„Tastschreiben“ – Versionsunterschied
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* [http://www.forschungsstaette.de/ Forschungs- und Ausbildungsstätte für Kurzschrift und Textverarbeitung E. V.] |
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* [http://schnell-schreiben.de/ Tastschreiben] online und kostenlos erlernen |
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Version vom 4. Oktober 2007, 16:26 Uhr
Das Tastschreiben (auch 10-Finger-Tastschreiben oder Blindschreiben genannt) ist eine Methode, die Texteingabe auf einer Tastatur rationell zu gestalten. Volkstümlich spricht man beim Tastschreiben mitunter von „tippen“; vor dem Siegeszug der Textverarbeitung am Computer wurde es gewöhnlich „Maschinenschreiben“ genannt.
Die Finger befinden sich dabei in der so genannten Grundstellung über der mittleren der drei Buchstabenreihen, die Daumen schweben über der Leertaste. Die zum Erreichen jeder Taste nötige Fingerbewegung prägt man sich beim Erlernen ein (Automatisierungsvorgang, motorisches Lernen); insofern ist die Bezeichnung „Tastschreiben“ (ähnlich wie das englische „touch typing“) etwas irreführend, weil der Schreibende nicht die Tastatur abtastet. Vor Einführung des Fachbegriffs „Tastschreiben“ sprach man von „Griffwegen“. Näheres dazu siehe unter Zehnfingersystem.
Schulunterricht im Tastschreiben gibt es im beruflichen und zum Teil im allgemein bildenden Bereich (z. B. an bayerischen Realschulen und Wirtschaftsschulen). In den letzten Jahren finden auch für Grundschüler Kurse und AGs im Tastschreiben statt. Es hat sich als ergonomisch sinnvoll und gesundheitsschonend herausgestellt, Kinder bereits zu Beginn ihrer intensiveren Beschäftigung mit Computertastaturen (also ab ca. 9 Jahren) mit der richtigen Beherrschung der Tastatur vertraut zu machen. Diese Erkenntnis geht auch auf US-Forschungen zum amerikanischen Grundschulfach „Keyboarding“ zurück. Das Fach Tastschreiben wird in Deutschland (idealerweise) unterrichtet durch staatlich geprüfte Lehrer der Textverarbeitung oder staatlich geprüfte Lehrer der Informationstechnologie. Erlernt werden kann das Tastschreiben auch an Volkshochschulen, in Vereinen oder mittels verschiedener Software.
Die Leistung beim Bedienen einer Tastatur ist messbar. Die erfasste Datenmenge pro Zeit wird in der Einheit „Anschläge/min“ berechnet (siehe 10-Minuten-Abschrift). Dabei zählt auch das Anschlagen der Umschalttaste und jeder anderen Taste mit, z. B. Akzente bei französischen Texten. Ausnahme: Bei Weltmeisterschaften sind die Texte seit einiger Zeit in „Zeichen/min“ ausgezählt.
Als physisch maximal erreichbare Höchstgrenze gelten 750 Anschläge/min. Leistungen, die darüber liegen, können nur mit dem Einsatz von Tastaturkürzeln (s. u.) erzielt werden. Der aktuelle Weltrekord (ca. 1000 Anschläge/min) wird von Ing. Helena Matouskova aus Prag gehalten. Im Training können Spitzenschreiber Ergebnisse von mehr als 1200 Anschläge/min leisten. Selbst damit liegt ihre Datenerfassungsrate noch immer deutlich niedriger als die mit der Stenografie erreichbare.
Um solche hohen Leistungen zu ermöglichen, entwickeln die derzeit weltweit führenden tschechischen PC-Schreiber seit etwa 1997 ein Kürzungssystem am Computer. Die Auflösung der Kürzel funktioniert (ebenso wie bei Ersetzungen durch die „Autokorrektur“ von Textverarbeitungsprogrammen) in Echtzeit. Auf dieser Basis können für bestimmte Wörter Abkürzungen (Tastaturkürzel) eingegeben werden, die durch das Textverarbeitungssystem sofort in die Langform umgesetzt werden. Somit liegt die reale Anschlagszahl um einiges niedriger als die nominale. Dieses Verfahren („kürzendes Tastschreiben“) wird – wenn auch noch nicht sonderlich ausgefeilt – in Deutschland ebenfalls von zahlreichen PC-Schreibern angewandt.
Über eine standardisierte Kürzelliste für die häufigsten Wörter wird in der deutschsprachigen Fachwelt erst seit 2004 ausführlicher diskutiert, obwohl die erste Veröffentlichung hierzu schon 1995 erschien (Alfred Waize: „Computer-Kurzschrift“, Schriftenreihe der Forschungsstätte für Textverarbeitung). Die Kürzungstechnik steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. In Österreich und in Italien, wo die Entwicklung bereits weiter fortgeschritten ist, werden Tastaturkürzel (wie auch in Tschechien) vereinzelt schon an Schulen unterrichtet.
Deutsche Spitzenschreiber sind z. B. Martina Wichers aus Scheeßel (Niedersachsen) oder Peter Dudziak aus Haltern am See. Zu den früheren deutschen Weltmeistern zählt z. B. Sigrid Lude aus Stuttgart. Beim Bundesjugendschreiben (ein jährlich durchgeführter Schreibwettbewerb der Bundesjugend für Computer, Kurzschrift und Medien) können auch körperlich Behinderte teilnehmen. Weltmeisterschaften finden alle zwei Jahre statt und werden von der Intersteno (Internationale Föderation für Informationsverarbeitung) ausgerichtet.
Siehe auch
Weblinks
- TIPP10 - 10-Finger-Schreibtrainer (Open Source)
- KTouch - Schreibtrainer für KDE (also Linux, Unix, ...) (kostenlos, GPL)
- Deutscher Stenografenbund e. V.
- Bundesjugend für Computer, Kurzschrift und Medien (vormals Deutsche Stenografenjugend)
- Forschungs- und Ausbildungsstätte für Kurzschrift und Textverarbeitung E. V.
- Tastschreiben online und kostenlos erlernen