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Ghanaische Fußballnationalmannschaft und Sozialisation: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Dieser Artikel|befasst sich mit der '''Ghanaischen Fußballnationalmannschaft der Herren'''. Für das Team der Frauen, siehe [[Ghanaische Fußballnationalmannschaft der Frauen]].}}
Die '''Sozialisation''' (aus dem [[Latein]]ischen) ist ein [[Sozialwissenschaft|sozialwissenschaftlicher]] Begriff.
Sozialisation ist die Anpassung an gesellschaftliche Denk- und Gefühlsmuster durch Internalisation von Normen. Sie bezeichnet zum einen die Entwicklung der Persönlichkeit aufgrund ihrer [[Interaktion]] mit einer spezifischen, materiellen und sozialen Umwelt, zum anderen die sozialen Bindungen von Individuen, die sich im Zuge sozialisatorischer Beziehungen konstituieren. Sie umfasst sowohl die absichtsvollen und planvollen Maßnahmen (=[[Erziehung]]) als auch die unabsichtlichen Einwirkungen auf die Persönlichkeit.


Sozialisationsprozesse bewirken demnach, dass im sozialen Zusammenleben Handlungsbezüge ([[Vergemeinschaftung]]) und Handlungsorientierungen ([[soziale Identität]]) entstehen, auf die sich Individuen in ihrem Handeln beziehen. Daraus ergibt sich auch die Tendenz von Individuen, sich entsprechend den jeweils geltenden Normen, Werten und Werturteilen der [[Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft]] zu verhalten (vergl. [[Wert]], [[Wertvorstellung]], [[Werttheorie]]).
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| colspan=2 | [[Claude Leroy]]
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| colspan=2 | [[Bild:Flag of the Gold Coast.svg|20px]] Ghana 1:0 [[Nigerianische Fußballnationalmannschaft|Nigeria]] {{flagicon|Nigeria}} <br/>([[Accra]], [[Ghana]]; [[28. Mai]] [[1950]])
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| colspan=2 | {{flagicon|Malawi}} [[Malawische Fußballnationalmannschaft|Malawi]] 0:12 Ghana {{flagicon|Ghana}}<br/>([[Malawi]]; [[15. Oktober]] [[1962]])
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| colspan=2 | {{flagicon|Brazil}} [[Brasilianische Fußballnationalmannschaft|Brasilien]] 8:2 Ghana {{flagicon|Ghana}} <br/>([[São José]], [[Brasilien]]; [[27. März]] [[1996]])
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! colspan=2 |Weltmeisterschaft
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| colspan=2 | ''Endrundenteilnahmen'': 1 (Erste: 2006)
''Achtelfinalteilnahmen'': 1 (Erste: 2006)
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! colspan=2 |Afrikameisterschaft
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| colspan=2 | ''Endrundenteilnahmen'': 14 (Erste [[1963]])<br/>''Bestes Ergebnis'': Afrikameister [[1963]], [[1965]], [[1978]], [[1982]]
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Die '''ghanaische Fußballnationalmannschaft''', auch ''The Black Stars'' (nach dem schwarzen Stern in der Landesflagge) genannt, ist das Auswahlteam der [[Ghana Football Association]]. Die Mannschaft des westafrikanischen Staates [[Ghana]] konnte sich erstmals für eine [[Fußballweltmeisterschaft]] qualifizieren. Bei der Qualifikation zur [[Fußballweltmeisterschaft 2006]] in Deutschland setzte man sich unter anderem gegen [[Südafrikanische_Fußballnationalmannschaft|Südafrika]] durch. Ghana war die einzige afrikanische Mannschaft, die das Achtelfinale bei der WM 2006 erreichte.


