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'''Carl''' Friedrich Michael '''Meinhof''' (* [[23. Juli]] [[1857]] in [[Barzwitz]] bei [[Rügenwalde]]; † [[10. Februar]] [[1944]] in [[Greifswald]]) war [[Pastor]] und ein bedeutender deutscher [[Afrikanistik|Afrikanist]]. |
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[[Bild:Ruthe.jpg|thumb|Ralph Ruthe]] |
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Carl Meinhof wurde 1909 in [[Hamburg]] Inhaber des ersten Lehrstuhls für [[Afrikanistik]] der Welt. Meinhof war vorher als Sprachlehrer am [[Seminar für Orientalische Sprachen]] der Universität Berlin tätig. 1935 wurde er mit 79 Jahren emeritiert, sein Nachfolger wurde [[August Klingenheben]]. |
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'''Ralph Ruthe''' (* [[20. Mai]] [[1972]] in [[Bielefeld]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Cartoonist]]/[[Comiczeichner]], [[Autor]], [[Regisseur]]<ref>http://www.carninchen.de/</ref> und [[Musiker]]. |
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== Leben == |
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Ursprünglich war Carl Meinhof Pastor in [[Zizow]], einem pommerschen Dorf in der Nähe von Rügenwalde und beschäftigte sich in seiner freien Zeit mit philologischen Studien. Durch Zufall bekam er über ein benachbartes Rittergut Kontakt mit afrikanischen Sprachen: Er sollte einem dort lebenden [[Duala]]-Jungen Deutschunterricht erteilen. Er war von 1882 bis 1884 verheiratet mit Elly Heyer (1858-1884) und von 1895 bis 1944 mit Anna Kloß (1866-1944). Meinhof hatte insgesamt 12 Kinder, von denen drei frühzeitig verstarben. |
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Ralph Ruthe wurde 1972 in Bielefeld als zweites Kind eines Tischlermeisters und einer Hausfrau geboren. Bereits während seiner [[Realschule|Realschulzeit]] suchte er Kontakt zu vielen deutschsprachigen Comiczeitschriften, wodurch er die Schöpfer des Volksbank-Kundenheftes ''[[Mike, der Taschengeldexperte|Mike]]'', Mali Beinhorn und Werner Büsch, kennenlernte. Mit ihrer Unterstützung steuerte er bereits im Alter von 14 Jahren Texte für ''Mike'' bei. |
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Er ist der Großonkel von [[Ulrike Marie Meinhof]]. |
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== Wissenschaftliche Arbeit == |
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Nach seinem [[Fachabitur]] absolvierte er eine [[Ausbildung]] zum [[Schriftsetzer]] und arbeitete als Texter für die [[Honk-Studios]], wo er unter anderem Texte für [[Käptn Blaubär]] schrieb. Nach seinem [[Zivildienst]] wurde [[1996]] sein erstes Buch ''Schweinskram'' veröffentlicht. |
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Eine der wichtigsten Arbeiten Meinhofs war eine vergleichende Grammatik der [[Bantusprachen]]. Er gehörte zu den Pionieren einer systematischen Erfassung und Erforschung afrikanischer Sprachen und Überlieferungen. Er nahm beispielsweise schon im Jahre 1902 in [[Tansania]] traditionelle afrikanische Musik mit einem [[Phonograph]]en auf. Er gab auch Sammlungen afrikanischer [[Märchen]] heraus. |
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[[1998]] begann Ruthe für die deutsche Ausgabe des [[MAD-Magazin]] zu zeichnen. Bis [[2001]] war er fester Mitarbeiter der [[Neue Westfälische|Neuen Westfälischen]] in Bielefeld, danach wurde er freier Comicautor, -zeichner und -texter. Bis heute hat Ruthe an weit mehr als 5000 Seiten Comics und Cartoons mitgearbeitet. |
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Er entwickelte die heute nicht mehr relevante sprachwissenschaftliche [[Hamitentheorie]] weiter. Er versuchte nachzuweisen, dass die [[Bantu]]-Völker aus einer Verschmelzung von hamitischen und nichthamitischen afrikanischen Völkern hervorgegangen seien. Ebenso seien die [[Hottentotten]] (heute: [[Nama (Volk)|Nama]]) aus einer Verschmelzung von Hamiten und [[Buschmänner]]n (heute: [[San (Volk)|San]]) entstanden. |
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Seit [[2003]] arbeitet er schwerpunktmäßig an seinen Cartoonserien ''Shit Happens!'' und ''Flossen'', die in vielen [[Zeitung|Zeitungen]] (z. B. [[Thüringer Allgemeine]]) und Magazinen (z. B. [[Yam!]]) erscheinen. Außerdem arbeitet er regelmäßig an seiner Jugend-Serie ''Frühreif'' (erscheint z. B. in der [[Westdeutsche Allgemeine Zeitung|WAZ]]), die auch für eine TV-Umsetzung bearbeitet wurde. |
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== Literatur == |
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In den Jahren [[2005]] und [[2006]] erhielt er für ''Shit Happens!'' den [[Sondermann (Cartoon)#Sondermann als Comic-Preis|Sondermann-Preis]] der [[Frankfurter Buchmesse]] in der Kategorie "Cartoon". |
