Zum Inhalt springen

Andreas Gryphius und NGC 5189: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Rei-bot (Diskussion | Beiträge)
K Bot: Ergänze: uk:NGC 5189
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''NGC 5189''' ist ein [[planetarischer Nebel]] im Sternbild [[Fliege (Sternbild)|Fliege]] und hat eine Winkelausdehnung von 2,33' und eine [[scheinbare Helligkeit]] von +10,3 mag. Er wurde am 1. Juli 1826 von [[James Dunlop]] entdeckt, und wird auch als ''IC 4274 , AM 1329-654 , PK 307-3.1'' oder ''ESO 96-PN16'' bezeichnet.
[[Bild:Andreas_Gryphius.jpg|thumb|Andreas Gryphius]]
'''Andreas Gryphius''' (* [[2. Oktober]] [[1616]] in [[Glogau]], [[Schlesien]]; † [[16. Juli]] [[1664]] ebenda; eigentlich ''Andreas Greif'') war ein deutscher [[Dichter]] und [[Drama]]tiker des [[Barock]]. Er war der bedeutendste deutsche [[Sonett]]dichter des 17. Jahrhunderts.


'''[[Koordinaten]]''' ([[Äquinoktium]] [[J2000.0]])
== Leben ==
* [[Rektaszension]]: 13h 33m 32.9s
* [[Deklination (Astronomie)|Deklination]]: -65° 58' 25"


{{Navigationsleiste NGC|5189}}
Gryphius war der jüngste Sohn des [[Archidiakon]]s Paul Gryphius aus Glogau (heute Głogów, [[Polen]]). Sein Vater starb 1621 und der Stiefvater Michael Eder, ein protestantischer Lehrer, wurde von den Kaiserlichen vertrieben, kurz nachdem im Jahre 1628 Gryphius' Mutter an Schwindsucht gestorben war. Gryphius musste, wie alle Knaben unter 15 Jahren, zunächst in der Stadt bleiben, konnte jedoch bald seinem Stiefvater nach Driebitz, einem kleinen Dorf auf polnischem Gebiet, folgen. 1632 konnte er sein Leben in [[Fraustadt]] (heute Wschowa, Polen) einigermaßen geregelt fortsetzen. Er besuchte in [[Görlitz]] das Gymnasium Augustum, und in den Jahren 1634 bis 1636 studierte er am Akademischen Gymnasium zu [[Danzig]]. Anschließend ging er als Hauslehrer in die Familie Georg Schönborners, Ritters von Schönborn nach [[Kożuchów|Freystadt]] in Schlesien und später für längere Zeit nach [[Ostpreußen]], wo er einige seiner bedeutendsten Werke verfasste.


[[Kategorie:Individueller astronomischer Nebel]]
1638 begleitete Gryphius zwei Söhne seines Mäzens Schönborner auf deren [[Grand Tour|Kavalierstour]] durch die Niederlande. Er selbst studierte im Anschluss für ungefähr sechs Jahre an der Universität [[Leiden (Stadt)|Leiden]]. 1640 verstarben sein Bruder Paul und seine Schwester Anna Maria innerhalb weniger Monate; Gryphius selbst erkrankte lebensbedrohlich. Bis Mai 1647 hielt er sich an der [[Universität Straßburg]] auf, und im November desselben Jahres erreichte er wieder seine Heimatstadt Fraustadt. Danach verbrachte er noch einige Zeit in Berlin, bis er Jahre später erneut in die Niederlande und nach Ostpreußen zurückkehrte.


[[en:NGC 5189]]
Am 12. Januar 1649 heiratete Gryphius in Fraustadt ''Rosina Deutschländer'', mit der er vier Söhne und drei Töchter hatte. Sein ältester Sohn [[Christian Gryphius]] (* 29. September 1649) sollte später das Werk seines Vaters stellenweise überarbeiten und veröffentlichen.
[[eo:NGC 5189]]

[[ru:NGC 5189]]
1662 wurde Gryphius durch Herzog [[Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar]] in die [[Fruchtbringende Gesellschaft]] aufgenommen. Sein Gesellschaftsname war ''der Unsterbliche''. Im [[Köthen]]er Gesellschaftsbuch findet sich Gryphius' Eintrag unter der Nr. 788. Dort ist auch das ihm verliehene Motto ''wegen verborgener Kraft'' und das ihm zugedachte [[Emblem]] ''Orant'' zu finden.
[[sk:NGC 5189]]
Am 16. Juli 1664 erlag Andreas Gryphius einem Schlaganfall.
[[uk:NGC 5189]]

Sein Leben war geprägt von den Leiden und Erfahrungen seiner Zeit, speziell dem frühen Verlust seiner Eltern, der Zerstörung Glogaus im Dreißigjährigen Krieg und dessen Religionsverfolgungen.
Erfüllt von einer tiefen Friedenssehnsucht empfand er die Tragödien seiner Zeit besonders stark.

Gryphius thematisierte in seinen [[Tragödie]]n und [[Gedicht]]en das Leid und den moralischen Verfall während der Zeit der Kriege ([[Dreißigjähriger Krieg]]) sowie die Unruhe, Einsamkeit und Zerrissenheit der Menschen. Daneben findet sich in seinen Werken der wiederholte Hinweis auf „[[Vanitas|Eitelkeit]]“, das für die Epoche des Barock typische [[Motiv]] der Vergänglichkeit allen menschlichen Schaffens und Strebens. Exemplarisch dafür ist Gryphius' Gedicht [[s:Alles ist eitel|„ Es ist alles eitel“]].

