da der [[Patriarch]] weiter im heutigen Istanbuler Stadtteil [[Fanar]], damals Phanari, residierte, blieb diese Stadt und vor allem dieser Stadtteil für die Griechen des Osmanischen Reiches weiterhin kulturelles und religiöses Zentrum, wie schon zu vorosmanischen Zeiten. Die vom [[Sultan]] privilegierten, hier lebenden Griechen nannte man [[Phanarioten]].
Entsprechend war der orthodoxe Glaube, die Kultur und das Erziehungssystem stark griechisch dominiert. Der griechische Klerus profitierte also durch die Aufhebung der Autonomie der nichtgriechischen Kirchen..


Von da an nahm sie an verschiedenen internationalen Festivals in der [[Tschechien|Tschechischen Republik]], [[Weißrussland]] ("Slovenski Bazar"/belarus. "Slavianski Bazaar") und [[Bulgarien]] teil.
=== Verwaltung ===
Nicht selten waren administrative Posten mit Griechen besetzt. Sogar an zentralen Stellen der osmanischen Verwaltung waren sie anzutreffen. Ebenso war das Büro des [[Dragoman]] (Dolmetscher) in griechischer Hand. Das hat seinen Grund darin, dass die hohen muslimischen Beamten zur damaligen Zeit nicht besonders daran interessiert waren, Fremdsprachen zu lernen. Daher wohnten Griechen in dieser Funktion oftmals diplomatischen Verhandlungen bei und hatten damit de facto Botschafterfunktion.


In der Fernsehsendung "Leti, leti, pesmo moja mila", in welcher alte serbische Volkslieder präsentiert werden, war sie des öfteren Gast. Für gewöhnlich interpretierten dort nur bekannte und angesehene Künstler die traditionellen Lieder, Jelena jedoch wurde schon eingeladen, als sie noch wenig bekannt war.
Auf einer verwaltungstechnisch niedrigeren Ebene waren die Phanarioten für die Steuereintreibung bei den Christen verantwortlich. Dieses Recht wurde häufig zur eigenen Bereicherung missbraucht, indem bei den christlichen Völkern der Provinz, Griechen wie Nichtgriechen, immer höhere Abgaben erhoben wurden. Nicht zuletzt auch diese Praxis führte zum Volksaufstand von 1821. Natürlich verfolgten nicht alle Phanarioten diese unmoralische Praxis. Es gab unter den späteren Freiheitskämpfern sogar etliche Phanarioten, die im Kampf für die Ideale eines unabhängigen demokratischen Nationalstaats eine tragende Rolle gespielt haben. Unter anderem gehört auch [[Alexandros Ipsilantis]] zu ihnen.
Dennoch waren es ironischerweise gerade weite Teile der gebildeten Schichten der Griechen, die der aufgeklärten Idee des eigenen Nationalstaates nach französischem Vorbild nicht viel abgewinnen konnten.


===Zusammenarbeit mit Željko Joksimović===
=== Revolutionäre Einflüsse aus Westeuropa ===


Ihren erste Teilnahme bei der Beovizija war 2004, wo sie sich endgültig einem breiteren Publikum vorstellen konnte.
Für die beschriebenen, im Millet-System privilegierten Gruppen war die osmanische Fremdherrschaft also durchaus willkommen. Reiche Schiffseigner auf den Inseln, wohlhabende Kaufleute, der hohe Klerus der Orthodoxen Kirche, die Phanarioten usw. hatten durch eine nationale Revolution viel zu verlieren und kaum etwas zu gewinnen. Wie also lässt sich die Revolution von 1821 erklären?


