Tuareg und Ostreenkalk-Formation: Unterschied zwischen den Seiten
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Die '''Ostreenkalk-Formation''' ist eine [[Lithostratigrafie|lithostratigraphische]] [[Formation (Geologie)|Formation]] des Süddeutschen Jura. Sie wird von der [[Wedelsandstein-Formation]] unterlagert, und regional unterschiedlich von der [[Hauptrogenstein-Formation]] oder [[Hamitenton-Formation]] überlagert. Sie verzahnt sich regional mit der [[Humphresioolith-Formation]] oder der [[Sengenthal-Formation]] und erreicht eine Mächtigkeit bis etwa 20 m. Sie wird in das höhere [[Bajocium|Unterbajocium]] datiert. |
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{{Begriffsklärungshinweis|Für den 2002 erschienenen [[Sports Utility Vehicle|SUV]] von Volkswagen, siehe [[VW Touareg]]}} |
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==Geschichte== |
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[[Bild:Tuareg_Karte.jpg|thumb|Karte der Gebiete, in denen eine bedeutende Anzahl an Tuareg lebt.]] |
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Der Begriff Ostreenkalk wurde bereits von [[Friedrich August Quenstedt|F. A. Quenstedt]] 1856-57 benutzt und seiner stratigraphischen Einheit Braunjura delta gleichgesetzt. Er ist nach den in manchen Bänken massenhaft vorkommenden "Ostreen" benannt (heute ''Lopha marshi'', ''Ctenostreon pectiniformis'' und ''Ctenostreon proboscideum''). Eine Typlokalität, wie sie eigentlich zur Definition einer lithostratigraphischen Einheit verlangt wird, ist bisher noch nicht festgelegt worden. |
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==Definition== |
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Die '''Tuareg''' sind ein zu den [[Berber]]n zählendes Volk in [[Afrika]], dessen Siedlungsgebiet sich über die Wüste [[Sahara]] und den [[Sahelzone|Sahel]] ausbreitet. Ihre Sprache ist das [[Tamascheq]]. Sie leben seit Jahrhunderten nomadisch im Gebiet der heutigen Staaten [[Mali]], [[Algerien]], [[Niger]], [[Libyen]], [[Mauretanien]], [[Burkina Faso]] und [[Nigeria]] und zählen heute etwa eine Million Menschen. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Aufständen der Tuareg, die sich dabei behindert fühlen, ihre traditionelle nomadische Lebensweise fortzuführen. |
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Die Ostreen-Formation ist eine Wechsellagerung von Schillkalken und Mergeln. Die Mächtigkeit variiert im Gebiet der Schwäbischen Alb zwischen 25 und 40 m. Die Untergrenze bildet die Basis des sog. Giganteus-Tons. Die Obergrenze (und damit die Grenze zur [[Hamitenton-Formation]]) wird durch die Unterkante des "Subfurcatenoolith" gebildet, der aber nicht überall ausgebildet ist. Die Obergrenze der Ostreenkalk-Formation ist diachron, d.h. hat ein unterschiedliches Alter. Die Schlüsselabkürzung des Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (Baden-Württemberg) für die Ostreenkalk-Formation in geologischen Karten ist bj2. |
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== Etymologie == |
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[[Bild:Touareg1.jpg|thumb|Tuareg]] |
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==Zeitlicher Umfang und Verbreitungsgebiet== |
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Das Wort ''Tuareg'' ist arabisch. Es ist die innere Pluralform von ''Targi'', „Bewohner der Targa“ (''Targa'' war der alte Ortsname eines Tales im [[Fezzan]]. ''Targa'' ist ein [[berberisch]]es Wort, das „Kanal“ oder „Flusslauf“ bedeutet und in etwa dem arabischen Wort ''[[Wadi]]'' entspricht). Die verbreitete arabische [[Volksetymologie]]: ''Tawariq'' sing.: ''Tarqi'' „von Gott Verstoßene“ ist sicher falsch. Die Tuareg bezeichnen sich überhaupt nicht als ''Tuareg'', sondern ''Kel Tamasheq''/''Kel Tamajaq'' (Tamasheq-Sprecher), ''Kel Tagelmust'' (Schleiermänner) oder ''Imuhaq''/''Imuschaq'' ("die Freien"). |
