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Mondgestein und Zirbeldrüse: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Illu_pituitary_pineal_glands.jpg|thumb|300px| Ort der Zirbeldrüse (''pineal gland'') im Gehirn.]]
[[Bild:Lunar Ferroan Anorthosite 60025.jpg|thumb|right|Apollo-Probe #60025, aufgesammelt durch [[Apollo 16]] und gegenwärtig im ''National Museum of Natural History'' in [[Washington (District of Columbia)|Washington, D. C.]], ausgestellt.]]
'''Mondgestein''' ist [[Gestein]], das auf dem [[Mond]] (Erdmond) entstanden ist. Der Begriff wird ebenso für andere Materialien gebraucht, die während der Erkundung des Mondes aufgesammelt wurden.


Die '''Zirbeldrüse''' oder selten die '''Zirbel''' ([[deutsche Sprache|deutsche]] Bezeichnung wohl nach der [[Zirbelkiefer]] und der Form ihrer [[Zapfen (Botanik)|Zapfen]]; [[synonym]]e Fachausdrücke siehe weiter unten) ist ein kleines [[Organ (Anatomie)|Organ]] im [[Epithalamus]] (einem Teil des [[Zwischenhirn]]s). In der Zirbeldrüse wird von den Pinealozyten das [[Hormon]] [[Melatonin]] produziert. Die Hormonproduktion findet überwiegend nachts statt. Über das Melatonin werden der
== Herkunft ==
[[Zirkadiane Rhythmik|Schlaf-Wach-Rhythmus]] und andere zeitabhängige Rhythmen des Körpers gesteuert. Bei Missfunktion bewirkt sie - außer einem gestörten Tagesrhythmus - entweder sexuelle Frühreife oder Vergrößerung bzw. Hemmung der Geschlechtsentwicklung.
Gegenwärtig gibt es drei Quellen für Mondgestein auf der [[Erde]]:
# Die durch die [[Vereinigte Staaten|amerikanischen]] [[Apollo-Programm|Apollo]]-Missionen gesammelten Gesteine,
# Proben, die von [[Sowjetunion|sowjetischen]] [[Luna-Programm|Luna]]-Missionen mitgebracht wurden und
# Gesteine, die auf natürliche Weise durch [[Impakt]]e aus der Oberfläche des Mondes geschleudert wurden und als [[Meteorit]]e auf die Erde fielen.


== Synonyme ==
Während der sechs Apollo-Exkursionen wurden 2415 Proben mit einem Gesamtgewicht von 382 kg gesammelt, das meiste davon durch [[Apollo 15]], [[Apollo 16|16]] und [[Apollo 17|17]]. Die drei Luna-Raketen brachten weitere 326 g Material zurück. Mehr als 90 [[Mondmeteoriten]] wurden bis 2006 auf der Erde gefunden, insgesamt mehr als 30 kg Material.
Die Zirbeldrüse hat mehrere [[synonym]]e Bezeichnungen:
* die '''Epiphyse''' oder '''Epiphysis (cerebri)''' ([[griechische Sprache|griechisch]]-klinisch '''επίφυση''', wörtlich „der Auf-Wuchs“, „das aufsitzende Gewächs“ mit dem lateinischen Zusatz ''cerebri - des Gehirns'', da auch die Knochenenden der langen [[Röhrenknochen]] als ''Epiphysen'' bezeichnet werden)
* das '''Corpus pineale''' ([[latein]]isch-[[Anatomie|anatomisch]], ''der Pinien[zapfenförmige]körper'')
* die '''Glandula pinealis''' (lateinisch-anatomisch, ''die Piniendrüse'').
* das '''Pinealorgan'''


== Anatomie ==
Im Apollo-Programm wurde Mondgestein mit einer Vielzahl von Werkzeugen gesammelt, einschließlich [[Hammer|Hämmern]], [[Rechen]], [[Schaufel]]n, [[Zange]]n und [[Erdbohrer]]n. Die meisten dieser Stücke wurden vor dem Einsammeln fotografiert, um ihren Fundzustand festzuhalten. Sie wurden in Tüten verpackt und dann in einem speziellen Behälter (''Special Environmental Sample Container'') beim Rückflug zur Erde aufbewahrt, um sie vor Kontaminationen zu schützen.
[[Image:Gray719.png|thumb|300px|[[Hirnstamm]] mit Zirbeldrüse (''pineal body'')]]
Die Zirbeldrüse wird sowohl zum Epithalamus (einige Autoren vertreten allerdings die Meinung, dass die Glandula pinealis ein vom Epithalamus unabhängiges Organ ist) als auch zu den zirkumventrikulären Organen gerechnet. Sie liegt im [[Gehirn]] an der Hinterwand des [[Liquor_cerebrospinalis#Ventrikelsystem|III. Ventrikel]]s über der [[Vierhügelplatte]].