Wenn die Sozialisation "erfolgreich" im Sinne des jeweiligen Umfeldes verläuft, [[Internalisierung|verinnerlicht]] das Individuum die sozialen [[Soziale Norm|Norm]]en, [[Wertvorstllung|Wert]]e, [[Symbol|Repräsentationen]], aber auch z.B. die [[soziale Rolle|sozialen Rollen]] seiner gesellschaftlichen und kulturellen Umgebung. Der umgekehrte Prozess, in dem ein sich [[Entfremdung|entfremdeter]] Mensch zu sich findet, heißt [[Individuation]]. Sozialisationsprozesse können sich dementsprechend in ihrer inhaltlichen Prägung deutlich voneinander unterscheiden, je nachdem, wie sich Individuen sozial binden und wie sie in sozialen Bezugsgruppen integriert sind.
Die bislang größten Erfolge erreichten die ghanaischen Fußballer mit dem Gewinn der [[Afrikameisterschaft]] in den Jahren [[1963]], [[1965]], [[1978]], [[1982]]. Im Juniorenbereich wurde Ghana zudem U17-Weltmeister [[1991]] (unter [[Otto Pfister (Fußballtrainer)|Otto Pfister]]) und [[1995]].


''Als "erfolgreiche Sozialisation" sehen wir ein hohes Maß an Symmetrie von objektiver und subjektiver Wirklichkeit (und natürlich Identität) an. Umgekehrt muss demnach "erfolglose Sozialisation" als Asymmetrie zwischen objektiver und subjektiver Wirklichkeit verstanden werden.'' ([[Peter L. Berger|Berger]]/[[Thomas Luckmann|Luckmann]] (1969): ''[[Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit]]'', S. 175)


Im wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs stehen den Begriffen "Sozialisation" und "sozialisiert" Begriffe wie "[[angeboren]]", "[[Vererbung (Biologie)|vererbt]]" und "[[Genetik|genetisch bedingt]]" gegenüber.


==Definition von Sozialisation==
== Teilnahmen an Fußball-Weltmeisterschaften (1mal)==
{| style="border-collapse:collapse;"
|-
| width=160 | 1930 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1930|Uruguay]] || ''nicht teilgenommen''
|-
| 1934 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1934|Italien]] || ''nicht teilgenommen''
|-
| 1938 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1938|Frankreich]] || ''nicht teilgenommen''
|-
| 1950 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1950|Brasilien]] || ''nicht teilgenommen''
|-
| 1954 in der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1954|Schweiz]] || ''nicht teilgenommen''
|-
| 1958 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1958|Schweden]] || ''nicht teilgenommen''
|- bgcolor=FFFFDD
| 1962 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1962|Chile]] || ''nicht qualifiziert''
|-
| 1966 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1966|England ]] || ''zurückgezogen''
|- bgcolor=FFFFDD
| 1970 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1970|Mexiko ]] || ''nicht qualifiziert''
|- bgcolor=FFFFDD
| 1974 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1974|Deutschland]] || ''nicht qualifiziert''
|- bgcolor=FFFFDD
| 1978 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1978|Argentinien]] || ''nicht qualifiziert''
|-
| 1982 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1982|Spanien]] || ''zurückgezogen''
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| 1986 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1986|Mexiko]] || ''nicht qualifiziert''
|- bgcolor=FFFFDD
| 1990 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1990|Italien]] || ''nicht qualifiziert''
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| 1994 in den [[Fußball-Weltmeisterschaft 1994|USA]] || ''nicht qualifiziert''
|- bgcolor=FFFFDD
| 1998 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1998|Frankreich]] || ''nicht qualifiziert''
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| 2002 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 2002|Südkorea/Japan]] || ''nicht qualifiziert''
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| 2006 in [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006|Deutschland]] || Achtelfinale
|}


