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Ablauforganisation und Mediamatiker: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Mediamatiker''' ist eine [[Informationstechnik|IT]]-Fachperson, welche Kunden- und Marktbedürfnisse analysiert. Diese Berufsgattung wurde hauptsächlich aus den Berufen [[Informatiker]] und [[Kaufmann]] gebildet (sie ist also eine Mischung aus diesen beiden Berufen), doch es kommen auch Kenntnisse im Bereich Desktop Publishing und Grafik hinzu. Da in der heutigen Zeit nicht mehr nur hundertprozentige [[Informatiker]] gebraucht werden, sondern auch Arbeitskräfte, die sich mit dem [[Recht]], der [[Wirtschaft]] und sonstigen administrativen Arbeiten auskennen, wurde ein neuer Beruf geschaffen.
'''Ablauforganisation''' bezeichnet in der [[Organisationstheorie]] die Ermittlung und Definition von [[Arbeitsprozess (Betriebswirtschaft)|Arbeitsprozess]]en unter Berücksichtigung von Raum, Zeit, Sachmitteln und Personen, während sich die [[Aufbauorganisation]] hauptsächlich mit der Strukturierung einer Unternehmung in organisatorische Einheiten - [[Stelle (Organisation) | Stellen]] und [[Abteilung (Organisation)|Abteilungen]] - beschäftigt.


Zum Mediamatiker kann man sich in der [[Schweiz]] seit ca. [[1998]] ausbilden. Es besteht [[Chancengleichheit]] für [[Frau]]en und [[Männer]], denn ca. 33 % der angehenden Mediamatiker sind Frauen, für einen IT-Beruf überdurchschnittlich.
Die Aufbauorganisation und die Ablauforganisation stehen in einem Abhängigkeitsverhältnis und betrachten somit gleiche Objekte unter verschiedenen Aspekten. Während es bei der Aufbauorganisation um die Bildung von organisatorischen Potentialen geht, beschäftigt sich die Ablauforganisation mit dem [[Prozessorganisation|Prozess]] der Nutzung dieser Potentiale.
In der Lehre als Mediamatiker wird meist in einem bestimmeten Gebiet absolviert, so kann es vorkommen das zwei Mediamatiker grundsätzlich den selben Beruf ausüben aber verschiedene Arbeiten erledigen können.


==Aufgaben==
Die Ablauforganisation beschäftigt sich mit der Ausstattung und Verteilung von effizienten Beständen von materiellen und immateriellen Gütern in einer Unternehmung. Daraus ergeben sich die zu behandelnden Gegenstände Personal-, Sachmittel und Datenbestände, Aufgaben- und Kompetenzgefüge.


Im Mittelpunkt der Betrachtungen bei der Ablauforganisation steht die Arbeit als ''zielbezogene menschliche Handlung'' (Schulte-Zurhausen: Organisation, 3.Auflage 2002, S.14), aber auch die Ausstattung der Teileinheiten von Arbeitsprozessen mit den, zur Aufgabenerfüllung nötigen, Sachmitteln und Informationen.


== Verwandte Berufe ==
===Ziele===
Folgende Berufe sind mit dem des Mediamatikers verwandt:
Die Ablauforganisation ist ein Instrument zur Beherrschung von Handlungskomplexität mittels [[Standardisierung]] und [[Routine|Routinisierung]] und verfolgt sowohl erfolgsbezogene, zeitliche als auch qualitative Ziele:
* [[Webdesigner]]
*Maximierung der Kapazitätsauslastung
* [[Polygraf]]
*Verringerung der Durchlauf-, Warte- und Leerzeiten
* [[Multimediagestalter]]
*Reduktion der Kosten der Vorgangsbearbeitung
* [[Kaufmann]]
*Qualitätssteigerung der Vorgangsbearbeitung und der Arbeitsbedingungen
* [[Informatiker]]
*Optimierung der Arbeitsplatzanordnung
* [[Grafiker]]
*Erhöhung der Termintreue


== Ausbildung ==
===Aufgabenverteilung===
In der vierjährigen Lehre wird der Mediamatiker hauptsächlich in den Fächern:
Ein besonderer Schwerpunkt der Ablauforganisation besteht in der [[Aufgabe (Pflicht)|Aufgabe]]nverteilung. Voraussetzung dafür ist die Auseinandersetzung mit der Frage, ob und in welchem Maß die Aktivitäten zur Aufgabenerfüllung geregelt werden sollen. Sowohl die Aufgabenstruktur als auch die Aufgabenziele sind für die Regelungsintensität maßgebend.


