Zum Inhalt springen

Gelsenkirchen und Niklaus Weckmann: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Religionen: sinnvolle Datumsverlinkung wieder eingefügt
 
Die "Werkstatt Weckmann": Quelle: Wortmann, S. 62
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Niklaus Weckmann''' (Lesart des Vornamens auch '''Nikolaus''') war ein deutscher [[Bildhauer]] in der Zeit von 1481 bis 1526 in [[Ulm]]. Er war dort zunächst Subunternehmer von Jörg Sylin dem Jüngeren und entwickelte seine Werkstatt in Ulm mit der Zeit zur tonangebenden süddeutschen Bildschnitzerwerkstatt. Er wird der [[Ulmer Schule]] zugeordnet. Genauere Lebensdaten sind nicht bekannt.
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 330px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"
! Wappen
! Karte
|- style="background: #ffffff; text-align: center;"
| style="width: 145px;" | [[Bild:Stadtwappen der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen.png|140px|Stadtwappen der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen]]
| style="width: 145px;" | [[Bild:Lage der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen in Deutschland.png|140px|Lage der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen in Deutschland]]
|- style="background: #ffffff; text-align: center;"
| colspan="2" | '''Leitmotiv:''' ''Gelsenkirchen: Herz im Revier voll Kraft und Zauber''
|-
! colspan="2" | Basisdaten
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Nordrhein-Westfalen]]
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Münster|Münster]]
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Landschaftsverband]]: || [[Landschaftsverband Westfalen-Lippe|Westfalen-Lippe]]
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| || [[Regionalverband Ruhr]]
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Landkreis|Kreis]]: || [[Kreisfreie Stadt]]
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Fläche]]: || 104,84 [[Quadratkilometer|km²]]
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Einwohner]]: || 266.772 (31. Dezember 2006) <ref>[http://www.lds.nrw.de/statistik/datenangebot/Regionen/amtlichebevoelkerungszahlen/rp5_dez06.html Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen]</ref>
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 2.545 Einwohner je km²
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Höhe]]: || 25-{{Höhe|95|DE-NN|link=true}}
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Postleitzahl]]en: || 45801-45899<br />(alt: 4650 und 4660)
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 0209
|----- bgcolor="#FFFFFF" valign="top"
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|51_31_N_7_6_E_type:city(266772)_region:DE-NW|51°&nbsp;31'&nbsp;N, 7°&nbsp;6'&nbsp;O}}
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || GE
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 05 5 13 000
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| Stadtgliederung: || 5 [[Stadtbezirk]]e mit<br /> 18 Stadtteilen
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[UN/LOCODE]]: || <tt>DE GEK</tt>
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[NUTS]]-Region:: || DEA32 (Gelsenkirchen)
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| Adresse der <br />Stadtverwaltung: || Stadt Gelsenkirchen<br />45875 Gelsenkirchen
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| Offizielle Website: || [http://www.gelsenkirchen.de/ www.gelsenkirchen.de]
|-----
! colspan="2" | Politik
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Oberbürgermeister]]: || [[Frank Baranowski]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| Schulden: || 353,6 Mio. € <small>''(31. Dezember 2003)''</small>
|-----
! colspan="2" | Bevölkerung <small>''(31. Dezember 2002)''</small>
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Arbeitslosenquote]]: || 17,7 % <small>''(3. Januar 2007)''</small>
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Ausländeranteil]]: || 13,4 %
|----- bgcolor="#FFFFFF"
| Altersstruktur: ||
{| border="0" cellpadding="0" cellspacing="0" width="100%"
|0-18 Jahre: || 18,11 %
|--
|18-65 Jahre: || 61,22 %
|--
|ab 65 Jahre: || 20,67 %
|}
|}
'''Gelsenkirchen''' ist eine [[Stadt]] im nördlichen [[Ruhrgebiet]] in [[Nordrhein-Westfalen]]. Die [[kreisfreie Stadt]] im [[Regierungsbezirk Münster]] ist in der Landesplanung als [[Mittelzentrum]] ausgewiesen. Sie ist
Mitglied im [[Landschaftsverband Westfalen-Lippe]] und im [[Regionalverband Ruhr]]. In Deutschland und darüber hinaus ist Gelsenkirchen vor allem als Heimat des Fußballklubs [[FC Schalke 04|Schalke 04]] bekannt.


==Wiederentdeckung==
Die Stadt in ihren heutigen Grenzen ist das Ergebnis mehrerer [[Gebietsreform]]en. Durch sie wurden umliegende Gemeinden und sogar größere Städte, darunter die ehemalige [[Großstadt]] (seit 1926) [[Gelsenkirchen-Buer (Stadtteil)|Buer]] (seit 1912 Stadtkreis Buer), nach Gelsenkirchen eingegliedert bzw. mit dieser Stadt zusammengelegt. Schon die erste größere Eingemeindung 1903 brachte die Einwohnerzahl Gelsenkirchens über die 100.000-Grenze und machte sie zur Großstadt. Heute liegt Gelsenkirchen mit seinen rund 270.000 Einwohnern auf Platz elf der 30 Großstädte des Bundeslandes. Früher hatte Gelsenkirchen auf Grund der vielen [[Abfackeln|Fackeln]], über die der Bergbau das Grubengas abfackelte, den Beinamen ''„Stadt der 1000 Feuer“''.


Der Name Niklaus Weckmann war der kunstgeschichtlichen Forschung sowohl in Süddeuschland als auch in der Stadt Ulm bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts nicht mehr bekannt. So kam es, dass viele seiner Skulpturen [[Jörg Syrlin (der Jüngere)|Jörg Syrlin dem Jüngeren]] zugeschrieben wurden. Seit den wissenschaftlichen Untersuchungen und Publikationen im Umfeld einer seinem Werk gewidmeten Stuttgarter Ausstellung 1993 weiß man, dass viele einst Syrlin zugeschriebene Skulpturen in Wirklichkeit aus der Werkstatt Niklaus Weckmanns stammen. Weitere Quellenfunden erhärteten die neuen Ergebnisse.
== Geografie ==


Niklaus Weckmann gründete in Ulm im ausgehenden 15. Jahrhundert, am Vorabend der dortigen [[Reformation]], seine erfolgreiche Bildhauerwerkstatt. Sie ist dort bis 1528 nachweisbar. Man weiß inzwischen von 600 erhaltenen Bildwerken; eine unbekannte Zahl ging verloren, einige werden in schriftlichen Dokumenten erwähnt.
Gelsenkirchen liegt an den beiden flachen Hängen der breiten [[Emscher]]mulde mit dem [[Rhein-Herne-Kanal]] im Südwesten Westfalens. Die Kernstadt liegt südlich des Flusses bzw. Kanals, während die Stadtteile Horst und Buer nördlich der Gewässer liegen. Ein Großteil des Stadtgebietes liegt infolge von Bergsenkungen unterhalb des Hauptvorfluters Emscher und muss deshalb ständig von der [[Emschergenossenschaft]] mit Entwässerungspumpen vor Überflutung geschützt werden.
Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd-Richtung 17&nbsp;km und in West-Ost-Richtung 11&nbsp;km. Die Stadtgrenze misst insgesamt eine Länge von 68 km.
In Gelsenkirchen sind etwa 10&nbsp;% des Stadtgebiets Park- und Freizeitflächen und 25&nbsp;% Wälder und landwirtschaftliche Flächen. Gelsenkirchen gehört damit zu den Städten mit einem überdurchschnittlichen Grünflächenanteil.
{{Großes Bild|Gelsenkirchen_Altstadt_Panorama.jpg|2000px|Stadtpanorama Gelsenkirchen: Die Altstadt vom Hamburg-Mannheimer-Gebäude aus.}}
{{Großes Bild|Panorama_ge.jpg|2000px|Stadtpanorama Gelsenkirchen: Von der [[Veltins-Arena|Arena]] bis nach [[Ückendorf]]}}


Die wissenschaftlichen Betreuer der Stuttgarter Ausstellung gehen im Katalog davon aus, dass nur zehn Prozent der mittelalterlichen Kunstwerke erhalten sind, jedoch Weckmanns Werkstatt mithin 6.000 produziert habe. Das bedeutet, dass diese Werkstatt jährlich wenigstens 70 Arbeiten geschaffen hat.
=== Nachbargemeinden ===
<!-- Bilder bitte immer in die Tabelle einfügen; 180px -->
{| style="width:210px; float:right;"
|[[Bild:Karte_Gelsenkirchen_Stadtteile.png|thumb|180px|Karte von Gelsenkirchen (mit Stadtteilen)]]
|}


Weckmann gilt als Subunternehmer von Jörg Syrlin. Während Syrlin als Schreiner die Kasten und Gesprenge eines Altars zimmerte und schnitzte, beauftragte er Weckmann und seine Werkstattmitarbeiter mit den Bildhauerarbeiten und mit der Fassung, sowie Ulmer Maler mit den Tafelbildern.
Folgende Städte grenzen an die Stadt Gelsenkirchen; sie werden im [[Uhrzeigersinn]] beginnend im Osten genannt:


==Die "Werkstatt Weckmann"==
Die [[Kreisfreie Stadt|kreisfreien Städte]] [[Herne]], [[Bochum]], [[Essen]], sowie die zum [[Kreis Recklinghausen]] gehörenden Städte [[Gladbeck]], [[Dorsten]], [[Marl]] und [[Herten]].
===Zuordnungsprobleme===
Weil die persönliche Zuordnung zum Meister Niklaus Weckmann in einem solch großen Betrieb und unter solchen Produktionsbedingungen schwierig ist, bezeichnen manche Museen ihre Exponate mit Bemerkungen wie: "aus der Werkstatt Nikolaus Weckmanns" oder auch "der Werkstatt Weckmanns zugeschrieben". Viele Kunsthistoriker (z.B. Barbara Maier-Lörcher) gehen davon aus, dass Weckmann die größte Bildschnitzerei seiner Zeit in Ulm hatte.


=== Stadtgliederung ===
===Pflegesohn Erhart===
Für die Kunstgeschichte interessant ist, dass Niklaus Weckmann 1506 auch als Vormundschaftspfleger eines Kindes von [[Michel Erhart]] auftritt. Davon wird abgeleitet, dass das Klima unter den Ulmer Künstlern in dieser Zeit eher freundschaftlich war; wo Konkurrenz zu erwarten wäre, herrscht ein Klima des gegenseitigen Unterstützens.
''Siehe auch:'' [[Stadtteile in Gelsenkirchen]]


===Der Stiefsohn==
Das Stadtgebiet Gelsenkirchens besteht aus 5 [[Stadtbezirk]]en mit je einer [[Bezirksvertretung]], die sich in [[Stadtteil]]e unterteilen. Die Stadtbezirke mit zugehörigen Stadtteilen:
Nach Weckmanns Tod wurde die Werkstatt noch einige Zeit von Weckmanns gleichnamigem Stifsohn Niklaus Weckmann dem Jüngeren weitergeführt.
*''Gelsenkirchen-Nord'': [[Gelsenkirchen-Buer (Stadtteil)|Buer]], [[Gelsenkirchen-Scholven|Scholven]], [[Gelsenkirchen-Hassel|Hassel]]
*''Gelsenkirchen-Mitte'': [[Gelsenkirchen-Altstadt|Altstadt]], [[Gelsenkirchen-Bismarck|Bismarck]], [[Gelsenkirchen-Bulmke-Hüllen|Bulmke-Hüllen]], [[Gelsenkirchen-Feldmark|Feldmark]], [[Gelsenkirchen-Heßler|Heßler]], [[Gelsenkirchen-Schalke|Schalke]], [[Gelsenkirchen-Schalke-Nord|Schalke-Nord]]
*''Gelsenkirchen-West'': [[Gelsenkirchen-Horst|Horst]], [[Gelsenkirchen-Beckhausen|Beckhausen]]
*''Gelsenkirchen-Ost'': [[Gelsenkirchen-Erle|Erle]], [[Gelsenkirchen-Resse|Resse]], [[Gelsenkirchen-Resser-Mark|Resser-Mark]]
*''Gelsenkirchen-Süd'': [[Gelsenkirchen-Neustadt|Neustadt]], [[Gelsenkirchen-Ückendorf|Ückendorf]], [[Gelsenkirchen-Rotthausen|Rotthausen]]


==Wichtige Werke Weckmanns==
===Frühe Werke===
* 1492: [[Sebastian (Heiliger)|Sebastiansaltar]] im [[Ulmer Münster]]
* 1496-1499: [[Petrus (Apostel)]] und [[Paulus (Apostel)]] in [[Bellamont]]
* vor 1500: diverse Figuren aus Holz, steinfarbig (grau) gefasst im Westportal des Ulmer Münsters.


Die 17 Figuren des Westportals am Ulmer Münster sind leicht Weckmann und seiner Weckstadt zuzuordnen, weil sich an ihnen alle standartisierten, typischen Bausteine und Motive finden, die in immer neuen Variationen und Zusammensetzungen auch an anderen Bildwerken Werkmanns immer wieder auftauchen.
Die Grenzen zwischen den Stadtbezirken bilden, mit Ausnahme der Grenze des Bezirkes ''Nord'', verschiedene Elemente der Verkehrsinfrastruktur der Stadt. So trennt die Eisenbahnstrecke Herne-Oberhausen die Bezirke ''Mitte'' und ''Süd'', der ''[[Rhein-Herne-Kanal]]'' ''Mitte'' und ''West'' bzw. ''Ost'' und die ''Kurt-Schumacher-Straße'' ''Ost'' und ''West''.
===Mittlere Phase===
* 1500: Maria mit Kinder in der [[Erbach (Donau)|Erbacher]] Schlosskirche St. Martin
* 1511: Hochaltar in Kloster [[Adelberg]] bei Göppingen


===Späte Phase===
Den geringsten Anteil an der [[Industrie|industriell]] und [[Gewerbe|gewerblich]] genutzten Fläche der Stadt Gelsenkirchen haben heute die Bezirke ''Süd'' mit ca. 7,8&nbsp;% (oder 9,11&nbsp;% in Bezug zur Bezirksfläche) und ''Ost'' mit 8,9%. Dagegen erkennt man noch im Bezirk ''Mitte'' mit einem Anteil von 37&nbsp;% gemessen an der industriell genutzten Stadtfläche (oder 16&nbsp;% zum Bezirk), die industrielle Vergangenheit wieder. In den Stadtbezirken ''Nord'' und ''West'' spiegelt sich in den Zahlen von 31&nbsp;% und 15&nbsp;% (in Bezug zur industriell genutzten Stadtfläche) der große Flächenverbrauch der dortigen [[BP Gelsenkirchen|BP Raffinerieanlagen]] wider.
* 1520: Marientod in [[Böttingen (Dornstadt)|Böttingen]]
* 1520: Marientod in [[Ulm-Eggingen]]
* 1521: Hutzaltar im Ulmer Münster
* nach 1521: Beweinungsgruppe in [[Merklingen]]
* 1524: Marienkrönung in der Klosterkirche von [[Kloster Wettenhausen]]


===Verlorene Werke===
Die drei Bezirke ''Nord'', ''Ost'' und ''West'' werden mit ca. 20&nbsp;% der jeweiligen Bezirksfläche gleichermaßen stark landwirtschaftlich genutzt, wobei alleine im Bezirk ''Nord'' 42&nbsp;% aller landwirtschaftlich genutzten Flächen der Stadt liegen. Schlusslichter sind die Stadtbezirke ''Mitte'' mit nur 5&nbsp;% und ''Süd'' mit 11,9&nbsp;% Anteil an der Bezirksfläche. Die [[Forstwirtschaft|forstwirtschaftliche]] Flächennutzung ist mit 14&nbsp;% im Bezirk ''Ost'' (dort liegt das Waldgebiet Resser-Mark) am größten. Bezogen auf das gesamte Stadtgebiet liegen im Bezirk ''Ost'' sogar 40&nbsp;% aller forstwirtschaftlichen Flächen.
Leider sind keine großen Hochaltäre von Niklaus Weckmann erhalten geblieben. Beispiele wären gewesen:
* Hochaltar für die Kirche in [[Biberach an der Riss]], während des Bildersturms 1531 verlorengegangen
* Hochaltar für die Klosterkirche in [[Ochsenhausen]], Reste in der Kirche von Bellamont
* Größere Altarschnitzwerke in der Kirche [[St. Michael zu den Wengen (Ulm)]]


Viele Werke von Weckmann sind auch zerlegt worden und haben als Einzelteile die Jahrhunderte überlebt, manches davon ist aber in alle Winde zerstreut worden.
Während sich also besonders im Norden und Osten der Stadt, sowie noch im Stadtteil ''Beckhausen'' auch eine gewisse land- bzw. forstwirtschaftliche Prägung bemerkbar macht, ist vor allem südlich des [[Rhein-Herne-Kanal]]s die montanindustrielle Vergangenheit der Stadt mit dazugehöriger Wohnbebauung zu erkennen, auch wenn an die ehemals dort betriebenen Zechen Holland, Rhein-Elbe und Hibernia und an das Gußstahlwerk von Thyssen nur noch wenige Gebäude erinnern.


