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Mondgestein und Robert Hooke: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Robert Hooke''' (* [[18. Juli]] [[1635]] auf der [[Isle of Wight]]; † [[3. März]] [[1703]] in [[London]]) war ein [[England|englischer]] [[Physiker]], [[Mathematiker]] und [[Erfinder]]. Er ist der Entdecker der [[Zelle (Biologie)|Zellen]] in [[Pflanzen]].
[[Bild:Lunar Ferroan Anorthosite 60025.jpg|thumb|right|Apollo-Probe #60025, aufgesammelt durch [[Apollo 16]] und gegenwärtig im ''National Museum of Natural History'' in [[Washington (District of Columbia)|Washington, D. C.]], ausgestellt.]]
'''Mondgestein''' ist [[Gestein]], das auf dem [[Mond]] (Erdmond) entstanden ist. Der Begriff wird ebenso für andere Materialien gebraucht, die während der Erkundung des Mondes aufgesammelt wurden.


== Herkunft ==
== Leben ==
[[Bild:Hooke Mikroskop.jpg|thumb|Das Mikroskop Robert Hookes]]
Gegenwärtig gibt es drei Quellen für Mondgestein auf der [[Erde]]:
[[Bild:RobertHookeMicrographia1665.jpg|thumb|Eine der von Hooke angefertigten Zeichnungen aus der Micrographia: Zellen in Flaschenkork]]
# Die durch die [[Vereinigte Staaten|amerikanischen]] [[Apollo-Programm|Apollo]]-Missionen gesammelten Gesteine,
# Proben, die von [[Sowjetunion|sowjetischen]] [[Luna-Programm|Luna]]-Missionen mitgebracht wurden und
# Gesteine, die auf natürliche Weise durch [[Impakt]]e aus der Oberfläche des Mondes geschleudert wurden und als [[Meteorit]]e auf die Erde fielen.


Robert Hooke wurde in Freshwater auf der Isle of Wight geboren. Die Schule besuchte er in [[Westminsterschule|Westminster]]. Ab 1653 studierte er in [[Oxford]]. 1655 lernte er [[Robert Boyle]] kennen, der ihn zu sich holte. Gemeinsam entwickelten sie eine neue [[Luftpumpe]]. 1662 wurde Hooke in die [[Royal Society]] in London aufgenommen und war ab 1664 bis zu seinem Tod Kurator der physikalischen Abteilung. Zwischen 1677 und 1682 bekleidete er zusätzlich das Amt des Sekretärs der Gesellschaft. 1665 wurde er [[Professor]] für [[Geometrie]] am [[Gresham College]] in London und brachte im selben Jahr sein berühmtes Werk ''Micrographia'' heraus. Dieses Buch enthält hervorragende mikroskopische Zeichnungen, die er nach Beobachtungen mit einem zweilinsigen Mikroskop angefertigt hatte. Dabei erkannte er den Aufbau pflanzlichen Gewebes aus Zellen.
Während der sechs Apollo-Exkursionen wurden 2415 Proben mit einem Gesamtgewicht von 382 kg gesammelt, das meiste davon durch [[Apollo 15]], [[Apollo 16|16]] und [[Apollo 17|17]]. Die drei Luna-Raketen brachten weitere 326 g Material zurück. Mehr als 90 [[Mondmeteoriten]] wurden bis 2006 auf der Erde gefunden, insgesamt mehr als 30 kg Material.


