Mike Skinner (Musiker) und Am Hof: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Bild:Am hof 1865.jpg|thumb|right|360px|Am Hof (1865) mit Zeughaus (links), Mariensäule, "Haus zur goldenen Kugel", [[Collaltopalais]] und [[Kirche am Hof]] (rechts)]] |
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{{Dieser Artikel|erläutert das englische Musikprojekt '''The Streets''', für die amerikanische Rockband siehe [[Streets]].}} |
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'''Am Hof''' ist ist einer der historisch bedeutendsten [[Platz (Städtebau)|Plätze]] der [[Innere Stadt (Wien)|Wiener Innenstadt]]. Er befindet sich zwischen Bognergasse, Naglergasse, Heidenschuß, Färbergasse, [[Judenplatz]] und Schulhof im ältesten Kern der Stadt in unmittelbarer Nachbarschaft der mittelalterlichen [[Ghetto]]s. |
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[[Bild:TheStreets.jpg|thumb|Mike Skinner bei einem Konzert]] |
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==Geschichte== |
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'''Mike Skinner''' (* [[27. November]] [[1978]] in [[London]], [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]]), auch bekannt unter seinem Projektnamen '''The Streets''', ist ein britischer [[Rap]]per und Musiker. Er führt auch musikalische Nebenprojekte unter den Aliassen '''Grafiti''' und '''The Beats''' durch, wobei letzteres auch der Name seines eigenen [[Plattenlabel]]s ist. |
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Der Platz Am Hof war bereits Teil des römischen Heerlagers [[Vindobona]] und war im [[Frühmittelalter]] unbesiedelt. |
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Zwischen 1155 und etwa 1280 lag hier der Hof der [[Babenberger]], den sich [[Heinrich II. (Österreich)|Heinrich Jasomirgott]] 1155/56 als Residenz erbaute, ein Häuserkomplex um einen freien Platz, also ein Hof, mit dem Wohnhaus des Herzogs als Mittelpunkt. Gegen Nordwesten und Südwesten lehnte sich der "Hof" an den Mauerzug des Römerkastells an, stadteinwärts war er durch Tore gegen die bürgerliche Altstadt und die [[Judenplatz|Judenstadt]] abgegrenzt. Hier empfingen Heinrich Jasomirgott und seine Gemahlin [[Theodora Komnena|Theodora]] 1165 [[Friedrich I. (HRR)|Kaiser Friedrich Barbarossa]], der sich auf dem dritten [[Kreuzzug]] ins Heilige Land befand. |
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Für den Künstlernamen „The Streets“ entschloss sich Mike Skinner, weil er großen Wert darauf legt, authentische Musik zu machen mit Texten, die alltägliche Lebensumstände reflektieren, eben ''music from the streets'' („Musik von der Straße“). |
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Unter Heinrichs Sohn [[Leopold V. (Österreich)|Leopold V.]] war der Turnier- und spätere Marktplatz zwischen 1177 und 1194 Schauplatz glänzender Veranstalturigen, bei denen Sänger und Dichter wie [[Reinmar von Hagenau]] und dessen Schüler [[Walther von der Vogelweide]] in [[Minnesang]]-Wettstreiten auftraten. |
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== Leben == |
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Skinner wurde in London geboren und wuchs in [[Birmingham]] auf. Seine Herkunft beschreibt er selbst mit: ''„Barratt-Klasse: vorstädtische Eigenheimsiedlungen, nicht arm, aber auch nicht reich, wirklich langweilig“''. |
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Mit der Übersiedlung der Landesfürsten in den Schweizertrakt der damals noch viel kleineren [[Hofburg]] um 1280 kam die "Babenbergerpfalz" (Am Hof) gegen Ende des 13. Jahrhunderts an die landesfürstliche [[Münzprägeanstalt|Münze]]. Die Häuser Nr. 10 und Nr. 12 wurden dem benachbarten Ghetto um den [[Judenplatz]] einverleibt. Ab 1340 wurden Am Hof Märkte abgehalten. 1365 kam es zur provisorischen Unterbringung der [[Karmeliter]] in der Münzstätte, 1386 zur offiziellen Schenkung durch [[Albrecht III. (Österreich)|Albrecht III.]], wobei der Platz erstmals "Am Hof" genannt wurde. Die Karmeliter errichteten anstelle der romanischen Münzhofkapelle eine dreischiffige gotische Klosterkirche, die sie etwa 1420 fertigstellten. Der gotische Chor ist heute noch von der dahinterliegenden Gasse zu sehen. Die Karmeliter hatten schon das Haus des Juden Muschal besessen, sie erhielten noch weitere Häuser dazu, unter anderem das von Albrecht III. angekaufte Haus des Dichters [[Peter Suchenwirt|Peter Suchenwirth]]. |
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Im Alter von fünf Jahren erwarb er sein erstes [[Keyboard]]. Als Teenager baute er sich in seinem Schlafzimmer ein kleines Aufnahmestudio auf. Zusammen mit einer Reihe anderer Rapper aus dem Birminghamer Stadtteil [[West Heath]] begann Skinner, [[Hip Hop (Musik)|Hip-Hop]]- und [[UK Garage |Garage]]-Stücke zu komponieren. |
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Der Platz war von der nahe gelegenen [[Freyung (Wien)|Freyung]] ursprünglich durch Häuser getrennt, die nur eine schmale Verbindungsgasse freiließen und 1846 demoliert wurden. Schon ab dem 14. Jahrhundert wurde er als [[Markt]] genutzt, später auch als [[Richtplatz]]. 1463 wurde hier der Bürgermeister Wolfgang Holzer auf Befehl [[Albrecht VI. (Österreich)|Albrechts Vl.]] hingerichtet. 1515 fand die habsburgisch-jagellonische Doppelhochzeit unter Kaiser [[Maximilian I.]] hier statt. Im 16. und 17. Jahrhundert hieß der Platz auch Krebsmarkt, da hier Seefische und Krebse angeboten wurden. Im 18. Jahrhundert wurde am Markt nur noch Gemüse und Obst verkauft. |
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== Karriere == |
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[[Bild:Latour_Laterne1848.jpg|thumb|left|360px|Die Leiche des [[Lynchen|gelynchten]] Kriegsministers [[Theodor Baillet von Latour|Graf Latour]] wird am 6. Oktober 1848 an eine Laterne gehängt]] |
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=== Beginn === |
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Ende der [[1990er|90er]] arbeitete Skinner in [[Fast Food|Fast-Food]]-Restaurants, um sich sein eigenes [[Plattenlabel]] aufbauen zu können. Nebenher schickte er [[Demotape]]s an Plattenfirmen. Ende 2000 beschloss das Label [[Locked On]], das zuvor schon mit [[The Artful Dodger]] featuring [[Craig David]] Erfolge gefeiert hatte, Skinners Single ''Has It Come To This'' zu veröffentlichen. |
