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Mondgestein und Blaubeere: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Lunar Ferroan Anorthosite 60025.jpg|thumb|right|Apollo-Probe #60025, aufgesammelt durch [[Apollo 16]] und gegenwärtig im ''National Museum of Natural History'' in [[Washington (District of Columbia)|Washington, D.&nbsp;C.]], ausgestellt.]]
{{Taxobox
'''Mondgestein''' ist [[Gestein]], das auf dem [[Mond]] (Erdmond) entstanden ist. Der Begriff wird ebenso für andere Materialien gebraucht, die während der Erkundung des Mondes aufgesammelt wurden.
| Taxon_Name = Blaubeere
| Taxon_WissName = Vaccinium myrtillus
| Taxon_Rang = Art
| Taxon_Autor = [[Carl von Linné|L.]]
| Taxon2_Name = Heidelbeeren
| Taxon2_WissName = Vaccinium
| Taxon2_Rang = Gattung
| Taxon3_Name = Heidekrautgewächse
| Taxon3_WissName = Ericaceae
| Taxon3_Rang = Familie
| Taxon4_Name = Heidekrautartige
| Taxon4_WissName = Ericales
| Taxon4_Rang = Ordnung
| Taxon5_Name = Asternähnliche
| Taxon5_WissName = Asteridae
| Taxon5_Rang = Unterklasse
| Taxon6_Name = Dreifurchenpollen-<br />Zweikeimblättrige
| Taxon6_LinkName = Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
| Taxon6_WissName = Rosopsida
| Taxon6_Rang = Klasse
| Bild = Bieszczady Flora.jpg
| Bildbeschreibung = Blaubeere (''Vaccinium myrtillus'')
}}


[[Bild:Vaccinium myrtillus1 ies.jpg|thumb|Blüten]]
== Herkunft ==
[[Bild:Vaccinium myrtillus2 ies.jpg|thumb|Blick in eine Blüte]]
Gegenwärtig gibt es drei Quellen für Mondgestein auf der [[Erde]]:
[[Bild:Illustration Vaccinium myrrtillus0.jpg|thumb|Blaubeere (Illustration); <small>(links: Preiselbeere)</small>]]
# Die durch die [[Vereinigte Staaten|amerikanischen]] [[Apollo-Programm|Apollo]]-Missionen gesammelten Gesteine,
[[Bild:Blåbær 2.jpg|thumb|reife Blaubeeren am Strauch]]
# Proben, die von [[Sowjetunion|sowjetischen]] [[Luna-Programm|Luna]]-Missionen mitgebracht wurden und
[[Bild:BlueberriesBig.jpg|thumb|upright|geerntete Beeren]]
# Gesteine, die auf natürliche Weise durch [[Impakt]]e aus der Oberfläche des Mondes geschleudert wurden und als [[Meteorit]]e auf die Erde fielen.


Die '''Blaubeere''' (''Vaccinium myrtillus''), auch '''Heidelbeere''', '''Schwarzbeere''', '''Wildbeere''', '''Waldbeere''', '''Bickbeere''', '''Zeckbeere''' oder (besonder auch schweiz. und süddeut.) '''Heubeere'''<ref>[http://www.stegen-dreisamtal.de/kreisschulvisitatur.htm stegen-dreisamtal.de - Badische Volkskunde, 13.K)]</ref>genannt, ist eine {{Species}} aus der Gattung der [[Heidelbeeren]] (''Vaccinium'') in der {{Familia}} der [[Heidekrautgewächse]] (Ericaceae).
Während der sechs Apollo-Exkursionen wurden 2415 Proben mit einem Gesamtgewicht von 382&nbsp;kg gesammelt, das meiste davon durch [[Apollo 15]], [[Apollo 16|16]] und [[Apollo 17|17]]. Die drei Luna-Raketen brachten weitere 326&nbsp;g Material zurück. Mehr als 90 [[Mondmeteoriten]] wurden bis 2006 auf der Erde gefunden, insgesamt mehr als 30&nbsp;kg Material.


