Zum Inhalt springen

Hesquiaht und Amgun: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
SibFreak (Diskussion | Beiträge)
neu, БСЭ, russische Karten...
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Fluss
Die '''Hesquiaht''' leben auf [[Vancouver Island]] vor der Westküste Kanadas. Der Name bedeutet "die Menschen des Geräusches das durch das Essen von Heringseiern
|BILD=
auf Aalgras entsteht“. Sie sprechen [[Wakash]] und gehören zu den [[Nuu-chah-nulth]], einer der der [[First Nations]], wie die Indianer in Kanada genannt werden. Gegenüber der kanadischen Regierung werden sie vor allem durch den ''Nuu-chah-nulth Tribal Council'' vertreten.
|BILD-BREITE=
|BILDBESCHREIBUNG=
|LAGE=[[Region Chabarowsk]]<br />([[Russland]])
|LÄNGE=723 km
|QUELLE=[[Burejagebirge]]<br />(aus den Quellflüssen [[Ajakit]] und [[Suluk]])
|QUELLHÖHE=590 m
|MÜNDUNG=[[Amur]]
|MÜNDUNGSHÖHE=3 m
|HÖHENUNTERSCHIED=587 m
|EINZUGSGEBIET=55.500 km²
|EINWOHNER IM EINZUGSGEBIET=
|GROSSSTÄDTE=
|MITTELSTÄDTE=
|RECHTE NEBENFLÜSSE=
|LINKE NEBENFLÜSSE=
|BEKANNTE BRÜCKEN=
|HÄFEN=
|SCHIFFBAR=330 km ([[imeni Poliny Ossipenko]] bis Mündung)
}}


Der 723&nbsp;km lange '''Amgun''' ({{RuS|Амгунь}}) ist ein linker [[Nebenfluss]] des [[Amur]] im [[Ferner Osten (Föderationskreis)|Fernen Osten]] [[Russland]]s ([[Asien]]).
Zusammen mit den Tla-o-qui-aht, den Ahousaht, den [[Toquaht]] und den [[Ucluelet (Volk)|Ucluelet]] bilden die Hesquiaht die Zentralregion des ''Nuu-chah-nulth Tribal Council''. Diese Zentralregion wird im Stammesrats durch einem ''Co-Chairman'' vertreten. Hierbei sind die ''Hereditary Chiefs'' in Traditionsangelegenheiten gegenüber den gewählten Repräsentanten und Ratsleuten weisungsbefugt.


Der Amgun entsteht an der Ostflanke des [[Burejagebirge]]s in {{Höhe|590|RU|link=true}} Höhe aus den Quellflüssen [[Ajakit]] und [[Suluk]] (auch ''Choluk''). Er fließt zunächst etwa 200 Kilometer in einem Tal teils gebirgigen Charakters zwischen Burejagebirge und [[Badschalgebirge]], in nordöstlichen Richtungen. Später weiter sich das Tal, der Fluss bildet im von [[Borealer Wald|Taiga]] bewachsenen, sumpfigen Gebiet westlich des Amur eine Vielzahl von Armen und [[Mäander (Flussschlinge)|Mäandern]]. Schließlich mündet der Amgun gegenüber der Siedlung Tyr oberhalb von [[Nikolajewsk am Amur|Nikolajewsk]] mit einem mehrere Hundert Quadratkilometer großen [[Binnendelta]] in den Unterlauf des Amur. Auf seiner gesamten Länge durchfließt der Amgun das Territorium der [[Region Chabarowsk]].
Die Hesquiaht verteilen sich auf 5 Reservate (insgesamt rund 320&nbsp;ha) im [[Clayoquot Sound]] an der Westküste von Vancouver Island, genauer um Hesquiat Harbour und auf der Hesquiat-Halbinsel. Das mit Abstand größte zusammenhängende Gebiet befindet sich in der Reservation Hesquiat 1 (167,1&nbsp;ha), doch die dichteste Bevölkerung weist das Refuge Cove 6 auf, das nur 9,8&nbsp;ha umfasst. Insgesamt befinden sich 40 Häuser im Reservat.