==Literatur==
''Datengrundlage: Statistikatlas 2004, Gelsenkirchen''
* ''Meisterwerke massenhaft. Die Bildhauerwerkstatt des Niklaus Weckmann und die Malerei in Ulm um 1500'', hrsg. vom Württembergischen Landesmuseum Stuttgart, 1993, ISBN 3-929055-25-2
* Barbara Maier-Lörcher, ''Meisterwerke Ulmer Kunst'', Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2004, ISBN 3-7995-8004-2


== Geschichte ==
==Weblinks==
=== Mittelalter und Frühgeschichte ===
Obwohl der heutige Stadtteil Buer erst 1003 nach Christus als ''Puira'' (vermutlich ein verunglücktes ''Buira'') urkundlich zum ersten Mal von Heribert I. erwähnt wurde, gab es auf dem Hügel nördlich der Emscher schon in der [[Bronzezeit]], also mehr als tausend Jahre vor Christus, einige Jagdvölker (Germanische [[Brukterer]]?), die dort zwar nicht in Siedlungen, aber in dicht beieinander liegenden Einzelhöfen lebten. Später drangen die Römer in die Region vor. Um 700 n.Chr. wurde die Region von den [[Sachsen (Volk)|Sachsen]] besiedelt. Auch einige weitere Stadtteile, die heute im nördlichen Gelsenkirchen liegen, wurden bereits im frühen Mittelalter erwähnt; einige Beispiele sind ''Raedese'' (heute Stadtteil ''Resse''), Middelvic (''Middelich''; heute zum Stadtteil Resse gehörend) oder ''Sutheim'' (''Sutum'') und ''Sculven'' (heute Stadtteil ''[[Gelsenkirchen-Scholven|Scholven]]''). Viele Bauernschaften wurden später mit der Bezeichnung ''iuxta Bure'' (bei Buer) näher lokalisiert.


* [http://www.nusplingen.de/Tourismus/Friedhofskirche/FIGURE_1/body_figure_1.HTM Die "Nusplinger Madonna" von Niklaus Weckmann]
Um 1150 tauchte zum ersten Mal der Name ''Gelstenkerken'' oder ''Geilistirinkirkin'' auf. Die erste Schreibweise heißt übersetzt soviel wie ''Kirche bei den Siedlern ''(-seten)'' im Bruchland'' (gel). Die zweite Variante wurde von [[Franz Darpe]] mit ''Kirche (am Bach) der üppigen Stiere'' und von [[Paul Derks]] mit ''Kirche am Platz, wo sich geile Stiere tummelten'' übersetzt. Die benannte Kirche bezeichnete vermutlich die Gelsenkirchener Dorfkirche, eine der Vorgängerbauten der Kirche [[St. Georgskirche (Gelsenkirchen)|St. Georg]]. Der Schutzpatron St. Georg hat jedoch nichts mit dem ersten Teil des Stadtnamens zu tun. Etwa gleichzeitig wurde im Norden des heutigen Stadtgebiets im Stadtteil Buer die erste Kirche gebaut; diese ''ecclesia Buron'' (Kirche zu Buer) wurde 1160 in einem Verzeichnis von Pfarrkirchen des Deutzer Küsters Theodericus aufgelistet. Diese Siedlung gehörte zum [[Vest Recklinghausen]]. Allerdings lebten in der Frühzeit und im [[Mittelalter]] nur wenige Dutzend Menschen in den Siedlungen um die Emschermulde. Die südlich der Emscher gelegenen Gebiete der heutigen Stadt Gelsenkirchen gehörten hingegen zur [[Grafschaft Mark]], die seit 1666 (ab 1609 provisorisch) Teil [[Preußen]]s war.
* [http://www.museum.ulm.de/sammlungen/spaetgotik/spaetgotik.htm Niklaus Weckmann im Ulmer Museum]
<!-- Bilder bitte immer in die Tabelle einfügen; thumb - 180px -->
* [http://www.bayerisches-nationalmuseum.de/presse/bollert/images/06.jpg Trauernder Johannes von Niklaus Weckmann im Bayrischen Nationalmuseum]
{| style="width:210px; float:right;"
|[[Bild:BuerSueden1955_1.jpg|thumb|180px|Blick von Buer nach Süden (1955)]]
[[Bild:BuerNorden1955_2.jpg|thumb|180px|Blick von Buer nach Norden (1955)]]
[[Bild:Buer_stadtwald.jpg|thumb|180px|Im Buerschen Stadtwald]]
[[Bild:Zechensiedlung.jpg|thumb|180px|Eine Zechensiedlung]]
[[Bild:Bogestra_hist.jpg|thumb|180px|Die historischen Wagen 96 & 40 der [[BOGESTRA]] bei der Wiedereröffnung der Haltestelle Essener Straße]]
[[Bild:Gelsenkirchen_nordstern.jpg|thumb|180px|Wirtschaft im Wandel: früher [[Zeche Nordstern]]; heute Hauptverwaltung der THS]]
[[Bild:Weka.jpg|thumb|180px|right|Das WeKa-Karee in der Gelsenkirchener Innenstadt]]
[[Bild:Gelsenkirchen_altstadt.jpg|thumb|180px|right|Kontraste in der Altstadt]]
[[Bild:Wissenschaftspark_01.jpg|thumb|180px|[[Wissenschaftspark Rheinelbe|Wissenschaftspark]]]]
|}


[[Kategorie:Deutscher Bildhauer|Weckmann, Niklaus]]
=== Industrialisierung ===
[[Kategorie:Geboren im 15. Jahrhundert|Weckmann, Niklaus]]
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war das Gebiet in und um Gelsenkirchen nur dünn besiedelt und fast ausschließlich agrarisch geprägt. 1815 ging das heutige Stadtgebiet Gelsenkirchens, nach vorübergehender Zugehörigkeit zum [[Herzogtum Berg|Großherzogtum Berg]], an Preußen, das es der [[Provinz Westfalen]] angliederte. Während das damalige Gelsenkirchen dem Amt [[Wattenscheid]] im Kreis [[Bochum]] des [[Regierungsbezirk Arnsberg|Regierungsbezirks Arnsberg]] zugeordnet wurde, kam das Amt Buer (mit Horst) zum [[Kreis Recklinghausen]] im [[Regierungsbezirk Münster]]. Diese Zuordnung zu zwei [[Regierungsbezirk]]en endete erst 1928.
[[Kategorie:Gestorben im 16. Jahrhundert|Weckmann, Niklaus]]
[[Kategorie:Mann|Weckmann, Niklaus]]


{{Personendaten
Nach der Entdeckung der [[Steinkohle]], im Ruhrgebiet liebevoll „Schwarzes Gold“ genannt, im Jahre 1840 und der ihr folgenden Industrialisierung wurden 1847 die Stammstrecke der [[Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft]] und der erste [[Gelsenkirchen Hauptbahnhof|Gelsenkirchener Bahnhof]] eröffnet. 1868 wurde Gelsenkirchen Sitz eines eigenen [[Amt (Kommunalrecht)|Amtes]] im Kreis Bochum. Dazu gehörten die Gemeinden Gelsenkirchen, Braubauerschaft (ab 1900 Bismarck), Schalke, Heßler, Bulmke und Hüllen.
|NAME=Weckmann, Niklaus
[[Friedrich Grillo]] gründete 1872 in Schalke die „Aktiengesellschaft für Chemische Industrie“ und den „Schalker Gruben- und Hüttenverein“. Ein Jahr später gründete er, ebenfalls in Schalke, die „Glas- und Spiegel-Manufaktur AG“.
|ALTERNATIVNAMEN=Weckmann, Nikolaus
Nachdem Gelsenkirchen zu einem wichtigen Standort der [[Schwerindustrie]] geworden war, erhielt es 1875 das [[Stadtrecht]].
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Bildhauer

|GEBURTSDATUM=
=== Gelsenkirchen wird Großstadt ===
|GEBURTSORT=
1885 wurde Gelsenkirchen, nach der Aufteilung des Kreises Bochum, Sitz eines eigenen Kreises, der bis 1926 bestehen sollte. Dem Kreis Gelsenkirchen gehörten die Städte Gelsenkirchen und Wattenscheid sowie die Ämter Braubauerschaft (ab 1900 Bismarck), Schalke, Ückendorf, Wanne und Wattenscheid an. Wenige Jahre später, am 1. April 1897, schied Gelsenkirchen aus dem Kreis Gelsenkirchen aus und wurde [[kreisfreie Stadt]]. Horst schied 1891 aus dem Amt Buer aus. Am 1. Juli 1907 wurde der [[Gelsenkirchen Hauptbahnhof|Hauptbahnhof Gelsenkirchen]] eröffnet, weil der alte Bahnhof, auf Grund des starken Bevölkerungszuwachses, nicht mehr genügend Kapazitäten hatte. Im Zuge der Industrialisierung waren viele polnischsprachige Arbeitnehmer aus der [[Provinz Posen]] zugezogen, die im Jahre 1905 13,9 % der Gelsenkirchener Stadtbevölkerung ausmachten. Buer wurde 1911 zur Stadt erhoben und ein Jahr später [[Kreisfreie Stadt|kreisfrei]]; es wurde Sitz eines eigenen Amtes. 1924 kam die Landgemeinde Rotthausen, die bis dahin zum Kreis Essen gehört hatte, zur Stadt Gelsenkirchen.
|STERBEDATUM=vermutlich [[Ulm]]
Im Jahre 1928 wurden im Zuge der preußischen Gebietsreform die Städte Gelsenkirchen und Buer mit dem Amt Horst mit Wirkung vom 1. April zur neuen kreisfreien Stadt "Gelsenkirchen-Buer" zusammengeschlossen. Seither gehört das gesamte Stadtgebiet zum [[Regierungsbezirk Münster]]. 1930 wurde der Name Gelsenkirchen-Buer durch den Rat der Stadt mit Wirkung vom 21. Mai in ''Gelsenkirchen'' geändert. Die Stadt beheimatete in der neuen Konstellation nun ca. 340.000 Menschen.
|STERBEORT=
Die [[Bergrechtliche Gewerkschaft|Bergwerksgesellschaft]] ''[[Hibernia (Bergwerksgesellschaft)|Hibernia]]'' gründete 1935 in [[Gelsenkirchen-Scholven|Scholven]] die „Hydrierwerk Scholven AG GE-Buer“. 1931 gründete die Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien-Gesellschaft in Horst die „Gelsenberg-Benzin-AG“.
}}

=== Gelsenkirchen zur Zeit des Nationalsozialismus ===
Während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] war Gelsenkirchen durch seine Lage im Herzen des Ruhrgebiets eines der Zentren der Kriegswirtschaft. In keiner anderen Zeit war die Produktion der Gelsenkirchener Industrie so hoch. Dies brachte zwar zum einen, nach der Wegrationalisierung vieler Arbeitsplätze in den 20er Jahren, kurzzeitig wieder mehr Arbeitsplätze im Bergbau und in der Schwerindustrie, zum anderen aber wurde die Stadt dadurch zum Ziel mehrerer schwerer Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg, durch die 3/4 der Stadt zerstört wurden. Noch heute prägen viele ehemalige [[Luftschutzbunker|Hochbunker]] das Stadtbild. In den Kellern des [[Hans-Sachs-Haus]]es und dem Rathaus in Buer sind [[Luftschutzbunker]] teilweise noch im Originalzustand erhalten.

Auch in Gelsenkirchen wurde im November 1938 die [[Synagoge]] im Stadtteil Buer von den Nationalsozialisten niedergebrannt. Die Synagoge in der Gelsenkirchener Innenstadt wurde ebenfalls zerstört; genau 66 Jahre später wurde dort der Grundstein für die am 1. Februar 2007 eingeweihte neue Synagoge gelegt. Das Institut für Stadtgeschichte unterhält eine Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“.

In Gelsenkirchen-Horst gab es im Jahre 1944 ein Außenlager des KZ Buchenwald. Im [[Gelsenberg-Lager]] auf dem Betriebsgelände der Gelsenberg Benzin AG waren etwa 2000 ungarische Frauen und Mädchen untergebracht, die zur Zwangsarbeit auf dem Hydrierwerk eingesetzt waren. Etwa 150 von diesen ungarischen Jüdinnen kamen bei schweren Bombenangriffen im September 1944 auf das Werk ums Leben. Ihnen war der Zutritt zu Bunkern und Schutzgräben verboten.

Von dem Chirurgen Dr. [[Rudolf Bertram]], der ab 1937 das Krankenhaus in Rotthausen und das St. Josefs-Hospital in [[Gelsenkirchen-Horst]] betreute, ist überliefert, dass er zusammen mit der Krankenhausfürsorgerin Ruth Theobald und der Ordensschwester Epimacha 17 Jüdinnen vor dem Abtransport nach Sömmerda in das dortige Außenlager des [[KZ Buchenwald]] rettete. Bei den Bombenangriffen vom 11. September 1944 auf die Gelsenberg Benzin AG in Gelsenkirchen-Horst wurden viele der Zwangsarbeiterinnen, die in das Außenlager des KZ Buchenwald auf dem Betriebsgelände der Gelsenberg Benzin AG verschleppt worden waren, getötet. Von den Schwerstverletzten, die man anschließend in die Gelsenkirchener Krankenhäuser verbrachte, konnten insgesamt 17 Frauen vor der [[Gestapo]] gerettet werden. Durch den selbstlosen Einsatz von Dr. Bertram und vielen weiteren Beschäftigten der Krankenhäuser erlebten diese Frauen und Mädchen ihre Befreiung im April 1945 im Rotthauser Marienhospital. Für diesen Akt der Menschlichkeit, wurde Dr. Bernhard Rudolf Bertram im Jahre 1980 posthum von der Israelischen Gedenkstätte [[Yad Vashem]] die Auszeichnung "Gerechter unter den Völkern" zuteil. Dr. Bertram blieb bis zur Pensionierung im Jahr 1965 Chefarzt am St. Josefs-Hospital und verstarb 1975 in Gelsenkirchen.

1996 wurde ihm zu Ehren vor dem St. Josefs-Hospital in Gelsenkirchen-Horst eine Stele mit einer Gedenktafel aufgestellt, die an die Ereignisse erinnert. Der Platz vor dem Krankenhaus erhielt den Namen "Rudolf-Bertram-Platz".

[[Adolf Hitler]] besuchte Gelsenkirchen zu den Trauerfeierlichkeiten des Industriellen [[Emil Kirdorf]], die 1938 auf dem Gelände der [[Zeche Rheinelbe]] in [[Gelsenkirchen-Ückendorf]] stattfanden.

2004 veröffentlichte der Gelsenkirchener Fußballverein [[Schalke 04]] aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens eine Studie, in der seine Vereinsgeschichte in den Zeiten des dritten Reiches untersucht wurde. Das Ergebnis war, dass der Verein sich zwar den politischen Gegebenheiten angepasst hatte, aber nicht nationalsozialistisch aktiv war.

=== Nachkriegszeit ===
Nach der weitreichenden Zerstörung der Stadt und ihrer Industrie im zweiten Weltkrieg, ging am 17. Dezember 1953 die [[Kokerei]] ''Hassel'', als Deutschlands ''erster Kokereineubau'' nach dem Krieg, in Betrieb.

