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Mondgestein und Glückshaus: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Glückshaus''' ist ein mittelalterliches [[Glücksspiel]] für mehrere Spieler auf einem [[Brettspiel|Spielbrett]] mit zwei [[Spielwürfel|Würfeln]].
[[Bild:Lunar Ferroan Anorthosite 60025.jpg|thumb|right|Apollo-Probe #60025, aufgesammelt durch [[Apollo 16]] und gegenwärtig im ''National Museum of Natural History'' in [[Washington (District of Columbia)|Washington, D. C.]], ausgestellt.]]
'''Mondgestein''' ist [[Gestein]], das auf dem [[Mond]] (Erdmond) entstanden ist. Der Begriff wird ebenso für andere Materialien gebraucht, die während der Erkundung des Mondes aufgesammelt wurden.


== Herkunft ==
==Regeln ==
[[Bild:Glückshaus.jpg|thumb|Glückshaus]]
Gegenwärtig gibt es drei Quellen für Mondgestein auf der [[Erde]]:
Der Spielplan ist in Felder mit den Nummern 2 bis 12 (häufig jedoch ohne die Zahl 4) eingeteilt, die Felder sind als Räume eines Hauses angeordnet.
# Die durch die [[Vereinigte Staaten|amerikanischen]] [[Apollo-Programm|Apollo]]-Missionen gesammelten Gesteine,
Die Spieler würfeln reihum, je nach Augensumme geschieht folgendes:
# Proben, die von [[Sowjetunion|sowjetischen]] [[Luna-Programm|Luna]]-Missionen mitgebracht wurden und
*Würfelt ein Spieler die Zahl 12, so ist er ''König'' und gewinnt alle Münzen, die sich eventuell auf dem Spielbrett befinden: das Feld mit der Nummer 12 ist daher meist mit einer Krone gekennzeichnet.
# Gesteine, die auf natürliche Weise durch [[Impakt]]e aus der Oberfläche des Mondes geschleudert wurden und als [[Meteorit]]e auf die Erde fielen.
*In der Mitte des Hauses – im Raum Nummer 7 – findet eine ''Hochzeit'' statt: wer eine 7 würfelt, muss ein Geschenk mitbringen und eine Münze auf diesem Feld ablegen.
*Wer eine 2 würfelt, hat ''Schwein'': er gewinnt alle auf dem Brett befindlichen Münzen, ausgenommen diejenigen auf Feld 7.
*Bei allen anderen Würfen gilt: ist das entsprechende Feld leer, so muss man dort eine Münze abgelegen; liegt jedoch auf dem Feld bereits eine Münze, so darf man diese nehmen.
*Wird auf einem Brett ohne 4 gespielt, so geschieht – wenn eine 4 gewürfelt wird – entweder gar nichts, oder es tritt eine beliebige vorher vereinbarte Regel in Kraft.


==Spielende==
Während der sechs Apollo-Exkursionen wurden 2415 Proben mit einem Gesamtgewicht von 382 kg gesammelt, das meiste davon durch [[Apollo 15]], [[Apollo 16|16]] und [[Apollo 17|17]]. Die drei Luna-Raketen brachten weitere 326 g Material zurück. Mehr als 90 [[Mondmeteoriten]] wurden bis 2006 auf der Erde gefunden, insgesamt mehr als 30 kg Material.
Das Spiel endet, wenn alle Spieler bis auf einen ihr Geld verloren haben. Mit Kindern lässt es sich jedoch auch mit Süßigkeiten, Brezeln usw. spielen. Natürlich kann man das Spiel auch früher beenden, und die auf dem Brett verbleibenden Einsätze werden unter den noch übrigen Spielern verteilt.