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Die Sedimente der Ostreenkalk-Formation wurden während des höheren [[Bajocium|Unterbajocium]] abgelagert. Die Ostreenkalk-Formation umfasst maximal die Ammonitenzonen der ''Stephanoceras humphresianum'', des ''Strenoceras niortense'', der ''Garantiana garantiana'' und der ''Parkinsonia parkinsoni''. Die Formation ist auf der Schwäbischen Alb weitverbretet. Sie verzahnt sich auf der südlichen Westalb, dem Kraichgau und dem Oberrheingraben mit der [[Humphresioolith-Formation]]. In der Aalener Gegend geht sie in die [[Sengenthal-Formation]] über. Die Obergrenze ist stark diacron, d.h. hat ein unterschiedliches Alter. |
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Sie werden auch ''Das blaue Volk'' genannt, da sie ihre Kleidung mit Indigo blau färben. |
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==Untergliederung== |
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Die Ostreenkalk-Formation enthält an der Basis den sog. Giganteuston, der seinen Namen von der [[Belemniten]]-Art ''Belemnites giganteus'' (heute ''[[Megateuthis suevica]]'' (Klein, 1773)) bekommen hat. Einen größeren Anteil nehmen die eigentlichen Wedelsandsteine (= Wedelsandstein-Subformation) ein. Am Top der Folge ist der sog. Blaukalk ausgebildet. |
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Die Tuareg oder ''Imouher'' stammen von den [[Berber]]n ab. Sie sollen Nachkommen der [[Garamanten]] sein, die im [[7. Jahrhundert]] von den [[Muslim]]en aus dem [[Fessan]] vertrieben wurden. Sie breiteten sich zunächst in der zentralen [[Sahara]] aus, wobei sie das Wüstenvolk der [[Tubbu]] in das [[Tibestigebirge]] abdrängten. Nach dem Untergang des [[Songhaireich]]s im [[16. Jahrhundert]] drangen die Tuareg zunehmend auch in die [[Sahelzone]] ein und errangen in der Folgezeit u.a.die Kontrolle über [[Timbuktu]] und das [[Sultanat Aïr]]. |
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==Fossilführung== |
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Die Tuareg mussten immer wieder um das Recht kämpfen, als freies Volk anerkannt zu werden und nach ihrer alten [[Tradition]] leben zu dürfen. Im [[19. Jahrhundert]] leisteten sie in der Saharazone von [[Westafrika]] der französischen Kolonialmacht lange Zeit heftigen Widerstand. Erst [[1917]] kam es zu einem Friedensvertrag mit [[Frankreich]]. Mit dem Ende der französischen Kolonialmacht in [[Westafrika]] wurde das Siedlungsgebiet der Tuareg zwischen den Staaten [[Mali]], [[Niger]] und [[Algerien]] aufgeteilt, wobei kleinere Gruppen der Tuareg auch in [[Libyen]] und [[Burkina Faso]] leben. [[1990]]-[[1995]] kam es zu Aufständen der Tuareg in [[Mali]] und [[Niger]] aufgrund der Unterdrückung und Ausgrenzung durch die jeweiligen Regierungen. Ein Führer des Tuareg-Aufstandes war [[Mano Dayak]]. Mitte der 1990er Jahre wurden die Aufstände nach der Unterzeichnung von Friedensverträgen beendet. 2007 trat eine neue Tuareg-Rebellengruppe ''[[Mouvement des Nigériens pour la Justice]]'' in Erscheinung, die auch einen Anteil des [[Ökonomie|ökonomischen]] Gewinns aus dem [[Uran]]<b/>abbau nordwestlich von [[Agadez]] für die Tuareg einfordert.<ref>[http://www.irinnews.org/Report.aspx?ReportId=72223 IRIN News: NIGER: New Touareg rebel group speaks out]</ref> |
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In der Ostreenkalk-Formation kommen an Makrofossilien hauptsächlich [[Ammoniten]], [[Belemniten]] und [[Muscheln]] vor. Recht häufig sind auch [[Serpuliden]], die die Muscheln überkrusten. |
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==Literatur== |
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* Friedrich August Quenstedt: ''Das Flözgebirge Württembergs.'' Verlag Laupp, Tübingen 1843. |