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Nach der Übergabe von Kirche und Kloster an die [[Jesuiten]] 1554 hieß der Platz "Bei den oberen Jesuiten" und war Schauplatz der [[Jesuitendrama|geistlichen Spiele der Jesuiten]] vor ihrer Kirche. Nach 1773, der Aufhebung des Jesuitenordens, hieß der Platz wieder "Am Hof". Das Klostergebäude der Jesuiten war 1783-1913 Sitz des [[Hofkriegsrat]]es und des Kriegsministeriums. |
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Um seine Karriere besser verfolgen zu können, siedelte Skinner von Birmingham in den [[London]]er Stadtteil [[Brixton]] über. |
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1782 spendete [[Pius VI.]] von der Terrasse der Kirche den Segen [[Urbi et Orbi]]. Am 6. August 1806 verkündete ebenfalls von der [[Loggia]] der Kirche ein kaiserlicher [[Herold]] das Ende des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]], an dessen Spitze die [[Habsburger]] über ein halbes Jahrtausend gestanden hatten und die Niederlegung der Kaiserkrone durch [[Franz II. (HRR)|Franz II.]]: ''"...daß Wir das Band, welches Uns bis itzt an den Staatskörper des deutschen Reichs gebunden hat, als gelöst ansehen".'' |
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=== Durchbruch === |
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Die Single ''Has It Come To This'' bedeutete den Durchbruch von The Streets. Sie erreichte 2001 die Top 20 der britischen Singlecharts. |
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Am 14. März 1848 erfolgte im Zuge der [[1848er-Revolution]] der Sturm auf das Zeughaus, am 6. Oktober wurde der Kriegsminister [[Theodor Baillet von Latour|Theodor Graf Baillet von Latour]] aus dem Gebäude gezerrt, erschlagen und von der Menge in der Mitte des Platzes auf einer Laterne aufgehängt. Der Platz hieß kurzfristig "Volksplatz". |
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Für sein Debutalbum ''Original Pirate Material'' aus dem Jahr 2002 wollte Skinner Garage-Musik weiterentwickeln und die Lebensstile britischer Jugendlicher reflektieren. Es entwickelte sich zu einem gleichermaßen von den Kritikern gelobten wie auch kommerziell erfolgreichen Album. In Großbritannien wurde das Album für den renommierten [[Mercury Music Prize]] nominiert. Das einflussreiche Musikmagazin ''[[New Musical Express|NME]]'' nahm es in die Liste der fünf besten Alben des Jahres 2002 auf. Im gleichen Jahr wurde The Streets bei den [[Brit Award]]s für das beste Album, als bester Urban Act, als bester Nachwuchskünstler und als bester männlicher Künstler nominiert. |
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[[Bild:Radetzky-Denkmal_Am_Hof.jpg|thumb|300px|Marktleben vor dem [[Josef Wenzel Radetzky von Radetz|Radetzky]]-Denkmal Am Hof, um 1890 (Aquarell von Carl Wenzel Zajicek)]] |
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''Original Pirate Material'' erreichte in den britischen Albumcharts Platz 12. Alle drei ausgekoppelten Singles ''Don’t Mug Yourself'', ''Has It Come To This'' und ''Let’s Push Things Forward'' erreichten die Top 40. |
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1842-1918 und 1939-1942 erfreute sich ein [[Christkindlmarkt]] Am Hof großer Beliebtheit. 1973 entstand hier der Wiener [[Flohmarkt]], der 1977 aus Platzgründen auf den [[Wiener Naschmarkt|Naschmarkt]] umgesiedelt wurde. Heute findet wieder jährlich ein Christkindlmarkt statt. |
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Der Erfolg in seinem Heimatland verhalf Skinner Ende 2002 zu einer Veröffentlichung seines Albums in den [[USA]] durch die Plattenfirma [[Atlantic Records|Vice/Atlantic]]. Auch dort wurde es von den Kritikern gelobt. Die Musikmagazine und Zeitungen ''[[Rolling Stone]]'', ''[[Spin Magazine]]'', ''[[The New York Times]]'', ''[[Blender (Magazin)|Blender]]'', ''[[USA Today]]'' und die ''[[Los Angeles Times]]'' bezeichneten ''Original Pirate Material'' als eines der Alben des Jahres. In den ''Electronic Charts'' des [[Billboard (Magazin)|Billboard]]-Magazins stieg das Album Anfang 2003 bis auf Platz 2 und erreichte in den Independent- und den Heatseeker-Charts jeweils die Top 20. |
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1892 wurde vor dem Gebäude des Kriegsministeriums das Reiterstandbild Feldmarschall [[Josef Wenzel Radetzky von Radetz|Radetzkys]] von [[Caspar von Zumbusch]] enthüllt, das 1912 vor das neu erbaute Gebäude des [[Kriegsministerium (Wien)|Kriegsministeriums]] am [[Wiener Ringstraße|Stubenring]] transferiert wurde. Anstelle des Hofkriegsratsgebäudes trat 1915 die Zentrale der [[Länderbank]]. |
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Neben seinem Musikprojekt The Streets sorgte Skinner auch unter seinen Aliassen ''Grafiti'' (mit der Single ''What Is The Problem?'') und ''The Beats'' (mit der Single ''The Cigarette Beat'') für Aufsehen. |
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In [[Carol Reed]]s Film "[[Der dritte Mann]]" (gedreht 1948) kommt der Platz am Hof prominent vor, auf ihm steht die [[Litfaßsäule]], durch die man in die Unterwelt des Wiener [[Wiener Kanalisation|Kanalisationssystems]] gelangt. |
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Im Mai 2004 erschien das zweite Album von The Streets. ''A Grand Don’t Come For Free'' ist ein [[Konzeptalbum]] und erzählt vom Verlust von 1.000 [[Pfund Sterling]] und seinen Versuchen, das Geld wiederzufinden, aber auch von den Höhen und Tiefen einer Beziehung. Das Album erreichte im Juli 2004 Platz 1 der britischen Albumcharts. |
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1962/63 wurden im Zuge von Grabungen für eine [[Tiefgarage]] unter dem Platz Am Hof Reste der römischen Siedlung gefunden. Im Keller der heutigen Feuerwehrzentrale ist in originaler Lage ein Stück des Lagerhauptkanals zu besichtigen, der die Abwässer aus dem südlichen Lager aufnahm und sie in den [[Tiefer Graben|Tiefen Graben]] zum Ottakringerbach führte. |
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Die erste ausgekoppelte Single ''Fit But You Know It'' stieg in den britischen Singlecharts auf Platz 4 ein und wurde zu seiner bis dahin erfolgreichsten Single. Diesen Erfolg konnte er mit der Single ''Dry Your Eyes'' noch steigern. Sie erreichte am 31. Juli 2004 [[Liste der Nummer-Eins-Hits in Großbritannien (2004)|Platz 1]] der britischen Charts. Es folgte ''Blinded by the Lights'' im September 2004. |
