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Speed Metal und Exponentialverteilung: Unterschied zwischen den Seiten

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K rv – Darüber lässt sich trefflich bei einem Krug Met streiten. So fehlt ihnen für die Bezeichnung „Speed Metal“ die Thrash-Schlagseite. So oder so nicht ohne seriöse, repräsentative Quelle.
 
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[[bild:Exponentialverteilung-Dichte.PNG|thumb|340px|Dichte der Exponentialverteilung mit verschiedenen Werten für λ]]
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!align="center" bgcolor="#e3e3e3" colspan="2"|Speed Metal
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!align="left" bgcolor="#ffffff" valign="top"|Entstehung aus:
|valign="top" bgcolor="#ffffff"|<small>[[New Wave of British Heavy Metal|NWoBHM]], [[Thrash Metal]]
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!align="left" bgcolor="#ffffff" valign="top"|Entstehung:
|valign="top" bgcolor="#ffffff" |Anfang bis Mitte der [[1980er]] in [[Kanada]] und [[Deutschland]]
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!align="left" bgcolor="#ffffff" valign="top"|Typische [[Musikinstrument|Instrumentierung]]:
|valign="top" bgcolor="#ffffff" |[[E-Gitarre]] - [[E-Bass]] - [[Schlagzeug]]
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!align="left" bgcolor="#ffffff" valign="top"|Pionierbands:
|valign="top" bgcolor="#ffffff" |<small>[[Anvil]], [[Exciter (Band)|Exciter]], [[Helloween]]
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!align="center" bgcolor="#e3e3e3" align="center" colspan=2 valign="top"|verwandte Themen
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|align=center bgcolor="#ffffff" colspan="2" valign="top"|<small>[[Metal]] </small>
|}
'''Speed Metal''' ist die Bezeichnung einer Unterart des [[Heavy Metal]], die Anfang bis Mitte der 80er Jahre in Kanada und Europa entstand und sich durch ihr hohes Tempo auszeichnet.


Die '''Exponentialverteilung''' ist eine stetige [[Wahrscheinlichkeitsverteilung]] über der Menge der positiven [[reelle Zahlen|reellen Zahlen]]. Sie wird vorrangig bei der Beantwortung der Frage nach der Dauer von zufälligen [[Zeitintervall]]en benutzt, wie z.B.
== Geschichte ==
*Länge eines Telefongespräches.
Die Erfinder und Pioniere dieses Genres waren die Kanadier [[Anvil]] (mit ihrem 1983er Album „Forged In Fire“) und [[Exciter (Band)|Exciter]] (mit ihrem 1983er Album „Heavy Metal Maniac“). Die 4 Hamburger um [[Kai Hansen]] von [[Helloween]] legten 1985 mit ihrer EP „Helloween“ und ihrem ersten Longplayer „Walls of Jericho“ in Europa den Grundstein für diese Musikrichtung.
*Dauer von Dienstleistungen, Reparaturen, Instandhaltungsmaßnahmen
Es folgten Bands wie [[Blind Guardian]] mit ihrem 1988er Werk „Battalions of Fear“. Schnell jedoch veränderte sich die Richtung. Sie wurde ruhiger, der Einsatz von Keyboards kam hinzu und schließlich entstand der heute immer noch aktuelle [[Power Metal]].
*Zeit zwischen zwei Anrufen
In jüngerer Zeit jedoch finden wieder mehr Bands zurück zu diesen Wurzeln, wie z.B. [[Stormwarrior]] mit ihren Alben „Stormwarrior“, „Northern Rage“ sowie „At foreign Shores – Live in Japan“ die alle 3 zusammen mit [[Kai Hansen]], produziert wurden.
*Lebensdauer von Atomen beim [[radioaktiver Zerfall|radioaktiven Zerfall]]
Auch lässt sich die aus den USA stammende Band [[Racer X]] zu diesem Genre zählen.
*Lebensdauer von Bauteilen, Maschinen und Geräten, wenn Alterungserscheinungen nicht betrachtet werden müssen. ([[MTBF]])
*Alter von Lebewesen
*als grobes Modell für kleine und mittlere Schäden in Hausrat, Kraftfahrzeug-Haftpflicht, Kasko in der [[Versicherungsmathematik]]


== Stilistische Merkmale ==
== Definition ==
Eine stetige [[Zufallsvariable]] <math>X</math> genügt der '''Exponentialverteilung''' <math>\operatorname{Exp}(\lambda)</math> mit dem Parameter <math>\lambda</math>, wenn sie die [[Wahrscheinlichkeitsdichte]]
Diese Musik kann im Prinzip als kanado-europäische Antwort auf die zur selben Zeit in den USA aufkeimende [[Thrash Metal]] Bewegung gesehen werden.
:<math>f_{\lambda}(x)= \begin{cases}\displaystyle
Merkmale sind der häufige Einsatz der Doublebass, zweistimmige Gitarrenläufe, die neben den eigentlichen Gitarrensoli auch immer wieder harmonische Parts spielen, Alternate Picking sowie der markante, hohe Gesang.
\lambda{\rm e}^{-\lambda x} & x\geq 0 \\
0 & x < 0
\end{cases}</math>
besitzt.