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Als Nomadenvolk, das in mehrere [[Konföderation]]en unterteilt ist, besitzen die Tuareg keine Hauptstadt. Am ehesten kann man noch [[Agadez]] im [[Niger]] mit dem Sitz des Sultans von [[Aïr (Sultanat)|Aïr]] als einen zentralen Ort bezeichnen. Für die nördlichen Tuareg (Kel Adscher und Kel Ahaggar) spielte die südalgerische Oase [[Djanet]] in früheren Zeiten eine ähnliche Rolle, weil hier der Clan der Imanan residierte, der eine Art geistlicher und politischer Oberhoheit ausübte und sich vom [[Prophet]]en [[Mohammed]] ableitet, obwohl diese Herleitung völlig fiktiv ist. Der heutige Hauptort des Ahaggar-Gebirges, [[Tamanrasset]], entstand erst nach 1900, als sich der französische Missionar [[Charles de Foucauld]] in der Gegend niederließ. Erst nach der endgültigen Eroberung des Gebirges durch die französischen Kolonialtruppen wuchs der Ort und wurde zum offiziellen Sitz des ''Amenokal'' (Königs) der Kel Ahaggar. |
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* Friedrich August Quenstedt: ''Der Jura.'' Verlag Laupp, Tübingen 1856-57. |
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* Gert Bloos, Gerd Dietl & Günter Schweigert: ''Der Jura Süddeutschlands in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002.'' Newsletter on Stratigraphy, 41(1-3): 263-277, Stuttgart 2005 {{ISSN|0078-0421}} |
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==Weblinks== |
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== Kultur und Religion == |
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* Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): ''Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002''. Potsdam 2002 ISBN 3-00-010197-7 - [http://www.gfz-potsdam.de/pb3/pb33/highlights/download/STD2002_large.pdf PDF] (Groß) |
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[[Bild:TuaregTargia.jpg|thumb|Junge Targia in Süd-Algerien, [[Hoggar-Gebirge]]]] |
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*[http://www.lgrb.uni-freiburg.de/lgrb/Produkte/schriften/online-publikationen/informationen_16/pdf_pool/info16_9_24_bildschirm.pdf Gesteine und Schichtenfolge - Regierungspräsidium Freiburg Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau] |
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* [http://www.lgrb.uni-freiburg.de/lgrb/download_pool/lith_t_mj_m.pdf Mitteljura in Baden-Württemberg] |
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* [http://paleotek.net/Schichten/Artikel_schlamp_LEKTION%2013%20.htm Dogger Delta] |
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[[Kategorie:Erdgeschichte]] |
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Die Kultur der Tuareg wurde erstmals im 19. Jahrhundert von den [[Afrikaforscher]]n [[Heinrich Barth]] und [[Henri Duveyrier]] erforscht und ausführlich beschrieben. |
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Die Tuareg sind mehrheitlich [[Islam|Muslime]] und nomadische Viehzüchter, daneben gibt es traditionell noch Schmiede, Kamelzüchter und Karawanenführer. Ihre Gesellschaft ist hierarchisch aufgebaut. An der Spitze der einzelnen Stammeskonföderationen steht eine Art [[König]], der ''Amenokal'', dessen Macht allerdings sehr gering ist. Es gibt Adlige (''Ihaggeren'' oder ''Imajjeren'') und Vasallen (''Imghad'' oder ''Imrhad''), früher auch Sklaven (''Iklan'': vor 1900 oft [[schwarzafrikanisch]]e Gefangene, im Gegensatz zu den hellhäutigen Tuareg). Wenig politische Macht, aber hohes Ansehen genossen die Korangelehrten (''Inislimen'' - wörtl.: Männer des Islam). Die Schmiede (''Inaden'' oder ''Ikanawen'') sind für die Tuareg von großer Bedeutung, sie stehen aber außerhalb der Gesellschaft und wurden in früheren Zeiten wegen ihrer scheinbar magischen Fähigkeiten sogar gefürchtet. Allerdings löst sich diese traditionelle Gesellschaftsaufteilung zunehmend auf. |