Für die Ethnopopgruppe "Biber" sang sie den Vokal im Stück "Gde si bilo, jare moje". Dadurch wurde [[Željko Joksimović]] auf sie aufmerksam.
Zunächst einmal hatte ein Großteil der Griechen nicht den geringsten Anteil an der Macht und dem Wohlstand der Kollaborateure. Die Landbevölkerung, die hierarchisch unbedeutenden Geistlichen der Provinz wie auch einfache Seeleute kannten all diese Annehmlichkeiten durch den osmanischen Status Quo nicht. Diese ungebildete Masse, die den Großteil des griechischen Volkes ausmachte, verfügte jedoch weder über eine vereinigende Ideologie, noch über finanzielle Stärke. Ohne Ideen und Führung entlud sich der Unmut dieser Masse von Zeit zu Zeit lediglich in einigen verstreuten Rebellionen, die aber von der osmanischen Ordnungsmacht genauso schnell wieder niedergeschlagen wurden. Im 17. Jahrhundert jedoch zeichnete sich langsam eine bedeutende kulturelle und geistige Entwicklung ab. Der Anstoß dazu kam zum größten Teil aus dem Ausland.


Er komponierte den Song „Jutro“ (Morgenstunde) für Jelena, welchen sie beim serbischen Eurovisionsvorentscheid Beovizija 2005 interpretieren sollte. Diesen konnte sie souverän für sich entscheiden. Im gemeinsamen Finale mit den montenegrinischen Interpreten sollte ihr jedoch die damalige Politik einen Strich durch die Rechnung machen. Die wertende Jury bildeten serbische und montenegrinische „Experten“. Die Juroren aus Montenegro ignorierten den Beitrag von Jelena Tomašević ebenso wie die Beiträge der meisten anderen Serben und gaben ihr geschlossen null Punkte, was dazu führte das die von Montenegro favorisierte Gruppe No Name den Vorentscheid gewann.
Der geistige Austausch der griechischen Zivilisation mit dem Rest Europas hatte nie vollständig aufgehört. Nach dem Fall Konstantinopels im Jahre 1453 waren viele Griechen, vor allem Gelehrte, Künstler und Kaufleute in den Westen geflohen, wo sie ihren Beitrag zur Renaissance leisteten. So war beispielsweise einer der größten Vertreter der Spanischen Schule ein Grieche aus Kreta, [[El Greco]]. Auch Handelskontakte unterstützten den Ideenaustausch. Zusätzlich zu den neuen Produktionstechniken brachten griechische Händler auch neue Ideen ins Land, unter anderem das für sie sehr attraktive Konzept des wirtschaftlichen und politischen Liberalismus.


Sie wurde jedoch vom Publikum als moralische Siegerin gesehen und "Jutro" wurde mehrfach ausgezeichnet.
Das Florieren der Handelsaktivitäten griechischer Kaufleute aus dem Ausland entfachte neue Kräfte im kulturellen Leben. Im Venedig des [[16. Jahrhundert]]s gingen Druckpressen in Betrieb, wo man verstärkt griechischsprachige Bücher druckte, was bis dahin kaum gemacht worden war. Für Studenten, die sich ein Studium im Ausland nicht leisten konnten wurden entsprechende Einrichtungen zu Hause gegründet. Das Interesse des Volkes an der griechischen Sprache, den Traditionen, an klassischer [[Mythologie]], überlieferten Erzählungen und [[Epos|epischen]] Dichtungen über orthodoxe Märtyrer wie heroische [[Freiheitskämpfer]] erwachte wieder.


Für den Film "Ivkova slava" sang sie einige der Titel für den Soundtrack.
Eine führende Rolle in diesem Wiedererwachungsprozess spielten [[Adamantios Korais]] und [[Rigas Velestinlis]].