== Beschreibung ==
Im Apollo-Programm wurde Mondgestein mit einer Vielzahl von Werkzeugen gesammelt, einschließlich [[Hammer|Hämmern]], [[Rechen]], [[Schaufel]]n, [[Zange]]n und [[Erdbohrer]]n. Die meisten dieser Stücke wurden vor dem Einsammeln fotografiert, um ihren Fundzustand festzuhalten. Sie wurden in Tüten verpackt und dann in einem speziellen Behälter (''Special Environmental Sample Container'') beim Rückflug zur Erde aufbewahrt, um sie vor Kontaminationen zu schützen.
Der 10 bis 60 cm hohe [[Zwergstrauch]] wächst stark verzweigt mit aufrechten, kantigen bis schmal geflügelten, grün gefärbten Ästen, die kahl (unbehaart) sind. Die Blätter sind 2 bis 3 cm lang, eiförmig bis elliptisch, drüsig gesägt bis fein gezähnt und beiderseits grasgrün. Die Blüten wachsen einzeln aus Blattachseln und sind nickend. Ihre Krone ist 3,5 bis 5 mm lang, kugelig krugförmig und grünlich bis rötlich. Sie erscheinen ab April/Mai. Von Juli bis in den September tragen die Pflanzen dann schwarzblaue, im Durchmesser maximal einen Zentimeter große, abgeplattet runde, einzelnstehende Früchte, die als reife Beeren blaugrau bereift sind. Ab dem Spätsommer beginnt die Herbstfärbung des Strauchs – das Laub verfärbt sich dabei tiefrot. Die Blaubeere ist ein holziger [[Chamaephyt]]. Im Gegensatz zur verwandten [[Preiselbeere]] (''Vaccinium vitis-idaea'') ist sie nicht immer-, sondern sommergrün, wirft also im Winterhalbjahr ihre Blätter ab.


Der Strauch erreicht ein Alter von bis zu 30 Jahren. Durch [[vegetativ]]e Vermehrung in Form von Ausläuferbildung (Wurzelkriecher) kann eine Pflanze „indirekt“ jedoch noch älter werden und dabei bis zu mehreren 1000 m² bedecken.
Etwas Mondstaub wurde angeblich auch von einem [[Hasselblad]]-Mitarbeiter gesammelt, der die von den Astronauten verwendeten Kameras nach den Apollo-Missionen reinigte.


Trotz häufiger unmittelbarer Nachbarschaft zur Preiselbeere kommt es nur selten zu [[Hybride]]n zwischen den beiden Arten. Diese Bastard-Heidelbeere (''Vaccinium'' x ''intermedium'') steht mit ihren Merkmalen zwischen den beiden Elternarten.
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="4" align="right" style="clear: right"
!Mond-<br />Mission
!Mitgebrachte<br />Proben
|-
|[[Apollo 11]]
|align="right"|22 kg
|-
|[[Apollo 12]]
|align="right"|34 kg
|-
|[[Apollo 14]]
|align="right"|43 kg
|-
|[[Apollo 15]]
|align="right"|77 kg
|-
|[[Apollo 16]]
|align="right"|95 kg
|-
|[[Apollo 17]]
|align="right"|111 kg
|-
|[[Luna 16]]
|align="right"|101 g
|-
|[[Luna 20]]
|align="right"|55 g
|-
|[[Luna 24]]
|align="right"|170 g
|}


Von der [[Amerikanische Heidelbeere|Amerikanischen Heidelbeere]] (''Vaccinium corymbosum'') unterscheidet sich die eurasische Blaubeere (''Vaccinium myrtillus'') dadurch, dass sich die farbgebenden [[Anthocyan]]e sowohl in der Schale als auch im Fruchtfleisch befinden und sie so durch und durch [[blau]] gefärbt ist. Bei der seit etwa [[1900]] aus der Amerikanischen Heidelbeere gezüchteten [[Kulturheidelbeere]] befinden sich die Farbstoffe nur in der Schale, weshalb diese ein helles Fruchtfleisch aufweist und keine „blauen Zähne“ verursacht. Außerdem ist die Kulturheidelbeere doppelt bis mehrfach so groß wie die echte Blaubeere und schmeckt weit weniger aromatisch als die Wildfrüchte.
== Eigenschaften ==
Insgesamt gesehen, sind die auf dem Mond gesammelten Gesteine sehr alt im Vergleich zu Gesteinen, die auf der Erde gefunden werden, wie mit Hilfe von [[Radiometrische Datierung|Radiometrischen Datierungsmethoden]] festgestellt werden konnte. Selbst das jüngste ist noch älter als alle auf der Erde vorkommenden Gesteine. Die Altersspanne reicht dabei von 3,2 Milliarden Jahren für die [[Basalt]]-Proben aus den [[Mare]]n bis zu 4,6 Milliarden Jahren in den [[Mond#Terrae|Terrae]], sie stellen daher Proben aus einer sehr frühen Periode des [[Sonnensystem]]s dar.