== Leistungen ==
Im Apollo-Programm wurde Mondgestein mit einer Vielzahl von Werkzeugen gesammelt, einschließlich [[Hammer|Hämmern]], [[Rechen]], [[Schaufel]]n, [[Zange]]n und [[Erdbohrer]]n. Die meisten dieser Stücke wurden vor dem Einsammeln fotografiert, um ihren Fundzustand festzuhalten. Sie wurden in Tüten verpackt und dann in einem speziellen Behälter (''Special Environmental Sample Container'') beim Rückflug zur Erde aufbewahrt, um sie vor Kontaminationen zu schützen.
Hooke verwendete 1658 als erster die [[Unruh (Uhr)|Federunruh]] zur Regelung von Uhren und schlug Verbesserungen für [[Pendeluhr]]en vor. Nach dem [[Großer Brand von London|großen Brand von London]] im Jahr 1666 wurde Hooke zum [[Landvermesser]] von London ernannt. Im Rahmen des Wiederaufbaus der City entwarf er viele Gebäude, unter anderem das [[Montague House]] und das [[Bethlehem Hospital]], sowie - gemeinsam mit Sir Christopher Wren - das [[Monument (London)|Monument]] zur Erinnerung an die Brandkatastrophe.
[[Bild:Monument-Great-Fire.jpg|thumb|Monument to the Great Fire]]
Hooke ahnte einige der bedeutendsten Entdeckungen und Erfindungen seiner Zeit voraus, war aber nicht in der Lage, sie selbst zu vollenden.
So hatte er [[Isaac Newton]] in einem Brief seine Vermutung mitgeteilt, dass das Gravitationspotential mit 1/r abfällt. Später diskutierte er mit [[Christopher Wren]] und [[Edmond Halley]] in einem Londoner Pub die Frage, ob man die keplerschen Gesetze nicht mathematisch exakt herleiten könne. Die Runde kam zu keinem Ergebnis und beschloss, Halley zu Newton zu senden. Ihm gelang es dann, Newton zur Vollendung der [[Philosophiae Naturalis Principia Mathematica]] zu überreden. Hookes bleibender Verdienst besteht darin, die Theorie der [[Elastizität]] richtig formuliert zu haben: Ein Körper dehnt sich proportional im Verhältnis zur Kraft, die auf ihn wirkt. Diese nach ihm [[hookesches Gesetz]] benannte Beziehung entdeckte er 1678. Sie ist eines der Fundamentalgesetze der Festkörpermechanik.


Hooke war auch Wegbereiter der mikroskopischen Forschung und publizierte seine Ergebnisse, zu denen auch die Entdeckung der Pflanzenzellen gehört. Durch seinen Versuch mit der Korkeiche gab er der Zelle ihren heutigen Namen. 1684 baute er einen [[Optik|optischen]] [[Telegraf]]en. Außerdem analysierte er das Wesen der Verbrennung.
Etwas Mondstaub wurde angeblich auch von einem [[Hasselblad]]-Mitarbeiter gesammelt, der die von den Astronauten verwendeten Kameras nach den Apollo-Missionen reinigte.


Hooke hatte auch ein [[Zenitteleskop]] (von ihm ''Archimedean Engine'' genannt in Anspielung auf [[Archimedes]] Ausspruch, dass er mit einem Hebel die Erde bewegen könne) in sein Haus eingebaut. Er vermeinte, eine kleine jährliche Positionsänderung des in London im [[Zenit (Richtungsangabe)|Zenit]] stehenden Sterns [[Etamin|gamma Draconis]] beobachtet zu haben, was die seit der Antike gesuchte [[Parallaxe|Fixsternparallaxe]] sein konnte, also der Beweis für das heliozentrische Weltsystem. Nach dem großen Brand von London im Jahr 1666 benutzten Hooke und Wren die Gelegenheit, das Denkmal als ein Zenitteleskop auszulegen. Allerdings war die Anbringung der Linse an der Spitze nicht stabil genug gegen Wind, sodass kein zufriedenstellendes Resultat erzielt werden konnte. Erst 50 Jahre später wurden die Messungen von [[James Bradley]] und [[Samuel Molyneux]] mit einem wesentlich kleineren, doch stabil montierten Zenitteleskop wiederholt. Der Effekt war viel zu groß für eine Parallaxe. Sie hatten die [[Aberration (Astronomie)|Aberration]] des Sternlichts entdeckt und damit 1728 die Bewegung der Erde bewiesen.
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="4" align="right" style="clear: right"
!Mond-<br />Mission
!Mitgebrachte<br />Proben
|-
|[[Apollo 11]]
|align="right"|22 kg
|-
|[[Apollo 12]]
|align="right"|34 kg
|-
|[[Apollo 14]]
|align="right"|43 kg
|-
|[[Apollo 15]]
|align="right"|77 kg
|-
|[[Apollo 16]]
|align="right"|95 kg
|-
|[[Apollo 17]]
|align="right"|111 kg
|-
|[[Luna 16]]
|align="right"|101 g
|-
|[[Luna 20]]
|align="right"|55 g
|-
|[[Luna 24]]
|align="right"|170 g
|}


