Zum Inhalt springen

Kongruenzsatz und Klimaschutz: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Krawi (Diskussion | Beiträge)
K Änderungen von 62.226.241.137 (Beiträge) rückgängig gemacht und letzte Version von 84.151.121.101 wiederhergestellt
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Klimaschutz''' ist der Sammelbegriff für Maßnahmen, die der [[Globale Erwärmung|globalen Erwärmung]] entgegen wirken und ihre [[Folgen der globalen Erwärmung|Folgen]] abmildern oder verhindern sollen. Weil der Klimawandel aus Sicht vieler Forscher bereits nicht mehr völlig zu stoppen, sondern nur noch zu mildern und zu begrenzen ist, sind zudem Maßnahmen zur Anpassung an den unvermeidlichen Klimawandel nötig, z.&nbsp;B. [[Deich]]bau und [[Katastrophenvorsorge]]. Hauptansätze des Klimaschutzes sind gegenwärtig die Verringerung des von Menschen verursachten Ausstoßes von [[Treibhausgas]]en und die Erhaltung und Unterstützung der Bestandteile der Natur, die das mengenmäßig bedeutsamste Treibhausgas [[Kohlenstoffdioxid]] aufnehmen (so genannte CO<sub>2</sub>-Senken). Dabei handelt es sich – neben den Ozeanen – vor allem um große Waldareale, namentlich tropische [[Regenwald|Regenwälder]] und [[Borealer Wald|boreale Wälder]]. Die Beiträge zum Klimaschutz sind auf verschiedene Ebenen verteilt. Dazu gehören großtechnische Maßnahmen und [[makroökonomisch]]e Ausrichtungen ebenso wie die staatliche und internationale [[Klimaschutzpolitik]].
Ein bedeutendes Beweisverfahren in der [[Geometrie]], der Kongruenzbeweis, beruht darauf, dass man die [[Kongruenz (Geometrie)|Kongruenz]] von [[Dreieck]]en nachweist und Folgerungen daraus zieht. Ein solcher Nachweis wäre allerdings ziemlich mühsam, wenn man dazu direkt die Definition der Kongruenz heranziehen würde. Man hat daher einfache Kriterien entwickelt, die so genannten '''Kongruenzsätze''', um kongruente Dreiecke zu erkennen.


== Internationale Politik ==
Zwei Dreiecke sind kongruent (deckungsgleich), wenn sie
: ''Hauptartikel: [[Klimaschutzpolitik]]''
* in den drei Seiten ('''SSS'''),
* in einer Seite und den beiden anliegenden [[Innenwinkel]]n ('''WSW'''),
* in zwei Seiten und dem eingeschlossenen Innenwinkel ('''SWS'''),
* in zwei Seiten und dem der größeren Seite gegenüberliegenden Innenwinkel ('''SsW''')
übereinstimmen.


Die Zukunft des globalen Klimas hängt vor allem vom politischen Willen zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen ab. Inzwischen haben die meisten Länder die [[völkerrecht]]lich verbindliche [[Klimarahmenkonvention]] der [[UNO|Vereinten Nationen]] von 1992 unterzeichnet, mit deren Hilfe eine gefährliche Störung des Klimasystems verhindert werden soll. In ihrer Folge wurde und wird vor allem über Reduktionsziele von [[Treibhausgas]]emissionen verhandelt, die im [[Kyoto-Protokoll]] verzeichnet sind. Dieses trat offiziell am 16. Februar 2005 in Kraft und enthält Regelungen bis zum Jahr 2012. Im „Post-Kyoto-Prozess“ wird unterdessen über ein Nachfolgeregime für den anschließenden Zeitraum verhandelt.
Ferner lässt sich aus dem WSW-Satz folgern, dass zwei Dreiecke auch dann kongruent sind, wenn sie in einer (beliebigen) Seite und zwei (beliebigen) Innenwinkeln übereinstimmen (SWW, WSW und WWS)


== Technische Möglichkeiten ==
Stimmen zwei Dreiecke in den drei Innenwinkeln überein, so sind sie ''nicht'' notwendigerweise kongruent. Sie sind jedoch [[Ähnlichkeit|ähnlich]].
Auf technischer Ebene existieren eine Vielzahl von Optionen zur Verminderung von Treibhausgasemissionen. So ließe sich auch mit heutigen Mitteln ein effektiver Klimaschutz realisieren.&nbsp;<ref name="Pacala/Solow 2004">Pacala, Stephen und Robert Socolow (2004):''Stabilization Wedges: Solving the Climate Problem for the Next 50 Years with Current Technologies'', in: Science 305, 14. August, S. 968-972 (engl.) [http://fire.pppl.gov/energy_socolow_081304.pdf (PDF)]</ref> Die Kosten einer solchen Vermeidungsstrategie sind allerdings nicht eindeutig abschätzbar; noch deutlich größere Unsicherheiten treten bei der Bezifferung der Folgekosten eines ungebremsten Klimawandels auf und hemmen die notwendigen Investitionen. Gleichwohl schätzt das [[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung|Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung]], dass ein effektiver Klimaschutz bis zum Jahr 2050 etwa 200 Billionen US-Dollar an Folgeschäden vermeidbar machte.<ref name="Kemfert/Praetorius 2005">Kaemfert, Claudia und Barbara Praetorius (2005): ''Die ökonomischen Kosten des Klimawandels und der Klimapolitik'', in: DIW, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 74, 2/2005, Seite 133-136 [http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/vierteljahrshefte/docs/paypapers/diw_vjh_05-2-1.pdf (PDF)]</ref>


=== Energiesystem ===
Die nachfolgende Abbildung zeigt für jeden der vier Kongruenzsätze die Größen, in denen zwei Dreiecke übereinstimmen müssen.
[[Bild:Windpark.jpg|thumb|200px|right|[[Erneuerbare Energie]]n wie hier [[Windenergieanlage]]n gelten als Hoffnungsträger im Klimaschutz.]]