Die Exponentialverteilung hat einen reellen Parameter <math>\lambda</math>. Er besitzt den Charakter einer [[Ausfallrate]] und <math>1/\lambda</math> den einer [[Lebensdauer]]. Um ihre Normierbarkeit zu garantieren, wird <math>\lambda>0</math> gefordert.
== Einige bekannte Bands ==
* [[Anvil]]
* [[Blind Guardian]]
* [[Exciter (Band)|Exciter]]
* [[Gamma Ray]]
* [[Helloween]]
* [[Racer X]]
* [[Stormwarrior]]
* [[Dragonforce]]


Eine (vor allem im angelsächsischen Raum übliche) '''alternative Parametrisierung''' führt zur Wahrscheinlichkeitsdichte
[[Kategorie:Metal]]
:<math> f_{\mu} (x)= \begin{cases}\displaystyle
[[Kategorie:Musikgenre]]
\frac{1}{\mu} e^{-\frac{x}{\mu}} & x\geq 0 \\
0 & x < 0
\end{cases}</math>.


Die Beziehung zur obigen Parametrisierung ist dabei einfach <math> \mu=1/\lambda </math>. Um Missverständnissen vorzubeugen, wird empfohlen, den [[Erwartungswert]] explizit anzugeben, also von einer ''Exponentialverteilung mit Erwartungswert <math>1/\lambda</math> ''zu sprechen.
[[cs:Speed metal]]

[[da:Hurtigmetal]]
==Eigenschaften==
[[en:Speed metal]]
Den maximalen Wert nimmt die Dichtefunktion der Exponentialverteilung bei
[[es:Speed metal]]
<math>x_{max} = 0</math> ein, er beträgt dort <math>f_{max} = \lambda</math>.
[[fi:Speed metal]]

[[fr:Speed metal]]
[[Bild:Exponentialverteilung.JPG|thumb|340px|Verteilungsfunktion der Exponentialverteilung mit verschiedenen Werten für λ]]
[[gl:Speed Metal]]
=== Median ===
[[id:Speed metal]]
Die Exponentialverteilung besitzt ihren [[Median]] bei
[[lt:Speed metal]]
:<math>\tilde{x} = \frac{\ln 2}{\lambda}</math>.
[[ms:Speed metal]]

[[nl:Speedmetal]]
=== Verteilungsfunktion ===
[[no:Speed metal]]
Die kumulierte [[Verteilungsfunktion]] der Exponentialverteilung ist
[[pl:Speed metal]]
:<math>F(x)=\begin{cases}\displaystyle
[[pt:Speed metal]]
\int\limits_{0}^x f_{\lambda}(t)\ {\rm d}t = 1-\mathrm{e}^{-\lambda x}& x\geq 0 \\
[[ro:Speed metal]]
0 & x < 0
[[ru:Спид-метал]]
\end{cases}</math>.
[[sv:Speed metal]]

=== Erwartungswert ===
Die Exponentialverteilung besitzt den [[Erwartungswert]] <math>\frac{1}{\lambda}</math>, denn
:<math> \operatorname{E}(X) = \int\limits_0^\infty x\lambda e^{-\lambda x} \operatorname{d}x = \frac{1}{\lambda}</math>.

=== Varianz ===
Die [[Varianz]] ergibt sich analog zu <math>\frac{1}{\lambda^2}</math> mittels
:<math>\operatorname{Var}(X) = \int\limits_0^\infty \left( x-\frac{1}{\lambda}\right)^2\lambda e^{-\lambda x}\operatorname{d}x
= \lambda\int\limits_0^\infty x^2 e^{-\lambda x}\operatorname{d}x - 2\int\limits_0^\infty x e^{-\lambda x}\operatorname{d}x
+ \frac{1}{\lambda}\int\limits_0^\infty e^{-\lambda x}\operatorname{d}x
= \frac{1}{\lambda^2}</math>.

