„Josef Moroder-Lusenberg“ – Versionsunterschied
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Version vom 7. Oktober 2007, 19:31 Uhr
Josef Theodor Moroder-Lusenberg (* 28. Mai 1846 in St. Ulrich in Gröden; † 16. Februar 1939 ebda.) war ein südtiroler Maler, Bildhauer und Bildschnitzer.


Der 1939 verstorbene Künstler Josef Moroder-Lusenberg kann als der bedeutendste ladinische Maler angesprochen werden.
Seine letzte große Ausstellung fand 1973 in Innsbruck statt. Eine Ausstellung zu seinen Aquarellen erfolgte 1985 in Bozen. Von seinem reichen zeichnerischen, malerischen und bildhauerischen Werk sind die kleinformatigen Aquarelle wohl am wenigsten bekannt. In diesen zeigt sich aber seine Eigenart und Eigenständigkeit am deutlichsten und ebenso seine außergewöhnliche zeichnerische und malerische Fähigkeit. Ein Roman der Maria Veronika Rubatscher 1930 erschienen schildert ausführlich sein Leben in der Umwelt Grödens in der damaligen Zeit.
Josef war das vierte von acht Kindern, verlor schon mit acht Jahren seinen Vater. Nach längerer Tätigkeit in der eigenen Bildhauer Werkstatt, die Maria Dolorata und die Madonna in der Pfarrkirche in St. Ulrich zeugen schon von großem künstlerischen Können des Lusenbergers, zog er, dreißigjährig, nach München. Er war damals bereits zum zweiten mal verheiratet. Seine erste Frau, Annamaria geb. Sanoner, starb nach der Geburt des vierten Kindes. Die zweite Frau war Felizita Unterplatzer, die ihm weitere elf Kinder gebar.
An der Münchner Kunstakademie waren Joseph Knabl, Ludwig von Löfftz und Feodor Dietz seine Lehrer (1876-1880). Von 1880-84 war er Schüler Franz von Defreggers. In der Isarstadt kam Moroder auch mit den dortigen Kunstströmungen in Kontakt, mit der Historien- und Genremalerei Franz von Defreggers, mit dem Idealismus und mit dem Realismus des nur um zwei Jahre älteren Wilhelm Leibl. Durch die Freundschaft mit Defregger, die gemeinsamen Wanderungen und Kunstfahrten etwa ins Trentino und durch die Aufträge, dessen Bilder zu kopieren, kam Josef Moroder auch in den eigenen Schöpfungen bisweilen in erhebliche Abhängigkeit des damals außerordentlich verehrten Meisters.
Die gute Naturbeobachtung mag sich der kleine Josef in der bäuerlichen Umgebung und durch die Arbeit in Feld und Wald auf dem Geburtshof von Scurcià am Sonnenhang von St. Ulrich angeeignet haben, ebenso den wachen Blick für seine Mitwelt. In ungezählten Skizzen und Zeichnungen hat er seine Kinder und Enkelkinder festgehalten.
In der anspruchsvollen Aquarelltechnik hat er eine Reihe von Menschen portraitiert, die durch ihre ausgeprägte Eigenart auffielen. Sie sind realistisch und farblich mit dem Hintergrund harmonisch korrespondierend. Dieser feine chromatische Zusammenklang findet sich nicht nur in den vorzüglichen Portraits, sondern ebenso in den bis ins kleine Detail sorgfältig durchgestalteten Interieurs, in den alten Stuben, Küchen und Almhütten (S. Bild links)

und in den frischen Landschaftsaquarellen aus verschiedenen Jahreszeiten.
Im Museum de Gherdeina in St. Ulrich in Gröden, Heimatmuseum des Geburtsortes des Künstlers, ist eine Sammlung von über 30 Gemälden, Aquarelle und Zeichnungen des Josef Moroder Lusenberg zu besichtigen.
Einer seiner Enkel ist der Bildhauer Professor Albin Moroder, Sohn von Otto Moroder. Sein Schwiegersohn ist der Bildhauer, Holzschnitzer und Medailleur Cirillo dell'Antonio (* 27. Oktober 1876 in Moena, Dolomiten, † 7. Juni 1971 Trier).
Literatur
- Thieme-Becker Bd. 25, 1931, S. 163
- Maria Veronika Rubatscher: Der Lusenberger. Der Roman eines Künstlerlebens. München: Verlag Josef Kösel & Friedrich Pustet, 1930
- Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts, Bd. 3, 1956, 425 ff, im Artikel Moroder, Bildhauer- und Maler-Familie
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Moroder-Lusenberg, Josef |
ALTERNATIVNAMEN | Lusenberger, der; M.-Lusenberg, Josef Theodor;Moroder-Lusenberg, Josef Theodor |
KURZBESCHREIBUNG | Künstler |
GEBURTSDATUM | 28. Mai 1846 |
GEBURTSORT | St. Ulrich in Gröden |
STERBEDATUM | 16. Februar 1939 |
STERBEORT | St. Ulrich in Gröden |