==Material==
Im Apollo-Programm wurde Mondgestein mit einer Vielzahl von Werkzeugen gesammelt, einschließlich [[Hammer|Hämmern]], [[Rechen]], [[Schaufel]]n, [[Zange]]n und [[Erdbohrer]]n. Die meisten dieser Stücke wurden vor dem Einsammeln fotografiert, um ihren Fundzustand festzuhalten. Sie wurden in Tüten verpackt und dann in einem speziellen Behälter (''Special Environmental Sample Container'') beim Rückflug zur Erde aufbewahrt, um sie vor Kontaminationen zu schützen.
Da das Spiel nicht im Handel erhältlich ist, kann man das Material auch leicht selbst herstellen. Als [[Spielbrett]] ist ein festes, bemaltes Holzbrett geeignet, auch ein Stück Leder oder Leinen, auf dem die Felder aufgezeichnet werden können ist denkbar. Bei historischen Spielbrettern waren die Spielfelder oft mit verschiedenen Motiven illustriert. Wer das Spiel heute nachspielen möchte, sollte zumindest die "Ereignisfelder" besonders kennzeichnen, sogar wenn es sich nur - wie oben dargestellt - um grobe Skizzen oder Symbole handelt, die zur Erinnerung an die Spielregeln dienen.
Als Spielmarken eignen sich stapelbare Münzen oder Spielmarken aller Art. Benötigt werden etwa 2 bis 10 Stück pro Person.
Wer eine der Varianten mit 10 Feldern spielen möchte, muss das Feld "4" weglassen und das Spielbrett entsprechend anders anordnen. Eine gewürfelte Vier bedeutet dann einfach "Aussetzen".


[[Kategorie:Glücksspiel]]
Etwas Mondstaub wurde angeblich auch von einem [[Hasselblad]]-Mitarbeiter gesammelt, der die von den Astronauten verwendeten Kameras nach den Apollo-Missionen reinigte.
[[Kategorie:Würfelspiel]]

[[Kategorie:Historisches Spiel]]
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="4" align="right" style="clear: right"
[[en:Glückshaus]]
!Mond-<br />Mission
!Mitgebrachte<br />Proben
|-
|[[Apollo 11]]
|align="right"|22 kg
|-
|[[Apollo 12]]
|align="right"|34 kg
|-
|[[Apollo 14]]
|align="right"|43 kg
|-
|[[Apollo 15]]
|align="right"|77 kg
|-
|[[Apollo 16]]
|align="right"|95 kg
|-
|[[Apollo 17]]
|align="right"|111 kg
|-
|[[Luna 16]]
|align="right"|101 g
|-
|[[Luna 20]]
|align="right"|55 g
|-
|[[Luna 24]]
|align="right"|170 g
|}

== Eigenschaften ==
Insgesamt gesehen, sind die auf dem Mond gesammelten Gesteine sehr alt im Vergleich zu Gesteinen, die auf der Erde gefunden werden, wie mit Hilfe von [[Radiometrische Datierung|Radiometrischen Datierungsmethoden]] festgestellt werden konnte. Selbst das jüngste ist noch älter als alle auf der Erde vorkommenden Gesteine. Die Altersspanne reicht dabei von 3,2 Milliarden Jahren für die [[Basalt]]-Proben aus den [[Mare]]n bis zu 4,6 Milliarden Jahren in den [[Mond#Terrae|Terrae]], sie stellen daher Proben aus einer sehr frühen Periode des [[Sonnensystem]]s dar.

Die Gesteine verfügen über Charakteristika, die den Gesteinen auf der Erde sehr ähnlich sind, insbesondere was den Gehalt an [[Sauerstoff]]-[[Isotop]]en angeht. Allerdings findet man recht wenig [[Eisen]] in den Mondgesteinen, und sie sind auch arm an flüchtigen Chemikalien wie [[Kalium]] und [[Natrium]], Wasser fehlt gänzlich.

Unter den auf dem Mond neu gefundenen Mineralien war auch ''[[Armalcolit]]'', der nach den drei [[Raumfahrer|Astronauten]] der [[Apollo 11|Apollo-11-Mission]] benannt wurde: ''Arm''strong, ''Al''drin, und ''Col''lins.

== Wert ==
Mondgestein, das während der Erforschung des Mondes gesammelt wurde, wird gegenwärtig als unbezahlbar angesehen. 1993 wurden drei kleine, von Luna&nbsp;16 mitgebrachte Fragmente, die 0,2&nbsp;g wogen, für 442.500&nbsp;Dollar verkauft. Im Jahr 2002 wurde ein Safe aus dem ''Lunar Sample Building'' gestohlen, der winzige Stücke Material vom Mond und Mars enthielt. Diese Stücke wurden wiedergefunden und 2003 von der [[NASA]] für das Gerichtsverfahren auf einen Wert von 1 Million Dollar für 285&nbsp;g Material geschätzt. Mondgestein in Form von Meteoriten wird unter privaten Sammlern oft verkauft und getauscht, allerdings ebenfalls zu hohen Preisen.