=== Standardabweichung ===
Für die [[Standardabweichung]] ergibt sich
:<math>\sigma = \frac{1}{\lambda}</math>.

=== Variationskoeffizient ===
Aus [[Erwartungswert]] und [[Varianz]] erhält man unmittelbar den [[Variationskoeffizient]]en
:<math>\operatorname{VarK}(X) = 1</math>.

=== Schiefe ===
Die [[Schiefe (Statistik)|Schiefe]] besitzt unabhängig vom Parameter <math>\lambda</math> immer den Wert 2.

=== Charakteristische Funktion ===
Die [[Charakteristische Funktion (Stochastik)|charakteristische Funktion]] hat die Form
:<math>\phi_{X}(s) = \frac{\lambda}{\lambda-\operatorname{i}s}</math>.

=== Momenterzeugende Funktion ===
Die [[Momenterzeugende Funktion|momenterzeugende Funktion]] der Exponentialverteilung ist
:<math>m_{X}(s) = \frac{\lambda}{\lambda-s}</math>.

=== Überlebenswahrscheinlichkeit ===
Da die Exponentialverteilung auch als Lebensdauerverteilung verwendet wird, ist es möglich, damit zusammenhängende Größen wie [[Überlebenswahrscheinlichkeit]], die [[Restlebensdauer]] und die [[Ausfallrate]] mit Hilfe der Verteilungsfunktion anzugeben. So nennt man Komplement der Verteilungsfunktion die '''Überlebenswahrscheinlichkeit'''
:<math>P(X>x) = 1-F(x) = e^{-\lambda x}</math>.

Damit ergibt sich unmittelbar die auf einen Zeitpunkt <math>x_{0}</math> bezogene '''bedingte Überlebenswahrscheinlichkeit'''
:<math>P(X>x_{0}+x|X>x_{0}) = \frac{e^{-\lambda (x_{0}+x)}}{e^{-\lambda x_{0}}} = e^{-\lambda x}</math>.
Die Exponentialverteilung ist also eine gedächtnislose Lebensdauerverteilung, d.h. die Überlebenswahrscheinlichkeit in Bezug auf einen bestimmten Zeitpunkt ist unabhängig vom bisher erreichten Alter. Im Gegensatz zur [[Weibull-Verteilung]] kann die Exponentialverteilung also für sogenannte ermüdungsfreie Systeme verwendet werden

Die [[Ausfallrate]] <math>r(x)</math> ergibt sich zu
:<math>r(x) = \frac{f(x)}{1-F(x)} = \frac{\lambda e^{-\lambda x}}{e^{-\lambda x}} = \lambda</math>.
Sie ist für die Exponentialverteilung zeitlich und räumlich konstant.

=== Gedächtnislosigkeit ===
Die Exponentialverteilung ist im folgenden Sinne „gedächtnislos“:
:<math>P(X \ge x + t \, | \, X \ge x) = P(X \ge t)</math>

Das bedeutet: Ist bekannt, dass eine exponentialverteilte Zufallsvariable <math>X</math> den Wert ''x'' überschreitet, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie <math>x</math> um mindestens <math>t</math> überschreitet genau so groß wie die, dass eine exponentialverteilte Zufallsvariable (mit gleichem Parameter <math>\lambda</math>) den Wert <math>t</math> überschreitet. Dieses Verhalten wird auch [[Markov-Eigenschaft]] genannt.

Die Gedächtnislosigkeit ist sogar eine definierende Eigenschaft der Exponentialverteilung; diese ist die einzig mögliche stetige Verteilung mit dieser Eigenschaft. Dies folgt direkt mit der Definition der [[bedingte Erwartung|bedingten Erwartung]] und der [[Cauchy]]-[[Funktionalgleichung]].
Das diskrete Pendant hierzu ist die [[geometrische Verteilung]] als einzig mögliche diskrete gedächtnislose Verteilung.

=== Weitere Eigenschaften ===
Sind <math>X_1\sim\mathrm{Exp}(\lambda_1) , \, ... \, , X_n\sim\mathrm{Exp}(\lambda_n)</math> stochastisch unabhängig, so
ist <math>\min(X_1,...,X_n)\sim\operatorname{Exp}(\lambda_1+...+\lambda_n)</math>

== Beziehung zu anderen Verteilungen ==
=== Beziehung zur stetigen Gleichverteilung ===
Wenn <math>X</math> eine [[Stetige Gleichverteilung|gleichverteilte]] stetige Zufallsvariable ist, dann genügt <math>Y=-\frac{1}{\lambda}\ln(X)</math> der
Exponentialverteilung mit dem Parameter <math>\lambda</math>.