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* Meyer-Bahlburg, Hilke/Wolff, Ekkehard: ''Afrikanische Sprachen in Forschung und Lehre: 75 Jahre Afrikanistik in Hamburg (1909-1984)'', Berlin: Dietrich Reimer, 1986; ISBN 3-496-00828-8 |
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* Jungraithmayr, Herrmann/Möhlig, Wilhelm J.G. (Hrsg.): ''Lexikon der Afrikanistik'', Berlin: Dietrich Reimer, 1983. ISBN 3-496-00146-1 |
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* Meinhof, Carl: ''Die Sprachen der Hamiten'', Hamburg: Friederichsen, 1912. |
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* Meinhof, Carl: ''Grundzüge einer vergleichenden Grammmatik der Bantusprachen. Zweite völlig umgearbeitete Auflage'', Hamburg: Eckhardt & Messtorff, 1948 ''(postum erschienen)''. |
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==Werbeparodien== |
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[[Kategorie:Deutsche Kolonialgeschichte|Meinhof, Carl]] |
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[[Kategorie:Gestorben 1944|Meinhof, Carl]] |
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[[Kategorie:Rassismus]] |
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Für die Heftrückseite jeder Ausgabe des MAD-Magazins fertigt Ralph Ruthe eine [[Parodie|Werbeparodie]] in Comicform an, die auf einem existierenden Werbemotiv beruht. |
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|NAME=Meinhof, Carl |
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|KURZBESCHREIBUNG=[[Pastor]] und ein deutscher Afrikanist |
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|GEBURTSORT=[[Barzwitz]] bei [[Rügenwalde]] |
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|STERBEDATUM=[[10. Februar]] [[1944]] |
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[[en:Carl Meinhof]] |
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==Werke (Auswahl)== |
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[[pt:Carl Meinhof]] |
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* Schweinskram ''([[1996]])'' |
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[[sv:Carl Meinhof]] |
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* Schweine im Kino ''([[2002]])'' |
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* Shit happens! 1 ''([[2003]])'' |
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* Shit happens! 2 ''([[2004]])'' |
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* Shit happens! 3 ''([[2005]])'' |
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* Flossen ''([[2006]])'' |
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* Frühreif ''(2006)'' |
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* Shit happens! - Das Weihnachtsbuch ''(2006)'' |
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* Shit happens! - Das Skandalbuch ''(2007)'' |
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== Musik == |
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Neben seinen Cartoons macht Ralph Ruthe Musik (siehe Weblinks). |
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== Quellen == |
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<references /> |
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== Weblinks == |
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* [http://www.ruthe.de Offizielle Homepage] |
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* [http://www.ruthe-reklamiert.de/ Ruthe Reklamiert (Werbeparodien)] |
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* [http://www.die-fruehreifen.de/ Die Frühreifen] |
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* [http://www.myspace.com/ralphruthe Ruthes Musik bei myspace] |
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* [http://www.youtube.com/results?search_query=ralph+ruthe&search=Search Ruthe-Cartoons bei youtube] |
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* [http://www.soerendesign.de/index.php?s=61 Interview 2004] |
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* [http://www.comicgate.de/content/view/655/76 Interview 2006] |
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NAME=Ruthe, Ralph |
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|KURZBESCHREIBUNG=Comiczeichner |
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|GEBURTSORT=[[Bielefeld]] |
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|STERBEDATUM= |
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Version vom 30. Oktober 2007, 19:34 Uhr
Carl Friedrich Michael Meinhof (* 23. Juli 1857 in Barzwitz bei Rügenwalde; † 10. Februar 1944 in Greifswald) war Pastor und ein bedeutender deutscher Afrikanist.