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Die bevorzugte Farbe der Männerbekleidung ist Blau. Bei den Tuareg tragen die Männer einen Gesichtsschleier (''Tagelmust''), was im Gegensatz zur sonst üblichen islamischen Tradition steht. Es geht darum, den Mund zu verdecken, da Körperöffnungen als unrein gelten. Nach einer anderen Interpretation müssen sich die Männer, die häufig in der Wüste und in den Bergen unterwegs sind, vor den "Kel Eru", den Geistern der Toten, schützen, die versuchen, auf dem Weg über den Mund Besitz von den Lebenden zu ergreifen. Zur traditionellen Männertracht gehörte, zumindest an hohen Festtagen, auch eine hohe Mütze aus rotem Filz, die als "Tukumbut" bezeichnet wurde (s. Bild). Das Gesicht der Frauen ist wie bei den Berbern unbedeckt, sie tragen aber ein Tuch, mit dem sie den Mund in Anwesenheit ranghoher Männer (z. B. des Schwiegervaters) verdecken, vor allem aber gegenüber der Schwiegermutter. |
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[[Bild:Targi_mit_Tukumbut.jpg|thumb|Targi aus der Gegend von Timbuktu in Festtagstracht mit roter Mütze unter dem Turban und Silberamuletten(um 1890)]] |
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Die verlorene oder versunkene ''[[Oase Gewas]]'' ist in der Tuareg-Kultur ein wichtiges [[Symbol]]. Sie steht bei ihnen |
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für die Sehnsucht nach einer vollkommenen, [[Paradies|paradiesischen]] Welt voller Reichtümer und Überfluss. Dieser [[Imagination|imaginäre]] Gegenentwurf zur unbarmherzigen und kargen Wirklichkeit der Wüste dient ihnen als eine Art Trost. In der Vorstellung der Tuareg kann nur derjenige diesen legendären Ort wirklich finden, der im Grunde nicht bewusst und gezielt nach ihm sucht.<ref>http://www.pegasosfilm.de/pdf/083ph.pdf Ässhäk - Geschichten aus der Sahara. Ein Film von Ulrike Koch, Presseheft, S. 11</ref> |
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Die Tuareg besitzen mit dem [[Tifinagh-Schrift|Tifinagh]] auch ein eigenes Schriftsystem, das jedoch nicht als Mittel der alltäglichen Kommunikation dient. Auch in früheren Zeiten war die Kenntnis des Tifinagh auf die Adelsclans beschränkt, wo sie den Kindern von ihren Müttern bzw. den alten Frauen beigebracht wurde. |
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== Wohnen == |
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Die umherziehenden Tuareg leben in mobilen Zelten. Die Stämme der [[Sahelzone]] bauen ihre [[Zelt|Mattenzelt]]e aus [[Palmengewächse|Palmwedel]]n. In der Wüste haben die Tuareg Lederzelte, die aus 30-40 Schaf- und Ziegenfellen bestehen. |
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Wenn sie die Zelte aufbauen, dann errichten sie zuerst die Bogenkonstruktion, danach werden die Möbel platziert und anschließend Dach und Seitenwände darüber geworfen und bespannt. Viele der Tuareg sind in die Städte gezogen, da es ein hartes anstrengendes Leben ist, in der Wüste umherzuziehen. Andere Tuareg haben sich an [[Oase]]n eigene Siedlungen aufgebaut und betreiben [[Ackerbau]]. Die meisten Tuareg, die in einer Stadt ein neues Leben beginnen wollen, gehen nach Agadez, einer Stadt im Niger, in der schon viele von ihnen leben. |
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== Kleidung == |