Mit der Einführung der Postleitzahlen erhielt 1961 Gelsenkirchen als eine von wenigen Städten zwei Postleitzahlen, Buer die Zahl 466 und Gelsenkirchen die Zahl 465 (beide bis zum 1. Juli 1993 im Gebrauch). Die ''erste [[Gesamtschule]] in NRW'' wurde 1969 in Gelsenkirchen eröffnet. Die „Scholven-Chemie AG“ (ehemals Hydrierwerk Scholven) fusionierte 1975 mit der „Gelsenberg-Benzin-AG“ zur „VEBA-Oel AG“.

Bei Gelegenheit seines Besuchs in der Bundesrepublik Deutschland zelebrierte Papst [[Johannes Paul II.]] 1987 im Parkstadion vor 85.000 Menschen eine Heilige Messe. Er nahm die ihm angetragene [[Ehrenmitglied]]schaft des [[FC Schalke 04]] an.

Bis weit in die Zeit der Montan- und [[Stahlkrise]]n gab und gibt es in Gelsenkirchen große produzierende Unternehmen aus dem Montan-Segment, u.a. die heute weiterhin aktive [[Schalker Eisenhütte Maschinenfabrik]], und das [[Gussstahl]]werk der [[Thyssen]] AG.

In den neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurde in Gelsenkirchen, später als in einigen anderen Ruhrgebietsstädten, die Umstrukturierung der Wirtschaft und der Stadt selbst sichtbar. So fand 1997 auf dem Gelände der stillgelegten [[Zeche Nordstern]] die [[Bundesgartenschau]] (BUGA) statt, die das ehemalige Zechengelände zum Landschaftspark umgestaltete. Zwei Jahre später fand das Finale der 1989 begonnenen, Städte-übergreifenden [[Internationale Bauausstellung Emscher Park|IBA Emscher Park]] statt.

Die Kokerei ''Hassel'' produzierte am 29. September 1999 zum letzten Mal Koks. Mit der Stilllegung stellte die letzte Kokerei auf Gelsenkirchener Stadtgebiet ihre Produktion ein. Bis dahin war in Gelsenkirchen über 117 Jahre und 12 Tage Koks produziert worden. Im gleichen Jahr nahm die Shell Solar Deutschland AG die Produktion von [[Photovoltaikanlage]]n auf. Mit der Schließung der letzten Zeche Gelsenkirchens, der Zeche Ewald Hugo, wurden am 28. April 2000 3000 Bergleute entlassen.

2003 feierte der Stadtteil Buer sein 1000-jähriges Bestehen. Der [[FC Schalke 04]] feierte am 4. Mai 2004 sein 100jähriges Bestehen. Heute ist Gelsenkirchen ein modernes Wissenschafts-, Dienstleistungs- und Produktionszentrum mit guter Infrastruktur.

=== Religionen ===

Gelsenkirchen hatte als Gründung von [[Essen]] von Anfang an die gleichen kirchlichen Verhältnisse, wie die Mutterkirche in Essen selbst, d.h. die Kirche gehörte zum [[Erzbistum Köln]] und war dem Dekanat Essen unterstellt. Mit dem Übergang an die [[Grafschaft Mark]] war der Gelsenkirchener Pfarrer dem Dechanten zu [[Wattenscheid]] unterstellt. Die Kirchen in [[Buer]] und [[Gelsenkirchen-Horst|Horst]] waren dem Dechanten zu [[Dorsten]] zugeordnet. In Gelsenkirchen setzte sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts die [[Reformation]] nach [[Lutheraner|lutherischem]] Bekenntnis durch, doch konnten die [[Katholiken]] noch bis Ende des 19. Jahrhunderts die einzige Kirche der Stadt ''(St. Georg)'' mitbenutzen ([[Simultankirche]]). Anfang des 17. Jahrhunderts entstand auch eine [[Reformierte Kirche|reformierte]] Gemeinde. Der Anteil der Protestanten und Katholiken in Gelsenkirchen war relativ ausgewogen. Buer und Horst blieben als Orte des [[Vest Recklinghausen|Vests Recklinghausen]] katholisch. Erst durch Zuzug im 19. Jahrhundert entstanden auch hier evangelische Kirchengemeinden. Doch kam der Anteil an der Gesamtbevölkerung nie über ein Drittel hinaus.

Die evangelischen Kirchengemeinde Gelsenkirchens gehörte bis Ende des 19. Jahrhunderts zur Synode [[Bochum]], doch wurde die Stadt 1892 Sitz eines eigenen [[Superintendent]]en bzw. einer Kreissynode für das gesamte Umland. Hieraus entstand später der „Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid“, zu dem heute 22 evangelische [[Kirchengemeinde]]n der Stadt Gelsenkirchen und dem benachbarten Stadtbezirk [[Bochum-Wattenscheid|Wattenscheid]] der Stadt [[Bochum]] innerhalb der [[Evangelische Kirche von Westfalen|Evangelischen Kirche von Westfalen]] gehören. Die nördlichen evangelischen Gemeinden bestehen aus Buer mit 8.900 Mitgliedern, Markus-Gemeinde Hassel mit 1.950 und Scholven mit 3.350 Mitgliedern. Sie wollen sich 2007 zu einer Großgemeinde zusammenschließen.

Die Katholiken in Gelsenkirchen konnten bis Mitte des 19. Jahrhundert zusammen mit den Protestanten die ''Kirche St. Georg'' nutzen. Infolge des starken Wachstums der Gemeinde war jedoch der Bau einer eigenen Kirche geboten. So wurde 1845 die Augustinuskirche erbaut. Weil sie aber schon bald zu klein war, entstand zwischen 1874 und 1884 die heutige ''Kirche St. Augustinus'' , die 1904 durch päpstlichen Erlass zur [[Propsteikirche]] erhoben wurde.

Im Jahr 1905 waren in Gelsenkirchen 47,3 % der Bewohner evangelisch und 51,2 % katholisch.

Die ''Propsteikirche'' wurde Mutterkirche mehrerer anderer katholischer Kirchen der Stadt. Während des [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkriegs]] 1944 durch Bomben stark zerstört, wurde die Augustinuskirche 1948 bis 1952 wieder aufgebaut und inzwischen mehrfach restauriert. Die Pfarrgemeinden Gelsenkirchens gehörten ab 1821 zum [[Erzbistum Paderborn|(Erz-)Bistum Paderborn]]. Die Stadt wurde Sitz eines Dekanats. Die Pfarrgemeinden in Buer und Horst gehörten ab 1821 zum [[Bistum Münster]]. Während Buer Sitz eines eigenen Dekanats wurde, gehörte Horst zum Dekanat Gladbeck. 1955 erfolgte die Ernennung der Pfarrkirche ''Sankt Urbanus'' in Buer zur [[Propst]]eikirche. Als 1958 das [[Bistum Essen]] gegründet wurde, kamen alle Pfarrgemeinden der Stadt Gelsenkirchen zu diesem neuen Bistum. Sie bilden heute das Stadtdekanat Gelsenkirchen.

Sowohl von der evangelischen wie der katholischen Kirche werden in Gelsenkirchen eine Reihe größerer sozialer Einrichtungen, besonders im Gesundheitswesen, betrieben. Dazu zählen u.a. im Zentrum Buers das katholische St. Marienhospital, im Zentrum Gelsenkirchens die Evangelischen Kliniken und in Ückendorf die Zentrale der [[St. Augustinus Gelsenkirchen|St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH]], die dort das [[Marienhospital Gelsenkirchen|Marienhospital]] unterhält, dazu das St. Vinzenzhaus (Altenpflegeheim) und das St. Josefsheim (Kinderheim) in Gelsenkirchen-Mitte.

Daneben gibt es in Gelsenkirchen orthodoxe Gemeinden, zu denen vor allem Gastarbeiter und Aussiedler gehören.

Zu den evangelischen [[Freikirche]]n in Gelsenkirchen werden gerechnet: eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde ([[Baptisten]]), eine Gemeinde der [[Evangelisch-methodistische Kirche|Evangelisch-methodistischen Kirche]], ein Korps der [[Heilsarmee]] und die zum [[Mülheimer Verband]] gehörige Christus-Gemeinde.

Durch die [[Gemeinschaftsbewegung]] bildeten sich parallel zu den traditionellen [[Landeskirche]]n Ende des 19. Jahrhunderts in vielen Ortsteilen auch zahlreiche [[Landeskirchliche Gemeinschaft]]en. Diese Gemeinschaften gehören in der Regel der Evangelischen [[Landeskirche]] an und halten neben den kirchlichen Gottesdiensten noch eigene Veranstaltungen ab. Hier ist z.&nbsp;B. die [[Stadtmission]] zu nennen. Eine besondere Verbreitung erfuhren auch die zur Landeskirche gehörigen, aber ansonsten eigenständigen [http://www.gebetsgemeinschaft.de/ Evangelisch-Lutherischen Gebetsgemeinschaften] (ELG). Viele dieser Gemeinschaften bestehen bis heute.

Auch die [[Neuapostolische Kirche]] und die [[Apostolische Gemeinschaft]] sind in Gelsenkirchen vertreten. Die Neuapostolische Kirche hat in Gelsenkirchen 15 Gemeinden. Die Apostolische Gemeinschaft bietet eine Gemeinde.

In Gelsenkirchen gibt es eine [[jüdische Gemeinde]], die durch den Zuzug einer größeren Zahl aus der Sowjetunion bzw. der Russischen Föderation Ausgewanderter in den letzten Jahren gewachsen ist. Heute zählt die die jüdische Gemeinde Gelsenkirchen etwa 430 Mitglieder. In der [[Reichspogromnacht]] zerstörten Nazis überall im Deutschen Reich jüdische Geschäfte, Wohnungen und Friedhöfe, steckten Synagogen in Brand. Auch die Synagoge in Gelsenkirchen, die 1885 eingeweiht worden war, brannte damals bis auf die Grundmauern ab.
Seit 1963 erinnerte eine Mahntafel an die Zerstörung der alten [[Synagoge]]. 1993 schließlich wurde das Gelände zum "Platz der alten Synagoge" umbenannt und 66 Jahre später, am [[9. November (Deutschland)|9. November]] 2004, legte [[Paul Spiegel]] den Grundstein für die neue Synagoge. Am 1. Februar 2007 wurde das Haus feierlich eröffnet. Das neue Zentrum der Jüdischen Gemeinde ist an der Stelle entstanden, an der sich auch die 1938 zerstörte alte Synagoge befand. Der Betraum bietet Platz für insgesamt 400 Gläubige, zusätzlich ist ein Gemeindezentrum mit Veranstaltungsraum angeschlossen.

Weiterhin sind [[islam]]ische Glaubensgemeinschaften vertreten. Im Stadtteil Hassel gibt es seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts eine klassische [[Moschee]], inzwischen existieren in Gelsenkirchen mehrere Moscheen. 2001 wurde die Moschee Kesselstr. 25-27 gebaut. Es gab heftige Dispute zwischen dem Stadtteilbüro und dem Moscheeverein mit seinen (2005) 280 Mitgliedern. Dem Verein wurde vorgeworfen mit der islamischen Gemeinschaft [[Milli Görüs]] zusammen zu arbeiten. Milli Görüs steht unter verschärfter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Die islamischen Glaubensgemeinschaften sind durch die zugezogenen, vor allem türkischen [[Gastarbeiter]]familien (in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts) allmählich entstanden.

=== Eingemeindungen ===
Das Stadtgebiet Gelsenkirchens hat sich wie folgt entwickelt:

*''Eingemeindung 1903'':
**''Bismarck'' (bis 1900 Braubauerschaft) - bis 1868 zum Amt [[Wattenscheid]], Kreis [[Bochum]], dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum, ab 1877 zum Amt Schalke, Kreis Bochum und ab 1887 eigenes Amt im inzwischen neu gegründeten Kreis Gelsenkirchen
**''Schalke'' - bis 1868 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum, ab 1877 eigenes Amt, das 1885 zum Kreis Gelsenkirchen kommt
**''Heßler'' - bis 1868 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum, ab 1877 zum Amt Schalke, alle 1885 Kreis Gelsenkirchen
**''Bulmke'' - bis 1868 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum, ab 1877 zum Amt Schalke alle 1885 Kreis Gelsenkirchen, ab 1887 Bulmke zum Amt Braubauerschaft/Bismarck
**''Hüllen'' - bis 1868 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum und 1877 zum Amt Schalke, alle 1885 Kreis Gelsenkirchen, 1887 Hüllen zum Amt Braubauerschaft/Bismarck
**''[[Ückendorf]]'' - bis 1876 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann eigenes Amt, das ab 1885 zum Kreis Gelsenkirchen kam
*''Eingemeindung 1924'' [[Rotthausen]] - bis 1873 zur Bürgermeisterei Altenessen, Kreis Duisburg, dann zur Bürgermeisterei Stoppenberg, Kreis Essen und ab 1906 eigene Bürgermeisterei im Kreis Essen
*''Eingemeindung 1926'' Teile von Röhlinghausen und Wanne
*''1928 (1. April)'' Zusammenlegung der kreisfreien Städte Gelsenkirchen und Buer mit dem Amt Horst (bis 1891 zum Amt Buer gehörig, dann eigenes Amt) zur neuen kreisfreien Stadt [[Gelsenkirchen-Buer (Stadt)|Gelsenkirchen-Buer]]
*''1930 (21. Mai)'' Änderung des Stadtnamens in ''Gelsenkirchen''

=== Einwohnerentwicklung ===
''Siehe Hauptartikel [[Einwohnerentwicklung von Gelsenkirchen]]''

1903 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Gelsenkirchen nach der Eingemeindung von Schalke (26.077 Einwohner 1900), Ückendorf (21.937), Bismarck (21.169), Bulmke (11.001), Heßler (3.508 Einwohner 1895) und Hüllen (2.969 Einwohner 1895) die Grenze von 100.000 und machte sie zur [[Großstadt]]. 1924 erfolgte die Eingliederung von Rotthausen (29.413 Einwohner 1919), wodurch die Einwohnerzahl auf 206.595 stieg.

Am 1. April 1928 wuchs die Bevölkerung der Stadt nach dem Zusammenschluss der Städte Gelsenkirchen (207.153 Einwohner 1925) und Buer (99.307) sowie der Gemeinde Horst-Emscher (23.412) auf 340.077. Im Jahre 1959 erreichte die Einwohnerzahl mit 391.745 ihren historischen Höchststand. Seitdem ist die Bevölkerungszahl um 31 Prozent gesunken. Am 31. Dezember 2005 lebten in der Stadt nach Fortschreibung des [[Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW|Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen]] 268.102 Menschen mit [[Hauptwohnsitz]]. Für 2025 geht die Bevölkerungsprognose des Landesamtes von dann nur noch 226.100 Einwohnern aus.

Die extremen Bevölkerungszuwächse seit dem Beginn der [[Industrialisierung]] Mitte des 19. Jahrhunderts (hauptsächlich vor dem Ersten und nach dem Zweiten Weltkrieg) sind durch die angeworbenen Arbeiter der Montanindustrie zu erklären. Diese stammten vor dem Zweiten Weltkrieg überwiegend aus Ost- und Westpreußen, sowie aus Posen und Schlesien. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der überwiegende Teil der Arbeiter aus Südeuropa und der Türkei.

== Politik ==
<!-- Bilder bitte immer in die Tabelle einfügen; 180px -->
{| style="width:210px; float:right;"
|[[Bild:Gelsenkirchen_aug2004_001.jpg|thumb|180px|Blick auf Gelsenkirchen]]
[[Bild:Gelsenkirchen_aug2004_002.jpg|thumb|180px|Blick auf Gelsenkirchen]]
[[Bild:Bahnhofscenter_Gelsenkirchen_abend.jpg|thumb|180px|[[Bahnhofscenter Gelsenkirchen]]]]
|}
An der Spitze des Dorfes Gelsenkirchen standen 1608 zwei Bürgermeister, die von den Eingesessenen gewählt wurden. Während der Zeit der französischen Besetzung 1807 bis 1813 bildete Gelsenkirchen mit dem benachbarten [[Bochum-Wattenscheid|Wattenscheid]] eine gemeinsame Munizipalität bzw. ab 1815 das Amt Wattenscheid im [[Kreis Bochum]]. Der dortige Amtmann war daher auch für Gelsenkirchen zuständig. 1868 wurde Gelsenkirchen eigene Amtsstadt und 1875 erhielt das Amt die Stadtrechte. An der Spitze stand danach der [[Bürgermeister]], der nach Erlangung der Kreisfreiheit 1896 den Titel [[Oberbürgermeister]] erhielt.