Die Farbe der Zirbeldrüse ist grau-rötlich. Die durchschnittliche Länge beträgt beim Menschen 5 - 8 mm bei einer Breite von etwa 3 - 5 mm und das Gewicht liegt bei ca. 80 - 500 mg, im Mittel etwa 100 mg. Die Größe der Zirbeldrüse ist bei den einzelnen Tierarten sehr unterschiedlich. Interessant ist auch das Verhältnis der Zirbeldrüsengröße zur Größe des gesamten Hirns. Bei einigen [[Vögel]]n erreicht dieser Wert etwa 10&nbsp;%. Tiere die in höheren Breitengraden leben ([[Pinguine]]) haben größere Zirbeldrüsen, als Tiere die in wärmeren Gebieten der Erde leben. Der [[Elefanten|Elefant]], alle [[Krokodile|Krokodilarten]] und [[Alligatoren]] (''Crocodilia'') scheinen keine Zirbeldrüse zu haben <ref>Ralph, C.L.: ''The pineal gland and geographical distribution of animals.'' Int J Biometeorol. 1975 Dec;19(4):289-303.</ref>. Auch scheinen die nachtaktiven Tiere kleinere Zirbeldrüsen zu haben als die tagaktiven Tiere.
Etwas Mondstaub wurde angeblich auch von einem [[Hasselblad]]-Mitarbeiter gesammelt, der die von den Astronauten verwendeten Kameras nach den Apollo-Missionen reinigte.


== Histologie und Verschaltung ==
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="4" align="right" style="clear: right"
!Mond-<br />Mission
!Mitgebrachte<br />Proben
|-
|[[Apollo 11]]
|align="right"|22 kg
|-
|[[Apollo 12]]
|align="right"|34 kg
|-
|[[Apollo 14]]
|align="right"|43 kg
|-
|[[Apollo 15]]
|align="right"|77 kg
|-
|[[Apollo 16]]
|align="right"|95 kg
|-
|[[Apollo 17]]
|align="right"|111 kg
|-
|[[Luna 16]]
|align="right"|101 g
|-
|[[Luna 20]]
|align="right"|55 g
|-
|[[Luna 24]]
|align="right"|170 g
|}


Die Zirbeldrüse besteht zum größten Teil aus [[sekret]]orischen [[Nervenzelle]]n (''Pinealozyten'') und [[Gliazelle]]n.
== Eigenschaften ==
Insgesamt gesehen, sind die auf dem Mond gesammelten Gesteine sehr alt im Vergleich zu Gesteinen, die auf der Erde gefunden werden, wie mit Hilfe von [[Radiometrische Datierung|Radiometrischen Datierungsmethoden]] festgestellt werden konnte. Selbst das jüngste ist noch älter als alle auf der Erde vorkommenden Gesteine. Die Altersspanne reicht dabei von 3,2 Milliarden Jahren für die [[Basalt]]-Proben aus den [[Mare]]n bis zu 4,6 Milliarden Jahren in den [[Mond#Terrae|Terrae]], sie stellen daher Proben aus einer sehr frühen Periode des [[Sonnensystem]]s dar.


In das Gewebe der Zirbeldrüse sind oft konzentrisch geschichtete, verschieden große Kalkkonkremente eingebaut. Diese [[Konkrement]]e werden auch als '''Hirnsand''' (''Acervulus'', ''acervuli'') bezeichnet und sind im Röntgenbild des Schädels in der Mittellinie sichtbar. Hirnsand wurde bislang bei vielen Säugetieren und einigen Vögeln nachgewiesen. Die biologische Bedeutung ist immer noch unklar.
Die Gesteine verfügen über Charakteristika, die den Gesteinen auf der Erde sehr ähnlich sind, insbesondere was den Gehalt an [[Sauerstoff]]-[[Isotop]]en angeht. Allerdings findet man recht wenig [[Eisen]] in den Mondgesteinen, und sie sind auch arm an flüchtigen Chemikalien wie [[Kalium]] und [[Natrium]], Wasser fehlt gänzlich.
Bei [[Fische]]n, [[Amphibien]], [[Reptilien]] und vielen Vögeln ist die Zirbeldrüse noch selbst lichtempfindlich, bei [[Säugetiere]]n gelangen Lichtreize indirekt über [[Netzhaut|Retina]] und [[Sehnerv]] zunächst in den [[Nucleus suprachiasmaticus]] im [[Hypothalamus]]. Der Nucleus suprachiasmaticus ist das primäre [[Chronobiologie|chronobiologische]] Zentrum der Säugetiere. Von hier ziehen Nervenfasern über die dorsale parvicellulare Unterabteilung des [[Nucleus paraventricularis]], wo sie [[Synapse]]n mit absteigenden Bahnen zum [[Rückenmark]] aufnehmen. Diese absteigenden Bahnen ziehen zu den [[Sympathikus|sympathischen]] [[Wurzelzelle]]n (''Nucleus intermediolateralis'') im oberen Brustmark. Die [[Axon]]e gelangen über den Halsteil des Sympathikus (bzw. [[Truncus vagosympathicus]]) wieder zurück kopfwärts zum [[Ganglion cervicale superius]]. Von hier wird die Information zur Epiphyse geleitet. <ref>Larsen PJ.: ''Tracing autonomic innervation of the rat pineal gland using viral transneuronal tracing.'' Microsc Res Tech. 1999 Aug 15-Sep 1;46(4-5):296-304. PMID 10469465</ref>


== Geschichtliches zur Zirbeldrüse und zum Melatonin ==
Unter den auf dem Mond neu gefundenen Mineralien war auch ''[[Armalcolit]]'', der nach den drei [[Raumfahrer|Astronauten]] der [[Apollo 11|Apollo-11-Mission]] benannt wurde: ''Arm''strong, ''Al''drin, und ''Col''lins.