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Papst [[Johannes Paul II.]] tat es seinem Vorgänger nach und spendete 1983 anläßlich seines Wien-Besuches von der Loggia aus ebenfalls den Ostersegen. |
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Am 7. April 2006 erschien das dritte und derzeit aktuelle Album ''The Hardest Way To Make An Easy Living''. Die erste Single-Auskopplung daraus heißt ''When You Wasn’t Famous''. Als zweite Single-Auskopplung erschien ''Never went to Church''. |
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Am 21.6.2007 beschädigte, in Folge eines starken Sturmes, ein Kran, der zur Renovierung aufgestallt war, das Dach und mehrere historische Figuren der Hauptfeuerwache. Der Kranführer starb.<ref name="ORF">http://oesterreich.orf.at/stories/201720/</ref>. |
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Am 25. Juli 2006 übertraf Mike Skinner den Rekord des längsten Musikvideos der Welt. Das 20 Minuten lange Video, produziert für den 25. Geburtstag von MTV, ist zwei Minuten länger als der bisherige Spitzenreiter, ''Thriller'' von [[Michael Jackson]]. Das Video stellt das Lied ''Delude in my Mind'' vor und wird voraussichtlich als Doppelsingle mit ''Prangin Out'', zur Unterstützung der ''Staying Alive Foundation'', einer HIV/AIDS-Stiftung, veröffentlicht. Das Musikvideo wurde am 1. August auf ''[[MTV Overdrive]]'' präsentiert<ref>MTV News: ''[http://www.mtv.co.uk/channel/mtvuk/news/the_world_s_longest_music_video_0 MTV teams up with Mike Skinner to produce the world’s longest music video, for charity…]'' (englisch)</ref>. |
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Am 7.9.2007 feierte Papst [[Benedikt XVI.]] mit rund 7.000 Menschen bei strömendem Regen als ersten großen Programmpunkt seiner Österrichreise einen Stationsgottesdienst. Nach sechs Minuten fielen das Mikrofon des Papstes sowie die Videowalls aus, und die Feier musste abgebrochen werden. |
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== Diskografie == |
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== Kirche am Hof == |
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! rowspan="2"| Jahr |
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! rowspan="2"| Titel |
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! rowspan="2"| Anmerkungen |
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! [[Media Control|DE]] |
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! [[Österreich|AT]] |
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! [[Schweiz|CH]] |
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! [[Vereinigtes Königreich|UK]] |
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! [[Billboard (Magazin)|US]] |
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! [[Frankreich|FR]] |
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! [[Australien|AUS]] |
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! [[Irland|IRE]] |
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! [[Dänemark|DEN]] |
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! [[Belgien|BEL]] |
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! [[Schweden|SWE]] |
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! [[Neuseeland|NZ]] |
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|2002 |
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|'''Original Pirate Material''' |
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|<small>Erstveröffentlichung: 25. Mai 2002</small><br /><small>Weltweite Verkäufe: >300.000</small> |
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|2004 |
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|'''A Grand Don’t Come for Free''' |
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| 24 |
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| '''1''' |
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|<small>Erstveröffentlichung: 18. Mai 2004</small><br /><small>Weltweite Verkäufe: >900.000</small> |
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|2006 |
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|'''The Hardest Way to Make an Easy Living''' |
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| '''1''' |
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| 9 |
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| 19 |
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| 19 |
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| 21 |
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|<small>Erstveröffentlichung: 7. April 2006</small><br /><small>Weltweite Verkäufe: >150.000</small> |
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Das bemerkenswerteste Gebäude ist die [[Kirche am Hof (Wien)|Kirche am Hof]], ''zu den neun Chören der Engel'', eine [[gotik|gotische]] Kirche mit [[barock]]isierter Fassade, von deren Balkon immer wieder wichtige Ereignisse, etwa die Auflösung des [[HRR|Heiligen Römischen Reiches]], verkündet wurden. Während der Reformation verfiel die Kirche. König [[Ferdinand I.]] übergab das Gotteshaus 1554 dem kämpferischen [[Jesuiten]]orden, der drei Jahre vorher nach Wien geholt worden war (''Alte Jesuitenkirche''). |
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=== Singles === |
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! width="25" rowspan="2" | Jahr |
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! width="220" rowspan="2" | Titel |
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! colspan="6" | Chart-Positionen |
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! width="220" rowspan="2" | Anmerkung |
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! DE |
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! AT |
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! UK |
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! AUS |
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! IRE |
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! SWE |
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| 2001 |
