„Gero Jenner“ – Versionsunterschied
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'''Gero Jenner''' (* [[1942]] in [[Hamburg]]) ist deutsch-österreichischer |
'''Gero Jenner''' (* [[1942]] in [[Hamburg]]) ist deutsch-österreichischer Sachbuchautor, der sich u.a. mit Sprache und Wirtschaft beschäftigt. |
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== Linguistik == |
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Das Studium des Sanskrits und Japanischen hat Jenner zur Linguistik geführt. Wie schon Noam Chomsky sucht auch er nach den universalen Elementen und Ordnungsprinzipien der Sprache. Anders als der amerikanische Sprachwissenschaftler hält er jedoch die von diesem zugrunde gelegten Kategorien N, V (Nomina, Verben) etc. nicht für elementar und schon gar nicht für universal, da sie nichts anderes seien als formale Ordnungsmittel, womit semantische Inhalte in einer von Sprache zu Sprache jeweils unterschiedlichen Weise zu Klassen zusammengefasst werden. Ähnlich der klassischen Physik liefere Chomskys deskriptives Modell nicht mehr als eine grobe Annäherung bei der Beschreibung der Wirklichkeit. Eine wirklich universale Grammatik müsse zeigen, wie Bedeutungselemente und -gruppen durch die in menschlichen Sprachen dafür zur Verfügung stehenden Mittel in Form übertragen werden. |
Das Studium des Sanskrits und Japanischen hat Jenner zur Linguistik geführt. Wie schon Noam Chomsky sucht auch er nach den universalen Elementen und Ordnungsprinzipien der Sprache. Anders als der amerikanische Sprachwissenschaftler hält er jedoch die von diesem zugrunde gelegten Kategorien N, V (Nomina, Verben) etc. nicht für elementar und schon gar nicht für universal, da sie nichts anderes seien als formale Ordnungsmittel, womit semantische Inhalte in einer von Sprache zu Sprache jeweils unterschiedlichen Weise zu Klassen zusammengefasst werden. Ähnlich der klassischen Physik liefere Chomskys deskriptives Modell nicht mehr als eine grobe Annäherung bei der Beschreibung der Wirklichkeit. Eine wirklich universale Grammatik müsse zeigen, wie Bedeutungselemente und -gruppen durch die in menschlichen Sprachen dafür zur Verfügung stehenden Mittel in Form übertragen werden. |
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Ein Zweitstudium der Soziologie und ein mehr als dreijähriger Aufenthalt in Japan gab den Ausschlag für Jenners intensive Beschäftigung mit Problemen der ''Wirtschafts- und Geldtheorie''. Unter anderen sieht er im Mechanismus der Zinsen eine akute Gefahr nicht nur für die Stabilität der Ökonomie sondern darüber hinaus auch der Gesellschaft, weil die zinsbedingte Reichtumsverlagerung von der Leistung zum leistungslosen Erwerb die Gesellschaft zunehmend spalte, und zwar in eine für immer weniger Lohn arbeitende Mehrheit und eine Minderheit von weniger als zehn Prozent der Bevölkerung, in deren Händen der Reichtum sich mehr und mehr konzentriert. Jenner hat den zugrundeliegenden Vorgang als »Pyramidenspiel« beschrieben, das regelmäßig im ökonomischen wie sozialen Kollaps kulminiere. Während er in der Globalisierung des Wissens einen bedeutenden Fortschritt erblickt, ist er ein scharfer Kritiker jener Globalisierung der Finanz- und Warenströme, durch die beliebige Verwerfungen und Zusammenbrüche an bestimmten Punkten der Erde zur Gefahr für den ganzen Globus werden. |
Ein Zweitstudium der Soziologie und ein mehr als dreijähriger Aufenthalt in Japan gab den Ausschlag für Jenners intensive Beschäftigung mit Problemen der ''Wirtschafts- und Geldtheorie''. Unter anderen sieht er im Mechanismus der Zinsen eine akute Gefahr nicht nur für die Stabilität der Ökonomie sondern darüber hinaus auch der Gesellschaft, weil die zinsbedingte Reichtumsverlagerung von der Leistung zum leistungslosen Erwerb die Gesellschaft zunehmend spalte, und zwar in eine für immer weniger Lohn arbeitende Mehrheit und eine Minderheit von weniger als zehn Prozent der Bevölkerung, in deren Händen der Reichtum sich mehr und mehr konzentriert. Jenner hat den zugrundeliegenden Vorgang als »Pyramidenspiel« beschrieben, das regelmäßig im ökonomischen wie sozialen Kollaps kulminiere. Während er in der Globalisierung des Wissens einen bedeutenden Fortschritt erblickt, ist er ein scharfer Kritiker jener Globalisierung der Finanz- und Warenströme, durch die beliebige Verwerfungen und Zusammenbrüche an bestimmten Punkten der Erde zur Gefahr für den ganzen Globus werden. |
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== Literatur == |
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In der Philosophie grenzt sich Jenner entschieden gegen jede Art von Allwissenheitsansprüchen ab, und zwar sowohl von Seiten religiöser Strömungen, die wie der Kreationismus auf intellektuelle Abdankung bei ihren Anhängern bedacht sind, wie von Seiten einer ideologisch voreingenommenen Wissenschaft. "Die Welt ist undenkbar", so lautet seine wichtigste These. Heimisch seien wir nur in der "Mittleren Welt" diesseits des Kleinsten und Größten. Doch selbst in der Mittleren Welt seien wir auf Schritt und Tritt mit Transzendenz konfrontiert. Die Welt sei für uns ein Geheimnis, das Wunder in ihr so real wie die Naturgesetze. |