== Aufbewahrung ==
[[Bild:Apollo 15 Genesis Rock.jpg|thumb|right|[[Genesis Rock]], der von [[Apollo 15]] mitgebracht wurde.]]
Der Hauptaufbewahrungsort des Apollo-Mondgesteins ist das ''Lunar Sample Building'' am [[Lyndon B. Johnson Space Center]] in [[Houston]], [[Texas]]. Nach Aussagen der NASA werden fast 295&nbsp;kg von ursprünglichen 382&nbsp;kg der Proben noch immer unberührt dort aufbewahrt. Aus Sicherheitsgründen wird eine kleinere Sammlung auf der [[Brooks Air Force Base]] in [[San Antonio (Texas)|San Antonio, Texas]] aufbewahrt. Die meisten Steine werden in Stickstoff aufbewahrt, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Sie werden nur indirekt mit Spezialwerkzeugen angefasst.

Nach der letzten Apollo-Mission ([[Apollo 17]]) wurden kleine Mondgestein-Proben in [[Acrylglas]] eingegossen. Zusammen mit der jeweiligen Nationalflagge, die von den Apollo-Astronauten zum Mond und wieder zurück gebracht wurde, wurden diese als „Goodwill Moon Rock“ bezeichneten Proben an 135 verschiedene Nationen verschenkt.<ref>The history of the Goodwill moon rock. [http://www.collectspace.com/resources/moonrocks_goodwill.html]</ref>
Mindestens eines dieser Stücke wurde später gestohlen, verkauft und wiedergefunden.<ref>Apollo Moon Rock Is Returned to Honduras[http://www.space.com/news/honduras_moon_030923.html]</ref>
Einige kleine Stücke wurden auf Sockel montiert und an ehemalige Astronauten und andere verdiente Personen verschenkt. <ref>NASA honoring astronauts, others with moon rocks[http://www.collectspace.com/news/news-071404a.html]</ref><ref>NASA gives Neil Armstrong a moon rock [http://www.collectspace.com/news/news-041806a.html]</ref> Andere Proben wurden an ausgewählte Museen gegeben, z.&nbsp;B. das [[National Air and Space Museum]], das [[Kansas Cosmosphere and Space Center]], und das Besucherzentrum am [[Kennedy Space Center]]. Dort ist es möglich, „ein Stück Mond zu berühren“, es handelt sich allerdings in Wirklichkeit um ein kleines Stück Mondgestein, das in einem Pfeiler einzementiert ist, der in der Mitte eines für Besucher zugänglichen Tresorraums steht.

In Deutschland ist Mondgestein im [[Deutsches Technikmuseum Berlin|Deutschen Technik Museum]] in [[Berlin]] (333&nbsp;g, von Apollo 17), im [[Haus der Geschichte]] in [[Bonn]] (282&nbsp;g, von [[Apollo 12]]), im [[Rieskrater-Museum]] in [[Nördlingen]] (163&nbsp;g, von [[Apollo 16]]), im [[Naturmuseum Senckenberg]] in [[Frankfurt am Main]] (von der ersten bemannten Mondlandung mit [[Apollo 11]]) und im [[Deutsches Museum|Deutschen Museum]] in [[München]] ausgestellt. <ref>Wo kann man in Deutschland echtes Mondgestein sehen? [http://www.urbin.de/fakten/fa_086.htm]</ref> <ref>Wikipedia aaO [http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurt-Bockenheim#Museen]</ref> In Österreich ist ein Stück Mondgestein im Meteoritensaal des [[Naturhistorisches Museum Wien|Naturhistorischen Museums]] in [[Wien]] zu sehen. Bei den beiden letztgenannten Proben handelt es sich um die oben erwähnten „Goodwill Moon Rocks“ von Deutschland und Österreich.