Carl Meinhof wurde 1909 in Hamburg Inhaber des ersten Lehrstuhls für Afrikanistik der Welt. Meinhof war vorher als Sprachlehrer am Seminar für Orientalische Sprachen der Universität Berlin tätig. 1935 wurde er mit 79 Jahren emeritiert, sein Nachfolger wurde August Klingenheben.
Leben
Ursprünglich war Carl Meinhof Pastor in Zizow, einem pommerschen Dorf in der Nähe von Rügenwalde und beschäftigte sich in seiner freien Zeit mit philologischen Studien. Durch Zufall bekam er über ein benachbartes Rittergut Kontakt mit afrikanischen Sprachen: Er sollte einem dort lebenden Duala-Jungen Deutschunterricht erteilen. Er war von 1882 bis 1884 verheiratet mit Elly Heyer (1858-1884) und von 1895 bis 1944 mit Anna Kloß (1866-1944). Meinhof hatte insgesamt 12 Kinder, von denen drei frühzeitig verstarben. Er ist der Großonkel von Ulrike Marie Meinhof.
Wissenschaftliche Arbeit
Eine der wichtigsten Arbeiten Meinhofs war eine vergleichende Grammatik der Bantusprachen. Er gehörte zu den Pionieren einer systematischen Erfassung und Erforschung afrikanischer Sprachen und Überlieferungen. Er nahm beispielsweise schon im Jahre 1902 in Tansania traditionelle afrikanische Musik mit einem Phonographen auf. Er gab auch Sammlungen afrikanischer Märchen heraus.
Er entwickelte die heute nicht mehr relevante sprachwissenschaftliche Hamitentheorie weiter. Er versuchte nachzuweisen, dass die Bantu-Völker aus einer Verschmelzung von hamitischen und nichthamitischen afrikanischen Völkern hervorgegangen seien. Ebenso seien die Hottentotten (heute: Nama) aus einer Verschmelzung von Hamiten und Buschmännern (heute: San) entstanden.
Literatur
- Meyer-Bahlburg, Hilke/Wolff, Ekkehard: Afrikanische Sprachen in Forschung und Lehre: 75 Jahre Afrikanistik in Hamburg (1909-1984), Berlin: Dietrich Reimer, 1986; ISBN 3-496-00828-8
- Jungraithmayr, Herrmann/Möhlig, Wilhelm J.G. (Hrsg.): Lexikon der Afrikanistik, Berlin: Dietrich Reimer, 1983. ISBN 3-496-00146-1
- Meinhof, Carl: Die Sprachen der Hamiten, Hamburg: Friederichsen, 1912.
- Meinhof, Carl: Grundzüge einer vergleichenden Grammmatik der Bantusprachen. Zweite völlig umgearbeitete Auflage, Hamburg: Eckhardt & Messtorff, 1948 (postum erschienen).
Personendaten | |
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NAME | Meinhof, Carl |
KURZBESCHREIBUNG | Pastor und ein deutscher Afrikanist |
GEBURTSDATUM | 23. Juli 1857 |
GEBURTSORT | Barzwitz bei Rügenwalde |
STERBEDATUM | 10. Februar 1944 |
STERBEORT | Greifswald |