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*''Die poetischen Figuren der Inder von Bhamaha bis Mammata'', Schriftenreihe des Europakollegs 1968 |
*''Die poetischen Figuren der Inder von Bhamaha bis Mammata'', Schriftenreihe des Europakollegs 1968 |
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*''The Place of Japanese in General Linguistics'', erschienen in den Berichten der Toyogakkai 1974 |
*''The Place of Japanese in General Linguistics'', erschienen in den Berichten der Toyogakkai 1974 |
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*''Das Gottesproblem'', Peter Lang 2004 |
*''Das Gottesproblem'', Peter Lang 2004 |
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*''Energiewende – So sichern wir Deutschlands Zukunft'', Propyläen 2006 |
*''Energiewende – So sichern wir Deutschlands Zukunft'', Propyläen 2006 |
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*''Das Pyramidenspiel'', geschrieben 2005, wird im Frühjahr 2008 bei Amalthea Signum erscheinen |
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*''Warum wir lügen – eine kleine Geschichte der Macht'', Homepage Gero Jenner 2007 |
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*''Transzendenz und Mittlere Welt'', Homepage Gero Jenner 2007 |
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== Weblinks == |
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Version vom 19. Oktober 2007, 10:11 Uhr
Gero Jenner (* 1942 in Hamburg) ist deutsch-österreichischer Sachbuchautor, der sich u.a. mit Sprache und Wirtschaft beschäftigt.
Sprache
Das Studium des Sanskrits und Japanischen hat Jenner zur Linguistik geführt. Wie schon Noam Chomsky sucht auch er nach den universalen Elementen und Ordnungsprinzipien der Sprache. Anders als der amerikanische Sprachwissenschaftler hält er jedoch die von diesem zugrunde gelegten Kategorien N, V (Nomina, Verben) etc. nicht für elementar und schon gar nicht für universal, da sie nichts anderes seien als formale Ordnungsmittel, womit semantische Inhalte in einer von Sprache zu Sprache jeweils unterschiedlichen Weise zu Klassen zusammengefasst werden. Ähnlich der klassischen Physik liefere Chomskys deskriptives Modell nicht mehr als eine grobe Annäherung bei der Beschreibung der Wirklichkeit. Eine wirklich universale Grammatik müsse zeigen, wie Bedeutungselemente und -gruppen durch die in menschlichen Sprachen dafür zur Verfügung stehenden Mittel in Form übertragen werden.
Wirtschaftsanalyse
Ein Zweitstudium der Soziologie und ein mehr als dreijähriger Aufenthalt in Japan gab den Ausschlag für Jenners intensive Beschäftigung mit Problemen der Wirtschafts- und Geldtheorie. Unter anderen sieht er im Mechanismus der Zinsen eine akute Gefahr nicht nur für die Stabilität der Ökonomie sondern darüber hinaus auch der Gesellschaft, weil die zinsbedingte Reichtumsverlagerung von der Leistung zum leistungslosen Erwerb die Gesellschaft zunehmend spalte, und zwar in eine für immer weniger Lohn arbeitende Mehrheit und eine Minderheit von weniger als zehn Prozent der Bevölkerung, in deren Händen der Reichtum sich mehr und mehr konzentriert. Jenner hat den zugrundeliegenden Vorgang als »Pyramidenspiel« beschrieben, das regelmäßig im ökonomischen wie sozialen Kollaps kulminiere. Während er in der Globalisierung des Wissens einen bedeutenden Fortschritt erblickt, ist er ein scharfer Kritiker jener Globalisierung der Finanz- und Warenströme, durch die beliebige Verwerfungen und Zusammenbrüche an bestimmten Punkten der Erde zur Gefahr für den ganzen Globus werden.
Literatur
- Die poetischen Figuren der Inder von Bhamaha bis Mammata, Schriftenreihe des Europakollegs 1968
- The Place of Japanese in General Linguistics, erschienen in den Berichten der Toyogakkai 1974
- Max Weber`s Essays on the Sociology of Religion, erschienen in den Berichten der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tokio 1974
- Grammatica Nova, Peter Lang 1981
- Gespräche zur Zeit- und Kulturkritik, Peter Lang 1985
- Die Messingstadt und andere Erzählungen, Leykam 1989
- Prolegomena zur Generellen Grammatik, Peter Lang 1991
- Principles of Language, Peter Lang 1993
- Japan - eine untergehende Sonne? Peter Lang 1997
- Die arbeitslose Gesellschaft, Fischer 1997
- Das Ende des Kapitalismus – Triumph oder Kollaps eines Wirtschaftssystems, Fischer 1999
- Das Gottesproblem, Peter Lang 2004
- Energiewende – So sichern wir Deutschlands Zukunft, Propyläen 2006
Weblinks
| Personendaten | |
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| NAME | Jenner, Gero |
| KURZBESCHREIBUNG | deutsch-österreichischer Linguist, Wirtschaftsanalytiker und Philosoph |
| GEBURTSDATUM | 1942 |
| GEBURTSORT | Hamburg |