[[Erasistratos|Erasistratos von Keos]] (305-250 v. Chr.) und [[Herophilos von Chalkedon]] (344-280 v. Chr.) waren Anatomen der Schule von [[Alexandria]] und gelten (mit Anderen ihrer Zeit) als die ersten Anatomen überhaupt. Erasistratos hat die Idee der Zusammensetzung der Materie aus [[Atom]]en entwickelt und sich für das Nervensystem des Menschen interessiert. Herophilos interessierte sich für das Auge sowie ebenfalls für das menschliche Gehirn. Beide glaubten, dass die Zirbeldrüse ein Ventil wäre, das den Fluss unserer Erinnerungen kontrolliere.
== Wert ==
Mondgestein, das während der Erforschung des Mondes gesammelt wurde, wird gegenwärtig als unbezahlbar angesehen. 1993 wurden drei kleine, von Luna&nbsp;16 mitgebrachte Fragmente, die 0,2&nbsp;g wogen, für 442.500&nbsp;Dollar verkauft. Im Jahr 2002 wurde ein Safe aus dem ''Lunar Sample Building'' gestohlen, der winzige Stücke Material vom Mond und Mars enthielt. Diese Stücke wurden wiedergefunden und 2003 von der [[NASA]] für das Gerichtsverfahren auf einen Wert von 1 Million Dollar für 285&nbsp;g Material geschätzt. Mondgestein in Form von Meteoriten wird unter privaten Sammlern oft verkauft und getauscht, allerdings ebenfalls zu hohen Preisen.


[[Galenus|Claudius Galenius "Galen" von Pergamon]] (130-200), der auch in Alexandria studiert hatte, und dann in [[Rom]] praktizierte, erweiterte das Werk des alten Alexandria um eigene anatomische Erkenntnisse, berief sich aber immer wieder auf [[Hippokrates von Kós|Hippokrates]]. Von seinen ca. 500 Werken sind 83 erhalten geblieben. Er beschrieb die Lokalisation der Zirbeldrüse, ihre zapfenförmige Form und ihm war die häufige Verkalkung der Zirbeldrüse bereits bekannt. Er war der Meinung, dass die Zirbeldrüse eine Art Ventil sei, das den Gedankenfluss der Seitenventrikel regulieren würde (Humoralpathologie). Galen hielt die Zirbeldrüse für eine Drüse und ihn erinnerte die Pinealregion an die männliche Genitalregion. Ihm wird auch die Ansicht zugeschrieben, dass melancholische Frauen häufiger an Krebs erkranken würden als "sanguine" Frauen.
== Aufbewahrung ==
[[Bild:Apollo 15 Genesis Rock.jpg|thumb|right|[[Genesis Rock]], der von [[Apollo 15]] mitgebracht wurde.]]
Der Hauptaufbewahrungsort des Apollo-Mondgesteins ist das ''Lunar Sample Building'' am [[Lyndon B. Johnson Space Center]] in [[Houston]], [[Texas]]. Nach Aussagen der NASA werden fast 295&nbsp;kg von ursprünglichen 382&nbsp;kg der Proben noch immer unberührt dort aufbewahrt. Aus Sicherheitsgründen wird eine kleinere Sammlung auf der [[Brooks Air Force Base]] in [[San Antonio (Texas)|San Antonio, Texas]] aufbewahrt. Die meisten Steine werden in Stickstoff aufbewahrt, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Sie werden nur indirekt mit Spezialwerkzeugen angefasst.


[[Hinduismus|Hinduistische]] [[Mystik]]er sehen in der Zirbeldrüse das 6. [[Chakra]] (Ajna-Chakra - drittes Auge), dem Intuition, Hellsehen usw. nachgesagt werden.
Nach der letzten Apollo-Mission ([[Apollo 17]]) wurden kleine Mondgestein-Proben in [[Acrylglas]] eingegossen. Zusammen mit der jeweiligen Nationalflagge, die von den Apollo-Astronauten zum Mond und wieder zurück gebracht wurde, wurden diese als „Goodwill Moon Rock“ bezeichneten Proben an 135 verschiedene Nationen verschenkt.<ref>The history of the Goodwill moon rock. [http://www.collectspace.com/resources/moonrocks_goodwill.html]</ref>
Der [[Discordianismus]] greift im 20. Jahrhundert diese Idee wieder auf, indem er die Zirbeldrüse als Kontaktorgan mit seiner Göttin [[Eris (Mythologie)|Eris]] bezeichnet.
Mindestens eines dieser Stücke wurde später gestohlen, verkauft und wiedergefunden.<ref>Apollo Moon Rock Is Returned to Honduras[http://www.space.com/news/honduras_moon_030923.html]</ref>
Einige kleine Stücke wurden auf Sockel montiert und an ehemalige Astronauten und andere verdiente Personen verschenkt. <ref>NASA honoring astronauts, others with moon rocks[http://www.collectspace.com/news/news-071404a.html]</ref><ref>NASA gives Neil Armstrong a moon rock [http://www.collectspace.com/news/news-041806a.html]</ref> Andere Proben wurden an ausgewählte Museen gegeben, z.&nbsp;B. das [[National Air and Space Museum]], das [[Kansas Cosmosphere and Space Center]], und das Besucherzentrum am [[Kennedy Space Center]]. Dort ist es möglich, „ein Stück Mond zu berühren“, es handelt sich allerdings in Wirklichkeit um ein kleines Stück Mondgestein, das in einem Pfeiler einzementiert ist, der in der Mitte eines für Besucher zugänglichen Tresorraums steht.


