Lackabzug und Datei:Fernsprechbuch.jpg: Unterschied zwischen den Seiten
Erscheinungsbild
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Linzenzbaustein geändert |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
* '''Beschreibung:''' Titelseite des Amtlichen Fernsprechbuches für den Bezirk der Reichspostdirektion Berlin 1941 |
|||
Ein '''Lackabzug''' (auch Lackprofil, Lackfilm, [[Bodenprofil]], Erdschichtenbild, Sedimenttransferpräparat genannt) ist das Ergebnis eines Verfahrens, das die naturgetreue Bergung von [[Lockergestein]]en (zum Beispiel [[Sand]], [[Schluff]], [[Ton]]) mit gut sichtbaren [[sediment]]ologischen, [[Tektonik|tektonischen]] oder [[Paläontologie|paläontologischen]] Spuren erlaubt. |
|||
* '''Quelle:''' eingescannt mit [[Canon]] CanoScan 300 |
|||
* '''Fotograf/Zeichner:''' [[Benutzer:Hanson59|Hanson59]], 26.08.2006 |
|||
* '''Andere Versionen:''' |
|||
* '''Lizenzstatus:''' Allgemeingut |
|||
{{Bild-PD-Amtliches Werk}} |
|||
Ein Lackabzug gibt naturgetreu einen Ausschnitt der vielfältigen [[Geologie|geologischen]] Ablagerungen in lockeren Sedimenten wieder. In aufwändigen Arbeitsschritten werden mit Hilfe von [[Kunstharz]]en und [[Lack]]en dünne aber farbgetreue, strukturierte und plastische Schichten eines Böschungsausschnittes herauspräpariert und dauerhaft auf einer festen Unterlage fixiert. Durch die inzwischen zur Verfügung stehenden Speziallacke sowie die Verfeinerung der Arbeitsschritte wurde die Methode zur heutigen Perfektion voran gebracht. |
|||
Die Technik des Lackabzugs wurde um 1930 durch den [[Geologe]]n und [[Paläontologie|Paläontologen]] [[Ehrhard Voigt]] für die Bergung von [[Wirbeltiere|Wirbeltier]]-[[Fossil]]ien des [[Geiseltal]]es bei [[Halle (Saale)]] entwickelt; Voigt selbst nannte sie ''Lackfilmmethode''. Eine fotografische Dokumentation vermag wichtige erdgeschichtliche Fakten, die bis in den mikroskopischen Bereich gehen können, nicht so eindrucksvoll und ohne Verzerrungen wiederzugeben. |
|||
„Geowissenschaftliche Dokumentation beschäftigt sich heute nicht mehr allein mit dem Sammeln und aufbewahren von Fossilien, [[Mineral]]ien und [[Gestein]]en. Auch die oft nur vorübergehend zugänglichen Profilwände unserer Aufschlüsse sind wichtige geologische Dokumente, die es zu bergen und zu konservieren gilt“, sagte Prof. Ehrhard Voigt anlässlich der [[Geo-Dokumenta]] [[1975]] in [[Braunschweig]]. |
|||
Dies trifft insbesondere auch auf die in Sand- und Kiesgruben freigelegten, meist kurzlebigen Böschungen mit ihren geologischen Formen und Strukturen zu. Diese Lokalitäten erschließen, in einem erdgeschichtlich oftmals weit zurückreichenden Überblick, ständig neue Bilder der [[Erdgeschichte]]. Um diese einzigartigen Spuren der Vergangenheit festzuhalten, wurde schon vor Jahren durch Wissenschaftler und engagierte Privatleute mit der geowissenschaftlichen Dokumentation durch Lackabzüge begonnen. |
|||
Die auf E. Voigt zurückgehenden Lackabzüge werden auch eingesetzt zur Sicherung von Fingerabdrücken. |
|||
Der größte Lackabzug der Geo-Geschichte wurde 2006 im Tagebau Garzweiler der RWE Power AG angefertigt. Er zeigt u. a. das dunkelbraune Band eines eemzeitlichen Bodens, welches zur Zeit des Neandertalers die Erdoberfläche war. Der gesamte Lackabzug ist 12 m breit und 8 m hoch und wurde in 96 "Kacheln" von je 1 m² Größe angefertigt. Anlass für diese Arbeit war die Ausstellung "Roots - Wurzeln der Menschheit" die von Juli bis November 2006 im Rheinischen Landesmuseum Bonn die wichtigsten Urmenschenfunde im Original zeigte. |
|||
In der [[Moderne Kunst|modernen Kunst]] werden Lackabzüge zunehmend auch als eigenständige Kunstwerke angefertigt und angeboten. |
|||
== Literaturhinweise == |
|||
*Voigt, E. (1949): ''Die Anwendung der Lackfilmmethode bei der Bergung geologischer und bodenkundlicher Profile''. - Mitteilungen aus dem Geologischen Staatsinstitut Hamburg |
|||
*Hähnel (1961): ''Die Lackfilmmethode zur Konservierung geolog. Objekte''. - Der Präparator, 7, Bochum |
|||
*Geo-Documenta (1975): ''Lackabzüge''. - Geologie-Bodenkunde-Archäologie, Braunschweig |
|||
*Lieven, U. (2006): ''20 Jahre geologische Dokumentation im Braunkohlentertiär der Niederrheinschen Bucht. Sedimente, Lackabzüge, Beobachtungen", "documenta naturae" Sonderband 43, 123 Seiten, 6 Abb., 46 Farbtafeln, DIN A4, München 2006, ISBN: 3-86544-543-8 |
|||
== Weblinks == |
|||
* [http://www.geo-lieven.com/projekte/lackabzug_elsbachtal/lackabzug_elsbachtal.htm Umfangreiche Dokumentation zum Projekt "Größter Lackabzug der Geo-Geschichte"] |
|||
* [http://www.lackprofil.de/ Informationen zu verschiedenen Methoden und Projekten (Lackabzüge, Kastenprofile, etc.)] |
|||
[[Kategorie:Bodenkunde]] |
|||
[[Kategorie:Geologie]] |
|||
[[Kategorie:Paläontologie]] |
Version vom 11. Mai 2007, 18:11 Uhr
- Beschreibung: Titelseite des Amtlichen Fernsprechbuches für den Bezirk der Reichspostdirektion Berlin 1941
- Quelle: eingescannt mit Canon CanoScan 300
- Fotograf/Zeichner: Hanson59, 26.08.2006
- Andere Versionen:
- Lizenzstatus: Allgemeingut
![]() |
Diese Datei stellt ein Amtliches Werk dar und ist nach § 5 UrhG (DE) bzw. § 7 UrhG (AT) und Art. 5 URG (CH) gemeinfrei.
|