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„Debian“ – Versionsunterschied

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Am Debian-Projekt – durch [[Ian Murdock]] am 16. August [[1993]] ins Leben gerufen – arbeiten heute über 1&thinsp;000 Personen mit, die das System zusammenstellen. Es entwickelt eine weit verbreitete, nicht-kommerzielle [[Linux-Distribution]]. Debian ist jedoch einer der wenigen Distributoren, der seine Linux-Distribution ''GNU/Linux'' nennt. Das Debian-Projekt folgt damit der Auffassung der [[Free Software Foundation]], dass das [[Linux]] genannte Betriebssystem eine [[GNU-Varianten|Variante des GNU-Systems]] wäre.<ref>{{cite web
Am Debian-Projekt – durch [[Ian Murdock]] am 16. August [[1993]] ins Leben gerufen – arbeiten heute über 1&thinsp;000 Personen mit, die das System zusammenstellen. Es entwickelt eine weit verbreitete [[Linux-Distribution]]. Debian ist jedoch einer der wenigen Distributoren, der seine Linux-Distribution ''GNU/Linux'' nennt. Das Debian-Projekt folgt damit der Auffassung der [[Free Software Foundation]], dass das [[Linux]] genannte Betriebssystem eine [[GNU-Varianten|Variante des GNU-Systems]] wäre.<ref>{{cite web
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| title =Was ist Debian?
| title =Was ist Debian?

Version vom 8. September 2007, 17:09 Uhr

Debian GNU/Linux
Entwickler Debian-Projekt
Lizenz(en) DFSG-konforme Lizenzen
Erstveröff. 1993
Akt. Version 4.0r1 (17. August 2007)
Abstammung \ GNU/Linux
  \ Debian
Architektur(en) alpha, AMD64, ARM, hppa, i386, IA-64, m68k, MIPS, MIPSel, PowerPC, s390, SPARC
www.debian.org

Debian GNU/Linux [dɛbˈiːən auch ˈdɛbi̯ən] ist ein freies Betriebssystem. Debian GNU/Linux enthält eine große Auswahl an Anwendungsprogrammen und Werkzeugen, zusammen mit Linux als Kernel. Für weitere Distributionen siehe Debian-Distributionen.

Übersicht

Hauptartikel: Debian-Projekt
Am Debian-Projekt – durch Ian Murdock am 16. August 1993 ins Leben gerufen – arbeiten heute über 1 000 Personen mit, die das System zusammenstellen. Es entwickelt eine weit verbreitete Linux-Distribution. Debian ist jedoch einer der wenigen Distributoren, der seine Linux-Distribution GNU/Linux nennt. Das Debian-Projekt folgt damit der Auffassung der Free Software Foundation, dass das Linux genannte Betriebssystem eine Variante des GNU-Systems wäre.[1]

Das System ist bekannt für sein Paket-Managementsystem APT. Mit diesem ist es vergleichsweise einfach, alte Versionen von Debian GNU/Linux durch aktuelle zu ersetzen oder neue Softwarepakete zu installieren. Es ist ebenfalls dafür zuständig, alle von einem Programm benötigten Abhängigkeiten aufzulösen, also alle Programmpakete zu installieren, welche die gewünschte Software benötigt.

Debian GNU/Linux ist momentan in der Version 4.0 („Etch“) erhältlich.

Debian und Sicherheit

Debians Softwareprobleme werden öffentlich behandelt, so auch sämtliche Sicherheitsprobleme. Aspekte der Sicherheit werden öffentlich auf der debian-security Mailing-Liste diskutiert. Debians Sicherheitsgutachten werden über eine öffentliche Mailing-Liste gesendet (sowohl innerhalb als auch außerhalb) und auf einem öffentlichen Server bekannt gegeben. Von dieser Verfahrensweise verspricht man sich ein schnelleres Auffinden von Sicherheitslücken und damit die Möglichkeit, diese eher beheben zu können. Die entgegengesetzte Herangehensweise des Security through obscurity wird dagegen, wie oft innerhalb der Open-Source-Community, als nicht praktikabel angesehen. siehe auch: Die Tatsache, dass die Weiterentwicklung der Distribution öffentlich sichtbar unter Beteiligung einer Vielzahl von Paketbetreuern geschieht, erfordert besondere Sicherheitsmaßnahmen. Beispielsweise werden Änderungen an Paketen grundsätzlich mit einem verifizierbaren Schlüssel digital signiert. Ein einfacher Mechanismus zum Überprüfen der Signatur ist seit dem aktuellen Release („Etch“) verfügbar.

Die Paketbetreuer passen die Sicherheitsaspekte ihrer jeweiligen Software an die allgemeinen Grundsätze von Debian an. Daher sind Dienste nach der Installation oft „sicher voreingestellt“, was von einem Benutzer als „Einschränkung“ empfunden werden kann. Dennoch versucht Debian, Sicherheitsaspekte und einfache Administration abzuwägen. Zum Beispiel werden Dienste wie ssh und ntp nicht inaktiv installiert, wie es bei den Distributionen der BSD-Familie üblich ist.

Wenn ein Sicherheitsproblem in einem Debian-Paket entdeckt wurde, wird es zusammen mit einer Einschätzung der dadurch entstehenden Gefahr direkt veröffentlicht. Parallel wird so schnell wie möglich ein Sicherheitsupdate dieses Pakets vorbereitet und auf speziellen Servern veröffentlicht. Kritische Sicherheitslücken werden auf diese Weise häufig innerhalb von Stunden geschlossen.

Veröffentlichungen (Releases)

Debian Sarge mit GNOME und GNOME-Terminal

Von Debian werden zu jedem Zeitpunkt drei Varianten (Releases) parallel angeboten: „stable“ (dt. stabil), „testing“ (prüfen) und „unstable“ (instabil).

  1. stable ist die zuletzt veröffentlichte offizielle Version. Dort sind alle Pakete gut getestet und aufeinander abgestimmt und Sicherheitsupdates sind schnell verfügbar. Debian veröffentlicht im Moment nur etwa alle zwei Jahre eine neue Version, so dass Stable für zwei Jahre konstant bleibt. Stable gilt als geeigneter Kandidat für Server-Systeme, die lange Zeit sehr stabil laufen müssen und nicht auf die allerneuesten Programm-Versionen angewiesen sind. Alte Releases (oldstable und älter) bleiben verfügbar.
  2. testing ist der Kandidat für die nächste Veröffentlichung. Testing wird häufig als Betriebssystem für Arbeitsplatzrechner empfohlen, weil man dort etwas weniger auf Stabilität und etwas mehr auf neue Software und Unterstützung aktueller Hardware angewiesen ist. So konnte die Unterstützung von OpenDocument in stable erst circa zwei Jahre nach anderen Distributionen angeboten werden. Testing ist und bleibt jedoch eine Entwicklerversion, so dass eine Empfehlung, sei es auch nur als Arbeitsplatzrechner, zumindest als fragwürdig einzustufen ist. Inzwischen wird testing auch mit Sicherheitsupdates versorgt, allerdings nicht so schnell wie stable.
  3. In unstable landen neue Versionen von Paketen und auch Programme, die neu in Debian aufgenommen wurden. Dort werden sie von denen, die Unstable verwenden, auf Fehler geprüft. Unstable ist weniger für den produktiven Einsatz gedacht als für das Testen neuer Paketversionen. Wer Unstable verwendet, muss damit rechnen, mit Programmfehlern konfrontiert zu werden. Wurden innerhalb der Testzeit (meistens 10, bei dringenden Paketen 2 Tage) keine für das Release entscheidenden Fehler („release-critical bugs“, RC-Bugs) gefunden, wird das Paket in Testing aufgenommen. Dafür müssen aber auch alle Pakete, von denen es abhängt, in Testing sein. Das kann gelegentlich viele Wochen dauern.
  4. Vereinzelt wird als Vorstufe für Unstable experimental benutzt. In Experimental werden Änderungen ausprobiert, die umfangreiche Auswirkungen auf das gesamte System haben können. So wurde der Übergang des X-Servers von XFree86 auf X.Org in Experimental ausprobiert. Experimental ist keine vollständige Sammlung von Paketen; es enthält nur, was gerade einer besonderen Untersuchung bedarf.

Jede Version hat einen Codenamen, der von Charakteren des Films Toy Story stammt. Zur Zeit ist „Etch“ (4.0) stable und „Lenny“ der Name des testing-Zweigs. Unstable wird immer „Sid“ genannt. Sid war im Film Toy Story der Junge von nebenan, der Spielzeuge kaputt gemacht hat. Viele sehen es auch als Backronym für „still in development“ („noch in Entwicklung“) oder als rekursives Akronym für „sid is dangerous“.

In der Vergangenheit wurden die Zeiträume zwischen den Releases immer größer. Darauf gab es verschiedene Reaktionen. Zum einen wurden Pakete verschiedener Releases gemischt. Dies ist jedoch nur möglich, wenn sich zentrale Teile des Systems nicht unterscheiden. So gab es zwischen Sarge und Etch eine Änderung der glibc-ABI, die ein vollständiges Update nötig machte. Für einige Aufgaben wie Spam- und Virenerkennung bietet Debian neuerdings eine Paket-Quelle namens „volatile“ (vergänglich) an. Für einige Programme kann man sich auch mit sogenannten Backports behelfen. Das sind neuere Programmversionen, die für ein altes Release (meist stable) kompiliert wurden.

Innerhalb eines Releases enthält die Abteilung main das eigentliche Debian-System. main besteht komplett aus freier Software und sonstigen Werken gemäß DFSG. Es ist möglich, allein mit Paketen aus main ein funktionstüchtiges System zu installieren. non-free enthält Software, die proprietär ist und contrib beherbergt Software, die selbst frei ist, jedoch ohne Software aus non-free nicht lauffähig ist, wie z. B. früher Java-Programme, die die Java-Laufzeitumgebung von Sun Microsystems benötigten. contrib und non-free sind kein offizieller Teil von Debian, werden jedoch u.a. durch Bereitstellung der für main üblichen Infrastruktur unterstützt. Die Abteilung non-us enthielt früher Software, deren Export aus den USA verboten ist, zumeist kryptografische Software.

Es gibt zahlreiche von Debian abstammende GNU/Linux-Distributionen. Sie sind im Artikel Debian-GNU/Linux-Derivate aufgezählt. Einige dieser Distributionen verwenden testing-Pakete, damit eine aktuellere Softwareausstattung ausgeliefert werden kann.

Versionen

Debian GNU/Linux (Stable releases)
Version Name Datum
0.93R6 - 26. Oktober 1995 [2]
1.1 Buzz 17. Juni 1996 [3]
1.2 Rex 12. Dezember 1996 [4]
1.3 Bo 05. Juni 1997 [5]
2.0 Hamm 24. Juli 1998 [6]
2.1 Slink 09. März 1999 [7]
2.2 Potato 15. August 2000 [8]
3.0 Woody 19. Juli 2002 [9]
3.1 Sarge 06. Juni 2005 [10]
4.0 Etch 08. April 2007 [11]

Typische Debian-Anwender

Typische Debian-Anwender sind anspruchsvolle Linux-Benutzer sowie öffentliche Institutionen und Gemeinden. Lange galt die Debian-Distribution als für Laien schwierig zu installieren und zu handhaben. Der Debian-Installer und die automatische Hardware-Erkennung wird jedoch mit jedem Release besser, so dass inzwischen auch Laien das System aufsetzen können. Debian Etch kommen hierbei die Errungenschaften der Debian-Derivate wie Knoppix, Kanotix und Ubuntu auf diesem Gebiet zugute. So enthält Debian Etch auch einen grafischen Installer, dessen Fehlen in den früheren Releases viele Interessenten von einem Umstieg auf Debian abhielt.

Die Regierung von Extremadura hat 2002 das Debian-basierte Betriebssystem GNU/LinEx erschaffen und in den Schulen und Behörden eingeführt. Die Stadt München will mit ihren Debian-basierten Betriebssystemen LiMux bis Ende 2008 vollständig auf freie Software umsteigen. Auch Wien bietet mit ihrem Wienux ihrer Stadtverwaltung eine Debian-basierte freie Alternative an.

Literatur

Portal: Freie Software – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Freie Software

Quellen

  1. Debian-Projekt: Was ist Debian? Software in the Public Interest, 5. September 2007, abgerufen am 6. September 2007: „Debian verwendet den Linux-Betriebssystemkern, aber die meisten grundlegenden Systemwerkzeuge stammen vom GNU-Projekt; daher der Name GNU/Linux.“
  2. http://lists.debian.org/debian-announce/debian-announce-1995/msg00007.html
  3. http://lists.debian.org/debian-announce/debian-announce-1996/msg00021.html
  4. http://lists.debian.org/debian-announce/debian-announce-1996/msg00026.html
  5. http://www.debian.org/News/1997/1.3.de.html
  6. http://www.debian.org/News/1998/19980724.de.html
  7. http://lists.debian.org/debian-announce/debian-announce-1999/msg00005.html
  8. http://www.debian.org/News/2000/20000815.de.html
  9. http://www.debian.org/News/2002/20020719.de.html
  10. http://www.debian.org/News/2005/20050606.de.html
  11. http://www.debian.org/News/2007/20070408.de.html