Da die Nutzung [[Fossile Brennstoffe|fossiler Brennstoffe]] einen wesentlichen Beitrag zur Anreicherung von [[Kohlendioxid|CO<sub>2</sub>]] in der [[Atmosphäre]] leistet, ist aus Gründen des Klimaschutzes ein Umstieg auf CO<sub>2</sub>-arme oder -freie Energieträger erforderlich. Am ehesten bieten sich hierfür die [[Erneuerbare Energie|erneuerbaren Energien]] und [[Kernkraftwerk|Kernkraftwerke]] an. Auch diese [[Energiequelle]]n sind nicht völlig CO<sub>2</sub>-frei (Rohstoffgewinnung, Bau der Kraftwerke, ggf. Gewinnung der organischen Brennstoffe), bieten jedoch teilweise eine deutliche Reduktion der spezifischen [[CO2-Emission|CO<sub>2</sub>-Freisetzung]]. Eine andere Möglichkeit liegt in der Erhöhung der [[Energieeffizienz]] von bestehenden Kraftwerken, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, besonders in Ländern mit großen Ineffizienzen wie beispielsweise [[Volksrepublik China|China]]. Dort werden Kraftwerke genutzt, deren Energieeffizienz ca. 20% unter der liegt, die bereits technisch möglich ist.
[[Bild:Kongruenzsaetze_des_Dreiecks.png|Für die Kongruenzsätze nötige Größen]]


Gleichwohl gibt es vorläufig keine Option, auf fossile Brennstoffe gänzlich zu verzichten, so dass es nur als eine Frage der Zeit erscheint, bis wann durch vollständigen Verbrauch dieser Brennstoffe aller darin gebundene Kohlenstoff als CO<sub>2</sub> freigesetzt wird. Unterdessen wird aber die Landfläche, die zur längerfristigen Akkumulation von CO<sub>2</sub> in [[Biomasse]], speziell in Wäldern und Mooren, geeignet ist, weltweit immer geringer. Alternative, technische Möglichkeiten zur Bindung von CO<sub>2</sub> fehlen bisher bzw. sind energieintensiv, etwa die [[CO2-Sequestrierung|CO<sub>2</sub>-Sequestrierung]].
Klassisch beweist man die Kongruenzsätze, indem man Konstruktionen mit Zirkel und Lineal angibt, die aus den entsprechenden gegebenen Größen ein Dreieck konstruieren. Mit Bezeichnungen wie in obiger Abbildung geht dies wie folgt:
* '''SSS''': Trage eine Strecke <math>BC</math> der Länge <math>a</math> ab; der Kreis um <math>C</math> mit Radius <math>b</math> und der um <math>B</math> mit Radius <math>c</math> schneiden sich in zwei Punkten <math>A_1</math> und <math>A_2</math>, wodurch sich zwei spiegelsymmetrische (also kongruente) Dreiecke <math>A_1BC</math> und <math>A_2BC</math> ergeben. Legt man sich auf eine Orientierung fest, ist das Dreieck sogar eindeutig. Dies gilt entsprechend auch für die folgenden Konstruktionen.
* '''WSW''': Trage eine Strecke <math>BC</math> der Länge <math>a</math> ab; die Halbgerade, die bei <math>B</math> mit <math>BC</math> den Winkel <math>\beta</matH> einschließt, und die, die bei <math>C</math> mit <math>BC</math> den Winkel <math>-\gamma</math> einschließt, schneiden sich in einem Punkt <math>A</math>.
* '''SWS''': Auf zwei Halbgeraden, die mit <math>C</math> als Scheitel den Winkel <math>\gamma</math> einschließen, trage die Länge <math>b</math> bzw. <math>a</math> ab, um <math>A</math> und <math>B</math> zu finden.
* '''SsW''': Konstruiere zwei Halbgeraden, die mit <math>B</math> als Scheitel den Winkel <math>\beta</math> einschließen; trage auf einem Schenkel die Strecke <math>a</math> ab um <math>C</math> zu finden; der Kreis um <math>C</math> mit Radius <math>b</math> schneidet den anderen Schenkel in einem Punkt <math>A</math>.


Der als Beitrag zum Klimaschutz diskutierte Einsatz der [[Kernenergie]] ist unter Wissenschaftlern sowie in der Bevölkerung umstritten. Neben dem mit der Gewinnung, der Anreicherung und dem Transport des [[Uran]]s verbundenen Ausstoßes von Kohlendioxid werden die Risiken eines [[GAU]]s und der langfristigen Lagerung des [[Radioaktiver Abfall|radioaktiven Abfalls]] als Kritikpunkte genannt. In Deutschland liegt der Anteil der Kernkraftwerke an der Stromerzeugung bei rund 26% und der Gegenwert an vermiedenen Kohlendioxid-Emissionen bei jährlich 100-150 Millionen Tonnen <ref>[http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Energie/kernenergie.html Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: ''Kernenergie in Deutschland'']</ref>. Nach Ansicht einiger Experten und Politiker sind dabei die mit der Uranbereitstellung verbundenen Treibhausgasemissionen jedoch unberücksichtigt, was von den Betreibern der [[Kernkraftwerke]] bestritten wird <ref>[[Deutsches Atomforum]] e.&nbsp;V.: ''[http://www.kernenergie.de/r2/de/Presse/Pressearchiv/DAtF/artikel/2007-03-21_kernenergie_klimaschutz.php], 16.&nbsp;März 2006''</ref>. Im Gegensatz zu Kernkraftwerken, die Strom aus [[Kernspaltung]] erzeugen, nutzen [[Kernfusionsreaktor]]en die [[Kernfusion]]. [[Kernfusionsreaktor]]en, werden voraussichtlich nicht vor 2050 marktreif sein, so dass sie im Moment keine Rolle im Klimaschutz spielen. Der Forschungsreaktor [[ITER]] soll der erste Kernfusionsreaktor sein, der in etwa so viel Energie erzeugt, wie er selber verbraucht.
In [[Hilberts Axiomensystem der euklidischen Geometrie]] hat SWS den Rang eines [[Axiom]]s, die anderen werden aus diesem und den übrigen Axiomen bewiesen.


