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Nürnberg und Stadion: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Dieser Artikel|beschreibt die Stadt Nürnberg; weitere Bedeutungen siehe unter [[Nürnberg (Begriffsklärung)]]}}
[[Bild:Olympic Stadium of Athens.jpg|thumb|Modernes Stadion (Olympiastadion in Athen 2004)]]
[[Bild:Olympia-stadion.jpg|thumb|Das Stadion von Olympia in Griechenland]]
[[Bild:Perge_Stadion.jpg|thumb|Stadion in [[Perge]], Kleinasien mit steinernen Sitzstufen]]
[[Bild:Colosseum-2003-07-09.jpg|thumb|Das Kolosseum in Rom. Amphitheater als Vorbild moderner Stadien]]


Ein '''Stadion''' (Pl. ''Stadien'') ist ein Austragungsort von [[sport]]lichen [[Wettkampf|Wettkämpfen]] in Form eines [[Spielfeld]]es. Umgeben wird dieses von einer nach oben meist offenen baulichen Struktur, die es einem [[Publikum]] ermöglicht, von Steh- oder Sitzplätzen aus das Geschehen zu beobachten. Oft werden Stadien auch für [[Konzert (Musikveranstaltung)|Konzert]]e und andere Großveranstaltungen benutzt. Seit einiger Zeit wird als Synonym ''[[Arena]]'' verwendet.
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! Wappen
! Karte
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| align="center" | [[Bild:Wappen von Nürnberg.svg|97px]][[Bild:Grosses Wappen Nuernberg.png|100px]]
| align="center" | [[Bild:Karte_nuernberg_in_deutschland.png|140px|center|Karte Nürnberg in Deutschland]]
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! colspan="2" | Basisdaten
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| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Bayern]]
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| [[Regierungsbezirk]]: || [[Mittelfranken]]
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| [[Landkreis]]: || [[Kreisfreie Stadt]]
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| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|49_27_N_11_05_E_type:city(499709)_region:DE-BY|49° 27′ N, 11° 05′ O}}
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| [[Höhe]]: || 302 m ü. [[Normalnull|NN]]
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| [[Fläche]]: || 186,38 [[Quadratkilometer|km²]]
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| [[Einwohner]]: || 501.282'' <small> (Juni 2007)</small>''
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || 2.695 Einwohner je km²
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| [[Postleitzahl]]en: || 90001–90491 (''alt:'' 8500)
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| [[Telefonvorwahl|Vorwahlen]]: || 0911, 09122, 09129
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || N
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| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 09 5 64 000
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| Stadtgliederung: || 7 [[Stadtbezirk]]e
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| Adresse der<br />Stadtverwaltung: || Rathausplatz 2<br />90403 Nürnberg
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| Offizielle Website: || [http://www.nuernberg.de/ www.nuernberg.de]
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! colspan="2" | Politik
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| [[Oberbürgermeister]]: || [[Ulrich Maly]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
|}
[[Bild:Nuremberg Castle Heaven Door Sinwell Tower Walpurgis f se.jpg|thumb|307px|Nürnberger Kaiserburg]]
'''Nürnberg''' ''(fränkisch: Nämberch)'' ist eine [[kreisfreie Stadt]] im [[Bayern|bayerischen]] [[Regierungsbezirk Mittelfranken]] und mit über 500.000 Einwohnern die nach [[München]] zweitgrößte Stadt Bayerns. Zusammen mit den direkt benachbarten Städten [[Fürth]], [[Erlangen]] und [[Schwabach]] bildet sie das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Nordbayerns.
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<br style="clear:both" />


Mögliche Arten von „Spielfeldern“ sind:
== Geographie ==
* [[Rasen]]-/[[Kunstrasen|Kunstrasenfläche]] ([[Fußball]] oder z.&nbsp;B. auch [[Tennis]])
[[Bild:Fuerth Nuremberg City Langwasser from Alte Veste f w.jpg|thumb|Blick auf Nürnberg von der [[Alte Veste|Alten Veste]] [[Zirndorf]]]]
* Sand (in verschiedener Konsistenz, z.&nbsp;B. für [[Tennis]] oder [[Beachvolleyball]])
=== Geographische Lage ===
* Laufbahn (Rund- oder Kurzstreckenbahn) aus Asche (Aschenbahn) oder aus Kunststoff (Rekortan, [[Tartan (Oberflächenbelag)|Tartan]], Spurtan), früher auch häufig [[Kampfbahn]] genannt

* [[Sandbahnrennen|Sandbahn (Motorradsport)]]
Nürnberg liegt zu beiden Seiten der [[Pegnitz (Fluss)|Pegnitz]]. Die Pegnitz entspringt etwa 80 Kilometer nordöstlich der Stadt und durchquert das Stadtgebiet auf einer Länge von etwa 14&nbsp;km von Ost nach West. Im Bereich der Altstadt wurde der Fluss stark kanalisiert. Im benachbarten Fürth fließen die Pegnitz und die [[Rednitz]] zusammen und bilden den Fluss [[Regnitz]]. Vor allem im Norden und Nordwesten von Nürnberg wurde die Landschaft stark durch die Anschwemmungen der Pegnitz geprägt. Im Norden Nürnbergs befindet sich mit dem [[Knoblauchsland]] ein wichtiges Gemüseanbaugebiet.
* Sprunganlagen für [[Leichtathletik|Leichtathleten]] (Hochsprunganlage, Stabhochsprunganlage, Weitsprunganlage, Dreisprunganlage)

* Wurf- und Stoßanlagen für Leichtathleten (Diskus-, Hammer- und Speerwurfanlage sowie Kugelstoßanlage)
Der Untergrund Nürnbergs besteht aus weichem Sandstein, der im [[Keuper]] entstanden ist. Nördlich von Nürnberg befindet sich die [[Fränkische Schweiz]], ein Mittelgebirge mit einer Höhe von teilweise über 600 Metern über dem Meeresspiegel.
<br>

=== Ausdehnung des Stadtgebietes ===

Das Gebiet der Stadt umfasst eine Fläche von 186,38&nbsp;km². Im Westen ist die Bebauung mit der Nachbarstadt Fürth und im Südwesten mit [[Stein (Mittelfranken)|Stein]] zusammengewachsen.
Nördlich der Stadt liegt relativ flach das fruchtbare Knoblauchsland, welches zugleich auch die westliche [[Anflugschneise]] für den [[Airport Nürnberg|Nürnberger Flughafen]] bildet, sowie nach Nordosten hin der [[Sebalder Reichswald]], der sich an wenigen Stellen auf knapp über 400&nbsp;m erhebt.

Die nördliche Begrenzung der Altstadt bildet der Burgberg mit der [[Nürnberger Burg]] und der zu großen Teilen erhaltenen [[Stadtmauer (Nürnberg)|Stadtmauer]]; etwas östlich, ebenfalls auf der Nordseite der Pegnitz, erhebt sich der parkartig gestaltete Rechenberg.

=== Nachbargemeinden ===
Die Stadt Nürnberg grenzt an folgende Städte, Gemeinden und [[Gemeindefreies Gebiet|gemeindefreien Gebiete]] (beginnend im Norden, dem Uhrzeigersinn folgend):

[[Erlangen]] (kreisfreie Stadt), [[Neunhofer Forst]], [[Kraftshofer Forst]] und [[Erlenstegener Forst]] ([[Landkreis Erlangen-Höchstadt]]), [[Schwaig bei Nürnberg|Schwaig b. Nürnberg]], [[Laufamholzer Forst]], [[Zerzabelshofer Forst]], [[Forsthof (gemeindefreies Gebiet)|Forsthof]], [[Fischbach (gemeindefreies Gebiet)|Fischbach]] und [[Feucht]] (alle [[Landkreis Nürnberger Land]]), [[Wendelstein (Mittelfranken)|Wendelstein]] und [[Forst Kleinschwarzenlohe]] ([[Landkreis Roth]]), [[Schwabach]] (kreisfreie Stadt), [[Rohr (Mittelfranken)|Rohr]] (Landkreis Roth), [[Stein bei Nürnberg|Stein]] und [[Oberasbach]] ([[Landkreis Fürth]]) sowie [[Fürth]] (kreisfreie Stadt).

An die zur Stadt Nürnberg gehörige [[Exklave]] Brunn grenzen die gemeindefreien Gebiete [[Brunn (gemeindefreies Gebiet)|Brunn]], [[Winkelhaid (gemeindefreies Gebiet)|Winkelhaid]] und [[Fischbach (gemeindefreies Gebiet)|Fischbach]] (alle im Landkreis Nürnberger Land).

=== Stadtgliederung ===
Am 18. Oktober 1995 beschloss die Stadt Nürnberg eine Neueinteilung des Stadtgebietes. Aus den bisherigen 87 Bezirken wurden sieben neue Stadtbezirke gebildet. Diese verwaltungstechnischen Stadtbezirke spielen im Bewusstsein der Bevölkerung kaum eine Rolle, vielmehr orientiert man sich im Alltagsleben an den traditionellen Namen der Stadtteile, die ehedem oft eigenständige Gemeinden oder Vorstädte waren (beispielsweise [[Erlenstegen]], [[Gostenhof]] oder [[St. Johannis]]).

''Siehe auch:''
* [[Liste der Stadtbezirke und statistischen Bezirke von Nürnberg]]
* [[Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg]]

=== Klima ===
[[Bild:Klimadiagramm-metrisch-deutsch-Nürnberg-Buchenbühl-Deutschland.png|thumb|Klimadiagramm von Nürnberg-[[Buchenbühl]]<ref>Deutscher Wetterdienst, Normalperiode 1961-1990</ref>]]
Nürnberg verfügt über ein für Süddeutschland typisches, kühlgemäßigtes Übergangsklima, das weder sehr kontinental noch sehr maritim ausgeprägt ist. Es herrscht ganzjährig [[Humides Klima|Humidität]], das bedeutet, dass die Niederschlagsmenge größer als die Verdunstung ist. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen -1,4&nbsp;°C im Januar und 18&nbsp;°C im August, jedoch werden an einigen Tagen im Sommer Spitzentemperaturen von bis zu 35&nbsp;°C gemessen. Die Niederschlagsmenge ist etwas geringer als für geographische Lage üblich. Dies liegt an der Lage Nürnbergs im Fränkischen Becken, diese schwach ausgeprägte Kessellage hält feuchte Luftmassen vom Stadtgebiet fern. Mitunter kommt es über Nürnberg zu heftigen Stürmen und Unwettern, so zuletzt am 28.&nbsp;August 2006, als eine [[Windhose]] im Stadtteil Gartenstadt mehrere Häuser zum Teil schwer beschädigte.
<br style="clear:both">


== Geschichte ==
== Geschichte ==
''Stadion'' (altgr.) bezeichnete im ursprünglichen Wortsinn ein [[Alte Maße und Gewichte (Antike)|antikes griechisches Längenmaß]] mit einer Strecke von 600 Fuß, was je nach regionalem Fußmaß ungefähr einer Länge zwischen 165 und 196&nbsp;m entspricht. In Griechenland war wohl schon in geometrischer Zeit der Lauf über die Strecke eines Stadions ein beliebter Wettkampf, so beispielsweise in [[Olympia (Griechenland)|Olympia]] seit 776 v. Chr. historisch überliefert. Die Bezeichnung des [[Längenmaß]]es hat sich auf die Wettkampfanlage übertragen, also auf die Laufbahn und die längs davon angelegten Zuschauerwälle.
[[Bild:Nuernberg_schedel.JPG|thumb|Älteste gedruckte Ansicht Nürnbergs, [[Schedelsche Weltchronik]] 1493]]


Stadien wurden in vielen antiken [[Antikes Griechenland|griechischen]] Städten und Heiligtümern gefunden, so z.&nbsp;B. in
=== Geschichtlicher Überblick ===
* [[Olympia (Griechenland)|Olympia]] (mit einer Laufbahnlänge, zwischen Start- und Zielschwellen gemessen, von 192,28&nbsp;m),
* [[Delphi (Stadt)|Delphi]] (177,35&nbsp;m),
* [[Athen]] (184,30&nbsp;m),
* [[Epidauros]] (181,30&nbsp;m),
* [[Isthmia]], [[Nemea (Heiligtum)|Nemea]], [[Messene]], [[Milet]] und [[Samos]].


