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Jakobsweg und Sprachtypologie: Unterschied zwischen den Seiten

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Die <b>Sprachtyplogie</b> versucht [[Sprachen]] aufgrund gemeinsamer Merkmale, die von historisch-genetischen ([[Sprachfamilie]]) oder geographischen Kriterien ([[Sprachbund]])unabhängig sind, zu ordnen.
[[eo:Jakoba Vojo]][[es:Camino de Santiago]]


[[August Wilhelm Schlegel]] und [[Wilhelm von Humboldt]] teilten die Sprachen aufgrund [[Morphologie|morphologischer]] Kriterien in synthetische und analytische Sprachen ein. Synthetische Sprachen drücken [[Syntax|syntaktische]] Verhältnisse im Satz zumindest teilweise durch [[Affix]]e aus. Analytische Sprachen verwenden für dieselbe Funktion [[Wortstellung]]sregularitäten oder Funktionswörter.
Der '''Jakobsweg''' - auch Jakobusweg - ist ein [[Pilgerweg]], ein ganzes Wege-System. Verschiedene Wege aus ganz Europa führen nach Spanien. Besonders durch Frankreich legten die [[Benediktiner]] ein feinmaschiges Netz an Verbindungen nach Südwest, in deren Knotenpunkten meist Klöster entstanden. In Spanien führt ein Hauptweg, der camino francés, von den [[Pyrenäen]] bis nach [[Santiago de Compostela]] in Nordwestspanien und noch weiter bis ans [[Cap Finisterre]] am [[Atlantik]]. Der Atlantikküste nach gibt es ebenfalls einen Pilgerweg.
Die synthetischen Sprachen wurden weiter in [[flektierende Sprache|flektierende]], [[agglutinierende Sprache|agglutinierende]], und [[polysynthetische Sprache|polysynthetische]] eingeteilt. Die analytischen Sprachen umfassen die Gruppe der [[isolierende Sprache|isolierenden Sprachen]], zu der auch das [[Chinesische Sprache|Chinesische]] gehört.


Diese Sprachtypologie stiess auf Kritik, weil sie die flektierenden Sprachen als weiterentwickelt einstufte und verschiedene theoretische Mängel aufwies.
==Namensherkunft==
Die korrekte Bezeichnung müsste eigentlich '''Jakobswege''' heißen, denn auf die Frage, wo der Jakobsweg beginnt, gibt es nur eine einzige Antwort: "Gerade dort, wo Du jetzt stehst!" So handelt es sich bei dem Jakobsweg primär um eine Idee, im Mittelalter war es eine [[Volksbewegung]], ein Aufbruch. Natürlich entstanden überall unterwegs zahlreiche Einrichtungen für die Betreuung und Begleitung der Pilger. Es entstanden [[Kloster|Klöster]], [[Herberge]]n, [[Hospiz]]e, [[Hospital|Hospitäler]], [[Gasthaus|Gasthäuser]] und [[Kirche]]n. [[Kapelle]]n, Klöster, [[Kathedrale]]n, zahlreiche andere Orte bemühten sich mehr oder weniger erfolgreich, an diesem Streben teilzunehmen, wenigstens einen Teil der Wallfahrer zu sich zu locken. Viele [[Prediger]], Bekehrer, [[Ketzer]] und [[Tugend]]wächter, Gastgeber, Wirte und Neider, Räuber und Trittbrettfahrer warteten auf diesen frühen [[Tourist]]enstrom und auch auf den wirtschaftlichen Segen aus dieser frommen [[Wallfahrt]].


Neuerer Ansätze sind die Wortstellungstypologie von Greenberg, die auf syntaktischen Kriterien beruht und die relationale Typologie, welche die Umsetzung grammatischer Relationen ihrer Klassifizierung zu Grunde legt (Siehe [[Aktivsprache|Aktiv-]], [[Ergativsprache|Ergativ-]] und [[Nominativsprache]]n).
Der Name Jakobusweg bezieht sich auf den [[Apostel]] [[Jakobus den Älteren]]. Er war zusammen mit seinem Bruder [[Apostel Johannes|Johannes]] einer der zwölf Apostel [[Jesus Christus|Jesu Christi]]. Die [[Legende]] besagt, dass die Gebeine von Jakobus in Santiago begraben liegen. Ans [[Jakobusgrab]] setzte parallel zur spanischen [[Reconquista]] eine große Pilgerschaft ein.