Das Einzugsgebiet des Amgun umfasst 55.500&nbsp;km². Etwa 193&nbsp;km von der Mündung entfernt beträgt die mittlere Wasserführung 550&nbsp;m³/s. Von Juni bis September führt der Fluss Hochwasser mit häufigen Überschwemmungen.
== Geschichte ==


Nahe der Mündung ist der Hauptarm des Flusses etwa 350&nbsp;m breit und 8&nbsp;m tief, die Fließgeschwindigkeit beträgt 0,5&nbsp;m/s. Die wichtigsten Nebenflüsse sind von links Merek ({{lang|ru|Мерек}}), Nilan ({{lang|ru|Нилан}}), [[Nimelen]] ({{lang|ru|Нимелен}}) und Somnja ({{lang|ru|Сомня}}), von rechts Badschal ({{lang|ru|Баджаль}}) und Duki ({{lang|ru|Дуки}}). Im Tal des Amgun, besonders des Unterlaufs, gibt es ca. 2500 Seen mit einer Gesamtfläche von 647 km².
Archäologische Funde zeigen, dass Hesquiat bereits vor mehr als 2000 Jahren bewohnt war. Die Hesquiaht bestanden ursprünglich aus Dorfgruppen mit je eigenem Gebiet. Sie hatten sich wohl auf den Fang von Seeottern spezialisiert, die sich ihre Plätze auf den Perez und den Sunday Rocks hatten. In der Tradition gilt Häuptling Ma-tla-ho-ah als einer der Gründerahnen des Stammes.


Am Amgun gibt es keine Städte, größte Orte sind die Dörfer [[Berjosowy (Chabarowsk)|Berjosowy]] und [[imeni Poliny Ossipenko]] ([[Rajon]]verwaltungszentrum).
Sie sind möglicherweise die ersten Nuu-chah-nulth, die Kontakt mit Europäern, genauer dem Spanier Juan Pérez Hernàndez aufnahmen (1774). In den folgenden Jahrzehnten, vor allem ab 1784, veränderten die Hesquiaht ihre Jagdmethoden, um mehr Seeotterfelle verkaufen bzw. tauschen zu können. Die ''Sea Otter'', die 1785 auf der Suche nach Otterfellen an Vancouver Island entlangfuhr, erwarb allein (mindestens) 560 Felle. Zwischen 1787 und 92 verdoppelte sich der Preis dieser Felle, bis 1795 verdoppelte er sich abermals. Allein zwischen 1790 und 99 sind wohl über hunderttausend Felle verkauft worden. Doch nach wenigen Jahrzehnten war die Seeotterpopulation praktisch ausgerottet. Der letzte Seeotter wurde 1929 bei Kyuquot erlegt.<ref>James R. Gibson, Otter Skins, Boston Ships, and China Goods: The Maritime Fur Trade of the Northwest Coast, 1785-1841, McGill-Queen's University Press: Montreal 1992</ref>
Edward S. Curtis Collection People 044.jpg


Entlang des Amgun führt über etwa 200 Kilometer, zwischen den Stationen ''Mogdy'' (nahe Entstehung des Flusses aus Ajakit und Suluk) und ''Postyschewo'' (bei Berjosowy) die Trasse des Ostabschnittes der [[Baikal-Amur-Magistrale]] (BAM). Dabei wird der Fluss viermal überquert; drei der Brücken sind fast 500 Meter lang.
Kriegerische Auseinandersetzungen, aber auch Epidemien bewirkten letztlich den Zusammenschluss zu einer ''Band'', deren kulturelle Grundlage allerdings radikalem Wandel unterlag.