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| '''Has It Come to This?'''<br /><small>''Original Pirate Material''</small> |
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| 18 |
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|<small>Erstveröffentlichung: 8. Oktober 2001</small> |
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| 2002 |
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| '''Let’s Push Things Forward''' feat. Kevin Mark Trail<br /><small>''Original Pirate Material''</small> |
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| 30 |
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|<small>Erstveröffentlichung: 15. April 2002</small> |
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| 2002 |
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| '''Weak Become Heroes'''<br /><small>''Original Pirate Material''</small> |
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| 27 |
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|<small>Erstveröffentlichung: 22. Juli 2002</small> |
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| 2002 |
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| '''Don’t Mug Yourself'''<br /><small>''Original Pirate Material''</small> |
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| 21 |
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|<small>Erstveröffentlichung: 21. Oktober 2002</small> |
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| 2003 |
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| '''The Cigarette Beat'''<br /> als ''The Beats'' |
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|<small>Erstveröffentlichung: 1. Januar 2003</small> |
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| 2003 |
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| '''What Is The Problem?'''<br /> als ''Grafiti'' |
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|<small>Erstveröffentlichung: 18. August 2003</small> |
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| 2004 |
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| '''Fit But You Know It'''<br /><small>''A Grand Don’t Come for Free''</small> |
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|<small>Erstveröffentlichung: 17. Mai 2004</small> |
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| 2004 |
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| '''Dry Your Eyes'''<br /><small>''A Grand Don’t Come for Free''</small> |
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| 53 |
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| 5 |
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| '''1''' |
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| 42 |
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| '''1''' |
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| 24 |
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|<small>Erstveröffentlichung: 19. Juli 2004</small> |
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| 2004 |
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| '''Blinded by the Lights'''<br /><small>''A Grand Don’t Come for Free''</small> |
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|<small>Erstveröffentlichung: 27. September 2004</small> |
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| 2004 |
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| '''Could Well Be In'''<br /><small>''A Grand Don’t Come for Free''</small> |
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|<small>Erstveröffentlichung: 29. November 2004</small> |
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| 2006 |
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| '''When You Wasn’t Famous'''<br /><small>''The Hardest Way To Make An Easy Living''</small> |
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| 74 |
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| 67 |
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|<small>Erstveröffentlichung: 30. März 2006</small> |
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| 2006 |
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| '''Never Went to Church'''<br /><small>''The Hardest Way To Make An Easy Living''</small> |
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| 20 |
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|<small>Erstveröffentlichung: 5. Juni 2006</small> |
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| 2006 |
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| '''Pranging Out''' (angekündigt<ref>MTV News: ''[http://www.mtv.de/news/news.php?id=23138 Mike und Pete im Duett]'', 10. August 2006</ref>)<br /><small>''The Hardest Way To Make An Easy Living''</small> |
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| 25 |
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|<small>Erstveröffentlichung: 25. September 2006</small> |
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1607 brannte die Kirche ab. Bei der Renovierung wurde dem gotischen Gebäude eine barocke Hülle gegeben. 1662 wurde im Auftrag der Witwe Kaiser [[Ferdinand III.|Ferdinands III.]] die monumentale Westfassade errichtet, die mit ihrer vorgezogenen Eingangshalle, den Seitenflügeln und der breit gespannten [[Altane]] ([[Loggia]]) in dem Gebäude eher einen Palast als eine Kirche vermuten lassen. |
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== Weblinks == |
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* [http://www.the-streets.de/ Offizielle deutsche Website] |
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* [http://www.the-streets.co.uk/ Offizielle internationale Website] (englisch) |
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* {{musicbrainz künstler|name=The Streets|id=6f607087-9c46-4bb2-a884-e4efc764554c}} |
|||
* [http://www.laut.de/wortlaut/artists/s/streets/ The Streets] bei [[laut.de]] |
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* [http://www.allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=B4djn7ip3g75r The Streets] im [[All Music Guide]] (englisch) |
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* {{Discogs|Streets,+The|The Streets}} |
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* {{MusicMoz|Bands_and_Artists/S/Streets,_The/|The Streets}} |
