Wörbzig und Karls-Universität: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Wörbzig''' ist Dorf in [[Sachsen-Anhalt]]. Die ehemals selbstständige Gemeinde wurde 2001 nach [[Gröbzig]] eingemeindet. |
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== Geografische Lage == |
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! align="center" colspan="2" | Karls-Universität Prag |
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Wörbzig liegt im [[Landkreis Anhalt-Bitterfeld]] in Sachsen-Anhalt rund 6 km südwestlich von [[Köthen (Anhalt)]] und 35 km nordöstlich von [[Halle (Saale)]]. Wörbzig hat eine Fläche von rund 9km² und 432 Einwohner (2004). |
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| [[Rektor]]: || Václav Hampl |
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| Gründungsdatum: || 1348 |
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| Ort: || [[Prag]] |
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| [[Trägerschaft]]: || [[Tschechien]] |
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| Studiengänge: || 270 |
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| Absolventen: || 5.824 <small>''(2005)''</small> |
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| Mitarbeiter: || 7.000 <small>''(2005)''</small> |
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| wiss.<br/>Mit.: || n/a |
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| davon Professoren<br/> & Dozenten: || 1.982 <small>''(2005)''</small> |
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| Bautyp: || Urbane Struktur |
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| Anschrift<br />des Rektorats: || Univerzita Karlova<br/>Rektorát<br/>Ovocný trh 5<br/>116 36 Praha 1<br/>Tschechische Republik |
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| Website: || [http://www.cuni.cz/ www.cuni.cz] |
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Die '''Karls-Universität Prag''' (tschech.: '''Univerzita Karlova''') ist die älteste Universität in [[Mitteleuropa]]. Sie wurde am [[7. April]] [[1348]] von Kaiser [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]] gegründet. Heute ist sie die mit Abstand bedeutendste Stätte von Wissenschaft und Bildung in [[Tschechien]]. Sie wird auch Carolinum bzw. Karolinum genannt. |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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[[Bild:Charles IV. 2003-12-24.jpg|thumb|left|180px|Denkmal zu Ehren Karl IV., dem Gründer der Universität]] |
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Erstmals wurde die Siedlung ''Wrbizke'' 1149 erwähnt, was so viel heißt wie ''kleines Weidicht''. Lange war Wörbzig Mittelpunkt einer kleinen Grafschaft, bis es Mitte des Mittelalters durch [[Heinrich II. (Anhalt)]] nach [[Anhalt]] eingegliedert wurde. Bekannt wurde der Ort unter anderem durch sein großflächig angelegtes Rittergut im Südwesten der Gemeinde, welches heute noch gut erhalten ist. Der Pädagoge [[Gotthilf Sebastian Rötger]] hielt Ende des 18. Jahrhunderts seine erste Probepredigt in Wörbzig. Die Wörbzigerin Elisabeth Zündel, die Tochter des „Hochfürstlich Anhalt-Bernburgischen Commissarius und Gerichts-Directors bei dem Herrn von Wintersheim zu Wörpzig", heiratete 1714 den Autoren [[Christian Friedrich Hunold]]. Ende des zweiten Weltkriegs besetzten US-amerikanische Soldaten das Dorf, bis sie die Kontrolle später an die sowjetischen Soldaten abgaben. Zu DDR-Zeiten war Wörbzig durch landwirtschaftliche Produktion und Viehhaltung geprägt. Diese Betriebe wurden nach der Wende aber geschlossen. Bis zum Jahr 2000 beherbergte Wörbzig auch eine Schule, die aber wegen dem geringen Nachkommen von Schülern geschlossen wurde. |
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===Gründung und erste Blütezeit=== |
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Unter Kaiser [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]] und seinem Sohn [[Wenzel IV.]] erblühte die Stadt Prag als Hauptstadt des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wirtschaftlich, kulturell und politisch. Im Laufe dieser Entwicklung wurde am [[7. April]] [[1348]] die Karls-Universität als erste Universität in [[Mitteleuropa]] gegründet ("Alma Mater Carolina"). Bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts war sie die wichtigste Bildungsstätte des Reiches. Sie zog Studenten nicht nur aus [[Böhmen]], sondern auch aus [[Sachsen]], [[Bayern]] und dem übrigen östlichen Reichsgebiet an. |