Die Blätter enthalten [[Arbutin]] und [[Hydrochinon]] (bis 1,5 %) und sind daher schwach giftig.<ref>[http://sun.ars-grin.gov:8080/npgspub/xsql/duke/plantdisp.xsql?taxon=1040 Inhaltsstoffe aus Dr Duke's Phytochemical Database]</ref>
Die Gesteine verfügen über Charakteristika, die den Gesteinen auf der Erde sehr ähnlich sind, insbesondere was den Gehalt an [[Sauerstoff]]-[[Isotop]]en angeht. Allerdings findet man recht wenig [[Eisen]] in den Mondgesteinen, und sie sind auch arm an flüchtigen Chemikalien wie [[Kalium]] und [[Natrium]], Wasser fehlt gänzlich.


== Vorkommen, Standortansprüche ==
Unter den auf dem Mond neu gefundenen Mineralien war auch ''[[Armalcolit]]'', der nach den drei [[Raumfahrer|Astronauten]] der [[Apollo 11|Apollo-11-Mission]] benannt wurde: ''Arm''strong, ''Al''drin, und ''Col''lins.
Die Blaubeere ist [[Paläarktis|paläarktisch]] mit Schwerpunkt in den gemäßigten und nordischen Zonen [[Eurasien]]s verbreitet und besiedelt dabei Gebiete von der Ebene bis ins Gebirge (in Österreich etwa 2350 m NN).


Sie wächst als Halbschattenpflanze in artenarmen, bodensauer-humosen, nährstoff- und basenarmen, frischen Laub- und Nadelwäldern (besonders in Kiefernwäldern und Gebirgs-Fichtenwäldern), in [[Moorheide|Moor-]] und Bergheiden in [[humid]]er Klimalage. Sie ist ein Tiefwurzler (bis 1 m) und zehrt mit Hilfe von Wurzelpilzen ([[Mykorrhiza]]) von Rohhumus. Gegenüber Spätfrösten ist die Pflanze empfindlich; bei starken Frösten ohne schützende Schneedecke kann sie teilweise oder auch vollständig abfrieren. Der Wurzelstock bleibt davon in aller Regel verschont und treibt im Frühling wieder aus.
== Wert ==

Mondgestein, das während der Erforschung des Mondes gesammelt wurde, wird gegenwärtig als unbezahlbar angesehen. 1993 wurden drei kleine, von Luna&nbsp;16 mitgebrachte Fragmente, die 0,2&nbsp;g wogen, für 442.500&nbsp;Dollar verkauft. Im Jahr 2002 wurde ein Safe aus dem ''Lunar Sample Building'' gestohlen, der winzige Stücke Material vom Mond und Mars enthielt. Diese Stücke wurden wiedergefunden und 2003 von der [[NASA]] für das Gerichtsverfahren auf einen Wert von 1 Million Dollar für 285&nbsp;g Material geschätzt. Mondgestein in Form von Meteoriten wird unter privaten Sammlern oft verkauft und getauscht, allerdings ebenfalls zu hohen Preisen.
==Ökologie==
Die grünen Triebe der Heidelbeere stellen im Winter für das Wild eine wichtige Futterquelle dar. Ihre Früchte schätzen besonders Tierarten, die an Baum- und Buschfrüchte weniger leicht gelangen können, so wie das Rebhuhn und der Fuchs.

Die Raupen zahlreicher Falterarten nutzen die Heidelbeere als Futterpflanze, so z.B die vom Aussterben bedrohte [[Weidenglucke]], der gleichermaßen seltene [[Augsburger Bär]], die gefährdete [[Rollflügel-Holzeule]], der seltene [[Ebereschen-Blattspanner]] und die Urmottenart [[Micropterix aureatella]].

== Wirtschaftliche Nutzung, Verwertung ==
Blaubeeren sind eine beliebte Beerensorte für die menschliche Ernährung. Sie lassen sich sowohl frisch verzehren als auch in der Küche verwerten. Die Früchte enthalten sehr viel [[Karotin]], [[Vitamin B6]], [[Magnesium]] sowie [[Vitamin C]]. Sie färben aufgrund der enthaltenen [[Anthocyane]] beim Verzehr den Mund und die Zähne rot bis blau. Anthocyane in der Blaubeere sind auch für ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften verantwortlich<ref>J.A. Joseph: ''Reversing the deleterious effects of aging on neuronal communication and behavior: beneficial properties of fruit polyphenolic compounds.'' Am J Clin Nutr. 81/1-S/2005.S. 313S-316S. PMID 15640496. [http://www.ajcn.org/cgi/content/full/81/1/313S Online-Version]</ref>.