[[Andreas Vesalius]] (1514-1564) beschrieb die Ähnlichkeit von Zirbeldrüsen mit [[Pinie]]nzapfen.
In Deutschland ist Mondgestein im [[Deutsches Technikmuseum Berlin|Deutschen Technik Museum]] in [[Berlin]] (333&nbsp;g, von Apollo 17), im [[Haus der Geschichte]] in [[Bonn]] (282&nbsp;g, von [[Apollo 12]]), im [[Rieskrater-Museum]] in [[Nördlingen]] (163&nbsp;g, von [[Apollo 16]]), im [[Naturmuseum Senckenberg]] in [[Frankfurt am Main]] (von der ersten bemannten Mondlandung mit [[Apollo 11]]) und im [[Deutsches Museum|Deutschen Museum]] in [[München]] ausgestellt. <ref>Wo kann man in Deutschland echtes Mondgestein sehen? [http://www.urbin.de/fakten/fa_086.htm]</ref> <ref>Wikipedia aaO [http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurt-Bockenheim#Museen]</ref> In Österreich ist ein Stück Mondgestein im Meteoritensaal des [[Naturhistorisches Museum Wien|Naturhistorischen Museums]] in [[Wien]] zu sehen. Bei den beiden letztgenannten Proben handelt es sich um die oben erwähnten „Goodwill Moon Rocks“ von Deutschland und Österreich.


[[Bild:Schilddrüse01.jpg|thumb|Zirbeldrüse als Vermittlerin zwischen der Wärmeempfindung und dem Bewusstsein.]]
== Siehe auch ==
Renatus Cartesius ([[René Descartes]]) (1596-1650), der Begründer des [[Rationalismus]], interessierte sich auch für die Zirbeldrüse. Er vermutete eine direkte Verbindung zwischen den Augen und der Zirbeldrüse. In der Zirbeldrüse sah er die Hauptinstanz des Sehens. Er glaubte, dass dieses Organ die Muskelbewegungen mit dem, was wir sehen, koordiniert, indem Flüssigkeiten durch Röhren zwischen der Zirbeldrüse und den Muskeln fließen würden ("[[esprits animaux]]"). Über die Zirbeldrüse sagte er: "Es gibt eine kleine Drüse im Gehirn, in der die Seele ihre Funktion spezieller ausübt als in jedem anderen Teil des Körpers". Dies führte zu der Meinung, er hielte die Zirbeldrüse für den Sitz der Seele, was aber wohl übertrieben ist.
* [[Mond#Selenologie und Selenographie|Selenologie]]
* [[Mondmeteorit]]
* [[Astrogeologie]]
* [[Marsgestein]]


1769 äußerte der berühmte Anatom [[Morgagni]] die Meinung, dass die Verkalkung der Zirbeldrüse bei Geisteskranken häufiger anzutreffen sei.
== Quellen ==

<references />
1898 beobachtete [[Otto Heubner]], ein Kinderarzt, dass ein Junge mit frühzeitiger [[Pubertät]] einen Zirbeldrüsen[[tumor]] hatte. Allerdings wurde auch beobachtet, dass Zirbeldrüsentumoren mit verzögertem Eintritt der Pubertät einhergehen können: Entdeckung der [[endokrin]]en Funktion der Glandula pinealis.
1916 erwog Krabbe eine [[Hormon]]produktion in der Zirbeldrüse.
1917 erfolgte die erste Nennung des Begriffs [[Melatonin]] durch McCord und Allen in der Zeitschrift ''Journal of experimental zoology'', Heft 23, Seite 207. Sie beschrieben die Hautbleichung bei [[Amphibien]].

1918 entdeckte [[Nils Holmgren]], ein schwedischer Anatom, die Ähnlichkeit zwischen [[Netzhaut|Retina]] und Zirbeldrüse bei [[Frösche]]n und [[Fische]]n.

1918 beschrieb Schüller die im klassischen Röntgenbild sichtbaren Verkalkungen der Zirbeldrüse.

1940 entdeckte der Japaner [[Nakatani]] einen unbekannten Zirbeldrüsenfaktor mit tumorhemmender Wirkung.