Der Amgun gefriert von Ende Oktober bis Anfang Mai. Die unteren 300 Kilometer ab der Mündung sind schiffbar, werden jedoch für die reguläre Binnenschiffahrt nicht genutzt. Der Fluss ist fischreich ([[Hundslachs]]<!--Oncorhynchus keta-->, [[Buckellachs]], [[Störe|Stör]], [[Karpfen|Lederkarpfen]] u. a.).
1875 gründete Reverend A. J. Brabant die erste, römisch-katholische Mission unter den Nuu-chah-nulth in Hesquiat. 1881 zählten die Hesquiaht nur noch 221 Mitglieder, 1891 gar 210. Im August 2007 lebten im Reservat 158 Menschen, weitere 27 in anderen Reservaten, 484 außerhalb der Reservate - insgesamt 669.<ref>nach: [http://sdiprod2.inac.gc.ca/FNProfiles/FNProfiles_GeneralInformation.asp?BAND_NUMBER=661&BAND_NAME=Hesquiaht Indian and Northern Affairs Canada].</ref>


== Quellen ==
*[http://www.cultinfo.ru/fulltext/1/001/008/038/111.htm Amgun] in der [[Große Sowjetische Enzyklopädie|Großen Sowjetische Enzyklopädie]] (russisch)


[[Kategorie:Fluss in Russland]]
Ähnlich wie alle First Nations mussten die Hesquiaht alle Kinder zwischen 7 und 15 in die Residential Schools geben, wo die meisten von ihnen ihrer Kultur entfremdet wurden und ihre Muttersprache verlernten.
[[Kategorie:Flusssystem Amur|1Amgun]]


[[en:Amgun River]]
Am 20. Juni 1942 erreichte ein Leuchtturm, das Estevan Point Lighthouse, weltweite Bekanntheit, als ihn ein japanisches U-Boot beschoss.<ref>Daraufhin wurden die Leuchttürme an der Westküste abeschaltet. Der Zwischenfall wurde von Premierminister [[Mackenzie King]] im Zusammenhang mit der Conscription Crisis, der Zwangsverpflichtung zum Militärdienst, als Argument eingesetzt.</ref>
[[fr:Amgoun]]

[[lt:Amgūnė]]
1964 zerstörte eine Sturmflut Hesquiat und die Hesquiaht verließen den Ort. Daher lebt heute ein großer Teil von ihnen in [[Port Alberni]] und in Victoria. Die Bewohner des Reservats flüchteten sich nach Refuge Cove, wo sie überwiegend noch heute leben.
[[ru:Амгунь]]

[[sr:Амгун]]
Refuge Cove ist Kandidat für den Status als UNO-Biosphärenreservat. Zwischen 1969 and 1972 wurden 89 Seeotter von der Amchitka-Insel und aus Prince William Sound in Alaska, ins Gebiet der [[Chek:k'tles7et'h/Ka:´yu:'k't'h']] um die Bunsby Islands an der Nordwestküste von Vancouver Island angesiedelt. Diese Population und möglicherweise verbliebene Reste um Goose Island, sowie Zuwanderungen aus Washington, vermehrte sich bis 1998 wieder auf rund 2500 Tiere. 2004 erreichten sie auch wieder das Gebiet der Hesquiaht. Ihre Zahl wächst jährlich um 17 bis 20%, dürfte jedoch bald ihre natürliche Grenze erreicht haben.
[[tg:Амгун]]

Ähnliche Bemühungen gibt es im Zusammenhang mit der Wiederherstellung der Fischbestände, wie z.B. die Yaakhsis Creek Restoration.<ref>Näheres unter (PDF): [http://www.ecosystems.bc.ca/pdf_files/Yaaksis_Creek-update.pdf].</ref>, den Hesquiaht River oder den Tukwashisht Creek.

Als die [[Makah]], die südlichste Nuu-chah-nulth-Band, 1999 ihren Anspruch auf Waljagd durchsetzten, verteidigte Chief Simon Lucas dieses Recht, auch gegen starke Bedenken der Ökobewegung.<ref>Sein Schreiben an die Vancouver Sun findet sich hier: [http://www.thepeoplespaths.net/News99/0699/PV990607Defend.htm].</ref>


Chief der Hesquiaht ist Joseph Tom Jr., ihn beraten sechs ''Councillors''.