=== Beziehung zur geometrischen Verteilung ===
In Analogie zur diskreten [[Geometrische Verteilung|geometrischen Verteilung]] bestimmt die stetige Exponentialverteilung die Wartezeit bis zum ersten Eintreffen eines seltenen [[Poisson-Verteilung|Poisson-verteilten]] Ereignisses; die geometrische Verteilung kann also als diskretes Äquivalent zur Exponentialverteilung betrachtet werden.

=== Beziehung zur Gammaverteilung ===
*Die Verallgemeinerung der Exponentialverteilung, d.h. die Wartezeit bis zum Eintreffen des <math>n</math>-ten seltenen [[Poisson-Verteilung|Poisson-verteilten]] Ereignisses wird mit der [[Gamma-Verteilung]] beschrieben. Die Exponentialverteilung mit Parameter <math>\lambda</math> ist also identisch mit der [[Gamma-Verteilung]] mit Parametern <math>1</math> und <math>\lambda</math>. Die Exponentialverteilung besitzt demnach auch alle Eigenschaften der Gammaverteilung. Insbesondere ist die Summe von <math>n</math> unabhängigen, <math>\operatorname{Exp}(\lambda)</math>-verteilten Zufallsvariablen Gamma- oder [[Erlang-Verteilung|Erlang]]verteilt mit Parametern <math>n</math> und <math>\lambda</math>.
*Die Exponentialverteilung ergibt sich aus der Gamma-Verteilung für <math>p=1</math>.

*Die Faltung von Exponential-Verteilungen mit demselben <math>\lambda</math> ergibt eine Gamma-Verteilung.

=== Beziehung zur Pareto-Verteilung ===
Wenn <math>X</math> [[Pareto-Verteilung|Pareto-verteilt]] <math>\operatorname{Par}(\alpha,1)</math> mit Parametern <math>\alpha</math> und <math>1</math> ist,dann ist <math>\log{X}</math> exponentialverteilt <math>\operatorname{Exp}(\alpha)</math> mit dem Parameter <math>\alpha</math>.

=== Beziehung zur Poisson-Verteilung ===
Die Zeitdifferenzen zwischen dem Eintreten seltener Ereignisse können häufig mit der Exponentialverteilung beschrieben werden. Insbesondere gilt, daß der zeitliche Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden <math>\operatorname{Poi}(\lambda,n)</math> [[Poisson-Verteilung|Poisson-verteilten]] Ereignissen <math>\operatorname{Exp}(1/\lambda)</math> exponentialverteilt mit dem Parameter <math>1/\lambda</math> ist.

Herleitung: Zum Zeitpunkt <math>t_0=0</math> trete ein Ereignis auf. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit <math>P_{\lambda}(t)</math> für das Auftreten eines weiteren Ereignisses nach der Zeit <math>t</math> innerhalb der Zeitspanne <math>\operatorname{d}t</math>?

Die Zufallsvariable, die abhängig von der Zeitachse die Anzahl der bisher eingetretenen Ereignisse aufsummiert, ist [[Poissonverteilung|Poisson-verteilt]].
Die Wahrscheinlichkeit, dass bis zum Zeitpunkt <math>t_1</math> (also im konkreten Zeitintervall <math>[0,t_1]</math>) kein Ereignis auftritt, beträgt somit
:<math>P_\lambda(0)= \frac{(\lambda t)^0 \cdot e^{-\lambda t}}{0!}=e^{-\lambda t} </math>

Die durchschnittliche Anzahl von Kunden im Intervall <math>[0,t]</math> beträgt <math>\lambda \operatorname{d}t</math>. Das Produkt beider Teile ist die gesuchte Exponentialverteilung w(t):

<math>P_\lambda(t) \operatorname{d}t = \lambda e^{-\lambda t} \operatorname{d}t</math>

Ein Beispiel ist unter [[Verteilung von Zufallszahlen]] aufgeführt.

=== Beziehung zur Erlang-Verteilung ===
*Für einen [[Poisson-Prozess]] wird die zufällige Anzahl der Ereignisse bis zu einem definierten Zeitpunkt mittels [[Poisson-Verteilung]] bestimmt, die zufällige Zeit bis zum <math>n</math>-ten Ereignis ist [[Erlang-Verteilung|Erlang-verteilt]]. Im Fall <math>n=1</math> geht diese Erlang Verteilung in eine Exponentialverteilung über <math>\operatorname{Erl}(\lambda,1)=\operatorname{Exp}(\lambda)</math>, mit der die Zeit bis zum ersten zufälligen Ereignis sowie die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Ereignissen bestimmt werden kann.