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Die Universität Prag war nach dem Vorbild der [[Sorbonne|Pariser Universität]] gegliedert und lehrte in den vier klassischen Fakultäten (Artistenfakultät, Juristenfakultät, theologische Fakultät, medizinische Fakultät). Die Magister und Scholaren waren ihrer Herkunft nach vier ''Nationes'' zugeordnet: [[Böhmen]], [[Polen]], [[Baiern]] und [[Sachsen]]. Dies hatte nichts mit einer ethnischen oder sprachlichen Gliederung im modernen Sinn zu tun. Die böhmische Nation war die zahlenmäßig stärkste. |
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===Die hussitische Bewegung=== |
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Die spätmittelalterliche Krise der Kirche führte in Böhmen Anfang des 15. Jahrhunderts zu einer von [[Jan Hus]] angeführten Reformbewegung, deren geistiges Zentrum die Prager Universität war. Hus selbst hatte an dieser Universität studiert und wirkte in Prag als Prediger. Innerhalb der Universität gab es zu dieser Zeit Auseinandersetzungen zwischen den ''Nationes'', die durch die hussitische Bewegung noch verschärft wurden. Die starke böhmische Universitätsnation schloss sich den Hussiten an, die anderen ''Nationes'' lehnten die Bewegung ab. Bei König [[Wenzel (HRR)|Wenzel IV.]] konnten die Böhmen erreichen, dass ihre Nation ebenso viele Stimmen erhielt, wie die anderen drei zusammen. Diese Zurücksetzung führte im Mai [[1409]] zum Auszug vieler fremder Studenten und Professoren aus der Prager Karls-Universität. Etwa 1.000 Studenten und Professoren gingen nach [[Leipzig]] und gründeten die dortige [[Universität Leipzig|Universität]]. Drei deutschsprachige Lehrer, die den Hussiten anhingen, übernahmen die Dresdner [[Kreuzschule]] ([[Peter von Dresden]], Nikolaus und Friedrich von Dresden). |
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Die Hussiten waren inzwischen vom Papst und vom Konzil in Konstanz zu Ketzern erklärt worden. Die Prager Universität aber hat 1417 offiziell das hussitische Bekenntnis angenommen. Dies führte im Laufe des 15. Jahrhundert zu einer weitgehenden Isolierung der Universität von der übrigen europäischen Universitätslandschaft und ihre Bedeutung sank. In Prag studierten und lehrten fortan nur mehr böhmische [[Kalixtiner|Utraquisten]]. Selbst böhmische Katholiken gingen zum Studium ins Ausland. |
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===Vom 15. Jahrhundert bis zum Weißen Berg (1621)=== |
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Im Laufe der Hussitenkriege verfiel die Universität. Von 1419 bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts bestand sie nur noch aus der Artistenfakultät. 1556 kamen die Jesuiten auf Einladung Kaiser Ferdinands I. nach Prag und gründeten am [[Clementinum]] eine philosophisch-theologische Hochschule, die auch das Recht zur Promotion hatte. Diese katholische Einrichtung wirkte als starke Konkurrenz zur [[Utraquisten|utraquistischen]] Universität. 1616 wurde das Clementinum zur katholischen Universität erhoben. |
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[[1609]] kam es durch den den [[Majestätsbrief]] [[Rudolf II. (HRR)|Kaiser Rudolfs II.]] auch zu einer Reform der Universität. 1618 beteiligte sich die Universität aktiv am böhmischen [[Ständeaufstand (Böhmen 1618)|Ständeaufstand]] gegen die katholischen Habsburger. Nach der Niederlage der Stände verlor die Universität ihre Autonomie, wurde den Jesuiten übergeben und rekatholisiert. |
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===Vom 17. Jahrhundert bis zur nationalen Spaltung 1882=== |
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1638 wurden die medizinische und die juristische Fakultät begründet. Kaiser Ferdinand III. vereinigte 1654 das Clementinum mit der Karls-Universität. Die Universität trug fortan bis zum Ende der Habsburgermonarchie (1918) den Namen: '''Universitas Carolo-Ferdinandea'''. 1718 wurde der barocke Neubau des Universitätsgebäudes unter Leitung des Architekten F. M. Kanka vollendet. |
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Nach der Aufhebung des Jesuitenordens wird die Universität 1773 eine staatliche Einrichtung. Unter Kaiser Josef II. beginnt 1781 eine tiefgreifende Universitätsreform. Erstmals seit 1622 werden Nichtkatholiken wieder zum Studium zugelassen. 1784 wird die eigene Gerichtsbarkeit der Universität aufgehoben und Deutsch zur alleinigen Unterrichtssprache erklärt. |