==Ziel des Jakobsweges==
Das Grab des Apostels Jakobus d. Ä. in [[Santiago de Compostela]] gehörte im [[Mittelalter]] mit [[Rom]] und [[Jerusalem]] zu den drei Hauptzielen der christlichen Pilgerfahrt. Wer diese Wallfahrt auf sich nahm, dem wurden seine [[Sünde]]n verziehen, abgelassen, wer auf der Reise sterben sollte, kam auf der Überholspur ins [[Himmelreich]]. Man konnte selbst stellvertretend für einen anderen [[Sünder]] diese Wallfahrt unternehmen - und im Gegensatz konnte man im Verhinderungsfalle auch jemanden anderen bis an das [[Ende der Welt]] senden, wenn er zurückkam, übergab er dem Auftragsgeber den [[Ablass]]. Daraus ist dann auch ein [[handelbares Gut]] geworden, was dann wieder neue Folgen in der Kirche des Mittelalter haben sollte. Siehe auch: [[Jan Hus]] und [[Reformation]].

==Jakobswege im deutschsprachigen Raum==
===Schweiz===
Durch die [[Schweiz]] führt ein Weg, der so genannte [[Schwabenweg]], ab [[Konstanz]], der andere ab [[Rorschach]] am [[Bodensee]] nach [[Einsiedeln]]. Von dort geht's weiter entweder über [[Luzern]] oder den [[Brünigpass]] nach [[Fribourg]], [[Lausanne]] und [[Genf]]. Die [[Luftdistanz]] von der [[Ostschweiz]] bis [[Santiago]] beträgt gut 2000 km. Die durchschnittliche Pilgerzeit für diesen Weg beträgt etwa drei Monate (ohne den Heimweg). Und es gab sogar Pilger aus [[Polen]] und [[Litauen]] und [[Ukraine]], vom [[Balkan]] und aus [[Skandinavien]]; manche brauchten für den Weg hin und zurück ein ganzes Jahr, viele kamen nie an, so mancher auch nie zurück. Es war im Mittelalter buchstäblich und symbolisch wirklich eine '''Reise bis auf das Ende der Welt!'''

===Süddeutschland===
In [[Franken]] und [[Schwaben]] wurde ein historisch belegter Weg der [[Jakobspilger]] von [[Nürnberg]] über [[Ulm]] und [[Bad Waldsee]] nach [[Konstanz]] gekennzeichnet und der Anschluss an den schweizerischen [[Schwabenweg]] [[Konstanz]] - [[Einsiedeln]] geschaffen. Er wird von der [[Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft e.V.|Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft e.V.]] gepflegt. Für diesen Weg liegen vier Pilgerführer vor.

===Rheinland===
Im [[Rheinland]] läuft seit [[1999]] in Zusammenarbeit mit dem [[Landschaftsverband Rheinland]] das Projekt "Wege der Jakobspilger im Rheinland". Zwei Routen sind bisher ausgeschildert und in Führern Beschrieben: 1. [[Wuppertal]] - [[Köln]] - [[Aachen]] - [[Belgien]], 2. [[Köln]] - [[Trier]] - [[Frankreich]]. Ein dritter Weg ist am [[Niederrhein]] in Planung.

===Mitteldeutschland===
Durch Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen führt ein Jakobsweg im Zuge der [[Via Regia]] von [[Görlitz]] über [[Bautzen]], [[Kamenz]], [[Großenhain]], [[Wurzen]], [[Leipzig]], [[Merseburg]], [[Naumburg]], [[Erfurt]], [[Gotha]], [[Eisenach]] und [[Vacha]] nach [[Fulda]]. Er hat eine Länge von 500 km. Am 6. Juli 2003 wurde das erste Teilstück bis Erfurt in [[Königsbrück]] eröffnet. Die Eröffnung des zweiten Abschnitts folgt am 11. Oktober 2003 in Vacha.

Als Verbindung zu den Jakobswegen in Franken führt die Frankenstraße in der Region um [[Dresden]] von der Elbfurt bei Constappel über [[Wilsdruff]], Grumbach, Fördergersdorf, Spechtshausen, Grillenburg durch den [[Tharandter Wald]] nach [[Freiberg]].