Während in Griechenland und Kleinasien Stadien auch noch in römischer Zeit errichtet wurden, spielten sie in Italien kaum eine Rolle, da die griechischen Sportkämpfe dort keine kultische Bedeutung hatten und lange als unmoralisch galten. Dennoch errichtete Kaiser Domitian in Rom ein Stadion (die heutige [[Piazza Navona]]).
''Hauptartikel:'' [[Geschichte der Stadt Nürnberg]]


Weitaus größere Bedeutung hatten dort die [[Amphitheater]], in denen Kampfspiele und Tierhatzen stattfanden. Das bekannteste Beispiel ist das [[Kolosseum]] in [[Rom]]. Aus den römischen Amphitheatern ist die Form des modernen Stadions entwickelt. Die moderne Wortbedeutung des ''Stadions'' ist viel weiter gefasst und bezeichnet Sportkampfstätten mit Besuchertribünen, meist mit einer um ein [[Rasen|Rasenspielfeld]] angelegten Laufbahn.
==== Anfänge der Stadt ====


== Architektur ==
Die Gründung der Stadt ist unsicher, sie könnte zwischen 1000 und 1040 im Zuge der Sicherung des Grenzgebietes zwischen Sachsen, Bayern, Ostfranken und Böhmen am Schnittpunkt wichtiger Straßen erfolgt sein. Die Siedlung hatte jedenfalls von Anfang an Marktrecht.
[[Bild:Allianz Arena Pahu.jpg|thumb|[[Allianz-Arena]] München]]
Die Stadt wurde 1050 als ''nuorenberc'' (felsiger Berg) in der so genannten Sigena-Urkunde von [[Heinrich III. (HRR)|Kaiser Heinrich III.]] erstmals erwähnt. Als kaiserlicher Stützpunkt war die [[Nürnberger Burg]] bald bedeutsam für das Reich.
Im Allgemeinen besteht ein Stadion aus den Teilen [[Erdstadion]], [[Ingenieurbauwerk]] und (Tribünen-)Dach. Einige moderne Stadien können mittels eines verschließbaren Daches bei Bedarf in eine Halle umgewandelt werden. Bekannte Beispiele sind die [[Veltins-Arena]], die [[Commerzbank-Arena]] und das [[Gerry-Weber-Stadion]]. Andere Stadien zeichnen sich durch eine besondere Fassade oder Hülle aus ([[Allianz-Arena]] München).
1065 bildet [[Heinrich IV.]] aus dem Reichsgut Nürnberg und Umland einen eigenen Hochgerichts- und Verwaltungsbezirk. Konrad III. verlieh die neu errichtete Burggrafschaft mit Gericht und Verwaltung an die Edelfreien von Raabs (aus Niederösterreich), die 1190/91 von Heinrich von Zollern übernommen wurde.
=== Grundriss ===
Mit dem ''Großen Freiheitsbrief'' machte Kaiser [[Friedrich II. (Italien)|Friedrich II.]] Nürnberg 1219 zur [[Freie Reichsstadt|Freien Reichsstadt]]. Bis zum Jahr 1427 wurde die Stadt von [[Burggraf]]en regiert, bis der letzte Burggraf [[Friedrich I. (Brandenburg)|Friedrich VI.]] seinen Titel an den ''Rat der Stadt Nürnberg'' verkaufte. Von da an bis zum Übergang an [[Bayern]] lagen die politischen Geschicke der Stadt in der Hand dieses Rates.
Der [[Grundriss]] eines modernen Stadions wird im Wesentlichen vom Verwendungszweck, beispielsweise der Gestalt des Spielfeldes, und der daraus resultierenden Anordnung seiner Tribünen geprägt. Da diese möglichst vielen Zuschauern eine gute Sicht auf das Sportgeschehen gewähren sollen, haben sich mit der Zeit für den jeweiligen Verwendungszweck bestimmte Grundrisse für Stadien bewährt:
==== [[oval (Geometrie)|Ovaler]] Grundriss ====
[[Bild:Rosenaustadion_2006.JPG|thumb|[[Rosenaustadion|Rosenaustadion Augsburg]]. Größtes deutsches „Nachkriegsstadion“]]
Ein Stadion mit diesem Grundriss entspricht der allgemeinen Vorstellung von einem typischen Stadion. Bei besonders weitläufigen Stadien dieser Art (z.&nbsp;B. für [[Automobilsport|Motorsportveranstaltungen]]) ist streng genommen der Grundriss aufgrund der zwei parallelen Geraden nicht wirklich oval, sondern nähert sich dieser Form nur an. Darüber hinaus sind in der Regel die Tribünen nicht geschlossen. Stadien mit ovalem Grundriss können insgesamt für folgende Verwendungen vorgesehen sein:
* [[Fußballstadion|“klassisches“ Fußballstadion]] bzw. [[Kampfbahn|Leichtathletikstadion]]
* [[Ovalkurs|Motor Speedway]] (für Autorennen)
* [[Sandbahnrennen|Sand-, Gras- oder Eisbahn]] (für Motorradrennen)
* [[Pferderennen|Rennbahn]] (für Pferderennen)
==== [[Kreis (Geometrie)|Kreisförmiger]] Grundriss ====
[[Bild:Busch_Stadium2.jpg|thumb|„Busch Stadium“ (Baseball) in [[St. Louis]]]]
Neben dem keisförmigen Grundriss zählen hier auch Stadien mit kreisähnlichen Grundrissen dazu. Das betrifft vor allem [[Baseball|Baseballstadien]], welche ein [[Gleichschenkligkeit|gleichschenkliges]] [[Baseballfeld|Spielfeld]] besitzen.
* [[Australian Football|Australian Football Stadion]]
* [[Cricketfeld|Cricketstadion]]
* [[Baseballfeld|Baseballstadion]]
==== [[Rechteck|Rechteckiger]] Grundriss ====
Dieser Grundriss entsteht durch die geschlossene Anordnung vier gerader [[Tribüne]]n um das Spielfeld. Allerdings besitzen relativ wenige dieser Bauwerke wirklich einen rechteckigen Grundriss, da in der Regel die Ecken oder sogar die gesamten Tribünen leicht abgerundet sind (z.&nbsp;B. [[Camp Nou]]). Diese Gestaltung, welche sich an die klassische ovale Stadionform anlehnt, soll von allen Zuschauerplätzen aus eine gleich gute Sicht auf das Spielfeld ermöglichen. Eine andere Umsetzung verkörpert zum Beispiel die [[Veltins-Arena]] in [[Gelsenkirchen]]. Hier stehen die Tribünen entlang der Seitenlinie nicht parallel sondern leicht versetzt. Der Grundriss dazu bildet daher genau genommen ein Zwölfeck. Vorrangig werden Stadien mit rechteckigem Grundriss für folgende Sportarten genutzt:[[Bild:Inside Rod Laver Arena.JPG|thumb|Tennis-Arena „Rod Laver“ in [[Melbourne]]]]
* [[Fußballstadion|„reines“ Fußballstadion]], auch als Fussballarena bezeichnet
* [[Tennis|Tennisstadion]]
Dieser Abschnitt stellt nur eine vereinfachte Einteilung hinsichtlich der Stadiontypen und ihrer Nutzung dar und besitzt daher nicht zwangsläufig für jedes Stadion seine Gültigkeit. Ein Beispiel hierfür bilden einige der sogenannten Motor Speedways, welche sich deutlich vom „ovalen“ Einheitslook der nordamerikanischen Rundkurse abheben und jeweils ihre eigene Charakteristik besitzen (z.&nbsp;B. [[Darlington Raceway]] und [[Daytona International Speedway]]). Ähnliches gilt auch für das [[easyCredit-Stadion]] in Nürnberg. Ein weiteres Beispiel sind die „reinen“ Fußballstadien in Südamerika, welche entgegen der in Europa vorherrschenden Norm häufig einen kreisförmigen Grundriss besitzen. Dies betrifft unter anderem das [[Maracanã-Stadion|Maracana]] und [[Morumbi-Stadion|Morumbi]] (beide [[Brasilien]]), sowie das [[Estadio Centenario]] ([[Uruguay]]).
Ein Sonderfall unter den Stadien bilden aufgrund ihrer unregelmäßigen Streckenform die herkömmlichen [[Motorsport-Rennstrecke|Rennstrecken]], welche beispielsweise in der [[Formel 1]] oder im [[Motorrad-WM|Motorrad-Rennsport]] befahren werden.


==== Blütezeit ====
=== Anzahl der Ränge ===
[[Bild:Nuernberg_merian.JPG|thumb|Nürnberg, Merian-Stich von 1642]]
[[Bild:Bernabeu stadium.jpg|thumb|[[Santiago-Bernabéu-Stadion]] in Madrid]]
Stadien können je nach Bauform unterschiedlich viele Zuschauerränge, d.&nbsp;h. übereinander liegende Ebenen der Zuschauertribünen, besitzen. Vorzugsweise bei Fußballstadien unterscheidet man daher in der Regel in:
[[Bild:Nuernberg-1650-Merian.jpg|thumb|Nürnberg, Merian-Stich von 1650]]
* Ein-Rang-Stadion ([[BayArena]], [[Leverkusen]])
* Zwei-Rang-Stadion (Unter- und Oberrang) (z.&nbsp;B. [[HSH Nordbank Arena]], [[Hamburg]])
* Drei-Rang-Stadion (Unter-, Mittel- und Oberrang) (z.&nbsp;B. [[Allianz Arena]], [[München]])
Darüber hinaus gibt es beispielsweise mit dem [[Aztekenstadion]] in [[Mexiko-Stadt]] oder dem Madrider [[Santiago-Bernabéu-Stadion]] weitere Stadien, welche mehr als drei Ränge besitzen. Überhaupt ist diese Art der Einteilung in vielen Fällen eher subjektiv, da die Definition für einen Rang nicht eindeutig festgelegt ist. Erschwerend kommt hinzu, dass es Stadien gibt, welche häufig durch wiederholte Umbaumaßnahmen eine ungleichmäßige Struktur besitzen, was sich bisweilen auch durch Tribünen mit ungleicher Rang-Anzahl widerspiegelt (z.&nbsp;B. [[Ibrox Park]] oder [[Signal Iduna Park]]).


== Umbenennung des Stadionnamens ==
Viele Kaiser wählten Nürnberg gern als Aufenthaltsort, darunter [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]], der 1356 in Nürnberg die [[Goldene Bulle]] erließ. 1423 übergab Kaiser [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] die [[Reichskleinodien]] der Stadt, von der sie bis Anfang des 19. Jahrhunderts aufbewahrt wurden. Die Jahre zwischen 1470 und 1530 gelten allgemein als die Blütezeit der Stadt - trotz immer wiederkehrender [[Fehde]]n und Konflikte mit Rittern wie [[Götz von Berlichingen]] und [[Conz Schott von Schottenstein]]. Der Reichtum der Stadt kam durch das ausgezeichnete Handwerk sowie die günstige Lage als Handelsplatz in der Mitte Europas zustande. In dieser Zeit zählte Nürnberg zusammen mit [[Köln]] und [[Prag]] zu den größten Städten des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]].
Zudem verloren viele Stadien ihren angestammten, teilweise seit Jahrzehnten bestehenden Namen durch den Verkauf an einen Sponsor. Bei Stadienneubauten ist es inzwischen üblich, den Namen an einen Sponsor zu verkaufen, um mit dem Erlös einen Teil der Baukosten zu finanzieren (''siehe Liste in Artikel'' ''[[Fußballstadion]]'').


== Katastrophen ==
Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] war die Gegend um Nürnberg Schauplatz eines mehrere Jahre andauernden Stellungskriegs der Kriegsparteien. Zwar wurde die Stadt nicht erobert, aber durch die Verwüstungen im Umland dauerhaft wirtschaftlich geschwächt. Nach dem Krieg fand 1649 in Nürnberg das „Friedensmahl“ statt, bei dem die Konfliktparteien in mehrere Tage andauernden Feierlichkeiten den Frieden besiegelten.


Die [[Heysel-Katastrophe]] 1985 war eine der größten Stadion-Katastrophen in der Moderne. Bei einer Massenpanik nach Fan-Krawallen bei einem Fussballspiel starben 39 Menschen, 454 wurden verletzt.
==== Das 19. und frühe 20. Jahrhundert ====


Bei [[Katastrophe_von_Heysel#Vergleichbare_Ereignisse|vergleichbaren Ereignissen]], z.&nbsp;B. im Moskauer [[Luschniki-Stadion]], waren sogar noch mehr Tote zu beklagen.
Einschneidende Ereignisse spielten sich von 1796 bis 1806 ab. Nach Drängen der preußischen Verwaltung im benachbarten [[Ansbach]] unterstellte sich Nürnberg schließlich der preußischen Herrschaft. Der Vertrag wurde nicht vollzogen, da Preußen von Nürnbergs Schulden abgeschreckt wurde. Gleichzeitig hatte sich in der Nürnberger Bevölkerung großer Unmut gegen die zunehmend als korrupt empfundene Herrschaft der patrizischen Familien aufgestaut. Diese Vorgänge erschütterten die reichsstädtische Verfassung in ihren Grundfesten und brachten die Stadt an den Rand eines Umsturzes.


== Rekord ==
[[Bild:Nuremberg 1858 - London, John Murray, 1858.jpg|thumb|Nürnberg 1858]]
Das größte Stadion der Welt ist das [[Strahov-Stadion]] in [[Prag]]. Es fasst 250.000 Zuschauer. Das Spielfeld ist an allen Seiten von Tribünen umgeben und hat eine Fläche von 62.876&nbsp;m² (acht Fußballfelder, davon sechs in Standardgröße und zwei verkleinerte Felder). Er wurde hauptsächlich für Turnveranstaltungen, [[Spartakiade|Spartakiaden]] und andere Massenveranstaltungen genutzt.
Im [[Reichsdeputationshauptschluss]] vom 25. Februar 1803 blieb Nürnberg dennoch zunächst weiter unabhängig, bis nach Unterzeichnung der [[Rheinbundakte]] und dem Ende des Alten Reiches französische Truppen Nürnberg besetzten. Am 15. September 1806 übergab die französische Armee schließlich die Stadt dem [[Königreich Bayern]], das alsbald eine Zivilverwaltung installierte und die Stadt administrativ in das Königreich eingliederte. Das Königreich Bayern übernahm 1806 die exorbitanten Schulden der Reichsstadt Nürnberg als Teil der gesamtbayerischen [[Staatsverschuldung|Staatsschulden]] und sorgte damit für deren Konsolidierung und Tilgung. Durch die bayerische Gesetzgebung wurden die Katholiken, die bisher in der Stadt nur geduldet waren, den Prostestanten rechtlich gleichgestellt.


Die größte Sportstätte der Welt ist mit ca. 257.000 Sitzplätzen der [[Indianapolis Motor Speedway]]. Zusammen mit den Stehplätzen im Innenfeld erreicht er eine Gesamtkapazität von über 300.000 Zuschauern.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Nürnberg zu einem der industriellen Zentren in Bayern. So fuhr 1835 als erste [[Eisenbahn]] in Deutschland, der „[[Adler (Lokomotive)|Adler]]“ von Nürnberg nach Fürth.


Auf dem Reichsparteitagsgelände in [[Nürnberg]] sollte ab 1937 ein Stadion mit 100 Meter hohen Rängen und Plätzen für 400.000 Zuschauer entstehen. Allerdings wurden im [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieg]] die Bauarbeiten eingestellt. Die bis dahin ausgehobene Baugrube lief innerhalb kurzer Zeit mit Grundwasser voll und wurde nach Kriegsende teilweise mit Trümmerresten und Bauschutt verfüllt. (Siehe [[Deutsches Stadion (Nürnberg)|Deutsches Stadion]])
Bereits in den 1920er Jahren fanden in Nürnberg die ersten Reichsparteitage der Nationalsozialisten statt. Nürnberg selbst konnte die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] jedoch bei den Wahlen nie gewinnen. Die Stadt wurde überwiegend von der liberalen [[Deutsche Demokratische Partei|DDP]] regiert. Gleichzeitig war Nürnberg aufgrund seiner Bedeutung als Industriestandort ein Zentrum der bayerischen Sozialdemokratie.