== Siehe auch ==
* [[Mond#Selenologie und Selenographie|Selenologie]]
* [[Mondmeteorit]]
* [[Astrogeologie]]
* [[Marsgestein]]

== Quellen ==
<references />

== Weblinks ==
* [http://www-curator.jsc.nasa.gov/curator/lunar/lunar.htm Rocks & Soils from the Moon] &mdash; Johnson Space Center
* [http://www.hq.nasa.gov/office/pao/History/alsj/tools/Welcome.html Apollo Geology Tool Catalog]
* [http://www.geotimes.org/sept02/NN_moon.html Moon rocks for sale!]
* [http://epsc.wustl.edu/admin/resources/moon_meteorites.html Lunar meteorites] &mdash; Washington University, Department of Earth and Planetary Sciences
[[Kategorie:Apollo-Programm]]
[[Kategorie:Erdmond]]
[[Kategorie:Gestein]]

[[ar:صخور القمر]]
[[ast:Roca llunar]]
[[ca:Roca lunar]]
[[da:Månesten]]
[[en:Moon rock]]
[[es:Roca lunar]]
[[he:סלע ירח]]
[[ja:月の石]]
[[ko:월석]]
[[kw:Karrek loerek]]
[[la:Lapis lunaris]]
[[pl:Skały księżycowe]]
[[scn:Macignu lunari]]
[[sv:Sten från månen]]
[[tr:Ay taşı]]
[[zh:月岩]]

Version vom 10. März 2008, 13:31 Uhr

Glückshaus ist ein mittelalterliches Glücksspiel für mehrere Spieler auf einem Spielbrett mit zwei Würfeln.

Regeln

Glückshaus

Der Spielplan ist in Felder mit den Nummern 2 bis 12 (häufig jedoch ohne die Zahl 4) eingeteilt, die Felder sind als Räume eines Hauses angeordnet. Die Spieler würfeln reihum, je nach Augensumme geschieht folgendes:

  • Würfelt ein Spieler die Zahl 12, so ist er König und gewinnt alle Münzen, die sich eventuell auf dem Spielbrett befinden: das Feld mit der Nummer 12 ist daher meist mit einer Krone gekennzeichnet.
  • In der Mitte des Hauses – im Raum Nummer 7 – findet eine Hochzeit statt: wer eine 7 würfelt, muss ein Geschenk mitbringen und eine Münze auf diesem Feld ablegen.
  • Wer eine 2 würfelt, hat Schwein: er gewinnt alle auf dem Brett befindlichen Münzen, ausgenommen diejenigen auf Feld 7.
  • Bei allen anderen Würfen gilt: ist das entsprechende Feld leer, so muss man dort eine Münze abgelegen; liegt jedoch auf dem Feld bereits eine Münze, so darf man diese nehmen.
  • Wird auf einem Brett ohne 4 gespielt, so geschieht – wenn eine 4 gewürfelt wird – entweder gar nichts, oder es tritt eine beliebige vorher vereinbarte Regel in Kraft.

Spielende

Das Spiel endet, wenn alle Spieler bis auf einen ihr Geld verloren haben. Mit Kindern lässt es sich jedoch auch mit Süßigkeiten, Brezeln usw. spielen. Natürlich kann man das Spiel auch früher beenden, und die auf dem Brett verbleibenden Einsätze werden unter den noch übrigen Spielern verteilt.

Material

Da das Spiel nicht im Handel erhältlich ist, kann man das Material auch leicht selbst herstellen. Als Spielbrett ist ein festes, bemaltes Holzbrett geeignet, auch ein Stück Leder oder Leinen, auf dem die Felder aufgezeichnet werden können ist denkbar. Bei historischen Spielbrettern waren die Spielfelder oft mit verschiedenen Motiven illustriert. Wer das Spiel heute nachspielen möchte, sollte zumindest die "Ereignisfelder" besonders kennzeichnen, sogar wenn es sich nur - wie oben dargestellt - um grobe Skizzen oder Symbole handelt, die zur Erinnerung an die Spielregeln dienen. Als Spielmarken eignen sich stapelbare Münzen oder Spielmarken aller Art. Benötigt werden etwa 2 bis 10 Stück pro Person. Wer eine der Varianten mit 10 Feldern spielen möchte, muss das Feld "4" weglassen und das Spielbrett entsprechend anders anordnen. Eine gewürfelte Vier bedeutet dann einfach "Aussetzen".