Pauserna-Guarasug'wä und Zeit-Temperatur-Umwandlungsschaubild: Unterschied zwischen den Seiten
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Im '''Zeit-Temperatur-Umwandlungsschaubild''' (ZTU-Diagramm, im englischen TTT, "Time Temperature Transformation") kann die Gefügeentwicklung bei unterschiedlichen Temperaturverläufen während des [[Härten]]s verfolgt werden. Prinzipiell unterscheidet man das isotherme und das kontinuierliche ZTU-Diagramm. Neben der Werkstoffbezeichnung (inkl. chemischer Zusammensetzung) müssen auch die Austenitisierungsbedingungen festgehalten werden. |
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Pauserna-Guarasug'wä |
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=== Das isotherme ZTU-Diagramm === |
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Bei den Pauserna-Guarasug'wä handelt es sich um ein Tupí-Guaraní-Volk, welches in Ostbolivien, an der Grenze zu Brasilien siedelt. |
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Nach der Austenitisierung (bei Stahl) wird das Werkstück sehr schnell auf die gewünschte Temperatur gebracht und solange gehalten, bis alle Umwandlungen abgeschlossen sind, was über die Längenänderung ermittelt werden kann. |
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Erstmals erforscht und linguistisch untersucht wurde es vom österreichischen Ethnologen Friedrich von Horn Fitz-Gibbon (* 1919 in Wien, ermordet 1958 während einer Expedition in Bolivien) |
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=== Das kontinuierliche ZTU-Diagramm === |
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Nach der Austenitisierung wird das Werkstück mit verschiedenen Abkühlgeschwindigkeiten bis auf Raumtemperatur abgekühlt. Dabei werden die Umwandlungspunkte festgehalten. Zusätzlich wird am Ende der Abkühlkurve meist noch die erreichbare [[Härte]] notiert. |
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Die beiden Arten der Diagramme müssen streng getrennt betrachtet werden. Weiter gibt es noch das Schweiß-ZTU-Diagramm zur Beschreibung des Werkstoffverhaltens beim [[Schweißen]] und das ZTA-Digramm (wobei das A für Austenitisierung oder Auflösung steht) welches das Verhalten beim Aufheizen von Stahl inkl. [[Kristallit|Kornwachstum]] beschreibt. |
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Publikationen über die Pauserna-Guarasug'wä: |
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Die Temperaturen bei denen es zu einer Umwandlung kommt, werden mit Hilfe einer [[Dilatometer|dilatometrischen]] Untersuchung ermittelt. Die bei dieser Temperatur im Gefüge jeweils vorhandenen Phasen und ihre Volumenanteile werden durch [[Metallografie|metallografische]] Beobachtungen, z.B. mit einem [[Lichtmikroskop]] ermittelt. |
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Jürgen Riester, Die Pauserna-Guarasug'wä. Monographie eines Tupi-Guarani-Volkes in Ostbolivien (1972) |
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==Siehe auch== |
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Jürgen Riester, Die Pauserna-Guarasug'wä. Sterbende Kultur in Nordostbolivien (1967) |
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[[Eisen-Kohlenstoff-Diagramm]], [[Wärmebehandlung]] |
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[[Kategorie:Werkstoffkunde]] |
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Friedrich v. Horn Fitz-Gibbon, Cartas inéditas escritas al Señor Max Fuss, San Ignacio de Velasco, |
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[[Kategorie:Stoffeigenschaften ändern]] |
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desde Remanso, Provincia Alto Itenéz, Depto. Beni, in: Jürgen Jürgen, (1977) |
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[[en:Isothermal transformation]] |
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Friedrich v. Horn Fitz-Gibbon, Algunos datos etnobotánicos sobre los indios pauserna del Norte de Velasco, Bolivia, in: |
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[[fr:Diagramme temps-température-transformation]] |
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Revista de la Universidad Autónoma A Gabriel René Moreno@ 5/10: 83-89 (Santa Cruz de la Sierra) |
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[[nl:TTT-diagram]] |
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[[sk:TTT diagram]] |
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Friedrich v. Horn Fitz-Gibbon, Breves notas sobre la lengua de los indios pausernas. El üaradu-ñe-e. (Sociedad de Estudios |
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Geográficos e Históricos de Santa Cruz de la Sierra 1955) |
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Friedrich v. Horn Fitz-Gibbon, Algunas notas para un estudio de la lengua de los indios pauserna o wadunëe (un dialecto del oriente boliviano) (ms. citado por Antonio Tovar) (1952) |
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Friedrich v. Horn Fitz-Gibbon, s.f. Algunas notas para un estudio de la lengua de los indios Pausernas. Cafetal (ms. citado por Loukotka) |
Version vom 28. März 2008, 11:47 Uhr
Im Zeit-Temperatur-Umwandlungsschaubild (ZTU-Diagramm, im englischen TTT, "Time Temperature Transformation") kann die Gefügeentwicklung bei unterschiedlichen Temperaturverläufen während des Härtens verfolgt werden. Prinzipiell unterscheidet man das isotherme und das kontinuierliche ZTU-Diagramm. Neben der Werkstoffbezeichnung (inkl. chemischer Zusammensetzung) müssen auch die Austenitisierungsbedingungen festgehalten werden.
Das isotherme ZTU-Diagramm
Nach der Austenitisierung (bei Stahl) wird das Werkstück sehr schnell auf die gewünschte Temperatur gebracht und solange gehalten, bis alle Umwandlungen abgeschlossen sind, was über die Längenänderung ermittelt werden kann.
Das kontinuierliche ZTU-Diagramm
Nach der Austenitisierung wird das Werkstück mit verschiedenen Abkühlgeschwindigkeiten bis auf Raumtemperatur abgekühlt. Dabei werden die Umwandlungspunkte festgehalten. Zusätzlich wird am Ende der Abkühlkurve meist noch die erreichbare Härte notiert.
Die beiden Arten der Diagramme müssen streng getrennt betrachtet werden. Weiter gibt es noch das Schweiß-ZTU-Diagramm zur Beschreibung des Werkstoffverhaltens beim Schweißen und das ZTA-Digramm (wobei das A für Austenitisierung oder Auflösung steht) welches das Verhalten beim Aufheizen von Stahl inkl. Kornwachstum beschreibt.
Die Temperaturen bei denen es zu einer Umwandlung kommt, werden mit Hilfe einer dilatometrischen Untersuchung ermittelt. Die bei dieser Temperatur im Gefüge jeweils vorhandenen Phasen und ihre Volumenanteile werden durch metallografische Beobachtungen, z.B. mit einem Lichtmikroskop ermittelt.