*Die Summe von <math>n</math> unabhängigen <math>\operatorname{Exp}(\lambda)</math> exponentialverteilten Zufallsgrößen genügt der [[Erlang-Verteilung]] <math>n</math>-ter der Ordnung <math>\operatorname{Erl}(\lambda,n)</math>.

=== Beziehung zur Weibull-Verteilung ===
*Mit <math>\beta=1</math> geht die [[Weibull-Verteilung]] in die Exponentialverteilung über. Mit anderen Worten: Die Exponentialverteilung behandelt Probleme mit konstanter [[Ausfallrate]] <math>\lambda</math>. Untersucht man jedoch Fragestellungen mit steigender <math>\alpha>1</math> oder fallender <math>\alpha<1</math> Ausfallrate, dann geht man von der Exponentialverteilung zur Weibull-Verteilung über.
*Wenn <math>X</math> exponential-verteilt ist, dann ist <math>X^\alpha</math> Weibull-verteilt.

=== Beziehungen zur χ²-Verteilung ===
Die [[Chi-Quadrat-Verteilung|χ²-Verteilung]] geht für <math>n=2</math> in die Exponentialverteilung mit dem Parameter <math>\lambda=\frac{1}{2}</math> über.

== Anwendungsbeispiel ==
Die Exponentialverteilung ist eine typische Lebensdauerverteilung. So ist beispielsweise die Lebensdauer von elektronischen Bauelementen häufig annähernd exponentialverteilt. Hierbei spielt besonders die Gedächtnislosigkeit eine bedeutende Rolle: die Wahrscheinlichkeit, dass ein x Tage altes Bauelement noch mindestens t Tage hält, ist demnach genauso groß wie die, dass ein neues Bauelement überhaupt t Tage hält. Charakteristisch bei der Exponentialverteilung ist die konstante Ausfallrate λ.

Dies ist zum Beispiel bei Glühlampen nur annähernd richtig, da diese nur beim Einschalten stark beansprucht werden. Auf Lebewesen darf ebenfalls keine Exponentialverteilung angewendet werden, sonst wäre zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit, dass ein Achtzigjähriger noch weitere Fünfzig Jahre lebt, genauso hoch wie die, dass ein Neugeborener das fünfzigste Lebensjahr erreicht.

Beispiel: In einer Elektronikfirma werden Funkwecker produziert. Im Rahmen der Qualitätssicherung wird anhand von Reklamationen die Funktionsdauer der Wecker untersucht. Es ist definiert X: Zeitdauer der Funktionsfähigkeit eines Funkweckers (in Tagen).

X ist exponentialverteilt mit dem konstanten Parameter λ=0,005. In diesem Zusammenhang wird λ als Ausfallrate bezeichnet; es fallen also durchschnittlich pro Tag 5 Promille der Wecker aus. Entsprechend ist 1/λ die durchschnittliche Zeitdauer, bis ein Wecker ausfällt. Ein Wecker fällt also im Mittel 200 Tage nach Inbetriebnahme aus.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wecker höchstens 20 Tage hält, ist

:<math>1-\mathrm{e}^{-0,005 \cdot 20} = 0,0952</math>

d.h. nach 20 Tagen sind durchschnittlich ca. 10 % der Wecker ausgefallen.

Entsprechend ist der Anteil der Wecker, die mindestens 180 Tage aushalten,

:<math>1-(1-\mathrm{e}^{-0,005 \cdot 180}) = 1-0,5934 = 0,4066</math>

also halten durchschnittlich ca. 40% der Wecker länger als 180 Tage.

Obwohl bei einer exponentialverteilten Lebensdauerverteilung am Anfang absolut betrachtet mehr Geräte ausfallen, ist die Ausfallrate konstant: in jedem Zeitintervall fallen relativ betrachtet immer gleich viele Geräte aus. Dieser Umstand darf nicht mit den Frühausfällen der [[Badewannenkurve]] verwechselt werden. Hier ist zu Beginn die Ausfallrate λ höher und nicht konstant über die Lebensdauer. Zur Beschreibung der Badewannenkurve ist eine andere Lebensdauerverteilung ([[Weibull-Verteilung]]) notwendig.

== Zufallszahlen ==
Zur Erzeugung exponentialverteilter Zufallszahlen bietet sich die [[Inversionsmethode]] an.