[[Gelsenkirchen-Buer (Stadtteil)|Buer]] und Horst wurden bis 1891 unter dem gemeinsamen Amt Buer verwaltet, dann gab es ein eigenständiges Amt Horst. Jedes Amt wurde von einem Amtmann geleitet. Nach Erlangung der Stadtrechte in Buer 1911 stand an der Spitze Buers ebenfalls ein Bürgermeister, später Oberbürgermeister. Die Stadt [[Gelsenkirchen-Buer (Stadt)|Gelsenkirchen-Buer]] bzw. die neue Stadt Gelsenkirchen (ab 1928) wurde von einem Oberbürgermeister geleitet.

Während der Zeit der [[Nationalsozialisten]] wurde der Oberbürgermeister von der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] eingesetzt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] setzte die [[Militärregierung]] der [[Britische Besatzungszone|Britischen Besatzungszone]] einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den [[Oberbürgermeister]] als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen [[Oberstadtdirektor]] als Leiter der Stadtverwaltung. 1996 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen [[Oberbürgermeister]]. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.

=== Bürgermeister und Oberbürgermeister ===

*1877 - 1900: [[Friedrich Wilhelm Vattmann]]
*1900 - 1919: [[Theodor Machens]]
*1919 - 1928: [[Carl von Wedelstaedt]]
*1928 - 1933: [[Emil Zimmermann (Politiker)|Emil Zimmermann]] (zuvor Oberbürgermeister von [[Gelsenkirchen-Buer (Stadtteil)|Buer]])
*1933 - 1945: [[Carl Engelbert Böhmer]], [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]
*1945 - 1946: '''Emil Zimmermann''', ''zweite Amtszeit''
*1946 - 1963: [[Robert Geritzmann]], [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
*1963 - 1969: [[Hubert Scharley]] SPD
*1969 - 1975: [[Josef Löbbert]] SPD
*1975 - 1989: [[Werner Kuhlmann]] SPD
*1989 - 1996: [[Kurt Bartlewski]] SPD
*1996 - 1999: [[Dieter Rauer]] SPD
*1999 - 2004: [[Oliver Wittke]] [[CDU]]
*2004 - heute: [[Frank Baranowski]] SPD

=== Oberstadtdirektoren ===

*1946 - 1950: Emil Zimmermann
*1950 - 1968: [[Hans Hülsmann]]
*1968 - 1975: [[Hans-Georg König]]
*1975 - 1983: [[Heinrich Meya]]
*1983 - 1989: [[Jürgen Linde]]
*1989 - 1996: [[Klaus Bussfeld]]

=== Gemeinderat ===
[[Bild:Gemeinderat_Gelsenkirchen_2004.png|thumb|300px|Sitzverteilung des Gemeinderates nach der Kommunalwahl 2004]]
Dem Rat der Stadt Gelsenkirchen gehören derzeit 66 Mitglieder an. Nach der Kommunalwahl 2004 ergibt sich folgende Sitzverteilung:

*[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]: 28 Sitze
*[[CDU]]: 23 Sitze
*[[Bündnis 90/Die Grünen|GRÜNE]]: 4 Sitze
*[[Die Republikaner|REP]]: 2 Sitze
*[[Freie Demokratische Partei|FDP]]: 2 Sitze
*[[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]]: 2 Sitze
*[[Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands#Kommunalpolitik|Wahlbündnis AUF Gelsenkirchen]]: 2 Sitze
*[[Wir]] für GE: 1 Sitz
*[[Parteilos]]: 2 Sitze

PDS und das Wahlbündnis AUF Gelsenkirchen sowie REP und WIR bilden jeweils eine Fraktion.
Der Rat der Stadt tagt in der Regel alle 6 Wochen. Hinzu kommen zahlreiche Ausschüsse.
=== Wappen ===
[[Blasonierung]]:
Das [[Wappen|Stadtwappen]] Gelsenkirchens ist geviert von Schwarz und Silber. Im linken Obereck eine silberne Kirche und im rechten Untereck Schlägel und Eisen. Im rechten Obereck eine bewurzelte grüne Linde und im linken Untereck ein linksgewendeter roter Löwe vor 5 blauen Querbalken.

Die Kirche stammt aus dem alten Gelsenkirchener Stadtwappen, Schlägel und Eisen stehen für die große Bedeutung des Steinkohlenbau und der Eisenindustrie. Die Linde stammt aus dem Buerschen Stadtwappen, der rote Löwe aus dem Familienwappen der Herren von Horst.
Das Wappen wurde der Stadt im Jahre 1928 verliehen.

=== Städtepartnerschaften ===
Gelsenkirchen unterhält mit folgenden Städten eine [[Städtepartnerschaft]]:
{|
|{{border|[[Bild:Flag of the United Kingdom.svg|20px|Vereinigtes Königreich]]}}||[[Newcastle upon Tyne]] ([[Vereinigtes Königreich]]), seit 1948
|-
|{{border|[[Bild:Flag of Bosnia and Herzegovina.svg|20px|Bosnien und Herzegowina]]}}||[[Zenica]] ([[Bosnien und Herzegowina]]), seit 1969
|-
|{{border|[[Bild:Flag of Russia.svg|20px|Russland]]}}||[[Schachty]] ([[Russland]]), seit 1989
|-
|{{border|[[Bild:Flag of Poland.svg|20px|Polen]]}}||[[Olsztyn|Allenstein]] ([[Polen]]), seit 1992
|-
|{{border|[[Bild:Flag of Brandenburg.svg|20px|Brandenburg]]}}||[[Cottbus]] ([[Brandenburg]]), seit 1995
|-
|{{border|[[Bild:Flag of Turkey.svg|20px|Türkei]]}}||[[Büyükçekmece]] ([[Türkei]]), seit 2004
|}

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
<!-- Bilder bitte in die Tabelle einfügen (180px thumb) -->
{| style="width:210px; float:right;"
|[[Bild:Karte_Gelsenkirchen_Strassen.png|thumb|180px|Karte von Gelsenkirchen]]
[[Bild:Buerer_strasse.jpg|thumb|180px|Haltestelle Buerer Straße im Stadtteil Horst]]
[[Bild:gelsenkirchen_bus.jpg|thumb|180px|Die Line 383 am Kreisverkehr am [[Nordsternpark]]]]
[[Bild:DB_ReiseZentrum_Gelsenkirchen.jpg|thumb|180px|right|Das ReiseZentrum im Hauptbahnhof Gelsenkirchen]]
[[Bild:GE-Hbf_Nachts.jpg|thumb|180px|right|Der nächtliche Hauptbahnhof vom Bahnhofscenter aus gesehen]]
|}
Gelsenkirchen war bis in die 1980er stark von der Montanindustrie geprägt. Weil dieser Wirtschaftszweig keine Zukunft mehr hatte und die Zechen in Gelsenkirchen eine nach der anderen schlossen, versuchte die Stadt, sich Ende 1990er vor allem als Zentrum für Solartechnologie zu profilieren.
=== Unternehmen ===
*''Baron-Spiegel'', Willy-Brandt-Allee, Spiegelherstellung, 50 Mitarbeiter
*''Bergwerk Lippe'' liegt an der Grenze zu [[Westerholt]] , an der Egonstr. (Gelsenkirchen), zu 4/10 auf Gelsenkirchener Gebiet. Es hat 2.400 Mitarbeiter und soll 2010 geschlossen werden.
*''[[BP Gelsenkirchen]] und BP Refining&Petrochemicals'' raffinieren Kraftstoffe und erzeugen petrochemische Grundstoffe, wie zum Beispiel [[Ethylen]], in den Stadtteilen Horst und [[Gelsenkirchen-Scholven|Scholven]] und haben 4.500 Mitarbeiter
* ''ELE'' (Emscher-Lippe-Energie) mit der Zentrale in der Ebert-Str., 50 m südlich des Musiktheaters
*''[[E.ON]]'' (Betreiber von Kraftwerken, u. a. [[Kraftwerk Scholven]], Energieversorger, Engineering)
*''Esser GmbH'', an der Skaggerakstr., Anlagen-Wartung, 100 Mitarbeiter
*''[[Gelsenwasser AG]]'' ist Deutschlands größter Wasserversorger
*''GHH Fahrzeuge GmbH'', Emscherstr., 110 Mitarbeiter, baut Bergbaufahrzeuge und Flugzeugschlepper
* ''Hygieneinstitut'' des Ruhrgebiets
*''LOXX'', Speditionsunternehmen, im Logistikzentrum Emscherstr., über 160 Mitarbeiter
*''[[Masterflex]]'', ein börsennotierter Spezialkunststoff-Hersteller für Schlauchsysteme und [[Brennstoffzelle]]nentwicklung, das [[EBIT]] stieg 2006 auf 14,2 Mio. Euro; 656 Mitarbeiter.
*''Müllers Mühle'', gehört zu [[VK Mühlen AG]], hat 170 Mitarbeiter
* ''[[Pilkington]]'', Glasherstellung
* ''Rexam'', Dosenhersteller (im Zusammenhang mit der Einführung des Dosenpfandes wurde die Mitarbeiterzahl auf 110 reduziert).
* ''[[REL]]'' (Radio Emscher-Lippe) hat seinem Sitz in [[Gelsenkirchen-Buer]].
* ''[[SABIC]]'' (ein [[Saudi-Arabien|saudi-arabisches]] Unternehmen) stellt Polyolefine her. Das Werk wurde 1997 von [[Koninklijke DSM|DSM]] übernommen. Von den 540 Arbeitsplätzen werden 2008 jedoch nur 365 übrig bleiben.
*die Firma ''Scheuten'' Solar Technology produziert [[Solarmodul]]e am Schalker Markt. Sie kooperiert mit Solarworld und hat (2006) 90 Mitarbeiter. Diese sollen 2007 auf 300 Mitarbeiter aufgestockt werden.
* die ''[[Solarworld]]'', (Bonn), vormals Shell Solar Deutschland GmbH produziert in Gelsenkirchen-Rotthausen [[Solarzelle]]n.
*'' [[St. Augustinus Gelsenkirchen|St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH]]'', gemeinnützig, ist das nach der Zahl der Arbeitsplätze zweitgrößte Dienstleistungsunternehmen in Gelsenkirchen – nächst der Stadtverwaltung – mit ca. 1.400 Beschäftigten und betreibt u.a. ein Krankenhaus, ein Alten- und Pflegeheim, ein Jugendheim und Kindergärten.
*''[[Straßen.NRW]] ist Teil der Landesverwaltung in NRW. Er hat am Betriebssitz 475 Mitarbeiter.
*''Treuhandstelle GmbH'', Immobilienverwaltung
*''[[TRW Automotive]]'', Autozulieferer, Freiligrathstr. 8-28, 700 Mitarbeiter

=== Leistung ===
Gelsenkirchens [[Bruttoinlandsprodukt]] betrug 2003 insgesamt 6,074 Milliarden Euro, welches bei etwa 270.000 Einwohnern ein Pro-Kopf-BIP von ca. 22.500€ ergibt und eine Erhöhung um 2,7% zum Vorjahr darstellt. Am 31. März 2005 gab es in Gelsenkirchen 70.969 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, rund zwei Drittel davon im [[Dienstleistungssektor]]. Weiterhin gab es in Gelsenkirchen am 30. Juni 2005 rund 108.000 Erwerbstätige, zu denen rund 8.900 Selbständige und 7000 Unternehmer gehören. Die [[Arbeitslosenquote]] betrug am 3. Januar 2007 17,7%. Die Wirtschaft in Gelsenkirchen hatte im ersten Halbjahr 2005 einen Umsatz von knapp acht Milliarden Euro. Dieses stellt zum Vergleichszeitraum im Vorjahr eine Steigerung um 16,4% dar. Der Umsatz des Exportes betrug im selben Zeitraum ca. 610 Millionen Euro und stellt zum Vergleichszeitraum im Vorjahr eine Steigerung um 19,4% dar.
Die Stadt Gelsenkirchen ist laut einer Studie der [[Bertelsmann Stiftung]], auf Grund ihrer Infrastruktur und Kommunalpolitik, nach [[Leipzig]], [[Karlsruhe]] und [[Bremen]], Deutschlands 4. unternehmensfreundlichste Stadt.

Die beiden größten Einkaufsmeilen in Gelsenkirchen sind die Bahnhofsstraße, die sich direkt an den [[Gelsenkirchen Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] und dessen Vorplatz anschließt und sich bis zum Neumarkt erstreckt, und die Hochstraße im Stadtteil Buer, wobei die Bahnhofsstraße mit ca. 55.000 täglichen Passanten zu den bedeutendsten Einkaufsmeilen des mittleren Ruhrgebiets und darüber hinaus zu den 30 meistbesuchten Einkaufsstraßen Deutschlands zählt.

=== Wirtschaftliche Entwicklung ===
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Gelsenkirchen vor allem landwirtschaftlich geprägt; das Dorf hatte nur wenige Hundert Einwohner.

Dann begann in Gelsenkirchen, wie auch in der übrigen Region, mit dem Abbau der [[Steinkohle]] im [[Ruhrgebiet]] der wirtschaftliche Umschwung von der Landwirtschaft zur [[Schwerindustrie]]. Die Entwicklung der Industrie verlangte nach Verkehrsverbindungen; sie gab den Anstoß zum Bau der Stammstrecke der [[Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft]]. Von der wachsenden Industrie angezogen kamen immer mehr Menschen, häufig aus [[Ostpreußen]], das heute zu [[Polen]] und zu [[Russland]] gehört, in das Ruhrgebiet, um dort zu arbeiten. Bis um die Wende zum 20. Jahrhundert vervierfachte sich die Zahl der Einwohner Gelsenkirchens innerhalb weniger Jahre auf knapp 150.000.

Die Schwerindustrie entwickelte sich über die Jahre zu dem wichtigsten Wirtschaftszweig in Gelsenkirchen. Nachdem in den 1920ern viele Arbeitsplätze wegrationalisiert worden waren, gab es in Gelsenkirchen in den 1930ern wieder einen kräftigen wirtschaftlichen Aufschwung, der Gelsenkirchen zu Europas Steinkohlestandort Nummer 1 machte. Zu diesem Aufschwung trug die beginnende Kriegsproduktion bei. Auf Grund der hohen wirtschaftlichen Bedeutung Gelsenkirchens wurden im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] mehr als drei Viertel der Stadt zerstört.

Seit den 1960er Jahren verlor die Montanindustrie auch in Gelsenkirchen ihre einstige Bedeutung. Mit einigem Zögern und unter erheblichen strukturellen Problemen begab sich Gelsenkirchen auf neue Wege und versucht, sich als Standort für Zukunftstechnologien zu profilieren. Zum einen hat sich Gelsenkirchen als ''Solarstadt'' einen Namen gemacht (unter anderem wurden die Solarzellen für den neuen [[Berlin Hauptbahnhof|Berliner Hauptbahnhof]] in Gelsenkirchen produziert), zum anderem gibt es einen deutlich gewachsenen Dienstleistungssektor.

=== Verkehr ===
Gelsenkirchen liegt an den [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]] [[Bundesautobahn 2|A 2]], [[Bundesautobahn 40|A 40]], [[Bundesautobahn 42|A 42]] und [[Bundesautobahn 52|A 52]] sowie an den [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 224|B 224]], [[Bundesstraße 226|B 226]] und [[Bundesstraße 227|B 227]]. Die Stadt hat 1500 Straßen mit einer Gesamtlänge einschließlich Autobahnen von 763,93 km.
Der [[Gelsenkirchen Hauptbahnhof|Gelsenkirchener Hauptbahnhof]] liegt am Schnittpunkt der Bahnstrecken Oberhausen-Gelsenkirchen-Herne-Dortmund und Essen-Gelsenkirchen-Recklinghausen-Münster. Hier fahren auf 6 Gleisen jeweils Züge des Regional- und Fernverkehrs.
Mit Wasserwegen ist die Stadt über den [[Rhein-Herne-Kanal]] verbunden, an dem ein Industrie- und Handelshafen liegt. Der [[Hafen Gelsenkirchen]] ist mit einem Jahresumschlag von 2 Millionen Tonnen und einer Wasserfläche von rund 120 ha einer der größten und wichtigsten Kanalhäfen Deutschlands und ist zudem an das Schienennetz der [[DB Netz AG]] angebunden.