In den 1950er Jahren hat Gregory Hill die Zirbeldrüse als Tor zur inneren Macht in seiner [[Diskordianismus|diskordianistischen]] religiösen Schrift, den [[Principia Discordia]] erwähnt.

1954 beobachteten Kitay und Altschule, dass die Verkalkungen der Zirbeldrüse mit dem Alter zunehmen.

1958 entdeckten der Hautarzt [[Aaron Lerner]] und sein Kollege [[J. D. Case]] an der Yale University die Struktur des Melatonins auf der Suche nach einem Medikament gegen die [[Vitiligo]] (Weißfleckenkrankheit). Sie brauchten dafür in vierjähriger Tätigkeit etwa 200.000 Rinderzirbeldrüsen aus dem [[Schlachthof]], um das Melatonin zu isolieren.

1964 entdeckte Quay den 24-Stunden-Rhythmus der Melatoninsekretion.

1965 entdeckten Quay, Cardinali, Leino und Wiechmann die Melatoninsynthese in der Retina.

1966 beschrieben russische Forscher (Asanova, Rakov?) den Zusammenhang zwischen [[Magnetfeld]]ern und Melatonin.

1971 - 1972 Entdeckung der per-Mutation bei der Fruchtfliege [[Drosophila melanogaster]] durch Konpka und Benzer. (Sie wurden für verrückt gehalten.) Erste Hinweise für das Funktionsprinzip von biochemischen oder zellulären "Uhren" - siehe [[Chronobiologie]]. Damit war der Weg frei das Funktionsprinzip zellulärer Uhren (Beispiel SCN) erklären zu können.

1972 entdeckten [[Robert Moore]] und [[Irving Zucker]] den Sitz der "zirkadianen Uhr" bei Ratten, den [[Suprachiasmatischer Nucleus|SCN]].
1973 zeigte Piechowiak die hohe Durchblutung der Zirbeldrüse: Nur die Nierendurchblutung ist höher.
<!-- 1974 entdeckte Japha, dass die Epiphysen der [[Mongolische Wüstenrennmaus|Mongolischen Wüstenrennmaus]] (''Meriones unguiculatus'') regelmäßig verkalken und als Modell für die häufige Verkalkung beim Menschen geeignet sind. -- Muss das in eine allgemeine Enzyklopädie? [[Benutzer:marilyn.hanson]], ich bin auch der Meinung, nein --[[Benutzer:Uwe Gille|Uwe Gille]] 12:49, 27. Jan 2005 (CET) sorry, war jahrelang am forschen über diese verdammten verkalkungen in der pinealiis und alle waren froh ein tier gefunden zu haben dass so schön regelmäßig verkalkt. michael. -->

1978 veröffentlichten M. Cohen und Mitarbeiter in ''The Lancet'' einen Artikel, in dem sie die Vermutung äußern, dass eine übermäßige Verkalkung der Zirbeldrüse ihre Funktion beeinträchtigen könnte, was eine Bedeutung für die [[Ätiologie]] des [[Brustkrebs]]es bei der Frau haben könnte.

<!-- 1980 entdeckten [[Peter Semm]] und seine Kollegen aus Mainz bei elektrophysiologischen Untersuchungen die Empfindlichkeit der Zirbeldrüse von Meerschweinchen für Magnetfelder. Ich dachte, die Russen hatten das schon vorher beschrieben? [[Benutzer:marilyn.hanson]], wenn der 1966er Eintrag stimmt, falls hier neue Erkenntnisse gewonnen worden sind, sollte das präzisiert werden --[[Benutzer:Uwe Gille|Uwe Gille]] 12:49, 27. Jan 2005 (CET) Es ist so dass es sehr schwer ist an die originaltexte aus den 60ern heranzukommen. meine russisch sprechenden kommilitonen damals versagten bei übersetzungsversuchen. semm hat auf dem gebiet sehr viel mehr gemacht meiner meinung nach, siehe bunkerexperimente in andechs. wenn man was zu diesm thema sucht sollte man bei semm anfangen. bzw bei seinen nachfolgern. michael!-->

1983 zeigte [[Jenny Redman]], dass Melatonininjektionen bei Ratten zu einer Verschiebung ihrer endogenen zirkadianen Rhythmik führen und dass der Zeitpunkt der Melatoningaben dafür entscheidend ist. (in ''Science'' 1983)

1986 untersuchte [[Josephine Arendt]] die Wirkung von Melatoningaben auf Personen, die unter [[Jet-Lag]] leiden.

1995 [[klonieren|klonierten]] [[Steve Reppert]] und [[D. R. Weaver]] die drei Melatonin[[rezeptor]]en Mel1a, Mel1b und Mel1c.

Im Oktober 1995 wurde Melatonin vom Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin BgVV als "arzneilich wirksame Substanz" eingeordnet, was bedeutet, dass es als Nahrungsergänzung nicht mehr in Deutschland frei verkäuflich ist. Laut BgVV hat Melatonin "keinen Nährwert".

Im ganzen Jahr 1995 wurden in den USA etwa 50 Millionen Melatonintabletten verkauft.