Vor dem Verzehr selbstgepflückter, ungewaschener Blaubeeren wird aufgrund der möglichen Anhaftung von Eiern des [[Fuchsbandwurm]]s gewarnt. Es ist ratsam, die Beeren zu kochen und daraus beispielsweise Marmelade herzustellen.

Blaubeeren halten sich nicht allzu lange. Sie sollten im Kühlschrank aufbewahrt und bald verwertet werden. Getrocknete, reife Beeren lassen sich außerdem heilkundlich gegen [[Durchfall]] verwenden. Frische Beeren wirken eher abführend. Die Blätter werden als Heildroge nicht mehr empfohlen, da längere Anwendung zu Vergiftung führen kann.

Gerichte aus bzw. mit Heidelbeeren sind zum Beispiel Heidelbeerkompott, Heidelbeermarmelade, Heidelbeereis, Heidelbeerkuchen, Hefeklöße mit Heidelbeeren sowie Heidelbeerpfannkuchen.

Ein Werkzeug zur Ernte von Heidelbeeren ist die sogenannte Raffel (Blaubeerkamm). Dieses Gerät stellt einen Kasten dar, der einen Kamm als Aufsatz besitzt. Mit der Raffel wird über die Heidelbeerbüsche gestrichen, und dabei fallen die Beeren in den Kasten. Durch diese Methode werden jedoch sowohl reife und unreife Früchte als auch Blätter abgerissen und die Pflanze kann verletzt werden.

==Analysewerte==
100g Heidelbeere enthalten:
{| width="100%" |
| width="40%" colspan="2" |
* Energie 42,1 kcal
* Wasser 84,8 g
* Eiweiß 0,6 g
* Fett 0,6 g
* Kohlenhy. 7,4 g
* Ballastst. 4,9 g
* Alkohol 0,0 g
* mf. ung. FS 0,4 g
* Cholest. 0,0 mg
* Vit. A 6,0 µg
* Carotin 0,0 mg
* Vit. E 1,9 mg
| valign="top" |
* Vit. B1 0,0 mg
* Vit. B2 0,0 mg
* Vit. B6 0,1 mg
* Folsäure 3,0 µg
* Vit. C 30,0 mg
* Natrium 1,0 mg
* Kalium 73,0 mg
* Calcium 13,0 mg
* Magnesium 2,0 mg
* Phosphor 13,0 mg
* Eisen 0,7 mg
* Zink 0,1 mg

|}
<small>Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. - DGE</small>


== Aufbewahrung ==
== Sonstiges ==
* Zur klaren Unterscheidung im Handel ist von der "Verordnung über gesetzliche Handelsklassen für frisches Obst und Gemüse" (HdlKlObstV) die Bezeichnung "Waldheidelbeeren" vorgeschrieben.
[[Bild:Apollo 15 Genesis Rock.jpg|thumb|right|[[Genesis Rock]], der von [[Apollo 15]] mitgebracht wurde.]]
* Die Pflanze ist empfindlich gegenüber industriellen Immissionen, besonders [[Schwefeldioxid]], wahrscheinlich durch Schädigung des Wurzelpilzes.
Der Hauptaufbewahrungsort des Apollo-Mondgesteins ist das ''Lunar Sample Building'' am [[Lyndon B. Johnson Space Center]] in [[Houston]], [[Texas]]. Nach Aussagen der NASA werden fast 295&nbsp;kg von ursprünglichen 382&nbsp;kg der Proben noch immer unberührt dort aufbewahrt. Aus Sicherheitsgründen wird eine kleinere Sammlung auf der [[Brooks Air Force Base]] in [[San Antonio (Texas)|San Antonio, Texas]] aufbewahrt. Die meisten Steine werden in Stickstoff aufbewahrt, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Sie werden nur indirekt mit Spezialwerkzeugen angefasst.
* [[Eggesin]], eine kleine Stadt in Ost[[vorpommern]], trägt den Beinamen „Blaubeerstadt“. Im Zentrum steht seit 2002 ein Denkmal zu Ehren der Blaubeere, und beim traditionellen Blaubeerfest Mitte Juli spielen Bilder, Textilien, Keramik, gedrechselte Motive sowie Marmeladen aus der Blaubeere eine große Rolle. Es wird auch jährlich eine Blaubeer-Königin gekürt.
* Der US-amerikanische [[Poker]]spieler [[Jamie Gold]] aß auf dem Weg zum Triumph im größten Pokerturnier aller Zeiten regelmäßig Blaubeeren und gab später an, dass diese für ihn eine Art Gehirnnahrung waren und er nur so in der Lage war, das Turnier zu gewinnen. Wissenschaftlich erklärt wird dieser Effekt mit einer stabilisierenden Wirkung der in Blaubeeren enthaltenen Bioflavonoide (Pflanzenfarbstoffe) auf die Blutgefäße im Gehirn. Blaubeeren werden deswegen auch medizinisch, z.B. bei Spannungskopfschmerzen oder Migräne, angewendet.