Den [[Nahverkehr in Gelsenkirchen]] bedienen Straßenbahnen und Busse der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn AG [[BOGESTRA]], sowie im Norden Gelsenkirchens die Vestische Straßenbahnen GmbH (das Unternehmen heißt zwar Vestische Straßenbahnen GmbH, betreibt heute aber nur noch Omnibusse). Ferner verkehren in den Randgebieten der Stadt sowie auf einigen CE- und SB-Linien Busse und Straßenbahnen der [[STOAG]], [[Essener Verkehrs-AG|EVAG]] sowie des [[Busverkehr-Rheinland|BVR]]. Alle Linien sind in das Tarifsystem des [[Verkehrsverbund Rhein-Ruhr|Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr]] integriert. Es verkehren 3 Straßenbahnlinien (107, 301, 302), eine [[Stadtbahn Essen|Stadtbahnlinie]] (U17, als oberirdische Stadtbahn verbindet sie den Stadtteil Horst mit der Essener Innenstadt und Universität) sowie ca. 50 Buslinien in Gelsenkirchen.
Etwa neunzig Prozent der Gelsenkirchener U-Bahn-Tunnel sind, auf Grund ihrer speziellen Bauweise, senkungs- und erdbebensicher. Die Senkungssicherheit war der ausschließliche Grund für die neu entwickelte Bauweise, die Bergschäden, die vor allem durch nicht (ordentlich) verfüllte Schächte des Raubbergbaus entstehen, vorbeugen soll. Der Nachteil dieser Bauweise liegt jedoch in den Kosten, die etwa doppelt so hoch sind wie für einen Standardtunnel.
Längere Zeiten war auch eine Linie U21 geplant die vom Bf Buer Nord über Buer Mitte, Erle, Bismarck, Schalke, Gelsenkirchen Hbf, Ückendorf nach Witten führen sollte. Diese Planung wurde allerdings verworfen.
In der Landesplanung 1998 war die Verlängerung der Linie 302 bis zum Bf Buer Nord enthalten. Diese wurde bis heute (Mai 2007) noch nicht verwirklicht.

=== Medien ===
Gelsenkirchen ist Sitz des 1987 gegründeten ''Verbands Lokaler Rundfunk in Nordrhein-Westfalen e.V. (VLR)'', der die Interessen der Veranstaltergemeinschaften im nordrhein-westfälischen Lokalfunk vertritt. In Gelsenkirchen-Buer ist auf der Hochstraße der Radiosender REL ''Radio Emscher-Lippe'' beheimatet.

Einzig verbliebene Tageszeitung ist die „[[Westdeutsche Allgemeine Zeitung]]“ (WAZ). Die „Buersche Zeitung“ erschien nach 125 Jahren letztmalig am 30. September 2006 als dicke Ausgabe. Sie wird jedoch als Beilage der „Hertener Allgemeinen“ weitergeführt. Am 1. April 2006 hatten die „[[Ruhr Nachrichten]]“ die Lokalausgabe für Gelsenkirchen eingestellt. Weiterhin wird wöchentlich mittwochs das [[Anzeigenblatt]] „Stadtspiegel Gelsenkirchen“ im Stadtgebiet verteilt. Daneben erscheinen die monatlichen bzw. unregelmäßigen lokalen Ausgaben der „Familienpost“ des „Beckhausener Kuriers“ und „Wochenblick“ für Gelsenkirchen.

=== Forschung ===
Gelsenkirchen ist Standort vieler forschenden Einrichtungen, die sich mit den verschiedensten Fachbereichen beschäftigen. Der [[Wissenschaftspark Rheinelbe]] ist ein Forschungszentrum im Stadtteil Ückendorf. Es werden dort unter anderem Solartechnologien verschiedener Unternehmen erforscht; das Institut für Stadtgeschichte erforscht die Vergangenheit der Stadt und das Institut für Arbeit und Technik erforscht neue Methoden, Techniken und Technologien rund um die Arbeitswelt.
Das ebenfalls im Stadtteil Ückendorf beheimatete Institut für Unterirdische Infrastruktur entwickelt innovative Technologien für die Kanalisationstechnik.

Einige weitere forschende Institutionen sind die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in NRW (u.a. Institut für Verwaltungswissenschaften), das Hygieneinstitut des Ruhrgebiets, die Fachhochschule Gelsenkirchen (u.a. Forschungsschwerpunkt Komponentenbasierte Softwareentwicklung (CombaSoft), Institut für Internet-Sicherheit, Institut zur Förderung von Innovation und Existenzgründung, Institut für biologische und chemische Informatik, Institut für demand logistics), das Labor und Servicecenter des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme und das Pathologische und Gewebepathologische Institut.

=== Sonstiges ===

Anlässlich der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ist die [[Verkehrsinfrastruktur]] in Gelsenkirchen zur [[VELTINS-Arena]] hin ausgebaut worden. Seit Anfang 2005 wurde der [[Gelsenkirchen Hauptbahnhof|Gelsenkirchener Hauptbahnhof]] großzügig umgebaut und am 8. Juni 2006, also einen Tag vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, fertig gestellt. Das [[Deutsche Bahn|Deutsche-Bahn]]-Reisezentrum wurde deutlich näher zu den Bahnsteigen gelegt, das alte Reisezentrum abgerissen und dort ein neuer bahnhofsnaher Taxistand gebaut. Zudem erhielten U-Bahn-Abgang und Taxistand eine Überdachung mit einer Photovoltaikanlage. Weiterhin wurde zu jedem Bahnsteig ein Aufzug gebaut und es wurde ein Blindenleitsystem (weiße Bodenplatten mit Rillen) in den Bahnhof integriert, sodass der Bahnhof nun ''barrierefrei'' ist. Im U-Bahnhof wurden die Bahnsteige abgesenkt und die Stromversorgung der Linie 302 wurde zudem so ausgebaut, dass sie nun von zwei aneinander gekoppelten Fahrzeugen ([[Doppeltraktion]]) befahren werden kann. Die Straßenbahn-Haltestelle „VELTINS-Arena“ hat durch eine großzügige Überdachung den Charakter eines Bahnhofs erhalten.

Die Bauarbeiten im unmittelbaren Bahnhofsumfeld und an der Infrastruktur von und zur Arena werden durch ein Redesign der Gelsenkirchener Einkaufspassage - der Bahnhofsstraße - ergänzt.
Weitere Großbauprojekte waren unter anderem die Komplettsanierung der Uferstraße (wichtige Ost-West-Verbindung parallel zum Rhein-Herne-Kanal), die neue Anschlussstelle der A 42 mit der Bezeichnung „Gelsenkirchen-Schalke“, sowie weitere Baumaßnahmen, wie Verlängerung von Abbiegespuren.
<!-- === Öffentliche Einrichtungen === -->

=== Bildung ===
In Gelsenkirchen gibt es 51 Grundschulen (36 Gemeinschaftsgrundschulen, zwölf katholische Grundschulen, drei evangelische Grundschulen), acht Hauptschulen, sechs Realschulen, sieben Gymnasien (vier altstadtnah, drei in Buer; das heutige Schalker Gymnasium ist mit seiner Gründung im Jahre 1876 das Älteste der Stadt) und vier Gesamtschulen, von denen die [[evangelische Gesamtschule Bismarck]] als einzige Gesamtschule in der Trägerschaft der Westfälischen Landeskirche und einzige Schule in freier Trägerschaft in Gelsenkirchen besondere Erwähnung verdient. Zudem gibt es hier für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Förderbedarfen 14 [[Förderschule]]n (Förderschwerpunkte: Lernen, Geistige Entwicklung, Sprache, Emotionale und Soziale Entwicklung, Hören und Kommunikation, Sehen und Motorische Entwicklung, sowie eine Schule für Kranke).

Die 1992 gegründete '''[[Fachhochschule Gelsenkirchen]]''' mit Abteilungen in Bocholt und Recklinghausen unterhält folgende Fachbereiche: [[Wirtschaft]], [[Informatik]], physikalische Technik, [[Elektrotechnik]], [[Maschinenbau]], Journalismus & Public Relations und Versorgungs- und Entsorgungstechnik.
Gelsenkirchen ist außerdem einer von sieben Standorten der '''Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW''' (Fachbereiche: Kommunaler Verwaltungsdienst, Polizeivollzugsdienst, Modellstudiengang Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre).

In Sutum wird im FloristPark International an der Theodor-Otte-Straße auf einem früheren Bauernhof, der unter [[Denkmalschutz]] steht, die deutschlandweit einzige [[Fachschule]] des Fachverbandes Deutscher Floristen e.V. betrieben, wo regelmäßig [[Meister]]kurse zum Beruf des Floristmeisters und Fortbildungsveranstaltungen für [[Floristik|Floristen]] stattfinden.

In der Virchowstraße in GE-Ückendorf unterhalten christliche Krankenhäuser aus Gelsenkirchen und Umgebung für die Ausbildung in der Altenpflege, der [[Krankenpflege]] und der Kinderkrankenpflege das "Kirchliche Bildungszentrum für [[Gesundheitsberufe]] im Revier".

Die Stadtverwaltung Gelsenkirchen betreibt eine [[Volkshochschule]] sowie eine [[Stadtbibliothek]] mit drei Zweigstellen in den Stadtteilen Horst, Buer und Erle mit mehr als 100.000 Büchern, Filmen und CDs.

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
<!-- Bilder bitte immer in die Tabelle einfügen; 180px -->
{| style="width:210px; float:right;"
|[[Bild:Karte_Gelsenkirchen_Raster.png|thumb|180px|Rasterkarte von Gelsenkirchen]]
[[Bild:Eisbaer_ge.jpg|thumb|180px|Zwei Eisbären in der [[ZOOM Erlebniswelt]] (Karte L/14)]]
[[Bild:deutschlandexpress1.jpg|thumb|180px|Das Ruhrgebiet mit Tetraeder im [[Der Deutschlandexpress|Deutschlandexpress]] (Karte D/16)]]
[[Bild:Hans-Sachs-Haus_Gelsenkirchen.jpg|thumb|180px|[[Hans-Sachs-Haus]] von [[Alfred Fischer (Architekt)|Alfred Fischer]] (Karte J/18)]]
[[Bild:Gelsenwasser.jpg|thumb|180px|Hauptverwaltung der Gelsenwasser AG]]
[[Bild:Musiktheater_im_Revier.jpg|thumb|180px|[[Musiktheater im Revier]] (MiR) (Karte J/18)]]
[[Bild:Gelsenkirchen_Altstadt.jpg|thumb|180px|Gelsenkirchener Altstadt (Karte K/19)]]
[[Bild:Gelsenkirchen_Schloss_Horst.jpg|thumb|180px|Schloss Horst (Karte D/14)]]
[[Bild:Schloss_Berge.jpg|thumb|180px|[[Schloss Berge]] (Karte G/9)]]
[[Bild:Josef_Franke_Heilig-Kreuz-Kirche_Gelsenkirchen.jpg|thumb|180px|Heilig-Kreuz-Kirche von [[Josef Franke]] (Karte L/20)]]
[[Bild:Nordstern rosen.jpg|thumb|180px|Rosen im [[Nordsternpark]] (Karte D/16)]]
[[Bild:Gelsenkirchen_aug2004_003.jpg|thumb|180px|Himmelsleiter auf der [[Halde Rheinelbe]]]]
[[Bild:Arena auf schalke gelsenkirchen germany.JPG|thumb|180px|Innenansicht der Arena (Karte H/11)]]
[[Bild:Kanalbruecke.jpg|thumb|180px|Brücke im [[Nordsternpark]] (Karte E/17)]]
[[Bild:Sportfest_sg.jpg|thumb|180px|Sportfest im Jahnstadion (Karte G/17)]]
[[Bild:Biathlon_Schalke.jpg|thumb|180px|Biathlon WTC 2005 in der Veltins-Arena (Karte H/11)]]
|}
Besondere kulturelle Einrichtungen sind die [[ZOOM Gelsenkirchen|ZOOM Erlebniswelt]] (ehemaliger Ruhr Zoo), der [[Wissenschaftspark Rheinelbe]], das Sport-Paradies, die „Kaue“ (sozio-kulturelles Zentrum) und das Kulturzentrum „die Flora“. Auf dem ehemaligen Gelände der [[Zeche Nordstern]] ([[BUGA]] 97) befindet sich die Modellbahndauerausstellung [[Der Deutschlandexpress]], bis 2001 die größte digitale Dreileiter-Modellbahnanlage der Welt; heute sind nur das [[Miniatur-Wunderland]] in [[Hamburg]] und die [[LOXX MiniaturWelten]] in [[Berlin]] größer.

Weiterhin gibt es in Gelsenkirchen einige Siedlungen, Aussichts- und Ankerpunkte der [[Route der Industriekultur]]. Die Gelsenkirchener Aussichtspunkte der Route sind die [[Halde Rungenberg]] und [[Halde Rheinelbe]]. Ebenfalls in die Route wurden die Siedlungen [[Siedlung Flöz Dickebank|Flöz Dickebank]] und [[Siedlung Schüngelberg|Schüngelberg]] aufgenommen, und der [[Nordsternpark]] bietet Informationen über das ehemalige Zechengelände, sowie über die industrielle Vergangenheit der Region. Er wird deshalb als einer der Ankerpunkte der Route bezeichnet.

In der Kultur wurde wegen des Haushaltssicherungsgesetzes weitläufigst eingespart.

=== Theater ===
In Gelsenkirchen gibt es mehrere Theater mit verschiedenen Schwerpunkten. Das [[Musiktheater im Revier]], kurz MiR, beherbergt zwei Bühnen, das große und kleine Haus. Das Programm des MiR besteht vor allem aus [[Oper]], [[Operette]], [[Musical]], [[Ballett]], [[Schauspiel]] (Gastspiele) und Kinder- und Jugendtheater. <br />
Die [[Neue Philharmonie Westfalen]], die unter anderem im MiR spielt, entstand 1996 aus der Fusion der Orchester von [[Recklinghausen]] und Gelsenkirchen und spielt heute als eines von drei Landesorchestern in ganz Nordrhein-Westfalen.
Des Weiteren hat auch das europaweit renommierte [[Ballet Schindowski]] von [[Bernd Schindowski]] seine feste Spielstätte im MiR.

Das im Nordsternpark gelegene Amphitheater Gelsenkirchen wurde 1997 zur [[Bundesgartenschau]] am Rhein-Herne-Kanal errichtet. Im Frühjahr und Sommer finden im Amphitheater unter anderem das [[Rock Hard Festival]], verschiedene andere Musikevents und Freilichtkinoaufführungen statt.

Das Consol-Theater in Bismarck war einst das Lüftermaschinengebäude mit den Ventilationsmaschinen der [[Zeche Consolidation]]. Seit 2001 finden im Consol-Theater regelmäßig Aufführungen mit dem Programmschwerpunkt Kinder- und Jugendtheater statt.

Das Emscher-Lippe-Theater ist ein Ensemble junger Künstler der Emscher-Lippe-Region rund um Gelsenkirchen. Die Aufführungen finden in städtischen Schulen der Region statt.

Weiterhin finden in der [[Veltins-Arena]] verschiedene Musikevents mit internationalen Künstlern und [[Musical]]s in unregelmäßigen Abständen statt, bisher wurden zum Beispiel die Opern Aida, Carmen oder Turandot aufgeführt.

=== Museen ===
Im Zentrum des Stadtteils [[Gelsenkirchen-Buer (Stadtteil)|Buer]] liegt an der Horster Str. 5-7 das ''Städtische Museum''. Das Museum wurde 1984 nach zweijähriger Bauzeit eröffnet.
Die Sammlung des Museums umfasst etwa 1.300 Exponate der klassischen Moderne, des Konstruktivismus, der Kinetik und der zeitgenössischen Kunst, eine Graphiksammlung und die Sammlung von [[Anton Stankowski]]. Jährlich werden 6-8 Wechselausstellungen durchgeführt.
Die Öffnungszeiten sind di.-so. 11-18 Uhr.