== Eigenschaften ==
== Werke ==
Insgesamt gesehen, sind die auf dem Mond gesammelten Gesteine sehr alt im Vergleich zu Gesteinen, die auf der Erde gefunden werden, wie mit Hilfe von [[Radiometrische Datierung|Radiometrischen Datierungsmethoden]] festgestellt werden konnte. Selbst das jüngste ist noch älter als alle auf der Erde vorkommenden Gesteine. Die Altersspanne reicht dabei von 3,2 Milliarden Jahren für die [[Basalt]]-Proben aus den [[Mare]]n bis zu 4,6 Milliarden Jahren in den [[Mond#Terrae|Terrae]], sie stellen daher Proben aus einer sehr frühen Periode des [[Sonnensystem]]s dar.


* ''Micrographia''. 1665
Die Gesteine verfügen über Charakteristika, die den Gesteinen auf der Erde sehr ähnlich sind, insbesondere was den Gehalt an [[Sauerstoff]]-[[Isotop]]en angeht. Allerdings findet man recht wenig [[Eisen]] in den Mondgesteinen, und sie sind auch arm an flüchtigen Chemikalien wie [[Kalium]] und [[Natrium]], Wasser fehlt gänzlich.
* ''Lectiones Cutlerianae''. 1669
* ''An attempt to prove the motion of the earth from observations made'', London 1674
* zusammen mit [[Sir Christopher Wren]] Entwurf zum [[Monument (London)|Monument in London]]


== Bildnisse ==
Unter den auf dem Mond neu gefundenen Mineralien war auch ''[[Armalcolit]]'', der nach den drei [[Raumfahrer|Astronauten]] der [[Apollo 11|Apollo-11-Mission]] benannt wurde: ''Arm''strong, ''Al''drin, und ''Col''lins.
[[Bild:Robert Hooke.jpeg|thumb|Das von Lisa Jardine fälschlich als „Robert Hooke“ bezeichnete Bildnis des Jan Baptist van Helmont]]
Der Frankfurter Ratsherr und Jurist [[Zacharias Conrad von Uffenbach]] besuchte im Jahr 1710 die Royal Society und berichtet, die dort vorhandenen Bildnisse von Boyle und Hooke gesehen zu haben. Obwohl die Existenz eines Porträts von Robert Hooke damit durch einen zeitgenössischen Bericht belegt ist, scheint heute kein Bildnis des Wissenschaftlers mehr bekannt zu sein. Im Jahr 2003 sorgte die Behauptung der englischen Historikerin [[Lisa Jardine]], das verschollene Porträt von Hooke wiederentdeckt zu haben, für nicht geringes Aufsehen. Allerdings konnte Jardines Hypothese unabhängig voneinander durch Prof. [[William Jensen]] von der University of Cincinnati und durch [[Andreas Pechtl]] von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz widerlegt werden. Beide identifizierten anhand geeigneter Kupferstichporträts das fragliche Ölgemälde als ein Bildnis des [[Johan Baptista van Helmont|Jan Baptist van Helmont]].


Ebenfalls 2003 veröffentlichten Lokalhistoriker von der Isle of Wight einen in der Öffentlichkeit bedauerlicherweise kaum wahrgenommenen Beitrag über ein von ihnen entdecktes handschriftliches Dokument Robert Hookes, das neben seiner Unterschrift auch einen Abdruck seines persönlichen Siegels enthält. Das Siegel zeigt das Profilporträt eines kahlköpfigen Mannes. In diesem Siegelbildnis die Gesichtszüge Robert Hookes erkennen zu wollen, wäre sicherlich etwas voreilig. Dennoch sollte eine mögliche Zuweisung dieses Bildnisses ernsthaft diskutiert werden.
== Wert ==
Mondgestein, das während der Erforschung des Mondes gesammelt wurde, wird gegenwärtig als unbezahlbar angesehen. 1993 wurden drei kleine, von Luna&nbsp;16 mitgebrachte Fragmente, die 0,2&nbsp;g wogen, für 442.500&nbsp;Dollar verkauft. Im Jahr 2002 wurde ein Safe aus dem ''Lunar Sample Building'' gestohlen, der winzige Stücke Material vom Mond und Mars enthielt. Diese Stücke wurden wiedergefunden und 2003 von der [[NASA]] für das Gerichtsverfahren auf einen Wert von 1 Million Dollar für 285&nbsp;g Material geschätzt. Mondgestein in Form von Meteoriten wird unter privaten Sammlern oft verkauft und getauscht, allerdings ebenfalls zu hohen Preisen.


