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Diskussion:Heinz Kahlau und Gesundheitsfonds: Unterschied zwischen den Seiten

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==Gesundheitsfonds in der Gesundheitsreform 2007==
''Heinz Kahlau gilt als der meistgelesene deutsche Lyriker der Gegenwart'' - was sind die Belege für diese Aussage? grüße, [[Benutzer:Hoch auf einem Baum|Hoch auf einem Baum]] 13:52, 18. Nov 2005 (CET)
Der '''Gesundheitsfonds''' ist ein Konzept, um die Finanzierung der [[Gesetzliche Krankenversicherung|gesetzlichen Krankenversicherung]] in Deutschland ab '''2009''' umzuorganisieren. Am [[2. Februar]] [[2007]] hat der [[Deutscher Bundestag|Deutsche Bundestag]] das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung ([[GKV-WSG]]) beschlossen, am [[16. Februar]] 2007 stimmte auch der Bundesrat zu.


Nach diesem Gesetzentwurf wird des weiteren die Honorierung der Ärzte neu geregelt und die Arzneimittelversorgung geändert<!--bitte erklären, weiter unten steht nix dazu-->. Beitrags- und Steuergelder sollen zentral eingenommen und an die [[Krankenkasse]]n weitergeleitet werden. Die Krankenkassen sollen die Sozialversicherungsbeiträge zunächst einziehen und an die neue Zentralbehörde übertragen. Die bisher unterschiedlichen Beitragssätze der Krankenkassen werden durch einen einheitlichen Beitragssatz ersetzt, der durch das Bundesgesundheitsministerium festgelegt wird. Krankenkassen, die mit den ihnen aus dem Gesundheitsfonds zugeteilten Mitteln nicht auskommen, können zusätzliche Beiträge (bis 8 € pro Monat ohne Einkommensprüfung, bei höheren Pauschalsätzen beschränkt auf 1% des Einkommens) vom Arbeitnehmer erheben.
::Vielleicht die über 20 Lyrikbände? Da muss man schon heutzutage schon ein sehr viel gelesener Lyriker sein, damit ein Verlag auch noch den 20. und 21. Band veröffentlicht. Die meisten Gegenwartslyriker kriegen es nicht mal hin, dass auch nur '''1''' Band veröffetnlicht wird ;-)--[[Benutzer:89.53.8.139|89.53.8.139]] 16:59, 26. Mär 2006 (CEST)


Der Gesundheitsfonds geht ursprünglich auf einen Vorschlag des Wissenschaftlichen Beirates beim [[Bundesministerium der Finanzen]] zurück, der hierin einen möglichen Kompromiss zwischen den Konzepten der [[Bürgerversicherung]] und der [[Gesundheitsprämie]] sah. Er wurde von der Koalition im Eckpunktepapier mit Zustimmung der SPD/CDU vorgeschlagen. Die Koalition aus [[CDU/CSU|Union]] und [[SPD]] einigte sich am 3. Juli 2006 auf die Einführung des Gesundheitsfonds, wobei die ursprünglich vorgesehene Einbeziehung der [[private Krankenversicherung|privaten Krankenversicherung]] gestrichen und die Steuerfinanzierung von gesamtgesellschaftlichen Aufgaben (wie z.B. Beiträge für Kinder in der gesetzlichen Krankenversicherung mit einem Bedarf von rund 16 Mrd. €) erst 2008 mit 1,5 Mrd € und 2009 mit 3 Mrd € einsetzen soll.
== Lied zur Verherrlichung des Mauerbaus ==


Die Kassenbeiträge der Arbeitgeber werden dabei insoweit eingefroren, wie der Beitragssatz an den Gesundheitsfonds erst erhöht werden soll, wenn der Fonds die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr zu 95 % deckt (mindestens 5 % also durch alleine von den Versicherten aufzubringende Zusatzbeiträge zu finanzieren sind). Die Mittelzuteilung an die Krankenkassen
Der Wiki-Artikel über Kahlau ist zu positiv, seine Propaganda-Tätigkeit
berücksichtigt [[Morbidität]], wodurch der [[Risikostrukturausgleich]] neu gegliedert wird. Dadurch soll jede Kasse annähernd die Finanzmittel erhalten, die sie zur Versorgung ihrer Versicherten benötigt. Beim Bundesversicherungsamt wurde ein Wissenschaftlicher Beirat zur Vorbereitung der morbiditätsorientierten Mittelzuweisung eingerichtet; dieser hat am [[9. Januar]] 2008 ein Gutachten zur Auswahl von 80 Krankheiten vorgelegt, die bei dieser Mittelzuteilung berücksichtigt werden sollen.
für das DDR-Regime wurde überhaupt nicht erwähnt, hier ein Beispiel
eines Liedes, welches er anläßlich des Mauerbaus geschrieben hat:


== Kritik ==
http://www.august1961.de/im-sommer-61.php
Der Wirtschaftsexperte [[Bert Rürup]] kritisierte, „dass der Faktor Arbeit im nächsten Jahr mit fünf Milliarden Euro belastet werden soll, um dann sukzessive im Jahre 2008 und 2009 4,5 Milliarden Euro zurückzugeben. Unter ökonomischen Aspekten ist das nicht sonderlich überzeugend“.


Umstritten sind die Auswirkungen des mit der Einführung des Fonds verbundenen Überganges zur [[Morbidität]]sorientierung beim Risikostrukturausgleich. Nach dem Gesetz sollen 50-80 schwerwiegende, chronische Erkrankungen zu besonderen Zahlungen führen; Voraussetzung ist weiterhin, dass die Versicherten, die an diesen Erkrankungen leiden, mindestens 50% überdurchschnittliche Ausgaben haben. Es wird die These vertreten, durch die Fixierung eines morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleiches würde der Wettbewerb zwischen den Krankenversicherern erlöschen. Damit träten monopolistisch agierende, vom Sozialgesetzbuch geschützte Nachfrager (Sachleistungsprinzip) qua Gesetz atomistisch orientierten Leistungserbringern gegenüber. Dies führe über Preis- und Qualitätsdumping automatisch zu Versorgungsverschlechterungen. <ref>heute.de: [http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/16/0,3672,3952112,00.html Durchbruch bei Gesundheitsreform. Beiträge steigen – Einstieg in Steuerfinanzierung], 3. Juli 2006.</ref>
== Kahlau ist im Westen kaum bekannt ==
Allerdings wird auch die gegenteilige These vertreten, wonach erst eine hinreichend genaue Abbildung der Morbidität im Risikostrukturausgleich die Voraussetzungen dafür schaffe, dass die Krankenkassen sich im Wettbewerb um die Versorgung der Patienten bemühten und nicht in erster Linie darauf aus seien, gesunde Versicherten an sich zu ziehen, weil sie mit ihnen günstigere Beiträge bieten könnten.
(vgl. etwa Gutachten von Cassel, Jacobs, Reschke u. Wasem aus 2001 für das Bundesministerium für Gesundheit: [http://www.uni-due.de/medizinmanagement] -> Lehrstuhl -> Downloads -> Forschungsberichte)


Auch [[Heinz Grossekettler]], der als Miterfinder des Gesundheitsfonds gilt, kritisierte 2006 die Umsetzung der Großen Koalition. Die ursprüngliche Intention sei deutlich eingeschränkt worden und vor allem die Begrenzung des Zusatzbeitrages sei problematisch.<ref>http://de.news.yahoo.com/10082006/336/erfinder-gesundheitsfonds-kritisiert-umsetzung-koalition.html</ref>
http://www.haus-der-literatur.de/newsarchiv/news05.htm


Nach Berechnung der Krankenkassenverbände werden mindestens acht Kassen sofort wegen Insolvenz schließen müssen, da diese mit dem dann nach bisherigen Planungen festgesetzten Beitragssatz von 14,2% nicht auskämen und gleichzeitig keine hinreichend hohen Zusatzbeiträge von ihren Versicherten erhielten auf Grund der Beschränkung auf 1% des Einkommens.<ref>http://www.focus.de/finanzen/versicherung/krankenversicherung/gesundheitsfonds_nid_39012.html</ref>
Bitte lest den Artikel
"06.02. Orden und Ohrfeigen: Ostdeutscher Lyriker Heinz Kahlau wird 75 Jahre"


Der Zusatzbeitrag ist nur von den Versicherten und nicht von den Arbeitgebern zu zahlen. Neben dem Sonderbeitrag (0,9 Prozent des Einkommens) wird der Zusatzbeitrag (bis 1%) additiv zu einer weiteren Aufweichung des Paritätsprinzips beitragen und könnte auch als 1,9%ige gesetzlich verordnete Einkommenskürzung für die Versicherten zu Gunsten der Arbeitgeber interpretiert werden.
Kahlau ist im Westen kaum bekannt, wie kann er dann der meistgelesene deutsche
Lyriker der Gegenwart sein? Es können doch nicht nur die Zahl der verkauften
Bücher zählen, wenn diese hauptsächlich nur in der DDR verkauft wurden.


