Körperscanner und Nilpotente Gruppe: Unterschied zwischen den Seiten
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'''Nilpotente Gruppe''' ist ein Begriff aus dem Bereich der [[Gruppentheorie]], einem Teilgebiet der [[Mathematik]]. In gewissem Sinn verallgemeinert er für endliche Gruppen den Begriff der [[kommutative Gruppe|kommutativen Gruppe]] „so wenig wie möglich“: Jede kommutative Gruppe ist nilpotent, aber nicht umgekehrt. Endliche kommutative Gruppen lassen sich (bis auf Isomorphie) eindeutig als direktes Produkt von endlich vielen zyklischen Gruppen von Primzahlpotenzordnung darstellen. Dies ist eine Aussage des [[Endlich erzeugte abelsche Gruppe#Anker:Klassifikation|Hauptsatzes über endlich erzeugte abelsche Gruppen]]. Bei nilpotenten Gruppen übernehmen die [[P-Gruppe|''p''-Sylowgruppen]] die Rolle der zyklischen Gruppen: Jede nilpotente Gruppe ist (bis auf Isomorphie) ein direktes Produkt ihrer ''p''-Sylowgruppen. Die Definition des Begriffs „nilpotente Gruppe“ beruht auf dem allgemeineren Konzept einer Kette von Untergruppen (mit bestimmten Eigenschaften), das im Artikel „[[Reihe (Gruppentheorie)]]“ erläutert wird. |
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'''Backscatter''' (engl. "Rückstrahlung") ist der Name eines neuartigen Röntengeräts, das die vom Objekt zurückgestrahlten [[Röntgenstrahlen]] aufzeichnet, statt wie bisher üblich die durchdringenden Strahlen. |
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==Definition== |
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Durch die hohe [[Auflösung]] ist es möglich, durch Kleidung hindurch [[Waffen|Plastikwaffen]] und [[Sprengstoff|Sprengstoffe]] erkennbar zu machen und auch für die Suche nach Waffen in Stahlcontainern ist es einsetzbar. |
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Sei ''G'' eine Gruppe, dann ist das [[Zentrum (Gruppentheorie)|Zentrum]] <math>C_1(G)=C(G)</math> der Gruppe ein Normalteiler von ''G''. Das Urbild des Zentrums <math>C(G/C(G))</math> unter der kanonischen Projektion <math>G\rightarrow C(G)</math> wird als <math>C_2(G)</math> notiert. Setzt man dies weiter fort, so kommt man zu einer aufsteigenden Reihe von Untergruppen |
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:<math> 1=C_0(G) < C_1(G) < C_2(G)<\cdots </math> |
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der '''aufsteigenden Zentralreihe''' von G. Jede Gruppe in der Reihe ist eine [[charakteristische Untergruppe]], also erst recht [[Normalteiler]] von ''G'', daher gilt <math>C_k(G) \triangleleft C_{k+1}(G)</math>. Die Zentralreihe ist eine [[Reihe (Gruppentheorie)|Normalreihe]] von ''G''. |
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Eine Gruppe, deren Zentralreihe bis zur Gruppe selbst aufsteigt, für die also eine Zahl ''n'' existiert, mit der <math>C_n(G)=G</math> gilt, heißt '''nilpotent''', die kleinste Zahl ''n'' mit dieser Eigenschaft '''Nilpotenzgrad''' der Gruppe ''G''. |
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In den [[USA]] wird das Gerät bereits beim [[Sicherheit|Sicherheitscheck]] am Flughafen an Freiwilligen getestet als Alternative zum Abtasten per Hand. Angeblich ist die [[Strahlendosis]] ungefährlich. |
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== Eigenschaften == |
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Umstritten ist jedoch der Einsatz am Menschen, da er durch das Gerät nackt sichtbar ist und dabei seine [[Würde]] verletzt werden könnte. |
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* Jede Untergruppe und jedes [[Homomorphismus|homomorphe]] Bild einer nilpotenten Gruppe ist nilpotent. |
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* Jede nilpotente Gruppe ist [[auflösbare Gruppe|auflösbar]]. (Die Umkehrung ist im allgemeinen falsch.) |
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== Klassifikation == |
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[[en:Backscatter_X-ray]] |
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* Das direkte Produkt nilpotenter Gruppen ist nilpotent, falls die Nilpotenzgrade der Faktoren beschränkt sind. |
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[[pl:Backscatter]] |
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* Jede endliche [[P-Gruppe|''p''-Gruppe]] ist nilpotent. Eine unendliche ''p''-Gruppe ist nilpotent, wenn die Ordnung der Gruppenelemente beschränkt ist. (Beachte, dass diese Forderung stärker ist, als die Forderung endlicher Ordnung für Gruppenelemente, die durch die Definition der ''p''-Gruppe ohnehin gewährleistet ist.) |
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* Eine endliche nilpotente Gruppe ist isomorph zum direkten Produkt ihrer ''p''-Sylow-Untergruppen. Man beachte dabei, dass jede Gruppe zu jeder Primzahl ''p'' genau eine (ggf. triviale) ''p''-Sylow-Untergruppe besitzt. |
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== Beispiele == |
