Özdemir Başargan und Cluster (Musik): Unterschied zwischen den Seiten
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Das Wort '''Cluster''' (engl. ''[[Traube]], Büschel'') bezeichnet in der Musik einen besonderen Zusammenklang oder [[Akkord]], dessen [[Ton_(Musik)|Töne]] unmittelbar nebeneinander liegen. So wird z. B. ein "Akkord" bestehend aus den Tönen ''c'd'e'f'g' '' treffender als Cluster bezeichnet, da er im engeren Sinne keinen [[Tonalität_(Musik)|tonalen]] Akkord darstellt, die grundlegende Anforderung an einen Akkord, dass mehrere Töne gleichzeitig erklingen, jedoch trotzdem erfüllt. |
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'''Özdemir Başargan''' (* [[23. September]] [[1935]] in der [[Türkei]]) ist ein deutsch-türkischer [[Schriftsteller]], der in [[Berlin]] lebt. |
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Der Name erklärt sich bildhaft dadurch, dass die Darstellung eines Clusters in der [[Notenschrift]] Ähnlichkeit mit einer [[Traube_(Wein)|Weintraube]] aufweist: |
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== Werk == |
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Başargan gehört der literarischen Gruppe ''Werkstatt Berlin'' an, die zum [[Werkkreis Literatur der Arbeitswelt]] gehört. |
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[[bild:Cluster_cdefg.png|Cluster aus den Tönen c'd'e'f'g']] |
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Seine "Märchen-Prosa" beschreibt der Autor selbst als besinnlich, exotisch, erotisch, auch lyrisch. Während sich seine Erzählungen in ''Teoman, der Ungültige'' (1984) eher an ein erwachsenes Lesepublikum wenden, ist seine sowohl auf deutsch als auch auf türkisch verfasste [[Kunstmärchen]]sammlung ''Der einäugige König'' (1987) an "sieben bis siebzigjährige" Leser gerichtet. |
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Eine gebräuchliche Form, Cluster im Notentext darzustellen ist folgende: |
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Auch eine zweisprachige Sammlung von [[Volksmärchen]] aus der Türkei ''Halk Masallari - Volksmärchen'' (1984) veröffentlichte Başargan, der in den 1970er Jahren zunächst als literarischer Übersetzter ins Türkische im deutschen Literaturbetrieb erschien. |
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[[bild:cluster1.PNG]] [[Media:CLUSTER1.MID|Die angegebenen Cluster als MIDI zum Hören]] |
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Des Weiteren erscheinen Texte des auch politisch engagierten Autors in [[Anthologie]]n und literarischen Zeitschriften. |
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Dabei geben die schwarzen Balken den Tonumfang des Clusters genau an. Die Auflösungs- bzw. Versetzungszeichen beschreiben, ob zum Beispiel auf dem Klavier weiße, schwarze oder alle Tasten benutzt werden sollen. |
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2005 wurde der siebzigste Geburtstag Başargans im Foyer des Festsaals im [[Rathaus Charlottenburg]] in Anwesenheit von [[Petra Merkel]] und anderen Vertretern der Politik begangen. Başargan hielt bei dieser Gelegenheit eine Lesung ab: er ist auch ansonsten häufig auf Autorenlesungen zu sehen. |
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Auf der [[Klaviatur]] des [[Klavier]]s werden für einen Cluster nebeneinander liegende Halbton-/ Ganztonintervalle ([[Sekunde (Musik)|Sekunden]]) mit Hand oder Unterarm gleichzeitig angeschlagen. Cluster können aber auch auf anderen [[Musikinstrument]]en gespielt werden. Dabei sind auch kleinere Intervalle, etwa Vierteltöne, möglich. Nicht zu vergessen: gesungene Cluster z. B. in Ligetis Chorstück "Lux aeterna". |
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== Primärliteratur (Auswahl) == |
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=== Eigenständige Veröffentlichungen === |
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*Der einäugige König : Märchen für 7 bis 70jährige ; dt./türk. (1984) |
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*Teoman, der Ungültige : Erzählungen (1987) |
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Cluster sind als besondere Klangfarbe sowie als harmonisches Gestaltungsmittel vor allem in der zeitgenössischen Musik gebräuchlich. Nachdem [[Henry Cowell]] (1897-1965) früh damit gearbeitet hatte, experimentierten Komponisten besonders in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts mit Klangflächen und schrieben Werke, die aus vielen unterschiedlich instrumentierten Clustern bestehen. Ein bedeutender Vertreter dieser Kompositionsart ist [[György Ligeti]], da besonders seit dessen Orchesterstück ''Atmosphères'' (1961) Cluster ein häufig vertretenes Stilmittel sind. Weiterhin ist sein Werk ''Lontano'' zu erwähnen, das wie ''Atmosphères'' fast gänzlich aus Clustern besteht. Aber auch in der [[Elektronische Musik|elektronischen (Pop-)Musik]] gibt es Cluster, z. B. ab der zweiten Hälfte von ''Elektro Kardiogramm'' von [[Kraftwerk (Band)|Kraftwerk]]. |
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=== Anthologien === |
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* Niki Eideneier ; Sophia Kallifatidou (Hrsg.) - Altwerden ist ein köstlich Ding ...? : Altwerden in der Fremde ; dreiunddreißig Autoren aus neun Ländern (2000) |
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Der Begriff ''Cluster'' entstand erst zu Beginn des letzten Jahrhunderts, die oben dargestellten Tontrauben wurden in besonderen Fällen aber auch schon früher benutzt, so z. B. als rhetorische Figur in der Barockmusik (um z. B. Chaos und Erdbeben plastisch darzustellen) oder um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. So erscheint in der [[Spätromantik]] ein sehr leise gespielter Cluster zu Beginn der ''Alpensymphonie'' von [[Richard Strauss]], um die verhaltene Atmosphäre bei Tagesanbruch anzudeuten. |