Der Vorschlag des Wissenschaftlichen Beirats bei Bundesversicherungsamt zur Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs ist kritisiert worden, weil er aufgrund der gewählten statistischen Methode stärker auf je Patient sehr ausgabenintensive und seltenere als auf häufigere, aber nicht je Patient so ausgabenintensive Krankheiten fokussiert. Ein Alternativmodell ist von Wissenschaftlern der [[Universität Duisburg-Essen]] vorgelegt worden.
Ich habe im übrigen den Artikel um die Stasi-Tätigkeit Kahlaus ergänzt,
mir ist unbegreiflich, wie dies bisher fehlen konnte.


==Gesundheitsfonds im internationalen Kontext==
:: Es ist möglich, trotz intensiver Beschäftigung mit dt. Gegenwartslyrik noch nie etwas etwas von Heinz Kahlau gehört zu haben. Im Westen ist er offenbar nicht einmal von Dichter-Kollegen rezipiert worden. Selbst in umfassenden Anthologien sucht man ihn vergebens. In der Sekundärliteratur ist er nicht bekannt. Liegt das wirklich nur an westdt. Ignoranz, oder kann es sein, dass Kahlau tatsächlich '''drittrangig''' ist? --[[Benutzer:80.143.222.100|80.143.222.100]] 01:21, 6. Apr. 2007 (CEST)
Der mit der Gesundheitsreform von 2007 in Deutschland eingeführte Gesundheitsfonds ist international kein "Einzelfall": Auch in den [[Niederlande|Niederlanden]], [[Belgien]] und zum Beispiel [[Israel]], in denen ebenfalls mehrere Krankenkassen miteinander konkurrieren, zahlen die Versicherten ihren einkommensabhängigen Beitrag nicht an ihre individuelle Krankenkasse, sondern an einen Gesundheitsfonds, der die Mittel nach dem Risiko der Versicherten an die Kassen verteilt. Demgegenüber zahlen etwa die Versicherten in der [[Schweiz]] - wie bis Ende 2008 in Deutschland - ihre Beiträge an die jeweilige Krankenkasse. Aber auch dort besteht ein [[Risikostrukturausgleich]], der die Mittel zwischen den Krankenkassen nach den Risikostrukturen der Versicherten umverteilt.


== Quellen ==
::: Meines Erachtens nach, ist Kahlau wohl in Sekundärliteratur (zB. Metzlers Literaturgeschichte) zu finden, sein heute geringerer Bekanntheitsgrad mag an medieller Ignoranz zum einen liegen, zum anderen daran, dass er nach der Wende einfach auch weniger publiziert hat.-[[Spezial:Beiträge/84.184.107.57|84.184.107.57]] 19:01, 6. Feb. 2008 (CET)
<references />
Goepffarth D, Greß S, Jacobs K, Wasem J: Jahrbuch Risikostrukturausgleich 2007: Gesundheitsfonds. Asgard-Verlag, St. Augustin 2007


== Weblinks ==
::::Dass er im Westen wenig bekannt ist, hat er mit so manchem anderen Lyriker des Ostens (ich denke z.B. an [[Manfred Streubel]], den großartigen Sonetten-Meister) gemeinsam. Immerhin hat [[Lutz Görner]] noch 2005 sein Gesamtwerk ("Sämtliche Gedichte und andere Werke") herausgegeben.--[[Benutzer:Sverrir Mirdsson|Sverrir Mirdsson]] 19:27, 6. Feb. 2008 (CET)
*[http://www.krankenkassen-direkt.de/news/news.pl?news=203081158 Fachbeitrag zum Gesundheitsfonds: Regulierung, Wirkungsmechanismen, Gefahren]
*[http://www.buzer.de/gesetz/7655/index.htm Text des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz - GKV-WSG]
*[http://www.bundesversicherungsamt.de] -> Fachinformationen -> Risikostrukturausgleich -> Weiterentwicklung
*[http://www.uni-due.de/medizinmanagement] -> Lehrstuhl -> Aktuelles -> aus Forschung und Politikberatung

[[Kategorie:Krankenversicherung]]

Version vom 25. Februar 2008, 23:11 Uhr

Gesundheitsfonds in der Gesundheitsreform 2007

Der Gesundheitsfonds ist ein Konzept, um die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland ab 2009 umzuorganisieren. Am 2. Februar 2007 hat der Deutsche Bundestag das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG) beschlossen, am 16. Februar 2007 stimmte auch der Bundesrat zu.