== Erwähnenswertes ==
[[Bild:Karte Reichsparteitagsgelände Nürnberg 1940.png|thumb|Das Reichsparteitagsgelände um 1940]]
[[Bratwurst#Stadionwurst|Stadionwurst]]: In allen deutschen und vielen internationalen Stadien gilt die [[Bratwurst]] als der beliebteste heiße [[Imbiss|Snack]]. Sie wird dort umgangssprachlich als Stadionwurst bezeichnet.
==== Nürnberg zur Zeit des Nationalsozialismus ====
Während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurde Nürnberg von den [[Nationalsozialist]]en als „Stadt der [[Reichsparteitag]]e“ zu einem der wichtigsten Orte nationalsozialistischer Propaganda. Die [[Nürnberger Gesetze]], auch Nürnberger Rassengesetze genannt, wurden am 15. September 1935 vom Reichstag auf dem 7. Reichsparteitag der NSDAP („Reichsparteitag der Freiheit“) in Nürnberg einstimmig beschlossen. Mit ihnen stellten die Nationalsozialisten ihre antisemitische Ideologie auf eine juristische Grundlage.
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war Nürnberg eines der bevorzugten Ziele alliierter Luftangriffe, die am 2. Januar 1945 die Nürnberger Altstadt zerstörten und die Stadt als Ganzes schwer beschädigten. Zeitweilig bestanden Überlegungen, die zerstörte Stadt komplett aufzugeben und an anderer Stelle neu aufzubauen.


Im [[Wimbledon Championships|Tennisstadion von Wimbledon]] sind dagegen [[Erdbeeren]] mit [[Sahne]] die beliebteste Mahlzeit.
Siehe dazu: [[n:Das_geheime_Nürnberg_–_Eine_Stadt_erinnert_sich|Artikel in Wikinews]]


[[La Ola]], die Welle, ist eine vom Publikum ausgeführte Massenperformance in Stadien.
==== Nachkriegszeit ====


[[Groundhopping]] nennt man das Bestreben von Personen, möglichst viele Stadien, Arenen oder Hallen einer bestimmten Sportart zu besuchen. Diese Personen bezeichnet man als Groundhopper.
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], ab November 1945, hielten die Siegermächte die [[Nürnberger Prozesse]] gegen führende [[Kriegsverbrecher]] der [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Diktatur ab.
Beim Wiederaufbau unter Federführung des Stadtbaumeisters Heinz Schmeissner orientierte man sich an den vormaligen Stadtstrukturen, so dass mittelalterliche und vor allen Dingen frühneuzeitliche Zusammenhänge an vielen Plätzen trotz weitgehenden Verlustes der originalen Bausubstanz noch ablesbar sind.


Als [[Flitzer#Flitzer|Flitzer]] bezeichnet man Menschen, die in Stadien Aufmerksamkeit erregen möchten, indem sie während einer Veranstaltung nackt über das Spielfeld laufen. Bekanntester Flitzer ist der Brite [[Mark Roberts]].
=== Eingemeindungen ===
''Hauptartikel:'' [[Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg]]

Bis 1825 umfasste das Stadtgebiet 160,84&nbsp;ha. Seitdem wurden, nachdem die Einwohnerzahl der Stadt infolge der [[Industrielle Revolution|Industriellen Revolution]] immer mehr gestiegen war und die Stadt sich immer weiter ausgedehnt hatte, mehrere ehemals selbstständige Gemeinden und Gemarkungen in das Stadtgebiet eingegliedert, so dass die Stadt heutzutage über eine Fläche von etwa 186,6&nbsp;km² verfügt.

=== Einwohnerentwicklung ===
''Siehe auch'': [[Einwohnerentwicklung von Nürnberg]]

Mit Beginn der [[Industrialisierung]] im 19. Jahrhundert setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1812 in der Stadt erst 26.000 Menschen, so überschritt die Einwohnerzahl Nürnbergs bereits 1880 die Grenze von 100.000 Einwohnern und machte sie zur [[Großstadt]]. 1900 hatte die Stadt über 250.000 Einwohner, bis 1972 verdoppelte sich diese Zahl auf den historischen Höchststand von 515.000. Bis 1985 fiel die Bevölkerungszahl auf 465.000, inzwischen ist sie wieder gestiegen. Am 31. Dezember 2005 betrug die ''[[Einwohnerzahl|Amtliche Einwohnerzahl]]'' für Nürnberg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 499.237 (nur [[Hauptwohnsitz]]e und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Am 18. November 2006 wurde in Nürnberg zum dritten Mal innerhalb vierzig Jahren der halbmillionste Bürger geboren.

=== Religionen ===
{{Lückenhaft|Nicht-Christliche Religionen sind nicht enthalten.|Dieser Abschnitt}}
[[Bild:Nuernberg-elisabethkirche-suedfassade-v-o.jpg|thumb|upright|Kath. Elisabethkirche, Südfassade]]
[[Bild:Frauenkirche.jpg|thumb|Frauenkirche, davor der Hauptmarkt]]
[[Bild:Nuremberg Frauen Lorenz Rathaus v Burg f n.jpg|thumb|Blick von der Burg auf die Altstadt, Winter 2004]]
Das Gebiet des späteren Nürnberg gehörte ursprünglich zum [[Bistum Eichstätt]], ab 1016 wurde das Gebiet nördlich der Pegnitz dem [[Bistum Bamberg]] zugeordnet. 1525 führte die Reichsstadt Nürnberg die [[Reformation]] nach lutherischem Bekenntnis ein. Danach blieb sie über Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Lediglich das exterritoriale Gebiet der [[Deutscher Orden|Deutschordensniederlassung]] blieb katholisch.
Nach dem Übergang der Stadt an Bayern 1808 wurde die Bevölkerung Teil der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern|Protestantischen Kirche des Königreichs Bayern]], die zunächst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste. Im gleichen Jahr wurde das Generaldekanat, 1810 das Dekanat Nürnberg und 1934 der [[Kirchenkreis Nürnberg]] errichtet. Die Kirchengemeinden der Stadt Nürnberg gehören heute zum Dekanat Nürnberg, das mit vier Prodekanaten (Nürnberg-Mitte, -Nord, -Ost, -West) geführt wird.

Seit dem 19. Jahrhundert gab es auch für die [[Reformierte Kirche|reformierten]] Gemeindeglieder eine eigene Gemeinde, die 1853 zusammen den anderen reformierten Gemeinden Bayerns eine eigene Synode erhielt. 1919 trennten sich die reformierten Gemeinden formell von der Protestantischen Kirche Bayerns. Seither gab es in Bayern zwei protestantische Landeskirchen, die [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern]] und die „Reformierte Synode in Bayern rechts des Rheins“, die sich seit 1949 ''[[Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern]]'' nannte und heute Teil der [[Evangelisch-reformierte Kirche - Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland|Evangelisch-reformierten Kirche - Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland]] (Synodalverband XI) ist.

Spätestens seit dem 18. Jahrhundert nahm die Zahl der [[Katholiken]] in der Stadt wieder zu. Im Jahre 1810 entstand die erste katholische Gemeinde in Nürnberg seit der Reformation. Sie erhielt 1816 die Frauenkirche zur dauerhaften Nutzung. Seither entstanden weitere Gemeinden. Insbesondere durch die Eingliederung katholischer Vororte nach Nürnberg wuchs ihr Anteil im 20. Jahrhundert auf ein Drittel der Bevölkerung. Die Pfarrgemeinden der Stadt gehören überwiegend zum Dekanat Nürnberg des [[Erzbistum Bamberg|Erzbistums Bamberg]]. Die Pfarreien in den südlichen Stadtteilen gehören zum Dekanat Nürnberg-Süd des [[Bistum Eichstätt|Bistums Eichstätt]].

Neben den Landeskirchen gibt es eine Vielzahl an [[Freikirche]]n in Nürnberg.

== Politik ==
=== Stadtrat ===

Der 70-köpfige Stadtrat wurde zuletzt 2002 gewählt.

Die momentane Sitzverteilung:

* [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]: 32 Sitze
* [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]: 29 Sitze
* [[Bündnis 90/Die Grünen]]: 4 Sitze
* „Die Freien“ ([[Freie Demokratische Partei|FDP]] und [[Freie Wähler]]): 2 Sitze
* [[Die Guten]]: 1 Sitz
* „[[Die Republikaner]]“: 1 Sitz
* „[[Bürgerinitiative Ausländerstopp]]“ (eine Tarnliste der [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]]): 1 Sitz

=== Bürgermeister ===

[[Oberbürgermeister]] ist seit 2002 Dr. [[Ulrich Maly]] (SPD).

Zweiter Bürgermeister ist Horst Förther (SPD), zuständig für das Referat Sport, Tiergarten und Feuerwehr.
Dritter Bürgermeister ist Dr. Klemens Gsell (CSU), zuständig für das Referat Umwelt.

''Siehe auch:'' Liste der [[Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg]]

=== Wappen ===

[[Bild:Grosses Wappen Nuernberg.png|thumb|upright|Das große Wappen]]
[[Bild:Nuremberg Johannis Grave Willibald Pirckheimer Nuremberg Crest f se.jpg|thumb|Das „große Wappen“ auf [[Willibald Pirckheimer|Pirckheimers]] Grab]]
Das ''Große Wappen'' der Stadt Nürnberg zeigt in Blau einen goldenen Adler mit golden gekröntem Königshaupt.
Dieses Wappen wurde schon im Siegel von 1220 erwähnt und versinnbildlicht das Reich (Reichsstadt). Der Kopf wurde zeitweise als Frauenkopf dargestellt. In seiner heutigen Form wurde das Große Wappen 1936 verliehen und 1963 vom Stadtrat bestätigt.

Das ''Kleine Wappen'' der Stadt Nürnberg zeigt in gespaltenem Schild, vorne in Gold, einen halben, rot gezungten und golden bewehrten schwarzen Adler am Spalt, hinten fünfmal schräg geteilt von Rot und Silber.
Die Schrägteilung ist schon seit 1260 nachweisbar. Der Reichsadler kam ab 1350 hinzu und stellte somit das Rücksiegel dar. Seit 1513 wurde diese Abbildung in den Siegeln der Ämter und Außenbehörden Nürnbergs verwendet, wobei die Zahl der Schrägbalken und die Farbgebung mehrmals variierten. Die heute noch gebräuchliche Form wurde 1936 zusammen mit dem Großen Wappen verliehen. Aus dem kleinen Wappen leitet sich auch die Stadtflagge ab. Sie zeigt die Farben Rot und Weiß ebenfalls in Schrägteilung.

=== Städtepartnerschaften ===

Nürnberg hat insgesamt 14 Städtepartnerschaften auf der ganzen Welt. Vertreter dieser Städte präsentieren alljährlich eigene Erzeugnisse (Kunsthandwerk, Spezialitäten, Textilien etc.) auf dem Weihnachtsmarkt.

2007 wird Nürnberg für seine Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken mit dem [[Europapreis]] der [[Europäische Union|Europäischen Union]] ausgezeichnet.

{| style="background: #F5F5F5; padding:0em 1em 0em 1em;"
| style="vertical-align:top" |
| width = "350" |
* [[Bild:Flag of France.svg|20px|Frankreich]] [[Nizza]] ([[Frankreich]]), seit 1954
* [[Bild:Flag of Poland.svg|20px|Polen]] [[Krakau]] ([[Polen]]), seit 1979
* [[Bild:Flag of Macedonia.svg|20px|Mazedonien]] [[Skopje]] ([[Mazedonien]]), seit 1982
* [[Bild:Flag of the United Kingdom.svg|20px|Vereinigtes Königreich]] [[Glasgow]] ([[Vereinigtes Königreich]]), seit 1985
* [[Bild:Flag of Nicaragua.svg|20px|Nicaragua]] [[San Carlos (Nicaragua)|San Carlos]] ([[Nicaragua]]), seit 1985
* [[Bild:Flag of Thuringia (state).svg|20px|Thüringen]] [[Gera]] ([[Thüringen]]), seit 1988/1997
* [[Bild:Flag of Ukraine.svg|20px|Ukraine]] [[Charkiw]] ([[Ukraine]]), seit 1990
|valign="top"|
| width = "300" |
* [[Bild:Flag of the Czech Republic.svg|20px|Tschechische Republik]] [[Prag]] ([[Tschechien]]), seit 1990
* [[Bild:Flag of Israel.svg|20px|Israel]] [[Hadera]] ([[Israel]]), seit 1995
* [[Bild:Flag of Turkey.svg|20px|Türkei]] [[Antalya]] ([[Türkei]]), seit 1997
* [[Bild:Flag of the People's Republic of China.svg|20px|China]] [[Shenzhen]] ([[Volksrepublik China|China]]), seit 1997
* [[Bild:Flag of Greece.svg|20px|Griechenland]] [[Kavala]] ([[Griechenland]]), seit 1998
* [[Bild:Flag of the United States.svg|20px|Vereinigte Staaten von Amerika]] [[Atlanta]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]), seit 1998
* [[Bild:Flag of Italy.svg|20px|Italien]] [[Venedig]] ([[Italien]]), seit 1999
|}

=== Stadt des Friedens und der Menschenrechte ===

Aus der besonderen Rolle, die Nürnberg während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft spielte, ist eine historische Verantwortung für die Menschenrechte erwachsen. Die Stadt fühlt sich daher in besonderem Maß verpflichtet, einen aktiven Beitrag zum Frieden und zur Verwirklichung der Menschenrechte zu leisten.

Zu diesem Zwecke wurden unter anderem die [[Straße der Menschenrechte]], ein Mahnmal für die Würde des Menschen, sowie das [[Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände]], welches über die Zeit des Nationalsozialismus in Nürnberg informiert, errichtet.