Die nach dem [[Simulationslemma]] zu bildende Pseudoinverse der Verteilungsfunktion <math>F(x) = ( 1 - e^{- \lambda x} )</math> lautet hierbei <math>F^{-1}(y) = - {1 \over \lambda} \ln ( 1 - y )</math>. Zu einer Folge von [[Standardzufallszahl]]en <math>u_i</math> lässt sich daher eine Folge <math>x_i := - { 1 \over \lambda } \ln ( 1 - u_i )</math> exponentialverteilter [[Zufallszahl]]en berechnen. Einfacher kann stattdessen auch <math>x_i := - { 1 \over \lambda } \ln ( u_i )</math> gerechnet werden.

== Siehe auch ==
* [[Mortalität]] (Übergang von der Exponentialverteilung zur Weibull-Verteilung)

== Weblinks ==
*[http://www.uni-konstanz.de/FuF/wiwi/heiler/os/vt-exp.html Universität Konstanz] - Interaktive Animation

[[Kategorie:Wahrscheinlichkeitsverteilung]]

[[bn:সূচকীয় বিন্যাস]]
[[en:Exponential distribution]]
[[es:Distribución exponencial]]
[[fi:Eksponenttijakauma]]
[[fr:Loi exponentielle]]
[[he:התפלגות מעריכית]]
[[hu:Exponenciális eloszlás]]
[[it:Variabile casuale esponenziale negativa]]
[[ja:指数分布]]
[[nl:Exponentiële verdeling]]
[[pl:Rozkład wykładniczy]]
[[pt:Distribuição exponencial]]
[[ru:Экспоненциальное распределение]]
[[simple:Exponential distribution]]
[[su:Sebaran eksponensial]]
[[sv:Exponentialfördelning]]
[[vi:Phân phối mũ]]
[[zh:指数分布]]

Version vom 21. Oktober 2007, 13:05 Uhr

Datei:Exponentialverteilung-Dichte.PNG
Dichte der Exponentialverteilung mit verschiedenen Werten für λ

Die Exponentialverteilung ist eine stetige Wahrscheinlichkeitsverteilung über der Menge der positiven reellen Zahlen. Sie wird vorrangig bei der Beantwortung der Frage nach der Dauer von zufälligen Zeitintervallen benutzt, wie z.B.

  • Länge eines Telefongespräches.
  • Dauer von Dienstleistungen, Reparaturen, Instandhaltungsmaßnahmen
  • Zeit zwischen zwei Anrufen
  • Lebensdauer von Atomen beim radioaktiven Zerfall
  • Lebensdauer von Bauteilen, Maschinen und Geräten, wenn Alterungserscheinungen nicht betrachtet werden müssen. (MTBF)
  • Alter von Lebewesen
  • als grobes Modell für kleine und mittlere Schäden in Hausrat, Kraftfahrzeug-Haftpflicht, Kasko in der Versicherungsmathematik

Definition

Eine stetige Zufallsvariable genügt der Exponentialverteilung mit dem Parameter , wenn sie die Wahrscheinlichkeitsdichte

besitzt.

Die Exponentialverteilung hat einen reellen Parameter . Er besitzt den Charakter einer Ausfallrate und den einer Lebensdauer. Um ihre Normierbarkeit zu garantieren, wird gefordert.

Eine (vor allem im angelsächsischen Raum übliche) alternative Parametrisierung führt zur Wahrscheinlichkeitsdichte

.

Die Beziehung zur obigen Parametrisierung ist dabei einfach . Um Missverständnissen vorzubeugen, wird empfohlen, den Erwartungswert explizit anzugeben, also von einer Exponentialverteilung mit Erwartungswert zu sprechen.

Eigenschaften

Den maximalen Wert nimmt die Dichtefunktion der Exponentialverteilung bei ein, er beträgt dort .

Datei:Exponentialverteilung.JPG
Verteilungsfunktion der Exponentialverteilung mit verschiedenen Werten für λ

Median

Die Exponentialverteilung besitzt ihren Median bei

.

Verteilungsfunktion

Die kumulierte Verteilungsfunktion der Exponentialverteilung ist

.

Erwartungswert

Die Exponentialverteilung besitzt den Erwartungswert , denn

.

Varianz

Die Varianz ergibt sich analog zu mittels

.

Standardabweichung

Für die Standardabweichung ergibt sich

.

Variationskoeffizient

Aus Erwartungswert und Varianz erhält man unmittelbar den Variationskoeffizienten

.

Schiefe

Die Schiefe besitzt unabhängig vom Parameter immer den Wert 2.

Charakteristische Funktion

Die charakteristische Funktion hat die Form

.

Momenterzeugende Funktion

Die momenterzeugende Funktion der Exponentialverteilung ist

.