== Quellen und weiterführende Informationen ==
Nach der letzten Apollo-Mission ([[Apollo 17]]) wurden kleine Mondgestein-Proben in [[Acrylglas]] eingegossen. Zusammen mit der jeweiligen Nationalflagge, die von den Apollo-Astronauten zum Mond und wieder zurück gebracht wurde, wurden diese als „Goodwill Moon Rock“ bezeichneten Proben an 135 verschiedene Nationen verschenkt.<ref>The history of the Goodwill moon rock. [http://www.collectspace.com/resources/moonrocks_goodwill.html]</ref>
=== Einzelnachweise ===
Mindestens eines dieser Stücke wurde später gestohlen, verkauft und wiedergefunden.<ref>Apollo Moon Rock Is Returned to Honduras[http://www.space.com/news/honduras_moon_030923.html]</ref>
<References/>
Einige kleine Stücke wurden auf Sockel montiert und an ehemalige Astronauten und andere verdiente Personen verschenkt. <ref>NASA honoring astronauts, others with moon rocks[http://www.collectspace.com/news/news-071404a.html]</ref><ref>NASA gives Neil Armstrong a moon rock [http://www.collectspace.com/news/news-041806a.html]</ref> Andere Proben wurden an ausgewählte Museen gegeben, z.&nbsp;B. das [[National Air and Space Museum]], das [[Kansas Cosmosphere and Space Center]], und das Besucherzentrum am [[Kennedy Space Center]]. Dort ist es möglich, „ein Stück Mond zu berühren“, es handelt sich allerdings in Wirklichkeit um ein kleines Stück Mondgestein, das in einem Pfeiler einzementiert ist, der in der Mitte eines für Besucher zugänglichen Tresorraums steht.


=== Literatur ===
In Deutschland ist Mondgestein im [[Deutsches Technikmuseum Berlin|Deutschen Technik Museum]] in [[Berlin]] (333&nbsp;g, von Apollo 17), im [[Haus der Geschichte]] in [[Bonn]] (282&nbsp;g, von [[Apollo 12]]), im [[Rieskrater-Museum]] in [[Nördlingen]] (163&nbsp;g, von [[Apollo 16]]), im [[Naturmuseum Senckenberg]] in [[Frankfurt am Main]] (von der ersten bemannten Mondlandung mit [[Apollo 11]]) und im [[Deutsches Museum|Deutschen Museum]] in [[München]] ausgestellt. <ref>Wo kann man in Deutschland echtes Mondgestein sehen? [http://www.urbin.de/fakten/fa_086.htm]</ref> <ref>Wikipedia aaO [http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurt-Bockenheim#Museen]</ref> In Österreich ist ein Stück Mondgestein im Meteoritensaal des [[Naturhistorisches Museum Wien|Naturhistorischen Museums]] in [[Wien]] zu sehen. Bei den beiden letztgenannten Proben handelt es sich um die oben erwähnten „Goodwill Moon Rocks“ von Deutschland und Österreich.
* [[Heinz Ellenberg]]: ''Zeigerwerte der Gefäßpflanzen Mitteleuropas.'' – Scripta Geobotanica IX, Verlag Erich Goltze, Göttingen, 2., verbess. Aufl. 1979.
* Henning Haeupler & Thomas Muer: ''Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands''. – Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4
* Erich Oberdorfer: ''Pflanzensoziologische Exkursionsflora''. – Ulmer Verlag, Stuttgart, 6. Aufl. 1990. ISBN 3-8001-3454-3
*Ursula Stichmann-Marny, Erich Kretschmar, Wilfried Stichmann, ''Der Kosmos Tier- und Pflanzenführer'', Kosmos Verlag. ISBN-13: 978-3-440-09765-6
*Van Wyk/Wink/Wink: Handbuch der Arzneipflanzen.