In diesem Sinne kann Sozialisation als ein lebenslanger Prozess definiert werden, durch den der Einzelne über die Beziehung zu seinen Mitmenschen sowie über das Verständnis seiner selbst relativ dauerhaft Verhaltensweisen erwirbt, die ihn dazu befähigen, am sozialen Leben teilzuhaben und an dessen Entwicklung mitzuwirken.
== Teilnahmen an der Afrikameisterschaft ==
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| width=180 | 1957 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1957|Sudan]] || ''nicht qualifiziert''
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| 1959 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1959|Ägypten]] || ''nicht qualifiziert''
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| 1962 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1962|Äthiopien]] || ''nicht qualifiziert''
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| 1963 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1963|Ghana]] || '''Afrikameister'''
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| 1965 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1965|Tunesien]] || '''Afrikameister'''
|- bgcolor=D0E7FF
| 1968 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1968|Äthiopien]] || Zweiter
|- bgcolor=D0E7FF
| 1970 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1970|Sudan]] || Zweiter
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| 1972 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1972|Kamerun]] || ''nicht qualifiziert''
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| 1974 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1974|Ägypten]] || ''nicht qualifiziert''
|- bgcolor=F5FAFF
| 1976 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1976|Äthiopien]] || ''nicht qualifiziert''
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| 1978 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1978|Ghana]] || '''Afrikameister'''
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| 1980 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1980|Nigeria]] || Vorrunde
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| 1982 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1982|Libyen]] || '''Afrikameister'''
|- bgcolor=D0E7FF
| 1984 in der [[Fußball-Afrikameisterschaft 1984|Elfenbeinküste]] || Vorrunde
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| 1986 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1986|Ägypten]] || ''nicht qualifiziert''
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| 1988 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1988|Marokko]] || ''nicht qualifiziert''
|- bgcolor=F5FAFF
| 1990 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1990|Algerien]] || ''nicht qualifiziert''
|- bgcolor=D0E7FF
| 1992 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1992|Senegal]] || Zweiter
|- bgcolor=D0E7FF
| 1994 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1994|Tunesien]] || Viertelfinale
|- bgcolor=D0E7FF
| 1996 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1996|Südafrika]] || Vierter
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| 1998 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 1998|Burkina Faso]] || Vorrunde
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| 2000 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 2000|Ghana/Nigeria]] || Viertelfinale
|- bgcolor=D0E7FF
| 2002 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 2002|Mali]] || Viertelfinale
|- bgcolor=F5FAFF
| 2004 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 2004|Tunesien]] || ''nicht qualifiziert''
|- bgcolor=D0E7FF
| 2006 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 2006|Ägypten]] || Vorrunde
|- bgcolor=D0E7FF
| 2008 in [[Fußball-Afrikameisterschaft 2006|Ghana]] || *
|-
|}


Diese Definition berücksichtigt, dass sich Sozialisation aus dem Zusammenleben von Menschen ([[Generationenbeziehungen]]) konstituiert und sich in spezifischen Befähigungen individueller Akteure, aber auch in der Art und Weise ihrer Beziehungsgestaltung äußert.
== Spiele gegen deutschsprachige Nationalmannschaften ==
=== Ergebnisse gegen die Bundesrepublik Deutschland ===
* [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|Deutschland]] 6:1 Ghana ([[Bochum]], [[Deutschland]], [[14. April]] [[1993]]) Freundschaftsspiel
** Tore: 0:1 Polley (44.), 1:1 [[Ulf Kirsten|Kirsten]] (69.), 2:1 [[Stefan Effenberg|Effenberg]] (70.), 3:1 [[Jürgen Klinsmann|Klinsmann]] (70.), 4:1 Effenberg (82.), 5:1 Klinsmann (86.), 6:1 [[Andreas Möller|Möller]] (88.)


Bei der Definition von Sozialisation sind Überschneidungen mit dem Begriff der Erziehung, der Entwicklung und der Selektion zu berücksichtigen. Sie führen dazu, dass der Begriff der Sozialisation häufig unscharf verwandt wird und als Platzhalter für nicht näher bestimmbare "soziale Vermittlungsprozesse" missbraucht wird.
=== Ergebnisse gegen die DDR ===
* Ghana 3:0 [[Fußballnationalmannschaft der DDR|DDR]] ([[23. Februar]] [[1964]]) Freundschaftsspiel
* [[Fußballnationalmannschaft der DDR|DDR]] 4:0 Ghana ([[28. August]] [[1972]]) <small>Olympische Spiele</small>


Sozialisation bezeichnet meist die Gesamtheit all jener durch die Gesellschaft vermittelten Lernprozesse (u.a. das Benehmen), in denen das Individuum im Rahmen einer bestimmten historischen Gesellschaft (Übertragung von Bräuchen etc.) und ihrer Kultur sozial handlungsfähig wird.
=== Ergebnisse gegen Österreich ===
Sozialisation ist somit ein lebenslanger Prozess.
* [[Österreichische Fußballnationalmannschaft|Österreich]] -:- Ghana ([[24. März]] [[2007]]) Freundschaftsspiel
Gruppen, Personen und Institutionen, welche die sozialen Lernprozesse des Individuums steuern und beeinflussen, bezeichnet man als Sozialisationsinstanzen.