=== Internationales Projekt zur Verringerung der Treibhausgasemissionen ===
[[Bild:Kongruenzsatz.png|400px|right]]
: ''Hauptartikel: [[Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation]]''


Eine der so genannten großtechnischen Lösungen ist die Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation (TREC), eine Initiative des [[Club of Rome]] und des Hamburger Klimaschutz Fonds. Diese setzt sich für die Umsetzung einer kooperativen interkontinentalen Nutzung der [[Sonnenenergie]] ein. In [[Nordafrika|Nord-Afrika]] und im [[Naher Osten|Nahen Osten]] soll mittels [[Sonnenwärmekraftwerk#Solarfarmkraftwerke|thermischer Solarkraftwerke]] Strom erzeugt und dieser durch [[Hochspannungs-Gleichstromleitungen]] (HVDC) nach Europa geleitet werden. Satellitengestützte Studien des [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)]] bestätigen das überreichliche Angebot an Solarenergie sowie die Notwendigkeit, die Realisierbarkeit und den Nutzen einer möglichst baldigen Umsetzung der von TREC geforderten Maßnahmen. Mit weniger als 0,3 Prozent der verfügbaren Wüstengebiete in Nord-Afrika und im Nahen Osten kann genügend Energie und [[Trinkwasser]] für den steigenden Bedarf aller beteiligten Staaten erzeugt werden. Dies ermöglicht einen Stopp des Ausbaus von Kohle-, Gas- und [[Ölkraftwerk]]en in allen beteiligten Staaten.


=== Weitere Zusammenhänge ===
Das nebenstehende Bild zeigt, dass der Winkel beim SsW-Satz der größeren Seite gegenüber liegen ''muss''. Andernfalls hätte man Dreiecke, die zwar in drei Teilen (SsW) übereinstimmen, aber nicht kongruent sind: Die beiden Dreiecke <math>A_1BC</math> und <math>A_2BC</math> stimmen in den Seitenlängen <math>a</math> und <math>c</math> sowie im Winkel <math>\gamma=\angle ACB</math> überein. Die Seitenlängen <math>b_1</math> und <math>b_2</math> unterscheiden sich aber.
Befürworter von Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen stellen diese Maßnahmen in Zusammenhang mit anderen Initiativen zum [[Umweltschutz]] und weisen hin auf positive Nebeneffekte bei der Luftreinerhaltung (etwa in Städten). Die Verfechter von [[Prävention|Präventivmaßnahmen]] führen auch ins Feld, dass die Vorräte der fossilen Energieträger ohnehin in kurzen (Öl: 25-40 Jahre, siehe [[Ölfördermaximum]]) bis mittleren (Gas: max. 60 Jahre) Zeiträumen an ihre Grenzen geraten, was eine Umstellung auf alternative Energiequellen notwendig macht.


Der als klimaschutztechnischer Idealfall vorzustellende großflächige Verzicht auf fossile Brennstoffe führt nach gängiger Lehrmeinung wegen der Trägheit des Abbaus von [[Treibhausgas]]en zu einer wenigstens für weitere 25 Jahre ungebremsten Erwärmung. Ein sofortiger, vollständiger Umstieg auf erneuerbare Energiesysteme gilt als nicht möglich, so dass Ersatztechnologien mit Hilfe fossiler Brennstoffe noch vor deren Ende entwickelt und gebaut werden müssen. Strittig ist vor allem die Geschwindigkeit, mit der eine Konversion zur regenerativen Energiewirtschaft möglich ist, doch verfügbare Analysen gehen von einer bis ca. 2050 realisierbaren 100%-Vollversorgung mit erneuerbaren Energien aus.
[[Kategorie:Dreiecksgeometrie]]


Auch die Reduktion von tierischen Produkten (wie beim Veganismus)kann zu Klimaschutz beitragen. Bei der Produktion von einem Kilo Rindfleisch würden 6,5 Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt, bei einem Kilo Gemüse nur 0,15 Gramm Kilogramm CO2. Die vegane Ernährung trägt dazu bei, den weltweiten Kohlendoxidausstoß zu reduzieren und fördert dadurch auch den Klimaschutz.
[[en:Congruence (geometry)]]

=== Maßnahmen zur CO<SUB>2</SUB>-Reduktion ===

Um die Ziele des international weitgehend ratifizierten [[Kyoto-Protokoll]] zu erreichen muss auf der technischen Seite dieser [[Primärenergieverbrauch]] im [[Energiemix]] gesenkt werden, oder gezielt fossile Energieträger durch CO<SUB>2</SUB>-ärmere Energieerzeugung ersetzt werden.