== Siehe auch ==
=== Weblinks ===
{{Commons|Vaccinium myrtillus|Blaubeere}}
* [[Mond#Selenologie und Selenographie|Selenologie]]
{{Wiktionary|Blaubeere}}
* [[Mondmeteorit]]
*[http://linnaeus.nrm.se/flora/di/erica/vacci/vaccmyrv.jpg Karte zur weltweiten Verbreitung bei linnaeus.nrm.se]
* [[Astrogeologie]]
*[http://www.floraweb.de/pflanzenarten/artenhome.xsql?suchnr=6160& Informationen bei Floraweb]
* [[Marsgestein]]


[[Kategorie:Heidekrautgewächse]]
== Quellen ==
[[Kategorie:Obst]]
<references />
[[Kategorie:Heilpflanze]]


[[be-x-old:Чарніцы]]
== Weblinks ==
* [http://www-curator.jsc.nasa.gov/curator/lunar/lunar.htm Rocks & Soils from the Moon] &mdash; Johnson Space Center
* [http://www.hq.nasa.gov/office/pao/History/alsj/tools/Welcome.html Apollo Geology Tool Catalog]
* [http://www.geotimes.org/sept02/NN_moon.html Moon rocks for sale!]
* [http://epsc.wustl.edu/admin/resources/moon_meteorites.html Lunar meteorites] &mdash; Washington University, Department of Earth and Planetary Sciences
[[Kategorie:Apollo-Programm]]
[[Kategorie:Erdmond]]
[[Kategorie:Gestein]]


[[ca:Nabiu]]
[[ar:صخور القمر]]
[[ast:Roca llunar]]
[[cs:Brusnice borůvka]]
[[ca:Roca lunar]]
[[da:Almindelig Blåbær]]
[[da:Månesten]]
[[en:Bilberry]]
[[en:Moon rock]]
[[eo:Mirtelo]]
[[es:Roca lunar]]
[[fi:Mustikka]]
[[he:סלע ירח]]
[[fr:Myrtille commune]]
[[ja:月の石]]
[[gl:Arandeira]]
[[ko:월석]]
[[hu:Fekete áfonya]]
[[kw:Karrek loerek]]
[[lt:Mėlynė]]
[[la:Lapis lunaris]]
[[nl:Blauwe bosbes]]
[[nn:Blåbær]]
[[pl:Skały księżycowe]]
[[scn:Macignu lunari]]
[[no:Blåbær]]
[[sv:Sten från månen]]
[[pl:Borówka czarna]]
[[tr:Ay taşı]]
[[pt:Mirtilo]]
[[zh:月岩]]
[[ro:Afin]]
[[ru:Черника]]
[[se:Sarri]]
[[sr:Боровница]]
[[sv:Blåbär]]
[[uk:Чорниця]]

Version vom 25. November 2007, 21:01 Uhr

Blaubeere

Blaubeere (Vaccinium myrtillus)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Gattung: Heidelbeeren (Vaccinium)
Art: Blaubeere
Wissenschaftlicher Name
Vaccinium myrtillus
L.
Blüten
Blick in eine Blüte
Blaubeere (Illustration); (links: Preiselbeere)
reife Blaubeeren am Strauch
Datei:BlueberriesBig.jpg
geerntete Beeren

Die Blaubeere (Vaccinium myrtillus), auch Heidelbeere, Schwarzbeere, Wildbeere, Waldbeere, Bickbeere, Zeckbeere oder (besonder auch schweiz. und süddeut.) Heubeere[1]genannt, ist eine Vorlage:Species aus der Gattung der Heidelbeeren (Vaccinium) in der Vorlage:Familia der Heidekrautgewächse (Ericaceae).

Beschreibung

Der 10 bis 60 cm hohe Zwergstrauch wächst stark verzweigt mit aufrechten, kantigen bis schmal geflügelten, grün gefärbten Ästen, die kahl (unbehaart) sind. Die Blätter sind 2 bis 3 cm lang, eiförmig bis elliptisch, drüsig gesägt bis fein gezähnt und beiderseits grasgrün. Die Blüten wachsen einzeln aus Blattachseln und sind nickend. Ihre Krone ist 3,5 bis 5 mm lang, kugelig krugförmig und grünlich bis rötlich. Sie erscheinen ab April/Mai. Von Juli bis in den September tragen die Pflanzen dann schwarzblaue, im Durchmesser maximal einen Zentimeter große, abgeplattet runde, einzelnstehende Früchte, die als reife Beeren blaugrau bereift sind. Ab dem Spätsommer beginnt die Herbstfärbung des Strauchs – das Laub verfärbt sich dabei tiefrot. Die Blaubeere ist ein holziger Chamaephyt. Im Gegensatz zur verwandten Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) ist sie nicht immer-, sondern sommergrün, wirft also im Winterhalbjahr ihre Blätter ab.