Im April 1997 warnte Das National Institute on Aging (NIA des NIH) vor sorglosem Gebrauch von Melatonin, das in den USA rezeptfrei erhältlich ist.

== Siehe auch ==
{{Wiktionary|Zirbeldrüse}}
{{Wikibooks|Zirbeldrüse}}


== Weblinks ==
== Literatur und Quellen ==
<references/>
* [http://www-curator.jsc.nasa.gov/curator/lunar/lunar.htm Rocks & Soils from the Moon] &mdash; Johnson Space Center
[[Kategorie:Zentralnervensystem]]
* [http://www.hq.nasa.gov/office/pao/History/alsj/tools/Welcome.html Apollo Geology Tool Catalog]
[[Kategorie:Neurologie]]
* [http://www.geotimes.org/sept02/NN_moon.html Moon rocks for sale!]
[[Kategorie:Endokrines Organ]]
* [http://epsc.wustl.edu/admin/resources/moon_meteorites.html Lunar meteorites] &mdash; Washington University, Department of Earth and Planetary Sciences
[[Kategorie:Apollo-Programm]]
[[Kategorie:Erdmond]]
[[Kategorie:Gestein]]


[[cs:Šišinka]]
[[ar:صخور القمر]]
[[ast:Roca llunar]]
[[el:Επίφυση]]
[[ca:Roca lunar]]
[[en:Pineal gland]]
[[da:Månesten]]
[[es:Glándula pineal]]
[[en:Moon rock]]
[[fi:Käpyrauhanen]]
[[es:Roca lunar]]
[[fr:Glande pinéale]]
[[he:סלע ירח]]
[[gl:Glándula pineal]]
[[he:בלוטת האצטרובל]]
[[ja:月の石]]
[[ko:월석]]
[[it:Ghiandola pineale]]
[[kw:Karrek loerek]]
[[ja:松果体]]
[[la:Lapis lunaris]]
[[ko:송과선]]
[[pl:Skały księżycowe]]
[[la:Glandula pinealis]]
[[scn:Macignu lunari]]
[[lt:Kankorėžinė liauka]]
[[sv:Sten från månen]]
[[mk:Епифиза]]
[[tr:Ay taşı]]
[[nl:Epifyse]]
[[zh:月岩]]
[[no:Konglekjertelen]]
[[pl:Szyszynka]]
[[pt:Glândula pineal]]
[[ru:Эпифиз]]
[[sk:Šuškovité teliesko]]
[[sl:Češerika]]
[[sv:Tallkottkörteln]]
[[uk:Епіфіз]]

Version vom 25. November 2007, 21:35 Uhr

Ort der Zirbeldrüse (pineal gland) im Gehirn.

Die Zirbeldrüse oder selten die Zirbel (deutsche Bezeichnung wohl nach der Zirbelkiefer und der Form ihrer Zapfen; synonyme Fachausdrücke siehe weiter unten) ist ein kleines Organ im Epithalamus (einem Teil des Zwischenhirns). In der Zirbeldrüse wird von den Pinealozyten das Hormon Melatonin produziert. Die Hormonproduktion findet überwiegend nachts statt. Über das Melatonin werden der Schlaf-Wach-Rhythmus und andere zeitabhängige Rhythmen des Körpers gesteuert. Bei Missfunktion bewirkt sie - außer einem gestörten Tagesrhythmus - entweder sexuelle Frühreife oder Vergrößerung bzw. Hemmung der Geschlechtsentwicklung.

Synonyme

Die Zirbeldrüse hat mehrere synonyme Bezeichnungen:

  • die Epiphyse oder Epiphysis (cerebri) (griechisch-klinisch επίφυση, wörtlich „der Auf-Wuchs“, „das aufsitzende Gewächs“ mit dem lateinischen Zusatz cerebri - des Gehirns, da auch die Knochenenden der langen Röhrenknochen als Epiphysen bezeichnet werden)
  • das Corpus pineale (lateinisch-anatomisch, der Pinien[zapfenförmige]körper)
  • die Glandula pinealis (lateinisch-anatomisch, die Piniendrüse).
  • das Pinealorgan

Anatomie

Hirnstamm mit Zirbeldrüse (pineal body)

Die Zirbeldrüse wird sowohl zum Epithalamus (einige Autoren vertreten allerdings die Meinung, dass die Glandula pinealis ein vom Epithalamus unabhängiges Organ ist) als auch zu den zirkumventrikulären Organen gerechnet. Sie liegt im Gehirn an der Hinterwand des III. Ventrikels über der Vierhügelplatte.

Die Farbe der Zirbeldrüse ist grau-rötlich. Die durchschnittliche Länge beträgt beim Menschen 5 - 8 mm bei einer Breite von etwa 3 - 5 mm und das Gewicht liegt bei ca. 80 - 500 mg, im Mittel etwa 100 mg. Die Größe der Zirbeldrüse ist bei den einzelnen Tierarten sehr unterschiedlich. Interessant ist auch das Verhältnis der Zirbeldrüsengröße zur Größe des gesamten Hirns. Bei einigen Vögeln erreicht dieser Wert etwa 10 %. Tiere die in höheren Breitengraden leben (Pinguine) haben größere Zirbeldrüsen, als Tiere die in wärmeren Gebieten der Erde leben. Der Elefant, alle Krokodilarten und Alligatoren (Crocodilia) scheinen keine Zirbeldrüse zu haben [1]. Auch scheinen die nachtaktiven Tiere kleinere Zirbeldrüsen zu haben als die tagaktiven Tiere.