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Die Kirche beherbergt heute die Glaubensgemeinschaft der [[Kroate]]n in Wien. |
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== Quellen == |
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==Mariensäule== |
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[[Bild:Am Hof.jpg|thumb|280px|Mariensäule, Feuerwehrzentrale und Zeughaus]] |
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Seit Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-48) akzentuiert die Mariensäule die Mitte des Platzes. Die Bronzefigur der Maria Immaculata erhebt sich über einem quadratischen Sockel, an dessen Enden vier gewappnete Putti siegreich gegen den Drachen (Hunger), den Löwen (Krieg), die Schlange (Unglauben) und den Basilisken (Pest) fechten. 1645 zur Erinnerung an die Schwedengefahr von Kaiser Ferdinand III. gestiftet, wurde sie 1667 von C. M. Carlone und Carlo Canevale geschaffen, nachdem eine frühere Säule abgetragen worden war. Für beide war das Vorbild der Münchner Mariensäule von 1638 prägend. |
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Ihre Aufstellung wurde [[1646]] von [[Ferdinand III. (HRR)|Kaiser Ferdinand III.]] gelobt, nachdem die Schweden auf eine Belagerung Wiens verzichtet hatten und nach einigen Vorhutgefechten nach Norden abgezogen waren. Die ursprüngliche Säule aus Marmor mit einer Marienfigur auf der Säule und vier gegen Drachen kämpfende Engel auf dem Sockel wurde noch im selben Jahr von [[Johann Jakob Pock]] ausgeführt. [[1667]] wurde sie nach [[Burg Wernstein|Schloss Wernstein]] ([[Oberösterreich]]) gebracht und durch eine Bronzekopie ersetzt. |
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==Zeughaus== |
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[[Bild:Am Hof Zeughaus 1737.jpg|thumb|left|290px|Das Bürgerliche Zeughaus 1737]] |
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Das [[Bürgerliches Zeughaus|Bürgerliche Zeughaus]] (Nr. 10) wurde von der Stadt Wien auf dem Areal des ehemaligen jüdischen Fleischhofs erbaut, um hier einen städtischen Waffenvorrat für die Verteidigung Wiens anzulegen und wurde ab 1562 verwendet. Um 1676 wurde es um ein Nachbarhaus erweitert. |
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1731/1732 wurde die Hauptfassade durch Anton Ospel mit einem Dreiecksgiebel mit Wappen und Trophäen und einer hohen Attika darüber umgestaltet, die spanischen und französischen Vorbildern folgten. Mattielli schuf Allegorien der Beharrlichkeit und Stärke, die eine Weltkugel tragen. |
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1809 plünderten die Franzosen die Waffenvorräte und 1848 hatte die Nationalgarde hier ihr Hauptquartier. Der Gebäudekomplex steht heute der [[Berufsfeuerwehr Wien|Wiener Berufsfeuerwehr]] zur Verfügung. |
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== Collaltopalais== |
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[[Bild:Palais Collalto Vienna Sept. 2006.jpg|thumb|160px|Das [[Palais Collalto]]]] |
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Das [[Collaltopalais]] (Nr. 13) wurde um 1671 erbaut, die Hauptfassade wurde zwischen 1715 und 1725 erneuert, wobei der Dreieckgiebel der Fassade abgetragen wurde. Das Palais entstand aus mehreren kleinen Häusern und wurde mit dem [[Altane]] der daneben liegenden Kirche verbunden, wodurch ein Durchgang vom Platz Am Hof zum Schulhof entstand. Vor der Erbauung der kleinen Häuser befanden sich hier der Judengarten, der speziell für die Benutzung durch die Juden des [[Ghetto]]s am benachbarten [[Judenplatz]] angelegt wurde, und später das Haus des Dr. Schrans, das [[Ferdinand I. (Österreich)|Ferdinand I.]] für Zwecke der adeligen Landschaftsschule ankaufte, deren Leitung 1560 dem [[Jesuiten|Jesuitenorden]] übertragen wurde. 1611 kauften die [[Stände]] das Haus und schenkten es dem damaligen [[Palatin]] von Ungarn, dem Grafen Thurzo; 1671 wurde es dem Grafen Collalto (gest. 1696) übergeben. Im Oktober 1762 trat bei ihm der damals siebenjährige [[Wolfgang Amadeus Mozart]] erstmals vor die Öffentlichkeit, seit 1956 gibt es am Haus eine Gedenktafel. |
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==Weitere Gebäude== |
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*Die [[Bank Austria-Creditanstalt]] (Nr. 2) war ursprünglich der Hauptsitz der [[Länderbank]] und einer der ersten [[Klassizismus|klassizistisch]] verkleideten [[Stahlbeton|Stahlbetonbauten]] in Wien, erbaut 1913-15 von [[Ernst Gotthilf]] und [[Alexander Neumann]] weist eine bemerkenswerte Kassenhalle und Direktionsetage auf. An der Fassade befinden sich Reliefs von [[Johannes Gutenberg|Gutenberg]], [[Christoph Columbus|Columbus]], [[Alessandro Volta]] und [[Joseph Ressel]] sowie eine Gedenktafel für [[Henri Dunant]]. Adaption 1995/97 durch [[Hermann Czech]]. |
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*Die Österreichische Kontrollbank (Nr. 3-4) wurde 1912-15 von den [[Otto Wagner]]-Schülern [[Otto Schönthal]], [[Emil Hoppe]] und [[Marcel Kammerer]] erbaut. Im [[Ständestaat]] war hier der Sitz der [[Vaterländische Front|Vaterländischen Front]], 1938 des [[Gauleiter]]s von Wien, seit 1946 ist es Sitz der Kontrollbank. An dieser Stelle befand sich von 1630 bis 1913 die apostolische [[Nuntiatur]], in der von 1668 bis 1671 Antonio Pignatelli wirkte, der spätere Papst [[Innozenz XII.]] |
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*Das Haus "Zum Hahnenbeiss" (Nr. 5) ist ein [[Klassizismus|spätklassizistisches]] Wohnhaus, das 1818-20 anstelle des "Käsehauses" erbaut wurde, das ab 1683 die erste Käsehandlung Wiens beherbergte und in dem sich auch die Ausgabestelle für Öl für die 1637 eingeführte abendliche [[Straßenbeleuchtung]] befand. |
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*Bürogebäude (Nr. 6), erbaut 1953/54 von Carl Appel |
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[[Bild:Das Kugelhaus am Hof.jpg|thumb|220px|Das Haus "Zur goldenen Kugel" am Hof Mitte des 19. Jahrhunderts]] |
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*Das Märkleinsche Haus (Nr. 7) ist ein [[Barock|hochbarockes]] Bürgerhaus, das 1927-30 nach Entwürfen von [[Johann Lucas von Hildebrandt]] erbaut wurde. Das Haus gehört zur [[Berufsfeuerwehr Wien|Wiener Berufsfeuerwehr]] und beherbergt das Wiener Feuerwehrmuseum. Im Haus, das vorher an diesesr Stelle stand, starb 1683 während der [[Zweite Wiener Türkenbelagerung|zweiten Türkenbelagerung]] der Wiener Bürgermeister [[Johann Andreas von Liebenberg|Liebenberg]], woran ein Relief an der Fassade erinnert. |