===Eurovision Song Contest 2008===
== Die Revolution ==


2007 unterschrieb sie einen Plattenvertrag mit der Firma ''Minocard''. 2008 komponierte Željko Joksimović wieder ein Lied für sie. Mit dem Lied ''Oro'' gewann sie den [[Beovizija|nationalen Vorentscheid]] Serbiens für den in Belgrad stattfindenden Eurovision Song Contest 2008. "Oro" wird, auf Jelenas Initiative hin, von Bora Dugić auf der serbischen Frula begleitet.
Die Griechen, mehr als dreihundertfünfzig Jahre lang, seit dem Fall [[Konstantinopel]]s 1453, unter osmanischer Herrschaft, erwiesen sich als militärisch zu schwach, aus eigener Kraft ihre neu errungene nationale Unabhängigkeit sicher zu verteidigen. So wurde der Krieg, im Wesentlichen, zwischen den [[Großmacht|Großmächten]] und dem [[Osmanisches Reich|osmanischen Reich]] entschieden: Erst der siebte russische [[Türkenkriege|Türkenkrieg]] 1828 und die Vernichtung der türkisch-ägyptischen Flotte durch die Großmächte 1827 bei [[Schlacht von Navarino|Navarino]] schafften die Voraussetzungen für den [[Frieden von Adrianopel (1829) |Frieden von Adrianopel]] [[1829]].


Das Lied ''Oro'' wird auch noch Versionen auf [[Englisch]], [[Spanisch]], [[Griechisch]], [[Portugiesisch]], [[Russisch]], [[Hebräisch]] und [[Finnisch]] aufgenommen.<ref>[http://www.evropesma.org/sr/node/1460]</ref>
=== Der Ausbruch der Revolution (1821) ===
[[Bild:Nea_Epidavros1.jpg|thumb|Denkmal für die erste griechische Nationalversammlung am 20. Dezember 1821]]
Im Gegensatz zur [[Erster serbischer Aufstand|Serbischen Revolution]] des Jahres [[1804]], die als spontaner Gegenangriff auf entsprechende türkische Aktivitäten betrachtet werden kann, war die Griechische Revolution des Jahres 1821 bereits Jahre vorher von der [[Philiki Etaireia|Filiki Etairia]] geplant und durchdacht worden. Allerdings stand hinter diesen Plänen nicht das griechische Volk in seiner Gesamtheit sondern nur ausgewählte Teile. Die moderne Idee der [[Nationalität]] war vielen noch zu abstrakt geschweige denn, dass irgendjemand an den Erfolg des Unternehmens geglaubt hätte.


==Quellen==
Die ''Filiki Etairia'' plante die Revolution am 25. März an drei verschiedenen Orten gleichzeitig zu entfachen, um bei den Osmanen auf diese Weise größere Verwirrung zu verursachen und um den Erfolg wahrscheinlicher zu machen. Einer dieser Orte war der [[Peloponnes]], wo eine größere Gruppe von Rebellen, die sogenannten [[Klephten]], den Revolutionsplan unterstützten. Der zweite Ort war Konstantinopel, wo Unruhen innerhalb der Phanariotengemeinde geplant waren. Als dritte Aktion war der Einmarsch von griechischen Streitkräften in die [[Fürstentum Moldau|Moldau]] und der [[Fürstentum Walachei|Walachei]] geplant. Diese sollten aus [[Odessa]] über die russische Grenze einrücken.
<references />
Die Planer der Revolution betrachteten diese [[Rumänen|rumänischen]] Provinzen fatalerweise als griechische Gebiete, wohl weil sie vorher ein Jahrhundert lang von griechischen [[Phanar]]ioten verwaltet worden waren. Dabei ignorierte die ''Filiki Etairia'' vollkommen die Tatsache, dass es sich bei der einheimischen Bevölkerung, sowohl angesehene Persönlichkeiten als auch das einfache Volk betreffend, um Angehörige der rumänischen Nation handelte und keineswegs der griechischen. Es war geplant, dass [[Alexander Ypsilantis (1792–1828)|Alexander Ypsilantis]] ein Freiwilligenbataillon aus Studenten und rumänischen Bauern in den Kampf gegen die Türken führen sollte. Dieser Sohn bzw. Enkel eines Phanarioten-Herrschers der Moldau sollte dabei von [[Tudor Vladimirescu]] unterstützt werden, der eigentlich den Aufstand der rumänischen Bauern organisieren sollte. Es kam jedoch ganz anders.