* Wirtschaft und Recht
Nach [[Nordsieck]] (1955) gibt es folgende Stufen der Erfüllung des Regelungsbedarfs durch die Ablauforganisation:
* [[Finanzen|Finanz-]] und [[Rechnungswesen]]
*Freier Verlauf
* [[Marketing]]
*Inhaltlich gebundener Verlauf
* [[Informatik]]
*Abfolgegebundener Verlauf
* [[Telematik]]
*Zeitlich gebundener Verlauf
* [[Multimediatechnik]]
*Taktmäßig gebundener Verlauf
* [[Sprachen]] (Deutsch, Englisch, Französisch)
*implizite sowie explizite Reorganisation von bereits vorhandenen Ablaufprozessen
* Allgemeinbildung (Geschichte, Staatskunde)
* [[Mathematik]]


ausgebildet.
==Geschichte==
Die klassische Zweiteilung in Aufbau- und Ablauforganisation hat sich ausschließlich im deutschsprachigen Raum sowohl in der Theorie als auch in der Praxis durchgesetzt, obwohl in der praktischen Organisationsgestaltung aufbau- und ablauforganisatorische Fragen eng miteinender verbunden und somit oft schwer trennbar sind. Im angelsächsischen Sprachraum wurden zwar ablauforganisatorische Sachverhalte diskutiert, jedoch nicht in vergleichbarer Weise als eigenständige organisatorische Tatbestände bearbeitet.


== Voraussetzungen ==
==Einflussgrößen==
Man sollte teamfähig, flexibel, zuverlässig, kontaktfreudig und offen für Neues sein. Der Auszubildende sollte sich für [[Computer]], [[Technik]] und [[neue Medien]] interessieren. Gute schulische Leistungen, abgeschlossene [[Volksschule]], bestandene Aufnahmeprüfung, [[Kreativität]] und stetige Lernbereitschaft sind ebenfalls Voraussetzung.
''Interne Einflussgrößen:''
*Produktionsprogramm (z. B.: [[Fließfertigung]] / [[Werkstattfertigung]])
*Struktur der Arbeitsträger (Qualifikation der Mitarbeiter)
*Struktur des Planungssystems (zentral / dezentral)
*Struktur des [[Informationssystem]]s (Übermittlung durch Vorgesetzten / EDV-System)


== Weiterbildungsmöglichkeiten ==
''Externe Einflussgrößen:''
Nach abgeschlossener [[Berufsausbildung|Lehre]] und bestandener [[Matur]]a/[[Abitur]] kann man sich zum Beispiel zum
*Rechtliche Normen (sicherheitstechnische Vorschriften, arbeitsrechtliche und kollektivvertragliche Regelungen)
*Soziale Normen (z. B.: bestimmte Umgangsformen unter Kollegen)
*Technologische Erkenntnisse
*Verhalten der Marktteilnehmer ([[Monopol]]stellung / starke Konkurrenz)


* [[Webdesigner]]
==Ablauforganisatorische Konzepte==
* [[Marketingleiter]]
===Ablauforganisation als Arbeitsorganisation===
* [[Buchhalter]]
'''Differenzierung von Aufbau und Ablauf'''


ausbilden.
Ausgangspunkt ist immer die Aufgabe der Gesamtunternehmung und somit ein aufbauorganisatorischer Tatbestand. Die Zerlegung dieser Aufgabe ist die Voraussetzung für die Aufgaben- bzw. Arbeitsverteilung und somit auch für die [[Stelle (Organisation)|Stelle]]n- und [[Abteilung (Organisation)|Abteilungsbildung]].