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An der Revolution von 1848 beteiligen sich Studenten und Professoren beider Nationalitäten und verlangen die Freiheit in Forschung und Lehre. Tschechisch soll wahlweise als zweite Unterrichtssprache zugelassen werden. |
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In den folgenden Jahrzehnten nehmen aber die nationalen Auseinandersetzungen an der Universität zu. Tschechen und Deutsche streiten um die Sprache und die Besetzung der Stellen. Mehrfach kommt es zwischen den Studenten zu Prügeleien. Zeitweise ist ein geordneter Lehrbetrieb nicht möglich. |
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===Teilung in zwei Universitäten === |
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siehe hierzu auch die deutsche [[Karl-Ferdinands-Universität]] von Prag |
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1882 gibt Kaiser Franz Joseph den nationalistischen Forderungen nach und teilt die Universität in eine tschechische und eine deutsche Lehranstalt. Am längsten hatte der Prager Erzbischof [[Friedrich Johannes Jacob Cölestin von Schwarzenberg|Friedrich von Schwarzenberg]] Widerstand dagegen geleistet, weil er nicht wollte, dass die theologische Fakultät national geteilt wird. Er wollte, dass die Priesteramtskandidaten seiner Diözese im Geist der Versöhnung und übernationalen Einheit ausgebildet werden, konnte sich aber nicht durchsetzen. |
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Seit 1882 existierten somit zwei unabhängige Universitäten mit allen Fakultäten in Prag, eine für die Tschechen und eine für die Deutschen. Daran änderte sich auch nach der Gründung der tschechoslowakischen Republik im Jahr 1918 nichts. 1920 wurde durch das "Lex Maresch" die tschechische Universität zur alleinigen Rechtsnachfolgerin der Karls-Universität erklärt und in ''Karlova universita'' zurückbenannt, die deutsche behielt den Namen [[Karl-Ferdinands-Universität]]. 1921 gab es Überlegungen, die Deutsche Universität nach [[Liberec|Reichenberg]] zu verlegen. 1934 kam es zum [[Insignie|Insignienstreit]]. Das tschechoslowakische Ministerium für Schulwesen und Volkskultur verpflichtete die Deutschen zur Aushändigung der mittelalterlichen Universitätsinsignien, ein Vorfall, der an deutschen Universitäten für starke Proteste sorgte. |
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Am 2. August 1939, knapp fünf Monate nach der Schaffung des [[Protektorat Böhmen und Mähren|Protektorats Böhmen und Mähren]] wurde die Deutsche Universität in die Reichsverwaltung übernommen. Nach studentischen Unruhen wurde im November die tschechische Karls-Universität geschlossen, neun ,Rädelsführer' standrechtlich erschossen und etwa 1.200 Studenten und jüdische Professoren in [[Konzentrationslager]] deportiert. Die Deutsche Universität wurde in Konkurrenz zu [[Universität Posen|Posen]] und [[Universität Straßburg|Straßburg]] zur ''Frontuniversität'' und arbeitete bis zum März 1945. Das Dekret Nr. 112 des tschechoslowakischen Präsidenten [[Edvard Beneš]] vom 18. Oktober 1945 verfügte die Auflösung der Deutschen Universität in Prag. |
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[[Bild:Hopfner Promotionsurkunde.jpg|300px|thumb|Promotionsurkunde (70 x 51 cm) für [[Friedrich Hopfner]] ([[13. Januar]] [[1905]]) von der Prager deutschen Karl-Ferdinands-Universität]] |
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Neben der Karls-Universität Prag wurde 1707 in der Stadt die erste Technische Hochschule des Landes, die [[ČVUT|Technische Universität Prag]] (tschechisch: ''[[ČVUT|České vysoké učení technické v Praze]] (ČVUT)'') gegründet, aus der die [[Tschechische Agraruniversität Prag]] (tschechisch: ''České Zemedelska Universita v Praze (CZU)'') hervorging. Heute existieren in Prag noch fünf weitere Hochschulen. Auch die Tschechische Akademie der Wissenschaften, deren Ursprünge bis in das Jahr 1784 zurückreichen, hat ihren Sitz in Prag. |
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== Gegenwart == |
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Die [[Samtene Revolution]] am 17. November 1989 war nicht nur ein bedeutendes Ereignis für die tschechische Gesellschaft als Ganzes. Das Ende des "realen Sozialismus" hat auch der Universität neuen Schub gegeben. Tiefgreifende Reformen wurden begonnen. Aufbauend auf den historischen Wurzeln wurde eine moderne Universität auf den Weg gebracht, die mittlerweile weit mehr als 40.000 Studenten zählt. Die Karls-Universität Prag hat in der Folge der [[Bologna-Prozess|Bologna-Erklärung]] im Jahre 2001 neue Abschlüsse eingeführt sowie ein tragfähiges Leistungspunkte-System ([[European Credit Transfer System|ECTS]]) umgesetzt. Damit hat sie bereits frühzeitig moderne Eckpfeiler für die Zukunft gesetzt. |