"Sozialisation ist Persönlichkeitsentwicklung in Aufnahme von und in Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen, kulturellen und materiellen Umwelt, insbesondere in Interaktion mit Personen."
=== Ergebnisse gegen die Schweiz und Liechtenstein===
(D. Geulen)
:Bisher keine Begegnungen


==Sozialisationsprozess==
== Bekannte Spieler nicht mehr Aktiv ==
* [[Anthony Baffoe]]
* [[Abédi Pelé]]
* [[Anthony Yeboah]]


Es wird vor allem die primäre und die sekundäre Sozialisation unterschieden. ''(Vgl. Berger und Luckmann 1980 S. 139-204)''


Sozialisation ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Im Zentrum steht die Entwicklung der menschlichen [[Persönlichkeit]] sowie der sozialen Beziehungen einer Person. Zur Persönlichkeit gehört einerseits die [[Individualität]], die den Einzelnen von allen Anderen unterscheidet, andererseits die [[Intersubjektivität]], die die Mitglieder einer Gesellschaft oder Gemeinschaft miteinander teilen (Werte, Normen, soziale Rollen, usw., siehe auch: [[Enkulturation]])
== Aktuelle Nationalspieler aus Ghana ==
* [[ Sammy Adjei ]]
* [[ George Owu ]]
* [[ Richard Kingson ]]
* [[ Samuel Osei Kuffour ]]
* [[ John Mensah ]]
* [[ Emmanuel Pappoe ]]
* [[ Habib Mohamed ]]
* [[ Daniel Quaye]]
* [[ Eric Addo ]]
* [[ Issah Ahmed ]]
* [[ Ymmi Boakye ]]
* [[ Hans Sarpei ]]
* [[ Michael Essien ]]
* [[ Derek Boateng ]]
* [[ Stephen Appiah ]]
* [[ Sulley Ali Muntari ]]
* [[ Haminu Dramani ]]
* [[ Otto Addo ]]
* [[ Malik Buari ]]
* [[ Asamoah Gyan ]]
* [[ Alexander Tachie-Mensah ]]
* [[ Matthew Amoah ]]
* [[ Razak Pimpong ]]
* [[ Kwadwo Poku ]]
* [[ Patrick Agyemang ]]
* [[ Elvis Hammond ]]
* [[Joe Tex Asamoah Frimpong]]


===Primäre Sozialisation===
== ehemalige und aktuelle Trainer der Nationalmannschaft Ghana ==
* [[ Rudi Gutendorf ]]
* [[ Otto Pfister ]]
* [[Mariano Barreto]]
* [[ Ralf Zumdick ]]
* [[ Ratomir Dujkovic ]]
* [[ Claude Leroy ]]


Die primäre Sozialisation findet vor allem in der [[Familie]] - aber auch in Beziehungen zu Gleichaltrigen - statt und wird mit der Herausbildung einer personalen [[Identität]] des Individuums abgeschlossen. Die in dieser Phase verinnerlichten [[Norm]]en, [[Wert]]e und Verhaltensweisen gelten als stabil, können sich aber in einer sekundären Sozialisation noch ändern (z.B. bei Kontakt mit anderen Wertegemeinschaften).
== Weblinks==
* [http://ghanafa.org/ Offizielle Homepage des ghanaischen Fußballverbandes]
<br>
{{Navigationsleiste Afrikanische Fußballnationalmannschaften}}


===Sekundäre Sozialisation===
[[Kategorie:Fußballnationalmannschaft]]
[[Kategorie:Sport (Ghana)]]


Die sekundäre Sozialisation bereitet das Individuum auf seine Rolle in der Gesellschaft vor
[[ar:منتخب غانا لكرة القدم]]
und findet hauptsächlich in der Familie, Schule oder [[Peer Group|Altersgruppe]] statt.
[[cs:Ghanská fotbalová reprezentace]]