Ferner sei an dieser Stelle noch auf ein Detail des Kupferstichfrontispizes von Chambers' Cyclopaedia in der Ausgabe von 1728 hingewiesen, das die schemenhafte Büste von Robert Hooke zeigt. Ein Verweis auf diesen Kupferstich findet sich in den Weblinks.
== Aufbewahrung ==
[[Bild:Apollo 15 Genesis Rock.jpg|thumb|right|[[Genesis Rock]], der von [[Apollo 15]] mitgebracht wurde.]]
Der Hauptaufbewahrungsort des Apollo-Mondgesteins ist das ''Lunar Sample Building'' am [[Lyndon B. Johnson Space Center]] in [[Houston]], [[Texas]]. Nach Aussagen der NASA werden fast 295&nbsp;kg von ursprünglichen 382&nbsp;kg der Proben noch immer unberührt dort aufbewahrt. Aus Sicherheitsgründen wird eine kleinere Sammlung auf der [[Brooks Air Force Base]] in [[San Antonio (Texas)|San Antonio, Texas]] aufbewahrt. Die meisten Steine werden in Stickstoff aufbewahrt, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Sie werden nur indirekt mit Spezialwerkzeugen angefasst.


Im Internet sind darüber hinaus zahlreiche vorgebliche Bildnisse als „Robert Hooke“ hinterlegt, die entweder nachweislich Phantasieporträts sind oder deren Authentizität klar verneint werden kann.
Nach der letzten Apollo-Mission ([[Apollo 17]]) wurden kleine Mondgestein-Proben in [[Acrylglas]] eingegossen. Zusammen mit der jeweiligen Nationalflagge, die von den Apollo-Astronauten zum Mond und wieder zurück gebracht wurde, wurden diese als „Goodwill Moon Rock“ bezeichneten Proben an 135 verschiedene Nationen verschenkt.<ref>The history of the Goodwill moon rock. [http://www.collectspace.com/resources/moonrocks_goodwill.html]</ref>
Mindestens eines dieser Stücke wurde später gestohlen, verkauft und wiedergefunden.<ref>Apollo Moon Rock Is Returned to Honduras[http://www.space.com/news/honduras_moon_030923.html]</ref>
Einige kleine Stücke wurden auf Sockel montiert und an ehemalige Astronauten und andere verdiente Personen verschenkt. <ref>NASA honoring astronauts, others with moon rocks[http://www.collectspace.com/news/news-071404a.html]</ref><ref>NASA gives Neil Armstrong a moon rock [http://www.collectspace.com/news/news-041806a.html]</ref> Andere Proben wurden an ausgewählte Museen gegeben, z.&nbsp;B. das [[National Air and Space Museum]], das [[Kansas Cosmosphere and Space Center]], und das Besucherzentrum am [[Kennedy Space Center]]. Dort ist es möglich, „ein Stück Mond zu berühren“, es handelt sich allerdings in Wirklichkeit um ein kleines Stück Mondgestein, das in einem Pfeiler einzementiert ist, der in der Mitte eines für Besucher zugänglichen Tresorraums steht.


