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Matrilinearität und Dienstleistungserbringungsart: Unterschied zwischen den Seiten

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Laut [[GATS]] werden vier '''Erbringungarten von Dienstleistungen''' unterschieden:
Als '''matrilinear''' oder '''matrilineal''' wird in der [[Ethnologie]], [[Antropologie]] und [[Biologie]] ein Verwandschaftssystem bezeichnet, das um die Mutterlinie herum organisiert ist. Im weiteren Sinne bezieht sich der Begriff auf eine mütterliche [[Erblinie]], d.h. in matrilinearen Systemen werden einige oder alle [[Ressource]]n von der Mutter an ihre Töchter weitervererbt. Es kann sich dabei um materielle Ressorcen handeln, aber auch spirituelle und/oder kulturelle Ressourcen.


Es gibt vier Modes oder Dienstleistungserbringungsarten:
In '''matrilinearen Verwandschaftssystemen''' sind die Kinder in jedem Fall mit ihrer Mutter verwandt, jedoch nicht zwangsläufig mit ihrem biologischen Vater. Die [[soziale Rolle|Vaterrolle]] wird im Normalfall vom Onkel mütterlicherseits ausgeübt, der biologische Vater (sofern er überhaupt bekannt ist) spielt bei der Erziehung und Entwicklung der Kinder eine untergeordnete Rolle.


1) grenzüberschreitende Erbringung
Es existieren heute Kulturen, die nur einen bestimmten Aspekt über die Mutterlinie vererben, andere Aspekte jedoch über die Vaterlinie. So beispielsweise die jüdische Kultur, wo die Religionszugehörigkeit über die Mutter vererbt wird, die ansonsten jedoch streng patriarchal organisiert ist. AutorInnen wie die Theologin [[Gerda Weiler]] vermuten darin die Überreste einer älteren, matriarchalen Sozialstruktur.


2) Inanspruchnahme im Ausland


3) geschäftliche Anwesenheit (Niederlassung)
==Matrilineare Kulturen in der Geschichte==


4) Anwesenheit natürlicher Personen
Von der Entstehung der Menschheit und erster sozialer Strukturen bis zur Entstehung patriarchaler Kulturen wurde die Erbregelung und Verwandtschaftlichkeit matrilinear gehandhabt.


* Ein Beispiel für [[Österreich]]:
Der Übergang von matrilinearen zu patrilinearen Verwandschaftssystemen erforderte eine ganze Reihe von neuen, komplexen sozialen Organisationsformen, um die männliche Verwandschafts- und Erblinie zu garantieren. So musste beispielsweise abgesichert werden, dass die Frau mit nur einem Mann sexuellen Kontakt haben konnte ([[Monogamie]], Einschränkung des Bewegungsspielraums oder vollständige Isolierung der Frau). Es steht zu vermuten, dass diese Entwicklung nur durch die gewaltsame Unterdrückung der Frauen vonstatten gehen konnte.


''Mode 1'': Grenzüberschreitende Erbringung: z.B. [[ORF]]-Sendung, die europaweit ausgestrahlt wird.
Vielerorts existierten so genannte Übergangskulturen, in denen die soziale Organisation noch matrilinear war, die politische Organisation jedoch bereits patriarchal. Im alten [[Ägypten]] etwa musste ein Mann, der [[Pharao]] werden wollte, die Hohe Priesterin/Königin heiraten, weil die Erblinie bis weit in die jüngsten Dynastien weiblich war. Daher die häufigen Bruder/Schwester-Heiraten.


''Mode 2'': Inanspruchnahme im Ausland:
Heute leben etwa 240.000 Menschen weltweit in matriarchalen Strukturen. Viele Sippen sind nur noch matrilieal organisiert, aber nicht mehr [[matrilokal]]. Das heißt, die Mädchen und Jungen sind mit der Mutter (und deren Brüdern) verwandt und tragen ihren Sippennamen. Die jüngste Tochter erbt die Würde, Rechte und Pflichten des Sippenoberhauptes von der Mutter. Ihr ältester Bruder ist ihr Helfer, Schützer und Delegierter nach außen.
z.B. Ein Österreicher fährt zur Zahn-Behandlung nach [[Ungarn]].