Der Strauch erreicht ein Alter von bis zu 30 Jahren. Durch vegetative Vermehrung in Form von Ausläuferbildung (Wurzelkriecher) kann eine Pflanze „indirekt“ jedoch noch älter werden und dabei bis zu mehreren 1000 m² bedecken.

Trotz häufiger unmittelbarer Nachbarschaft zur Preiselbeere kommt es nur selten zu Hybriden zwischen den beiden Arten. Diese Bastard-Heidelbeere (Vaccinium x intermedium) steht mit ihren Merkmalen zwischen den beiden Elternarten.

Von der Amerikanischen Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) unterscheidet sich die eurasische Blaubeere (Vaccinium myrtillus) dadurch, dass sich die farbgebenden Anthocyane sowohl in der Schale als auch im Fruchtfleisch befinden und sie so durch und durch blau gefärbt ist. Bei der seit etwa 1900 aus der Amerikanischen Heidelbeere gezüchteten Kulturheidelbeere befinden sich die Farbstoffe nur in der Schale, weshalb diese ein helles Fruchtfleisch aufweist und keine „blauen Zähne“ verursacht. Außerdem ist die Kulturheidelbeere doppelt bis mehrfach so groß wie die echte Blaubeere und schmeckt weit weniger aromatisch als die Wildfrüchte.

Die Blätter enthalten Arbutin und Hydrochinon (bis 1,5 %) und sind daher schwach giftig.[2]

Vorkommen, Standortansprüche

Die Blaubeere ist paläarktisch mit Schwerpunkt in den gemäßigten und nordischen Zonen Eurasiens verbreitet und besiedelt dabei Gebiete von der Ebene bis ins Gebirge (in Österreich etwa 2350 m NN).

Sie wächst als Halbschattenpflanze in artenarmen, bodensauer-humosen, nährstoff- und basenarmen, frischen Laub- und Nadelwäldern (besonders in Kiefernwäldern und Gebirgs-Fichtenwäldern), in Moor- und Bergheiden in humider Klimalage. Sie ist ein Tiefwurzler (bis 1 m) und zehrt mit Hilfe von Wurzelpilzen (Mykorrhiza) von Rohhumus. Gegenüber Spätfrösten ist die Pflanze empfindlich; bei starken Frösten ohne schützende Schneedecke kann sie teilweise oder auch vollständig abfrieren. Der Wurzelstock bleibt davon in aller Regel verschont und treibt im Frühling wieder aus.

Ökologie

Die grünen Triebe der Heidelbeere stellen im Winter für das Wild eine wichtige Futterquelle dar. Ihre Früchte schätzen besonders Tierarten, die an Baum- und Buschfrüchte weniger leicht gelangen können, so wie das Rebhuhn und der Fuchs.

Die Raupen zahlreicher Falterarten nutzen die Heidelbeere als Futterpflanze, so z.B die vom Aussterben bedrohte Weidenglucke, der gleichermaßen seltene Augsburger Bär, die gefährdete Rollflügel-Holzeule, der seltene Ebereschen-Blattspanner und die Urmottenart Micropterix aureatella.

Wirtschaftliche Nutzung, Verwertung

Blaubeeren sind eine beliebte Beerensorte für die menschliche Ernährung. Sie lassen sich sowohl frisch verzehren als auch in der Küche verwerten. Die Früchte enthalten sehr viel Karotin, Vitamin B6, Magnesium sowie Vitamin C. Sie färben aufgrund der enthaltenen Anthocyane beim Verzehr den Mund und die Zähne rot bis blau. Anthocyane in der Blaubeere sind auch für ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften verantwortlich[3].

Vor dem Verzehr selbstgepflückter, ungewaschener Blaubeeren wird aufgrund der möglichen Anhaftung von Eiern des Fuchsbandwurms gewarnt. Es ist ratsam, die Beeren zu kochen und daraus beispielsweise Marmelade herzustellen.

Blaubeeren halten sich nicht allzu lange. Sie sollten im Kühlschrank aufbewahrt und bald verwertet werden. Getrocknete, reife Beeren lassen sich außerdem heilkundlich gegen Durchfall verwenden. Frische Beeren wirken eher abführend. Die Blätter werden als Heildroge nicht mehr empfohlen, da längere Anwendung zu Vergiftung führen kann.