== Weblinks ==
[[Bild:Alexander2.jpg|left|180px|thumb|Alexander Ypsilantis]]
* [http://www.jelenatomasevic.com/ Homepage von Jelena Tomašević]
Als Alexander Ypsilantis im März 1821 mit seinen 450 Mann, dem „Heiligen Bataillon“ in der Moldau einmarschierte, griffen die Rumänen unter Vladimirescu nicht die Türken, sondern die Häuser der verhassten griechischen Phanarioten an. Sie waren mehr daran interessiert, ihre Provinzen selbst zu verwalten, als sich mit der osmanischen Obrigkeit anzulegen. Somit endete der Einmarsch der Griechen in den rumänischen [[Donaufürstentümer]] in einem absoluten Fiasko. Ypsilantis zog sich nach Österreich zurück, wo er schließlich in Wien starb. Nach dem heutigen Verständnis des [[Nationalität]]enbegriffs sind die Gründe für das Scheitern der Griechen in den Donaufürstentümer nur zu offensichtlich. Die Planer der ''Filiki Etairia'' jedoch erlagen, vermutlich mehr aus Wunschdenken, dem fatalen Irrtum, in den Rumänen nach osmanischem Verständnis einfach nur nichtmuslimische Orthodoxe sehen zu können.


{{DEFAULTSORT:Tomašević, Jelena}}
Zur gleichen Zeit wurde der Aufstand in Istanbul niedergeschlagen. Die Türken reagierten mit der Erhängung des griechisch-orthodoxen [[Patriarch]]en. Der neue Patriarch und andere, kollaborierende Phanarioten verurteilten darauf die Revolution.
[[Kategorie:Serbischer Musiker]]

[[Kategorie:Popsänger]]
Der einzige Erfolg war auf dem Peloponnes zu verzeichnen. Die Revolution entlud sich über der ganzen Halbinsel. Türkische Städte wurden eingenommen und die muslimische Bevölkerung wurde gewaltsam vertrieben. Die [[Osmanische Armee|türkische Armee]] verfuhr im Gegenzug nun genau so mit der griechischen Bevölkerung der Halbinsel, wie auf der Insel [[Chios]]. Die Revolution war in vollem Gange, der Peloponnes nach und nach befreit. Am 20. Dezember 1821 fand in [[Nea Epidavros]] die erste griechische Nationalversammlung statt
[[Kategorie:Teilnehmer am Eurovision Song Contest]]

[[Kategorie:Geboren 1983]]
=== Die Frontlinien verharren (1821–1825) ===
[[Kategorie:Frau]]
Nach diesem ersten Erfolg von 1821 verhärteten sich die Fronten im Süden Griechenlands und die Situation blieb bis 1825 unverändert. Dafür gab es gleich mehrere Gründe. Zunächst einmal war keine der beiden Seiten stark genug für einen schnellen endgültigen Sieg. Die osmanischen Truppen mussten jeden Frühling aufs Neue von ihrer Basis im mittelgriechischen [[Thessalien]] losmarschieren. Da keine entsprechend große Flotte zur Verfügung stand, mussten sich die Türken ihren Weg entlang der Küste in Richtung Süden bahnen. Im Herbst marschierten sie wieder zurück, da auf dem unruhigen Peloponnes nicht an sichere Überwinterung zu denken war. Auf der anderen Seite hatten die Griechen den türkischen Truppen keine reguläre Armee entgegenzusetzen. Die griechischen Einheiten, die zum größten Teil aus Partisanen, Bauern und einigen Phanarioten bestanden, waren zu schwach um eine Offensive nach Norden einzuleiten. Sie vermochten nur den Peloponnes zu verteidigen.

Ein zweiter Grund für das Verharren der Fronten war ein Streit um die Führung unter den Griechen selbst. Man teilte sich in zwei Lager, die die im Osmanischen Reich existierenden Klassenunterschiede auch in die Revolution hineintrugen: Die bewaffneten Landarbeiter und die früheren Klephten sahen in [[Theodoros Kolokotronis]] ihren Anführer. Ihm gegenüber standen die Führer der [[Nationalversammlung]], der [[Alexandros Mavrokordatos]] und [[Georgios Kountouriotis]] angehörten. Mavrokordatos stammte aus einem alten Phanariotengeschlecht. Kountouriotis war ein reicher Schiffseigner aus [[Hydra (Insel)|Hydra]]. Sie repräsentierten die Nationalversammlung, die im Grunde für die einflussreichen und wohlhabenden Persönlichkeiten sprach. Ab 1823 bekämpften sich diese beiden Gruppen.