Seit 1995 wird der [[Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis|Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis]] an Personen verliehen, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen.

Das [[Menschenrechtszentrum (Nürnberg)|Nürnberger Menschenrechtszentrum]], ein Verein, der sich für die Würde des Menschen einsetzt und das „Nürnberger Menschenrechtsbüro“ wurden gegründet. Alle zwei Jahre wird der [[Deutscher Menschenrechts-Filmpreis|Deutsche Menschenrechts-Filmpreis]] verliehen. Das „Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte“ ist ein fester Bestandteil des Kulturprogramms der Stadt.

Die Stadt Nürnberg wurde am 10. Dezember 2000 in Paris mit dem UNESCO-Preis für Menschenrechtserziehung ausgezeichnet. Damit würdigte die UNESCO den vorbildlichen Einsatz der Stadt Nürnberg für Frieden und Achtung der Menschenrechte.

Alle ein bis zwei Jahre wird der [[Preis der Stadt Nürnberg]] an Personen mit herausragenden Leistungen in Kunst und Wissenschaft verliehen.

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
[[Bild:Industriestruktur Nuernberg.png|thumb|Industriestruktur der Stadt Nürnberg im Vergleich zum Bund]]
Über Standortkompetenzen der europäischen Spitzenklassen verfügt Nürnberg insbesondere in den Bereichen Information und Kommunikation, [[Energie]] und Leistungselektronik sowie Verkehr und Logistik. Nürnberg ist noch vor [[Hamburg]] der bedeutendste Druckstandort Deutschlands. Im Bereich der [[Marktforschung]] ist Nürnberg ebenfalls führend: jeder dritte deutsche Marktforscher arbeitet hier. Des Weiteren wurde die Region zur Gateway-Region zu den neuen EU-Mitgliedsstaaten von der EU definiert. Im Juli 2000 wurde das Europa-Büro der Stadt [[Shenzhen]] in Nürnberg eröffnet. Eine Liste Nürnberger Unternehmen gibt es in der [[:Kategorie:Unternehmen (Nürnberg)]].
Nürnberg ist außerdem Zentrum der [[Metropolregion Nürnberg|Europäischen Metropolregion Nürnberg]] mit ca. 3,5 Millionen Einwohnern.

==== Wirtschaftliche Situation Nürnbergs ====
Als traditioneller Industriestandort ist Nürnberg vom [[#Industrie|Strukturwandel]] besonders stark betroffen. Die Arbeitslosenquote lag im Juni 2007 in der Stadt Nürnberg mit 9,8 Prozent am zweithöchsten in Bayern und fast doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt (5,0 Prozent). In den vergangenen Jahren wurde versucht, sich stärker zu einem [[#Dienstleistungen|Dienstleistungsstandort]] zu wandeln, was bisher aber nur teilweise die Beschäftigungsverluste in der Industrie ausgleichen konnte. Nachteilig wirkt sich dabei aus, dass Nürnberg über keine eigene Universität verfügt, sondern lediglich wenige Fachbereiche der Universität Nürnberg-Erlangen beherbergt.

===== Landwirtschaft und Bodenschätze =====

Mit dem [[Knoblauchsland]] verfügt Nürnberg im Norden über ein großes Gemüseanbaugebiet von überregionaler Bedeutung, welches vor allem für den dortigen Spargelanbau bekannt ist. Ansonsten finden sich in Nürnberg kaum nennenswerte Bodenschätze oder Ressourcen.

===== Industrie =====

Nürnbergs Bedeutung als Industriestandort ist auf die Tradition des mittelalterlichen Handwerks in Nürnberg, das wegen seiner Qualität in ganz Europa geschätzt war (Sprichwort: ''„Nürnberger Tand geht in alle Land“'') zurückzuführen. Noch heute verfügt Nürnberg in bestimmten Bereichen über Spitzenkompetenzen. Nürnberg ist ein Zentrum in den Bereichen Informations- und Kommunikationsindustrie, Verkehr und Logistik, Energietechnologie und Leistungselektronik. Nürnberg ist noch vor [[Hamburg]] bedeutendster Druckstandort Deutschlands.
Im Norden der Stadt unterhält die Firma [[Lucent Technologies]] das „Optical Center of Excellence“, ihr größtes Forschungszentrum außerhalb der USA.

Dennoch musste Nürnberg in den letzten 25 Jahren immer wieder Werkschließungen und die Verlagerung von Arbeitsplätzen hinnehmen. Besonders betroffen war davon die Sparte Maschinenbau und Haushaltseletronik. So wurde das Gelände der [[MAN]] im Süden Nürnbergs im Laufe der Zeit stetig verkleinert. In der Ersten Hälfte des Jahres 2006 sorgte die Bekanntgabe der Schließung des Nürnberger [[AEG]]-Werkes für Aufsehen, da der Betrieb trotz schwarzer Zahlen nach Italien und Polen verlegt werden soll.

===== Dienstleistungen =====

Im Bereich der [[Marktforschung]] ist Nürnberg bundesweit führend: jeder dritte deutsche Marktforscher arbeitet hier.
Mit der [[Nürnberger Versicherungsgruppe]], dem größten Arbeitgeber der Stadt, verfügt Nürnberg über ein Großunternehmen im Dienstleistungssektor. Darüber hinaus ist Nürnberg ein bedeutender Standort für Call-Center.

==== Messe ====
[[Bild:messenuernberg.jpg|thumb|Nürnberger Messe: ''Empfangshalle Spielwarenmesse'']]
Die [[Messe Nürnberg]] ist nicht nur einer der bedeutendsten Kongress- und [[Messe (Wirtschaft)|Messestandorte]] Deutschlands, und steht weltweit in der Liste der Top 20. Hier findet unter anderem die jährliche [[Nürnberger Spielwarenmesse]] statt.

==== Druck ====
Nürnberg ist ein bedeutender Druckstandort in Deutschland. Im Jahr 2002 sorgten über 6.000 Beschäftigte in 43 Betrieben für einen Umsatz von mehr als 1,2 Milliarden EUR. Die größten [[Druckerei]]en Nürnbergs sind die Firmen [[maul-belser]] und die [[schlott gruppe AG]] mit ihren Unternehmen „u.&nbsp;e. sebald Tiefdruck“ und „heckel Rollenoffset“ (gehört seit 1.&nbsp;Oktober 2005 zu [[Konradin-Druck]]). Zu den bekanntesten Druckerzeugnissen aus Nürnberg gehören der [[Quelle (Versandhandel)|Quelle]]-Katalog mit rund 15&nbsp;Mio. Druckauflage, die [[c't]] (ca. 500.000), das [[Kicker Sportmagazin]] und die [[Nürnberger Nachrichten]], eine der größten deutschen Regionalzeitungen mit einer Auflage von rund 300.000 Exemplaren.

==== Beschäftigungsstruktur ====
{| class="prettytable"
! style="background:#efefef;" | Wirtschaftszweig
! style="background:#efefef;" | Sozial-<br />versicherungs-<br />pflichtig<br />Beschäftigte
! style="background:#efefef;" | Anteil an den<br />Gesamt-<br />Beschäftigten
|-
| Land- und Forstwirtschaft, Fischerei || align="right" | 1.217 || align="right" | 0,5&nbsp;%
|-
| Bergbau; Gew. von Steinen und Erden|| align="right" | 34|| align="right" | 0,0&nbsp;%
|-
| Verarbeitendes Gewerbe|| align="right" | 56.007|| align="right" | 22,1&nbsp;%
|-
| Energie- und Wasserversorgung|| align="right" | 3.063|| align="right" | 1,2&nbsp;%
|-
| Baugewerbe || align="right" | 8.404|| align="right" | 3,3&nbsp;%
|-
| Handel; Inst., Rep. von Kfz. und Gebrauchsg.|| align="right" | 38.740|| align="right" | 15,3&nbsp;%
|-
| Gastgewerbe || align="right" | 6.738|| align="right" | 2,7&nbsp;%
|-
| Verkehr und Nachrichtenübermittlung || align="right" | 21.887|| align="right" | 8,6&nbsp;%
|-
| Kredit- und Versicherungsgewerbe || align="right" | 15.513|| align="right" | 6,1&nbsp;%
|-
| Dienstleistungen für Unternehmen, Immobilien || align="right" |49.086|| align="right" | 19,4&nbsp;%
|-
| Öffentl. Verwaltung u. ä.|| align="right" | 14.147|| align="right" | 5,6&nbsp;%
|-
| Öffent. und private Dienstleistungen (ohne Verw.)|| align="right" | 38.691|| align="right" | 15,3&nbsp;%
|-
| Sonstige || align="right" | 1 || align="right" | 0,0&nbsp;%
|-
! style="background:#efefef;" | Summe
! style="background:#efefef;" align="right" | 253.528
! style="background:#efefef;" align="right" | 100,0&nbsp;%
|-
|}
Stadtgebiet Nürnberg-Beschäftigte im Juni 2004;<br />
Quelle: Bay. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

==== Gewerbegebiete/Gewerbeparks ====

Insbesondere in den letzten 15 Jahren sind in Nürnberg zahlreiche Gewerbegebiete und Gewerbeparks entstanden. Grund für die Schaffung war oft eine innerstädtische Raumneuordnung, da ehemalige Industriegebiete nach dem Weggang der Industrie aufgelassen worden waren.

* ''Eurocom'' im Stadtteil Langwasser.
* ''FrankenCampus'' auf dem ehemaligen [[MAN]]-Verwaltungsgelände an der „Frankenstraße“ in der Südstadt.
* ''Gewerbegebiet [[Altenfurt]]''.
* ''Gewerbegebiet [[Moorenbrunn]]'': Hier hat die [[Siemens AG]] ein großes Verwaltungszentrum geschaffen.
* ''Gewerbepark Nürnberg-Feucht'' auf einem ehemaligen [[Nuernberg Military Community|amerikanischen Flugfeld]] nördlich der [[Muna]].
* ''Herkules-Park'' an der Nopitschstraße auf dem früheren Gelände der [[Hercules (Motorrad)|Hercules]]-Werke, später befand sich dort die ''[[Sachs Bikes|SACHS-Motorrad]]''-Werke.
* ''Hightech Center Nord''.
* ''Maxtorhof'' in der Pirckheimerstraße, ehemals stand hier die Stiftfabrik [[Schwan-Stabilo]].
* ''Nordostpark''.
* ''Nürbanum'' in der Allersberger Straße, ehemals TEKADE, später Philips.
* ''Süd-West-Park'' bei [[Gebersdorf]].
* ''TA-Gelände'' an der Fürther Straße. Hier standen ehemals das Triumph-Werke-Nürnberg-Motorradwerk und das Triumph/Adler-Schreibmaschinenwerk.
* ''Tilly-Park'' an der Gustav-Adolf-Straße auf dem Gelände der ehemaligen [[Bundeswehr]]-Infanteriekaserne.
* ''VDM-Areal'' im Stadtteil Schweinau.

=== Verkehr ===

==== Historie ====
[[Bild:Nuremberg Eisenbahnbrunnen Bronzerelief 01.jpg|thumb|Bronzerelief des Eisenbahnbrunnens]]

Bereits im Mittelalter war es die günstige Lage an mehreren sich kreuzenden wichtigenden Handelsstraßen, die Nürnberg zu einer der wohlhabendsten Städte Europas machte. Die Bedeutung als internationaler Verkehrsknoten wurde im 19. Jahrhundert mit dem Bau des Eisenbahnnetzes gefestigt: Am 8. Dezember 1835 fuhr mit dem [[Adler (Lokomotive)|Adler]] die [[Bayerische Ludwigsbahn|erste Eisenbahn in Deutschland]] zwischen Nürnberg und seiner Nachbarstadt [[Fürth]].

Im 20. Jahrhundert setzte sich diese Entwicklung als übergeordneter Verkehrsknotenpunkt durch den Neu- und Ausbau zahlreicher Fernstraßen, des [[Flughafen Nürnberg|Flughafens]] und des [[Bayernhafen Nürnberg|Hafens]] fort.

==== Öffentlicher Verkehr ====

===== Fernverkehr =====

[[Bild:NBS Ingolstadt.jpg|thumb|Ein [[ICE 3|ICE&nbsp;3]] mit maximal 300&nbsp;km/h auf dem Weg [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München|von München nach Nürnberg]]]]

Als größter Dienstleister für den landgebundenen öffentlichen Verkehr tritt die [[Deutsche Bahn AG]] auf. Der [[Nürnberg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof Nürnberg]] wirkt als Drehkreuz für den Schienenfernverkehr in Nordbayern.
Nürnberg liegt im Schnittpunkt mehrerer [[InterCityExpress|ICE]]- und [[InterCity|IC]]- sowie einzelner [[EuroCity|EC]]- und [[D-Zug]]-Linien. Die wichtigsten sind:
* [[München]] – Nürnberg – [[Fulda]] – [[Hannover]] – [[Hamburg]] / [[Bremen]]
* [[München]] – Nürnberg – [[Leipzig]] – [[Berlin]] – [[Hamburg]]
* [[Ruhrgebiet]] – [[Frankfurt am Main|Frankfurt(M)]] – [[Würzburg]] – Nürnberg – [[Passau]] (– [[Wien]])
* Nürnberg – [[Stuttgart]] – [[Karlsruhe]]
* Nürnberg – [[Schwandorf]] – [[Prag]] (derzeit mit Fahrzeugen des Regionalverkehrs bedient)

Mehrere [[Fernbuslinie]]n, hauptsächlich zu osteuropäischen Zielen, runden das Fernverkehrs-Angebot ab. Als zentrale Umsteigestation dient der [[Busbahnhof|ZOB]] Nürnberg, der vom Hauptbahnhof zu Fuß in ca. 2 Minuten zu erreichen ist.