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Die Männer tragen eine Art Gewand, welches aus einem rechteckigen Stück Stoff besteht und um den Körper gewickelt wird. Die Tuareg nennen dieses Gewand ''Tagoulmoust''. Darüber tragen sie ein ebenfalls aus einem rechteckigen Stück Stoff bestehendes Übergewand mit einem in der Mitte befindlichen Loch für den Kopf. Dieses Gewand reicht bis zum Boden und durch angenähte Stoffbahnen entstehen weite Ärmel. Darunter tragen die Tuareg eine weite Hose mit einem Ledergürtel und auf dem Kopf eine Art [[Turban]], den sie ''Schesch'' nennen. Dieser besteht aus einer etwa ein Meter breiten, rechteckigen Stoffbahn, die zwischen vier und zehn Metern lang ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Kulturen ist in der traditionellen Gesellschaft der Tuareg das Gesicht des Mannes vermummt. Kunstvoll wird dieser auch das Gesicht verschleiernde Turban um den Kopf gewickelt – lediglich die Augen bleiben frei. Diese Kopfbedeckung schützt vor Sonne, Wind und Sand, hat jedoch auch die Funktion den Mund als unreine Körperöffnung zu verdecken. |
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Die Frauen tragen ebenfalls ein langes Gewand, das häufig aus dünnerem Stoff besteht. Darüber tragen sie ein Tuch auf dem Kopf das die Haare bedeckt. |
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== Religion == |
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Früher glaubten die Tuareg an verschiedene Götter, heute sind sie [[Moslem|Muslime]], obwohl sie sich anfangs sehr stark gegen eine [[Missionierung]] wehrten, denn die den [[Islam]] verbreitenden Araber waren ihre angestammten Feinde. An die Regeln des Islams halten sich manche außerordentlich streng, andere deutlich weniger. Die Tuareg glauben auch an gute und böse Geister, [[Amulett|Glücksamulette]], wie z.B. Ziegenfüße. |
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== Ernährung == |
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Für die Tuareg sind verschiedene Getreidesorten die Grundlage für ihr Essen. Im Süden vor allem [[Hirse]], im Norden [[Weizen]], für ''Tagella'', das Brot der Tuareg, und [[Gerste]], welches die Frauen anbauen bzw. sammeln. Für die umherziehenden Tuareg ist die Kamelmilch sehr wichtig. Ungekocht wird sie wie Sauermilch mit Wasser zur täglichen Mahlzeit getrunken. Außerdem benötigen sie Ziegen-, Kuh-und Schafsmilch für Butter und Käse. Fleisch gibt es meist nur bei religiösen und familiären Festen. Die Tuareg verschmähen meist Eier, Hühner und Fisch. Beeren, Früchte, Wurzeln und Samen werden von den Frauen und Kindern wie Getreide gesammelt. Der von den Arabern eingeführte grüne Tee ist den Tuareg fast unentbehrlich geworden, manche sind geradezu süchtig. |
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== Musik == |
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Es gibt 3 verschiedene Musikarten: ''Tende'', ''Imzad'' und ''Esele''. Tende wird auch „Tanz der Kamele“ genannt. Die Frauen sitzen dicht beisammen und singen, eine Vorsängerin trommelt auf dem mit Ziegenhaut bespannten Hirsemörser, der Tende-Trommel, und die Männer umrunden die Frauen auf ihren Kamelen. ''Imzad'' ist die Geige, welche vorzugsweise von älteren Frauen gespielt wird. Esele ist eine Art "Wüstendisco" bei der junge Frauen die Männer mit rhythmischem Gesang zum Tanz auffordern. Es gibt jedoch noch weitere Stilarten wie beispielsweise in der Gitarrenmusik. Ein Fest ohne Gitarre ist in manchen Regionen undenkbar. |
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== Feste == |
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Taufen, Hochzeiten und nationale oder religiöse Jahresfeste haben im Leben der Nomaden eine große Bedeutung. Da die umherziehenden Hirten sehr oft einsam sind, freuen sie sich auf diese Feste. Das größte Fest ist die Hochzeit. Frauen und Männer tragen dabei edelste Kleidung, dazu gibt es als Musik meist ''Tende''. Unter diesem Namen gibt es aber gleichzeitig ein weiteres Fest, bei dem ausschließlich die Musikart ''Tende'' gespielt wird. Daneben gibt es noch viele weitere eher regionale Feste. |