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In den 17 Fakultäten können derzeit 270 verschiedene Studienabschlüsse als Bachelor-, Master oder Ph.D.-Abschlüsse erreicht werden. Die Regelstudienzeit dauert mindestens 5 Jahre. Es wird in der Regel in tschechischer Sprache und zunehmend auch Programme auf Englisch und gelegentlich Deutsch angeboten. |
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Nachdem sich 1989 die Tür in die Welt öffnete, wurde die Universität neuer Partner in vielen europäischen Ländern - in Deutschland, Österreich, Großbritannien, Frankreich, Dänemark, Schweden, Finnland, Italien sowie auch die Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und andere Länder. Darunter befinden sich renommierte internationale Universitäten, die sich in der [[Coimbra Group]] zusammengeschlossen haben. |
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== Fakultäten == |
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* Fakultät für katholische Theologie |
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== Einwohnerentwicklung == |
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* Fakultät für protestantische Theologie |
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Wörbzig hat wie sehr viele Gemeinden in Ostdeutschland unter einem erheblichen Einwohnerschwund zu leiden. Trotz Zuzügen aus den Städten Köthen und Gröbzig sowie aus anderen Gemeinden Sachsen-Anhalts ist die Anzahl der Verstorbenen jedes Jahr bei weitem höher, als der Einwohnerzuwachs. Über 50% der Einwohner sind Rentner. Nur rund 10% der Einwohner sind unter 15, der Rest (40%) ist zwischen 15 und 64. |
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* Fakultät für hussitische Theologie |
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* Juristische Fakultät |
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* 1. medizinische Fakultät |
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* 2. medizinische Fakultät |
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* 3. medizinische Fakultät |
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* Medizinische Fakultät in Pilsen |
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* Medizinische Fakultät in Hradec Králové |
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* Pharmazeutische Fakultät in Hradec Králové |
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* Philosophische Fakultät |
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* Naturwissenschaftliche Fakultät |
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* Fakultät für Mathematik und Physik |
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* Pädagogische Fakultät |
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* Fakultät für Sozialwissenschaften |
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* Fakultät für Sportpädagogik und Sportwissenschaft |
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* Fakultät für Geisteswissenschaften |
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==Literatur== |
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== Nachbargemeinden == |
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Südlich der Gemeinde Wörbzig liegt die Stadt Gröbzig, nördlich liegt Löbnitz a.d. Linde, östlich die Klein-Wülknitz und westlich Dohndorf. |
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*Hans Lemberg (Hrsg.): Universitäten in nationaler Konkurrenz. Zur Geschichte der Prager Universitäten im 19. und 20. Jahrhundert. (= Veröffentlichungen des Collegium Carolinum. Bd. 86). München 2003. ISBN 3-486-56392-0 [http://www.collegium-carolinum.de/publ/vcc/vcc86.htm Inhaltsverzeichnis hier] |
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== Siehe auch == |
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[[Liste der Rektoren der Karls-Universität]] |
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== Wirtschaft == |
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<references /> |
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Die Arbeitslosigkeit im Dorf ist sehr gering. Die meisten Wörbziger haben Arbeit in der Stadt Köthen gefunden oder arbeiten in den alten Bundesländern und kehren nur am Wochenende heim. |
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== Weblinks == |