''Mode 3'': Geschäftliche Anwesenheit:
Wir finden in der Kunst der [[Urgeschichte|Ur-]] und [[Frühgeschichte]] sehr viele weibliche Doppelfiguren, die von der Forschung als Mutter-Tochter-Bilder gedeutet werden und die und die ununterbrochene Fortsetzung des Lebensprozesses durch die Frauen symbolisieren. Wie der eine Leib die alte Frau trägt und gleichzeitig die junge Frau wachsen lässt, wachsen in den matriarchalen Gemeinschaften die Töchter in die Aufgaben der Mütter hinein. So prägt die weibliche Linie sowohl die familiären wie auch die gesellschaftlich-kulturellen Strukturen und garantiert ihre Fortentwicklung.
z.B. Um eine Dienstleistung anbieten zu können, ist eine Niederlassung erforderlich.
Ihren höchsten religiösen Ausdruck findet die Vorstellung von der Verbindung von Müttern und Töchtern im Bild der [[Große Göttin|Großen Mutter]] und ihrer Tochter.


''Mode 4'': Anwesenheit natürlicher Personen: z.B. Ein ägyptischer Arzt eröffnet eine Privatklinik in Österreich mit ägyptischen Personal.


''Mode 3'' und ''Mode 4'' sind die durch Gats vorangetriebenen neuartigen Modes.
''Siehe auch'': [[Matriarchat]], [[Patriarchat]], [[Matrifokalität]], [[Matrilokalität]]

Da es keine allgemein geteilte definitorische Abgrenzung zu Gütern gab, wurde im Rahmen der Verhandlungen zum [[GATS]] ein '''Schema''' entwickelt, das Dienstleistungen in 12 [[Sektor]]en unterteilt, die wiederum in rund 155 Subsektoren untergliedert sind und die auch von GATS betroffen sind. Unter das GATS fallen also ''volkswirtschaftliche Schlüsselbereiche und Querschnittsfunktionen (wie Finanz- oder Telekommunikationsdienstleistungen) und gesellschaftliche Basisdienstleistungen wie Bildung, Gesundheit und audiovisuelle Medien.''' [http://www.gats.de/modules.php?name=Content&pa=showpage&pid=24]

===Klassifikation von Dienstleistungen in GATS===

1. UNTERNEHMERISCHE UND BERUFSBEZOGENE DIENSTLEISTUNGEN

A. (Frei-) berufliche Dienstleistungen z.B. Tierärzte, Ärzte, Anwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Architekten, Ingenieure
B. EDV-Dienstleistungen
C. Forschung
D. Grundstücks- und Immobilien-Dienstleistungen z.B. Markler, Instandhaltung
E. Miet-/Leasing ?Dienstleistungen ohne Personal z.B. bezogen auf Schiffe, Transportausrüstung, Maschinen
F. Andere gewerbliche Dienstleistungen z.B. Werbung, /Unternehmens-/Personalberatung, Reparaturen, Druckereien

2. KOMMUNIKATIONSDIENSTLEISTUNGEN

A. Postdienste
B. Kurierdienste
C. Telekommunikationsdienstleistungen z.B. Telefon, e-mail, Datentransfer, Telex
D. Audiovisuelle Dienstleistungen z.B. Film-/Video-/Musikproduktion, Radio, Fernsehen
E. Andere


3. BAU- UND MONTAGEDIENSTLEISTUNGEN

A. Allgemeine Bauausführung für Gebäude (Hochbau)
B. Allgemeine Bauausführung für Tiefbau
C. Installation und Montage-Arbeiten
D. Baufertigung
E. Andere

4. VERTRIEBSDIENSTLEISTUNGEN

A. [[Vertreter|(Provisions-) Vertreter]]
B. [[Großhandel]]
C. [[Einzelhandel]]
D. [[Franchising]]
E. Andere

5. BILDUNGSDIENSTLEISTUNGEN

A. [[Kindergarten]]/[[Grundschule]]
B. [[Schulbildung]]
C. [[Berufsausbildung|Berufs-]]/ [[Universitätsausbildung]]
D. [[Erwachsenenbildung]]
E. Andere Bildungseinrichtungen