===== Regionalverkehr =====

[[Bild:Muenchen-nuernberg-express.JPG|thumb|Der mit 200&nbsp;km/h schnellste RegionalExpress Deutschlands]]

Das Fernverkehrsnetz wird durch zahlreiche [[R-Bahn Nürnberg|Regionalverbindungen]] ergänzt. [[RegionalExpress]]- und [[Regionalbahn]]-Züge bedienen die Eisenbahnstrecken in Richtung [[Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg|Bamberg]], [[Bahnstrecke Nürnberg–Cheb|Bayreuth]], [[Hof an der Saale]], [[Weiden in der Oberpfalz]], [[Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf|Schwandorf]], [[Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg|Neumarkt in der Oberpfalz]], [[Treuchtlingen]], [[Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim|Ansbach]] und [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg|Neustadt an der Aisch]].

Auf der seit dem 10. Dezember 2006 vollständig in das Fernverkehrsnetz integrierten [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München]] verkehrt neben den normalen ICE-Zügen mit dem [[München-Nürnberg-Express]] der schnellste RegionalExpress Deutschlands.

Ein einheitliches Preissystem erlaubt die Benutzung regionaler und städtischer Verkehrsmittel mit ein und derselben Fahrkarte. Die Tarife des [[Verkehrsverbund Großraum Nürnberg]] (VGN) gelten in ganz [[Mittelfranken]] sowie in Teilen der Regionen [[Oberfranken]] und [[Oberpfalz]].

===== Stadtverkehr =====

[[Bild:Strassenbahnen Nuernberg.jpg|thumb|Straßenbahn in Nürnberg]]
[[Bild:Nuernberg-Hauptbahnhof U1.JPG|thumb|U-Bahn Nürnberg]]

Die städtischen Linien des öffentlichen Nahverkehrs werden durch die [[VAG Nürnberg|Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg]] (VAG) betrieben. Rückgrat des Verkehrs bildet das Schienennetz, bestehend aus sechs [[Straßenbahn Nürnberg|Straßenbahn]]- und zwei, ab März 2008 drei, [[U-Bahn Nürnberg|U-Bahnlinien]]. Die drei [[S-Bahn Nürnberg|S-Bahnlinien]] der Deutschen Bahn AG dürfen ebenfalls zum Teil dem Stadtverkehr zugerechnet werden, da sie einen nennenswerten Anteil des Nürnberger Binnenverkehrs bewältigen.

Im Jahr 2004 beförderten die im VGN zusammengeschlossenen öffentlichen Verkehrsmittel 147 Mio. Fahrgäste im Stadtverkehr.

Besonderheiten in Nürnberg:
* Alle [[Straßenbahn]]en und [[Omnibus|Busse]] sind [[Niederflurfahrzeug]]e.
* In Nürnberg fuhr der erste Erdgasbus Deutschlands im Linienverkehr.
* Bei der U-Bahn soll es den weltweit ersten Mischbetrieb mit automatischen und herkömmlichen Fahrzeugen auf einer Strecke geben.

==== Individualverkehr ====

===== Autobahnen =====
Nürnberg liegt am Schnittpunkt wichtiger [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]], die sich im Süden und Osten der Stadt kreuzen:

* [[Bundesautobahn 3|A 3]] [[Emmerich am Rhein]] – [[Düsseldorf]] – [[Köln]] – [[Frankfurt am Main]] – [[Würzburg]] – Nürnberg – [[Regensburg]] – [[Passau]]
* [[Bundesautobahn 6|A 6]] [[Saarbrücken]] – [[Kaiserslautern]] – [[Mannheim]] – [[Heilbronn]] – Nürnberg – [[Amberg]] – [[Waidhaus]]
* [[Bundesautobahn 9|A 9]] [[Berlin]] – [[Leipzig]] – [[Bayreuth]] – Nürnberg – [[Ingolstadt]] – [[München]]
* [[Bundesautobahn 73|A 73]] Nürnberg – [[Fürth]] – [[Erlangen]] – [[Bamberg]] – (in Bau: [[Coburg]] – [[Suhl]])

===== Bundesstraßen =====
Im Stadtgebiet kreuzen sich mehrere [[Bundesstraße]]n:
* [[Bundesstraße 2|B 2]] [[Mescherin|Rosow]] – Berlin – [[Lutherstadt Wittenberg]] – Leipzig – [[Gera]] – [[Hof]] – Bayreuth – Nürnberg – [[Donauwörth]] – [[Augsburg]] – München – [[Mittenwald]]
* [[Bundesstraße 4|B 4]] [[Bad Bramstedt]] – [[Hamburg]] – [[Braunschweig]] – [[Erfurt]] – [[Ilmenau]] – [[Coburg]] – Erlangen – Nürnberg – [[Fischbach bei Nürnberg]]
* [[Bundesstraße 8|B 8]] Emmerich am Rhein – Düsseldorf – Köln – Frankfurt am Main – Würzburg – [[Neustadt an der Aisch]] – [[Fürth]] – Nürnberg – [[Neumarkt in der Oberpfalz]] – Regensburg – Passau
* [[Bundesstraße 14|B 14]] [[Stockach]] – [[Tuttlingen]] – [[Horb am Neckar|Horb]] – [[Stuttgart]] (als A&nbsp;831/A&nbsp;81) – [[Schwäbisch Hall]] – [[Ansbach]] – Nürnberg – [[Sulzbach-Rosenberg]] – [[Waidhaus]]
* [[Bundesstraße 4 R|B 4 R]] Straßenring, der die in Nürnberg kreuzenden Bundesstraßen um die Innenstadt herumführt

===== Stadtstraßen =====
Die Gesamtlänge aller Straßen im Stadtgebiet beträgt 1138,8 Kilometer (Stand 1. Januar 2006). An mehr als 500 Knotenpunkten wird der Verkehr durch [[Lichtsignalanlage]]n geregelt. Je nach Tageszeit und Verkehrssituation werden die Programme an den Lichtsignalanlagen automatisch oder manuell umgeschaltet. Feuerwehr, Straßenbahn und Linienbusse erhalten an über 100 Kreuzungen automatisch Vorrang.

Auf 1000 Einwohner kommen durchschnittlich 582 Kraftfahrzeuge. Einen großen Anteil am Verkehr in Nürnberg wird den täglichen Pendlerströmen zugerechnet. Im Jahr 2005 wurden in einer Werktag-Stichprobe 572.543 stadtgrenzüberschreitende Kraftfahrzeugfahrten gezählt.

Laut Verkehrsunfallstatistik wurden im Jahr 2004 auf städtischen Straßen 2703 Menschen verletzt und 11 Menschen getötet.

===== Dynamisches Verkehrsleitsystem =====

[[Bild:Verkehrsleitsystem_Nuernberg_2.JPG|thumb|(Karl-Schönleben-Straße) Einer von 140 dynamischen Wegweisern ]]

Zur Steuerung des Verkehrsflusses bei Veranstaltungen oder bei besonderen Situationen, wie Baustellen und Unfällen, besitzt Nürnberg ein dynamisches Verkehrsleitsystem. [[Induktionsschleife]]n in den Fahrbahnen erfassen Fahrzeuganzahl, -typ und ungefähre Geschwindigkeit. Diese Informationen werden automatisch oder manuell analysiert und führen zu verkehrssituationsabhängigen Anzeigen auf 140 dynamischen Wegweisern im Stadtgebiet sowie auf den umliegenden Autobahnen. Das dynamische Verkehrsleitsystem Nürnberg ist in seiner Art das größte in Europa.

===== Radwege =====
Für den Radverkehr in Nürnberg wurde ein eigenes Wegweisersystem eingeführt. Zahlreiche Einbahnstraßen wurden in Gegenrichtung für den Radverkehr freigegeben.

Der [[ADAC]] bewertete das [[Radweg]]enetz im Jahr 2003 als durchschnittlich. Kritisiert wird das Fehlen von Radwegen oder Radstreifen entlang von Hauptverkehrsstraßen, als Beispiel sind Bucher Straße und Tafelfeldstraße genannt. Gelobt werden die relativ geringe Unfallzahl und radfahrergünstige Ampelschaltungen.

===== Fußwege =====
Nürnberg besitzt allein in der ca. 1,6&nbsp;km² großen Altstadt mehrere Fußgängerzonen mit einer Gesamtlänge von ca. 5700 Metern. Die Fußwege entlang [[Pegnitz (Fluss)|Pegnitz]], [[Wöhrder Wiese]] und [[Wöhrder See]] gelten als attraktiv und werden regelmäßig von Pendlern genutzt.

==== Luftverkehr ====

[[Bild:Flughafen_Nuernberg.JPG|thumb|Flughafen Nürnberg]]

Mit dem [[Flughafen Nürnberg|Flughafen Nürnberg (Airport Nürnberg)]], der im Norden der Stadt liegt, ist Nürnberg national und international angebunden. Der Flughafen wird von der europaweit agierenden Fluglinie [[Air Berlin]] als Drehkreuz genutzt.

Die Anzahl von Starts und Landungen ist seit dem Jahr 1998 von 84.041 auf 78.043 (Stand 2006) gesunken, während die Zahl der beförderten Passagiere im gleichen Zeitraum von 2.529.307 auf 3.965.357 gestiegen ist.

==== Schiffsverkehr ====
An das nationale und internationale Wasserstraßennetz ist Nürnberg durch den am westlichen Stadtrand verlaufenden [[Main-Donau-Kanal]] angebunden. Neben dem [[Bayernhafen Nürnberg]] ist auf dem Hafengelände das größte [[Güterverkehrszentrum]] (GVZ) [[Süddeutschland]]s beheimatet.

=== Medien ===

==== Zeitungen, Zeitschriften und regelmäßige Publikationen ====

''siehe auch:'' [[Zeitungen und Zeitschriften aus Nürnberg]]

Die großen Nürnberger Tageszeitungen, sind die ''[[Nürnberger Nachrichten]]'' (NN), die ''[[Nürnberger Zeitung]]'' (NZ), die ''[[Abendzeitung (München)|Abendzeitung]]'' (Ausgabe Nürnberg), sowie die ''[[Bild-Zeitung]]'' Nürnberg. Von der Stadt selbst herausgegeben wird die anspruchsvoll gestaltete Zeitschrift ''Nürnberg Heute'', sie beleuchtet Stadtgeschehen und -entwicklung. Bundesweit erscheint das Sportmagazin ''[[Kicker Sportmagazin|Kicker]]'' des Nürnberger [[Olympia-Verlag]]s.

==== Fernsehen ====

Der [[Bayerischer Rundfunk|Bayerische Rundfunk]] betreibt in Nürnberg das [[Studio Franken]], welches für die Hörfunk- und Fernsehberichterstattung aus ganz [[Franken (Region)|Franken]] zuständig ist. Der private Fernsehsender [[Franken TV]], hat sein Programm auf den Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen sowie ganz Mittelfranken und die westliche Oberpfalz ausgerichtet.

Seit dem 30. Mai 2005 werden 24 Fernsehsender digital im [[DVB-T]] Format vom [[Fernmeldeturm Nürnberg]] ausgestrahlt, die Umstellung wurde mit der Abschaltung der Analogausstrahlung am 31. August 2005 abgeschlossen. Nürnberg ist die neunte Region in Deutschland, in der DVB-T eingeführt wurde.

Seit dem März 2006 betreibt der IT-Outsourcer Atos Origin den Leitstand des Rechenzentrums für [[Premiere (Medienunternehmen)|Premiere]] Fernsehen GmbH in Nürnberg, welches sich vormals in Hamburg befunden hatte.

==== Hörfunk ====
In der Region Nürnberg gibt es neben den regional ausgestrahlten Sendungen des ''Studio Franken'' des Bayerischen Rundfunks diverse kommerzielle Lokalsender, wie [[Gong 97,1]], [[Hit-Radio N1]], [[Radio Charivari 98,6 Nürnberg|Charivari 98,6]], [[Pirate Radio]] und [[Radio F]]. Diese sind gemeinsam im [[Funkhaus Nürnberg]] ansässig. Der Radiosender [[Vil Radio|VilRadio 91,0]] hat ein Studio im Zentrum der Stadt und der Radiosender [[Energy Nürnberg]] der Radiokette [[NRJ Group]] hat ein [[Studio]] im [[Business Tower Nürnberg|Business Tower]] der [[Nürnberger Versicherung]].

Daneben gibt es mit [[Radio Z]] und dem Ausbildungskanal [[AFK max]] auch zwei nichtkommerzielle Sender, die täglich auf Sendung sind. Weitere Hörfunksender siehe [[Liste deutscher Hörfunksender#Nürnberg und Umgebung|Liste deutscher Hörfunksender]].

=== Öffentliche Einrichtungen ===
Nürnberg ist Sitz folgender staatlicher Behörden und Einrichtungen beziehungsweise [[Körperschaft des öffentlichen Rechts|Körperschaften des öffentlichen Rechts]]:
* [[Bundesagentur für Arbeit]]
* [[Bundesamt für Migration und Flüchtlinge]] (ehem. Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge)
* [[Hauptzollamt]] Nürnberg
* [[IAB|Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung]] der Bundesagentur für Arbeit
* [[Oberfinanzdirektion]] des Bundes
* Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit
* Wasser- und Schifffahrtsamt Nürnberg
sowie:
* [[Handwerkskammer]] Mittelfranken,
* [[Industrie- und Handelskammer|IHK]] Nürnberg und
* Zahnärztekammer

=== Bildung und Forschung ===

Hauptartikel: ''[[Bildung und Forschung Nürnberg]]''

==== Bildungseinrichtungen ====

Nürnberg ist Standort zweier Fakultäten ([[Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät]], kurz: WiSo, und die Erziehungswissenschaftliche Fakultät, kurz: EWF) der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg]]. Weitere Hochschulen sind die [[Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg]], die [[Akademie der Bildenden Künste Nürnberg]], die [[Evangelische Fachhochschule Nürnberg]] und die [[Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg]].

Zum weiteren Bildungsangebot im Stadtgebiet gehören 13 [[Bildung und Forschung Nürnberg#Gymnasien|Gymnasien]], fünf Realschulen (öffentlich und privat), drei Gesamtschulen (öffentlich und privat), je zwei Fach- und Berufsoberschulen sowie zahlreiche Berufs-, Berufsfach-, Fach-, [[Hauptschule|Haupt]]- und [[Grundschule]]n.