2005 betrug der Primärenergieverbrauch in Deutschland 14.238 PJ. Dies entspricht einer mittleren Leistungsaufnahme von 451 Gigawatt bzw. 5473 Watt/Kopf bei einer Bevölkerung von 82,4 Mio. Menschen. Der Verbrauch gliedert sich in etwa wie folgt:
* Industrie 24,9 %
* Verkehr 27,0 %
* Private Haushalte 30,5 %
* Gewerbe/Handel/Dienstleistungen 17,6 %

Im Bereich der [[Energieeinsparung]], Erhöhung der [[Energieeffizienz]] und der Nutzung der erneuerbaren Energien in Haushalt, Gewerbe und Verkehr gibt es mittlerweile eine Vielzahl von technischen Lösungen:

Gute [[Isolation]] der Gebäudehülle (Dach, Fassaden, Fenster, Kellerdecke) und Einsatz von energieeffizienten [[Brennwertgerät]]en oder [[Wärmepumpe]]n führt zum [[Niedrigenergiehaus]] oder zum KfW-geförderten [[Passivhaus]] [http://www.bauweise.net]. Die dezentrale Nutzung von [[Photovoltaik]], [[Solarthermie]], [[Biomasse]] ist weitgehend CO<SUB>2</SUB>-neutral; [[Geothermie]] und [[Ökostrom]] sind CO<SUB>2</SUB>-arm. Als nicht dezentrale Technologie ist die [[Kernenergie]] ebenfalls CO<SUB>2</SUB>-arm.

Reduzierung des [[Transport]]bedarfs, die [[Verkehrsmittel]] selbst und ihrer Antriebe können hier einen Beitrag leisten. Die Organisation [[atmosfair]] ermöglicht Ausgleichszahlungen für vermeintliche Klimaschädigungen z.&nbsp;B. durch [[Flugreise]]n. Mit den freiwilligen Abgaben werden [[Klimaschutzprojekte]] gefördert.

Im Verkehr werden zudem nicht unumstrittene alternative Treibstoffe wie [[Biodiesel]], [[Kraftstoff Pflanzenöl|Pflanzenöl]], [[Bioethanol]] oder in der Entwicklung befindliche [[Biomass to Liquid]]s eingesetzt.

Wichtig ist auch, dass die Effektivität des Energieeinsatzes erhöht wird. Erst mit deutlicher Steigerung der [[Energieeffizienz]] wird ein effektiver Klimaschutz möglich. [[Passivhaus|Passivhäuser]] ermöglichen bereits heute eine Reduktion des Energieverbrauchs in Haushalten um bis zu 80%, und für Fabrikgebäude sind ähnliche Konzepte verfügbar (vgl. BINE). Die Forcierung der Energieeffizienz kommt damit dem Umbau zu einem klimafreundlichen Energiesystem sozusagen auf halber Strecke entgegen.

''Siehe auch: [[Top-Runner-Programm]]''

== Maßnahmen in Privathaushalten und am Arbeitsplatz ==
{{NurListe}}
: ''Hauptartikel: [[Energieeinsparung]]''

Unabhängig von der internationalen [[Klimaschutzpolitik]], die bisher nur langsam vorankommt, kann jede/r Einzelne im persönlichen Rahmen und im sozialen Umfeld zur Vermeidung unnötiger Emissionen von Treibhausgasen beitragen. Allein durch persönliche Energieeinsparung kann der Durchschnittsverbrauch - und damit auch der CO<sub>2</sub>Ausstoß - um 20-50 Prozent im Haushalt gesenkt werden.

Zu den persönlichen Klimaschutzvorkehrungen, die Privatpersonen in ihrem jeweiligen Handlungsbereich treffen können, zählen neben vielen anderen Maßnahmen:

*'''Energieeffizienz steigern und Energie sparsamer einsetzen:'''
** Effiziente Haushaltsgeräte einsetzen<ref name="Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2006-07">''Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2006/2007'' [http://www.asue.de/images/veroeff_pdf/sparsame_haushalt_ger.pdf (PDF, 340 KB)]</ref> und beispielsweise [[Energiesparlampe]]n verwenden;
** zurückhaltender Einsatz von [[Klimaanlage]]n (siehe auch „[[Cool Biz]]“);
** wassersparende Armaturen benutzen;
** energiesparende [[Lüftung|Raumlüftungstechnik]] einsetzen;
** eine bessere [[Isolation|Wärmedämmung]] der Gebäudehülle (Dach, Fassaden, Fenster, Kellerdecke) in Privathäusern installieren und Neubauten im [[Passivhaus]]-Standard realisieren;
** Heizungen mit möglichst hohem Wirkungsgrad betreiben, das umfasst ihre regelmäßige Wartung und gegebenenfalls Erneuerung;
** im Winter die Absenkung der [[Raumtemperatur]] um wenige Grad und das Tragen entsprechend wärmerer Kleidung;
** regional hergestellte Produkte bevorzugen, um lange Transportwege zu vermeiden (z.&nbsp;B. Lebensmittel aus der Umgebung gegenüber importierten vorziehen);
** Chemische Dünge- und Spritzmittel im Garten vermeiden;
** Vermeidung von Autofahrten und Flugreisen, besonders von Inlandsflügen<ref>Die Organisation [[atmosfair]] nimmt Ausgleichszahlungen für Klimaschädigungen durch [[Flugreise]]n entgegen und fördert mit solch freiwilligen Abgaben Klimaschutzprojekte.</ref>;
** [[energiesparende Fahrweise]] bei Kraftfahrzeugen (niedertourig fahren; vorausschauend an Ampeln und Hindernisse heranfahren, um unnötiges Bremsen und erneutes Anfahren zu vermeiden; Motorbremse verwenden; hohes Tempo vermeiden; einen fließenden Verkehrsfluss nicht behindern);

*'''Klimafreundlichere Produkte und Dienstleistungen verwenden:'''
** Umstellung auf [[Ökostrom]] sowie anderweitige Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere zum Heizen und Kühlen ([[Photovoltaik]], [[Geothermie]], [[Solarthermie]], [[Biomasse]]);
** Nutzung [[Öffentliche Verkehrsmittel|öffentlicher Verkehrsmittel]];
** Einsatz klimaschonenderer Motoren bzw. Kraftstoffe wie beispielsweise [[Biodiesel]] oder [[Kraftstoff Pflanzenöl|Pflanzenöl]] aus nachhaltigem Anbau
** beim Kauf auf umweltschonende Verpackung achten;
** Verkürzung der Nahrungskette durch vermehrten Konsum pflanzlicher statt tierischer Produkte; <ref>[[Welternährungsorganisation|FAO]] (2006): [http://www.virtualcentre.org/en/library/key_pub/longshad/A0701E00.pdf ''Livestock's Long Shadow - Environmental Issues and Options (PDF, 4,8 MB))]</ref>
** Kauf von Klimaschutz-Wertpapieren<ref>[[stern (Zeitschrift)|Stern]]: [http://www.stern.de/wissenschaft/natur/584540.html?nv=ct_mt Klima-Ablasshandel - Der Deal mit dem schlechten Gewissen] 12. März 2007</ref>