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* Fußballverein TSV 06 |
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* {{commonscat|Charles University in Prague|Karls-Universität}} |
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== Quellen == |
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* [http://www.cuni.cz/UK-145.html Gründungsurkunde Karls IV. auf den Seiten der Univerzita Karlova (Lateinisch)] |
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* [http://www.groebzig.de Internetauftritt Gemeinde Gröbzig] |
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* [http://sapuk.cuni.cz/index_en.asp sapuk.cuni.cz] Webpage Alumni Association ''Carolinum'' |
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* [http://www.cuni.cz/UK-1628.html Webpage der Universität im Englischen] |
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* [http://tobias-lib.ub.uni-tuebingen.de/volltexte/2001/217/ Gerd Simon "Wissenschaftspolitik im Nationalsozialismus und die Universität Prag" (Universität Tübingen)] (pdf) |
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[[Kategorie:Gemeinde in Sachsen-Anhalt]] |
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|Navigationsleiste Tschechische Universitäten |
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[[Kategorie:Prag]] |
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[[Kategorie:Universität in Tschechien|Prag]] |
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[[Kategorie:Coimbra Group|Prag]] |
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[[be:Карлаў унівэрсытэт]] |
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{{Koordinate Artikel|51_43_10.58_N_11_53_42.70_E_type:city(432)_region:DE-ST|51° 43' 10.58" N, 11° 53' 42.70" O}} |
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[[be-x-old:Карлаў унівэрсытэт]] |
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[[ca:Universitat Carolina de Praga]] |
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[[cs:Univerzita Karlova]] |
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[[el:Πανεπιστήμιο του Καρόλου]] |
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[[en:Charles University in Prague]] |
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[[eo:Karola Universitato]] |
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[[es:Universidad Carolina]] |
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[[fi:Kaarlen yliopisto]] |
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[[fr:Université Charles de Prague]] |
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[[ja:プラハ・カレル大学]] |
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[[ka:კარლის უნივერსიტეტი (პრაღა)]] |
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[[ko:카렐 대학교]] |
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[[la:Universitas Carolina Pragensis]] |
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[[nl:Karelsuniversiteit Praag]] |
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[[no:Karlsuniversitetet]] |
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[[pl:Uniwersytet Karola]] |
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[[ro:Universitatea Carolină]] |
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[[ru:Карлов университет]] |
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[[sk:Karlova univerzita]] |
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[[sr:Karlov univerzitet u Pragu]] |
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[[sv:Karlsuniversitetet i Prag]] |
Version vom 9. Mai 2007, 00:54 Uhr
Datei:Karlsuniv-Prag.png | |
Karls-Universität Prag | |
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Rektor: | Václav Hampl |
Gründungsdatum: | 1348 |
Ort: | Prag |
Trägerschaft: | Tschechien |
Budget: | 6.036.148.000 Kč (2005) |
Fachbereiche: | 17 |
Studiengänge: | 270 |
immatrikulierte Studenten: |
45.915 (2005) |
Absolventen: | 5.824 (2005) |
Mitarbeiter: | 7.000 (2005) |
wiss. Mit.: |
n/a |
davon Professoren & Dozenten: |
1.982 (2005) |
Bautyp: | Urbane Struktur |
Anschrift des Rektorats: |
Univerzita Karlova Rektorát Ovocný trh 5 116 36 Praha 1 Tschechische Republik |
Website: | www.cuni.cz |
Die Karls-Universität Prag (tschech.: Univerzita Karlova) ist die älteste Universität in Mitteleuropa. Sie wurde am 7. April 1348 von Kaiser Karl IV. gegründet. Heute ist sie die mit Abstand bedeutendste Stätte von Wissenschaft und Bildung in Tschechien. Sie wird auch Carolinum bzw. Karolinum genannt.
Geschichte

Gründung und erste Blütezeit
Unter Kaiser Karl IV. und seinem Sohn Wenzel IV. erblühte die Stadt Prag als Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wirtschaftlich, kulturell und politisch. Im Laufe dieser Entwicklung wurde am 7. April 1348 die Karls-Universität als erste Universität in Mitteleuropa gegründet ("Alma Mater Carolina"). Bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts war sie die wichtigste Bildungsstätte des Reiches. Sie zog Studenten nicht nur aus Böhmen, sondern auch aus Sachsen, Bayern und dem übrigen östlichen Reichsgebiet an.
Die Universität Prag war nach dem Vorbild der Pariser Universität gegliedert und lehrte in den vier klassischen Fakultäten (Artistenfakultät, Juristenfakultät, theologische Fakultät, medizinische Fakultät). Die Magister und Scholaren waren ihrer Herkunft nach vier Nationes zugeordnet: Böhmen, Polen, Baiern und Sachsen. Dies hatte nichts mit einer ethnischen oder sprachlichen Gliederung im modernen Sinn zu tun. Die böhmische Nation war die zahlenmäßig stärkste.
Die hussitische Bewegung
Die spätmittelalterliche Krise der Kirche führte in Böhmen Anfang des 15. Jahrhunderts zu einer von Jan Hus angeführten Reformbewegung, deren geistiges Zentrum die Prager Universität war. Hus selbst hatte an dieser Universität studiert und wirkte in Prag als Prediger. Innerhalb der Universität gab es zu dieser Zeit Auseinandersetzungen zwischen den Nationes, die durch die hussitische Bewegung noch verschärft wurden. Die starke böhmische Universitätsnation schloss sich den Hussiten an, die anderen Nationes lehnten die Bewegung ab. Bei König Wenzel IV. konnten die Böhmen erreichen, dass ihre Nation ebenso viele Stimmen erhielt, wie die anderen drei zusammen. Diese Zurücksetzung führte im Mai 1409 zum Auszug vieler fremder Studenten und Professoren aus der Prager Karls-Universität. Etwa 1.000 Studenten und Professoren gingen nach Leipzig und gründeten die dortige Universität. Drei deutschsprachige Lehrer, die den Hussiten anhingen, übernahmen die Dresdner Kreuzschule (Peter von Dresden, Nikolaus und Friedrich von Dresden).
Die Hussiten waren inzwischen vom Papst und vom Konzil in Konstanz zu Ketzern erklärt worden. Die Prager Universität aber hat 1417 offiziell das hussitische Bekenntnis angenommen. Dies führte im Laufe des 15. Jahrhundert zu einer weitgehenden Isolierung der Universität von der übrigen europäischen Universitätslandschaft und ihre Bedeutung sank. In Prag studierten und lehrten fortan nur mehr böhmische Utraquisten. Selbst böhmische Katholiken gingen zum Studium ins Ausland.
Vom 15. Jahrhundert bis zum Weißen Berg (1621)
Im Laufe der Hussitenkriege verfiel die Universität. Von 1419 bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts bestand sie nur noch aus der Artistenfakultät. 1556 kamen die Jesuiten auf Einladung Kaiser Ferdinands I. nach Prag und gründeten am Clementinum eine philosophisch-theologische Hochschule, die auch das Recht zur Promotion hatte. Diese katholische Einrichtung wirkte als starke Konkurrenz zur utraquistischen Universität. 1616 wurde das Clementinum zur katholischen Universität erhoben.
1609 kam es durch den den Majestätsbrief Kaiser Rudolfs II. auch zu einer Reform der Universität. 1618 beteiligte sich die Universität aktiv am böhmischen Ständeaufstand gegen die katholischen Habsburger. Nach der Niederlage der Stände verlor die Universität ihre Autonomie, wurde den Jesuiten übergeben und rekatholisiert.
Vom 17. Jahrhundert bis zur nationalen Spaltung 1882
1638 wurden die medizinische und die juristische Fakultät begründet. Kaiser Ferdinand III. vereinigte 1654 das Clementinum mit der Karls-Universität. Die Universität trug fortan bis zum Ende der Habsburgermonarchie (1918) den Namen: Universitas Carolo-Ferdinandea. 1718 wurde der barocke Neubau des Universitätsgebäudes unter Leitung des Architekten F. M. Kanka vollendet.
Nach der Aufhebung des Jesuitenordens wird die Universität 1773 eine staatliche Einrichtung. Unter Kaiser Josef II. beginnt 1781 eine tiefgreifende Universitätsreform. Erstmals seit 1622 werden Nichtkatholiken wieder zum Studium zugelassen. 1784 wird die eigene Gerichtsbarkeit der Universität aufgehoben und Deutsch zur alleinigen Unterrichtssprache erklärt.
An der Revolution von 1848 beteiligen sich Studenten und Professoren beider Nationalitäten und verlangen die Freiheit in Forschung und Lehre. Tschechisch soll wahlweise als zweite Unterrichtssprache zugelassen werden.
In den folgenden Jahrzehnten nehmen aber die nationalen Auseinandersetzungen an der Universität zu. Tschechen und Deutsche streiten um die Sprache und die Besetzung der Stellen. Mehrfach kommt es zwischen den Studenten zu Prügeleien. Zeitweise ist ein geordneter Lehrbetrieb nicht möglich.
Teilung in zwei Universitäten
siehe hierzu auch die deutsche Karl-Ferdinands-Universität von Prag
1882 gibt Kaiser Franz Joseph den nationalistischen Forderungen nach und teilt die Universität in eine tschechische und eine deutsche Lehranstalt. Am längsten hatte der Prager Erzbischof Friedrich von Schwarzenberg Widerstand dagegen geleistet, weil er nicht wollte, dass die theologische Fakultät national geteilt wird. Er wollte, dass die Priesteramtskandidaten seiner Diözese im Geist der Versöhnung und übernationalen Einheit ausgebildet werden, konnte sich aber nicht durchsetzen.
Seit 1882 existierten somit zwei unabhängige Universitäten mit allen Fakultäten in Prag, eine für die Tschechen und eine für die Deutschen. Daran änderte sich auch nach der Gründung der tschechoslowakischen Republik im Jahr 1918 nichts. 1920 wurde durch das "Lex Maresch" die tschechische Universität zur alleinigen Rechtsnachfolgerin der Karls-Universität erklärt und in Karlova universita zurückbenannt, die deutsche behielt den Namen Karl-Ferdinands-Universität. 1921 gab es Überlegungen, die Deutsche Universität nach Reichenberg zu verlegen. 1934 kam es zum Insignienstreit. Das tschechoslowakische Ministerium für Schulwesen und Volkskultur verpflichtete die Deutschen zur Aushändigung der mittelalterlichen Universitätsinsignien, ein Vorfall, der an deutschen Universitäten für starke Proteste sorgte.
Am 2. August 1939, knapp fünf Monate nach der Schaffung des Protektorats Böhmen und Mähren wurde die Deutsche Universität in die Reichsverwaltung übernommen. Nach studentischen Unruhen wurde im November die tschechische Karls-Universität geschlossen, neun ,Rädelsführer' standrechtlich erschossen und etwa 1.200 Studenten und jüdische Professoren in Konzentrationslager deportiert. Die Deutsche Universität wurde in Konkurrenz zu Posen und Straßburg zur Frontuniversität und arbeitete bis zum März 1945. Das Dekret Nr. 112 des tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Beneš vom 18. Oktober 1945 verfügte die Auflösung der Deutschen Universität in Prag.

Neben der Karls-Universität Prag wurde 1707 in der Stadt die erste Technische Hochschule des Landes, die Technische Universität Prag (tschechisch: České vysoké učení technické v Praze (ČVUT)) gegründet, aus der die Tschechische Agraruniversität Prag (tschechisch: České Zemedelska Universita v Praze (CZU)) hervorging. Heute existieren in Prag noch fünf weitere Hochschulen. Auch die Tschechische Akademie der Wissenschaften, deren Ursprünge bis in das Jahr 1784 zurückreichen, hat ihren Sitz in Prag.
Gegenwart
Die Samtene Revolution am 17. November 1989 war nicht nur ein bedeutendes Ereignis für die tschechische Gesellschaft als Ganzes. Das Ende des "realen Sozialismus" hat auch der Universität neuen Schub gegeben. Tiefgreifende Reformen wurden begonnen. Aufbauend auf den historischen Wurzeln wurde eine moderne Universität auf den Weg gebracht, die mittlerweile weit mehr als 40.000 Studenten zählt. Die Karls-Universität Prag hat in der Folge der Bologna-Erklärung im Jahre 2001 neue Abschlüsse eingeführt sowie ein tragfähiges Leistungspunkte-System (ECTS) umgesetzt. Damit hat sie bereits frühzeitig moderne Eckpfeiler für die Zukunft gesetzt.
In den 17 Fakultäten können derzeit 270 verschiedene Studienabschlüsse als Bachelor-, Master oder Ph.D.-Abschlüsse erreicht werden. Die Regelstudienzeit dauert mindestens 5 Jahre. Es wird in der Regel in tschechischer Sprache und zunehmend auch Programme auf Englisch und gelegentlich Deutsch angeboten.
Nachdem sich 1989 die Tür in die Welt öffnete, wurde die Universität neuer Partner in vielen europäischen Ländern - in Deutschland, Österreich, Großbritannien, Frankreich, Dänemark, Schweden, Finnland, Italien sowie auch die Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und andere Länder. Darunter befinden sich renommierte internationale Universitäten, die sich in der Coimbra Group zusammengeschlossen haben.
Fakultäten
- Fakultät für katholische Theologie
- Fakultät für protestantische Theologie
- Fakultät für hussitische Theologie
- Juristische Fakultät
- 1. medizinische Fakultät
- 2. medizinische Fakultät
- 3. medizinische Fakultät
- Medizinische Fakultät in Pilsen
- Medizinische Fakultät in Hradec Králové
- Pharmazeutische Fakultät in Hradec Králové
- Philosophische Fakultät
- Naturwissenschaftliche Fakultät
- Fakultät für Mathematik und Physik
- Pädagogische Fakultät
- Fakultät für Sozialwissenschaften
- Fakultät für Sportpädagogik und Sportwissenschaft
- Fakultät für Geisteswissenschaften
Literatur
- Hans Lemberg (Hrsg.): Universitäten in nationaler Konkurrenz. Zur Geschichte der Prager Universitäten im 19. und 20. Jahrhundert. (= Veröffentlichungen des Collegium Carolinum. Bd. 86). München 2003. ISBN 3-486-56392-0 Inhaltsverzeichnis hier
Siehe auch
Liste der Rektoren der Karls-Universität
Weblinks
- Commons: Karls-Universität – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Gründungsurkunde Karls IV. auf den Seiten der Univerzita Karlova (Lateinisch)
- sapuk.cuni.cz Webpage Alumni Association Carolinum
- Webpage der Universität im Englischen
- Gerd Simon "Wissenschaftspolitik im Nationalsozialismus und die Universität Prag" (Universität Tübingen) (pdf)