[[en:Ghana national football team]]
===Tertiäre Sozialisation===
[[es:Selección de fútbol de Ghana]]
Die tertiäre Sozialisation findet im
[[et:Ghana jalgpallikoondis]]
Erwachsenenalter statt und bezeichnet
[[fi:Ghanan jalkapallomaajoukkue]]
die Anpassungen, die das Individuum in
[[fr:Équipe du Ghana de football]]
Interaktion mit seiner sozialen Umwelt
[[he:נבחרת גאנה בכדורגל]]
ständig vornimmt. Da Sozialisation als
[[hr:Ganska nogometna reprezentacija]]
ein lebenslanger Prozess des Lernens
[[hu:Ghánai labdarúgó-válogatott]]
und der Anpassung verstanden werden muss,
[[id:Tim nasional sepak bola Ghana]]
kann schließlich auch im beruflichen Bereich
[[it:Nazionale di calcio del Ghana]]
([[beruf]]liche Sozialisation) und darüber
[[ja:サッカーガーナ代表]]
hinaus von einer tertiären Sozialisation
[[ko:가나 축구 국가대표팀]]
gesprochen werden.
[[lt:Ganos vyrų futbolo rinktinė]]

[[lv:Ganas futbola izlase]]
== Bedingungen der Sozialisation ==
[[mk:Фудбалска репрезентација на Гана]]
Manche Bedingungen können die [[Harmonie|harmonische]] Entwicklung eines [[Kind]]es bzw. die Entwicklung der [[Persönlichkeit]] "stören". In großen Teilen der Welt leiden Kinder unter Hunger und Armut, so dass ein geregelter Entwicklungsprozess nicht möglich ist. Weiterhin werden Sozialisationsprozesse stark beeinflusst von den sozialstrukturellen Lebensbedingungen (Umwelten). Weitere Beeinträchtigungsfaktoren für die Sozialisation sind häufig Geschlecht und Behinderung, wie zum Beispiel [[Autismus]] oder cerebrale Bewegungsstörungen. Hier kommt es ebenfalls zur Beeinflussung bzw. Verhinderung von Sozialisation, da es für diese Menschengruppe schwer ist, Kontakt zu außenstehenden Personen aufzubauen und so soziale Verbindungen herzustellen. Aber auch [[Verwöhnung]] stört und hemmt die Entwicklung eines Kindes.
[[nl:Ghanees voetbalelftal]]

[[pl:Reprezentacja Ghany w piłce nożnej]]
Weiterhin können Entwicklungsbeeinträchtigungen auftreten, wenn ein Kind in ein [[Kinderheim|Heim]] eingewiesen wird, wenn die [[Eltern]] das Kind ungenügend betreuen oder wenn es [[Kindesmisshandlung|misshandelt]] oder in der Schule gehänselt wird. Ebenfalls können ansteckende Krankheiten und der damit verbundene manchmal langfristig fehlende Kontakt zu engen Bezugspersonen durch Isolation im Krankenhaus oder zu Hause Gründe für Störungen sein.
[[pt:Seleção Ganesa de Futebol]]

[[ru:Сборная Ганы по футболу]]
Auch der Versuch des Aufprägens widersprüchlicher Normen stört die Sozialisation (z. B. einerseits Angehaltenwerden zur Gewaltfreiheit und Anpassung; andererseits im Rahmen der Anpassung Beobachtung sadistischer Vorführung von Gewaltfilmen; vgl. [[Anomie]]).
[[sk:Ghanské národné futbalové mužstvo]]

[[sl:Ganska nogometna reprezentanca]]
==Sozialisation als Beziehungsgestaltung==
[[sr:Фудбалска репрезентација Гане]]

[[sv:Ghanas fotbollslandslag]]
Sozialisation äußert sich in zwei Ausdrucksmodalitäten:
[[tr:Gana Millî Futbol Takımı]]
1. in den Persönlichkeitseigenschaften und
[[zh:迦納國家足球隊]]
2. in den Prozessen des Zusammenlebens

Seit den 1960er Jahren liegt der Schwerpunkt der Sozialisationsforschung in der Bezugnahme auf die Entwicklungspotenziale und Handlungsoptionen einzelner Akteure (vgl. [[Klaus Hurrelmann]] u.a. 1998). Die starke Fokussierung auf das Subjekt mündete jedoch in einer Engführung, die eine Ausblendung von sozialen Gestaltungsprozessen zur Folge hatte, die durch das [[Zusammenleben]] selbst entstehen.