== Weblinks ==
Der Arbeitsablauf ist definiert als eine Folge von Arbeitsstufen. Das sind damit die kleinsten zusammenhängenden Arbeitseinheiten, die zur Erfüllung einer Aufgabe notwendig sind. Die einzelnen Arbeitsstufen werden entsprechend den aufbauorganisatorischen Erfordernissen zu [[Arbeitsreihe]]n zusammengefasst. Diese werden wiederum zu Arbeitszyklen zusammengefügt. Nachdem Klarheit über den Arbeitsablauf besteht und durch die Vereinigung von Arbeitsstufen Arbeitszyklen geschaffen wurden, erfolgt nun die Arbeitsverteilung, bei der [[Arbeitsvorgang|Arbeitsvorgänge]] Arbeitsträgern zugeordnet werden. Bei der Arbeitsverteilung geht es aber auch um die Leistungsabstimmung, da nicht nur das Arbeitspensum eines Arbeitsträgers, sondern auch die Leistungen verschiedener Arbeitsträger untereinander abgestimmt werden müssen. Schließlich muss noch die Arbeitsbesetzung durchgeführt werden, um einen optimalen Arbeitsprozess durchführen zu können, da die Leistungsanforderung eines Arbeitsvorganges oft nicht mit der persönlichen Leistung der Arbeitskraft übereinstimmt.
[http://mediamatiker-lu.ch/pdf/mediamatiker_11_03.pdf Infos über den Beruf]


[http://www.mediamatiker.net/ Mediamatiker.net]
'''Das Analyse-Synthese-Konzept'''


Auf den Grundprinzipien der [[Aufgabenanalyse]] und -[[Aufgabensynthese|synthese]] entwickelte [[Erich Kosiol]] analog die [[Arbeitsanalyse und -synthese]]. ''Die Arbeitsanalyse gibt einen Überblick über alle anfallenden, auf [[Stelle (Organisation)|Stelle]]n bzw. [[Abteilung (Organisation)|Abteilungen]] zu verteilenden Arbeitsteile je nach gewählter Gliederungstiefe.'' (Hoffmann in Frese (Hrsg.): Handwörterbuch der Organisation 1992, S. 5)
Im Zuge der Arbeitssynthese werden die analytisch gewonnen elementaren Arbeitsteile nach den Verrichtungs-, Objekt-, Rang- oder Phasenmerkmalen zusammengefasst.


===Ablauforganisation als Ablaufplan===
Dieser Ansatz ist eine Weiterentwicklung der Ablauforganisation als Arbeitsorganisation und greift dabei einzelne Teilprobleme heraus.

* Arbeitsverteilung: Die Personalausstattung ist in vielen Fällen bereits vorgegeben und kann nicht völlig geändert werden. So stimmt oft die Qualifikation der Mitarbeiter nicht mit den Anforderungen des Arbeitsganges überein. Ziel ist es nun diese Differenz zu minimieren.

*Gruppierung: Hier können sich Probleme mit der Gruppierung von Arbeitsmitteln ergeben, wie zum Beispiel die Anordnung von Maschinen. Es können aber auch Probleme bei der Gruppierung von Arbeitssubjekten (z. B. Größe von Arbeitsgruppen oder -kolonnen) und Arbeitsobjekten (z. B. Losgrößen) auftreten.

*Reihenfolge: Dieses Problem betrifft sowohl die zeitliche als auch die räumlich Anordnung von Abläufen und beschränkt sich nicht nur auf die Reihenfolge innerhalb eines Vorgangs, sondern schließt auch die Koordination mehrerer Abläufe - in zeitlicher und räumlicher Hinsicht - mit ein.

*Leistungsabstimmung: Die Leistungen einzelner Arbeitsträger müssen zeitlich und mengenmäßig synchronisiert werden.

*Transport: Da die Arbeitsträger an unterschiedlichen Standorten tätig sind müssen die Arbeitsobjekte zwischen ihnen transportiert werden. Besonders relevant für dieses Problem sind die Transportkostenminimierung sowie die [[Transportwegoptimierung]].