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== Kunst und Handwerk == |
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Die Tuareg schmieden von Waffen bis zu Ohrringen die unterschiedlichsten Gegenstände. Zur Herstellung benutzen sie als Grundmaterialien [[Eisen]], [[Silber]] und [[Buntmetall]]e. Eisen gewinnen sie heutzutage in erster Linie aus [[Industrie]][[schrott]], zum Beispiel Halbachsen von Geländewagen, die sie dann zu Äxten weiterverarbeiten. |
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Wenn die Tuareg etwas aus Buntmetall anfertigen wollen, das aus Kupfer, Messing und Bronze besteht dann benutzen sie meist die [[Gelbguss]]-Methode, bei der sie zuerst ein Muster des gewünschten Objekts aus Wachs legen. Dieses wird anschließend in kaltem Wasser gehärtet und danach mit feinem [[Ton (Bodenart)|Ton]] umkleidet. Dabei werden mehrere Löcher freigelassen, um später das Wachs ausschmelzen zu können. Nun wird der Ton erhitzt und das Wachs durch die Öffnungen in eine Schüssel mit Wasser zur Wiederverwertung ausgegossen. Das vorgesehene Metall wird bereits in einem [[Tiegel|Tontiegel]] (tebent) eingeschmolzen. Wenn das Gussmetall dann heiß genug ist, wird es durch das Wachsausgussloch in die Tonform eingegossen. Diese wird nach der Metallhärtung zerschlagen und anschließend der abgekühlte [[Werkstück|Rohling]] gefeilt und poliert (z. B. mit Sand) und ihm ein Muster eingeritzt. Da man beim Gelbguss keine vorgefertigten Gussformen verwendet, fallen schon die unbearbeiteten Objekte immer sehr unterschiedlich aus. |
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== Handel == |
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Die Sahara-Tuareg bringen mit ihren Kamelen für Händler Salz aus der [[Amadror Ebene]] und anderen Orten, sowie [[Dattel]]n auf verschiedene Märkte. Von dem Erlös kaufen sie Getreide, Stoffe, Tee und Zucker. Ohne diesen Karawanenhandel könnten die Sahara-Tuareg nicht leben. An diesen Karawanenhandel nehmen nur die Männer teil, weshalb die Frauen manchmal monatelang mit den Kindern und Viehherden alleinbleiben. Die Handelsunternehmen der Sahel-Tuareg beschränken sich auf den Verkauf von ihrem Vieh. |
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== Siehe auch == |
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[[indigene Völker]] |
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== Einzelnachweise == |
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<references/> |
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== Literatur == |
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*Dominique Casajus: ''Gens de parole. Langage, poésie et politique en pays touareg.'' La Découverte, Paris 2000 |
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*Hélène Claudot-Hawad: ''Touaregs. Apprivoiser le désert.'' Gallimard, Paris 2002 (Collection Découvertes Gallimard; Cultures et société; n° 418). |
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*Mano Dayak: ''Tuareg. Il popolo del deserto.'' Editrice Missionaria Italiana, Bologna 2006, ISBN 88-307-1527-1 |
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*[[Henri Duveyrier]], ''L'exploration du Sahara. Les Touaregs du Nord.'' Paris 1864 |
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*[[Herbert Kaufmann]], ''Wirtschafts- und Sozialstruktur der Iforas-Tuareg.'' Köln 1964 (Phil. Diss.) |
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*Jeremy Keenan: ''The Tuareg. People of Ahaggar.'' Allan Lane, London 1977 |
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*Peter Kremer, Cornelius Trebbin: ''Tuareg - Herren der Wüste.'' (Beiheft zur Ausstellung der Heinrich-Barth Gesellschaft) Köln - Düsseldorf 1988 |
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*Georg Klute: ''Hostilités et alliances. Archéologie de la dissidence des Touaregs au Mali.'' In: ''Cahiers d’Etudes africaines.'' 137, Vol. 35, no. 1, 55-71, 1995 |