Der dritte Grund für das Verharren der Fronten waren Interventionen von [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Briten]], [[Frankreich]] und [[Russland]]. Alle drei Großmächte hatten finanzielle Interessen im Osmanischen Reich und wollten sichergehen, dass sie durch die Revolution auf dem Peloponnes nicht gefährdet sind. Die Briten waren trotz aller Sympathie den Griechen gegenüber ([[Philhellenismus]]) nicht gewillt, die Türkei so schwach werden zu lassen, dass sich die Russen einen Zugang zum [[Mittelmeer]] sichern konnten, wo sie eine Gefahr für die Handelsrouten wären. Der Zar dagegen befürchtete trotz seiner ebenso gehegten Sympathie für die griechischen Glaubensbrüder, dass der eventuell neu entstehende griechische Staat ein Bündnis mit England eingehen könnte. Außerdem behagte ihm die Idee der nationalen Revolution nicht besonders. Die Franzosen dagegen hatten strategische wie auch finanzielle Interessen in dieser Region zu wahren. Ihnen war der Erhalt des Status Quo eindeutig die liebste Lösung.
Aus Sicht der Großmächte bewies das jahrelange Verharren der Fronten im Süden Griechenlands, dass die Revolution nicht verebben würde. Aus diesem Grunde trafen sie entsprechende Vorbereitungen um letztlich ein Ergebnis dieser Revolution zu sichern, das ihre Interessen nicht verletzen würde.

=== Endphase der Revolution (1825-1830) ===
Die Endphase wurde durch das Eingreifen fremder Mächte auf beiden Seiten bestimmt. Nachdem der Sultan ihm die Herrschaft über die von ihm eroberten Gebiete zugesichert hatte, eilten die modernisierten ägyptischen Streitkräfte unter der Führung von [[Muhammad Ali Pascha|Mehmet Ali]] den Türken zu Hilfe. Im Jahre 1825 landeten sie auf dem Peloponnes und eroberten den Hafen von Navarino. Die Revolution war damit im Prinzip gescheitert. Es war nun ein leichtes, den [[Peloponnes]] von den zerstrittenen Griechen zurückzuerobern.

Die europäischen Großmächte waren allerdings in keinem Fall dazu bereit, Mehmet Ali die Herrschaft sowohl über Ägypten als auch über Griechenland zu überlassen. Man einigte sich die Kräfte zu vereinen und eine Drei-Mächte-Flotte nach Navarino zu senden. In der im Oktober 1827 stattgefundenen [[Schlacht von Navarino]] versenkte die europäische Flotte den Großteil der gegnerischen Schiffe. Damit hatte der Sultan den europäischen Großmächten auf dem Peloponnes militärisch nichts mehr entgegenzusetzen.

Den letzten Akt der Revolution bestimmte der [[Russisch-Osmanischer Krieg (1828–1829)|Russisch-Türkische Krieg]] (1828-1830). Nach dem russischen Einmarsch in das Osmanische Reich und der Kapitulation des Sultans wurde im Rahmen des ''[[Londoner Protokoll]]s'' im Jahre 1830 die Errichtung eines kleinen unabhängigen griechischen Königreiches beschlossen. Das neue Königreich sollte, so wurde beschlossen, von dem [[Deutschland|deutschen]] Prinz [[Otto I. (Griechenland)|Otto von Bayern]] regiert werden. Dieser Prinz als König von Griechenland war für die drei Großmächte eine akzeptable Lösung.