Nach diesem Gesetzentwurf wird des weiteren die Honorierung der Ärzte neu geregelt und die Arzneimittelversorgung geändert. Beitrags- und Steuergelder sollen zentral eingenommen und an die Krankenkassen weitergeleitet werden. Die Krankenkassen sollen die Sozialversicherungsbeiträge zunächst einziehen und an die neue Zentralbehörde übertragen. Die bisher unterschiedlichen Beitragssätze der Krankenkassen werden durch einen einheitlichen Beitragssatz ersetzt, der durch das Bundesgesundheitsministerium festgelegt wird. Krankenkassen, die mit den ihnen aus dem Gesundheitsfonds zugeteilten Mitteln nicht auskommen, können zusätzliche Beiträge (bis 8 € pro Monat ohne Einkommensprüfung, bei höheren Pauschalsätzen beschränkt auf 1% des Einkommens) vom Arbeitnehmer erheben.

Der Gesundheitsfonds geht ursprünglich auf einen Vorschlag des Wissenschaftlichen Beirates beim Bundesministerium der Finanzen zurück, der hierin einen möglichen Kompromiss zwischen den Konzepten der Bürgerversicherung und der Gesundheitsprämie sah. Er wurde von der Koalition im Eckpunktepapier mit Zustimmung der SPD/CDU vorgeschlagen. Die Koalition aus Union und SPD einigte sich am 3. Juli 2006 auf die Einführung des Gesundheitsfonds, wobei die ursprünglich vorgesehene Einbeziehung der privaten Krankenversicherung gestrichen und die Steuerfinanzierung von gesamtgesellschaftlichen Aufgaben (wie z.B. Beiträge für Kinder in der gesetzlichen Krankenversicherung mit einem Bedarf von rund 16 Mrd. €) erst 2008 mit 1,5 Mrd € und 2009 mit 3 Mrd € einsetzen soll.

Die Kassenbeiträge der Arbeitgeber werden dabei insoweit eingefroren, wie der Beitragssatz an den Gesundheitsfonds erst erhöht werden soll, wenn der Fonds die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr zu 95 % deckt (mindestens 5 % also durch alleine von den Versicherten aufzubringende Zusatzbeiträge zu finanzieren sind). Die Mittelzuteilung an die Krankenkassen berücksichtigt Morbidität, wodurch der Risikostrukturausgleich neu gegliedert wird. Dadurch soll jede Kasse annähernd die Finanzmittel erhalten, die sie zur Versorgung ihrer Versicherten benötigt. Beim Bundesversicherungsamt wurde ein Wissenschaftlicher Beirat zur Vorbereitung der morbiditätsorientierten Mittelzuweisung eingerichtet; dieser hat am 9. Januar 2008 ein Gutachten zur Auswahl von 80 Krankheiten vorgelegt, die bei dieser Mittelzuteilung berücksichtigt werden sollen.

Kritik

Der Wirtschaftsexperte Bert Rürup kritisierte, „dass der Faktor Arbeit im nächsten Jahr mit fünf Milliarden Euro belastet werden soll, um dann sukzessive im Jahre 2008 und 2009 4,5 Milliarden Euro zurückzugeben. Unter ökonomischen Aspekten ist das nicht sonderlich überzeugend“.