Indem die Sozialisationsforschung die Prozesse des Zusammenlebens als zweite Dimension mit einschließt, ist es ihre Aufgabe, sich nicht nur auf die zentralen Aspekte der [[Persönlichkeitsentwicklung]] zu konzentrieren, sondern zudem einen Schwerpunkt auf die Analyse der konkreten zwischenmenschlichen Beziehungsgestaltung zu setzen. Diese äußert sich in Prozessen der Entstehung von individuellem Handlungswissen und einer allgemeinen Handlungsorientierung. Als grundlegend für die Annahme dieser Perspektive von Sozialisation ist die Tatsache zu betrachten, dass Sozialisation Interaktion voraussetzt und auf anthropologische, bio-psycho-soziale Dispositionen des Menschen zur Reflexion, zur Koordination und zur Verständigung baut.

Sozialisation ist in Bezug der hier beschriebenen Erweiterung durch die Dimension der gemeinsamen Handlungspraxis und der hier entstehenden Wissensgenese demnach als „eine soziale Praxis zu bestimmen, die sich durch das Zusammenleben von Menschen etabliert, wobei Erfahrungen, Fertigkeiten und Wissen zwischen den Menschen ausgetauscht und kultiviert werden“ (vgl. [[Matthias Grundmann]] 2006).

==Humanisation==

Der [[Sozialanthropologie|Sozialanthropologe]] [[Dieter Claessens]] stellt in "Familie und Wertsystem" heraus, dass eine 'gelingende' "Sozialisation" einer vorausgehenden gelungenen '''Humanisation''' bedürfe, in der das Neugeborene im ersten Lebensjahr ("post-uterinen Frühjahr") ein [[Urvertrauen]] gewinne (oder eben nicht gewinne), soziale Lehren für sich zu akzeptieren (''siehe auch:'' [[Geburt]]).

Mittlerweile ist auch durch aktuelle anthropologische und entwicklungsgenetische Studien belegt, dass Sozialisation als eine gattungsspezifische Form der Lebensbewältigung anzusehen ist. Diese beschränkt sich allerdings nicht allein auf die Fähigkeit zur "Humanisation", sondern viel grundlegender auf die Erkenntnisfähigkeit, wie sie z.B. in der Wahrnehmung und Deutung reziproker Handlungsdisposition begründet ist.

==Sozialisation und Erziehung==

Sozialisation vollzieht sich in und durch sozialisatorische Interaktionen, wobei sich die beteiligten Akteure in ihrem Verhalten wechselseitig aufeinander beziehen. Allerdings geschieht das in der Regel nicht als Interaktion zwischen Gleichen, sondern vor allem in Generationenbeziehungen, das heißt, zwischen Alt und Jung. Eine unbeabsichtigte Nebenfolge der wechselseitigen Handlungskoordinationen in sozialisatorischen Interaktionen ist die unbewusste [[Inkorporation]] ([[Pierre Bourdieu]]) der hegemonialen Werte und Normen der Bezugspersonen, der Bezugsgruppe und schließlich auch einer Gesellschaft . Hinzu kommt [[Erziehung]], die nach [[Siegfried Bernfeld]] als bewusste „gesellschaftliche Reaktion auf die Entwicklungstatsache“ verstanden werden kann. Erziehung bedeutet in diesem Zusammenhang demnach, dass Kinder die Fähigkeiten zu einem Teil erst erwerben müssen, durch die sie zu kompetenten Gesellschaftsmitgliedern werden. Ziel der Sozialisation ist es, das Kompetenzgefälle zwischen Alt und Jung, also zwischen Generationen, aufzuheben.

