Ralph Ruthe und Jakob Ludwig Passavant: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Jakob Ludwig Passavant''' (* [[6. März]] [[1751]] [[Frankfurt am Main]]; † [[8. Januar]] [[1827]] ebenda) war ein Pfarrer der [[Reformierte Kirche|reformierten Kirche]] und Jugendfreund [[Johann Wolfgang von Goethe]]s. |
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[[Bild:Ruthe.jpg|thumb|Ralph Ruthe]] |
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==Leben und Werk== |
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'''Ralph Ruthe''' (* [[20. Mai]] [[1972]] in [[Bielefeld]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Cartoonist]]/[[Comiczeichner]], [[Autor]], [[Regisseur]]<ref>http://www.carninchen.de/</ref> und [[Musiker]]. |
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Passavant war der Sohn von ''Johann Ludwig Passavant'' (1719–1793) und dessen Ehefrau ''Maria Jakoba geb. Koch''. Nach dem Besuch des [[Lessing-Gymnasium (Frankfurt)|städtischen Gymnasiums]] studierte er Theologie in [[Universität Göttingen|Göttingen]] und [[Universität Marburg|Marburg]] und wurde 1774 Hilfsprediger bei [[Johann Caspar Lavater]] in [[Zürich]]. |
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===Goethes Schweizreise 1775=== |
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== Leben == |
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Hier traf er seinen Jugendfreund, den 25-jährigen [[Johann Wolfgang von Goethe|Johann Wolfgang Goethe]] wieder, der sich in die erst 16-jährige [[Lili Schönemann|Anna Elisabeth Schönemann]] verliebt hatte und zu Ostern 1775 desselben Jahres seine Verlobung bekannt gab. Starke Zweifel über das gegebene Eheversprechen führten Goethe jedoch dazu, am 14. Mai 1775 eine längere Reise in die Schweiz anzutreten. Über Darmstadt, Mannheim, Straßburg Freiburg, Schaffhausen ging es bis zum 9. Juni 1775 nach Zürich. |
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Passavant schlug ihm eine gemeinsame Wanderung durch die Schweizer [[Urkantone]] vor. Am 9. Juni 1775 überquerten beide den [[Zürichsee]], um von dort nach Richterswil und auf unwegsamen Pfaden nach [[Kloster Einsiedeln|Maria Einsiedeln]] zu wandern. Mit schlechtem Wetter ging es hinauf zum [[Sankt Gotthard (Pass)|Sankt Gotthard]] um dort im Gotthardhospiz mehrere Tage zu rasten. Passavant wollte Goethe zum Abstieg nach Italien überreden, aber Goethe wollte ab dem 23. Juni zurück nach Zürich. Passavant begleitete Goethe über den [[Vierwaldstättersee]] und den [[Zugersee]] nach Zürich, das sie am 26. Juni 1775 wieder erreichten. Erst elf Jahre später trat Goethe seine [[Italienische Reise]] an. |
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Ralph Ruthe wurde 1972 in Bielefeld als zweites Kind eines Tischlermeisters und einer Hausfrau geboren. Bereits während seiner [[Realschule|Realschulzeit]] suchte er Kontakt zu vielen deutschsprachigen Comiczeitschriften, wodurch er die Schöpfer des Volksbank-Kundenheftes ''[[Mike, der Taschengeldexperte|Mike]]'', Mali Beinhorn und Werner Büsch, kennenlernte. Mit ihrer Unterstützung steuerte er bereits im Alter von 14 Jahren Texte für ''Mike'' bei. |
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===Reformierter Geistlicher=== |
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Nach seinem [[Fachabitur]] absolvierte er eine [[Ausbildung]] zum [[Schriftsetzer]] und arbeitete als Texter für die [[Honk-Studios]], wo er unter anderem Texte für [[Käptn Blaubär]] schrieb. Nach seinem [[Zivildienst]] wurde [[1996]] sein erstes Buch ''Schweinskram'' veröffentlicht. |
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Jakob Ludwig Passavant wechselte 1776 nach Hamburg und wurde Pfarrverwalter der dortigen reformierten Gemeinde und 1777 Pfarrer der reformierten Gemeinde [[Hann. Münden|Münden]] im [[Kurfürstentum Hannover]]. Anfang 1787 trat er seine Stelle als zweiter Pfarrer der reformierten Gemeinde in der [[Lippe (Land)|lippischen]] Residenzstadt [[Detmold]] an. |
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1795 wurde er zum ''Zweiten Prediger'' der 1787 erbauten [[Deutsch-reformierte Kirche (Frankfurt)|deutsch-reformierten Gemeinde]] in seiner Heimatstadt Frankfurt am Main gewählt, 1813 zum ''Ersten Prediger''. Im Jahre 1817 wurde ihm im Alter von 66 Jahren von der [[Universität Jena]] der theologische Doktortitel verliehen, vermutlich auf Anregung seines Jugendfreundes Goethe. Dieser erwähnte ihn auch in seinen Schriften, so in [[Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit|Dichtung und Wahrheit]] und als Ferdinand in [[Die Leiden des jungen Werthers]]. |
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[[1998]] begann Ruthe für die deutsche Ausgabe des [[MAD-Magazin]] zu zeichnen. Bis [[2001]] war er fester Mitarbeiter der [[Neue Westfälische|Neuen Westfälischen]] in Bielefeld, danach wurde er freier Comicautor, -zeichner und -texter. Bis heute hat Ruthe an weit mehr als 5000 Seiten Comics und Cartoons mitgearbeitet. |
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==Siehe auch== |