Sparsame [[Elektrogerät]]e verbrauchen zwischen einem und zwei Dritteln weniger Energie im Vergleich zu ineffizienten Geräten. Bei der Neuanschaffung energieeffizienterer Haushaltsgeräte, Heizungen und Fahrzeuge im Sinne des Klimaschutzes ist dabei zu prüfen, ob eine Weiterbenutzung ohne Neuanschaffung oder eine [[Second-Hand]]-Lösung über die Lebenszeit des Produkts betrachtet nicht die effizientere Alternative darstellt. Denn sowohl die Produktion neuer Geräte als auch die Entsorgung der Altgeräte sind meist sehr energieintensiv. Bei einem Neukauf kann der Markt nach [[Niedrigenergieprodukt]]en abgesucht werden. Die [[Energieeffizienzklasse]] der [[Europäische Union|EU]] gibt außerdem Auskunft über die Verbrauchswerte von Geräten, und für große Haushaltsgeräte gibt das [[Niedrig-Energie-Institut]] regelmäßig die Liste „Besonders sparsame Haushaltsgeräte“ heraus.<ref name="Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2006-07"/>

== Siehe auch ==
*[[Emissionsrechtehandel]]
*[[Energiepolitik]]

== Quellen ==
<references/>

== Literatur ==
* BINE (2001): Projektinformation ''IKARUS - Instrumente für den Klimaschutz'' [http://www.bine.info/pdf/publikation/pro0301.pdf (PDF)]
* Germanwatch (2006): ''Der Klimaschutz-Index'' (KSI), Vergleich der 53 Staaten mit dem größten CO<sub>2</sub>-Ausstoß [http://www.germanwatch.org/rio/ksi2006.pdf (PDF)]
* Graßl, Hartmut: ''Wetterwende. Vision: Globaler Klimaschutz.'' Campus, 1999. - ISBN 3-59336-035-7
* Angela Grube: Vegane Lebensstile. Diskutiert im Rahmen einer qualitativen/quantitativen Studie, ibidem-Verlag, Stuttgart 2006, 150 Seiten, ISBN: 3-89821-538-5
* Krömker, Dörthe: ''Naturbilder, Klimaschutz und Kultur.'' Weinheim: Beltz, Januar 2004. - 1. Auflage. - ISBN 3-62127-560-6
* Misch-Wertheim, Claudia und Bernd Reuter: ''Energieversorgung der Zukunft - zwischen Klimaschutz und Ökonomie.'' Stuttgart: Hirzel, April 2005. - 1. Auflage. - ISBN 3-77761-367-3
*New Economics Foundation (2005): ''Mirage and oasis. Energy choices in an age of global warming'', London [http://www.neweconomics.org/gen/uploads/sewyo355prhbgunpscr51d2w29062005080838.pdf (PDF, 1,2 MB)] (englisch)
* [[Umweltbundesamt]] (Hrsg.) (2006): ''Wirtschaftsfaktor Umweltschutz: Leistungsfähigkeit der deutschen Umwelt- und Klimaschutzwirtschaft im internationalen Vergleich'' [http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3031.pdf (PDF, 3MB)]

== Weblinks ==
{{Wikinews|Portal:Klimaschutz|Klimaschutz}}
*[http://www.mnp.nl/ipcc/pages_media/AR4-chapters.html Intergovernmental Panel on Climate Change (2007): ''Fourth Assessment Report'', Teil 3, ''Mitigation of Climate Change''] (englisch) und die [http://www.ipcc.ch/SPM040507.pdf Zusammenfassung (PDF)]
* [http://www.umweltbundesamt.de/klimaschutz/ Das Klimaschutzportal des] [[Umweltbundesamt]]es
* [http://www.klima-schweiz.ch Klimaschutzportal des Bundesamts für Umwelt (Schweiz)]
* [http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/projekte/wind/klimaschutz.htm BUND Info: Klima, Klimaschutz, AKW und Industrieinteressen]
* [http://www.klimabuendnis.at klimabuendnis.at] - Österreichisches Klimabündnis: Informationen für Gemeinden, Schulen und Unternehmen, die sich für Klimaschutz engagieren.


[[Kategorie:Klimatologie]]
[[Kategorie:Nachhaltigkeit]]
[[Kategorie:Politisches Sachgebiet]]
[[Kategorie:Umweltschutz]]

Version vom 5. Juni 2007, 00:32 Uhr

Klimaschutz ist der Sammelbegriff für Maßnahmen, die der globalen Erwärmung entgegen wirken und ihre Folgen abmildern oder verhindern sollen. Weil der Klimawandel aus Sicht vieler Forscher bereits nicht mehr völlig zu stoppen, sondern nur noch zu mildern und zu begrenzen ist, sind zudem Maßnahmen zur Anpassung an den unvermeidlichen Klimawandel nötig, z. B. Deichbau und Katastrophenvorsorge. Hauptansätze des Klimaschutzes sind gegenwärtig die Verringerung des von Menschen verursachten Ausstoßes von Treibhausgasen und die Erhaltung und Unterstützung der Bestandteile der Natur, die das mengenmäßig bedeutsamste Treibhausgas Kohlenstoffdioxid aufnehmen (so genannte CO2-Senken). Dabei handelt es sich – neben den Ozeanen – vor allem um große Waldareale, namentlich tropische Regenwälder und boreale Wälder. Die Beiträge zum Klimaschutz sind auf verschiedene Ebenen verteilt. Dazu gehören großtechnische Maßnahmen und makroökonomische Ausrichtungen ebenso wie die staatliche und internationale Klimaschutzpolitik.