== Nach der Revolution ==

Stand die griechische Revolution zur Zeit ihrer Planung noch für fortschrittliche und aufgeklärte Ideale, so steht das Ergebnis mehr unter dem Zeichen der konservativen Reaktion: Es wurde eine Monarchie installiert, deren König kein Grieche, sondern ein bayerischer Prinz war, der seine bayerischen Minister und Soldaten mitbrachte. Der entscheidende Sieg über die Osmanen 1830 war nur mit massiver Intervention der europäischen Großmächte erreicht worden, die nun ebenso massiv in die Errichtung des neuen griechischen Staates eingriffen.

Später konnte Griechenland vor allem in den Balkankriegen, Anfang des 20. Jahrhunderts, gegenüber dem Osmanischen Reich Landgewinne verzeichnen. Dies geschah hauptsächlich durch Eroberung griechisch besiedelter Gebiete des zerfallenden osmanischen Reiches, aber auch der von England beherrschten [[Ionische Inseln|Ionischen Inseln]] im Jahre [[1863]]/[[1864]]). Bis 1923 nahm das Staatsgebiet Griechenlands so allmählich seine heutige Gestalt an.

== Rückwirkung in Europa ==

Gerade in [[Deutschland]] nach dem [[Wiener Kongress]] und den [[Karlsbader Beschlüsse]]n war der griechische Freiheitskampf (man darf urteilen: stellvertretend) sehr populär, was auch dadurch gezeigt wird, dass Schriftsteller das zeitgenössische Griechenland zum Thema nahmen (beispielsweise [[Wilhelm Müller]] (''Der kleine Hydriot'') oder [[Leopold Schefer]]).

Entscheidend für Gesamteuropa war allerdings das Wiederaufbrechen des [[Balkankonflikt]]es zwischen [[Wien]] und [[Sankt Petersburg]]. Dieser konnte bis 1914 nicht überbrückt werden.

== Siehe auch ==
* [[Geschichte Griechenlands]]
* [[Griechisch-Türkischer Krieg]]
* [[Philhellenen]]
* [[Schlacht von Navarino]]
* [[Türkisch-Griechischer Krieg]]

== Literatur ==
* Sachbücher
**David J. Brewer: ''The flame of freedom. The Greek war of independence, 1821-1833''. Murray, London 2001, ISBN 0-7195-5447-0.
**Douglas Dakin: ''British and American Philhellenes during the war of Greek independence''. Hakkert, Amsterdam 1987, ISBN 90-256-0800-0 (Repr. d. Ausg. Thessaloniki 1955)
**Davis J. Howarth: ''Lord Byron and other excentrics in the war of independence''. Collins, London 1976, ISBN 0-00-216058-7.
**Peter H. Paroulakis: ''The Greek War of Independence''. Hellenic Books, Darwin 2000, ISBN 0-959-08941-1 (früherer Titel: "The Greeks")
**Karl Mendelssohn-Bartholdy: ''Geschichte Griechenlands. Von der Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahre 1453 bis auf den unsere Tage''. Olms, Hildesheim 2004, ISBN 3-487-12039-9 (Repr. d. Ausg. Leipzig 170)

== Weblinks ==
{{Commons|Category:Greek War of Independence|Griechische Revolution}}
* [http://www.lib.msu.edu/sowards/balkan/lecture6.html The Greek Revolution and the Greek State]
* [http://www.zeit.de/2004/34/A-Griechenland?page=all Ein Artikel aus DIE ZEIT zum Thema]


{{Personendaten
[[Kategorie:Revolution]]
|NAME=Tomašević, Jelena
[[Kategorie:Griechische Geschichte (Neuzeit)|Revolution]]
|ALTERNATIVNAMEN=
[[Kategorie:Rumänische Geschichte]]
|KURZBESCHREIBUNG=serbische Sängerin
|GEBURTSDATUM=1. November 1983
|GEBURTSORT=[[Kragujevac]], [[Serbien]]
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
}}


[[en:Jelena Tomašević]]
[[ar:حرب استقلال اليونان]]
[[es:Jelena Tomašević]]
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[[fi:Jelena Tomašević]]
[[en:Greek War of Independence]]
[[hr:Jelena Tomašević]]
[[es:Guerra de independencia de Grecia]]
[[fi:Kreikan vapaussota]]
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[[tr:Yunan Bağımsızlık Savaşı]]
[[vi:Chiến tranh giành độc lập Hy Lạp]]

Version vom 5. April 2008, 22:13 Uhr

Jelena Tomašević

Jelena Tomašević (kyrillisch: Јелена Томашевић; * 1. November 1983 in Kragujevac, Serbien, Jugoslawien) ist eine serbische Sängerin. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen für ihre Lieder und vertritt Serbien beim Eurovision Song Contest 2008 in Belgrad mit dem Lied Oro.