Daneben gibt es einige private Museen.

Das ''Motorradmuseum'' an der Wallstr. verfügt über 90 Oldtimer und wird von dem 1932 geborenen Karl Rebuschat geleitet. Die älteste Maschine ist eine "DKW-Blutblase" von 1925. Angeschlossen ist ein Teilemarkt mit seltenen Stücken, der jeden 2. Sonntag im Monat geöffnet ist und Tausende von Motorradinteressenten anzieht. Seit 2006 wird der Teilemarkt von der Firma KOP durchgeführt.
Im ''Kleinen Museum'' in der Eschweiler Str.11 wird die Geschichte des Bergbaus in Gelsenkirchen und die der [[Zeche Hugo]] gezeigt.

Das ''Schalke-Museum'' berichtet über die erfolgreiche Vereinsgeschichte in der [[Veltins-Arena]].

=== Bibliotheken ===
*Gelsenkirchener Stadtbibliothek
*Bibliothek der Fachhochschule Gelsenkirchen

=== Galerien ===
*Atelier ''Antenne''*Labor Independent
*''Halfmannshof'', [[Künstlersiedlung]]. Sie besteht seit 1931 und beherbergte von allen sechs Kunstrichtungen immer nur einen Künstler. Die große Zeit war in den 1960/70er Jahren als Ferdinand Spindel ihr Sprecher war. Seit Spindel den Schaumstoff als Kunst-Gestaltungsmaterial entdeckte, galt die Stadt als Avantgarde-Zentrum und Düsseldorfer und Kölner Kunstexperten reisten nach Gelsenkirchen. Der Hof organisierte bedeutende Ausstellungen wie Zero, Konstruktive und Lichtkunst.
*''Jazz&ArtGalerie'' (von Motzko)
*Galerie ''Kabuth''
*Galerie ''Stein''
*Galerie Patricia Ferdinand-''Ude'' (ausgezeichnet mit der ''Banane'' von [[Thomas Baumgärtel]])
*Die ''Werkstatt''

=== Bauwerke ===
Nach Angaben der unteren Denkmalbehörde gibt es in der Stadt 343 Baudenkmäler.

==== Hans-Sachs-Haus ====
Ein besonders charakteristisches Gebäude ist das [[Hans-Sachs-Haus]]. Das 1927 von dem Essener Architekten Prof. [[Alfred Fischer (Architekt)|Alfred Fischer]] erbaute Büro- und Geschäftshaus mit Konzertsaal war über Jahrzehnte eines der [[Wahrzeichen]] der Stadt und hat seltene aus Backsteinen gemauerte, abgerundete Kanten. Das [[Hans-Sachs-Haus]] diente als Rathaus und besaß einen Konzertsaal, in dem noch die größte Konzertsaal-Orgel Deutschlands, einer [[Walcker]]-Orgel mit 92 Registern steht. In den Fluren des Hauses fand sich das erste [[Signaletik|Farbleitsystem]] der Welt. Das Vorhaben, das (laut Gutachten) teilweise baufällige [[Hans-Sachs-Haus]] denkmalgerecht zu sanieren, scheitert an der desolaten finanziellen Lage der Stadt Gelsenkirchen. Die ursprünglich für 2007 vorgesehene Wiedereröffnung wird es wegen der Kostenexplosion und dem langen Baustopp nicht mehr geben. Für 2007 ist ein Architektenwettbewerb geplant. Die Fassade des Gebäudes soll erhalten bleiben.

==== Musiktheater ====
Das 1956-1959 von [[Werner Ruhnau]], Harald Deilmann, Ortwin Rave und Max von Hausen erbaute [[Musiktheater im Revier]] ist eines der bedeutendsten Bauwerke der deutschen Nachkriegsarchitektur und bietet 1005 Besuchern Platz. Besonders bei Nacht strahlt das an der Florastraße gelegene ''MiR'' ein besonderes Flair aus. Im Foyer des MiR befinden sich große blaue Schwammreliefs des französischen Künstlers [[Yves Klein]]. Das angegliederte ''kleine Haus'' (für 347 Besucher) beherbergt eine frühe [[Kinetik|kinetische]] Arbeit von [[Jean Tinguely]].

==== Backsteinexpressionismus ====
Der Architekt [[Josef Franke]] prägte in den 1920er Jahren das Stadtbild Gelsenkirchens mit mehreren repräsentativen Bauten, die man dem [[Backstein-Expressionismus]] zurechnet. Hierzu gehören unter anderem das [[''Ricarda-Huch-Gymnasium'']] (früher ''Lyzeum Aloysianum''), das Wohn- und Geschäftshaus „''Ring-Eck''“, das ''Straßenbahndepot'' (Wanner Str.) und die ''Heilig-Kreuz-Kirche'' (Bochumer Str.115) in Ückendorf, eine kath. Parabelkirche von 1927-29. Über drei Portale wurde ein 41 m hoher Turm errichtet, der in der Mitte zwei Glockentürme verbindet. Ganz oben wurde eine Jesusfigur aus Backsteinen gemauert. 1993 bekam die Kirche die Auszeichnung "Europa Nostra" und steht seit den 1990er Jahren unter Denkmalschutz. Trotzdem soll sie geschlossen werden. Eine Nutzung wird gesucht.

Weitere Beispiele für den in Gelsenkirchen weit verbreiteten Backstein-Expressionismus sind das 1928 erbaute ''Finanzamt Süd'', das 1920 erbaute ''[[Volkshaus Rotthausen]]'' und das ''Hans-Sachs-Haus'' (s.o.). Westlich des Finanzamts an der Zeppelinallee 15 hat der Bauherr Hohen-Hinnebusch in den 1930er Jahren ein Mehrfamilienhaus gebaut. Hierin hat er in die Fassade oben einen "''Mann mit leeren Taschen''" aus Sandstein einbauen lassen. Die Figur weist noch heute unwidersprochen zum Finanzamt.

==== Sportarchitektur ====
Das bekannteste und größte [[Bauwerk]] in Gelsenkirchen ist die 2001 erbaute [[Veltins-Arena]] (ehemalige „Arena AufSchalke“); es hat einen herausfahrbaren Rasen und ein schließbares Dach. Ein Vorgang des Heraus- bzw. Hereinfahrens der schweren Betonwanne mit dem Spielfeld verursacht ca. 7000 € an Stromkosten. Die Heimspielstätte des [[FC Schalke 04]] bietet bei nationalen Fußballspielen 61.524 Gästen Platz, bei internationalen Spielen gibt es auf Grund des Stehplatzverbotes lediglich 53.574 Plätze in der Arena. Bei Konzerten hat die Arena sogar eine Kapazität von 78.437 Zuschauern. Das offizielle 5-Sterne Stadion der FIFA ist von vielen, selbst weit entfernten Punkten im Ruhrgebiet aus zu sehen.

In unmittelbarer Nachbarschaft der Veltins-Arena befindet sich ihr Vorgänger - das [[Parkstadion]]. Es wurde 1973 als Nachfolger der [[Glückauf-Kampfbahn]] eröffnet, die sich allerdings noch im Stadtteil Schalke befand, und war ein Jahr später ein Spielort der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1974]]. Nach dem Abriss einiger Teile der Tribüne werden dort nun zur [[FIFA WM 2006]] ein Hotel sowie ein Reha-Zentrum gebaut.

==== Industriekulturelle Bauwerke und Baudenkmäler ====

Gelsenkirchen gehörte vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts zu den größten Städten mit einer überwiegend montanen Wirtschaft. Aus dieser Zeit sind viele Industrieanlagen der Montanwirtschaft erhalten geblieben. Einige der Anlagen wurden restauriert und zum großen Teil umfunktioniert.

Einige Paradebeispiele für die Umnutzung alter Zechenanlagen sind die Schachthalle der [[Zeche Nordstern]], die heute nach umfassender [[Restaurierung]] unter Anderem die Hauptverwaltung der THS GmbH beheimatet, die Maschinenhalle des Schachtes ''Oberschuir'' der ehem. ''[[Zeche Consolidation]]'' im Stadtteil Feldmark ist regelmäßig Ort für Ausstellungen aller Art, die restaurierte Bergbausiedlung [[Schüngelberg]] in Buer an der Halde Rungenberg oder das Consol-Theater, das im Lüftermaschinengebäude der [[Zeche Consolidation]] beheimatet ist.

* Doppel-Malakoffanlage der [[Zeche Holland]] 1/2
* Fördergerüst der [[Zeche Consolidation]] in Bismarck, letzter Doppelbock in Fachwerkbauweise Westfalens
* Fördergerüst, Förderturm und Kaue der [[Zeche Nordstern]] im Nordsternpark
* Förderturm mit Maschinenhalle der [[Zeche Hugo]] in Buer

==== Weitere Bauten ====
Auf einem ausgedehnten Industriegelände in Ückendorf wurde von 1861-1930 in der Zeche Rheinelbe Kohle gefördert, anschließend war das Gussstahlwerk noch bis 1984 in Betrieb. 1989 begannen hier die Planungen für den [[Wissenschaftspark Rheinelbe]], der 1995 anlässlich der [[IBA Emscher Park]] errichtet wurde. Er wurde mit dem [[Deutscher Architekturpreis|Deutschen Architekturpreis]] ausgezeichnet. Die 300 Meter lange Halle mit ihrer schräg gestellten Glasfassade steht im rechten Winkel zu den angeschlossenen Bürotrakten. In der Glashalle befindet sich eine Arbeit des [[Lichtkunst|Lichtkünstlers]] [[Dan Flavin]]; sie bietet Platz für wechselnde Ausstellungen. Der Bau trägt eine der größten Dach-[[Photovoltaikanlage]]n. Ähnlich futuristisch wie der [[Wissenschaftspark Rheinelbe|Wissenschaftspark]] präsentiert sich das Institut für Kanalisationstechnik, das sich ebenfalls im Stadtteil Ückendorf befindet.

Die Wasserburg [[Haus Lüttinghof]] wurde 1308 auf Initiative der Kölner Erzbischöfe zum Schutze des Vests Recklinghausen errichtet. Der Name der Wasserburg ist auf die Familie Luttekenhove zurückzuführen, die sie als Lehen erhielt. Der kunstgeschichtliche Rang der Burg beruht auf ihrer mittelalterlichen Silhouette als Niederungsburg. Das von 1988 bis 1991 aufwendig restaurierte [[Haus Lüttinghof]] liegt in einem Naturschutzgebiet im Norden Gelsenkirchens, an der Lüttinghofallee 3.

Ein bedeutendes Renaissance-Schloss im nordwestdeutschen Raum ist das [[Schloss Horst]]. Bei Ausgrabungen 2005 am Schloss wurden Fundamente aus der Zeit um 1200 gefunden. Mindestens solange ist der Stadtteil Horst also besiedelt. Zwar wurde schon um 1282 ein erster Bau errichtet, aber der Schlossbau, der heute nach Restaurierung als Standesamt dient, wurde in der Frührenaissance von 1556-1578 errichtet. Neben den restaurierten Teilen entstand auch eine große Glashalle, die den Innenhof des Schlosses überspannt.

Das [[Schloss Berge]], früher auch ''Haus Berge'' genannt, steht im Stadtteil [[Gelsenkirchen-Buer (Stadtteil)|Buer]] auf der Südseite des ''Buerschen Berges''. Erbaut wurde es als [[Wasserschloss (Architektur)|Wasserburg]] zum Schutze des heutigen Gelsenkirchener Stadtteils Erle, wurde aber in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts im späten Barockstil zum [[Schloss (Gebäude)|Schloss]] umgestaltet.

Die Hauptverwaltung der [[Gelsenwasser AG]] befindet sich direkt an der Kurt-Schumacher-Straße, der Hauptverkehrsachse Gelsenkirchens, in der Nähe der Veltins-Arena. Im Zuge der Erweiterung der Hauptverwaltung wurde um das neue Verwaltungsgebäude ein enormes Wasserbassin angelegt.

Das [[WEKA-Karrée]] (früher nur ''Westfalen-Kaufhaus'') in der Innenstadt wurde 1912 von den Düsseldorfer Architekten [[Walter Klose]] und Georg Schäfer als ''Kaufpalast'' des Warenhaus-Unternehmens [[Gebr. Alsberg AG]] erbaut (erweitert 1928). Heute beheimatet das WEKA-Karrée u.a. eine Niederlassung des [[VRR]], das Blutspendezentrum Gelsenkirchen sowie verschiedene Einzelhandelsgeschäfte.

Das [[Kraftwerk Scholven]] ist mit einer installierten Leistung von 2300 Megawatt eines der leistungsstärksten Steinkohlekraftwerke Europas. Die 302 Meter hohen Schornsteine, welche zu den höchsten in Deutschland gehören, bilden zusammen mit den 7 Kühltürmen eine beeindruckende Industriekulisse. Von 1981 bis 2003 wurde in Gelsenkirchen-Hassel ein 160 Megawatt leistendes Heizkraftwerk, das [[Kraftwerk Westerholt]] betrieben. Dessen Schornstein war mit 337 Metern Höhe der vierthöchste Kamin in Europa und der höchste Deutschlands. Seit der Stilllegung 2003 befindet sich das Kraftwerk im Rückbau, der Schornstein wurde am 3. Dezember 2006 gesprengt.

An der Gildenstraße wird am 1.&nbsp;Februar 2007 eine neue [[Synagoge]] auf dem Standort der alten eröffnet, die 1938 in der Reichspogromnacht niedergebrannt wurde. Die Kosten von 5,2 Mio. Euro trugen zu je einem Drittel das Land NRW, die Stadt Gelsenkirchen und die jüdische Gemeinde.

An der Richard-Wagner-Straße erhebt sich die von 1891-1897 erbaute katholische ''St. Maria Himmelfahrt Kirche''. Die von A. Güldenpfennig erbaute Kirche ist eine der seltenen dreitürmigen Gotteshäuser im Bistum. Sie enthält eine qualitätsvolle, künstlerisch gestaltete Innenausstattung. Der Westturm ist reich gegliedert und bildet einen Gegenpol zu den zwei kleineren Osttürmen. Obwohl sie seit 1994 als kulturhistorisches Bauwerk unter Denkmalschutz steht, keine relevanten Bauschäden hat, droht ihr aus Sparmaßnahmen die Schließung.

Das [[Amphitheater]] am [[Rhein-Herne-Kanal]] im [[Nordsternpark]] wurde 1997 anlässlich der Bundesgartenschau erbaut. Die Bühne des Amphitheaters liegt in einer eigens für das Amphitheater ausgehobenen Einbuchtung im Rhein-Herne-Kanal. Es dient seit Ende des Bundesgartenschau 1997 immer wieder für Open-Air-Veranstaltungen, wie Konzerten, Open-Air-Kinovorstellungen und dem jährlich statt findendem [[Rock Hard Festival]].

Die 1998 erbaute Markthalle im Stadtteil Buer beherbergt neben Marktständen auf 2000 Quadratmetern auch eine vielseitige Gastronomie. Die Markthalle wurde dem Stil alter Hallen und Passagen nachempfunden.

Weitere Bauwerke:

* Amtshaus bzw. Rathaus Buer (erbaut 1911), besonders der Turm siehe [[Gelsenkirchen-Buer (Stadtteil)|Buer]].
* Amtsgericht Buer (erbaut 1973), Goldbergstr.89, ein 1+6geschossiger Bau aus Stahl und Glas. Davor eine Edelstahlskulptur von Tollmann.
* Amtsgericht Overwegstr., Gelsenkirchen, ein Backsteinbau
* Bleckkirche (städtisch) in Bismarck (älteste Kirche der Stadt)
* Hallenbäder in Horst, Buer, Schalke und Erle (Sport Paradies)
* Polizeiwache Buer (erbaut 1926)

=== Parks ===
Gelsenkirchen hat neben kleineren Wäldern, wie dem Buerschen Stadtwald im Stadtteil Buer, auch einige Parks. Der in Gelsenkirchen Horst, nördlich vom Rhein-Herne-Kanal gelegene [[Nordsternpark]] und seine Fortsetzung, der Landschaftspark Heßler, der südlich des Kanals im Stadtteil Heßler liegt, war 1997 Ausstellungsgelände der [[Bundesgartenschau]] und ist nicht zuletzt wegen des großen Spielplatzes, des [[Der Deutschlandexpress|Deutschlandexpresses]] und des Klettergartens ein beliebtes Wochenend-Ausflugsziel. Im süd-westlich gelegenen [[Revierpark Nienhausen]] finden viele alljährliche Veranstaltungen wie das Sommerfest oder im Forum die Mineralienbörse statt. Ferner sind im Revierpark ein Minigolfplatz, ein [[Freibad]], mehrere Spielplätze, das Aktivarium (Therme) sowie weitere Einrichtungen beheimatet.