6. UMWELTDIENSTLEISTUNGEN

A. [[Abwasserbeseitigung]]/[[Kanalisation]]
B. [[Müllabfuhr|(Sperr-) Müllabfuhr]]
C. [[Sanitäre Einrichtung]]en/[[Hygiene]]
D. Andere

7. FINANZDIENSTLEISTUNGEN

A. Alle Versicherungen und versicherungsbezogenen Dienstleistungen z.B. Lebens-, Unfall, Krankenversicherung, Rückversicherung, Versicherungsvertrieb/-vertreter
B. Bank- und Finanzdienstleistungen (außer Versicherungen) z.B. Einlagen/Kreditgeschäft, Geldhandel, Derivate, Investmentbanking, Fonds-/Anlagemanagement, Datenverarbeitung und Beratung für Finanzdienstleistungen
C. Andere

8. MEDIZINISCHE UND SOZIALE DIENSTLEISTUNGEN (andere als freiberufliche Dienstleistungen)
A. Krankenhausdienstleistungen
B. Sonstige Gesundheitsdienstleistungen
C. Soziale Dienstleistungen
D. Andere

9. TOURISMUS UND REISEDIENSTLEISTUNGEN

A. Hotel und Restaurants (incl. Catering)
B. Reiseagenturen und Reiseveranstalter
C. Fremdenführer/Reisebegleitung
D. Andere

10. ERHOLUNG, KULTUR UND SPORT (andere als audiovisuelle Dienstleistungen)
A. Unterhaltungsdienstleistungen (inkl. Theater, Live Bands und Zirkus)
B. Nachrichtenagenturen
C. Büchereien, Archive, Museen und sonstige kulturelle Dienstleistungen
D. Sport und andere Erholungsdienstleistungen
E. Andere

11. TRANSPORTDIENSTLEISTUNGEN

A. Seeschifffahrt z.B. Fracht, Personen, Reparatur und Instandsetzung, Unterstützungsdienste für die Seeschifffahrt
B. Binnenschifffahrt
C. Lufttransport
D. Raumfahrt
E. Schienenverkehr
F. Straßenverkehr
G. Pipeline Transport
H. Hilfsdienste für Transportdienstleistungen z.B. Lagerung, Frachtumschlag, Vermittlungsagenturen
I. Andere Transportdienste

12. SONSTIGE NICHT ANGEFÜHRTE DIENSTLEISTUNGEN

Version vom 14. Mai 2003, 11:28 Uhr

Laut GATS werden vier Erbringungarten von Dienstleistungen unterschieden:

Es gibt vier Modes oder Dienstleistungserbringungsarten:

1) grenzüberschreitende Erbringung

2) Inanspruchnahme im Ausland

3) geschäftliche Anwesenheit (Niederlassung)

4) Anwesenheit natürlicher Personen

Mode 1: Grenzüberschreitende Erbringung: z.B. ORF-Sendung, die europaweit ausgestrahlt wird.

Mode 2: Inanspruchnahme im Ausland: z.B. Ein Österreicher fährt zur Zahn-Behandlung nach Ungarn.

Mode 3: Geschäftliche Anwesenheit: z.B. Um eine Dienstleistung anbieten zu können, ist eine Niederlassung erforderlich.

Mode 4: Anwesenheit natürlicher Personen: z.B. Ein ägyptischer Arzt eröffnet eine Privatklinik in Österreich mit ägyptischen Personal.

Mode 3 und Mode 4 sind die durch Gats vorangetriebenen neuartigen Modes.