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Seit [[2003]] arbeitet er schwerpunktmäßig an seinen Cartoonserien ''Shit Happens!'' und ''Flossen'', die in vielen [[Zeitung|Zeitungen]] (z. B. [[Thüringer Allgemeine]]) und Magazinen (z. B. [[Yam!]]) erscheinen. Außerdem arbeitet er regelmäßig an seiner Jugend-Serie ''Frühreif'' (erscheint z. B. in der [[Westdeutsche Allgemeine Zeitung|WAZ]]), die auch für eine TV-Umsetzung bearbeitet wurde. |
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* [[Passavant]] |
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==Literatur== |
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In den Jahren [[2005]] und [[2006]] erhielt er für ''Shit Happens!'' den [[Sondermann (Cartoon)#Sondermann als Comic-Preis|Sondermann-Preis]] der [[Frankfurter Buchmesse]] in der Kategorie "Cartoon". |
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* Wolfgang Klötzer (Hrsg.), ''Frankfurter Biographie. Zweiter Band M–Z''. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-7829-0459-1 |
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==Werbeparodien== |
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Für die Heftrückseite jeder Ausgabe des MAD-Magazins fertigt Ralph Ruthe eine [[Parodie|Werbeparodie]] in Comicform an, die auf einem existierenden Werbemotiv beruht. |
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==Werke (Auswahl)== |
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* Schweinskram ''([[1996]])'' |
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* Schweine im Kino ''([[2002]])'' |
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* Shit happens! 1 ''([[2003]])'' |
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* Shit happens! 2 ''([[2004]])'' |
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* Shit happens! 3 ''([[2005]])'' |
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* Flossen ''([[2006]])'' |
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* Frühreif ''(2006)'' |
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* Shit happens! - Das Weihnachtsbuch ''(2006)'' |
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* Shit happens! - Das Skandalbuch ''(2007)'' |
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== Musik == |
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Neben seinen Cartoons macht Ralph Ruthe Musik (siehe Weblinks). |
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== Quellen == |
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<references /> |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* {{ADB|25|196|198}} |
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* [http://www.ruthe.de Offizielle Homepage] |
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* {{BBKL|http://www.bautz.de/bbkl/p/passavant_j_l.shtml}} |
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{{PND|116052147|Keine Treffer im DNB-OPAC, 22. Oktober 2007}} |
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* [http://www.die-fruehreifen.de/ Die Frühreifen] |
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* [http://www.myspace.com/ralphruthe Ruthes Musik bei myspace] |
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* [http://www.youtube.com/results?search_query=ralph+ruthe&search=Search Ruthe-Cartoons bei youtube] |
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* [http://www.soerendesign.de/index.php?s=61 Interview 2004] |
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* [http://www.comicgate.de/content/view/655/76 Interview 2006] |
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[[Kategorie:Comiczeichner|Ruthe, Ralph]] |
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[[Kategorie:Geboren 1972|Ruthe, Ralph]] |
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{{DEFAULTSORT:Passavant, Jakob Ludwig}} |
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{{Personendaten| |
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[[Kategorie:Reformierter Theologe (18. Jahrhundert)]] |
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NAME=Ruthe, Ralph |
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[[Kategorie:Reformierter Theologe (19. Jahrhundert)]] |
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|ALTERNATIVNAMEN=Ruthe |
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[[Kategorie:Person (Frankfurt am Main)]] |
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|KURZBESCHREIBUNG=Comiczeichner |
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|GEBURTSDATUM=[[1972]] |
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|GEBURTSORT=[[Bielefeld]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1827]] |
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|STERBEORT= |
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Version vom 18. Januar 2008, 14:02 Uhr
Jakob Ludwig Passavant (* 6. März 1751 Frankfurt am Main; † 8. Januar 1827 ebenda) war ein Pfarrer der reformierten Kirche und Jugendfreund Johann Wolfgang von Goethes.