== Literatur ==
In Deutschland ist Mondgestein im [[Deutsches Technikmuseum Berlin|Deutschen Technik Museum]] in [[Berlin]] (333&nbsp;g, von Apollo 17), im [[Haus der Geschichte]] in [[Bonn]] (282&nbsp;g, von [[Apollo 12]]), im [[Rieskrater-Museum]] in [[Nördlingen]] (163&nbsp;g, von [[Apollo 16]]), im [[Naturmuseum Senckenberg]] in [[Frankfurt am Main]] (von der ersten bemannten Mondlandung mit [[Apollo 11]]) und im [[Deutsches Museum|Deutschen Museum]] in [[München]] ausgestellt. <ref>Wo kann man in Deutschland echtes Mondgestein sehen? [http://www.urbin.de/fakten/fa_086.htm]</ref> <ref>Wikipedia aaO [http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurt-Bockenheim#Museen]</ref> In Österreich ist ein Stück Mondgestein im Meteoritensaal des [[Naturhistorisches Museum Wien|Naturhistorischen Museums]] in [[Wien]] zu sehen. Bei den beiden letztgenannten Proben handelt es sich um die oben erwähnten „Goodwill Moon Rocks“ von Deutschland und Österreich.
* Chapman, Allan: ''England's Leonardo: Robert Hooke and the seventeenth-century Scientific Revolution'', Bristol [u.a.] : Inst. of Physics Publ., 2005.
* Jardine, Lisa: ''The Curious Life of Robert Hooke: The Man Who Measured London'', New York 2004: HarperCollins, ISBN 006053897X


== Siehe auch ==
== Weblinks ==
{{PND|118774883|Keine Treffer im DDB-OPAC, 18.04.2006}}
* [[Mond#Selenologie und Selenographie|Selenologie]]
*http://www.roberthooke.org.uk/
* [[Mondmeteorit]]
*http://www.ucmp.berkeley.edu/history/hooke.html
* [[Astrogeologie]]
*http://www.engrlib.uc.edu/science/scientists/hooke.html
* [[Marsgestein]]
*http://www.she-philosopher.com/players/RHsplash.html
*http://freespace.virgin.net/ric.martin/vectis/hookeweb/face.htm


{{Personendaten|
== Quellen ==
NAME=Hooke, Robert
<references />
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=[[England|englischer]] [[Physiker]], [[Mathematiker]] und [[Erfinder]]
|GEBURTSDATUM=[[18. Juli]] [[1635]]
|GEBURTSORT=[[Isle of Wight]]
|STERBEDATUM=[[3. März]] [[1703]]
|STERBEORT=[[London]]
}}


{{DEFAULTSORT:Hooke, Robert}}
== Weblinks ==
[[Kategorie:Physiker (17. Jahrhundert)]]
* [http://www-curator.jsc.nasa.gov/curator/lunar/lunar.htm Rocks & Soils from the Moon] &mdash; Johnson Space Center
[[Kategorie:Botaniker (17. Jahrhundert)]]
* [http://www.hq.nasa.gov/office/pao/History/alsj/tools/Welcome.html Apollo Geology Tool Catalog]
[[Kategorie:Ingenieur, Erfinder, Konstrukteur]]
* [http://www.geotimes.org/sept02/NN_moon.html Moon rocks for sale!]
[[Kategorie:Mann]]
* [http://epsc.wustl.edu/admin/resources/moon_meteorites.html Lunar meteorites] &mdash; Washington University, Department of Earth and Planetary Sciences
[[Kategorie:Apollo-Programm]]
[[Kategorie:Geboren 1635]]
[[Kategorie:Erdmond]]
[[Kategorie:Gestorben 1703]]
[[Kategorie:Gestein]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Gresham College, London)]]


[[ar:صخور القمر]]
[[ar:روبرت هوك]]
[[ast:Roca llunar]]
[[bg:Робърт Хук]]
[[ca:Roca lunar]]
[[bs:Robert Hooke]]
[[da:Månesten]]
[[ca:Robert Hooke]]
[[en:Moon rock]]
[[cs:Robert Hooke]]
[[es:Roca lunar]]
[[en:Robert Hooke]]
[[he:סלע ירח]]
[[eo:Robert Hooke]]
[[ja:月の石]]
[[es:Robert Hooke]]
[[ko:월석]]
[[et:Robert Hooke]]
[[kw:Karrek loerek]]
[[fa:رابرت هوک]]
[[la:Lapis lunaris]]
[[fi:Robert Hooke]]
[[pl:Skały księżycowe]]
[[fr:Robert Hooke]]
[[scn:Macignu lunari]]
[[gl:Robert Hooke]]
[[he:רוברט הוק]]
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[[hr:Robert Hooke]]
[[zh:月岩]]
[[id:Robert Hooke]]
[[io:Robert Hooke]]
[[it:Robert Hooke]]
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[[ko:로버트 훅]]
[[ms:Robert Hooke]]
[[nl:Robert Hooke]]
[[pl:Robert Hooke]]
[[pt:Robert Hooke]]
[[ro:Robert Hooke]]
[[ru:Гук, Роберт]]
[[simple:Robert Hooke]]
[[sl:Robert Hooke]]
[[sr:Роберт Хук]]
[[sv:Robert Hooke]]
[[ta:ராபர்ட் ஹூக்]]
[[th:โรเบิร์ต ฮุค]]
[[tr:Robert Hooke]]
[[zh:罗伯特·胡克]]