Gerichte aus bzw. mit Heidelbeeren sind zum Beispiel Heidelbeerkompott, Heidelbeermarmelade, Heidelbeereis, Heidelbeerkuchen, Hefeklöße mit Heidelbeeren sowie Heidelbeerpfannkuchen.

Ein Werkzeug zur Ernte von Heidelbeeren ist die sogenannte Raffel (Blaubeerkamm). Dieses Gerät stellt einen Kasten dar, der einen Kamm als Aufsatz besitzt. Mit der Raffel wird über die Heidelbeerbüsche gestrichen, und dabei fallen die Beeren in den Kasten. Durch diese Methode werden jedoch sowohl reife und unreife Früchte als auch Blätter abgerissen und die Pflanze kann verletzt werden.

Analysewerte

100g Heidelbeere enthalten:

  • Energie 42,1 kcal
  • Wasser 84,8 g
  • Eiweiß 0,6 g
  • Fett 0,6 g
  • Kohlenhy. 7,4 g
  • Ballastst. 4,9 g
  • Alkohol 0,0 g
  • mf. ung. FS 0,4 g
  • Cholest. 0,0 mg
  • Vit. A 6,0 µg
  • Carotin 0,0 mg
  • Vit. E 1,9 mg
  • Vit. B1 0,0 mg
  • Vit. B2 0,0 mg
  • Vit. B6 0,1 mg
  • Folsäure 3,0 µg
  • Vit. C 30,0 mg
  • Natrium 1,0 mg
  • Kalium 73,0 mg
  • Calcium 13,0 mg
  • Magnesium 2,0 mg
  • Phosphor 13,0 mg
  • Eisen 0,7 mg
  • Zink 0,1 mg

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. - DGE

Sonstiges

  • Zur klaren Unterscheidung im Handel ist von der "Verordnung über gesetzliche Handelsklassen für frisches Obst und Gemüse" (HdlKlObstV) die Bezeichnung "Waldheidelbeeren" vorgeschrieben.
  • Die Pflanze ist empfindlich gegenüber industriellen Immissionen, besonders Schwefeldioxid, wahrscheinlich durch Schädigung des Wurzelpilzes.
  • Eggesin, eine kleine Stadt in Ostvorpommern, trägt den Beinamen „Blaubeerstadt“. Im Zentrum steht seit 2002 ein Denkmal zu Ehren der Blaubeere, und beim traditionellen Blaubeerfest Mitte Juli spielen Bilder, Textilien, Keramik, gedrechselte Motive sowie Marmeladen aus der Blaubeere eine große Rolle. Es wird auch jährlich eine Blaubeer-Königin gekürt.
  • Der US-amerikanische Pokerspieler Jamie Gold aß auf dem Weg zum Triumph im größten Pokerturnier aller Zeiten regelmäßig Blaubeeren und gab später an, dass diese für ihn eine Art Gehirnnahrung waren und er nur so in der Lage war, das Turnier zu gewinnen. Wissenschaftlich erklärt wird dieser Effekt mit einer stabilisierenden Wirkung der in Blaubeeren enthaltenen Bioflavonoide (Pflanzenfarbstoffe) auf die Blutgefäße im Gehirn. Blaubeeren werden deswegen auch medizinisch, z.B. bei Spannungskopfschmerzen oder Migräne, angewendet.

Quellen und weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. stegen-dreisamtal.de - Badische Volkskunde, 13.K)
  2. Inhaltsstoffe aus Dr Duke's Phytochemical Database
  3. J.A. Joseph: Reversing the deleterious effects of aging on neuronal communication and behavior: beneficial properties of fruit polyphenolic compounds. Am J Clin Nutr. 81/1-S/2005.S. 313S-316S. PMID 15640496. Online-Version

Literatur

  • Heinz Ellenberg: Zeigerwerte der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. – Scripta Geobotanica IX, Verlag Erich Goltze, Göttingen, 2., verbess. Aufl. 1979.
  • Henning Haeupler & Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. – Ulmer Verlag, Stuttgart, 6. Aufl. 1990. ISBN 3-8001-3454-3
  • Ursula Stichmann-Marny, Erich Kretschmar, Wilfried Stichmann, Der Kosmos Tier- und Pflanzenführer, Kosmos Verlag. ISBN-13: 978-3-440-09765-6
  • Van Wyk/Wink/Wink: Handbuch der Arzneipflanzen.
Commons: Blaubeere – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Blaubeere – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen