Sherlock Holmes und Bankim Chandra Chattopadhyay: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Bild:Bankim.jpg|thumb|right|Bankim Chandra Chattopadhyay]] |
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[[Bild:Paget holmes.png|thumb|Sherlock Holmes (rechts) und Dr. Watson, Illustration von [[Sidney Paget]]]] |
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'''Bankim Chandra Chattopadhyay''' (anglisierend auch ''Chatterjee''; [[Bengalische Sprache|bengalisch]]: <big>বঙ্কিম চন্দ্র চট্টোপাধ্যায</big>, {{IAST|Baṅkima Candra Caṭṭopādhyāẏa}}; * [[26. Juni]] [[1838]] in [[Kanthalpara]]; † [[8. April]] [[1894]] in [[Kolkata]]) war ein indischer Autor aus [[Bengalen]]. |
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'''Sherlock Holmes''' ist eine vom [[Vereinigtes Königreich|britischen]] [[Autor]] [[Sir]] [[Arthur Conan Doyle]] geschaffene, fiktive [[Detektiv]]figur aus der Zeit des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. |
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Der Romanautor, Essayist und Herausgeber Chattopadhyay gilt als der populärste bengalische Schriftsteller des 19. Jahrhunderts; seine in Zeitschriften erscheinenden Romane wurden im Kalkutta der 1870er Jahre mit großer Spannung erwartet. Die Wirkung der von ihm herausgegebenen Magazine (u.a. Bangadarshan "Bengalischer Spiegel", seit 1872) und seine literarische Wirkung auf die folgenden Schriftstellergenerationen kann kaum überschätzt werden: "'Bangadarshan' wirkte wie der erste Regen am Ende der Trockenzeit" ([[Rabindranath Tagore]]). |
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Besondere Bedeutung erlangte Holmes durch seine neuartige Arbeitsmethode, die ausschließlich auf detailgenauer [[Beobachtung]] und nüchterner [[Schlussfolgerung]] beruht. Eine breite Leserschaft brachte ihm zu allen Zeiten außerordentliche Anteilnahme entgegen und betrachtet ihn bisweilen sogar als einen ihrer Zeitgenossen. Er gilt bis heute weithin als Symbol erfolgreichen [[Analytisches Urteil|analytisch]]-[[Rationalität|rationalen]] Denkens. |
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== Biografie == |
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Bankim besuchte mit sechs Jahren die englische Schule in [[Medinipur]], wo sein Vater, ein orthodoxer Kulin-Brahmane, als Deputy Collector (Steuereinnehmer) der englischen [[East India Company]] tätig war; Bankim galt schon früh als brillanter Schüler; sein besonderes Interesse galt dem Sanskrit. Als Elfjähriger wurde er mit einer Fünfjährigen verheiratet, die er im Alter von 22 Jahren verlor. Im Anschluss an die Schule besuchte Bankim ab 1849 das Mohsin-College in [[Hugli-Chunchura]], wo sieben seiner Lehrer Europäer waren. 1856 wechselte er ins [[Presidency College]] (früher: ''Hindu College'') in Kalkutta, um Recht zu studieren. Nach dem Abschluss im Jahr 1858 - er war einer der beiden ersten, die auf der neu gegründeten Universität ihr Bakkalaureat ablegten - trat er in den Regierungsdienst und war die folgenden 33 Jahre als Deputy Collector (Steuereinnehmer) in Jessore im heutigen [[Bangladesh]] tätig. Bankim heiratete nach dem Tod seiner ersten Frau im Jahre 1861 nochmals; von seiner Frau Ratnadevi hatte er drei Töchter. Sein Wunsch nach Pensionierung wurde lange Zeit abgelehnt; 1891 trat er mit einer Pension von 400 Rupien monatlich in den Ruhestand, starb aber schon 1894 im Alter von nur 56 Jahren. |
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Bankim hat im Lauf seines Lebens - anders als seine Zeitgenossen [[Dwarkanath Tagore]], [[Rammohan Roy]] oder [[Michael Madhusudan Dutt]] - Bengalen niemals verlassen; seine reichhaltigen Kenntnisse des alltäglichen Lebens auf dem Lande, wo er als Steuereinnehmer mit der Bevölkerung in engem Kontakt stand, seine Kenntnis der unzugänglichen Sümpfe der [[Sundarbans]] mit ihren Schmuggler- und Räuberbanden und des städtischen Lebens von Kalkutta ermöglichten ihm aber, die sozialen Grenzen, die ihm gesetzt waren, zu überschreiten und ein lebensvolles Bild des bengalischen Alltags in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu zeichnen. Sein sprachliches und inhaltliches Eingehen auf die Gegenwart bedeutete den Bruch mit den bisher üblichen märchenhaften Erzählungen, die dazu noch in schwer verständlicher poetischer und Sanskritform verfasst waren. |
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[[Bild:Sherlock Holmes statue at Meiringen2.jpg|thumb|Sherlock Holmes in Meiringen, [[Schweiz]]. Plastik von [[John Doubleday]]]] |
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===Grundmuster der Serie=== |
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Das [[Sherlock-Holmes-Medien|Werkverzeichnis]] um den Detektiv umfasst 56 [[Kurzgeschichte]]n und 4 [[Roman]]e. Sherlock Holmes erscheint darin stets als „beratender Detektiv“, das heißt, er löst „Probleme“, die ihm ratsuchende Klienten, mitunter auch die staatliche [[Polizei]] (z.B. in Gestalt des Inspektors Lestrade von [[Scotland Yard]]), übertragen. Allerdings hat der Meisterdetektiv immer andere Schlussfolgerungen als die staatlichen Kriminalisten und versucht, die anderen Profile zu widerlegen. |
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Die Erfahrungen als Zoll- und Steuerbeamter und seine selbstbewusste, kolonialkritische Einstellung brachten Bankim öfters in Konflikt mit seinen britischen Arbeitgebern; vor den geistigen und wissenschaftlich-organisatorischen Leistungen der Europäer hatte er jedoch stets hohen Respekt. Zum Erhalt seiner Arbeitsstelle und zur Tilgung familiärer Schulden sah er sich daher in der Folge (1883) zu manchem literarischen Kompromiss genötigt. Die in einem seiner Werke aufgeführte Hymne "Bande Mataram" ("Ich beuge mich vor Dir, Mutter [Indien]") wurde bald zum Schlachtruf der nationalgesinnten Inder; anders als spätere Fanatiker schloss Bankim dabei jedoch [[Hinduismus|Hindus]] wie [[Muslim|Moslems]] stets gleichermaßen in seine Vorstellungen von einer indischen Identität mit ein. |
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Seine Besucher empfängt Holmes in seinem berühmten Wohnsitz, der fiktiven Adresse [[Baker Street]] 221b, [[London]]. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat ein Haus die Nummer 221b bekommen, in dem sich heute ein [[Museum]] für den Detektiv befindet. |
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Wie bei [[Charles Dickens|Dickens]] lag die Ursache von Bankims Erfolg (neben seinen stilistischen Fertigkeiten) auch darin, dass er der Haltung seines eher konservativen Publikums Rechnung trug; so setzte er auf Wandel durch Verständnis, Erziehung und Annäherung, nicht auf den kompromisslosen Bruch, z.B. beim Thema [[Sati|Witwenverbrennung]], Wiederheirat von Witwen oder [[Kaste|Kastenwesen]]. Wie Dickens setzte Bankim Chandra auch auf die Wirkung des [[Romantik|Romantischen]] bis hin zur [[Sentimentalität]]; [[Viktorianisches Zeitalter|viktorianische]] und Hindumoralität gingen dabei Hand in Hand, die Entsagung des Einzelnen stand im Zweifelsfall über der Erfüllung individueller Wünsche und Begierden, und im Konflikt zwischen [[Leidenschaft]] und [[Moral]] (oder [[Dharma]]) bewertete er das moralische Verhalten als höher stehend. |
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Holmes’ Charakter wird in erster Linie durch seine intellektuellen Fähigkeiten und seine außergewöhnlich sachliche, akkurate und effektive Arbeitsweise bestimmt. Dies führte oft dazu, dass er als [[Maschine]] gesehen wurde – eine [[Assoziation (Psychologie)|Assoziation]], die auch in den Geschichten selbst ausgesprochen wird. |
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Bankims romantische Ader trug ihm bald den Ruf eines "bengalischen [[Walter Scott|Scott]]" (Ivanhoe) ein, und sein Einfluss auf seine vor allem weiblichen Leserinnen sorgte in konservativen Kreisen für Stirnrunzeln. |
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Im Kontrast dazu zeigt Holmes aber auch typisch menschliche Züge wie Zu- und Abneigungen, Einfühlungsvermögen, Gefühle wie Wut oder Angst, moralisches Urteilsvermögen und – nebst einigem anderen – eine ausgeprägte Liebe zur Musik, er besitzt unter anderem eine [[Antonio Stradivari|Stradivari]]-Geige. Dabei vereinigt er viele rollentypische Eigenschaften aus der Entstehungzeit in sich, wie zum Beispiel die des [[Dandy]]s. |
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Bankim veröffentlichte nahezu ausschließlich in seiner Landessprache Bengali; die Mischung von klassischen Sanskrit- und umgangssprachlichen Begriffen ermöglichte zum ersten Mal die Darstellung alltäglicher Situationen und Lebenswelten. Der erste Roman (Durgeshnandi, 1865) erregte sofort nach Erscheinen großes Aufsehen. Bankim erreichte dabei zwar noch nicht die Freiheit im Umgang mit dem Bengali wie sein Schüler und Nachfolger [[Rabindranath Tagore]], seine spannenden, wirklichkeitsnahen Darstellungen des indischen Alltags aber sind bis heute unübertroffen. Entsprechend werden Bankims Werke bis heute in Bengalen viel gelesen und nachgedruckt, Namen und Charaktere seiner Helden sind Allgemeingut geworden. |
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Als „letzte Instanz“ greift er häufig in dem Moment ein, wenn anderen die Klärung der Situation geradezu unmöglich erscheint. Die Aufklärungsarbeit des Detektivs steht im Mittelpunkt der Geschichten. Sie wird dem Leser vom praktisch veranlagten, verständigen [[Dr. Watson]] dargeboten, dem die Rolle des engen Freundes und getreuen Chronisten zufällt. Diese Figurenkonstellation – Detektiv mit vertrautem Begleiter – wurde den Detektivgeschichten [[Edgar Allan Poe]]s entnommen. Vor allem Poes Figur des französischen Detektivs Dupin in den drei Geschichten ''Murders in the Rue Morgue'' (1841), ''The Mystery of Marie Roget'' (1842) und ''The Purloined Letter'' (1844) weist eine große Ähnlichkeit zur Figur des Sherlock Holmes auf. |
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Bankim Chandras Haus im nördlichen Distrikt von Kalkutta (Sri Gopal Mullick Lane) harrt, anders als der gut erhaltene Familiensitz der Tagores, noch der Renovierung. |
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===Realitätsbezug=== |
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Dadurch, dass die Fälle meist als Erinnerungen Watsons niedergeschrieben werden, erhalten sie einen authentischen Charakter. Die Geschichten spielen vor einer zeittypischen Kulisse und beziehen ebenso Details des [[Viktorianisches Zeitalter|viktorianischen]] Lebensstils und aktueller Zeitereignisse wie die koloniale Exotik des [[Britisches Imperium|British Empire]] mit ein. Aufgrund ihrer Beschreibungen, etwa von Charakteren und Schauplätzen, lassen sich die Geschichten in weiterem Sinne der Tradition des „[[Bürgerlicher Realismus|Realismus]]“ zurechnen. |
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== Werke == |
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Die in Sherlock Holmes verwirklichte Arbeitsmethode spiegelt den [[Wissenschaftsoptimismus]] der Entstehungszeit wider. Sie steht in Verbindung mit den Ideen der [[Zeitalter der Aufklärung|Aufklärung]] und vernunftorientierter [[Philosophie]]. Ihre konkreten Wurzeln sind vermutlich vor allem in Conan Doyles eigener Vorstellungswelt, seiner (wissenschaftlich geschulten) Beobachtungsgabe und in den außergewöhnlichen ([[Diagnose|diagnostischen]]) Fähigkeiten des Medizinprofessors [[Joseph Bell]], bei dem Doyle studierte, zu suchen. Methodologisch betrachtet, weisen die meisten ‚[[Deduktion]]en‘ von Sherlock Holmes die Struktur der [[Abduktion (Wissenschaftstheorie)|Abduktion]] auf, weswegen seine Methode auch mit der Philosophie von [[Charles S. Peirce]] in Beziehung gebracht wird. Darüber hinaus lassen sich Bezüge zur [[Wahrscheinlichkeit]]slogik des 19. Jahrhunderts herstellen. |
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Bankim Chandra Chattopadhyay veröffentlichte hauptsächlich Romane, außerdem philosophische und religiöse Abhandlungen. |
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'''Romane''' |
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Die Geschichten bestärken den Leser in seinem Vertrauen auf [[Naturwissenschaft]] und [[Technik]], da durch rationales Denken [[Chaos|chaotische]] Situationen stets aufgelöst – also „in Ordnung gebracht“ – werden. Darüber hinaus stützen sie tendenziell die traditionellen Werte der Zeit, spiegeln aber auch deutlich Conan Doyles Engagement für unterdrückte und in Not geratene Menschen wider. |
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*''Rajmohan's Wife'' (1864) – Original Englisch |
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*''Durgeshnandini'' (1865) – erster Roman in bengalischer Sprache |
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*''Kapalkundala'' (1866), dt. (1886) – historischer Roman in der Nachfolge von Scotts Ivanhoe, spielt zur Zeit des Mogulkaisers Akbar († 1605); einer der ersten indischen Prosaromane überhaupt; Im Mittelpunkt steht die Kali-Verehrung und die tantrische Form indischer Religiosität. |
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*''Mrinalini'' (1869) |
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*''Bishabriksha'' (1873) – Liebe, Witwenheirat, Konvention und Tradition. |
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*''Indira'' (1873, überarbeitet 1893) |
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*''Jugalanguriya'' (1874) |
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*''Radharani'' (1876, erweitert 1893) |
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*''Chandrasekhar'' (1877) |
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*''Kamalakanter Daptar'' (1875) – Bekenntnisse und Lebensansichten eines bengalischen Literatur-Bohemiens. |
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*''Rajni''(1877) |
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*''Krishnakanter Uil'' (1878) – Familienroman, der den Konflikt zwischen Tradition und Individuum am Beispiel verwitweter Frauen thematisiert. |
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*''Rajsimha'' (1882) |
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*''Anandamath'' (1882) – behandelt die Hungersnot in Bengalen der Jahre 1770-71 und die damit verbundenen Unruhen. |
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*''Devi Chaudhurani'' (1884) |
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*''Kamalakanta'' (1885) |
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*''Sitaram'' (1887) |
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*''Muchiram Gurer Jivancharita'' |
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'''Religiöse Schriften''' |
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In seinen Geschichten um Sherlock Holmes gelang es Conan Doyle, eine in sich geschlossene, [[Fiktion|fiktionale]] Welt zu erschaffen, die dabei so [[Realität|real]] erscheint, dass sie oft vom Leser nahtlos in die Alltagswelt integriert wird. Dies gilt heute – entgegen den Absichten des Autors – als seine bedeutendste Leistung. |
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*''Krishna Charitra'' (History of Krishna, 1886) |
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*''Dharmatattva'' (Principles of Religion, 1888) |
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*''Devatattva'' (Principles of Divinity) – posthum veröffentlicht |
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*''Srimadvagavat Gita'' (1902) – ein Kommentar zur [[Bhagavad Gita]], posthum veröffentlicht |
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'''Gedichtsammlung''' |
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== Holmes' Charakter und Abenteuer == |
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*''Lalita O Manas'' (1858) |
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===Entwurf des Hauptcharakters=== |
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Aus dem [[Sherlock-Holmes-Medien|Werkkanon]] um Sherlock Holmes lässt sich ein bemerkenswert reichhaltiges Bild des Detektivs gewinnen. Einige Details seiner fiktiven [[Biographie]] werfen jedoch Widersprüche auf, zu denen [[Fan]]s und [[Kritiker]] oft weit ausholende Erklärungen finden. |
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'''Essays''' |
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In der allerersten Geschichte um Sherlock Holmes, dem Roman ''A Study in Scarlet'' („Eine Studie in Scharlachrot“), wird sein Hintergrund eingehender dargestellt: Dem Leser begegnet Holmes hier als eigenständiger, extrem wissenschaftlich orientierter [[Chemie]]student, der abseits gängiger Laufbahnen eine Vielzahl von Interessen pflegt, mit dem Ziel, seine Vorstellungen von Detektivarbeit realisierbar zu machen. In diesem Roman wird der Grundstein für die gesamte ‚Welt des Sherlock Holmes‘ gelegt: Der besondere Charakter des sachlich-rationalen Beobachters, die Kulisse der Geschichten und das Verhältnis Holmes-Watson sind hier bereits voll entfaltet. |
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*''Lok Rahasya'' (Essays on Society, 1874, erweitert 1888) |
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*''Bijnan Rahasya'' (Essays on Science, 1875) |
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*''Bichitra Prabandha'' (Gesammelte Essays), Band 1 (1876) und Band 2 (1892) |
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*''Samya'' (Equality, 1879) |
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== Ausgabe == |
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In der Planungsphase der Geschichten fand Conan Doyle verschiedene Namen für seinen [[Held]]en, darunter – wie gelegentlich erwähnt wird – auch ''Sherrinford Holmes''. |
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*''Cattopadhyaya, Bankimacandra: The Bankimchandra omnibus / Bankimchandra Chattopadhyay. New Delhi : Penguin Books. - Enth. u.a.: Kapalkundala, Bishabriksha, Indira, Krishnakanta's will. 535 S. ISBN 0-14-400055-5. |
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== Literatur == |
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Die Erzählung ''The Adventure of the Gloria Scott'' zeigt die schicksalhaften Umstände, die Sherlock Holmes dazu brachten, den Beruf des Detektivs zu ergreifen: Der Vater eines Studienfreundes beglückwünschte ihn zu seinen Fähigkeiten als Beobachter, nachdem er selbst auf schmerzliche Weise mit ihnen konfrontiert worden war. |
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* Walter Ruben: ''Indische Romane. Eine ideologische Untersuchung.'' Bd. 1: ''Einige Romane Bankim Chatterjees und Ranbindranath Tagores''. Berlin : Akademie Verlag 1964. |
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* Sisir Kumar Das: ''The artist in chains. The life of Bankimchandra Chatterji.'' - New Delhi : New Statesman Publ. 1984. |
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Auch Holmes’ Familie tritt in der Person seines Bruders ''[[Mycroft Holmes]]'' in Erscheinung, der als sogar noch höher begabter Politikberater in britischen Staatsdiensten steht und Gründungsmitglied des ''Diogenes Club'', des Clubs der laut Holmes' „ungeselligsten Männer in London" ist. |
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* Mohit K. Haldar: ''Foundations of nationalism in India : a study of Bankimchandra Chatterjee.'' - New Delhi : Ajanta Publ. 1989. |
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* Bhabathosh Chatterjee: ''Bankimchandra Chatterjee. Essays in perspective''. - New Delhi : Sahitya Akademi 1994 |
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=== Aussehen === |
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* Sudipta Kaviraj: ''The unhappy consciousness : Bankimchandra Chattopadhyay and the formation of nationalist discourse in India''. - New Delhi u.a. : OUP 1998. (SOAS London studies on South Asia). EA 1995. |
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[[Image:Sherlock holmes pipe hat.jpg|thumb|250px|right| Typische Alltagsgegenstände (Attribute) im Sherlock-Holmes-Museum in London.]] |
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* Rachel Rebecca van Meter: ''Bankimcandra Chatterji and the Bengali renaissance. A dissertation in South Asia Regional Studies.'' - Ann Arbor : UMI Diss.Service 1997. |
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Sherlock Holmes wird häufig als ein großer schlanker Mann dargestellt, der auf dem Lande einen [[Inverness-Mantel]] und einen [[Deerstalker-Hut]] trägt. In [[London]] selbst war er in der Regel wie ein normaler Stadtbewohner der bürgerlichen Mittelschicht gekleidet. Auch wenn der Deerstalker so etwas wie ein Markenzeichen des Detektivs geworden ist, so wird sie ausdrücklich nur in einer Geschichte von Doyle erwähnt. Dass der Deerstalker zum Markenzeichen wurde, ist einem Illustrator des „Strand Magazine“ zu verdanken, der Doyles Geschichten bebilderte. Dieser Illustrator trug privat selbst sehr gerne eine Jagdkappe, deswegen stellte er Holmes bevorzugt auf Reisen mit dieser Kopfbedeckung dar. Der Netzmantel wiederum ist eine Erfindung des ersten Kinofilms; die berühmten Illustrationen von ''Sidney Paget'' zeigen stattdessen einen Mantel mit Kapuze, während Doyle wahlweise einen langen grauen Reisemantel, ein Winterjacket, einen Überzieher oder einen Regenmantel erwähnt. |
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* Ujjal Kumar Majumdar: ''Bankim Chandra Chattopadhyay: His Contribution to Indian Life and Culture''. Calcutta : The Asiatic Society 2000. |
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* Tapan Raychaudhuri: ''Europe reconsidered. Perceptions of the West in nineteenth century Bengal.'' 2.ed. - New Delhi u.a. : OUP 2002. |
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Außerdem wird Holmes’ Gesicht in einigen Geschichten als markant, hager und eckig bezeichnet, „raubvogelhaft", da er eine spitze Habichtsnase habe. Ferner wird er in einigen Geschichten auch als blass- und bleichgesichtig beschrieben. Einmal hieß es, seine ''grauen'' Augen hätten aufgeleuchtet, als ihm die Lösung des Falls eingefallen war. |
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Seine Haarfarbe variiert von Schwarz zu Dunkelbraun bis leicht Grau. |
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Abends trägt er in allen Geschichten einen rot-goldenen Morgenrock. Es wird impliziert, dass er finanziell unabhängig ist und einen ganzen Tag in seiner Wohnung verbringen kann. In diesem Zusammenhang sieht man ihn oft in einem Sessel rauchen oder [[Violine]] spielen. Holmes konsumiert nicht nur große Mengen Kokain und Tabak, mit dem er seine Pfeife zu stopfen pflegt (und den er in einem Pantoffel aufbewahrt), sondern auch Zigarren (im Kohlenkasten gelagert) und Zigaretten. |
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===Holmes „dunkle Seiten“=== |
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Immer wieder wird auf Holmes’ Kokainkonsum hingewiesen. Diese Eigenschaft wird in den Texten klar beschrieben und von Dr. Watson als „einziges [[Laster]]" seines Freundes bezeichnet. Zur Entstehungszeit der Geschichten war [[Kokain]] noch nicht als [[Droge]] verboten, man schätzte seine positiven Wirkungen und verwendete es vielfach. Als sein Suchteffekt bekannt wurde, arbeitete Conan Doyle dies in weitere Geschichten ein. In den letzten Geschichten (nach Holmes' „Wiederauferstehung“, siehe: [[Sherlock_Holmes#Holmes_.E2.80.9ETod.E2.80.9C|Sherlock Holmes' „Tod“]]) ist er jedoch seine Sucht losgeworden. |
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Holmes’ Neigung, in besonderen Notlagen [[Gesetze]] zu brechen, verweist auf Conan Doyles eigenes, vergleichsweise modernes [[Moral]]empfinden und seinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. |
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===Themen und Stil=== |
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Die Themen der Geschichten sind breit gefächert. In der Regel steht ein außergewöhnlich intelligentes Rätsel (bzw. [[Verbrechen]]) im Vordergrund. Neben besonders scharfsinnigen Plänen (und deren Vereitlung) geht es häufig um die unbewältigte Vergangenheit eines Menschen, die plötzlich in sein jetziges Leben einbricht. Der Autor verarbeitet in seinen Geschichten auch eigene Einsichten und Meinungen – in einigen Fällen bringt er ein soziales oder politisches Anliegen zum Ausdruck. |
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Eine wichtige Funktion für die Wirkung der Geschichten spielen ihre [[Pointe|pointierten]] Dialoge zwischen Holmes und anderen, oft Watson. Ein Beispiel: |
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:„Gibt es noch irgendeinen anderen Umstand, auf den Sie meine Aufmerksamkeit lenken möchten?“ – „Auf das merkwürdige Ereignis mit dem Hund in der Nacht.“ – „Der Hund hat in der Nacht nichts getan.“ – „Genau das ''war'' eben das merkwürdige Ereignis“, bemerkte Sherlock Holmes. |
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Aus der Geschichte ‚Silberstern‘ (Silver Blaze/SILV). In: Sir Arthur Conan Doyle: ''Sherlock Holmes. Werkausgabe in neun Einzelbänden. Erzählungen, Bd. 2: Die [[Memoiren]] des Sherlock Holmes''. Übersetzt von Nikolaus Stingl. Zürich: Haffmans 1985, S. 31. |
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===Weitere Charaktere=== |
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Siehe [[Figuren der Sherlock-Holmes-Erzählungen]]. |
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===Holmes „Tod“=== |
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Holmes’ entschiedenster Rivale ist '' [[Professor Moriarty|Prof. James Moriarty]]'', der ihm intellektuell in nichts nachsteht, seine Fähigkeiten aber – als genialer [[Verbrecher]] – zum Schaden der Menschheit einsetzt („schwarzes Spiegelbild“). |
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In "The Final Problem" (dt.: „Das letzte Problem“) von 1893, der letzten Geschichte in der Anthologie: ''The Memoir of Sherlock Holmes'' (dt.: ''[[Die Memoiren des Sherlock Holmes]]''), kommt es schließlich zu einem Kampf der Kontrahenten Holmes und Moriarty, bei dem sie – der ursprünglichen Version zufolge – gemeinsam in die (tatsächlich existierenden) [[Reichenbachfall|Reichenbachfälle]] bei [[Meiringen]] in der [[Schweiz]] stürzen. |
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Ursprünglich plante Conan Doyle, das Leben seines Helden, der ihn zusehends in Bedrängnis brachte, auf diese Weise zu beenden; ein kompliziertes Kesselsystem hätte im übrigen die Bergung eventueller [[Sterbliche Überreste|sterblicher Überreste]] unmöglich gemacht. |
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Der besondere Rang, den Sherlock Holmes inzwischen erreicht hatte, verhinderte dies jedoch. Die öffentliche Trauer war so erheblich, dass sich zahlreiche Menschen in London schwarze Schleifen um den Oberarm banden. Viele Leser kündigten das Abonnement des "The Strand" Magazins. Doch erst acht Jahre später setzte Conan Doyle die Serie auf öffentliche Forderungen hin (unter anderem sogar seiner eigenen Mutter) mit dem Roman ''The Hound of the Baskervilles'' (dt. ''Der Hund der Baskervilles'') fort. Die Geschichte sollte vor Sherlock Holmes Tod spielen. Der große Erfolg des Fortsetzungsromans veranlasste Doyle, Sherlock Holmes' Tod literarisch zu revidieren. Dies geschah beinahe nahtlos integriert mit der auf den Roman folgenden Kurzgeschichte "The empty house" (dt.: „Das leere Haus“), welche die zweite Schaffensperiode Arthur Conan Doyles in Bezug auf Sherlock Holmes einläuten sollte. |
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Der Held sei, so die aufwändige erzählerische Konstruktion, nicht wirklich in die Fälle hinabgestürzt, sondern konnte sich dank der Beherrschung einer (nicht real existierenden) asiatischen Kampfkunst aus dem Griff [[Professor Moriarty]]s entwinden, so dass nur dieser den Tod in den Wasserfällen fand. Sherlock Holmes konnte sich nach dem Ableben Moriartys auf einem höher gelegenen Felsvorsprung verstecken, um so seinen vermeintlichen Tod vorzutäuschen. Auf diese Weise untergetaucht habe er sich für längere Zeit, seinen wissenschaftlichen Studien nachgehend, im Ausland verstecken können. Dies geschah in der Absicht im entscheidenden Moment nach London zurückzukehren, um dort endgültig dem letzten bedeutsamen Handlanger Moriartys das Handwerk zu legen. |
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Anmerkung: |
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Häufig wurde in Inhaltsangaben falsch widergegeben, Holmes habe sein Überleben dadurch gesichert, dass er Halt an einem Grasbüschel fand. Dies sei hier nur angemerkt, weil manchmal darin der Ursprung der Bezeichnung „[[Cliffhanger]]“ gesehen wird. |
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== Literarischer Kontext == |
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Durch die besonders enge Beziehung des Lesers zur Figur des Sherlock Holmes erreichte sie einen besonderen Rang und wird heute nicht nur als [[Symbol]] des analytisch-rationalen Denkens verstanden, sondern ist auch als ein nach wie vor produktiver [[Mythos]] der literarischen [[Moderne]] anzusehen. |
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Mit seinen Geschichten führte Sir Arthur Conan Doyle einige bedeutende Elemente in die Kriminalliteratur ein, vor allem das [[Forensik|forensische]] Vorgehen des Detektivs. Häufig wird er unter anderem als Erfinder des klassischen Detektivduos (siehe oben) bezeichnet. |
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===Vorläufer=== |
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Inspiriert wurde Doyle von [[Edgar Allan Poe]]s Detektivgeschichten um ''Auguste Dupin''. Doyle gibt selbst Verweise auf Poes Werk. Schon in der ersten Holmes-Erzählung "A Study in Scarlet" ("Eine Studie in Scharlachrot") von 1887 lässt er Watson und Holmes über Poes Detektiv sprechen: Watson bemerkt amüsiert die Ähnlichkeit zwischen Holmes und Dupin, woraufhin Holmes seinen älteren Vorgänger als ihm unterlegen abtut. "He had some analytical genius, no doubt; but he was by no means such a phenomenon as Poe appeared to imagine." ("Er hatte einiges analytisches Genie, ohne Zweifel; aber er war keinesfalls ein solches Phänomen, wie Poe anscheinend glaubte.") |
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Poes Geschichten auch in ''The Resident Patient'' wo Holmes Dr. Watsons Gedanken nachvollzieht, um diesem zu beweisen, dass ein logisch denkender Beobachter dazu fähig ist, was Watson bei der Lektüre von „one of Poe’s sketches“ (es handelt sich um die ''Dupin''-Geschichte: "The Murders in the Rue Morgue") zuvor bezweifelt hatte. Als weiterer Vorläufer ist [[Emile Gaboriau]]s Detektiv ''Monsieur Lecoq'' zu nennen, den Holmes ausdrücklich in ''A Study in Scarlet'' erwähnt, dort allerdings als "a miserable bungler" („einen erbärmlichen Stümper“) abqualifiziert. |
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===Nachleben=== |
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Bis heute werden weitere Geschichten um den Detektiv erfunden, darunter auch [[Parodie]]n. Als besonders gelungen für manche Leser, jedoch als [[Häresie]] für viele Holmes-Anhänger, gelten beispielsweise die Bände von [[Laurie R. King]], in denen der gealterte Sherlock Holmes mit seiner jüngeren Geliebten ''Mary Russel'' weitere Fälle löst. Auch [[Jörg Kastner]], [[Nicholas Meyer]], [[Peter Neugebauer|Zeus Weinstein]] und andere verfassten gelungene Fortsetzungen oder berichten ‚verlorene‘ (d.h. von Watson ursprünglich nicht veröffentlichte) Fälle. Siehe dazu weiter unten unter [[#Pastiches und Parodien|Pastiches und Parodien]]. |
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Eindeutig von Holmes inspiriert ist die [[Comic]]-Figur des [[Nick Knatterton]]. Deren Schöpfer [[Manfred Schmidt (Comic-Zeichner)|Manfred Schmidt]] wollte nach eigenen Aussagen zwar die amerikanischen [[Superman]]-Geschichten parodieren, Aussehen und Vorgehensweise seines Detektivhelden erinnern aber unverkennbar an den Holmes, wie er vornehmlich im deutschen Film zu sehen war. |
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Neben den Pastiches und Parodien hat sich zudem ein breites Feld von Sherlock-Holmes-Forschungen etabliert, das als Fan-Science von der Conan-Doyle-Forschung abzugrenzen ist. Begonnen hat diese Form des so genannten „[[Sherlockian Reading]]“ 1911 mit einer satirischen Rede des Oxforder Theologen [[Ronald Knox]]. Die Lebendigkeit der Holmes-Figur führte in diesem Kontext auch zu einer Reihe ernst gemeinter [[Biographie]]n über den Detektiven. Die bekannteste, wie auch umstrittenste, ist noch immer diejenige von [[William S. Baring-Gould]]. All diese Werke beweisen die Vielfältigkeit und Anziehungskraft von Conan Doyles fiktionaler Welt. |
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== [[Sherlock-Holmes-Pastiches|Pastiches und Parodien]] == |
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Bei [[Pastiche]]s handelt es sich um Nacherzählungen anderer Autoren, die dem Ursprungsautor meist satirefrei ihre Hochachtung bezeugen. Eine literarische Figur reicht bei der Anzahl von Pastiches weit über alle anderen hinaus - der von Arthur Conan Doyle geschaffene beratende Detektiv Sherlock Holmes. In seinen 'Erinnerungen' erwähnt Watson immer wieder einmal andere Abenteuer des berühmten Detektivs, die er (noch) nicht zu Papier gebracht habe, so die ''Geschichte der Riesenratte von [[Sumatra]]'', vom schrecklichen Tod des ''Bankiers Crosby'', des wahnsinnig gewordenen Journalisten ''Isadore Persano'', eines der Wissenschaft völlig unbekannten Wurmes, das Verschwinden von ''Mr. Philimore'', um nur einige von über 40 Beispielen zu nennen. |
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Sicher ist in diesen Bemerkungen eine der Ursachen der zahllosen Pastiches zu sehen, die sich um Sherlock Holmes bildeten. In vielen 'Nachschöpfungen' sind es dann auch (meinst durch Zufälle) plötzlich wieder gefundene verloren gegangene Geschichten aus der Feder des Dr. Watson. Oft begegnen Holmes (und Watson) auch anderen literarischen Figuren, aber auch echten Zeitgenossen, von [[George Bernard Shaw]], [[Oscar Wilde]], [[Bram Stoker]] über [[Sigmund Freud]] bis [[Albert Einstein]]. Holmes löst dabei sowohl echte Kriminalfälle, wie die [[Jack the Ripper|Jack-the-Ripper]]-Morde, als auch Fälle, die die Fantasiewelten anderer Autoren wie [[Herbert George Wells|H.G.Wells]] (die Invasion der Marsianer in ''Der [[Krieg der Welten]]'') oder das ''[[Phantom der Oper]]'' berührten. |
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Bis 1980, als nach englischem Recht 50 Jahre nach dem Tod von A. C. Doyle das literarische Werk und damit die Figur des Sherlock Holmes [[Public Domain|Allgemeingut]] wurden, hatten Doyle und seine Erben den [[Urheberrechtsschutz]] an den Figuren und ihren Namen. Daher mussten andere Autoren, soweit sie keine ausdrückliche Genehmigung erhielten, Umschreibungen benutzen. [[Maurice Leblanc]], der in zwei seiner Romane Sherlock Holmes (natürlich vergeblich) gegen seine eigene Schöpfung, den Meisterdieb [[Arsène Lupin]] antreten lässt, nennt ihn <!-- (wie fantasievoll!) --> ''Herlock Sholmes'' und seinen Gefährten ''Dr. Wilson''. In den drei Romanen von [[Henry Fitzgerald Heard]], die schon zu einer Zeit spielen, in denen sich der in Ruhestand gegangene Holmes in [[Sussex]] als [[Bienenzucht|Bienenzüchter]] betätigt, nennt er sich selbst ''Mr. Mycroft'', nach Sherlock Holmes' Bruder. |
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Oft ist die Erwähnung von Namen im übrigen völlig überflüssig, es reicht eine Personenbeschreibung (wie in [[Poul Anderson]]s ''Chroniken der Zeitpatrouille''), wenn es heißt, „der (Privatdetektiv) sei schlank und groß, habe ein Adlergesicht und werde von einem kräftigen Burschen mit Schnauzbart und Hinkefuß begleitet, der ein [[Famulus]] zu sein scheine“. Manchmal reichen sogar einzelne Zitate, um auf Sherlock Holmes hinzuweisen, zum Beispiel: "Elementary, my dear Watson." (Dies ist um so bemerkenswerter, als das dieser berühmte Satz bei Doyle in dieser Form nicht vorkommt.) |
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[[1986]] veröffentlichten die [[Walt Disney Company|Walt-Disney-Studios]] : ''Basil, der große Mäusedetektiv''. |
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Ein [[Zeichentrickfilm]], der die Geschichten des Sherlock Holmes in eine Welt der [[Nagetiere]] verlegt. |
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Mehr dazu im Hauptartikel [[Basil, der große Mäusedetektiv]]. |
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Die zahllosen Nachschöpfungen anderer Autoren, darunter so bekannter wie [[Stephen King]], [[Ellery Queen]], [[Nicholas Meyer]], [[Maurice Leblanc]], [[Laurie R. King]] oder [[Isaac Asimov]], lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen, siehe [[Sherlock-Holmes-Pastiches]] |
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== Kurzgeschichten und Romane == |
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''Hauptartikel: [[Sherlock-Holmes-Medien]]'' |
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Sir Arthur Conan Doyle schrieb zunächst zwei Romane über Sherlock Holmes: ''A Study in Scarlet'' (''[[Eine Studie in Scharlachrot]]'') und ''The Sign of the Four'' (''[[Das Zeichen der Vier]]''), die 1887 bzw. 1890 erschienen. |
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Es folgten zwölf Kurzgeschichten, die 1892 in dem Band ''The Adventures of Sherlock Holmes'' (''[[Die Abenteuer des Sherlock Holmes]]'') zusammengefasst wurden. ''The Memoirs of Sherlock Holmes'' ([[Die Memoiren des Sherlock Holmes]]) mit ebenfalls zwölf Kurzgeschichten erschien 1893 und endeten mit dem vorläufigen Tod Holmes in ''Sein letzter Fall''. |
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Erst 1901 erschien in der Zeitschrift "The Strand" ein weiterer Roman über Sherlock Holmes, ''The Hound of the Baskervilles'' (''[[Der Hund der Baskervilles]]''). 1904 war das Jahr, in dem Sherlock Holmes in ''Das leere Haus'' wiederauferstand, diese Kurzgeschichte wurde mit zwölf weiteren in dem Band ''The Return of Sherlock Holmes'' (''[[Die Rückkehr des Sherlock Holmes]]'') veröffentlicht. |
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1915 erschien der letzte Sherlock-Holmes-Roman ''The Valley of Fear'' (''[[Das Tal der Angst]]''). |
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''His Last Bow'' (''[[Seine Abschiedsvorstellung]]'') enthielt 1917 nur acht Kurzgeschichten, 1927 folgte mit ''The Case-Book of Sherlock Holmes'' (''[[Sherlock Holmes' Buch der Fälle]]'') wieder ein Band mit zwölf Erzählungen. |
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Zwei weitere Taschenbücher mit so genannten apokryphen Erzählungen, also Texte, deren Herkunft strittig ist, wurden 1989 veröffentlicht: ''[[Die Wahrheit über Sherlock Holmes]]'' und ''[[Das Vermächtnis des Sherlock Holmes]]''. |
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== Vertonungen == |
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Es gibt mehrere Hörbuch- und Hörspielversionen zu den Werken Doyles. Als klassische Version gelten die von [[John Gielgud|Sir John Gielgud]] (Holmes) und [[Ralph Richardson]] (Watson) gesprochenen Hörspielfassungen des [[BBC]] von 1954-1955, bei denen auch unter anderem [[Orson Welles]] mitwirkte. |
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== Verfilmungen == |
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Aus Verfilmungen der Romane und Kurzgeschichten stechen vor allem die zahlreichen Verfilmungen des Romans ''[[Der Hund von Baskerville (1939)|Der Hund von Baskerville]]'' heraus. Im vielleicht bekanntesten Kinofilm zum Roman aus dem Jahr 1939 gab [[Basil Rathbone]] der Figur des Sherlock Holmes sein Gesicht. Der enorme Erfolg des Films führte dazu, dass Rathbone an zahlreichen weiteren Holmes-Projekten teilnahm und (u.a. in [[Die Abenteuer des Sherlock Holmes (Film)|Die Abenteuer des Sherlock Holmes]]) als der wohl populärste Holmes-Darsteller gelten darf. 1959 spielte [[Peter Cushing]] den Holmes in einer farbigen Neuverfilmung, übernahm 1968 die Hauptrolle in einer werkgetreuen Holmes-Fernsehserie der ''BBC'', in der auch der „Hund der Baskervilles“ erneut verfilmt wurde und gab 1984 in dem Pastiche ''The Masks of Death'' seine Abschiedsvorstellung. |
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Eine sehr umfangreiche und aufsehenerregende Serie von Verfilmungen vieler Erzählungen sowie der Romane über Sherlock Holmes entstand in den achtziger Jahren bei Granada TV (Großbritannien) mit [[Jeremy Brett]] als Holmes. Die Serie umfasst 41 Filme und zeichnete sich zu Anfang durch eine besonders große Werktreue aus. |
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Eine nennenswerte Verfilmung aus jüngerer Vergangenheit ist die neue BBC-Fernsehproduktion von „Der Hund der Baskervilles“ mit [[Richard Roxburgh]] aus dem Jahre 2002. |
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Die wohl nennenswerteste nicht-englische Verfilmung ist die erfolgreiche russische Fernsehreihe ''Prikljutscheniya Scherloka Cholmsa i doktora Watsona'' (1979-1984) mit [[Wassili Liwanow]] (Holmes) und [[Vitali Solomin]] (Watson). Sie besteht aus fünf zwei- bis dreiteiligen Filmen: |
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* "Scherlok Cholms i Doktor Watson" (Sherlock Holmes und Dr. Watson, 1979) Teil 1: "Snakomstwo" (Die Bekanntschaft). Teil 2: "Krowawaja nadpis" (Die blutige Inschrift). Nach "The Speckled Band" und "A Study In Scarlet". |
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* "Prikljutschenija Scherloka Cholmsa i doktora Watsona" (Die Abenteuer des Sherlock Holmes und Dr. Watson, 1980) Teil 1: "Korol Schantasha" (Der König der Erpressung). Teil 2: "Smertelnaja skhwatka" (Der tödliche Kampf). Teil 3: "Ochota na tigra" (Die Tigerjagd). Nach "Charles Augustus Milverton", "The Final Problem" und "The Empty House". |
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* "Prikljutschenija Scherloka Cholmsa i doktora Watsona: Sobaka Baskerwilej" (Die Abenteuer des Sherlock Holmes und Dr. Watson: Der Hund von Baskerville, 1981). Zweiteiler nach "The Hound of the Baskervilles". |
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* "Prikljutschenija Scherloka Cholmsa i doktora Watsona: Sokrowischtscha Agry" (Die Abenteuer des Sherlock Holmes und Dr. Watson: Der Schatz von Agra, 1984). Zweiteler nach "The Sign of Four" und "A Scandal in Bohemia". |
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* "Prikljutschenija Scherloka Cholmsa i doktora Watsona: Dwadzaty wek nachinajetsja" (Die Abenteuer des Sherlock Holmes und Dr. Watson: Der 20. Jahrhundert beginnt, 1984). Zweiteler nach "The Engineer's Thumb", "The Bruce-Partington-Plans" and "His Last Bow". |
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Die erste Fernsehadaption des Stoffes, 1955 vom [[Hessischer Rundfunk|Hessischen Rundfunk]] unter der künstlerischen Leitung von [[Fritz Umgelter]] inszeniert, wurde ''Live'' ausgestrahlt und ist verschollen. Die Hauptrollen spielten [[Wolf Ackva]] und [[Arnulf Schröder]]. |
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Unter anderem spielte Christopher Lee (bekannt aus Star Wars, Herr der Ringe und vielen weiteren Rollen), Sherlock Holmes, 1958 – Der Hund von Baskerville und 1962 – Sherlock Holmes und das Halsband des Todes. |
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Zwischen 2000 und 2002 entstanden vier Fernsehfilme aus Kanada, in denen [[Matt Frewer]] (Sherlock Holmes) und [[Kenneth Welsh]] (Dr. Watson) die Hauptrollen spielen. Alle Filme entstanden unter der Regie von [[Rodney Gibbons]]. Die Filme sind „[[Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville]]“ (''The Hound of the Baskervilles'', 2000), „[[Skandal in Böhmen]]“ (''The Royal Scandal'', 2001), „[[Im Zeichen der Vier]]“ (''The Sign of Four'', 2001) und „[[Der Vampir von Whitesheapel]]“ (''The Case of the Whitechapel Vampire'', 2002) . Außer „Der Vampir ...“ basieren diese Filme auf original Conan-Doyle-Geschichten, obwohl die Verfilmungen nicht originalgetreu sind, was besonders ''Skandal in Böhmen'' betrifft. Die „Vampir Story“ wurde von Gibbons erfunden und geschrieben. |
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== Sekundärliteratur == |
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=== Bibliographien === |
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* Ronald B. DeWaal: ''World Bibliography of Sherlock Holmes and Dr. Watson. A classified and annotated list of materials relating to their lives and adventures'', New York Graphic Society, Boston, Mass. 1974, ISBN 08212-0420-3 |
|||
* Gerhard Lindenstruth: ''Arthur Conan Doyle. Eine illustrierte Bibliographie der Veröffentlichungen im deutschen Sprachraum'', Munniksma, Amsterdam 1994 (Das Phantasmaskop; Bd. 5) |
|||
* Michael Ross (Hrsg.): ''Sherlockiana, 1894–1994. Eine Bibliographie deutschsprachiger Sherlock-Holmes-Veröffentlichungen'', Baskerville, Kempen 1995, 2. Aufl., ISBN 3-930932-01-6 |
|||
* Jack W. Tracy (Hrsg.): ''The encyclopedia Sherlockiana or a universal dictionary of the state of knowledge of Sherlock Holmes and his biographer John H. Watson'', Avon Books, New York 1979, ISBN 0-380-46490-X |
|||
* ''The Universal Sherlock Holmes'' |
|||
=== Handbücher, Enzyklopädien und andere Hilfsmittel === |
|||
* Stephen Clarkson: ''The Canonical Compendium'', Calabash Press, Ashcroft 1999, ISBN 1-899-56275-3 |
|||
* Martin Compart: ''Das Sherlock-Holmes-Buch. Zum 100, Geburtstag des Meisterdetektivs'', Ullstein, Frankfurt/M. 1987, ISBN 3-548-36536-1 |
|||
* Christopher Redmond: ''In bed with Sherlock Holmes. Sexual elements in Arthur Conan Doyle's stories of the great detective'', Simon & Pierce, Toronto 1984, ISBN 0-88924-142-2 |
|||
* Christopher Redmond: ''A Sherlock Holmes Handbook'', Simon & Pierce, Toronto 1993, ISBN 0-88924-246-1 |
|||
* Michael Ross (Hrsg.): ''Sherlock Holmes in Film und Fernsehen. Ein Handbuch''. Baskerville, Köln 2003. ISBN 3-930932-03-2 |
|||
* Thomas W. Ross: ''Good old index. The Sherlock Holmes handbook. A guide to the Sherlock Holmes stories by Sir Arthur Conan Doyle'', Camden House, Columbia, SC 1997, ISBN 1-571-13049-7 |
|||
* Jack Tracy (Hrsg.): ''The Encyclopedia Sherlockiana. Or, A Universal Dictionary of the State of Knowledge of Sherlock Holmes and His Biographer John H. Watson, M. D.'', New English Library, London 1978, ISBN 0-450-04027-5 |
|||
* Zeus Weinstein (Hrsg.): ''Sherlock Holmes Companion'', Haffmans, Zürich |
|||
** 1. - ''Michael u. Mollie Hardwick: Mr. Holmes und Dr. Watson. Porträt einer Freundschaft, S. 7–40; Zeus Weinstein: Kleine Conan-Doyle-Chronik, S. 41–68; Anhang: Die Schauplätze des Sherlock Holmes, Bibliographie'', S. 69-85'', 1984, ISBN 3-251-20014-3 |
|||
** 2. - ''Michael u. Mollie Hardwick: Die Plots aller Stories, S. 7–54; Zeus Weinstein: Sherlock Holmes in Kontur, S. 55-78'', 1985, ISBN 3-251-20017-8 |
|||
* Zeus Weinstein (Hrsg.): ''Sherlock Holmes Handbuch'', Haffmans, Zürich 2001, ISBN 3-251-60000-1 |
|||
* Philip Weller: ''Alphabetically, My Dear Watson. A Compilation of Canonical Characters. Sherlock Holmes from A to Z'', Sherlock Publications, Portsmouth 1994, ISBN 1-873720-10-6 |
|||
* Philip Weller: ''Elementary Holmes. A Pocket Reference Guide To The World Of Sherlock Holmes'', Sherlock Publications, Portsmouth 1993, ISBN 1-873720-08-4 |
|||
* Julian Wolff: ''The Sherlockian Atlas'', Magico Magazine, New York 1984 |
|||
=== Zeitschriften === |
|||
* ''The Baker Street Journal. An irregular quarterly of Sherlockiana'', AMS Press, New York 1946–1949, N.S. 1. 1951 ff |
|||
* ''The Sherlock Holmes Society Journal''. Sherlock Holmes Society, London 1. 1965 ff |
|||
* ''SherlockMagazine'' (italienisch) |
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=== Literaturwissenschaftliche Forschungen === |
|||
* Clive Bloom (Hrsg.): ''Nineteenth century suspense. From Poe to Conan Doyle'', St. Martin's Press, New York 1988, ISBN 0-312-01677-8 |
|||
* Friedrich Depken: ''Sherlock Holmes, Raffles und ihre Vorbilder'', in: Paul G. Buchloh u.a. (Hrsg.): ''Der Detektiverzählung auf der Spur. Essays zur Form und Wertung der englischen Detektivliteratur'', Wissenschaftl. Buchgemeimschaft, Darmstadt 1977, ISBN 3-534-06143-8, S. 67–102 |
|||
* [[Umberto Eco]], Thomas A. Sebeok (Hrsg.): ''Der Zirkel oder Im Zeichen der Drei. Dupin, Holmes, Peirce'', Fink, München 1985, ISBN 3-7705-2310-5 |
|||
* [[Nino Erné]]: ''Sherlock Holmes chronologisch. Ein Wort zum Geleit'', in: Ders. (Hrsg.): ''Sämtliche Sherlock Holmes Stories'', Mosaik-Verlag, Hamburg, 1967 (2 Bde., hier: Bd. 1, S. 9–16) |
|||
* Constanze Gehrke: ''Schema und Variation in den Sherlock-Holmes-Stories von Arthur Conan Doyle'', Dissertation, Universität, Aachen 2003 (oder [aachen.de/dissertationen/2004/118/04_118.pdf] |
|||
** 1. [Hauptband] |
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** 2. [Anhang] |
|||
* Karl-Heinz Göller: ''Doyle, the speckled band'', in: Ders. u.a. (Hrsg.): ''Die englische Kurzgeschichte'', Bagel, Düsseldorf 1973, ISBN 3-513-02221-2, S. 70–79 |
|||
* Hanjo Kesting: ''Der Mann, der Sherlock Holmes erfand'', in: ''[[Die Horen (Morawietz)|Die Horen]]. Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik'', NW Verlag für neue Wissenschaft, Bremerhaven 38. Jg. (1993), Nr. 172, S. 15–22 |
|||
* Joseph A. Kestner: ''Sherlock's men. Masculinity, Conan Doyle, and Cultural History'', Ashgate Books, Aldershot 1997, ISBN 1-85928-394-2 |
|||
* Peter J. Malborn: ''Sherlock Holmes. Historizität von Exotik und Alltäglichkeit'', Tectum-Verlag, Marburg 1999, ISBN 3-828-88074-6 |
|||
* [[Jeffrey Richards]]: ''Sherlock Holmes, Conan Doyle and the British Empire. An investigation into Conan Doyle's links with the British Empire as expressed through his Sherlockian and other literature'', Northern Musgraves Sherlock Holmes Society, Halifax, Nova Scotia 1997, ISBN 0-9522545-9-X |
|||
* Viktor Schlovskij: ''Die Kriminalerzählung bei Conan Doyle'', in: Jochen Vogt (Hrsg.): ''Der Kriminalroman. Poetik, Theorie, Geschichte'', Fink, München 1998, ISBN 3-8252-8147-7 |
|||
* Thomas A. Sebeok, Jean Umiker-Sebeok: ''"Du kennst meine Methode". Charles S. Peirce und Sherlock Holmes'', Suhrkamp, Frankfurt/M. 1982, ISBN 3-518-11121-3 |
|||
== Sherlock Holmes global: Gesellschaften, Clubs und ihre Mitglieder == |
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* Sherlock Holmes Society of London |
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* The Baker Street Irregulars |
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* The Diogenes Club |
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* Société Sherlock Holmes de France |
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* 221b - Deutscher-Sherlock-Holmes-Club |
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* Sherlock Holmes international |
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* The Sherlockian Who's who |
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* Von Herder Airguns Ltd. - Deutsche Sherlock Holmes-Gesellschaft |
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* Uno Studio in Holmes - Florenz, Italien |
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== Sherlock-Holmes-Museen == |
|||
* The Sherlock Holmes Museum |
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221b Baker Street |
|||
London NW1 6XE |
|||
Tel: London (020)7935-8866 |
|||
* Musée Sherlock Holmes |
|||
Case postale 221 B |
|||
CH-1522 LUCENS |
|||
Tel: +41 (0)21 906 73 33 |
|||
* Sherlock Holmes Museum |
|||
c/o Parkhotel Du Sauvage "Englischer Hof" |
|||
CH-3860 Meiringen |
|||
Tel. +41 (0)33 971 42 21 |
|||
Nachbildungen der Wohnräume auch hier: |
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* The Sherlock Holmes Pub |
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Frederiksgade 76d |
|||
DK-8000 Aarhus C |
|||
Tel: +45 8612 4050 |
|||
* The Sherlock Holmes |
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10-11, Northumberland St, |
|||
London, WC2N 5DA |
|||
Tel: London 020 7930 2644 |
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Bei letzterem handelt es sich um ein [[Pub]] im Erdgeschoss, sowie um ein [[Restaurant]] im Obergeschoss. Im Gebäude sind überall Holmes-Utensilien zu bewundern. Im Obergeschoss ist eine Nachbildung von Holmes' Wohnzimmer zu besichtigen. |
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== Siehe auch == |
|||
*[[Dr. Watson]] |
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*[[Professor Moriarty]] |
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*[[Sebastian Moran]] |
|||
*[[Das Rätsel der Thor-Brücke]] |
|||
* [[Sein letzter Fall]] |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
* [http://bengalonline.sitemarvel.com/bankimbooks.asp?book=bk2 Werkliste mit Kurzbeschreibungen] |
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{{Wikiquote|Sherlock Holmes}} |
|||
* [http://banglapedia.search.com.bd/HT/C_0150.htm Biografie] bei Banglapedia |
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{{Wikisource|en:Author:Arthur Conan Doyle/Sherlock Holmes|Sherlock Holmes}} |
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{{commons|Category:Sherlock Holmes|Sherlock Holmes}} |
|||
* [http://www.sherlock-holmes.co.uk/holmes/German The Sherlock Holmes Museum] (German) |
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* [http://www.sherlock-holmes.es Sherlock-Holmes.es] (spanisch) |
|||
* [http://camdenhouse.ignisart.com Camden-House-Ausgabe der englischen Originaltexte (mit Illustrationen u. a.)] (englisch) |
|||
* [http://www.sherlockiana.de Our Virtual Holmes: Portal zur fiktionalen Welt der Doyle'schen Sherlock-Holmes-Geschichten] |
|||
* [http://www.sherlockholmes.ch/ The Sherlock Holmes Page (Meiringen/Schweiz)] |
|||
* [http://www.221b-DSHC.de/ 221b - Deutscher-Sherlock-Holmes-Club] |
|||
* [http://german.imdb.com/Find?select=Characters&for=sherlock+holmes&Go.x=5&Go.y=9&Go=Go Sherlock-Holmes-Darsteller in Film und Fernsehen, deutsches IMDb] |
|||
* [http://www.thgeist.de/holmes/holmes.htm Episodenführer der Filme mit Basil Rathbone 1939-1946] |
|||
* [http://www.englisch-lehrbuch.de/uebungen/stories/sherlock_holmes_garridebs/sherlock_holmes_garridebs_inhaltsverzeichnis.htm "The Adventure of the Three Garridebs" als Teil eines englischen Sprachkurses; englischer Originaltext, englische Sprachdateien und deutsche Übersetzung mit grammatikalischen Anmerkungen] |
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{{DEFAULTSORT:Chattopadhyay, Bankim Chandra}} |
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[[Kategorie:Literarische Figur|Holmes, Sherlock]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Mann]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Geboren 1838]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Gestorben 1894]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Inder]] |
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[[Kategorie: |
[[Kategorie:Bengale]] |
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[[Kategorie:Autor]] |
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{{Personendaten |
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{{Link FA|hr}} |
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|NAME=Chattopadhyay, Bankim Chandra |
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{{Link FA|ja}} |
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|ALTERNATIVNAMEN=Bankimchandra Chatterjee |
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{{Link FA|no}} |
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|KURZBESCHREIBUNG=bengalischer Autor |
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|GEBURTSDATUM=26. Juni 1838 |
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|GEBURTSORT=Kanthalpara |
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|STERBEDATUM=8. April 1894 |
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|STERBEORT=Kalkutta |
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[[bn:বঙ্কিমচন্দ্র চট্টোপাধ্যায়]] |
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[[ar:شرلوك هولمز]] |
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[[en:Bankim Chandra Chattopadhyay]] |
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[[az:Şerlok Holmz]] |
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[[ml:ബങ്കിം ചന്ദ്ര ചാറ്റര്ജി]] |
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[[bat-smg:Šerloks Holmsos]] |
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[[mr:बंकिमचंद्र चट्टोपाध्याय]] |
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[[bg:Шерлок Холмс]] |
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[[sv:Bankim Chandra Chatterjee]] |
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[[bn:শার্লক হোম্স]] |
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[[bs:Sherlock Holmes]] |
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[[ca:Sherlock Holmes]] |
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[[cs:Sherlock Holmes]] |
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[[da:Sherlock Holmes]] |
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[[en:Sherlock Holmes]] |
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[[eo:Sherlock Holmes]] |
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[[es:Sherlock Holmes]] |
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[[eu:Sherlock Holmes]] |
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[[fa:شرلوک هولمز]] |
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[[fi:Sherlock Holmes]] |
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[[fr:Sherlock Holmes]] |
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[[fy:Sherlock Holmes]] |
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[[gl:Sherlock Holmes]] |
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[[he:שרלוק הולמס]] |
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[[hi:शर्लक होम्स]] |
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[[ja:シャーロック・ホームズ]] |
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[[lt:Šerlokas Holmsas]] |
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[[th:เชอร์ล็อก โฮล์มส]] |
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[[tr:Sherlock Holmes]] |
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[[vi:Sherlock Holmes]] |
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[[zh:歇洛克·福尔摩斯]] |
Version vom 29. August 2007, 13:26 Uhr
Bankim Chandra Chattopadhyay (anglisierend auch Chatterjee; bengalisch: বঙ্কিম চন্দ্র চট্টোপাধ্যায, Baṅkima Candra Caṭṭopādhyāẏa; * 26. Juni 1838 in Kanthalpara; † 8. April 1894 in Kolkata) war ein indischer Autor aus Bengalen.
Der Romanautor, Essayist und Herausgeber Chattopadhyay gilt als der populärste bengalische Schriftsteller des 19. Jahrhunderts; seine in Zeitschriften erscheinenden Romane wurden im Kalkutta der 1870er Jahre mit großer Spannung erwartet. Die Wirkung der von ihm herausgegebenen Magazine (u.a. Bangadarshan "Bengalischer Spiegel", seit 1872) und seine literarische Wirkung auf die folgenden Schriftstellergenerationen kann kaum überschätzt werden: "'Bangadarshan' wirkte wie der erste Regen am Ende der Trockenzeit" (Rabindranath Tagore).
Biografie
Bankim besuchte mit sechs Jahren die englische Schule in Medinipur, wo sein Vater, ein orthodoxer Kulin-Brahmane, als Deputy Collector (Steuereinnehmer) der englischen East India Company tätig war; Bankim galt schon früh als brillanter Schüler; sein besonderes Interesse galt dem Sanskrit. Als Elfjähriger wurde er mit einer Fünfjährigen verheiratet, die er im Alter von 22 Jahren verlor. Im Anschluss an die Schule besuchte Bankim ab 1849 das Mohsin-College in Hugli-Chunchura, wo sieben seiner Lehrer Europäer waren. 1856 wechselte er ins Presidency College (früher: Hindu College) in Kalkutta, um Recht zu studieren. Nach dem Abschluss im Jahr 1858 - er war einer der beiden ersten, die auf der neu gegründeten Universität ihr Bakkalaureat ablegten - trat er in den Regierungsdienst und war die folgenden 33 Jahre als Deputy Collector (Steuereinnehmer) in Jessore im heutigen Bangladesh tätig. Bankim heiratete nach dem Tod seiner ersten Frau im Jahre 1861 nochmals; von seiner Frau Ratnadevi hatte er drei Töchter. Sein Wunsch nach Pensionierung wurde lange Zeit abgelehnt; 1891 trat er mit einer Pension von 400 Rupien monatlich in den Ruhestand, starb aber schon 1894 im Alter von nur 56 Jahren.
Bankim hat im Lauf seines Lebens - anders als seine Zeitgenossen Dwarkanath Tagore, Rammohan Roy oder Michael Madhusudan Dutt - Bengalen niemals verlassen; seine reichhaltigen Kenntnisse des alltäglichen Lebens auf dem Lande, wo er als Steuereinnehmer mit der Bevölkerung in engem Kontakt stand, seine Kenntnis der unzugänglichen Sümpfe der Sundarbans mit ihren Schmuggler- und Räuberbanden und des städtischen Lebens von Kalkutta ermöglichten ihm aber, die sozialen Grenzen, die ihm gesetzt waren, zu überschreiten und ein lebensvolles Bild des bengalischen Alltags in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu zeichnen. Sein sprachliches und inhaltliches Eingehen auf die Gegenwart bedeutete den Bruch mit den bisher üblichen märchenhaften Erzählungen, die dazu noch in schwer verständlicher poetischer und Sanskritform verfasst waren.
Die Erfahrungen als Zoll- und Steuerbeamter und seine selbstbewusste, kolonialkritische Einstellung brachten Bankim öfters in Konflikt mit seinen britischen Arbeitgebern; vor den geistigen und wissenschaftlich-organisatorischen Leistungen der Europäer hatte er jedoch stets hohen Respekt. Zum Erhalt seiner Arbeitsstelle und zur Tilgung familiärer Schulden sah er sich daher in der Folge (1883) zu manchem literarischen Kompromiss genötigt. Die in einem seiner Werke aufgeführte Hymne "Bande Mataram" ("Ich beuge mich vor Dir, Mutter [Indien]") wurde bald zum Schlachtruf der nationalgesinnten Inder; anders als spätere Fanatiker schloss Bankim dabei jedoch Hindus wie Moslems stets gleichermaßen in seine Vorstellungen von einer indischen Identität mit ein.
Wie bei Dickens lag die Ursache von Bankims Erfolg (neben seinen stilistischen Fertigkeiten) auch darin, dass er der Haltung seines eher konservativen Publikums Rechnung trug; so setzte er auf Wandel durch Verständnis, Erziehung und Annäherung, nicht auf den kompromisslosen Bruch, z.B. beim Thema Witwenverbrennung, Wiederheirat von Witwen oder Kastenwesen. Wie Dickens setzte Bankim Chandra auch auf die Wirkung des Romantischen bis hin zur Sentimentalität; viktorianische und Hindumoralität gingen dabei Hand in Hand, die Entsagung des Einzelnen stand im Zweifelsfall über der Erfüllung individueller Wünsche und Begierden, und im Konflikt zwischen Leidenschaft und Moral (oder Dharma) bewertete er das moralische Verhalten als höher stehend.
Bankims romantische Ader trug ihm bald den Ruf eines "bengalischen Scott" (Ivanhoe) ein, und sein Einfluss auf seine vor allem weiblichen Leserinnen sorgte in konservativen Kreisen für Stirnrunzeln.
Bankim veröffentlichte nahezu ausschließlich in seiner Landessprache Bengali; die Mischung von klassischen Sanskrit- und umgangssprachlichen Begriffen ermöglichte zum ersten Mal die Darstellung alltäglicher Situationen und Lebenswelten. Der erste Roman (Durgeshnandi, 1865) erregte sofort nach Erscheinen großes Aufsehen. Bankim erreichte dabei zwar noch nicht die Freiheit im Umgang mit dem Bengali wie sein Schüler und Nachfolger Rabindranath Tagore, seine spannenden, wirklichkeitsnahen Darstellungen des indischen Alltags aber sind bis heute unübertroffen. Entsprechend werden Bankims Werke bis heute in Bengalen viel gelesen und nachgedruckt, Namen und Charaktere seiner Helden sind Allgemeingut geworden.
Bankim Chandras Haus im nördlichen Distrikt von Kalkutta (Sri Gopal Mullick Lane) harrt, anders als der gut erhaltene Familiensitz der Tagores, noch der Renovierung.
Werke
Bankim Chandra Chattopadhyay veröffentlichte hauptsächlich Romane, außerdem philosophische und religiöse Abhandlungen.
Romane
- Rajmohan's Wife (1864) – Original Englisch
- Durgeshnandini (1865) – erster Roman in bengalischer Sprache
- Kapalkundala (1866), dt. (1886) – historischer Roman in der Nachfolge von Scotts Ivanhoe, spielt zur Zeit des Mogulkaisers Akbar († 1605); einer der ersten indischen Prosaromane überhaupt; Im Mittelpunkt steht die Kali-Verehrung und die tantrische Form indischer Religiosität.
- Mrinalini (1869)
- Bishabriksha (1873) – Liebe, Witwenheirat, Konvention und Tradition.
- Indira (1873, überarbeitet 1893)
- Jugalanguriya (1874)
- Radharani (1876, erweitert 1893)
- Chandrasekhar (1877)
- Kamalakanter Daptar (1875) – Bekenntnisse und Lebensansichten eines bengalischen Literatur-Bohemiens.
- Rajni(1877)
- Krishnakanter Uil (1878) – Familienroman, der den Konflikt zwischen Tradition und Individuum am Beispiel verwitweter Frauen thematisiert.
- Rajsimha (1882)
- Anandamath (1882) – behandelt die Hungersnot in Bengalen der Jahre 1770-71 und die damit verbundenen Unruhen.
- Devi Chaudhurani (1884)
- Kamalakanta (1885)
- Sitaram (1887)
- Muchiram Gurer Jivancharita
Religiöse Schriften
- Krishna Charitra (History of Krishna, 1886)
- Dharmatattva (Principles of Religion, 1888)
- Devatattva (Principles of Divinity) – posthum veröffentlicht
- Srimadvagavat Gita (1902) – ein Kommentar zur Bhagavad Gita, posthum veröffentlicht
Gedichtsammlung
- Lalita O Manas (1858)
Essays
- Lok Rahasya (Essays on Society, 1874, erweitert 1888)
- Bijnan Rahasya (Essays on Science, 1875)
- Bichitra Prabandha (Gesammelte Essays), Band 1 (1876) und Band 2 (1892)
- Samya (Equality, 1879)
Ausgabe
- Cattopadhyaya, Bankimacandra: The Bankimchandra omnibus / Bankimchandra Chattopadhyay. New Delhi : Penguin Books. - Enth. u.a.: Kapalkundala, Bishabriksha, Indira, Krishnakanta's will. 535 S. ISBN 0-14-400055-5.
Literatur
- Walter Ruben: Indische Romane. Eine ideologische Untersuchung. Bd. 1: Einige Romane Bankim Chatterjees und Ranbindranath Tagores. Berlin : Akademie Verlag 1964.
- Sisir Kumar Das: The artist in chains. The life of Bankimchandra Chatterji. - New Delhi : New Statesman Publ. 1984.
- Mohit K. Haldar: Foundations of nationalism in India : a study of Bankimchandra Chatterjee. - New Delhi : Ajanta Publ. 1989.
- Bhabathosh Chatterjee: Bankimchandra Chatterjee. Essays in perspective. - New Delhi : Sahitya Akademi 1994
- Sudipta Kaviraj: The unhappy consciousness : Bankimchandra Chattopadhyay and the formation of nationalist discourse in India. - New Delhi u.a. : OUP 1998. (SOAS London studies on South Asia). EA 1995.
- Rachel Rebecca van Meter: Bankimcandra Chatterji and the Bengali renaissance. A dissertation in South Asia Regional Studies. - Ann Arbor : UMI Diss.Service 1997.
- Ujjal Kumar Majumdar: Bankim Chandra Chattopadhyay: His Contribution to Indian Life and Culture. Calcutta : The Asiatic Society 2000.
- Tapan Raychaudhuri: Europe reconsidered. Perceptions of the West in nineteenth century Bengal. 2.ed. - New Delhi u.a. : OUP 2002.
Weblinks
- Werkliste mit Kurzbeschreibungen
- Biografie bei Banglapedia
Personendaten | |
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NAME | Chattopadhyay, Bankim Chandra |
ALTERNATIVNAMEN | Bankimchandra Chatterjee |
KURZBESCHREIBUNG | bengalischer Autor |
GEBURTSDATUM | 26. Juni 1838 |
GEBURTSORT | Kanthalpara |
STERBEDATUM | 8. April 1894 |
STERBEORT | Kalkutta |