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*Schmales Haus (Nr. 8) Bedeutendes [[Renaissance]]-Bürgerhaus, vor 1566 erbaut, Sterbehaus des Bürgermeisters [[Jakob Daniel Tepser]]. |
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*Wiener Feuerwehr (Nr. 9). 1686 wurde hier die Wiener Feuerwehr gegründet, eine der ältesten Berufsfeuerwehren der Welt. Ehemaliges Unterkammeramtsgebäude, an seiner Stelle stand der Wasserstadel, in dem die Wasservorräte zum Feuerlöschen gespeichert wurden. Unter dem Haus befinden sich die römischen Ausgrabungen der Siedlung [[Vindobona]]. |
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*Das späthistoristische Wohnhaus (Nr. 11) trägt eine vergoldete Türkenkugel aus der [[Zweite Wiener Türkenbelagerung|zweiten Türkenbelagerung]] am Portal und wurde 1882/83 erbaut, die Fassade 1933 von [[Otto Schönthal]] und [[Emil Hoppe]] umgestaltet. Hier befand sich das "Haus zur goldenen Kugel", das ein bekanntes Gasthaus, später ein beliebtes Marktlokal beherbergte. Daneben stand der Ledererhof, der aus dem Haus "zu den fünf Kronen" und vier kleineren Nachbarhäusern hervorgegangen war und seinen Namen nach der [[Lederer|Lederer-Innung]] trug, die sich wie auch die [[Färber]] ihr [[Zunft|Zunfthaus]] in der Nähe des Tiefen Grabens bauten, da ihr Beruf an die Nähe des Wassers gebunden war. |
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*Das Urbanihaus (Nr 12) wurde 1630/39 auf einer Parzelle erbaut, die bis 1421 Teil des [[Judenplatz|jüdischen Ghettos]] war. Mit einem spätmittelalterlichen Keller und Fundamentresten der Vorgängerbauten ist es eines der bemerkenswertesten Bauten im Ensemble des Platz Am Hof. Im Inneren befindet sich eine romantisierende Taverne aus dem jahr 1906 mit Tierfiguren nach Entwürfen von [[Fritz von Herzmanovsky-Orlando]]. |
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==Quellen== |
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== Weblinks == |
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[[Kategorie:Rapper (Vereinigtes Königreich)|Skinner, Mike]] |
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[[Kategorie:Brite|Skinner, Mike]] |
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* [http://www.planet-vienna.com/spots/AmHof/am_hof.htm Am Hof bei www.planet-vienna.com] |
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[[Kategorie:Geboren 1978|Skinner, Mike]] |
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[[Kategorie:Mann|Skinner, Mike]] |
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{{Personendaten| |
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NAME=Skinner, Mike |
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|ALTERNATIVNAMEN=Streets, The; Grafiti; Beats, The |
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|KURZBESCHREIBUNG=britischer [[Rap]]per und Musiker |
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|GEBURTSDATUM=[[27. November]] [[1978]] |
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|GEBURTSORT=[[London]], [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] |
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[[Kategorie:Platz in Wien]] |
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Version vom 8. September 2007, 23:19 Uhr

Am Hof ist ist einer der historisch bedeutendsten Plätze der Wiener Innenstadt. Er befindet sich zwischen Bognergasse, Naglergasse, Heidenschuß, Färbergasse, Judenplatz und Schulhof im ältesten Kern der Stadt in unmittelbarer Nachbarschaft der mittelalterlichen Ghettos.
Geschichte
Der Platz Am Hof war bereits Teil des römischen Heerlagers Vindobona und war im Frühmittelalter unbesiedelt.
Zwischen 1155 und etwa 1280 lag hier der Hof der Babenberger, den sich Heinrich Jasomirgott 1155/56 als Residenz erbaute, ein Häuserkomplex um einen freien Platz, also ein Hof, mit dem Wohnhaus des Herzogs als Mittelpunkt. Gegen Nordwesten und Südwesten lehnte sich der "Hof" an den Mauerzug des Römerkastells an, stadteinwärts war er durch Tore gegen die bürgerliche Altstadt und die Judenstadt abgegrenzt. Hier empfingen Heinrich Jasomirgott und seine Gemahlin Theodora 1165 Kaiser Friedrich Barbarossa, der sich auf dem dritten Kreuzzug ins Heilige Land befand.
Unter Heinrichs Sohn Leopold V. war der Turnier- und spätere Marktplatz zwischen 1177 und 1194 Schauplatz glänzender Veranstalturigen, bei denen Sänger und Dichter wie Reinmar von Hagenau und dessen Schüler Walther von der Vogelweide in Minnesang-Wettstreiten auftraten.
Mit der Übersiedlung der Landesfürsten in den Schweizertrakt der damals noch viel kleineren Hofburg um 1280 kam die "Babenbergerpfalz" (Am Hof) gegen Ende des 13. Jahrhunderts an die landesfürstliche Münze. Die Häuser Nr. 10 und Nr. 12 wurden dem benachbarten Ghetto um den Judenplatz einverleibt. Ab 1340 wurden Am Hof Märkte abgehalten. 1365 kam es zur provisorischen Unterbringung der Karmeliter in der Münzstätte, 1386 zur offiziellen Schenkung durch Albrecht III., wobei der Platz erstmals "Am Hof" genannt wurde. Die Karmeliter errichteten anstelle der romanischen Münzhofkapelle eine dreischiffige gotische Klosterkirche, die sie etwa 1420 fertigstellten. Der gotische Chor ist heute noch von der dahinterliegenden Gasse zu sehen. Die Karmeliter hatten schon das Haus des Juden Muschal besessen, sie erhielten noch weitere Häuser dazu, unter anderem das von Albrecht III. angekaufte Haus des Dichters Peter Suchenwirth.
Der Platz war von der nahe gelegenen Freyung ursprünglich durch Häuser getrennt, die nur eine schmale Verbindungsgasse freiließen und 1846 demoliert wurden. Schon ab dem 14. Jahrhundert wurde er als Markt genutzt, später auch als Richtplatz. 1463 wurde hier der Bürgermeister Wolfgang Holzer auf Befehl Albrechts Vl. hingerichtet. 1515 fand die habsburgisch-jagellonische Doppelhochzeit unter Kaiser Maximilian I. hier statt. Im 16. und 17. Jahrhundert hieß der Platz auch Krebsmarkt, da hier Seefische und Krebse angeboten wurden. Im 18. Jahrhundert wurde am Markt nur noch Gemüse und Obst verkauft.