Im Zentrum Gelsenkirchens liegt der etwa 22ha große Stadtgarten, der 1897 unter dem Namen Kaiser-Wilhelm-Park angelegt wurde. In diesem sind unter anderem ein großer Enten- und Schwanenteich sowie weitläufige Wiesen zu finden. Der mit ca. 6ha eher kleine Bulmker Park im Stadtteil Bulmke-Hüllen, der sich auch noch relativ nah am [[Stadtzentrum]] befindet, besticht durch seine Einfachheit. Dort ist nur ein See mit umherführendem Fußweg zu finden. In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg galt er als der größte [[Schwarzmarkt]] des Ruhrgebietes.

Auf halbem Weg zwischen der Veltins-Arena und der Buerer Innenstadt befindet sich die Parkanlage [[Schloss Berge]]. Im Schlosspark, dessen zentraler Punkt ein großer See ist, findet jährlich ein großes Sommerfest statt, dieses hatte 2003 mehr als eine halbe Millionen Besucher.

Ferner sind noch der [[Landschaftspark Emscherbruch]] und der [[Halde Rheinelbe|Skulpturenwald Rheinelbe]] zu nennen.
Insgesamt ist etwa ein Drittel der Fläche von Gelsenkirchen (das sind ca. 35km²) Grünfläche.

=== Sport ===
Der bekannteste [[Sportverein]] aus Gelsenkirchen ist der [[FC Schalke 04]] (voller Name seit 1928: FC Gelsenkirchen Schalke 04), dessen Spielstätte die [[VELTINS-Arena]] (ehemalige [[Arena AufSchalke]]) ist, die auch durch viele Konzerte, Musicals, Opern und andere Events bekannt ist. Bis 1998 gab es den heute konkursen [[Eishockey]]verein ''Schalker-Haie'', der als Nachfolger gegründete Verein EHC Gelsenkirchen arbeitete bis Ende der Saison 2005/2006 mit dem im Gelsenkirchner Sport-Paradise spielenden Verein [[Revierlöwen Oberhausen]] zusammen und nahm unter dessen Namen am Spielbebtrieb teil. Seit Beginn der Saison 2006/2007 nimmt der EHC Gelsenkirchen wieder mit einer eigenen Mannschaft am Spielbetrieb teil.

In Gelsenkirchen gibt es auch mehrere [[Basketball]]vereine; einige von diesen sind City-Basket-Gelsenkirchen (CBG), Hassel, Bulmke-Hüllen und die Basketballabteilung von Schalke 04. Ferner sind in Gelsenkirchen auch drei [[Badminton]]-Vereine und der [[Luftgewehr-Bundesliga|Luftgewehr-Bundesligist]] [[BSV Buer-Bülse 1926 e.V.]] beheimatet.

In Gelsenkirchen gibt es in jedem Stadtteil mindestens eine städtische Sportanlage mit einem Asche- oder Rasenfußballplatz und einer Laufbahn. Zu jedem dieser Sportplätze gehört meistens auch ein [[Fußballverein]]. Einige sind der STV Horst-Emscher (Emscherhusaren), der SC Hassel 1919, der SSV Buer, der SuS Beckhausen 05, SpVgg Erle 1919, der RWW Bismarck 1925 e. V. und der ETuS Gelsenkirchen 34. Insgesamt hat Gelsenkirchen ca. 70 Fußballvereine mit etwa 10.000 Mitgliedern.

Ferner hat Gelsenkirchen eine [[Trabrennbahn]] im [[Stadtteil]] Feldmark in direkter Nähe des Revierpark Nienhausen und hatte eine Galopprennbahn im [[Stadtteil]] Horst, die aber schon vor einigen Jahren geschlossen wurde. Inmitten der ehemaligen Galopprennbahn befindet sich eine 9-Loch Golfanlage. Außerdem existiert eine [[Windhund]]rennbahn in Gelsenkirchen.

Des Weiteren gibt es Freibäder in Heßler (Jahnstadion), das „Sportparadies“ in Erle, in welchem man im Winter nur dessen drei Hallenschwimmbecken nutzen kann, und im Revierpark Nienhausen (Feldmark). Neben diesen Freibädern gibt es auch Hallenbäder im Zentrum (Zentralbad), in [[Gelsenkirchen-Horst|Horst]], in Erle („Sportparadies“; beinhaltet auch Kegelbahnen und Schießstände), sowie in [[Gelsenkirchen-Buer (Stadtteil)|Buer]].

=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
In Gelsenkirchen gibt es, vor allem im Frühling und Sommer, viele Veranstaltungen. Das Sommerfest [[Schloss Berge]] lockte durch sein Musikprogramm und nicht zuletzt durch das jährliche [[Feuerwerk]] 2003 mehr als 500.000 Besucher an. Auch das Sommerfest im Revierpark Nienhausen (Stadtteil Feldmark) hat jedes Jahr zehntausende Besucher, und bietet ein abwechslungsreiches Liveprogramm, Spielmöglichkeiten für Kinder, sowie ebenfalls ein Feuerwerk. Ferner sind noch das
Schlossparkfest am Schloss Horst, das Buersche City Fest und Buer Live zu nennen.

Neben den Festen gibt es auch viele sportliche Veranstaltungen, wie den Karstadt-[[Ruhrmarathon]], dessen „Come-together-Point“ (der Punkt, an dem die zwei Marathonstrecken zusammen kamen) 2005 in Gelsenkirchen lag. Auch die [[Ruhr-Olympiade]], eine weitere regionale Sportveranstaltung im Ruhrgebiet, erfreut sich jedes Jahr großer Beliebtheit bei Teilnehmern und Zuschauern. Weitere Sportveranstaltungen sind der Emscher-Nacht-Triathlon im [[Nordsternpark]], die Buersche Radnacht sowie der [[Biathlon]] in der Veltins-Arena, für den jährlich mehrere Dutzend Tonnen Schnee u.a. vom [[Alpincenter Bottrop]] herangefahren werden.

Überregional bekannt sind die ''Jazztage Gelsenkirchen''. Als weitere musikalische Veranstaltungen sind die ''Buersche Musiknacht'', die mehrmals im Jahr stattfindet und die ''Gespaña'', ein jährlich stattfindendes spanisches Kulturfest, zu nennen. Im Jahr 2003 veranstaltete das Metal-Magazin „[[Rock Hard]]“ anlässlich seines 20. Jubiläums an Pfingsten ein Rockfestival im Amphitheater mit hochkarätigen Headlinern wie z.B. [[Blind Guardian]]. Aufgrund des großen Erfolges wurde das „[[Rock Hard Festival]]“ im nächsten Jahr wiederholt und ist seit dem zu einem überregionalen Ereignis in Sachen Hardrock und Metal geworden.

=== Nachtleben ===
Discotheken und Nachtleben sind in Gelsenkirchen fast über das gesamte Stadtgebiet zu finden.
Einige Diskotheken in Gelsenkirchen sind die „Alte Hütte“ (Stadtteil Resse), der „Apfelbaum“ (Stadtteil Erle), sowie die „Fledermaus“ Diskothek in der Altstadt.
Die „Kaue“, die sich in Teilen der Gebäude der ehemaligen Zeche Wilhelmine-Victoria in Gelsenkirchen Heßler befindet, ist regelmäßig Gastgeber für Kabarett, Konzerte und andere Veranstaltungen. Des Weiteren gibt es den in einem nachempfundenen Barock-Ambiente gestalteten Tanzclub Venetian im Alten Schlachthof, sowie die ebenfalls bekannten, im [[Gelsenkirchen-Buer (Stadtteil)|Stadtteil Buer]] gelegenen Kneipen Kronski, Zutz und Fliegenpils, die gelegentlich DJs für Discoabende engagieren, sowie das "Lokal ohne Namen", dass in Gelsenkirchen auch "Fuck" (aufgrund eines nie entfernten Graffities an der Häuserfront) genannt wird.

=== Filmschauplatz Gelsenkirchen ===
In Gelsenkirchen wurden mehrere Filme gedreht:
*'''[[Kameradschaft (Film)|Kameradschaft]]''', 1931
:Regie: [[Georg Wilhelm Pabst]], Darsteller: [[Fritz Kampers]], [[Alexander Granach]], [[Ernst Busch (Schauspieler)|Ernst Busch]] u.&nbsp;a.
:Gedreht wurde Untertage in Gelsenkirchener [[Bergwerk]]en.
*'''[[Das Wunder des Malachias]]''', 1961,
:Regie: [[Bernhard Wicki]], Darsteller: [[Horst Bollmann]], [[Günter Pfitzmann]], [[Günter Strack]], [[Loriot]] u.&nbsp;a.
:Gedreht wurde an der evangelischen Altstadtkirche und im [[Musiktheater im Revier]].
*'''[[Alice in den Städten]]''', 1974
:Regie: [[Wim Wenders]], Darsteller: [[Rüdiger Vogler]], [[Yella Rottländer]] u.&nbsp;a.
:Die Szene am Haus der Großmutter wurde in Gelsenkirchen-Bismarck gedreht.
*'''[[Johnny Flash]]''', 1986
:Regie: [[Werner Nekes]], Darsteller: [[Helge Schneider]], [[Andreas Kunze]], [[Heike Melba-Fendel]] u.&nbsp;a.
:Gedreht wurde auf der Trabrennbahn in Gelsenkirchen-Nienhausen.
*'''[[Kleine Haie]]''', 1992
:Regie: [[Sönke Wortmann]], Darsteller: [[Jürgen Vogel]], [[Kai Wiesinger]], [[Gedeon Burkhard]], [[Armin Rohde]], [[Meret Becker]] u.&nbsp;a.
*'''[[00 Schneider – Jagd auf Nihil Baxter]]''', 1994
:Regie: [[Helge Schneider]], Darsteller: [[Helge Schneider]], [[Helmut Körschgen]], [[Andreas Kunze]] u.&nbsp;a.
:Gedreht wurde an der Kesselstraße in Gelsenkirchen-Bulmke.
*'''[[Fußball ist unser Leben]]''', 2000
:Regie: [[Tomy Wigand]], Darsteller: [[Uwe Ochsenknecht]], [[Ralf Richter]], [[Óscar O. Sánchez]], [[Tana Schanzara]] u.&nbsp;a.
*'''[[Solino]]''', 2002
:Regie: [[Fatih Akın]], Darsteller: [[Christian Tasche]], [[Moritz Bleibtreu]] u.&nbsp;a.
:Gedreht wurde in der Schauburg in Gelsenkirchen-Buer.
*'''[[Zwei Wochen Argentinien]]''', 2002
:Regie: [[Holger Haase]], Darsteller: [[Michael Kessler]], [[Uli Krohn]], [[Soraya Gomaa]], [[Annabelle Herrmann]] u.&nbsp;a.
:Gedreht wurde in der Erdbrüggenstraße am Gelände der Zeche Consol in Bismarck.
*'''[[Drei Frauen, ein Plan und die ganz große Kohle]]''', 2002
:Regie: [[Reinhard Schwabenitzky]], Darsteller: [[Tina Ruland]], [[Marco Rima]], [[Elfi Eschke]], [[Meral Perin]] u.&nbsp;a.
:Gedreht wurde auf der Berliner Brücke, in der Gewerkenstraße und in der alten Schüngelberg-Siedlung bei [[Zeche Hugo]].
*'''[[Flächenbrand (Film)|Flächenbrand]]''', [[1970er|70er Jahre]]
:Gedreht wurde auf der De-la-Chevallerie-Straße in Bereich des Buerschen Rathauses.
*'''[[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]]''', Folge ''Schußfahrt'', 1980
:Darsteller: u.&nbsp;a. [[Willi Semmelrogge]]
:Gedreht wurde am 14. Mai 1980 auf der Feldhauser Straße/Abfahrt zur B 224 Richtung Essen.
*'''[[Der Prinz aus Wanne-Eickel]]''' (Lustiger Ruhrgebiets-Krimi, 2005/06)
:Regie: [[Alexander von Janitzky]], Darsteller u.a.: [[Dr. Anil Desai]], [[Tim Dickmann]], [[Mario Scheller]], [[Hendrik Michaelis]], [[Sabrina Lange]], [[Alois Bröder]], [[Detlef Zwitzers]], [[Volker Schaper]], [[Harry Wijnvoord]], [[Roberto Blanco]], [[Jürgen Drews]].
:Gedreht wurde u.a. an und in der Discothek Venetian, auf einer Gelsenkirchener Golfanlage und am Berger See.

== Persönlichkeiten ==

=== Ehrenbürger ===
Die Stadt Gelsenkirchen hat folgenden Personen das [[Ehrenbürger]]recht verliehen (die Auflistung erfolgt chronologisch nach Verleihungsdatum):
*22. Februar 1879 [[August Overweg]]
*17. März 1880 [[William Thomas Mulvany]]
*20. September 1900 [[Friedrich Wilhelm Vattmann]]
*11. Februar 1926 [[Hermann Franken]]
*20. September 1928 [[Carl von Wedelstaedt]]
*30. November 1950 [[Propst]] [[Wilhelm Wenker]]
*29. Dezember 1956 [[Josef Weiser]]
*17. April 1963 [[Robert Geritzmann]]
*27. September 1985 [[Ernst Kuzorra]]
*29. September 1994 [[Kurt Neuwald]]
*16. September 2004 [[Gerd Rehberg]]

Die in der Zeit des [[Nationalsozialismus]] verliehenen Ehrenbürgerrechte an [[Paul von Hindenburg]] (1933), [[Adolf Hitler]] (1933), [[Alfred Meyer]] (1933), [[Fritz Florian]] (1936), [[Viktor Lutze]] (1936) wurden durch Stadtverordnetenbeschluss nach der Befreiung vom [[Nationalsozialismus]] Ende 1945 aberkannt.
Das an [[Emil Kirdorf]] verliehene Ehrenbürgerrecht (3. April 1917) wurde durch Ratsbeschluss vom 8. September 1989 aberkannt.