Histologie und Verschaltung

Die Zirbeldrüse besteht zum größten Teil aus sekretorischen Nervenzellen (Pinealozyten) und Gliazellen.

In das Gewebe der Zirbeldrüse sind oft konzentrisch geschichtete, verschieden große Kalkkonkremente eingebaut. Diese Konkremente werden auch als Hirnsand (Acervulus, acervuli) bezeichnet und sind im Röntgenbild des Schädels in der Mittellinie sichtbar. Hirnsand wurde bislang bei vielen Säugetieren und einigen Vögeln nachgewiesen. Die biologische Bedeutung ist immer noch unklar.

Bei Fischen, Amphibien, Reptilien und vielen Vögeln ist die Zirbeldrüse noch selbst lichtempfindlich, bei Säugetieren gelangen Lichtreize indirekt über Retina und Sehnerv zunächst in den Nucleus suprachiasmaticus im Hypothalamus. Der Nucleus suprachiasmaticus ist das primäre chronobiologische Zentrum der Säugetiere. Von hier ziehen Nervenfasern über die dorsale parvicellulare Unterabteilung des Nucleus paraventricularis, wo sie Synapsen mit absteigenden Bahnen zum Rückenmark aufnehmen. Diese absteigenden Bahnen ziehen zu den sympathischen Wurzelzellen (Nucleus intermediolateralis) im oberen Brustmark. Die Axone gelangen über den Halsteil des Sympathikus (bzw. Truncus vagosympathicus) wieder zurück kopfwärts zum Ganglion cervicale superius. Von hier wird die Information zur Epiphyse geleitet. [2]

Geschichtliches zur Zirbeldrüse und zum Melatonin

Erasistratos von Keos (305-250 v. Chr.) und Herophilos von Chalkedon (344-280 v. Chr.) waren Anatomen der Schule von Alexandria und gelten (mit Anderen ihrer Zeit) als die ersten Anatomen überhaupt. Erasistratos hat die Idee der Zusammensetzung der Materie aus Atomen entwickelt und sich für das Nervensystem des Menschen interessiert. Herophilos interessierte sich für das Auge sowie ebenfalls für das menschliche Gehirn. Beide glaubten, dass die Zirbeldrüse ein Ventil wäre, das den Fluss unserer Erinnerungen kontrolliere.

Claudius Galenius "Galen" von Pergamon (130-200), der auch in Alexandria studiert hatte, und dann in Rom praktizierte, erweiterte das Werk des alten Alexandria um eigene anatomische Erkenntnisse, berief sich aber immer wieder auf Hippokrates. Von seinen ca. 500 Werken sind 83 erhalten geblieben. Er beschrieb die Lokalisation der Zirbeldrüse, ihre zapfenförmige Form und ihm war die häufige Verkalkung der Zirbeldrüse bereits bekannt. Er war der Meinung, dass die Zirbeldrüse eine Art Ventil sei, das den Gedankenfluss der Seitenventrikel regulieren würde (Humoralpathologie). Galen hielt die Zirbeldrüse für eine Drüse und ihn erinnerte die Pinealregion an die männliche Genitalregion. Ihm wird auch die Ansicht zugeschrieben, dass melancholische Frauen häufiger an Krebs erkranken würden als "sanguine" Frauen.

Hinduistische Mystiker sehen in der Zirbeldrüse das 6. Chakra (Ajna-Chakra - drittes Auge), dem Intuition, Hellsehen usw. nachgesagt werden. Der Discordianismus greift im 20. Jahrhundert diese Idee wieder auf, indem er die Zirbeldrüse als Kontaktorgan mit seiner Göttin Eris bezeichnet.

Andreas Vesalius (1514-1564) beschrieb die Ähnlichkeit von Zirbeldrüsen mit Pinienzapfen.

Zirbeldrüse als Vermittlerin zwischen der Wärmeempfindung und dem Bewusstsein.

Renatus Cartesius (René Descartes) (1596-1650), der Begründer des Rationalismus, interessierte sich auch für die Zirbeldrüse. Er vermutete eine direkte Verbindung zwischen den Augen und der Zirbeldrüse. In der Zirbeldrüse sah er die Hauptinstanz des Sehens. Er glaubte, dass dieses Organ die Muskelbewegungen mit dem, was wir sehen, koordiniert, indem Flüssigkeiten durch Röhren zwischen der Zirbeldrüse und den Muskeln fließen würden ("esprits animaux"). Über die Zirbeldrüse sagte er: "Es gibt eine kleine Drüse im Gehirn, in der die Seele ihre Funktion spezieller ausübt als in jedem anderen Teil des Körpers". Dies führte zu der Meinung, er hielte die Zirbeldrüse für den Sitz der Seele, was aber wohl übertrieben ist.