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*Georg Klute, Trutz von Trotha: ''Wege zum Frieden. Vom Kleinkrieg zum parastaatlichen Frieden im Norden von Mali.'' In: ''Sociologus.'' no. 50, 1-36, 2000 |
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*Baz Lecocq: ''Unemployed Intellectuals in the Sahara: The Teshumara Nationalist Movement and the Revolutions in Tuareg Society.'' In: ''International Review of Social History.'' 49, 87-109, 2004 |
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*Henri Lhote, ''Les Touaregs du Hoggar.'' Paris 1955 (zweibändige Neuauflage 1984 u. 1986) |
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*Johannes Nicolaisen: ''Economy and Culture of the Pastoral Tuareg.'' Kopenhagen 1963 (wichtige Studie auf strukturalistischer Basis) |
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*Paul Pandolfi: ''Les Touaregs de l’Ahaggar. Sahara algérien.'' Karthala, Paris 1998 |
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*Klaus Schlichte: ''Krieg und Vergesellschaftung in Afrika.'' Lit, Münster 1996 |
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*Gerd Spittler: ''Handeln in einer Hungerkrise. Tuaregnomaden und die große Dürre von 1984.'' Westdeutscher Verlag Opladen 1989 |
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*Gerd Spittler: ''Dürren, Krieg und Hungerkrisen bei den Kel Ewey (1900-1985).'' Franz Steiner, Stuttgart 1989 |
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*Gerhard Göttler: ''Die Tuareg.'' DuMont, Köln 1989 |
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Belletristik |
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*Ibrahim al-Koni, ''Die Magier.'' Basel 2001, ISBN 3-85787-670-0 (Roman - geschrieben von einem Tuareg) |
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*Herbert Kaufmann: ''Roter Mond und Heiße Zeit.'' Graz 1959 (16. Aufl. 1999), ISBN 3-401-02501-5 (preisgekrönter Jugendroman) |
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*Beate Rygiert: ''Der Nomade.'' Berlin 2006, ISBN 3-546-00360-8 (Roman) |
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*Federica de Cesco: ''Wüstenmond'' München 2000, ISBN 3-547-71765-5 (Roman) |
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*Alberto Vázquez-Figueroa: ''Tuareg'' München 1986, ISBN 978-3-442-09141-6 (Roman) |
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== Weblinks == |
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* [http://hometown.aol.de/Vampsite/Timbuktu_Literatur.htm Bibliografie zur Geschichte Timbuktus und der Tuareg am Nigerbogen] |
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* [http://www.moula-moula.de - Kommentierte Fotogalerie und viel Wissenswertes (von Günter Heckenhahn)] |
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[[Kategorie:Ethnie in Afrika]] |
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[[Kategorie:Matriarchales Volk]] |
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[[Kategorie:Ethnie in Mali]] |
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[[Kategorie:Ethnie in Niger]] |
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[[sl:Tuaregi]] |
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[[zh:圖瓦雷克]] |
Version vom 28. November 2007, 00:31 Uhr
Die Ostreenkalk-Formation ist eine lithostratigraphische Formation des Süddeutschen Jura. Sie wird von der Wedelsandstein-Formation unterlagert, und regional unterschiedlich von der Hauptrogenstein-Formation oder Hamitenton-Formation überlagert. Sie verzahnt sich regional mit der Humphresioolith-Formation oder der Sengenthal-Formation und erreicht eine Mächtigkeit bis etwa 20 m. Sie wird in das höhere Unterbajocium datiert.