Internationale Politik

Hauptartikel: Klimaschutzpolitik

Die Zukunft des globalen Klimas hängt vor allem vom politischen Willen zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen ab. Inzwischen haben die meisten Länder die völkerrechtlich verbindliche Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen von 1992 unterzeichnet, mit deren Hilfe eine gefährliche Störung des Klimasystems verhindert werden soll. In ihrer Folge wurde und wird vor allem über Reduktionsziele von Treibhausgasemissionen verhandelt, die im Kyoto-Protokoll verzeichnet sind. Dieses trat offiziell am 16. Februar 2005 in Kraft und enthält Regelungen bis zum Jahr 2012. Im „Post-Kyoto-Prozess“ wird unterdessen über ein Nachfolgeregime für den anschließenden Zeitraum verhandelt.

Technische Möglichkeiten

Auf technischer Ebene existieren eine Vielzahl von Optionen zur Verminderung von Treibhausgasemissionen. So ließe sich auch mit heutigen Mitteln ein effektiver Klimaschutz realisieren. [1] Die Kosten einer solchen Vermeidungsstrategie sind allerdings nicht eindeutig abschätzbar; noch deutlich größere Unsicherheiten treten bei der Bezifferung der Folgekosten eines ungebremsten Klimawandels auf und hemmen die notwendigen Investitionen. Gleichwohl schätzt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, dass ein effektiver Klimaschutz bis zum Jahr 2050 etwa 200 Billionen US-Dollar an Folgeschäden vermeidbar machte.[2]

Energiesystem

Erneuerbare Energien wie hier Windenergieanlagen gelten als Hoffnungsträger im Klimaschutz.

Da die Nutzung fossiler Brennstoffe einen wesentlichen Beitrag zur Anreicherung von CO2 in der Atmosphäre leistet, ist aus Gründen des Klimaschutzes ein Umstieg auf CO2-arme oder -freie Energieträger erforderlich. Am ehesten bieten sich hierfür die erneuerbaren Energien und Kernkraftwerke an. Auch diese Energiequellen sind nicht völlig CO2-frei (Rohstoffgewinnung, Bau der Kraftwerke, ggf. Gewinnung der organischen Brennstoffe), bieten jedoch teilweise eine deutliche Reduktion der spezifischen CO2-Freisetzung. Eine andere Möglichkeit liegt in der Erhöhung der Energieeffizienz von bestehenden Kraftwerken, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, besonders in Ländern mit großen Ineffizienzen wie beispielsweise China. Dort werden Kraftwerke genutzt, deren Energieeffizienz ca. 20% unter der liegt, die bereits technisch möglich ist.

Gleichwohl gibt es vorläufig keine Option, auf fossile Brennstoffe gänzlich zu verzichten, so dass es nur als eine Frage der Zeit erscheint, bis wann durch vollständigen Verbrauch dieser Brennstoffe aller darin gebundene Kohlenstoff als CO2 freigesetzt wird. Unterdessen wird aber die Landfläche, die zur längerfristigen Akkumulation von CO2 in Biomasse, speziell in Wäldern und Mooren, geeignet ist, weltweit immer geringer. Alternative, technische Möglichkeiten zur Bindung von CO2 fehlen bisher bzw. sind energieintensiv, etwa die CO2-Sequestrierung.

Der als Beitrag zum Klimaschutz diskutierte Einsatz der Kernenergie ist unter Wissenschaftlern sowie in der Bevölkerung umstritten. Neben dem mit der Gewinnung, der Anreicherung und dem Transport des Urans verbundenen Ausstoßes von Kohlendioxid werden die Risiken eines GAUs und der langfristigen Lagerung des radioaktiven Abfalls als Kritikpunkte genannt. In Deutschland liegt der Anteil der Kernkraftwerke an der Stromerzeugung bei rund 26% und der Gegenwert an vermiedenen Kohlendioxid-Emissionen bei jährlich 100-150 Millionen Tonnen [3]. Nach Ansicht einiger Experten und Politiker sind dabei die mit der Uranbereitstellung verbundenen Treibhausgasemissionen jedoch unberücksichtigt, was von den Betreibern der Kernkraftwerke bestritten wird [4]. Im Gegensatz zu Kernkraftwerken, die Strom aus Kernspaltung erzeugen, nutzen Kernfusionsreaktoren die Kernfusion. Kernfusionsreaktoren, werden voraussichtlich nicht vor 2050 marktreif sein, so dass sie im Moment keine Rolle im Klimaschutz spielen. Der Forschungsreaktor ITER soll der erste Kernfusionsreaktor sein, der in etwa so viel Energie erzeugt, wie er selber verbraucht.

Internationales Projekt zur Verringerung der Treibhausgasemissionen

Hauptartikel: Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation

Eine der so genannten großtechnischen Lösungen ist die Trans-Mediterranean Renewable Energy Cooperation (TREC), eine Initiative des Club of Rome und des Hamburger Klimaschutz Fonds. Diese setzt sich für die Umsetzung einer kooperativen interkontinentalen Nutzung der Sonnenenergie ein. In Nord-Afrika und im Nahen Osten soll mittels thermischer Solarkraftwerke Strom erzeugt und dieser durch Hochspannungs-Gleichstromleitungen (HVDC) nach Europa geleitet werden. Satellitengestützte Studien des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) bestätigen das überreichliche Angebot an Solarenergie sowie die Notwendigkeit, die Realisierbarkeit und den Nutzen einer möglichst baldigen Umsetzung der von TREC geforderten Maßnahmen. Mit weniger als 0,3 Prozent der verfügbaren Wüstengebiete in Nord-Afrika und im Nahen Osten kann genügend Energie und Trinkwasser für den steigenden Bedarf aller beteiligten Staaten erzeugt werden. Dies ermöglicht einen Stopp des Ausbaus von Kohle-, Gas- und Ölkraftwerken in allen beteiligten Staaten.