Umstritten sind die Auswirkungen des mit der Einführung des Fonds verbundenen Überganges zur Morbiditätsorientierung beim Risikostrukturausgleich. Nach dem Gesetz sollen 50-80 schwerwiegende, chronische Erkrankungen zu besonderen Zahlungen führen; Voraussetzung ist weiterhin, dass die Versicherten, die an diesen Erkrankungen leiden, mindestens 50% überdurchschnittliche Ausgaben haben. Es wird die These vertreten, durch die Fixierung eines morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleiches würde der Wettbewerb zwischen den Krankenversicherern erlöschen. Damit träten monopolistisch agierende, vom Sozialgesetzbuch geschützte Nachfrager (Sachleistungsprinzip) qua Gesetz atomistisch orientierten Leistungserbringern gegenüber. Dies führe über Preis- und Qualitätsdumping automatisch zu Versorgungsverschlechterungen. [1] Allerdings wird auch die gegenteilige These vertreten, wonach erst eine hinreichend genaue Abbildung der Morbidität im Risikostrukturausgleich die Voraussetzungen dafür schaffe, dass die Krankenkassen sich im Wettbewerb um die Versorgung der Patienten bemühten und nicht in erster Linie darauf aus seien, gesunde Versicherten an sich zu ziehen, weil sie mit ihnen günstigere Beiträge bieten könnten. (vgl. etwa Gutachten von Cassel, Jacobs, Reschke u. Wasem aus 2001 für das Bundesministerium für Gesundheit: [1] -> Lehrstuhl -> Downloads -> Forschungsberichte)

Auch Heinz Grossekettler, der als Miterfinder des Gesundheitsfonds gilt, kritisierte 2006 die Umsetzung der Großen Koalition. Die ursprüngliche Intention sei deutlich eingeschränkt worden und vor allem die Begrenzung des Zusatzbeitrages sei problematisch.[2]

Nach Berechnung der Krankenkassenverbände werden mindestens acht Kassen sofort wegen Insolvenz schließen müssen, da diese mit dem dann nach bisherigen Planungen festgesetzten Beitragssatz von 14,2% nicht auskämen und gleichzeitig keine hinreichend hohen Zusatzbeiträge von ihren Versicherten erhielten auf Grund der Beschränkung auf 1% des Einkommens.[3]

Der Zusatzbeitrag ist nur von den Versicherten und nicht von den Arbeitgebern zu zahlen. Neben dem Sonderbeitrag (0,9 Prozent des Einkommens) wird der Zusatzbeitrag (bis 1%) additiv zu einer weiteren Aufweichung des Paritätsprinzips beitragen und könnte auch als 1,9%ige gesetzlich verordnete Einkommenskürzung für die Versicherten zu Gunsten der Arbeitgeber interpretiert werden.

Der Vorschlag des Wissenschaftlichen Beirats bei Bundesversicherungsamt zur Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs ist kritisiert worden, weil er aufgrund der gewählten statistischen Methode stärker auf je Patient sehr ausgabenintensive und seltenere als auf häufigere, aber nicht je Patient so ausgabenintensive Krankheiten fokussiert. Ein Alternativmodell ist von Wissenschaftlern der Universität Duisburg-Essen vorgelegt worden.

Gesundheitsfonds im internationalen Kontext

Der mit der Gesundheitsreform von 2007 in Deutschland eingeführte Gesundheitsfonds ist international kein "Einzelfall": Auch in den Niederlanden, Belgien und zum Beispiel Israel, in denen ebenfalls mehrere Krankenkassen miteinander konkurrieren, zahlen die Versicherten ihren einkommensabhängigen Beitrag nicht an ihre individuelle Krankenkasse, sondern an einen Gesundheitsfonds, der die Mittel nach dem Risiko der Versicherten an die Kassen verteilt. Demgegenüber zahlen etwa die Versicherten in der Schweiz - wie bis Ende 2008 in Deutschland - ihre Beiträge an die jeweilige Krankenkasse. Aber auch dort besteht ein Risikostrukturausgleich, der die Mittel zwischen den Krankenkassen nach den Risikostrukturen der Versicherten umverteilt.

Quellen

  1. heute.de: Durchbruch bei Gesundheitsreform. Beiträge steigen – Einstieg in Steuerfinanzierung, 3. Juli 2006.
  2. http://de.news.yahoo.com/10082006/336/erfinder-gesundheitsfonds-kritisiert-umsetzung-koalition.html
  3. http://www.focus.de/finanzen/versicherung/krankenversicherung/gesundheitsfonds_nid_39012.html

Goepffarth D, Greß S, Jacobs K, Wasem J: Jahrbuch Risikostrukturausgleich 2007: Gesundheitsfonds. Asgard-Verlag, St. Augustin 2007