Geschichte
Der Begriff Ostreenkalk wurde bereits von F. A. Quenstedt 1856-57 benutzt und seiner stratigraphischen Einheit Braunjura delta gleichgesetzt. Er ist nach den in manchen Bänken massenhaft vorkommenden "Ostreen" benannt (heute Lopha marshi, Ctenostreon pectiniformis und Ctenostreon proboscideum). Eine Typlokalität, wie sie eigentlich zur Definition einer lithostratigraphischen Einheit verlangt wird, ist bisher noch nicht festgelegt worden.
Definition
Die Ostreen-Formation ist eine Wechsellagerung von Schillkalken und Mergeln. Die Mächtigkeit variiert im Gebiet der Schwäbischen Alb zwischen 25 und 40 m. Die Untergrenze bildet die Basis des sog. Giganteus-Tons. Die Obergrenze (und damit die Grenze zur Hamitenton-Formation) wird durch die Unterkante des "Subfurcatenoolith" gebildet, der aber nicht überall ausgebildet ist. Die Obergrenze der Ostreenkalk-Formation ist diachron, d.h. hat ein unterschiedliches Alter. Die Schlüsselabkürzung des Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (Baden-Württemberg) für die Ostreenkalk-Formation in geologischen Karten ist bj2.
Zeitlicher Umfang und Verbreitungsgebiet
Die Sedimente der Ostreenkalk-Formation wurden während des höheren Unterbajocium abgelagert. Die Ostreenkalk-Formation umfasst maximal die Ammonitenzonen der Stephanoceras humphresianum, des Strenoceras niortense, der Garantiana garantiana und der Parkinsonia parkinsoni. Die Formation ist auf der Schwäbischen Alb weitverbretet. Sie verzahnt sich auf der südlichen Westalb, dem Kraichgau und dem Oberrheingraben mit der Humphresioolith-Formation. In der Aalener Gegend geht sie in die Sengenthal-Formation über. Die Obergrenze ist stark diacron, d.h. hat ein unterschiedliches Alter.
Untergliederung
Die Ostreenkalk-Formation enthält an der Basis den sog. Giganteuston, der seinen Namen von der Belemniten-Art Belemnites giganteus (heute Megateuthis suevica (Klein, 1773)) bekommen hat. Einen größeren Anteil nehmen die eigentlichen Wedelsandsteine (= Wedelsandstein-Subformation) ein. Am Top der Folge ist der sog. Blaukalk ausgebildet.
Fossilführung
In der Ostreenkalk-Formation kommen an Makrofossilien hauptsächlich Ammoniten, Belemniten und Muscheln vor. Recht häufig sind auch Serpuliden, die die Muscheln überkrusten.
Literatur
- Friedrich August Quenstedt: Das Flözgebirge Württembergs. Verlag Laupp, Tübingen 1843.
- Friedrich August Quenstedt: Der Jura. Verlag Laupp, Tübingen 1856-57.
- Gert Bloos, Gerd Dietl & Günter Schweigert: Der Jura Süddeutschlands in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002. Newsletter on Stratigraphy, 41(1-3): 263-277, Stuttgart 2005 ISSN 0078-0421
Weblinks
- Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002 ISBN 3-00-010197-7 - PDF (Groß)
- Gesteine und Schichtenfolge - Regierungspräsidium Freiburg Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau
- Mitteljura in Baden-Württemberg
- Dogger Delta