Überlebenswahrscheinlichkeit

Da die Exponentialverteilung auch als Lebensdauerverteilung verwendet wird, ist es möglich, damit zusammenhängende Größen wie Überlebenswahrscheinlichkeit, die Restlebensdauer und die Ausfallrate mit Hilfe der Verteilungsfunktion anzugeben. So nennt man Komplement der Verteilungsfunktion die Überlebenswahrscheinlichkeit

.

Damit ergibt sich unmittelbar die auf einen Zeitpunkt bezogene bedingte Überlebenswahrscheinlichkeit

.

Die Exponentialverteilung ist also eine gedächtnislose Lebensdauerverteilung, d.h. die Überlebenswahrscheinlichkeit in Bezug auf einen bestimmten Zeitpunkt ist unabhängig vom bisher erreichten Alter. Im Gegensatz zur Weibull-Verteilung kann die Exponentialverteilung also für sogenannte ermüdungsfreie Systeme verwendet werden

Die Ausfallrate ergibt sich zu

.

Sie ist für die Exponentialverteilung zeitlich und räumlich konstant.

Gedächtnislosigkeit

Die Exponentialverteilung ist im folgenden Sinne „gedächtnislos“:

Das bedeutet: Ist bekannt, dass eine exponentialverteilte Zufallsvariable den Wert x überschreitet, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie um mindestens überschreitet genau so groß wie die, dass eine exponentialverteilte Zufallsvariable (mit gleichem Parameter ) den Wert überschreitet. Dieses Verhalten wird auch Markov-Eigenschaft genannt.

Die Gedächtnislosigkeit ist sogar eine definierende Eigenschaft der Exponentialverteilung; diese ist die einzig mögliche stetige Verteilung mit dieser Eigenschaft. Dies folgt direkt mit der Definition der bedingten Erwartung und der Cauchy-Funktionalgleichung. Das diskrete Pendant hierzu ist die geometrische Verteilung als einzig mögliche diskrete gedächtnislose Verteilung.

Weitere Eigenschaften

Sind stochastisch unabhängig, so ist

Beziehung zu anderen Verteilungen

Beziehung zur stetigen Gleichverteilung

Wenn eine gleichverteilte stetige Zufallsvariable ist, dann genügt der Exponentialverteilung mit dem Parameter .

Beziehung zur geometrischen Verteilung

In Analogie zur diskreten geometrischen Verteilung bestimmt die stetige Exponentialverteilung die Wartezeit bis zum ersten Eintreffen eines seltenen Poisson-verteilten Ereignisses; die geometrische Verteilung kann also als diskretes Äquivalent zur Exponentialverteilung betrachtet werden.

Beziehung zur Gammaverteilung

  • Die Verallgemeinerung der Exponentialverteilung, d.h. die Wartezeit bis zum Eintreffen des -ten seltenen Poisson-verteilten Ereignisses wird mit der Gamma-Verteilung beschrieben. Die Exponentialverteilung mit Parameter ist also identisch mit der Gamma-Verteilung mit Parametern und . Die Exponentialverteilung besitzt demnach auch alle Eigenschaften der Gammaverteilung. Insbesondere ist die Summe von unabhängigen, -verteilten Zufallsvariablen Gamma- oder Erlangverteilt mit Parametern und .
  • Die Exponentialverteilung ergibt sich aus der Gamma-Verteilung für .
  • Die Faltung von Exponential-Verteilungen mit demselben ergibt eine Gamma-Verteilung.

Beziehung zur Pareto-Verteilung

Wenn Pareto-verteilt mit Parametern und ist,dann ist exponentialverteilt mit dem Parameter .

Beziehung zur Poisson-Verteilung

Die Zeitdifferenzen zwischen dem Eintreten seltener Ereignisse können häufig mit der Exponentialverteilung beschrieben werden. Insbesondere gilt, daß der zeitliche Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Poisson-verteilten Ereignissen exponentialverteilt mit dem Parameter ist.

Herleitung: Zum Zeitpunkt trete ein Ereignis auf. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines weiteren Ereignisses nach der Zeit innerhalb der Zeitspanne ?

Die Zufallsvariable, die abhängig von der Zeitachse die Anzahl der bisher eingetretenen Ereignisse aufsummiert, ist Poisson-verteilt. Die Wahrscheinlichkeit, dass bis zum Zeitpunkt (also im konkreten Zeitintervall ) kein Ereignis auftritt, beträgt somit

Die durchschnittliche Anzahl von Kunden im Intervall beträgt . Das Produkt beider Teile ist die gesuchte Exponentialverteilung w(t):

Ein Beispiel ist unter Verteilung von Zufallszahlen aufgeführt.