Da es keine allgemein geteilte definitorische Abgrenzung zu Gütern gab, wurde im Rahmen der Verhandlungen zum GATS ein Schema' entwickelt, das Dienstleistungen in 12 Sektoren unterteilt, die wiederum in rund 155 Subsektoren untergliedert sind und die auch von GATS betroffen sind. Unter das GATS fallen also volkswirtschaftliche Schlüsselbereiche und Querschnittsfunktionen (wie Finanz- oder Telekommunikationsdienstleistungen) und gesellschaftliche Basisdienstleistungen wie Bildung, Gesundheit und audiovisuelle Medien. [1]

Klassifikation von Dienstleistungen in GATS

1. UNTERNEHMERISCHE UND BERUFSBEZOGENE DIENSTLEISTUNGEN

A. (Frei-) berufliche Dienstleistungen z.B. Tierärzte, Ärzte, Anwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Architekten, Ingenieure B. EDV-Dienstleistungen C. Forschung D. Grundstücks- und Immobilien-Dienstleistungen z.B. Markler, Instandhaltung E. Miet-/Leasing ?Dienstleistungen ohne Personal z.B. bezogen auf Schiffe, Transportausrüstung, Maschinen F. Andere gewerbliche Dienstleistungen z.B. Werbung, /Unternehmens-/Personalberatung, Reparaturen, Druckereien

2. KOMMUNIKATIONSDIENSTLEISTUNGEN

A. Postdienste B. Kurierdienste C. Telekommunikationsdienstleistungen z.B. Telefon, e-mail, Datentransfer, Telex D. Audiovisuelle Dienstleistungen z.B. Film-/Video-/Musikproduktion, Radio, Fernsehen E. Andere


3. BAU- UND MONTAGEDIENSTLEISTUNGEN

A. Allgemeine Bauausführung für Gebäude (Hochbau) B. Allgemeine Bauausführung für Tiefbau C. Installation und Montage-Arbeiten D. Baufertigung E. Andere

4. VERTRIEBSDIENSTLEISTUNGEN

A. (Provisions-) Vertreter B. Großhandel C. Einzelhandel D. Franchising E. Andere

5. BILDUNGSDIENSTLEISTUNGEN

A. Kindergarten/Grundschule B. Schulbildung C. Berufs-/ Universitätsausbildung D. Erwachsenenbildung E. Andere Bildungseinrichtungen

6. UMWELTDIENSTLEISTUNGEN

A. Abwasserbeseitigung/Kanalisation B. (Sperr-) Müllabfuhr C. Sanitäre Einrichtungen/Hygiene D. Andere

7. FINANZDIENSTLEISTUNGEN

A. Alle Versicherungen und versicherungsbezogenen Dienstleistungen z.B. Lebens-, Unfall, Krankenversicherung, Rückversicherung, Versicherungsvertrieb/-vertreter B. Bank- und Finanzdienstleistungen (außer Versicherungen) z.B. Einlagen/Kreditgeschäft, Geldhandel, Derivate, Investmentbanking, Fonds-/Anlagemanagement, Datenverarbeitung und Beratung für Finanzdienstleistungen C. Andere

8. MEDIZINISCHE UND SOZIALE DIENSTLEISTUNGEN (andere als freiberufliche Dienstleistungen) A. Krankenhausdienstleistungen B. Sonstige Gesundheitsdienstleistungen C. Soziale Dienstleistungen D. Andere

9. TOURISMUS UND REISEDIENSTLEISTUNGEN

A. Hotel und Restaurants (incl. Catering) B. Reiseagenturen und Reiseveranstalter C. Fremdenführer/Reisebegleitung D. Andere

10. ERHOLUNG, KULTUR UND SPORT (andere als audiovisuelle Dienstleistungen) A. Unterhaltungsdienstleistungen (inkl. Theater, Live Bands und Zirkus) B. Nachrichtenagenturen C. Büchereien, Archive, Museen und sonstige kulturelle Dienstleistungen D. Sport und andere Erholungsdienstleistungen E. Andere

11. TRANSPORTDIENSTLEISTUNGEN

A. Seeschifffahrt z.B. Fracht, Personen, Reparatur und Instandsetzung, Unterstützungsdienste für die Seeschifffahrt B. Binnenschifffahrt C. Lufttransport D. Raumfahrt E. Schienenverkehr F. Straßenverkehr G. Pipeline Transport H. Hilfsdienste für Transportdienstleistungen z.B. Lagerung, Frachtumschlag, Vermittlungsagenturen I. Andere Transportdienste

12. SONSTIGE NICHT ANGEFÜHRTE DIENSTLEISTUNGEN