Version vom 25. November 2007, 21:07 Uhr

Robert Hooke (* 18. Juli 1635 auf der Isle of Wight; † 3. März 1703 in London) war ein englischer Physiker, Mathematiker und Erfinder. Er ist der Entdecker der Zellen in Pflanzen.

Leben

Datei:Hooke Mikroskop.jpg
Das Mikroskop Robert Hookes
Eine der von Hooke angefertigten Zeichnungen aus der Micrographia: Zellen in Flaschenkork

Robert Hooke wurde in Freshwater auf der Isle of Wight geboren. Die Schule besuchte er in Westminster. Ab 1653 studierte er in Oxford. 1655 lernte er Robert Boyle kennen, der ihn zu sich holte. Gemeinsam entwickelten sie eine neue Luftpumpe. 1662 wurde Hooke in die Royal Society in London aufgenommen und war ab 1664 bis zu seinem Tod Kurator der physikalischen Abteilung. Zwischen 1677 und 1682 bekleidete er zusätzlich das Amt des Sekretärs der Gesellschaft. 1665 wurde er Professor für Geometrie am Gresham College in London und brachte im selben Jahr sein berühmtes Werk Micrographia heraus. Dieses Buch enthält hervorragende mikroskopische Zeichnungen, die er nach Beobachtungen mit einem zweilinsigen Mikroskop angefertigt hatte. Dabei erkannte er den Aufbau pflanzlichen Gewebes aus Zellen.

Leistungen

Hooke verwendete 1658 als erster die Federunruh zur Regelung von Uhren und schlug Verbesserungen für Pendeluhren vor. Nach dem großen Brand von London im Jahr 1666 wurde Hooke zum Landvermesser von London ernannt. Im Rahmen des Wiederaufbaus der City entwarf er viele Gebäude, unter anderem das Montague House und das Bethlehem Hospital, sowie - gemeinsam mit Sir Christopher Wren - das Monument zur Erinnerung an die Brandkatastrophe.

Monument to the Great Fire

Hooke ahnte einige der bedeutendsten Entdeckungen und Erfindungen seiner Zeit voraus, war aber nicht in der Lage, sie selbst zu vollenden. So hatte er Isaac Newton in einem Brief seine Vermutung mitgeteilt, dass das Gravitationspotential mit 1/r abfällt. Später diskutierte er mit Christopher Wren und Edmond Halley in einem Londoner Pub die Frage, ob man die keplerschen Gesetze nicht mathematisch exakt herleiten könne. Die Runde kam zu keinem Ergebnis und beschloss, Halley zu Newton zu senden. Ihm gelang es dann, Newton zur Vollendung der Philosophiae Naturalis Principia Mathematica zu überreden. Hookes bleibender Verdienst besteht darin, die Theorie der Elastizität richtig formuliert zu haben: Ein Körper dehnt sich proportional im Verhältnis zur Kraft, die auf ihn wirkt. Diese nach ihm hookesches Gesetz benannte Beziehung entdeckte er 1678. Sie ist eines der Fundamentalgesetze der Festkörpermechanik.

Hooke war auch Wegbereiter der mikroskopischen Forschung und publizierte seine Ergebnisse, zu denen auch die Entdeckung der Pflanzenzellen gehört. Durch seinen Versuch mit der Korkeiche gab er der Zelle ihren heutigen Namen. 1684 baute er einen optischen Telegrafen. Außerdem analysierte er das Wesen der Verbrennung.