Beziehung zur Erlang-Verteilung

  • Für einen Poisson-Prozess wird die zufällige Anzahl der Ereignisse bis zu einem definierten Zeitpunkt mittels Poisson-Verteilung bestimmt, die zufällige Zeit bis zum -ten Ereignis ist Erlang-verteilt. Im Fall geht diese Erlang Verteilung in eine Exponentialverteilung über , mit der die Zeit bis zum ersten zufälligen Ereignis sowie die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Ereignissen bestimmt werden kann.
  • Die Summe von unabhängigen exponentialverteilten Zufallsgrößen genügt der Erlang-Verteilung -ter der Ordnung .

Beziehung zur Weibull-Verteilung

  • Mit geht die Weibull-Verteilung in die Exponentialverteilung über. Mit anderen Worten: Die Exponentialverteilung behandelt Probleme mit konstanter Ausfallrate . Untersucht man jedoch Fragestellungen mit steigender oder fallender Ausfallrate, dann geht man von der Exponentialverteilung zur Weibull-Verteilung über.
  • Wenn exponential-verteilt ist, dann ist Weibull-verteilt.

Beziehungen zur χ²-Verteilung

Die χ²-Verteilung geht für in die Exponentialverteilung mit dem Parameter über.

Anwendungsbeispiel

Die Exponentialverteilung ist eine typische Lebensdauerverteilung. So ist beispielsweise die Lebensdauer von elektronischen Bauelementen häufig annähernd exponentialverteilt. Hierbei spielt besonders die Gedächtnislosigkeit eine bedeutende Rolle: die Wahrscheinlichkeit, dass ein x Tage altes Bauelement noch mindestens t Tage hält, ist demnach genauso groß wie die, dass ein neues Bauelement überhaupt t Tage hält. Charakteristisch bei der Exponentialverteilung ist die konstante Ausfallrate λ.

Dies ist zum Beispiel bei Glühlampen nur annähernd richtig, da diese nur beim Einschalten stark beansprucht werden. Auf Lebewesen darf ebenfalls keine Exponentialverteilung angewendet werden, sonst wäre zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit, dass ein Achtzigjähriger noch weitere Fünfzig Jahre lebt, genauso hoch wie die, dass ein Neugeborener das fünfzigste Lebensjahr erreicht.

Beispiel: In einer Elektronikfirma werden Funkwecker produziert. Im Rahmen der Qualitätssicherung wird anhand von Reklamationen die Funktionsdauer der Wecker untersucht. Es ist definiert X: Zeitdauer der Funktionsfähigkeit eines Funkweckers (in Tagen).

X ist exponentialverteilt mit dem konstanten Parameter λ=0,005. In diesem Zusammenhang wird λ als Ausfallrate bezeichnet; es fallen also durchschnittlich pro Tag 5 Promille der Wecker aus. Entsprechend ist 1/λ die durchschnittliche Zeitdauer, bis ein Wecker ausfällt. Ein Wecker fällt also im Mittel 200 Tage nach Inbetriebnahme aus.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wecker höchstens 20 Tage hält, ist

d.h. nach 20 Tagen sind durchschnittlich ca. 10 % der Wecker ausgefallen.

Entsprechend ist der Anteil der Wecker, die mindestens 180 Tage aushalten,

also halten durchschnittlich ca. 40% der Wecker länger als 180 Tage.

Obwohl bei einer exponentialverteilten Lebensdauerverteilung am Anfang absolut betrachtet mehr Geräte ausfallen, ist die Ausfallrate konstant: in jedem Zeitintervall fallen relativ betrachtet immer gleich viele Geräte aus. Dieser Umstand darf nicht mit den Frühausfällen der Badewannenkurve verwechselt werden. Hier ist zu Beginn die Ausfallrate λ höher und nicht konstant über die Lebensdauer. Zur Beschreibung der Badewannenkurve ist eine andere Lebensdauerverteilung (Weibull-Verteilung) notwendig.

Zufallszahlen

Zur Erzeugung exponentialverteilter Zufallszahlen bietet sich die Inversionsmethode an.

Die nach dem Simulationslemma zu bildende Pseudoinverse der Verteilungsfunktion lautet hierbei . Zu einer Folge von Standardzufallszahlen lässt sich daher eine Folge exponentialverteilter Zufallszahlen berechnen. Einfacher kann stattdessen auch gerechnet werden.

Siehe auch

  • Mortalität (Übergang von der Exponentialverteilung zur Weibull-Verteilung)