Nach der Übergabe von Kirche und Kloster an die Jesuiten 1554 hieß der Platz "Bei den oberen Jesuiten" und war Schauplatz der geistlichen Spiele der Jesuiten vor ihrer Kirche. Nach 1773, der Aufhebung des Jesuitenordens, hieß der Platz wieder "Am Hof". Das Klostergebäude der Jesuiten war 1783-1913 Sitz des Hofkriegsrates und des Kriegsministeriums.
1782 spendete Pius VI. von der Terrasse der Kirche den Segen Urbi et Orbi. Am 6. August 1806 verkündete ebenfalls von der Loggia der Kirche ein kaiserlicher Herold das Ende des Heiligen Römischen Reiches, an dessen Spitze die Habsburger über ein halbes Jahrtausend gestanden hatten und die Niederlegung der Kaiserkrone durch Franz II.: "...daß Wir das Band, welches Uns bis itzt an den Staatskörper des deutschen Reichs gebunden hat, als gelöst ansehen".
Am 14. März 1848 erfolgte im Zuge der 1848er-Revolution der Sturm auf das Zeughaus, am 6. Oktober wurde der Kriegsminister Theodor Graf Baillet von Latour aus dem Gebäude gezerrt, erschlagen und von der Menge in der Mitte des Platzes auf einer Laterne aufgehängt. Der Platz hieß kurzfristig "Volksplatz".
1842-1918 und 1939-1942 erfreute sich ein Christkindlmarkt Am Hof großer Beliebtheit. 1973 entstand hier der Wiener Flohmarkt, der 1977 aus Platzgründen auf den Naschmarkt umgesiedelt wurde. Heute findet wieder jährlich ein Christkindlmarkt statt.
1892 wurde vor dem Gebäude des Kriegsministeriums das Reiterstandbild Feldmarschall Radetzkys von Caspar von Zumbusch enthüllt, das 1912 vor das neu erbaute Gebäude des Kriegsministeriums am Stubenring transferiert wurde. Anstelle des Hofkriegsratsgebäudes trat 1915 die Zentrale der Länderbank.
In Carol Reeds Film "Der dritte Mann" (gedreht 1948) kommt der Platz am Hof prominent vor, auf ihm steht die Litfaßsäule, durch die man in die Unterwelt des Wiener Kanalisationssystems gelangt.
1962/63 wurden im Zuge von Grabungen für eine Tiefgarage unter dem Platz Am Hof Reste der römischen Siedlung gefunden. Im Keller der heutigen Feuerwehrzentrale ist in originaler Lage ein Stück des Lagerhauptkanals zu besichtigen, der die Abwässer aus dem südlichen Lager aufnahm und sie in den Tiefen Graben zum Ottakringerbach führte.
Papst Johannes Paul II. tat es seinem Vorgänger nach und spendete 1983 anläßlich seines Wien-Besuches von der Loggia aus ebenfalls den Ostersegen.
Am 21.6.2007 beschädigte, in Folge eines starken Sturmes, ein Kran, der zur Renovierung aufgestallt war, das Dach und mehrere historische Figuren der Hauptfeuerwache. Der Kranführer starb.[1].
Am 7.9.2007 feierte Papst Benedikt XVI. mit rund 7.000 Menschen bei strömendem Regen als ersten großen Programmpunkt seiner Österrichreise einen Stationsgottesdienst. Nach sechs Minuten fielen das Mikrofon des Papstes sowie die Videowalls aus, und die Feier musste abgebrochen werden.
Kirche am Hof
Das bemerkenswerteste Gebäude ist die Kirche am Hof, zu den neun Chören der Engel, eine gotische Kirche mit barockisierter Fassade, von deren Balkon immer wieder wichtige Ereignisse, etwa die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches, verkündet wurden. Während der Reformation verfiel die Kirche. König Ferdinand I. übergab das Gotteshaus 1554 dem kämpferischen Jesuitenorden, der drei Jahre vorher nach Wien geholt worden war (Alte Jesuitenkirche).
1607 brannte die Kirche ab. Bei der Renovierung wurde dem gotischen Gebäude eine barocke Hülle gegeben. 1662 wurde im Auftrag der Witwe Kaiser Ferdinands III. die monumentale Westfassade errichtet, die mit ihrer vorgezogenen Eingangshalle, den Seitenflügeln und der breit gespannten Altane (Loggia) in dem Gebäude eher einen Palast als eine Kirche vermuten lassen.
Die Kirche beherbergt heute die Glaubensgemeinschaft der Kroaten in Wien.
Mariensäule

Seit Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-48) akzentuiert die Mariensäule die Mitte des Platzes. Die Bronzefigur der Maria Immaculata erhebt sich über einem quadratischen Sockel, an dessen Enden vier gewappnete Putti siegreich gegen den Drachen (Hunger), den Löwen (Krieg), die Schlange (Unglauben) und den Basilisken (Pest) fechten. 1645 zur Erinnerung an die Schwedengefahr von Kaiser Ferdinand III. gestiftet, wurde sie 1667 von C. M. Carlone und Carlo Canevale geschaffen, nachdem eine frühere Säule abgetragen worden war. Für beide war das Vorbild der Münchner Mariensäule von 1638 prägend.
Ihre Aufstellung wurde 1646 von Kaiser Ferdinand III. gelobt, nachdem die Schweden auf eine Belagerung Wiens verzichtet hatten und nach einigen Vorhutgefechten nach Norden abgezogen waren. Die ursprüngliche Säule aus Marmor mit einer Marienfigur auf der Säule und vier gegen Drachen kämpfende Engel auf dem Sockel wurde noch im selben Jahr von Johann Jakob Pock ausgeführt. 1667 wurde sie nach Schloss Wernstein (Oberösterreich) gebracht und durch eine Bronzekopie ersetzt.
Zeughaus

Das Bürgerliche Zeughaus (Nr. 10) wurde von der Stadt Wien auf dem Areal des ehemaligen jüdischen Fleischhofs erbaut, um hier einen städtischen Waffenvorrat für die Verteidigung Wiens anzulegen und wurde ab 1562 verwendet. Um 1676 wurde es um ein Nachbarhaus erweitert.
