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*[http://travelingsales.sourceforge.net/ Traveling Salesman] Navigationssoftware (Java-Applikation), siehe auch [http://wiki.openstreetmap.org/index.php/Traveling_salesman hier]. |
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Version vom 4. Februar 2008, 22:12 Uhr

OpenStreetMap ist ein Freie-Software-Projekt mit dem Ziel, für jeden frei verfügbares weltweites Kartenmaterial in elektronischer Form zu schaffen. Es handelt sich bei dem Projekt um ein Wiki mit geographischen Daten, die (im Gegensatz zu proprietärem Material) unter einer freien Lizenz (Creative Commons Attribution-ShareAlike 2.0) verwendbar sind.
Die Karten werden von Freiwilligen mit selbst oder von anderen gesammelten und dem Projekt zur Verfügung gestellten Geodaten erstellt. Die Projektmitarbeiter führen für eine Region die zahlreichen Rohdaten zu Karten zusammen und versehen sie mit Zusatzinformationen wie beispielsweise Straßen, Standorten von Krankenhäusern, Apotheken und Tankstellen.
Im Gegenzug können die von anderen bearbeiteten Bereiche aus aller Welt vom OpenStreetMap-Server heruntergeladen und frei verwendet werden. Als Datengrundlage des Kartenmaterials dienen sowohl von Hand eingegebene als auch automatisch aufgezeichnete Daten. Diese werden meist mit einem handelsüblichen GPS-Empfänger aufgezeichnet, während man sich auf Straßen, Wegen oder Flüssen in irgendeiner Form fortbewegt.
Das verfügbare Kartenmaterial lässt sich in jeglicher Form – entsprechend der Creative-Commons-Lizenz – weiterverwenden, insbesondere veröffentlichen. Einbindung in Drucke, Webseiten und Anwendungen wie die Freie-Software-Applikation GpsDrive sind dadurch möglich, ohne durch restriktive Lizenzen beschränkt zu sein.
Geschichte

Das OpenStreetMap-Projekt wurde in England von Steve Coast im Juli 2004 ins Leben gerufen. Seither arbeiten Freiwillige aus zahlreichen Ländern sowohl an der Entwicklung von Software, als auch an der Sammlung von Geo-Daten und an der Bearbeitung des Kartenmaterials. Seit März 2006 ist die Infrastruktur soweit, dass erste größere Gebiete kartografiert werden können. Im Juli 2006 waren bereits rund 2500 Benutzer registriert, die zu diesem Zeitpunkt über 9 Millionen Wegpunkte in die OpenStreetMap-Datenbank eingefügt haben. Ein Jahr später hat sich die Anzahl der User nahezu vervierfacht und die Datenmenge etwa verzehnfacht.
Im April 2006 haben Beteiligte des OpenStreetMap-Projekts begonnen, eine Stiftung – die OpenStreetMap Foundation – zu gründen. Dieses Vorhaben dient sowohl dem Ziel, die Unterstützung des Projekts durch Spenden zu erleichtern, als auch die Entscheidungsfindung und Verantwortung für das Gesamtprojekt auf ein Gremium zu verteilen.
Die OpenStreetMap-Foundation ist eine internationale Non-Profit-Organisation. Ihre Ziele sind das Erzeugen, Verteilen und Vergrößern eines geografischen Datenbestandes sowie die Zurverfügungstellung des Datenbestandes für jeden zur freien Benutzung.
Einsatzgebiet

Das Interface, um geografische Daten einzugeben, deckt die komplette Erde ab. Derzeit konzentrieren sich die meisten Aktivitäten auf Mittel- und Nordeuropa. Eine Abdeckung der USA sollte durch einen Import der TIGER-Daten erfolgen. Danach sollten die Daten von den Benutzern weiter verbessert werden. Der Import wurde jedoch zunächst abgebrochen, da das Datenmaterial fehlerhaft war.[1]
In dem momentan auf der offiziellen Website angebotenen Applet werden noch nicht alle Eigenschaften von Segmenten richtig, d. h. in einer gewohnten Kartendarstellung angezeigt. Das bedeutet für den Editor, dass er während der Datenbearbeitung schwer feststellen kann, ob es sich um eine Straße, eine Eisenbahnlinie oder etwas anderes handelt.
Die aus den Geo-Daten erzeugten Karten sind momentan zweidimensional, d. h. sie enthalten keine Höhenlinien.
Lizenzen
Die Daten werden unter der Creative Commons Attribution-ShareAlike 2.0 lizenziert. Die meisten Programme zum Editieren und Umwandeln der Daten sind unter der GNU General Public License erhältlich.
Daten-Formate