==== Forschungseinrichtungen ====

Im Nordosten der Stadt unterhält die Firma Lucent Technologies das „Optical Center of Excellence“. Dort befindet sich auch eine Forschungseinrichtung des [[Fraunhofer-Institut|Fraunhofer]] Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS).

==== Bibliotheken und Archive ====

Die [[Stadtbibliothek Nürnberg]] umfasst die Bibliothek Egidienplatz (im [[Pellerhaus]]), die Zentralbibliothek, mehrere Spezialbibliotheken sowie Stadtteil- und Fahrbibliotheken. Die Direktion sitzt in der Bibliothek Egidienplatz.
Eine Zweigstelle der Stadtbibliothek Nürnberg ist in [[Langwasser]] in der Nähe vom [[Franken-Center]] zu finden.
Eine Zweigstelle der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg bei den anderen universitären Einrichtungen auf dem Tuchergelände zu finden.

Das [[Stadtarchiv Nürnberg]] ist in der Norishalle (Marientorgraben 8) beheimatet.

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==

=== Theater und Kinos ===
[[Bild:Staatstheater_Nürnberg_2006-08-08.jpg|thumb|[[Staatstheater Nürnberg]]]]

Das größte Theater Nürnbergs ist das [[Staatstheater Nürnberg]]. Daneben gibt es noch einige kleinere Theater, darunter:

* [[Gostner Hoftheater]]
* [[Nürnberger Burgtheater]]
* [[Tassilotheater]]

Neben dem kommunalen Filmhaus Nürnberg, dem Fremdsprachenkino Roxy gibt es einige kleinere (Programm-)kinos, das [[Cinecittà Nürnberg]] (Größter Kinokomplex Deutschlands) und den Kinopalast Admiral.

=== Museen ===

Nürnberg ist reich an kunst- und kulturgeschichtlichen Museen – viele Kunstobjekte befinden sich heute in den über die Stadt verteilten Museen. Zu den wichtigsten Museen zählen:

* [[Albrecht-Dürer-Haus]], das Wohnhaus des Nürnberger Malers [[Albrecht Dürer]]s, welches vor allem über Dürers Leben informiert.
* Dokumentationszentrum [[Reichsparteitagsgelände]], die Geschichte Nürnbergs während der [[Zeit des Nationalsozialismus]]
* [[Germanisches Nationalmuseum]], das größte kulturhistorische Museum Deutschlands
* Kaiserburg-Museum in der [[Nürnberger Burg]]
* Historische Lochgefängnisse (''unter dem alten Rathaus'')
* [[Historisches Straßenbahndepot Nürnberg|Historisches Staßenbahndepot St. Peter]] Museum mit historischen Straßenbahnen.
* [[Museum Industriekultur]]
* [[Neues Museum Nürnberg]] (Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg)
* [[Spielzeugmuseum (Nürnberg)|Spielzeugmuseum]]
* [[Stadtmuseum Fembohaus]]
* [[Verkehrsmuseum Nürnberg]], historisches Eisenbahnmuseum und Museum für Kommunikation, ein Ankerpunkt der [[Europäische Route der Industriekultur|Europäischen Route der Industriekultur]] (ERIH)

''Für eine detaillierte Liste siehe:'' [[Liste der Museen in Nürnberg]]

=== Musik ===

;Wichtige Konzert- und Veranstaltungssäle:

* [[Arena Nürnberger Versicherung]] (ehemals „Arena Nürnberg“)
* [[Frankenhalle]]
* [[Der Hirsch|Hirsch]]
* [[Löwensaal Nürnberg]]
* [[Serenadenhof]]
* [[Meistersingerhalle]]
* [[Staatstheater Nürnberg]]


;Die größten Orchester Nürnbergs:

[[Nürnberger Philharmoniker]] – Das Orchester wurde 1965 gegründet. Seine Vorläufer waren das 1890 gegründete erste „Philharmonische Orchester Nürnberg“ und das „Städtische Orchester“.

[[Nürnberger Symphoniker]] – Das Konzertorchester in der Stadt Nürnberg, gegründet 1946, bietet eine große Bandbreite verschiedener Tätigkeitsfelder: neben den Sinfonie- und Chorkonzerten und den Open Air-Veranstaltungen im Serenadenhof hat es eine lange Tradition im Bereich Filmmusik: Es nahm unter anderem die Soundtracks zu „Ben Hur“ und „Quo vadis“ auf und erhielt 1992 den Grammy Award für die Einspielung zu „Die Schöne und das Biest“. Seine Konzerte spielt es in der Meistersingerhalle.

[[Nürnberger Jugendorchester]] – Das etwa 50-köpfige ''Nürnberger Jugendorchester (NJO)'' wurde 1985 gegründet.


;Wichtige Chöre Nürnbergs:
* [[Nürnberger Gospelchor]] – Der etwa 50-köpfige [[Gospel]]chor wurde 1970 gegründet und ist der älteste seiner Art in Nürnberg.
* Philharmonischer Chor Nürnberg
* Bachchor St. Lorenz
* Sebalder Kantorei

=== Vereine und Vereinigungen ===

''Dieser Artikel zeigt nur eine Auswahl der bekanntesten Vereinigungen, für eine detailliertere Liste siehe:'' [[Liste der literarischen und historischen Vereinigungen in Nürnberg]]

Nürnberg verfügt über eine Vielzahl von Vereinen und Vereinigungen. Einige darunter können auf eine lange Tradition zurückblicken. Zu den bekanntesten zählen:

* [[Altstadtfreunde Nürnberg]] e. V.
* [[Deutsche Akademie für Fußball-Kultur]]
* Fliederlich e.&nbsp;V. – SchwulLesbischer Verein
* [[Geschichte Für Alle – Institut für Regionalgeschichte|Geschichte Für Alle e.V. – Institut für Regionalgeschichte]]
* [[Junge Presse Bayern]] e.&nbsp;V. – bayerischer Jugendmedienverein (Geschäftsstelle in Nürnberg)
* [[Kunstverein Nürnberg]] – ältester Kunstverein Deutschlands
* [[Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.]]
* [[Nürnberger Astronomische Gesellschaft e.V.]] (NAG)
* [[Pegnesischer Blumenorden]] e.&nbsp;V.
* Verein der Gästeführer Nürnbergs "Die Stadtführer" e.V.

=== Bauwerke ===

Innerhalb der [[Stadtmauer (Nürnberg)|Stadtmauer]] der nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebauten Stadt gibt es zahlreiche zum Teil mittelalterliche und frühneuzeitliche Bauwerke von großem kunst- und kulturhistorischem Wert.

Sehenswert in der Innenstadt sind unter anderem: Die [[Nürnberger Burg]], das Wahrzeichen der Stadt; der Hauptmarkt, wo zu Weihnachten der berühmte [[Christkindlesmarkt]] stattfindet, und wo der [[Schöner Brunnen|Schöne Brunnen]] (bekannt wegen des scheinbar nahtlos ins Gitter des Brunnens eingefügten Messingrings, dem „Goldenen Ring“, an dem alle Touristen drehen sollen, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen), das [[Nürnberger Rathaus|Rathaus]], der Hashimotobrunnen und die [[Frauenkirche (Nürnberg)|Frauenkirche]] stehen; die [[St. Lorenz (Nürnberg)|Lorenzkirche]]; [[St. Sebald (Nürnberg)|St. Sebald]]; [[Egidienkirche (Nürnberg)|St. Egidien]]; [[Heilig-Geist-Spital (Nürnberg)|Heilig-Geist-Spital]] (liegt direkt an der [[Pegnitz (Fluss)|Pegnitz]]); der [[Historische Meile Nürnberg#Henkersteg|Henkersteg]]; der [[Kettensteg]]; der [[Weißer Turm|Weiße Turm]] mit dem [[Ehekarussell]]-Brunnen; [[Albrecht-Dürer-Haus]]. Hinter der Kirche ''Unserer lieben Frauen'' steht ein kleiner Brunnen, das ''[[Gänsemännchenbrunnen (Nürnberg)|Gänsemännchen]]''; er wurde vermutlich 1550 von [[Pankraz Labenwolf]] gegossen. Viele dieser Sehenswürdigkeiten sind Teil der ausgeschilderten [[Historische Meile Nürnberg|Historischen Meile]].

Ebenfalls sehenswert ist das nach [[Nikolaus Kopernikus]] benannte [[Planetarium Nürnberg|Planetarium]]; der [[Tiergarten Nürnberg|Tiergarten]]; das [[Reichsparteitagsgelände]] mit dem Dokumentationszentrum und die [[Regiomontanus-Sternwarte]]. Berühmt sind von den Friedhöfen insbesondere der historische ''[[Johannisfriedhof (Nürnberg)|Johannis-]]'' und der ''[[Rochusfriedhof]]'' in den Vororten. Südlich, direkt vor Mauer und Graben befinden sich der Hauptbahnhofs und des [[Staatstheater Nürnberg|Opernhauses]] – beide sind von der Burg aus mit bloßem Auge zu erkennen.

„Dürer-Weg“: Seit dem 7. August 2004 gibt es den sogenannten „Dürer-Weg“, einen Rundgang auf den Spuren [[Albrecht Dürer]]s durch seine Heimatstadt. Nürnberg ist die erste Stadt, die dabei ein audiovisuelles Führungssystem im Freien einsetzt. Ein [[Personal Digital Assistant|Minicomputer]] führt einen auf dem Weg durch die Altstadt mit Ton und Bild.

Zwischen 1975 und 1977 wurde im Stadtteil Schweinau der [[Fernmeldeturm Nürnberg]] errichtet. Dieser ist nach einem Austausch der Turmantennen im Jahr 2005 292,80 Meter hoch und der drittgrößte Fernmeldeturm Deutschlands. Der in 185 Meter Höhe befindliche eiförmige Turmkorb gibt dem Turm den Spitznamen „Nürnberger Ei“. Als ''Fernsehturm'' kann das Bauwerk erst seit 1988 bezeichnet werden, als von dort aus die Programme von [[Sat.1]] und [[RTL Television|RTLplus]] ausgestrahlt wurden.

Zu den Denkmälern siehe auch den ausführlichen Artikel ''[[Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Nürnberg]]''

<gallery perrow=5>
Bild:Nuernberg Burg Panorama_PtGUI.jpg|Der Hof der Burg
Bild:Nürnberg Schöner Brunnen Totale.jpg|Der ''[[Schöner Brunnen|Schöne Brunnen]]'' auf dem Hauptmarkt
Bild:Ehekarussel01.jpg|''Ehekarussell''-Brunnen vor dem Weißen Turm
Bild:Nuernberg_Weisser_Turm.jpg|Der Weiße Turm
Bild:Nürnberg_panorama.jpg|Panorama vom ''Spittlertorturm'' aus gesehen
</gallery>

=== Parks ===
[[Bild:Woehrder_See.JPG|thumb|[[Wöhrder See]] im Mai 2005]]
Nürnberg weist zahlreiche Freizeit- und Erholungsgebiete auf.

Auf dem ehemaligen [[Reichsparteitagsgelände]] im Südosten der Stadt befinden sich heute der [[Luitpoldhain]], regelmäßig Veranstaltungsort des ''Klassik Open Air'', des größten Open-Air-Konzert klassischer Musik in Europa mit über 100.000 Besuchern. Nordwestlich davon befindet sich der [[Dutzendteich]], ein etwa 0,75 Quadratkilometer großer Weiher, um den sich ausgedehnte Parks und Grünanlagen befinden.

Im Norden der Stadt finden sich der ''Stadtpark'' sowie der größere ''Volkspark Marienberg'' im Stadtteil [[Ziegelstein (Nürnberg)|Ziegelstein]].

Östlich der Altstadt liegt die ''Wöhrder Wiese'', ein Park, der im Sommer durch einen beliebten Biergarten und das ''Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne'' Besucher anlockt. Weiter östlich schließt sich der ''Wöhrder See'', ein Stausee der Pegnitz, mit weiteren Grünanlagen an. Nördlich der Wöhrder Wiese liegt der kleine ''Cramer-Klett-Park''.

Der Wald um Nürnberg wird durch die [[Pegnitz (Fluss)|Pegnitz]] in zwei Gebiete geteilt: den [[Lorenzer Reichswald]] im Süden und den [[Sebalder Reichswald]] nördlich der Pegnitz.

Südöstlich der Stadt, im Lorenzer Reichswald, liegt seit 1939 der 70&nbsp;ha große [[Tiergarten Nürnberg]].

=== Sport ===

==== Ursprünge des Sports in Nürnberg ====

Ab dem 14. Jahrhundert entstanden in Nürnberg sportähnliche Gemeinschaften der [[Schütze]]n und [[Fechten|Fechter]]. 1434 richtete der Rat auf der ''Hallerwiese'' einen Sport-, Spiel-, Fest- und Schützenplatz ein, der als ältester Deutschlands gilt. 1962 wurde auf der Hinteren Insel Schütt das Fechthaus errichtet.

Die Geschichte des modernen [[Sport]]s begann in Nürnberg, wie anderswo, erst Mitte des 19. Jahrhunderts. 1846 organisierte sich erstmals die [[Turnbewegung]] im Turn- und Sportverein 1846 Nürnberg. Der ''Turnverein Gleishammer'' war der erste süddeutsche Turnverein, der 1893 den Bruch mit der bürgerlichen Turnbewegung vollzog und der neu entstandenen sozialdemokratischen [[Arbeitersport in Deutschland|Arbeitersportbewegung]] anschloss. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sich Nürnberg zum süddeutschen Zentrum des Arbeitersports.

==== Entwicklung zur Sporthochburg ====
[[Bild:Dutzendteich_und_Stadion.JPG|thumb|Dutzendteich mit Dokuzentrum und Stadion im Mai 2005]]
Die Dominanz Nürnberger Arbeitersportvereine in den 1920er und frühen 1930er Jahren war ein Teil von Nürnbergs Entwicklung zu einer ''Sporthochburg''. Die Bedeutung des Nürnberger [[Fußball]]s war eine zweite wichtige Komponente. Der [[1. FC Nürnberg]] war der erfolgreichste [[Fußball in Deutschland|deutsche Fußballverein]] dieser Zeit und errang zwischen 1920 und 1936 sechsmal die [[Deutscher Fußballmeister|Deutsche Meisterschaft]]. Spieler des 1.FC Nürnberg stellten phasenweise die Hälfte der Spieler der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|deutschen Fußballnationalmannschaft]]. In den 1920er Jahren baute die Stadt mit dem [[EasyCredit-Stadion|Städtischen Stadion (heute: easyCredit-Stadion)]] eine moderne Sportstätte mit Aschenbahn und angeschlossenem Schwimmbad. Mit 9 Meistertiteln ist der FCN noch immer Vize-Rekordmeister.