===Ablauforganisation als Prozessorganisation===
Dieses Konzept dient insbesondere der Integration stellenübergreifender Prozessabläufe. Vor allem bei immateriellen Bearbeitungsvorgängen hat die Ablauforganisation als [[Prozessorganisation]] stark an Bedeutung gewonnen. Prozessorganisation vollzieht sich in 3 Phasen:
*Vororganisatorische Prozessanalyse
*Verteilung von Prozesselementen auf [[Stelle (Organisation)|Stelle]]n
*Koordination der Prozesse

==Literatur==
*Friedrich Hoffmann: ''Ablauforganisation''. In: Schreyögg, Georg (Hrsg).: ''Handwörterbuch Unternehmensführung und Organisation (HWO)'' Schäffer-Poeschel, Stuttgart 2004, ISBN 3-7910-8050-4
*[[Hans Jung]]: ''Allgemeine Betriebswirtschaftslehre''. 10. Auflage Oldenbourg, München Wien 2006, ISBN 3-486-58049-3
[[Alfred Kieser]], Max Ebers: ''Organisation''. &. Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7910-2591-0
*[[Alfred Kieser]], [[Peter Walgenbach]]: ''Organisation''. 5. Auflage, Schäffer-Poeschel, Stuttgart 2007, ISBN 3-7910-2591-0
*[[Erich Kosiol]]: ''Einführung in die Betriebswirtschaftslehre''. Gabler, Wiesbaden 1968
*[[Manfred Schulte-Zurhausen]]: ''Organisation''. 4. Auflage, Vahlen, München 2005, ISBN 3-8006-3205-5
*[[Eberhard Witte]]: ''Ablauforganisation''. In: [[Erwin Grochla|Grochla, Erwin]] (Hrsg).: ''Handwörterbuch der Organisation'' Pöschel, Stuttgart 1969 (1973), S. 20-30 ISBN 3-7910-8004-0

== Weblinks ==
{{Wiktionary|Ablauforganisation}}
*[http://web.fh-ludwigshafen.de/rump/home.nsf/de/downloads Script zur Organisation von der FH Ludwigshafen]


[[Kategorie:Organisationstheorie]]
[[Kategorie:IT-Beruf]]
[[Kategorie:Geschäftsprozessmanagement]]

Version vom 3. August 2007, 15:13 Uhr

Der Mediamatiker ist eine IT-Fachperson, welche Kunden- und Marktbedürfnisse analysiert. Diese Berufsgattung wurde hauptsächlich aus den Berufen Informatiker und Kaufmann gebildet (sie ist also eine Mischung aus diesen beiden Berufen), doch es kommen auch Kenntnisse im Bereich Desktop Publishing und Grafik hinzu. Da in der heutigen Zeit nicht mehr nur hundertprozentige Informatiker gebraucht werden, sondern auch Arbeitskräfte, die sich mit dem Recht, der Wirtschaft und sonstigen administrativen Arbeiten auskennen, wurde ein neuer Beruf geschaffen.

Zum Mediamatiker kann man sich in der Schweiz seit ca. 1998 ausbilden. Es besteht Chancengleichheit für Frauen und Männer, denn ca. 33 % der angehenden Mediamatiker sind Frauen, für einen IT-Beruf überdurchschnittlich. In der Lehre als Mediamatiker wird meist in einem bestimmeten Gebiet absolviert, so kann es vorkommen das zwei Mediamatiker grundsätzlich den selben Beruf ausüben aber verschiedene Arbeiten erledigen können.


Verwandte Berufe

Folgende Berufe sind mit dem des Mediamatikers verwandt:

Ausbildung

In der vierjährigen Lehre wird der Mediamatiker hauptsächlich in den Fächern:

ausgebildet.

Voraussetzungen

Man sollte teamfähig, flexibel, zuverlässig, kontaktfreudig und offen für Neues sein. Der Auszubildende sollte sich für Computer, Technik und neue Medien interessieren. Gute schulische Leistungen, abgeschlossene Volksschule, bestandene Aufnahmeprüfung, Kreativität und stetige Lernbereitschaft sind ebenfalls Voraussetzung.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach abgeschlossener Lehre und bestandener Matura/Abitur kann man sich zum Beispiel zum

ausbilden.

Infos über den Beruf

Mediamatiker.net