=== Töchter und Söhne der Stadt ===
Folgende Persönlichkeiten sind in Gelsenkirchen geboren:
* 1881, 9. September, [[Walter Borbet]]; Industrieller
* 1883, 31. Januar im Ortsteil Hüllen, [[Heinrich Quiring]], † 19. Juni 1964 in Berlin, Geologe und Paläontologe.
* 1884, 21. Oktober, [[Claire Waldoff]] † 22. Januar 1957 in Bad Reichenhall, Kabarettistin, Schauspielerin, Sängerin („Hermann heeßt er“)
* 1885, 8. Januar, [[Artur Imhausen]], † 19. Juli 1951 in Witten, Chemiker, Firmenleiter der Märkischen Seifenindustrie
* 1887, 19. Dezember, [[Karl von Abel]], † 18. August 1962, Mitglied des Reichstages
* 1892, [[Leo Tilgner]], Grafiker,
* 1893, 20. Juni im Ortsteil Rotthausen, [[Wilhelm Zaisser]], † 3. März 1958, Funktionär in der KPD und der KPdSU, Spanienkämpfer und Minister für Staatssicherheit der DDR.
* 1898, 18. Juni, [[Karl Schwesig]], † 19. Juni 1955, Maler ([[Junges Rheinland]], [[Rheinische Sezession]]), [[Kommunismus|Kommunist]], NS-Opfer
* 1904, 30. Januar, [[Fritz Duda]], Maler, † 13. Juli 1991.
*1904, 6. April, in Horst, [[Willy Harzheim]], † (erschossen) 27. Dezember 1937 in Westsibirien, Kommunist, Arbeiterschriftsteller, Emigrant, Opfer der [[Stalinsche Säuberungen|Stalinschen Säuberungen]]
* 1905, 16. Oktober, [[Ernst Kuzorra]], † 1. Januar 1990, Fußballspieler, 6-facher Deutscher Meister mit dem [[FC Schalke 04]]
* 1906, 18. Juni, [[Anton Stankowski]], † 11. Dezember 1998, Grafiker, Fotograf und Maler.
* 1906, 23. November, [[Kurt Neuwald]], † 6. Februar 2001 in Gelsenkirchen, Gründungsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland
* 1907, 2. September, [[Fritz Szepan]], † 14. Dezember 1974, Fußballspieler, 7-facher Deutscher Meister als Spieler und Trainer
* 1909, 27. Januar, [[Margarete Franke]], Innenarchitektin und Künstlerin
* 1909, 7. Juni, [[Heinrich Maria Denneborg]], † 1. November 1987 in [[Neggio]] bei [[Lugano]], Puppenspieler und Kinderbuchautor (u.a. ''Jan und das Wildpferd'' und ''Das Eselchen Grisella'')
* 1911, 29. Juli, [[Eduard Claudius]], † 13. Dezember 1976, Schriftsteller
* 1913, 18. März, [[Werner Mölders]], † 22. November 1941, Jagdflieger im 2.Weltkrieg mit zweifelhafter NS-Vergangenheit
* 1921, 22. Januar, [[Hans Gertzen]], † 7. September 1998 in Gelsenkirchen, Politiker (SPD), MdL NRW und MdB
* 1922, 17. Juli, [[Günter Volmer]], Dipl.Ing, ehem. MdL NRW und MdB, Ehrenvors. des Christl. Gewerkschaftsbundes, Träger des großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern
* 1922, 26. August, [[Richard Limpert]], Schriftsteller
* 1926, 21. August, [[Ben-Zion Orgad]], Komponist
* 1926, 26. September, [[Günter Kronberg]], Jazz[[Saxophonist|saxophonist]]
* 1936, 11. März, [[Harald zur Hausen]], bedeutender Virologe, 1983–2003 Vorstand und wissenschaftlicher Direktor des [[Deutsches Krebsforschungszentrum|Deutschen Krebsforschungszentrums]] [[Heidelberg]]
* 1942, 17. Februar, Dr. [[Heinrich Breloer]], Filmregisseur
* 1942, 20. April, [[Ralf Schermuly]], Filmschauspieler ([[Edgar Wallace]], [[Derrick]] u.a.)
* 1947, 11. Mai, [[Elisabeth Käsemann]], † 24. Mai 1977, Studentin und Entwicklungshelferin, wurde in der Zeit des argentinischen Militärregimes umgebracht
* 1949, 24. Februar, [[Ulrik Remy]], Sänger und Liedermacher („Die Kneipe“)
* 1950, 19. März, [[Heinrich Wächter]], Koch, Mitglied bei den [[Eurotoques]], Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
* 1951, [[Reinhard Klenke]], Jurist, Präsident des [[Verwaltungsgericht Düsseldorf|Verwaltungsgerichts Düsseldorf]]
* 1952, 17. Februar, [[Ludger Volmer]], Diplomsozialwissenschaftler und Berufspolitiker, Mitglied des Bundestages ([[Bündnis 90/Die Grünen]])
* 1952, 7. Juli, [[Ulrich Potofski|Ulli Potofski]], bekannter [[Moderator (Beruf)|Sportmoderator]] in Radio und TV
* 1954 (in Buer), [[Gerd Faltings]], Mathematiker und Träger der [[Fields-Medaille]]
* 1954, 12. Januar, [[Klaus-Peter Wolf]], freier Schriftsteller und Drehbuchautor
* 1956, 18. Februar, [[Rüdiger Abramczik]], Fußballspieler
* 1956, 19. Mai, [[Hellmut Krug]], Leiter der Schiedsrichter-Abteilung beim [[Deutscher Fußball-Bund|Deutschen Fußball-Bund]]
* 1958, [[Klaus Farin]], deutscher Schriftsteller
* 1958, [[Maik Löbbert]], Künstler, Designer, Direktor der [[Kunstakademie Münster]]
* 1959, [[Jörg Dahlmann]], Moderator
* 1962, 8. Februar, [[Martin Wuttke]], Schauspieler
*1965, 4. August, [[Michael Skibbe]], Fußballtrainer von [[Bayer Leverkusen]] (vormals Trainer der deutschen Nationalelf) und ehemaliger Fußballspieler
* 1966, 1. Mai, [[Olaf Thon]], ehemaliger [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|deutscher Fußballnationalspieler]] und Weltmeister 1990
* 1966, 5. Juni, Dr. Daniel Spanke, Kunsthistoriker, langjähriger Leiter der [[Kunsthalle Wilhelmshaven]]
* 1969, 25. Juli, [[Carsten Wolters]], Fußballspieler vom [[MSV Duisburg]]
* 1971, 15. November, [[Ulrich Paetzel]], Politiker, Bürgermeister von [[Herten]]
* 1973, 14. Juni, [[Björn Freitag]], Sternekoch in [[Dorsten]], Fernsehkoch (WDR, VOX)
* 1973, [[Rasmus Baumann]], Musiker und [[Dirigent]]
* 1975, 13. Januar, [[Tom Gaebel]], Jazz-Musiker und Big-Band-Leiter
* 1975, 4. August, Marlene Victoria Tackenberg, Sängerin "Jazzy" der Popgruppe [[Tic Tac Toe (Band)|Tic Tac Toe]]
*1976, 14. August, [[Thomas Kläsener]], Fußballspieler von [[Rot-Weiss Essen]]
*1976, 22. Oktober [[Filip Tapalovic]], [[Kroatische Fußballnationalmannschaft|kroatischer Fußballnationalspieler]]
* 1977, 10. März [[Stefan Blank]], Fußballspieler vom [[MSV Duisburg]]
* 1982, 8. Dezember, [[Hamit Altintop|Hamit]] und [[Halil Altintop]], [[Türkische Fußballnationalmannschaft|türkische Fußballnationalspieler]]
* 1983, 8. Juli, [[Volkan Ünlü]], Fußballspieler von [[Caykur Rizespor]]
* 1985, 1. Juli, [[Michael Delura]], Fußballspieler von [[Borussia Mönchengladbach]]
* 1986, 27. März, [[Manuel Neuer]], Fußballspieler von [[FC Schalke 04]]
* 1988, 15. Oktober, [[Mesut Özil]], Fußballspieler von [[FC Schalke 04]]

== Sonstiges ==

* Bergbaubehörde
* Stadtteilarchiv Rotthausen e.V., Mozartstraße 9, 45884 Gelsenkirchen
* Tierheim in Erle; 2005 gab es in Gelsenkirchen 11.000 Hunde.
== Siehe auch ==
[[Gelsenkirchener Barock]]
== Literatur ==
*''Westfälisches Städtebuch.'' Bd III 2. Teilband aus ''Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte.'' Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser. Kohlhammer, Stuttgart 1954.
*''Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945.'' Hrsg. von Walther Hubatsch. Bd 8. ''Westfalen.'' Johann-Gottfried-Herder-Inst., Marburg an der Lahn 1980. ISBN 3-87969-123-1
*Jürgen Boebers-Süeßmann: ''125 Jahre StadtGEschichten(n) Gelsenkirchen.'' Buchhandlung Minerva, Gelsenkirchen 2001, ISBN 3-921052-82-3
*Hartmut Hering, Michael Klaus (Hrsg.): ''Und das ist unsere Geschichte - Gelsenkirchener Lesebuch.'' Asso Verlag, Oberhausen 1995, ISBN 3-921541-29-8
*''[http://www.waz.de/waz/waz.buer.aktion2.php Chronik Buer. Die Stadtgeschichte in 20 Folgen].'' (WAZ)
*Heinz-Jürgen Priamus (Hrsg.): ''GELSENKIRCHEN wie es früher war.'' Wartberg, Gudensberg-Gleichen 1994, 1996. ISBN 3-86134-185-9

*Rolf Cadenbach - Unsere Stadt Gelsenkirchen - Arbeitsbuch für den Sachunterricht der Grundschule- Aschendorff, Münster 1991 ISBN 3-402-02765-8

== Quellen ==
<references/>

== Weblinks ==

* [http://www.gelsenkirchen.de/ Stadt Gelsenkirchen]
* [http://www.stadtmarketing.de/de/tourist_service.html Broschüren des Stadtmarketings Gelsenkirchens]
* [http://www.institut-fuer-stadtgeschichte.de/ Institut für Stadtgeschichte]
* [http://www.gelsenzentrum.de/ GELSENZENTRUM ein Forum zur Aufarbeitung und Dokumentation lokaler zeitgeschichtlicher Ereignisse]
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Nordrhein-Westfalen/St%c3%a4dte_und_Gemeinden/G/Gelsenkirchen|Gelsenkirchen}}
* [http://www.lwl.org/kulturatlas/ort_show.php?urlID=68 Gelsenkirchen im Kulturatlas]
{{Wikinews|Portal:Gelsenkirchen|Gelsenkirchen}}
{{Commons|Gelsenkirchen}}
{{Commons|Category:Gelsenkirchen, Germany|Kategorie Gelsenkirchen}}
* [http://www.ge-sha.org Städtepartnerschaft Gelsenkirchen - Schachty]

{{Navigationsleiste Kreise und kreisfreie Städte in Nordrhein-Westfalen}}

[[Kategorie:Kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen]]
[[Kategorie:Gemeinde in Nordrhein-Westfalen]]
[[Kategorie:Gelsenkirchen| ]]
[[Kategorie:Ort mit Binnenhafen]]

{{Exzellent}}

{{Link FA|sr}}

[[ar:غيلزنكيرشن]]
[[az:Gelzenkirxen]]
[[cs:Gelsenkirchen]]
[[da:Gelsenkirchen]]
[[el:Γκελζενκίρχεν]]
[[en:Gelsenkirchen]]
[[eo:Gelsenkirchen]]
[[es:Gelsenkirchen]]
[[et:Gelsenkirchen]]
[[fa:گلزن‌کیرشن]]
[[fi:Gelsenkirchen]]
[[fr:Gelsenkirchen]]
[[gl:Gelsenkirchen]]
[[he:גלזנקירשן]]
[[hr:Gelsenkirchen]]
[[id:Gelsenkirchen]]
[[it:Gelsenkirchen]]
[[ja:ゲルゼンキルヒェン]]
[[ko:겔젠키르헨]]
[[lmo:Gelsenkirchen]]
[[lt:Gelzenkirchenas]]
[[lv:Gelsenkirhene]]
[[ms:Gelsenkirchen]]
[[nds:Chäsekerken]]
[[nl:Gelsenkirchen]]
[[nn:Gelsenkirchen]]
[[no:Gelsenkirchen]]
[[pl:Gelsenkirchen]]
[[pt:Gelsenkirchen]]
[[ro:Gelsenkirchen]]
[[ru:Гельзенкирхен]]
[[sh:Gelsenkirchen]]
[[simple:Gelsenkirchen]]
[[sq:Gelsenkirchen]]
[[sr:Гелзенкирхен]]
[[sv:Gelsenkirchen]]
[[th:เกลเซนเคียร์เคิน]]
[[tr:Gelsenkirchen]]
[[vi:Gelsenkirchen]]
[[vo:Gelsenkirchen]]
[[zh:盖尔森基兴]]

Version vom 5. Juni 2007, 12:00 Uhr

Niklaus Weckmann (Lesart des Vornamens auch Nikolaus) war ein deutscher Bildhauer in der Zeit von 1481 bis 1526 in Ulm. Er war dort zunächst Subunternehmer von Jörg Sylin dem Jüngeren und entwickelte seine Werkstatt in Ulm mit der Zeit zur tonangebenden süddeutschen Bildschnitzerwerkstatt. Er wird der Ulmer Schule zugeordnet. Genauere Lebensdaten sind nicht bekannt.

Wiederentdeckung

Der Name Niklaus Weckmann war der kunstgeschichtlichen Forschung sowohl in Süddeuschland als auch in der Stadt Ulm bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts nicht mehr bekannt. So kam es, dass viele seiner Skulpturen Jörg Syrlin dem Jüngeren zugeschrieben wurden. Seit den wissenschaftlichen Untersuchungen und Publikationen im Umfeld einer seinem Werk gewidmeten Stuttgarter Ausstellung 1993 weiß man, dass viele einst Syrlin zugeschriebene Skulpturen in Wirklichkeit aus der Werkstatt Niklaus Weckmanns stammen. Weitere Quellenfunden erhärteten die neuen Ergebnisse.

Niklaus Weckmann gründete in Ulm im ausgehenden 15. Jahrhundert, am Vorabend der dortigen Reformation, seine erfolgreiche Bildhauerwerkstatt. Sie ist dort bis 1528 nachweisbar. Man weiß inzwischen von 600 erhaltenen Bildwerken; eine unbekannte Zahl ging verloren, einige werden in schriftlichen Dokumenten erwähnt.

Die wissenschaftlichen Betreuer der Stuttgarter Ausstellung gehen im Katalog davon aus, dass nur zehn Prozent der mittelalterlichen Kunstwerke erhalten sind, jedoch Weckmanns Werkstatt mithin 6.000 produziert habe. Das bedeutet, dass diese Werkstatt jährlich wenigstens 70 Arbeiten geschaffen hat.

Weckmann gilt als Subunternehmer von Jörg Syrlin. Während Syrlin als Schreiner die Kasten und Gesprenge eines Altars zimmerte und schnitzte, beauftragte er Weckmann und seine Werkstattmitarbeiter mit den Bildhauerarbeiten und mit der Fassung, sowie Ulmer Maler mit den Tafelbildern.

Die "Werkstatt Weckmann"

Zuordnungsprobleme

Weil die persönliche Zuordnung zum Meister Niklaus Weckmann in einem solch großen Betrieb und unter solchen Produktionsbedingungen schwierig ist, bezeichnen manche Museen ihre Exponate mit Bemerkungen wie: "aus der Werkstatt Nikolaus Weckmanns" oder auch "der Werkstatt Weckmanns zugeschrieben". Viele Kunsthistoriker (z.B. Barbara Maier-Lörcher) gehen davon aus, dass Weckmann die größte Bildschnitzerei seiner Zeit in Ulm hatte.

Pflegesohn Erhart

Für die Kunstgeschichte interessant ist, dass Niklaus Weckmann 1506 auch als Vormundschaftspfleger eines Kindes von Michel Erhart auftritt. Davon wird abgeleitet, dass das Klima unter den Ulmer Künstlern in dieser Zeit eher freundschaftlich war; wo Konkurrenz zu erwarten wäre, herrscht ein Klima des gegenseitigen Unterstützens.

=Der Stiefsohn

Nach Weckmanns Tod wurde die Werkstatt noch einige Zeit von Weckmanns gleichnamigem Stifsohn Niklaus Weckmann dem Jüngeren weitergeführt.

Wichtige Werke Weckmanns

Frühe Werke

Die 17 Figuren des Westportals am Ulmer Münster sind leicht Weckmann und seiner Weckstadt zuzuordnen, weil sich an ihnen alle standartisierten, typischen Bausteine und Motive finden, die in immer neuen Variationen und Zusammensetzungen auch an anderen Bildwerken Werkmanns immer wieder auftauchen.

Mittlere Phase

  • 1500: Maria mit Kinder in der Erbacher Schlosskirche St. Martin
  • 1511: Hochaltar in Kloster Adelberg bei Göppingen

Späte Phase

Verlorene Werke

Leider sind keine großen Hochaltäre von Niklaus Weckmann erhalten geblieben. Beispiele wären gewesen:

Viele Werke von Weckmann sind auch zerlegt worden und haben als Einzelteile die Jahrhunderte überlebt, manches davon ist aber in alle Winde zerstreut worden.

Literatur

  • Meisterwerke massenhaft. Die Bildhauerwerkstatt des Niklaus Weckmann und die Malerei in Ulm um 1500, hrsg. vom Württembergischen Landesmuseum Stuttgart, 1993, ISBN 3-929055-25-2
  • Barbara Maier-Lörcher, Meisterwerke Ulmer Kunst, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2004, ISBN 3-7995-8004-2