1769 äußerte der berühmte Anatom Morgagni die Meinung, dass die Verkalkung der Zirbeldrüse bei Geisteskranken häufiger anzutreffen sei.

1898 beobachtete Otto Heubner, ein Kinderarzt, dass ein Junge mit frühzeitiger Pubertät einen Zirbeldrüsentumor hatte. Allerdings wurde auch beobachtet, dass Zirbeldrüsentumoren mit verzögertem Eintritt der Pubertät einhergehen können: Entdeckung der endokrinen Funktion der Glandula pinealis.

1916 erwog Krabbe eine Hormonproduktion in der Zirbeldrüse.

1917 erfolgte die erste Nennung des Begriffs Melatonin durch McCord und Allen in der Zeitschrift Journal of experimental zoology, Heft 23, Seite 207. Sie beschrieben die Hautbleichung bei Amphibien.

1918 entdeckte Nils Holmgren, ein schwedischer Anatom, die Ähnlichkeit zwischen Retina und Zirbeldrüse bei Fröschen und Fischen.

1918 beschrieb Schüller die im klassischen Röntgenbild sichtbaren Verkalkungen der Zirbeldrüse.

1940 entdeckte der Japaner Nakatani einen unbekannten Zirbeldrüsenfaktor mit tumorhemmender Wirkung.

In den 1950er Jahren hat Gregory Hill die Zirbeldrüse als Tor zur inneren Macht in seiner diskordianistischen religiösen Schrift, den Principia Discordia erwähnt.

1954 beobachteten Kitay und Altschule, dass die Verkalkungen der Zirbeldrüse mit dem Alter zunehmen.

1958 entdeckten der Hautarzt Aaron Lerner und sein Kollege J. D. Case an der Yale University die Struktur des Melatonins auf der Suche nach einem Medikament gegen die Vitiligo (Weißfleckenkrankheit). Sie brauchten dafür in vierjähriger Tätigkeit etwa 200.000 Rinderzirbeldrüsen aus dem Schlachthof, um das Melatonin zu isolieren.

1964 entdeckte Quay den 24-Stunden-Rhythmus der Melatoninsekretion.

1965 entdeckten Quay, Cardinali, Leino und Wiechmann die Melatoninsynthese in der Retina.

1966 beschrieben russische Forscher (Asanova, Rakov?) den Zusammenhang zwischen Magnetfeldern und Melatonin.

1971 - 1972 Entdeckung der per-Mutation bei der Fruchtfliege Drosophila melanogaster durch Konpka und Benzer. (Sie wurden für verrückt gehalten.) Erste Hinweise für das Funktionsprinzip von biochemischen oder zellulären "Uhren" - siehe Chronobiologie. Damit war der Weg frei das Funktionsprinzip zellulärer Uhren (Beispiel SCN) erklären zu können.

1972 entdeckten Robert Moore und Irving Zucker den Sitz der "zirkadianen Uhr" bei Ratten, den SCN.

1973 zeigte Piechowiak die hohe Durchblutung der Zirbeldrüse: Nur die Nierendurchblutung ist höher.


1978 veröffentlichten M. Cohen und Mitarbeiter in The Lancet einen Artikel, in dem sie die Vermutung äußern, dass eine übermäßige Verkalkung der Zirbeldrüse ihre Funktion beeinträchtigen könnte, was eine Bedeutung für die Ätiologie des Brustkrebses bei der Frau haben könnte.


1983 zeigte Jenny Redman, dass Melatonininjektionen bei Ratten zu einer Verschiebung ihrer endogenen zirkadianen Rhythmik führen und dass der Zeitpunkt der Melatoningaben dafür entscheidend ist. (in Science 1983)

1986 untersuchte Josephine Arendt die Wirkung von Melatoningaben auf Personen, die unter Jet-Lag leiden.

1995 klonierten Steve Reppert und D. R. Weaver die drei Melatoninrezeptoren Mel1a, Mel1b und Mel1c.

Im Oktober 1995 wurde Melatonin vom Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin BgVV als "arzneilich wirksame Substanz" eingeordnet, was bedeutet, dass es als Nahrungsergänzung nicht mehr in Deutschland frei verkäuflich ist. Laut BgVV hat Melatonin "keinen Nährwert".

Im ganzen Jahr 1995 wurden in den USA etwa 50 Millionen Melatonintabletten verkauft.

Im April 1997 warnte Das National Institute on Aging (NIA des NIH) vor sorglosem Gebrauch von Melatonin, das in den USA rezeptfrei erhältlich ist.

Siehe auch

Wiktionary: Zirbeldrüse – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikibooks: Zirbeldrüse – Lern- und Lehrmaterialien

Literatur und Quellen

  1. Ralph, C.L.: The pineal gland and geographical distribution of animals. Int J Biometeorol. 1975 Dec;19(4):289-303.
  2. Larsen PJ.: Tracing autonomic innervation of the rat pineal gland using viral transneuronal tracing. Microsc Res Tech. 1999 Aug 15-Sep 1;46(4-5):296-304. PMID 10469465