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* Eine Gruppe ist genau dann nilpotent vom Nilpotenzgrad 1, wenn sie [[abelsche Gruppe|abelsch]] ist. |
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* Es sei <math>K</math> ein [[Körper (Algebra)|Körper]] und <math>n</math> eine natürliche Zahl. Die Menge der ''n''×''n''-Matrizen der Form |
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:: <math>\begin{pmatrix}1&*&\cdots&*\\0&1&\ddots&\vdots \\ \vdots & \ddots & \ddots & *\\ 0 & \cdots & 0 & 1 \end{pmatrix}</math> (dabei stehen die Sterne für beliebige Elemente von <math>K</math>) |
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:ist eine Untergruppe der [[allgemeine lineare Gruppe|Gruppe der invertierbaren ''n''×''n''-Matrizen]], die Gruppe der ''strikten oberen Dreiecksmatrizen''. Sie ist nilpotent mit Nilpotenzgrad <math>n-1</math>.<br/>Im Spezialfall <math>n=3</math>, <math>K=\mathbb R</math> trägt diese Gruppe auch den Namen [[Heisenberggruppe]]. |
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* Die [[Diedergruppe]] <math> D_n</math> ist genau dann nilpotent, wenn <math>n=2^r</math> gilt; in diesem Fall ist der Nilpotenzgrad gleich 3. |
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== Literatur == |
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* Thomas W. Hungerford: ''Algebra''. 5. print. Springer-Verlag, 1989, ISBN 0-387-90518-9 |
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[[en:Nilpotent group]] |
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[[fr:Groupe nilpotent]] |
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[[he:חבורה נילפוטנטית]] |
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[[ru:Нильпотентная группа]] |
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[[zh:冪零群]] |
Version vom 12. März 2007, 23:38 Uhr
Nilpotente Gruppe ist ein Begriff aus dem Bereich der Gruppentheorie, einem Teilgebiet der Mathematik. In gewissem Sinn verallgemeinert er für endliche Gruppen den Begriff der kommutativen Gruppe „so wenig wie möglich“: Jede kommutative Gruppe ist nilpotent, aber nicht umgekehrt. Endliche kommutative Gruppen lassen sich (bis auf Isomorphie) eindeutig als direktes Produkt von endlich vielen zyklischen Gruppen von Primzahlpotenzordnung darstellen. Dies ist eine Aussage des Hauptsatzes über endlich erzeugte abelsche Gruppen. Bei nilpotenten Gruppen übernehmen die p-Sylowgruppen die Rolle der zyklischen Gruppen: Jede nilpotente Gruppe ist (bis auf Isomorphie) ein direktes Produkt ihrer p-Sylowgruppen. Die Definition des Begriffs „nilpotente Gruppe“ beruht auf dem allgemeineren Konzept einer Kette von Untergruppen (mit bestimmten Eigenschaften), das im Artikel „Reihe (Gruppentheorie)“ erläutert wird.
Definition
Sei G eine Gruppe, dann ist das Zentrum der Gruppe ein Normalteiler von G. Das Urbild des Zentrums unter der kanonischen Projektion wird als notiert. Setzt man dies weiter fort, so kommt man zu einer aufsteigenden Reihe von Untergruppen
der aufsteigenden Zentralreihe von G. Jede Gruppe in der Reihe ist eine charakteristische Untergruppe, also erst recht Normalteiler von G, daher gilt . Die Zentralreihe ist eine Normalreihe von G.
Eine Gruppe, deren Zentralreihe bis zur Gruppe selbst aufsteigt, für die also eine Zahl n existiert, mit der gilt, heißt nilpotent, die kleinste Zahl n mit dieser Eigenschaft Nilpotenzgrad der Gruppe G.
Eigenschaften
- Jede Untergruppe und jedes homomorphe Bild einer nilpotenten Gruppe ist nilpotent.
- Jede nilpotente Gruppe ist auflösbar. (Die Umkehrung ist im allgemeinen falsch.)
Klassifikation
- Das direkte Produkt nilpotenter Gruppen ist nilpotent, falls die Nilpotenzgrade der Faktoren beschränkt sind.
- Jede endliche p-Gruppe ist nilpotent. Eine unendliche p-Gruppe ist nilpotent, wenn die Ordnung der Gruppenelemente beschränkt ist. (Beachte, dass diese Forderung stärker ist, als die Forderung endlicher Ordnung für Gruppenelemente, die durch die Definition der p-Gruppe ohnehin gewährleistet ist.)
- Eine endliche nilpotente Gruppe ist isomorph zum direkten Produkt ihrer p-Sylow-Untergruppen. Man beachte dabei, dass jede Gruppe zu jeder Primzahl p genau eine (ggf. triviale) p-Sylow-Untergruppe besitzt.
Beispiele
- Eine Gruppe ist genau dann nilpotent vom Nilpotenzgrad 1, wenn sie abelsch ist.
- Es sei ein Körper und eine natürliche Zahl. Die Menge der n×n-Matrizen der Form
- (dabei stehen die Sterne für beliebige Elemente von )
- ist eine Untergruppe der Gruppe der invertierbaren n×n-Matrizen, die Gruppe der strikten oberen Dreiecksmatrizen. Sie ist nilpotent mit Nilpotenzgrad .
Im Spezialfall , trägt diese Gruppe auch den Namen Heisenberggruppe.
- Die Diedergruppe ist genau dann nilpotent, wenn gilt; in diesem Fall ist der Nilpotenzgrad gleich 3.
Literatur
- Thomas W. Hungerford: Algebra. 5. print. Springer-Verlag, 1989, ISBN 0-387-90518-9