Leben

Jelena Tomašević absolvierte 2002 die Matura. Im selben Jahr begann sie auf der Universität Kragujevac an der Fakultät für Englische Sprache zu studieren.

Karriere als Sängerin

Kindheit und Jugend

Jelena begann im Alter von acht Jahren bei der Kindergesangsshow Šarenijada in Kragujevac teilzunehmen. Dies war ihr erster öffentlicher Auftritt, und schon damals konnte sie die Menschen mit ihrer ausdrucksvollen Stimme in ihren Bann ziehen. 1994 trat sie bei einem Kinderfest vor viel größerer Zuschauerzahl auf.

Jelena Tomašević war jahrelang Mitglied des Volklorevereins Abrašević und sammelte oft bei internationalen Veranstaltungen Erfahrungen.

2002 gewann sie den Talentwettbewerb "3K Dur" und trat noch im selben Jahr beim "Sunflower Festival" in Zrenjanin auf.

Von da an nahm sie an verschiedenen internationalen Festivals in der Tschechischen Republik, Weißrussland ("Slovenski Bazar"/belarus. "Slavianski Bazaar") und Bulgarien teil.

In der Fernsehsendung "Leti, leti, pesmo moja mila", in welcher alte serbische Volkslieder präsentiert werden, war sie des öfteren Gast. Für gewöhnlich interpretierten dort nur bekannte und angesehene Künstler die traditionellen Lieder, Jelena jedoch wurde schon eingeladen, als sie noch wenig bekannt war.

Zusammenarbeit mit Željko Joksimović

Ihren erste Teilnahme bei der Beovizija war 2004, wo sie sich endgültig einem breiteren Publikum vorstellen konnte.

Für die Ethnopopgruppe "Biber" sang sie den Vokal im Stück "Gde si bilo, jare moje". Dadurch wurde Željko Joksimović auf sie aufmerksam.

Er komponierte den Song „Jutro“ (Morgenstunde) für Jelena, welchen sie beim serbischen Eurovisionsvorentscheid Beovizija 2005 interpretieren sollte. Diesen konnte sie souverän für sich entscheiden. Im gemeinsamen Finale mit den montenegrinischen Interpreten sollte ihr jedoch die damalige Politik einen Strich durch die Rechnung machen. Die wertende Jury bildeten serbische und montenegrinische „Experten“. Die Juroren aus Montenegro ignorierten den Beitrag von Jelena Tomašević ebenso wie die Beiträge der meisten anderen Serben und gaben ihr geschlossen null Punkte, was dazu führte das die von Montenegro favorisierte Gruppe No Name den Vorentscheid gewann.

Sie wurde jedoch vom Publikum als moralische Siegerin gesehen und "Jutro" wurde mehrfach ausgezeichnet.

Für den Film "Ivkova slava" sang sie einige der Titel für den Soundtrack.

Eurovision Song Contest 2008

2007 unterschrieb sie einen Plattenvertrag mit der Firma Minocard. 2008 komponierte Željko Joksimović wieder ein Lied für sie. Mit dem Lied Oro gewann sie den nationalen Vorentscheid Serbiens für den in Belgrad stattfindenden Eurovision Song Contest 2008. "Oro" wird, auf Jelenas Initiative hin, von Bora Dugić auf der serbischen Frula begleitet.

Das Lied Oro wird auch noch Versionen auf Englisch, Spanisch, Griechisch, Portugiesisch, Russisch, Hebräisch und Finnisch aufgenommen.[1]

Quellen

  1. [1]