Der übliche Weg, um an Geodaten zu kommen, ist die Verwendung eines GPS-Handgerätes. Die so gewonnen Daten (GPS-Tracks) werden dann zum OSM-Server hochgeladen. Um die Daten in ein zu OSM passendes Format zu bekommen, sind Tools wie GPSBabel oder das vom OSM-Projekt entwickelte OSM-Filter verfügbar. Hiermit können dann Daten unter anderem aus dem GPS-Rohformat (NMEA) oder Garmin-eigenem Format (.gdb/.mdb) in eine GPX-Datei gewandelt werden. Alle Daten werden im WGS84-Format mit Länge/Breite erhoben und werden meist in Mercator-Projektion dargestellt.
Anzeige-Tools
Auf der OpenStreetMap-Website kann sich jeder Interessierte mit dem AJAX-Applet OpenLayers Karten ähnlich den Google Maps anzeigen lassen.
Editier-Tools
Um die Daten zu editieren, gibt es verschiedene Eingabemöglichkeiten, die sich in der grundlegenden Methode weitgehend gleichen. Grundsätzlich ist eine Anmeldung auf dem OSM-Server notwendig, um Daten zu bearbeiten. Diese ist kostenlos und dient dazu, Spam und Vandalismus vorzubeugen. Der Lesezugriff ist ohne Anmeldung möglich.
Als Rohdaten werden üblicherweise auf dem lokalen Rechner liegende oder auf den OSM-Server geladene GPS-Tracks verwendet. Diese werden vom Editiertool zusammen mit evtl. Satellitendaten angezeigt. Auf Basis dieser angezeigten Daten kann nun der Benutzer seine sogenannten Segmente erstellen. Dies sind Stützpunkte, die mit Linien verbunden werden. Mehrere Segmente können nun weiter zu Straßenzügen zusammengefasst werden. Diesen Ways können weitere Attribute zugewiesen werden. Die wesentlichen Attribute sind natürlich der Straßenname und die Art der Straße.
Weitere Attribute können beispielsweise bezeichnen, ob es sich um einen Fuß- oder Fahrradweg handelt. Meistens werden die Attribute direkt zu Straßenzügen hinzugefügt. Anderen Elementen können ebenfalls frei wählbare Attribute zugewiesen werden, nach denen der Kartenbenutzer später wie bei kommerziellen Karten beliebig suchen kann. Dieser hohe Grad an Flexibilität ist auch einer der Gründe, warum OpenStreetMap so erfolgreich ist. Da die Attribute nicht beschränkt sind, können weitere für eine Interessengruppe relevante Informationen hinterlegt und so in Kartenform verfügbar gemacht werden. In einer weiteren Ausbaustufe wird es auch Gebietszuweisungen geben, die z. B. zur Definition von Stadtgrenzen oder Seen verwendet werden können.
Um die Daten zu bearbeiten, wird ein Editor benötigt. Hierfür stellt das OpenStreetMap-Projekt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
- Der gebräuchlichste Editor ist josm, ein Java-basierendes Programm für den Heim-PC, mit dem auf verschiedenen Desktop-Plattformen schnell und komfortabel Eingaben vorgenommen werden können. Das Programm ist ins Deutsche übersetzt worden.
- Eine weitere Möglichkeit besteht in der Verwendung des Online-Editors "Potlatch", der auf Adobes Flash-Technologie beruht und über die OpenStreetMap-Website zugänglich ist. Hiermit arbeitet man direkt auf dem OSM-Server. Der Editor wird ständig weiterentwickelt und verbessert. Als Hintergrund können Landsat-7-Satelliten-Karten mit freier Lizenz eingeblendet werden, was die Orientierung und damit die Bearbeitung erleichtert. In einigen Städten kann nach einer entsprechenden Vereinbarung mit Yahoo das Luftbildmaterial dieser Firma verwendet werden.[2] Ein Beispiel ist der Großraum London sowie Frankfurt am Main.
- osm-editor ist ein C++-Programm, das man auf seinem eigenen Computer installieren kann, um damit bequem und schnell von Zuhause die Daten einzugeben und zu ändern.
Weitere Programme können sehr leicht über die XML-RPC-Schnittstelle auf die Daten auf dem OpenStreetMap-Server lesend und schreibend zugreifen.
Datenquellen
Außer den vielen Freiwilligen, die mit ihren GPS-Geräten Straßenzüge aufnehmen, gibt es noch andere Quellen für das OpenStreetMap-Projekt:
- Im Bereich der USA soll der TIGER-Datensatz einen Grundstock liefern. Diese vom US-Census-Büro herausgegebenen Straßendaten von 1984 stellen eine sehr gute Grundabdeckung der USA dar. Ein erster Importversuch musste im November 2006 wegen Inkonsistenzen in der Datenbank rückgängig gemacht werden. Ein neuer Versuch wurde Ende August 2007 mit ersten Counties in Oregon begonnen. Wenn diese Rohdaten vollständig importiert sind, was mehrere Monate dauern wird, können sie von den Mitgliedern wie beschrieben verfeinert werden. Anfang Dezember 2007 waren 50% der Daten importiert.[3]
- Das niederländische Unternehmen AND hat dem Projekt aktuelles Straßenmaterial der gesamten Niederlande sowie die wichtigsten Straßennetze aus China und Indien zur Verfügung gestellt, in der Erwartung, dass die Community dieses Material wiki-artig verbessert. Der Import der niederländischen Daten wurde am 5. September 2007 gestartet und bis Anfang Oktober 2007 abgeschlossen.
- Import von Daten der Kommunalverwaltung: z. B. Straßenkataster, die im Rahmen der Einführung von NKF aufgestellt wurden. Beispiele: Stadt Löhne und Gemeinde Kirchlengern.
Quellen
- ↑ http://wiki.openstreetmap.org/index.php?title=TIGER&oldid=41763
- ↑ http://wiki.openstreetmap.org/index.php?title=Yahoo%21_Aerial_Imagery&oldid=43704
- ↑ http://dev.openstreetmap.org/~daveh/tiger/stats.html
Weblinks
- Offizielle Website des Projekts
- Wiki des Projekts mit Einführung in das Thema
- moenk's podcast: Einführungsvideo OpenStreetMap (19:29m, deutsch)
- Traveling Salesman Navigationssoftware (Java-Applikation), siehe auch hier.