Den Ruf als ''Sporthochburg'' ergänzten die Erfolge Nürnberger Vereine im [[Kraftsport]], [[Ringen]] und besonders im [[Radsport]]. Allein zwischen 1890 und 1900 waren 52 Radsportvereine gegründet worden. In Nürnberg wurde die erste Radrennbahn [[Bayern]]s errichtet, 1912 wurde die noch heute existierende ''Radrennbahn Reichelsdorfer Keller'' eröffnet. Besonders die [[Bahnradsport|Steherrennen]] erfreuten sich großer Popularität.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Nürnberg seinen Ruf als ''Sporthochburg'' nur noch in den 1950er und 1960er Jahren aufrecht erhalten. Im Radsport und in der Leichtathletik brachte Nürnberg noch vereinzelt herausragende Sportler hervor. Im [[Handball]] dominierten die [[1. FC Nürnberg Handball|Frauen des 1. FC Nürnberg]] in den 60ern. Mit dem Abstieg der Fußballherren des 1. FC Nürnberg 1969, unmittelbar nachdem 1968 letztmals die Deutsche Fußballmeisterschaft errungen wurde, vollzog sich parallel ein Wandel im Nürnberger Sport.

==== Krise des Leistungssports ====
National und international erfolgreich wurden nur noch Randsportarten wie [[Faustball]] beim ''Turnverein Eibach 1903'' oder [[Ringen]] beim [[SV St. Johannis 07 e.V.|SV St. Johannis 07]] um Olympiasieger [[Pasquale Passarelli]] betrieben. Viele Sportvereine zogen sich aus dem Leistungssport zurück und widmeten sich dem [[Breitensport]]. Der ''Post SV Nürnberg'' wurde auf diese Art in den 1980ern zum mitgliederstärksten deutschen Sportverein und ist 2006 noch zweitgrößter Sportverein Bayerns. Versuche, außer Fußball anderen Leistungssport wieder zu etablieren, endeten mit dem finanziellen Kollaps der Vereine. So musste sich der [[Turn- und Sportverein 1888 Nürnberg]] 1990 aus der 2. [[Handball-Bundesliga|Handballbundesliga]] zurückziehen, nachdem er in den 1980ern mehrmals in die 1. Bundesliga aufgestiegen war.

==== Rückkehr zum Spitzensport ====
[[Bild:Pokalfinale_2007_Fanblock_Nuernberg1.JPG|thumb|Fanblock des 1. FC Nürnberg beim DFB-Pokalfinale 2007]]
In den 1990ern und seit der Jahrtausendwende gelang es Nürnberger Vereinen jedoch, in allen populären Mannschaftssportarten erfolgreich zu arbeiten. So kehrte die Herrenfußballabteilung des [[1. FC Nürnberg]] nach dem zwischenzeitlichen Abstieg in die Drittklassigkeit wieder in die 1. Bundesliga zurück. Nach 39 Jahren ohne Titel gewann der ''Club'' im Jahre 2007 der [[DFB-Pokal]] und spielt erstmals seit 19 Jahren wieder international. Die [[1. FC Nürnberg Handball|Handballfrauen des 1. FC Nürnberg]] konnten an ihre erfolgreiche Zeit in den 1960ern anknüpfen und gewannen zuletzt 2007 die deutsche Meisterschaft. Im [[Eishockey]] konnten sich die [[Sinupret Ice Tigers|Nürnberg Ice Tigers]] als Spitzenverein in der [[Deutsche Eishockey-Liga|höchsten Spielklasse]] etablieren. 1999 und 2007 wurden die Ice Tigers Deutscher Vize-Meister. Seit 2006 tragen sie an Stelle des Stadtnamens den Namen des Sponsors im Vereinsnamen. Um eine dauerhafte Grundlage für einen Verein in der höchsten Eishockeyspielklasse zu schaffen, wurde im Februar 2001 die über 10.000 Zuschauer fassende [[Arena Nürnberger Versicherung]] eröffnet. In dieser Multifunktionsarena spielten von 2005 bis 2007 auch die [[Dimplex Falke Nürnberg|SELLBYTEL Baskets Nürnberg]], die in dieser Zeit der [[Basketball-Bundesliga]] angehörten. Die Arena wird auch von den [[Brose Baskets]] aus Bamberg für die Austragung der Spiele in der [[ULEB Euroleague]] genutzt. Die Herren des Tennis-Club 1. FC Nürnberg gehörten von 2005 bis 2007 wieder der Bundesliga an. Anfang 2006 kehrte die Ringerstaffel des SV St. Johannis 07 zurück in die 1. Bundesliga.

=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
==== Kulturelle Veranstaltungen ====
[[Bild:KlassikOpenAir2004.JPG|thumb|Klassik Open Air 2004]]
* Die [[Nürnberger Autorengespräche]], eine Initiative örtlicher Autoren zu aktuellen und zeitgeschichtlichen Themen im Kontext der geschichtlichen Rolle der Stadt, finden seit 1996 statt.
* [[Internationale Orgelwoche Nürnberg]]
* Seit 2000 findet jedes Jahr an einem Samstag Mitte Mai die [[Blaue Nacht]] statt, eine Kulturnacht mit geöffneten Museen, Kunstprojekten, [[Performance (Kunst)|Performances]] und Musik in der gesamten Innenstadt.
* Alle zwei Jahre an einem Samstag im Oktober präsentiert die Region Nürnberg, [[Fürth]] und [[Erlangen]] [[Die Lange Nacht der Wissenschaften]]. Die Lange Nacht der Wissenschaften hatte 2003 ihre Premiere.
* Das ''Klassik Open Air'', auch „Woodstock der klassischen Musik“ genannt, findet ebenfalls seit 2000 am Luitpoldhain (im Juli und August) statt. Ursprünglich anlässlich des 950. Geburtstag Nürnbergs geplant, wird es wegen des großen Erfolges jährlich wiederholt. An einem Tag spielen die [[Nürnberger Symphoniker]], an dem anderen [[Nürnberger Philharmoniker]]. Es ist mit insgesamt rund 100.000 Besuchern, die sich in allen Altersklassen zum ungezwungen und gemeinsamen Picknick treffen, jährlich das größte Klassik Open Air in [[Europa]]. Der Eintritt ist frei.
* Seit 1976 wird das [[Bardentreffen]] mit zahlreichen kostenlosen Konzerten jährlich am ersten Wochenende der Bayerischen Schulferien an verschiedenen Spielstätten in der Altstadt durchgeführt. Mit jährlich ca. 100.000 Besuchern ist es eines der größten Weltmusik- und Liedermacherfestivals weltweit.
* [[Rock im Park]], Ableger des zeitgleich am [[Nürburgring]] stattfindenden Festivals [[Rock am Ring]] findet seit 1997 jährlich auf dem [[Zeppelinfeld]] (bis 2003 im Frankenstadion) statt und ist mit 40.000-60.000 Besuchern eines der größten Rockfestivals Deutschlands.
* Im Filmhaus Nürnberg, dem kommunalen Kino, finden jährlich zwei Filmfestivals statt: im Frühjahr das Filmfestival Türkei-Deutschland, im Herbst das Internationale Filmfestival der Menschenrechte

==== Sportveranstaltungen ====

* Regelmäßig wird auf dem [[Norisring]] das [[Deutsche Tourenwagen-Masters]] (DTM) ausgetragen. Zu dem Rennen auf dem Stadtkurs kamen 2006 über 150.000 Besucher. Ausrichter ist der ''Motorsportclub Nürnberg''.

* Seit 1996 findet an jedem 3. Oktober in der Innenstadt der [[Nürnberger Stadtlauf]], eine Laufveranstaltung, die sich vor allem an Freizeitsportler richtet, statt.

* Seit 2003 findet immer am Anfang des Jahres der 'KarstadtQuelle Versicherungen Hallencup' (2003 ohne Sponsor, 2004 und 2005 'Mobilat Hallencup') in der [[Arena Nürnberger Versicherung]] statt. Gastgeber dieses Fußabll-Hallenturnieres ist der 1. FC Nürnberg, auf dessen Gästeliste meist namhafte Vereine aus der 1. und 2. Fußball-Bundesliga stehen. 2007 traten unter anderem [[Hertha BSC|Hertha BSC Berlin]], der spätere Sieger [[VfB Stuttgart]] und der Lokalrivale, die [[SpVgg Greuther Fürth]] an.

==== Sonstige Veranstaltungen ====

* Nürnberger Volksfest
* Das Friedensmahl lehnt sich an die Feierlichkeiten anlässlich der Beendigung des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Kriegs]] in der Stadt 1649 an. Es wurde 2000 im Rahmen des 950jährigen Stadtjubiläums als gemeinsame Mahlzeit der Nürnberger veranstaltet. Inzwischen ist das Friedensmahl eine Benefizgala, die anlässlich der Verleihung des [[Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis|Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis]] veranstaltet wird, die Einnahmen kommen dem Preisträger der letzten Verleihung zu Gute.

=== Freizeit ===

Hauptartikel: ''[[Freizeit Nürnberg]]''

==== Nachtleben ====
Die kulturelle Infrastruktur Nürnbergs ist mit anderen Großstädten vergleichbar und weist einzelne besondere „Highlights“ auf. Ein Schwerpunkt des Nachtlebens findet sich in der Altstadt, jedoch nicht so konzentriert wie in den Nachbarstädten Fürth und Erlangen. Unterhalb der Burg und in der [[Weißgerbergasse (Nürnberg)|Weißgerbergasse]] findet sich eine Vielzahl von Kneipen in mittelalterlichen Fachwerkhäusern. Das [[Cinecittà Nürnberg|Cinecittà]] ist eines der größten Kinozentren Deutschlands mit einem komplett unterirdisch gelegenen [[IMAX|IMAX-Kino]]. Neben diesem und einem weiteren Kinocenter gibt es eine Reihe Programmkinos, Diskotheken, Bars, Clubs und Kneipen sowie Konzerthäuser.

In der alternativen Kultur hatte Nürnberg zwei Jahrzehnte mit dem selbstverwalteten Kommunikationszentrum [[KOMM]] ein herausragendes Beispiel in diesem Bereich, vergleichbar mit der [[Rote Flora|Roten Flora]] in [[Hamburg]]. Die Selbstverwaltung war in der Bevölkerung lange umstritten, zu den ersten Aktionen nach der Wahl [[Ludwig Scholz]] (CSU) 1996 zum Oberbürgermeister wurde die Selbstverwaltung abgeschafft und das KOMM in ein Künstlerhaus umgewandelt. Im heutigen K4 finden heute „normale“ Ausstellungen, Lesungen und Konzerte statt. In den Stadtteilen verfügt Nürnberg über ein gutes Netz an Kulturläden. Die alternative Kulturszene verfügt heute mit dem Z-Bau (Teil der ehemaligen SS-Kaserne) über ein weiteres Kulturzentrum.

In den ehemaligen Vereinigten Margarinewerken RESI in der Klingenhofstraße entstand ein Diskothekenzentrum mit dem Kultur- und Seminarzentrum. Dort findet sich einer der wenigen Biergärten ohne Sperrzeit.

=== Kulinarische Spezialitäten ===

Von den kulinarischen Spezialitäten Nürnbergs sind besonders die weltbekannten [[Nürnberger Lebkuchen]] sowie die ''[[Nürnberger Rostbratwurst|Nürnberger Bratwürste oder Rostbratwürste]]'' (beide Namen sind durch eine europäische Verordnung geschützt) hervorzuheben. Die ''Nürnberger Bratwürste'' werden entweder in einem [[Brötchen]] („drei im Weggla“) oder mit Sauerkraut (unter anderem als „Sechs auf Kraut“), serviert.

Des Weiteren werden [[Stadtwurst]], [[Ochsenmaul (Fleisch)|Ochsenmaulsalat]], [[Brezel]]n (''Breezn''), und das „[[Schäufele]]“, ein Schweineschulterbraten mit röscher Kruste als typisch nürnbergische Gerichte angesehen.

== Söhne und Töchter Nürnbergs ==
[[Bild:Nuremberg Duererhaus f n.jpg|thumb|upright|Dürerhaus am Platz ''Beim Tiergärtnertor'']]
Der bekannteste Sohn der Stadt Nürnberg ist sicherlich der Maler [[Albrecht Dürer]]. Aber auch Persönlichkeiten wie [[Martin Behaim]] (Erfinder des ersten Globus), [[Hans Sachs]] (Dichter), [[Peter Henlein]] (Erfinder der Taschenuhr), [[Anton Koberger]] (Buchdrucker und -händler), [[Adam Kraft]] (Bildhauer), [[Georg Philipp Harsdörffer]] (Dichter) sowie [[Theo Schöller]] (Speiseeis) stammen aus Nürnberg.

Siehe auch ''[[Liste der Ehrenbürger von Nürnberg]]'' und ''[[Söhne und Töchter der Stadt Nürnberg]]''.