Weitere Zusammenhänge

Befürworter von Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen stellen diese Maßnahmen in Zusammenhang mit anderen Initiativen zum Umweltschutz und weisen hin auf positive Nebeneffekte bei der Luftreinerhaltung (etwa in Städten). Die Verfechter von Präventivmaßnahmen führen auch ins Feld, dass die Vorräte der fossilen Energieträger ohnehin in kurzen (Öl: 25-40 Jahre, siehe Ölfördermaximum) bis mittleren (Gas: max. 60 Jahre) Zeiträumen an ihre Grenzen geraten, was eine Umstellung auf alternative Energiequellen notwendig macht.

Der als klimaschutztechnischer Idealfall vorzustellende großflächige Verzicht auf fossile Brennstoffe führt nach gängiger Lehrmeinung wegen der Trägheit des Abbaus von Treibhausgasen zu einer wenigstens für weitere 25 Jahre ungebremsten Erwärmung. Ein sofortiger, vollständiger Umstieg auf erneuerbare Energiesysteme gilt als nicht möglich, so dass Ersatztechnologien mit Hilfe fossiler Brennstoffe noch vor deren Ende entwickelt und gebaut werden müssen. Strittig ist vor allem die Geschwindigkeit, mit der eine Konversion zur regenerativen Energiewirtschaft möglich ist, doch verfügbare Analysen gehen von einer bis ca. 2050 realisierbaren 100%-Vollversorgung mit erneuerbaren Energien aus.

Auch die Reduktion von tierischen Produkten (wie beim Veganismus)kann zu Klimaschutz beitragen. Bei der Produktion von einem Kilo Rindfleisch würden 6,5 Kilogramm Kohlendioxid freigesetzt, bei einem Kilo Gemüse nur 0,15 Gramm Kilogramm CO2. Die vegane Ernährung trägt dazu bei, den weltweiten Kohlendoxidausstoß zu reduzieren und fördert dadurch auch den Klimaschutz.

Maßnahmen zur CO2-Reduktion

Um die Ziele des international weitgehend ratifizierten Kyoto-Protokoll zu erreichen muss auf der technischen Seite dieser Primärenergieverbrauch im Energiemix gesenkt werden, oder gezielt fossile Energieträger durch CO2-ärmere Energieerzeugung ersetzt werden.

2005 betrug der Primärenergieverbrauch in Deutschland 14.238 PJ. Dies entspricht einer mittleren Leistungsaufnahme von 451 Gigawatt bzw. 5473 Watt/Kopf bei einer Bevölkerung von 82,4 Mio. Menschen. Der Verbrauch gliedert sich in etwa wie folgt:

  • Industrie 24,9 %
  • Verkehr 27,0 %
  • Private Haushalte 30,5 %
  • Gewerbe/Handel/Dienstleistungen 17,6 %

Im Bereich der Energieeinsparung, Erhöhung der Energieeffizienz und der Nutzung der erneuerbaren Energien in Haushalt, Gewerbe und Verkehr gibt es mittlerweile eine Vielzahl von technischen Lösungen:

Gute Isolation der Gebäudehülle (Dach, Fassaden, Fenster, Kellerdecke) und Einsatz von energieeffizienten Brennwertgeräten oder Wärmepumpen führt zum Niedrigenergiehaus oder zum KfW-geförderten Passivhaus [2]. Die dezentrale Nutzung von Photovoltaik, Solarthermie, Biomasse ist weitgehend CO2-neutral; Geothermie und Ökostrom sind CO2-arm. Als nicht dezentrale Technologie ist die Kernenergie ebenfalls CO2-arm.

Reduzierung des Transportbedarfs, die Verkehrsmittel selbst und ihrer Antriebe können hier einen Beitrag leisten. Die Organisation atmosfair ermöglicht Ausgleichszahlungen für vermeintliche Klimaschädigungen z. B. durch Flugreisen. Mit den freiwilligen Abgaben werden Klimaschutzprojekte gefördert.

Im Verkehr werden zudem nicht unumstrittene alternative Treibstoffe wie Biodiesel, Pflanzenöl, Bioethanol oder in der Entwicklung befindliche Biomass to Liquids eingesetzt.

Wichtig ist auch, dass die Effektivität des Energieeinsatzes erhöht wird. Erst mit deutlicher Steigerung der Energieeffizienz wird ein effektiver Klimaschutz möglich. Passivhäuser ermöglichen bereits heute eine Reduktion des Energieverbrauchs in Haushalten um bis zu 80%, und für Fabrikgebäude sind ähnliche Konzepte verfügbar (vgl. BINE). Die Forcierung der Energieeffizienz kommt damit dem Umbau zu einem klimafreundlichen Energiesystem sozusagen auf halber Strecke entgegen.

Siehe auch: Top-Runner-Programm

Maßnahmen in Privathaushalten und am Arbeitsplatz

Falscher Name der Vorlage:Nur Liste.
Um Suchvorgänge und automatische Auswertung zu gewährleisten, ist in Artikeln ausschließlich die Bezeichnung Nur Liste zulässig.
Hauptartikel: Energieeinsparung

Unabhängig von der internationalen Klimaschutzpolitik, die bisher nur langsam vorankommt, kann jede/r Einzelne im persönlichen Rahmen und im sozialen Umfeld zur Vermeidung unnötiger Emissionen von Treibhausgasen beitragen. Allein durch persönliche Energieeinsparung kann der Durchschnittsverbrauch - und damit auch der CO2Ausstoß - um 20-50 Prozent im Haushalt gesenkt werden.