== Weblinks ==

Version vom 14. September 2007, 16:25 Uhr

Amgun

Daten
Lage Region Chabarowsk
(Russland)
Quelle Burejagebirge
(aus den Quellflüssen Ajakit und Suluk)
Quellhöhe Höhenangabe ist keine Zahl
Mündung Amur
Mündungshöhe Höhenangabe ist keine Zahl
Höhenunterschied 587 m

Bitte Sohlgefälle manuell eingeben, da im Höhenunterschied auch Buchstaben enthalten sind.Vorlage:Infobox Fluss/HÖHENUNTERSCHIED mit Buchstaben

Länge Längenangabe ist keine Zahl
Einzugsgebiet Einzugsgebiet ist keine Zahl
Schiffbarkeit 330 km (imeni Poliny Ossipenko bis Mündung)

Du verwendest eine veraltete Kopiervorlage für die Vorlage:Infobox Fluss. Bitte verwende eine aktuelle Kopiervorlage.Koordinaten fehlen! Hilf mit.

Der 723 km lange Amgun (russisch Амгунь) ist ein linker Nebenfluss des Amur im Fernen Osten Russlands (Asien).

Der Amgun entsteht an der Ostflanke des Burejagebirges in 590 m Höhe aus den Quellflüssen Ajakit und Suluk (auch Choluk). Er fließt zunächst etwa 200 Kilometer in einem Tal teils gebirgigen Charakters zwischen Burejagebirge und Badschalgebirge, in nordöstlichen Richtungen. Später weiter sich das Tal, der Fluss bildet im von Taiga bewachsenen, sumpfigen Gebiet westlich des Amur eine Vielzahl von Armen und Mäandern. Schließlich mündet der Amgun gegenüber der Siedlung Tyr oberhalb von Nikolajewsk mit einem mehrere Hundert Quadratkilometer großen Binnendelta in den Unterlauf des Amur. Auf seiner gesamten Länge durchfließt der Amgun das Territorium der Region Chabarowsk.

Das Einzugsgebiet des Amgun umfasst 55.500 km². Etwa 193 km von der Mündung entfernt beträgt die mittlere Wasserführung 550 m³/s. Von Juni bis September führt der Fluss Hochwasser mit häufigen Überschwemmungen.

Nahe der Mündung ist der Hauptarm des Flusses etwa 350 m breit und 8 m tief, die Fließgeschwindigkeit beträgt 0,5 m/s. Die wichtigsten Nebenflüsse sind von links Merek (Мерек), Nilan (Нилан), Nimelen (Нимелен) und Somnja (Сомня), von rechts Badschal (Баджаль) und Duki (Дуки). Im Tal des Amgun, besonders des Unterlaufs, gibt es ca. 2500 Seen mit einer Gesamtfläche von 647 km².

Am Amgun gibt es keine Städte, größte Orte sind die Dörfer Berjosowy und imeni Poliny Ossipenko (Rajonverwaltungszentrum).

Entlang des Amgun führt über etwa 200 Kilometer, zwischen den Stationen Mogdy (nahe Entstehung des Flusses aus Ajakit und Suluk) und Postyschewo (bei Berjosowy) die Trasse des Ostabschnittes der Baikal-Amur-Magistrale (BAM). Dabei wird der Fluss viermal überquert; drei der Brücken sind fast 500 Meter lang.

Der Amgun gefriert von Ende Oktober bis Anfang Mai. Die unteren 300 Kilometer ab der Mündung sind schiffbar, werden jedoch für die reguläre Binnenschiffahrt nicht genutzt. Der Fluss ist fischreich (Hundslachs, Buckellachs, Stör, Lederkarpfen u. a.).

Quellen