== Werke (Auswahl) ==

* ''Fewrige Freystadt'', hrsg. Johannes Birgfeld. Laatzen: Wehrhahn 2006. ISBN 3-932324-38-2
* ''[[Sonett]]e'' (Gedichtsammlung), Lissa 1637
* ''Son- und Feyrtags-Sonette'', Leiden 1639
* ''Leo Armenius, oder Fürstenmord'' ([[Trauerspiel]]), Regensburg 1660
* ''[[Katharina von Georgien]], oder bewehrete Beständigkeit'' (Trauerspiel), 1647-1657
* ''Horribilicribrifax [[Teutsch]]'' (Scherzspiel), hrsg. [[Gerhard Dünnhaupt]]. Stuttgart: Reclam 1976 u.ö. (RUB 688) ISBN 3-15-000688-0
* ''Cardenio und Celinde, oder unglücklich Verliebte'' (Trauerspiel), Breslau 1661
* ''Ermordete Majestät oder Carolus Stuardus König von Gross Brittannien'' (Trauerspiel), 1657
* ''Großmütiger Rechts-Gelehrter, oder Sterbender Aemilius Paulus Papinianus'' (Trauerspiel), Breslau 1659
* ''Absurda Comica, oder Herr Peter Squentz'' (Schimpfspiel), hrsg. [[Gerhard Dünnhaupt]] und Karl-Heinz Habersetzer. Stuttgart: Reclam 1983 u.ö. (RUB 7982) ISBN 3-15-007982-9
* ''Verlibtes Gespenste / Die gelibte Dornrose'' (Doppeldrama), Breslau 1660
* Abend [Kritisches Gedicht]
* ''Tränen in schwerer Krankheit'' (1663)

== Literatur (Auswahl) ==

* Bekker, Hugo: ''Andreas Gryphius''. Frankfurt/Main: Lang, 1973
* Habersetzer, Karl-Heinz: ''Andreas Gryphius''. Würzburg: Glogau, 1994
* Kaminski, Nicola: ''Andreas Gryphius''. Stuttgart: Reclam, 1998, ISBN: 3-15-017610-7
* Mannack, Eberhard: ''Andreas Gryphius''. Stuttgart: Metzler, 1986
* Wentzlaff-Eggebert, Friedrich-Wilhelm: ''Andreas Gryphius''. Darmstadt: Wissenschaftl. Buchges., 1983

== Werk- und Literaturverzeichnis ==

* [[Gerhard Dünnhaupt]]: „Andreas Gryphius“, in: ''Personalbibliographien zu den Drucken des Barock'', Bd. 3. Stuttgart: Hiersemann 1991, S. 1855-83. ISBN 3-7772-9105-6

== Weblinks ==

{{Wikiquote|Andreas Gryphius}}
{{Wikisource}}
{{VD17|004289463}}
{{PND|118543032}}
* {{PGDA|gryphius}}
* [http://www.uni-essen.de/literaturwissenschaft-aktiv/Vorlesungen/lyrik/gryphius.htm Biographie]
* [http://www.pohlw.de/literatur/sadl/barock/gryphius.htm Kurzbiographie und Werkübersicht]
* [http://user.uni-frankfurt.de/~borgsted/iaggpix/ Internationale Andreas Gryphius-Gesellschaft]
* [http://www.litlinks.it/g/gryphius_a.htm Linksammlung zu Andreas Gryphius]
* [http://www.gasl.org/refbib/Gryphius__Horribilicribrifax.pdf Horribilicribrifax (PDF; Fraktur-Reprint in der Arno-Schmidt-Referenzbibliothek der GASL)]

[[Kategorie:Autor|Gryphius, Andreas]]
[[Kategorie:Literatur (17. Jahrhundert)|Gryphius, Andreas]]
[[Kategorie:Barock (Literatur)|Gryphius, Andreas]]
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)|Gryphius, Andreas]]
[[Kategorie:17. Jahrhundert|Gryphius, Andreas]]
[[Kategorie:Drama|Gryphius, Andreas]]
[[Kategorie:Lyrik|Gryphius, Andreas]]
[[Kategorie:Mann|Gryphius, Andreas]]
[[Kategorie:Geboren_1616|Gryphius, Andreas]]
[[Kategorie:Gestorben_1664|Gryphius, Andreas]]
[[Kategorie:Fruchtbringende Gesellschaft|Gryphius, Andreas]]
[[Kategorie:Deutscher|Gryphius, Andreas]]
[[Kategorie:Schlesier|Gryphius, Andreas]]

{{Personendaten
|NAME=Gryphius, Andreas
|ALTERNATIVNAMEN=Greif, Andreas
|KURZBESCHREIBUNG=[[Dichter]] des [[Barock]]
|GEBURTSDATUM=2. Oktober 1616
|GEBURTSORT=[[Glogau]], [[Schlesien]]
|STERBEDATUM=16. Juli 1664
|STERBEORT=Glogau, Schlesien
}}

[[cs:Andreas Gryphius]]
[[en:Andreas Gryphius]]
[[eo:Andreas Gryphius]]
[[es:Andreas Gryphius]]
[[fr:Andreas Gryphius]]
[[hr:Andreas Gryphius]]
[[ja:アンドレアス・グリューフィウス]]
[[nl:Andreas Gryphius]]
[[pl:Andreas Gryphius]]
[[sv:Andreas Gryphius]]
[[tr:Andreas Gryphius]]

Version vom 29. August 2007, 06:27 Uhr

NGC 5189 ist ein planetarischer Nebel im Sternbild Fliege und hat eine Winkelausdehnung von 2,33' und eine scheinbare Helligkeit von +10,3 mag. Er wurde am 1. Juli 1826 von James Dunlop entdeckt, und wird auch als IC 4274 , AM 1329-654 , PK 307-3.1 oder ESO 96-PN16 bezeichnet.

Koordinaten (Äquinoktium J2000.0)