Zu den persönlichen Klimaschutzvorkehrungen, die Privatpersonen in ihrem jeweiligen Handlungsbereich treffen können, zählen neben vielen anderen Maßnahmen:

  • Energieeffizienz steigern und Energie sparsamer einsetzen:
    • Effiziente Haushaltsgeräte einsetzen[5] und beispielsweise Energiesparlampen verwenden;
    • zurückhaltender Einsatz von Klimaanlagen (siehe auch „Cool Biz“);
    • wassersparende Armaturen benutzen;
    • energiesparende Raumlüftungstechnik einsetzen;
    • eine bessere Wärmedämmung der Gebäudehülle (Dach, Fassaden, Fenster, Kellerdecke) in Privathäusern installieren und Neubauten im Passivhaus-Standard realisieren;
    • Heizungen mit möglichst hohem Wirkungsgrad betreiben, das umfasst ihre regelmäßige Wartung und gegebenenfalls Erneuerung;
    • im Winter die Absenkung der Raumtemperatur um wenige Grad und das Tragen entsprechend wärmerer Kleidung;
    • regional hergestellte Produkte bevorzugen, um lange Transportwege zu vermeiden (z. B. Lebensmittel aus der Umgebung gegenüber importierten vorziehen);
    • Chemische Dünge- und Spritzmittel im Garten vermeiden;
    • Vermeidung von Autofahrten und Flugreisen, besonders von Inlandsflügen[6];
    • energiesparende Fahrweise bei Kraftfahrzeugen (niedertourig fahren; vorausschauend an Ampeln und Hindernisse heranfahren, um unnötiges Bremsen und erneutes Anfahren zu vermeiden; Motorbremse verwenden; hohes Tempo vermeiden; einen fließenden Verkehrsfluss nicht behindern);
  • Klimafreundlichere Produkte und Dienstleistungen verwenden:

Sparsame Elektrogeräte verbrauchen zwischen einem und zwei Dritteln weniger Energie im Vergleich zu ineffizienten Geräten. Bei der Neuanschaffung energieeffizienterer Haushaltsgeräte, Heizungen und Fahrzeuge im Sinne des Klimaschutzes ist dabei zu prüfen, ob eine Weiterbenutzung ohne Neuanschaffung oder eine Second-Hand-Lösung über die Lebenszeit des Produkts betrachtet nicht die effizientere Alternative darstellt. Denn sowohl die Produktion neuer Geräte als auch die Entsorgung der Altgeräte sind meist sehr energieintensiv. Bei einem Neukauf kann der Markt nach Niedrigenergieprodukten abgesucht werden. Die Energieeffizienzklasse der EU gibt außerdem Auskunft über die Verbrauchswerte von Geräten, und für große Haushaltsgeräte gibt das Niedrig-Energie-Institut regelmäßig die Liste „Besonders sparsame Haushaltsgeräte“ heraus.[5]

Siehe auch

Quellen

  1. Pacala, Stephen und Robert Socolow (2004):Stabilization Wedges: Solving the Climate Problem for the Next 50 Years with Current Technologies, in: Science 305, 14. August, S. 968-972 (engl.) (PDF)
  2. Kaemfert, Claudia und Barbara Praetorius (2005): Die ökonomischen Kosten des Klimawandels und der Klimapolitik, in: DIW, Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung 74, 2/2005, Seite 133-136 (PDF)
  3. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: Kernenergie in Deutschland
  4. Deutsches Atomforum e. V.: [1], 16. März 2006
  5. a b Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2006/2007 (PDF, 340 KB)
  6. Die Organisation atmosfair nimmt Ausgleichszahlungen für Klimaschädigungen durch Flugreisen entgegen und fördert mit solch freiwilligen Abgaben Klimaschutzprojekte.
  7. FAO (2006): Livestock's Long Shadow - Environmental Issues and Options (PDF, 4,8 MB))
  8. Stern: Klima-Ablasshandel - Der Deal mit dem schlechten Gewissen 12. März 2007

Literatur

  • BINE (2001): Projektinformation IKARUS - Instrumente für den Klimaschutz (PDF)
  • Germanwatch (2006): Der Klimaschutz-Index (KSI), Vergleich der 53 Staaten mit dem größten CO2-Ausstoß (PDF)
  • Graßl, Hartmut: Wetterwende. Vision: Globaler Klimaschutz. Campus, 1999. - ISBN 3-59336-035-7
  • Angela Grube: Vegane Lebensstile. Diskutiert im Rahmen einer qualitativen/quantitativen Studie, ibidem-Verlag, Stuttgart 2006, 150 Seiten, ISBN: 3-89821-538-5
  • Krömker, Dörthe: Naturbilder, Klimaschutz und Kultur. Weinheim: Beltz, Januar 2004. - 1. Auflage. - ISBN 3-62127-560-6
  • Misch-Wertheim, Claudia und Bernd Reuter: Energieversorgung der Zukunft - zwischen Klimaschutz und Ökonomie. Stuttgart: Hirzel, April 2005. - 1. Auflage. - ISBN 3-77761-367-3
  • New Economics Foundation (2005): Mirage and oasis. Energy choices in an age of global warming, London (PDF, 1,2 MB) (englisch)
  • Umweltbundesamt (Hrsg.) (2006): Wirtschaftsfaktor Umweltschutz: Leistungsfähigkeit der deutschen Umwelt- und Klimaschutzwirtschaft im internationalen Vergleich (PDF, 3MB)
 Wikinews: Klimaschutz – in den Nachrichten