Leben und Werk
Passavant war der Sohn von Johann Ludwig Passavant (1719–1793) und dessen Ehefrau Maria Jakoba geb. Koch. Nach dem Besuch des städtischen Gymnasiums studierte er Theologie in Göttingen und Marburg und wurde 1774 Hilfsprediger bei Johann Caspar Lavater in Zürich.
Goethes Schweizreise 1775
Hier traf er seinen Jugendfreund, den 25-jährigen Johann Wolfgang Goethe wieder, der sich in die erst 16-jährige Anna Elisabeth Schönemann verliebt hatte und zu Ostern 1775 desselben Jahres seine Verlobung bekannt gab. Starke Zweifel über das gegebene Eheversprechen führten Goethe jedoch dazu, am 14. Mai 1775 eine längere Reise in die Schweiz anzutreten. Über Darmstadt, Mannheim, Straßburg Freiburg, Schaffhausen ging es bis zum 9. Juni 1775 nach Zürich.
Passavant schlug ihm eine gemeinsame Wanderung durch die Schweizer Urkantone vor. Am 9. Juni 1775 überquerten beide den Zürichsee, um von dort nach Richterswil und auf unwegsamen Pfaden nach Maria Einsiedeln zu wandern. Mit schlechtem Wetter ging es hinauf zum Sankt Gotthard um dort im Gotthardhospiz mehrere Tage zu rasten. Passavant wollte Goethe zum Abstieg nach Italien überreden, aber Goethe wollte ab dem 23. Juni zurück nach Zürich. Passavant begleitete Goethe über den Vierwaldstättersee und den Zugersee nach Zürich, das sie am 26. Juni 1775 wieder erreichten. Erst elf Jahre später trat Goethe seine Italienische Reise an.
Reformierter Geistlicher
Jakob Ludwig Passavant wechselte 1776 nach Hamburg und wurde Pfarrverwalter der dortigen reformierten Gemeinde und 1777 Pfarrer der reformierten Gemeinde Münden im Kurfürstentum Hannover. Anfang 1787 trat er seine Stelle als zweiter Pfarrer der reformierten Gemeinde in der lippischen Residenzstadt Detmold an.
1795 wurde er zum Zweiten Prediger der 1787 erbauten deutsch-reformierten Gemeinde in seiner Heimatstadt Frankfurt am Main gewählt, 1813 zum Ersten Prediger. Im Jahre 1817 wurde ihm im Alter von 66 Jahren von der Universität Jena der theologische Doktortitel verliehen, vermutlich auf Anregung seines Jugendfreundes Goethe. Dieser erwähnte ihn auch in seinen Schriften, so in Dichtung und Wahrheit und als Ferdinand in Die Leiden des jungen Werthers.
Siehe auch
Literatur
- Wolfgang Klötzer (Hrsg.), Frankfurter Biographie. Zweiter Band M–Z. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-7829-0459-1
Weblinks
- Jakob Ludwig Passavant. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 196–198.
- Jakob Ludwig Passavant. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).