[[bild:Jakobsweg.jpg|Jakobsweg]]

==Jakobusgesellschaften==
[[Jakobsbruderschaft]]en und [[Jakobusgesellschaft]]en kümmerten sich, ob mit oder ganz ohne Eigennutz, um das seelische und leibliche Wohl und um den Schutz der Wanderer. Der Pilger, der sich durch bestimmte äußere Kennzeichen - Wanderstab, Hut und relativ reglementierte Bekleidung - und auch durch sein frommes Verhalten zu erkennen gab, galt als hochachtungs- und schützenswert. Ihm zu helfen, ihm das Obdach für eine Nacht zu bieten, auch Speis und Trank, galt als allgemeine Christenpflicht. Die zahlreichen Jakobskirchen und besonders in Frankreich auch eine bis heute prächtige gotische Kirchenschar zeugen von der Kraft dieser frommen Massenbewegung im Mittelalter und auch danach.

Beispiele für aktive Jakobusgesellschaften sind:
*[[Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft e.V.]]
*[[Jakobusgemeinschaft Rohrdorf e.V.]]

==Aufschwung der Pilgerschaft auf dem Jakobsweg==
In den letzten dreißig Jahren hat die Pilgerschaft auf dem Jakobsweg einen großen Aufschwung erlebt. Der [[Europarat]] erklärte [[1987]] den Weg zum ersten europäischen Kulturweg. Wurden damals gut 5.000 Pilger pro Jahr registriert, sind es momentan bald 70.000 aus allen Ländern der Erde. Sie haben entweder den ganzen Weg ab zuhause oder durch ganz Spanien, mindestens aber die letzten 100 km der Strecke zu Fuß oder die letzten 200 km per Fahrrad oder zu [[Pferd]] zurückzulegen. Dies wird mit Stempeln von einzelnen Stationen in einem [[Pilgerausweis]] verzeichnet und berechtigt zum Tragen der entsprechenden [[Abzeichen]], die auch ins Grab gelegt werden können. Doch das Wandererlebnis und die Landschaftsschönheit, vom [[Bayerischer Wald|Bayerischen Wald]] bis nach Finisterre am Atlantik (galt im Mittelalter als das Ende der Welt) brauchen keine [[Stempel]].

==siehe auch==
:[[Pilger]], [[Wallfahrer]], [[Pilgerfahrt]], [[Wallfahrt]], [[Pilgerort]], [[Wallfahrtsort]], [[Pilgerstätte]], [[Wallfahrtskirche]]

==Weblinks==
*http://www.oekumenischer-pilgerweg.de (Sachsen)
*http://www.pilgerweg.de (Franken usw.)
*http://www.tourenguide.ch/wanderungen/jakobsweg.phtml Übersicht Jakobsweg in der Schweiz
*http://home.t-online.de/home/damoare Jakobsbruderschaften
*http://www.buen-camino.de Fotografische Diplomarbeit
*http://ultreia.de deutschsprachige Jakobus-Website

Version vom 28. September 2003, 20:59 Uhr

Die Sprachtyplogie versucht Sprachen aufgrund gemeinsamer Merkmale, die von historisch-genetischen (Sprachfamilie) oder geographischen Kriterien (Sprachbund)unabhängig sind, zu ordnen.

August Wilhelm Schlegel und Wilhelm von Humboldt teilten die Sprachen aufgrund morphologischer Kriterien in synthetische und analytische Sprachen ein. Synthetische Sprachen drücken syntaktische Verhältnisse im Satz zumindest teilweise durch Affixe aus. Analytische Sprachen verwenden für dieselbe Funktion Wortstellungsregularitäten oder Funktionswörter. Die synthetischen Sprachen wurden weiter in flektierende, agglutinierende, und polysynthetische eingeteilt. Die analytischen Sprachen umfassen die Gruppe der isolierenden Sprachen, zu der auch das Chinesische gehört.

Diese Sprachtypologie stiess auf Kritik, weil sie die flektierenden Sprachen als weiterentwickelt einstufte und verschiedene theoretische Mängel aufwies.

Neuerer Ansätze sind die Wortstellungstypologie von Greenberg, die auf syntaktischen Kriterien beruht und die relationale Typologie, welche die Umsetzung grammatischer Relationen ihrer Klassifizierung zu Grunde legt (Siehe Aktiv-, Ergativ- und Nominativsprachen).