Hooke hatte auch ein Zenitteleskop (von ihm Archimedean Engine genannt in Anspielung auf Archimedes Ausspruch, dass er mit einem Hebel die Erde bewegen könne) in sein Haus eingebaut. Er vermeinte, eine kleine jährliche Positionsänderung des in London im Zenit stehenden Sterns gamma Draconis beobachtet zu haben, was die seit der Antike gesuchte Fixsternparallaxe sein konnte, also der Beweis für das heliozentrische Weltsystem. Nach dem großen Brand von London im Jahr 1666 benutzten Hooke und Wren die Gelegenheit, das Denkmal als ein Zenitteleskop auszulegen. Allerdings war die Anbringung der Linse an der Spitze nicht stabil genug gegen Wind, sodass kein zufriedenstellendes Resultat erzielt werden konnte. Erst 50 Jahre später wurden die Messungen von James Bradley und Samuel Molyneux mit einem wesentlich kleineren, doch stabil montierten Zenitteleskop wiederholt. Der Effekt war viel zu groß für eine Parallaxe. Sie hatten die Aberration des Sternlichts entdeckt und damit 1728 die Bewegung der Erde bewiesen.

Werke

  • Micrographia. 1665
  • Lectiones Cutlerianae. 1669
  • An attempt to prove the motion of the earth from observations made, London 1674
  • zusammen mit Sir Christopher Wren Entwurf zum Monument in London

Bildnisse

Datei:Robert Hooke.jpeg
Das von Lisa Jardine fälschlich als „Robert Hooke“ bezeichnete Bildnis des Jan Baptist van Helmont

Der Frankfurter Ratsherr und Jurist Zacharias Conrad von Uffenbach besuchte im Jahr 1710 die Royal Society und berichtet, die dort vorhandenen Bildnisse von Boyle und Hooke gesehen zu haben. Obwohl die Existenz eines Porträts von Robert Hooke damit durch einen zeitgenössischen Bericht belegt ist, scheint heute kein Bildnis des Wissenschaftlers mehr bekannt zu sein. Im Jahr 2003 sorgte die Behauptung der englischen Historikerin Lisa Jardine, das verschollene Porträt von Hooke wiederentdeckt zu haben, für nicht geringes Aufsehen. Allerdings konnte Jardines Hypothese unabhängig voneinander durch Prof. William Jensen von der University of Cincinnati und durch Andreas Pechtl von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz widerlegt werden. Beide identifizierten anhand geeigneter Kupferstichporträts das fragliche Ölgemälde als ein Bildnis des Jan Baptist van Helmont.

Ebenfalls 2003 veröffentlichten Lokalhistoriker von der Isle of Wight einen in der Öffentlichkeit bedauerlicherweise kaum wahrgenommenen Beitrag über ein von ihnen entdecktes handschriftliches Dokument Robert Hookes, das neben seiner Unterschrift auch einen Abdruck seines persönlichen Siegels enthält. Das Siegel zeigt das Profilporträt eines kahlköpfigen Mannes. In diesem Siegelbildnis die Gesichtszüge Robert Hookes erkennen zu wollen, wäre sicherlich etwas voreilig. Dennoch sollte eine mögliche Zuweisung dieses Bildnisses ernsthaft diskutiert werden.

Ferner sei an dieser Stelle noch auf ein Detail des Kupferstichfrontispizes von Chambers' Cyclopaedia in der Ausgabe von 1728 hingewiesen, das die schemenhafte Büste von Robert Hooke zeigt. Ein Verweis auf diesen Kupferstich findet sich in den Weblinks.

Im Internet sind darüber hinaus zahlreiche vorgebliche Bildnisse als „Robert Hooke“ hinterlegt, die entweder nachweislich Phantasieporträts sind oder deren Authentizität klar verneint werden kann.

Literatur

  • Chapman, Allan: England's Leonardo: Robert Hooke and the seventeenth-century Scientific Revolution, Bristol [u.a.] : Inst. of Physics Publ., 2005.
  • Jardine, Lisa: The Curious Life of Robert Hooke: The Man Who Measured London, New York 2004: HarperCollins, ISBN 006053897X

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