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== Sekundärliteratur == |
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* Tarantel – Zeitschrift für Kultur von unten ; Nr. 4 / Oktober 2006 : "Vom Tod der Gastarbeiterliteratur"; neue Lyrik & Prosa schreibender MigrantInnen; Portraits: Kaouther Tabai/München & Özdemir Basargan/Berlin (Lit.), Norbert Nassl/Augsburg (Graphik); Dokumentarstelle des Widerstands/Wien; "Arbeit – Identität – Kultur" / Tagungsbericht aus Dortmund; (Blick über die Grenze) London Voices & Peckham Writers |
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[[Kategorie:Musiktheorie]] |
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== Siehe auch == |
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* [[Liste deutsch-türkischer Schriftsteller]] |
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* [[Deutsch-türkische Literatur]] |
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[[en:Tone cluster]] |
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== Weblink == |
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[[es:Clúster (música)]] |
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* {{PND|110245539}} |
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[[it:Cluster (musica)]] |
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[[ja:トーン・クラスター]] |
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[[Kategorie:Autor|Basargan, Ozdemir]] |
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[[ko:음괴]] |
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[[Kategorie:Literatur (Deutsch)|Basargan, Ozdemir]] |
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[[pl:Klaster (muzyka)]] |
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[[Kategorie:Literatur (Türkisch)|Basargan, Ozdemir]] |
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[[pt:Cluster (música)]] |
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[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)|Basargan, Ozdemir]] |
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[[uk:Кластер (музика)]] |
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[[Kategorie:Märchen|Basargan, Ozdemir]] |
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[[Kategorie:Türke|Basargan, Ozdemir]] |
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[[Kategorie:Geboren 1935|Basargan, Ozdemir]] |
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[[Kategorie:Mann|Basargan, Ozdemir]] |
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{{Personendaten|NAME=Başargan, Özdemir |
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|ALTERNATIVNAMEN= |
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|KURZBESCHREIBUNG=deutsch-türkischer Schriftsteller |
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|GEBURTSDATUM=23. September 1935 |
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|GEBURTSORT= |
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|STERBEDATUM= |
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|STERBEORT= |
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Version vom 30. Januar 2008, 23:39 Uhr
Das Wort Cluster (engl. Traube, Büschel) bezeichnet in der Musik einen besonderen Zusammenklang oder Akkord, dessen Töne unmittelbar nebeneinander liegen. So wird z. B. ein "Akkord" bestehend aus den Tönen c'd'e'f'g' treffender als Cluster bezeichnet, da er im engeren Sinne keinen tonalen Akkord darstellt, die grundlegende Anforderung an einen Akkord, dass mehrere Töne gleichzeitig erklingen, jedoch trotzdem erfüllt.
Der Name erklärt sich bildhaft dadurch, dass die Darstellung eines Clusters in der Notenschrift Ähnlichkeit mit einer Weintraube aufweist:
Eine gebräuchliche Form, Cluster im Notentext darzustellen ist folgende:
Die angegebenen Cluster als MIDI zum Hören
Dabei geben die schwarzen Balken den Tonumfang des Clusters genau an. Die Auflösungs- bzw. Versetzungszeichen beschreiben, ob zum Beispiel auf dem Klavier weiße, schwarze oder alle Tasten benutzt werden sollen.
Auf der Klaviatur des Klaviers werden für einen Cluster nebeneinander liegende Halbton-/ Ganztonintervalle (Sekunden) mit Hand oder Unterarm gleichzeitig angeschlagen. Cluster können aber auch auf anderen Musikinstrumenten gespielt werden. Dabei sind auch kleinere Intervalle, etwa Vierteltöne, möglich. Nicht zu vergessen: gesungene Cluster z. B. in Ligetis Chorstück "Lux aeterna".
Cluster sind als besondere Klangfarbe sowie als harmonisches Gestaltungsmittel vor allem in der zeitgenössischen Musik gebräuchlich. Nachdem Henry Cowell (1897-1965) früh damit gearbeitet hatte, experimentierten Komponisten besonders in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts mit Klangflächen und schrieben Werke, die aus vielen unterschiedlich instrumentierten Clustern bestehen. Ein bedeutender Vertreter dieser Kompositionsart ist György Ligeti, da besonders seit dessen Orchesterstück Atmosphères (1961) Cluster ein häufig vertretenes Stilmittel sind. Weiterhin ist sein Werk Lontano zu erwähnen, das wie Atmosphères fast gänzlich aus Clustern besteht. Aber auch in der elektronischen (Pop-)Musik gibt es Cluster, z. B. ab der zweiten Hälfte von Elektro Kardiogramm von Kraftwerk.
Der Begriff Cluster entstand erst zu Beginn des letzten Jahrhunderts, die oben dargestellten Tontrauben wurden in besonderen Fällen aber auch schon früher benutzt, so z. B. als rhetorische Figur in der Barockmusik (um z. B. Chaos und Erdbeben plastisch darzustellen) oder um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. So erscheint in der Spätromantik ein sehr leise gespielter Cluster zu Beginn der Alpensymphonie von Richard Strauss, um die verhaltene Atmosphäre bei Tagesanbruch anzudeuten.