== Einzelnachweise ==

<references/>

== Literatur ==
* [[Diefenbacher, Michael]], Endres, Rudolf (Hsg.): ''Stadtlexikon Nürnberg''. Verlag W. Tümmels, Nürnberg, 2. verb. Aufl. 2000; auch [http://212.34.184.101/start.fau?prj=lexikon online]
* Dietzfelbinger, Eckart; Liedtke, Gerhard: "Nürnberg - Ort der Massen. Das [[Reichsparteitagsgelände]]. Vorgeschichte und schwieriges Erbe", Christoph Links Verlag, ISBN 3-86153-322-7
* Kusch, Eugen: ''Nürnberg – Lebensbild einer Stadt''. Verlag Nürnberger Presse, Nürnberg 1989, ISBN 3-9207-0179-8
* Maas, Herbert: ''Nürnberg – Geschichte und Geschichten''. Edelmann, Nürnberg 2001, ISBN 3-8719-1032-5
* Nestmeyer, Ralf : ''Nürnberg, Fürth, Erlangen. Ein Reisehandbuch''. Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2006, ISBN 3-89953-318-6
* Schieber, Martin: ''Nürnberg. Eine illustrierte Geschichte der Stadt.'' Beck-Verlag, München 2000, ISBN 3-40646126-3
* Schiermeier, Franz: ''Stadtatlas Nürnberg. Karten und Modelle von 1492 bis heute.'' Franz Schiermeier Verlag, München 2006, ISBN 978-3-9809147-7-2


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Stadium|Stadion}}
* [http://www.stadtplan.nuernberg.de/ www.stadtplan.nuernberg.de]
<!-- Bitte beachte [[WP:WEB]]. Danke ! -->
* [http://www.stadtwegweiser.nuernberg.de Offizieller Stadtwegweiser, Sozial-Atlas Nürnberg]
* [http://www.stadiumguide.com/currentstadiums.htm Bilder und Informationen von Fußballstadien auf der ganzen Welt sowie von geplanten und im Bau befindlichen Stadien (englisch)]
* [http://www.kubiss.de/ Der Kultur- und Bildungsserver für den Großraum Nürnberg]
* [http://www.footballmatch.de/ Europäischer Stadien-Guide]
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Bayern/Städte_und_Gemeinden/N/Nürnberg/|Nürnberg}}
* [http://www.chasseurdestades.com/english/welcome.html Football stadiums all around the world (englisch)]
* [http://www.theeuropeanlibrary.org/portal/?lang=en&coll=collections:a0000&q=("nuremberg") 49 digitized objects on Nuremberg] in [[The European Library]]
* [http://www.magyarfutball.hu Bilder und Informationen von Fußballstadien in Ungarn (deutsch, englisch, ungarisch, polnisch)]

{{Wikinews|Portal:Nürnberg|Nürnberg}}
{{Commons|Nuremberg|Nürnberg}}
{{Wiktionary|Nürnberg}}


{{Navigationsleiste Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern}}

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[[Kategorie:Kreisfreie Stadt in Bayern]]
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[[be-x-old:Стадыён]]
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[[fi:Nürnberg]]
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[[gl:Nuremberg - Nürnberg]]
[[he:נירנברג]]
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[[ja:ニュルンベルク]]
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[[ka:ნიურნბერგი]]
[[ko:뉘른베르크]]
[[sl:Stadion]]
[[la:Norimberga]]
[[sr:Стадион]]
[[lt:Niurnbergas]]
[[tr:Stadyum]]
[[lv:Nirnberga]]
[[uk:Стадіон]]
[[vi:Sân vận động]]
[[mk:Нирнберг]]
[[nl:Neurenberg]]
[[zh:體育場館]]
[[nn:Nürnberg]]
[[no:Nürnberg]]
[[oc:Nurembèrg]]
[[nds:Nürnbarg]]
[[pl:Norymberga]]
[[pt:Nuremberga]]
[[ro:Nürnberg]]
[[ru:Нюрнберг]]
[[simple:Nuremberg]]
[[sk:Norimberg]]
[[sl:Nürnberg]]
[[sq:Nyrëmbergu]]
[[sr:Нирнберг]]
[[sv:Nürnberg]]
[[th:นูเรมเบิร์ก]]
[[tr:Nürnberg]]
[[vi:Nürnberg]]
[[vo:Nürnberg]]
[[yi:נירנבערג]]
[[zh:纽伦堡]]

Version vom 18. Januar 2008, 14:02 Uhr

Datei:Olympic Stadium of Athens.jpg
Modernes Stadion (Olympiastadion in Athen 2004)
Das Stadion von Olympia in Griechenland
Stadion in Perge, Kleinasien mit steinernen Sitzstufen
Das Kolosseum in Rom. Amphitheater als Vorbild moderner Stadien

Ein Stadion (Pl. Stadien) ist ein Austragungsort von sportlichen Wettkämpfen in Form eines Spielfeldes. Umgeben wird dieses von einer nach oben meist offenen baulichen Struktur, die es einem Publikum ermöglicht, von Steh- oder Sitzplätzen aus das Geschehen zu beobachten. Oft werden Stadien auch für Konzerte und andere Großveranstaltungen benutzt. Seit einiger Zeit wird als Synonym Arena verwendet.

Mögliche Arten von „Spielfeldern“ sind:


Geschichte

Stadion (altgr.) bezeichnete im ursprünglichen Wortsinn ein antikes griechisches Längenmaß mit einer Strecke von 600 Fuß, was je nach regionalem Fußmaß ungefähr einer Länge zwischen 165 und 196 m entspricht. In Griechenland war wohl schon in geometrischer Zeit der Lauf über die Strecke eines Stadions ein beliebter Wettkampf, so beispielsweise in Olympia seit 776 v. Chr. historisch überliefert. Die Bezeichnung des Längenmaßes hat sich auf die Wettkampfanlage übertragen, also auf die Laufbahn und die längs davon angelegten Zuschauerwälle.

Stadien wurden in vielen antiken griechischen Städten und Heiligtümern gefunden, so z. B. in

Während in Griechenland und Kleinasien Stadien auch noch in römischer Zeit errichtet wurden, spielten sie in Italien kaum eine Rolle, da die griechischen Sportkämpfe dort keine kultische Bedeutung hatten und lange als unmoralisch galten. Dennoch errichtete Kaiser Domitian in Rom ein Stadion (die heutige Piazza Navona).

Weitaus größere Bedeutung hatten dort die Amphitheater, in denen Kampfspiele und Tierhatzen stattfanden. Das bekannteste Beispiel ist das Kolosseum in Rom. Aus den römischen Amphitheatern ist die Form des modernen Stadions entwickelt. Die moderne Wortbedeutung des Stadions ist viel weiter gefasst und bezeichnet Sportkampfstätten mit Besuchertribünen, meist mit einer um ein Rasenspielfeld angelegten Laufbahn.

Architektur

Allianz-Arena München

Im Allgemeinen besteht ein Stadion aus den Teilen Erdstadion, Ingenieurbauwerk und (Tribünen-)Dach. Einige moderne Stadien können mittels eines verschließbaren Daches bei Bedarf in eine Halle umgewandelt werden. Bekannte Beispiele sind die Veltins-Arena, die Commerzbank-Arena und das Gerry-Weber-Stadion. Andere Stadien zeichnen sich durch eine besondere Fassade oder Hülle aus (Allianz-Arena München).

Grundriss

Der Grundriss eines modernen Stadions wird im Wesentlichen vom Verwendungszweck, beispielsweise der Gestalt des Spielfeldes, und der daraus resultierenden Anordnung seiner Tribünen geprägt. Da diese möglichst vielen Zuschauern eine gute Sicht auf das Sportgeschehen gewähren sollen, haben sich mit der Zeit für den jeweiligen Verwendungszweck bestimmte Grundrisse für Stadien bewährt:

Ovaler Grundriss

Rosenaustadion Augsburg. Größtes deutsches „Nachkriegsstadion“

Ein Stadion mit diesem Grundriss entspricht der allgemeinen Vorstellung von einem typischen Stadion. Bei besonders weitläufigen Stadien dieser Art (z. B. für Motorsportveranstaltungen) ist streng genommen der Grundriss aufgrund der zwei parallelen Geraden nicht wirklich oval, sondern nähert sich dieser Form nur an. Darüber hinaus sind in der Regel die Tribünen nicht geschlossen. Stadien mit ovalem Grundriss können insgesamt für folgende Verwendungen vorgesehen sein:

Kreisförmiger Grundriss

„Busch Stadium“ (Baseball) in St. Louis

Neben dem keisförmigen Grundriss zählen hier auch Stadien mit kreisähnlichen Grundrissen dazu. Das betrifft vor allem Baseballstadien, welche ein gleichschenkliges Spielfeld besitzen.

Rechteckiger Grundriss

Dieser Grundriss entsteht durch die geschlossene Anordnung vier gerader Tribünen um das Spielfeld. Allerdings besitzen relativ wenige dieser Bauwerke wirklich einen rechteckigen Grundriss, da in der Regel die Ecken oder sogar die gesamten Tribünen leicht abgerundet sind (z. B. Camp Nou). Diese Gestaltung, welche sich an die klassische ovale Stadionform anlehnt, soll von allen Zuschauerplätzen aus eine gleich gute Sicht auf das Spielfeld ermöglichen. Eine andere Umsetzung verkörpert zum Beispiel die Veltins-Arena in Gelsenkirchen. Hier stehen die Tribünen entlang der Seitenlinie nicht parallel sondern leicht versetzt. Der Grundriss dazu bildet daher genau genommen ein Zwölfeck. Vorrangig werden Stadien mit rechteckigem Grundriss für folgende Sportarten genutzt:

Tennis-Arena „Rod Laver“ in Melbourne

Dieser Abschnitt stellt nur eine vereinfachte Einteilung hinsichtlich der Stadiontypen und ihrer Nutzung dar und besitzt daher nicht zwangsläufig für jedes Stadion seine Gültigkeit. Ein Beispiel hierfür bilden einige der sogenannten Motor Speedways, welche sich deutlich vom „ovalen“ Einheitslook der nordamerikanischen Rundkurse abheben und jeweils ihre eigene Charakteristik besitzen (z. B. Darlington Raceway und Daytona International Speedway). Ähnliches gilt auch für das easyCredit-Stadion in Nürnberg. Ein weiteres Beispiel sind die „reinen“ Fußballstadien in Südamerika, welche entgegen der in Europa vorherrschenden Norm häufig einen kreisförmigen Grundriss besitzen. Dies betrifft unter anderem das Maracana und Morumbi (beide Brasilien), sowie das Estadio Centenario (Uruguay). Ein Sonderfall unter den Stadien bilden aufgrund ihrer unregelmäßigen Streckenform die herkömmlichen Rennstrecken, welche beispielsweise in der Formel 1 oder im Motorrad-Rennsport befahren werden.

Anzahl der Ränge

Santiago-Bernabéu-Stadion in Madrid

Stadien können je nach Bauform unterschiedlich viele Zuschauerränge, d. h. übereinander liegende Ebenen der Zuschauertribünen, besitzen. Vorzugsweise bei Fußballstadien unterscheidet man daher in der Regel in:

Darüber hinaus gibt es beispielsweise mit dem Aztekenstadion in Mexiko-Stadt oder dem Madrider Santiago-Bernabéu-Stadion weitere Stadien, welche mehr als drei Ränge besitzen. Überhaupt ist diese Art der Einteilung in vielen Fällen eher subjektiv, da die Definition für einen Rang nicht eindeutig festgelegt ist. Erschwerend kommt hinzu, dass es Stadien gibt, welche häufig durch wiederholte Umbaumaßnahmen eine ungleichmäßige Struktur besitzen, was sich bisweilen auch durch Tribünen mit ungleicher Rang-Anzahl widerspiegelt (z. B. Ibrox Park oder Signal Iduna Park).

Umbenennung des Stadionnamens

Zudem verloren viele Stadien ihren angestammten, teilweise seit Jahrzehnten bestehenden Namen durch den Verkauf an einen Sponsor. Bei Stadienneubauten ist es inzwischen üblich, den Namen an einen Sponsor zu verkaufen, um mit dem Erlös einen Teil der Baukosten zu finanzieren (siehe Liste in Artikel Fußballstadion).

Katastrophen

Die Heysel-Katastrophe 1985 war eine der größten Stadion-Katastrophen in der Moderne. Bei einer Massenpanik nach Fan-Krawallen bei einem Fussballspiel starben 39 Menschen, 454 wurden verletzt.

Bei vergleichbaren Ereignissen, z. B. im Moskauer Luschniki-Stadion, waren sogar noch mehr Tote zu beklagen.

Rekord

Das größte Stadion der Welt ist das Strahov-Stadion in Prag. Es fasst 250.000 Zuschauer. Das Spielfeld ist an allen Seiten von Tribünen umgeben und hat eine Fläche von 62.876 m² (acht Fußballfelder, davon sechs in Standardgröße und zwei verkleinerte Felder). Er wurde hauptsächlich für Turnveranstaltungen, Spartakiaden und andere Massenveranstaltungen genutzt.

Die größte Sportstätte der Welt ist mit ca. 257.000 Sitzplätzen der Indianapolis Motor Speedway. Zusammen mit den Stehplätzen im Innenfeld erreicht er eine Gesamtkapazität von über 300.000 Zuschauern.

Auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg sollte ab 1937 ein Stadion mit 100 Meter hohen Rängen und Plätzen für 400.000 Zuschauer entstehen. Allerdings wurden im 2. Weltkrieg die Bauarbeiten eingestellt. Die bis dahin ausgehobene Baugrube lief innerhalb kurzer Zeit mit Grundwasser voll und wurde nach Kriegsende teilweise mit Trümmerresten und Bauschutt verfüllt. (Siehe Deutsches Stadion)

Erwähnenswertes

Stadionwurst: In allen deutschen und vielen internationalen Stadien gilt die Bratwurst als der beliebteste heiße Snack. Sie wird dort umgangssprachlich als Stadionwurst bezeichnet.

Im Tennisstadion von Wimbledon sind dagegen Erdbeeren mit Sahne die beliebteste Mahlzeit.

La Ola, die Welle, ist eine vom Publikum ausgeführte Massenperformance in Stadien.

Groundhopping nennt man das Bestreben von Personen, möglichst viele Stadien, Arenen oder Hallen einer bestimmten Sportart zu besuchen. Diese Personen bezeichnet man als Groundhopper.

Als Flitzer bezeichnet man Menschen, die in Stadien Aufmerksamkeit erregen möchten, indem sie während einer Veranstaltung nackt über das Spielfeld laufen. Bekanntester Flitzer ist der Brite Mark Roberts.

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