1731/1732 wurde die Hauptfassade durch Anton Ospel mit einem Dreiecksgiebel mit Wappen und Trophäen und einer hohen Attika darüber umgestaltet, die spanischen und französischen Vorbildern folgten. Mattielli schuf Allegorien der Beharrlichkeit und Stärke, die eine Weltkugel tragen.
1809 plünderten die Franzosen die Waffenvorräte und 1848 hatte die Nationalgarde hier ihr Hauptquartier. Der Gebäudekomplex steht heute der Wiener Berufsfeuerwehr zur Verfügung.
Collaltopalais

Das Collaltopalais (Nr. 13) wurde um 1671 erbaut, die Hauptfassade wurde zwischen 1715 und 1725 erneuert, wobei der Dreieckgiebel der Fassade abgetragen wurde. Das Palais entstand aus mehreren kleinen Häusern und wurde mit dem Altane der daneben liegenden Kirche verbunden, wodurch ein Durchgang vom Platz Am Hof zum Schulhof entstand. Vor der Erbauung der kleinen Häuser befanden sich hier der Judengarten, der speziell für die Benutzung durch die Juden des Ghettos am benachbarten Judenplatz angelegt wurde, und später das Haus des Dr. Schrans, das Ferdinand I. für Zwecke der adeligen Landschaftsschule ankaufte, deren Leitung 1560 dem Jesuitenorden übertragen wurde. 1611 kauften die Stände das Haus und schenkten es dem damaligen Palatin von Ungarn, dem Grafen Thurzo; 1671 wurde es dem Grafen Collalto (gest. 1696) übergeben. Im Oktober 1762 trat bei ihm der damals siebenjährige Wolfgang Amadeus Mozart erstmals vor die Öffentlichkeit, seit 1956 gibt es am Haus eine Gedenktafel.
Weitere Gebäude
- Die Bank Austria-Creditanstalt (Nr. 2) war ursprünglich der Hauptsitz der Länderbank und einer der ersten klassizistisch verkleideten Stahlbetonbauten in Wien, erbaut 1913-15 von Ernst Gotthilf und Alexander Neumann weist eine bemerkenswerte Kassenhalle und Direktionsetage auf. An der Fassade befinden sich Reliefs von Gutenberg, Columbus, Alessandro Volta und Joseph Ressel sowie eine Gedenktafel für Henri Dunant. Adaption 1995/97 durch Hermann Czech.
- Die Österreichische Kontrollbank (Nr. 3-4) wurde 1912-15 von den Otto Wagner-Schülern Otto Schönthal, Emil Hoppe und Marcel Kammerer erbaut. Im Ständestaat war hier der Sitz der Vaterländischen Front, 1938 des Gauleiters von Wien, seit 1946 ist es Sitz der Kontrollbank. An dieser Stelle befand sich von 1630 bis 1913 die apostolische Nuntiatur, in der von 1668 bis 1671 Antonio Pignatelli wirkte, der spätere Papst Innozenz XII.
- Das Haus "Zum Hahnenbeiss" (Nr. 5) ist ein spätklassizistisches Wohnhaus, das 1818-20 anstelle des "Käsehauses" erbaut wurde, das ab 1683 die erste Käsehandlung Wiens beherbergte und in dem sich auch die Ausgabestelle für Öl für die 1637 eingeführte abendliche Straßenbeleuchtung befand.
- Bürogebäude (Nr. 6), erbaut 1953/54 von Carl Appel

- Das Märkleinsche Haus (Nr. 7) ist ein hochbarockes Bürgerhaus, das 1927-30 nach Entwürfen von Johann Lucas von Hildebrandt erbaut wurde. Das Haus gehört zur Wiener Berufsfeuerwehr und beherbergt das Wiener Feuerwehrmuseum. Im Haus, das vorher an diesesr Stelle stand, starb 1683 während der zweiten Türkenbelagerung der Wiener Bürgermeister Liebenberg, woran ein Relief an der Fassade erinnert.
- Schmales Haus (Nr. 8) Bedeutendes Renaissance-Bürgerhaus, vor 1566 erbaut, Sterbehaus des Bürgermeisters Jakob Daniel Tepser.
- Wiener Feuerwehr (Nr. 9). 1686 wurde hier die Wiener Feuerwehr gegründet, eine der ältesten Berufsfeuerwehren der Welt. Ehemaliges Unterkammeramtsgebäude, an seiner Stelle stand der Wasserstadel, in dem die Wasservorräte zum Feuerlöschen gespeichert wurden. Unter dem Haus befinden sich die römischen Ausgrabungen der Siedlung Vindobona.
- Das späthistoristische Wohnhaus (Nr. 11) trägt eine vergoldete Türkenkugel aus der zweiten Türkenbelagerung am Portal und wurde 1882/83 erbaut, die Fassade 1933 von Otto Schönthal und Emil Hoppe umgestaltet. Hier befand sich das "Haus zur goldenen Kugel", das ein bekanntes Gasthaus, später ein beliebtes Marktlokal beherbergte. Daneben stand der Ledererhof, der aus dem Haus "zu den fünf Kronen" und vier kleineren Nachbarhäusern hervorgegangen war und seinen Namen nach der Lederer-Innung trug, die sich wie auch die Färber ihr Zunfthaus in der Nähe des Tiefen Grabens bauten, da ihr Beruf an die Nähe des Wassers gebunden war.
- Das Urbanihaus (Nr 12) wurde 1630/39 auf einer Parzelle erbaut, die bis 1421 Teil des jüdischen Ghettos war. Mit einem spätmittelalterlichen Keller und Fundamentresten der Vorgängerbauten ist es eines der bemerkenswertesten Bauten im Ensemble des Platz Am Hof. Im Inneren befindet sich eine romantisierende Taverne aus dem jahr 1906 mit Tierfiguren nach Entwürfen von Fritz von Herzmanovsky-Orlando.