Erziehung lässt sich vor diesem Hintergrund in Anschluss an [[Émile Durkheim]] (einer der ersten, der den Begriff Sozialisation als Wissenschaftsbegriff eingeführt hat) soziologisch als „socialisation méthodique“, d.h. als geplante und absichtsvolle Sozialisation, bestimmen. Daraus folgt: Erziehung ist diejenige Teilmenge der Sozialisationsvorgänge, für die das Ziel grundlegend ist, Veränderungen von Personen, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, zu bewirken. Sie bezeichnet demnach jenen Anteil am Sozialisationsprozess, der sich auf die Manipulation von Bezugspersonen bezieht.

Im Zuge der [[1968er]]-Bewegung entbrannte eine heftige Debatte darüber, wie groß der Anteil der Sozialisation an der Entwicklung des Menschen ist und wie groß der Anteil des [[Angeboren]]en (nicht identisch mit dem [[Vererbung (Biologie)|durch genetische Anlagen Bedingten]]). Zur Zeit (2006) besteht die Kontroverse vor allem darin, zu bestimmen, welchen quantitativen und qualitativen Anteil die Sozialisation auf dem Hintergrund der jeweiligen genetischen [[Anlage]]n hat. Gefragt wird also danach, inwieweit die Entwicklung der Person durch angeborene oder soziale, mithin auch sozial vererbte oder durch soziale Umwelten selektiv vorgegebene Handlungsdispositionen beeinflusst wird. Diese Kontroverse ist durch eine undifferenzierte Verwendung der Begriffe Entwicklung, Sozialisation und Selektion (wozu letztlich auch die Erziehung zählt) gekennzeichnet.

==Siehe auch==
* [[Musikalische Sozialisation]]
* [[Resozialisierung]]

== Kritisches Moment: ==
Sozialisation ist im erziehungswissenschaftlichen Sinn kritisch zu betrachten. Die [[Klassiker der Pädagogik]] gehen von einer [[nicht-affirmativen Erziehung]], also nicht von einer Erziehung im Sinne von Anpassung an die gesellschaftlichen Normen, aus. (Vgl. dazu Jean-Jacques Rousseau, Schleiermacher, Humbold, Herbart, Benner)

==Literatur==

* [[Peter L. Berger]], [[Thomas Luckmann]]: ''Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit'', Frankfurt/M. 1969
* [[Dieter Claessens]]: ''Familie und Wertsystem. Eine Studie zur zweiten sozio-kulturellen Geburt des Menschen'', 4. Aufl. 1978
* [[Klaus Hurrelmann]]: ''Einführung in die Sozialisationstheorie''. Beltz Verlag, Weinheim und Basel; 8. Aufl., 2002
* Klaus-Jürgen Tillmann: ''Sozialisationstheorien. Eine Einführung in den Zusammenhang von Gesellschaft, Institution und Subjektwerdung''. Rowohlts Enzyklopädie. Reinbek bei Hamburg, 13. Auflage 2004. ISBN 3-499-55476-3
* Matthias Grundmann: "Sozialisation. Skizze einer allgemeinen Theorie". UTB, Konstanz: UVK 2006
* Scott Ward (1974): Consumer Socialization. In: Journal of Consumer Research. Vol. 1, No. 2, pp. 1-14

==Weblinks==
* [http://www.billes-gerhart.de/SkriptSozErz/Kapitel3.pdf Erziehung oder Sozialisation?]von Prof. Dr. Winfried Sommer


[[Kategorie:Sozialisation|!]]
[[Kategorie:Anthropologie]]
[[Kategorie:Ethnologie]]
[[Kategorie:Volkskunde]]
[[Kategorie:Sozialpsychologie]]
[[Kategorie:Pädagogische Psychologie]]

[[ca:Socialització]]
[[cs:Socializace]]
[[en:Socialization]]
[[es:Socialización]]
[[et:Sotsialiseerumine]]
[[fr:Socialisation]]
[[he:חיברות]]
[[it:Socializzazione]]
[[nl:Socialisatie]]
[[no:Sosialisering]]
[[pl:Socjalizacja]]
[[ru:Социализация]]
[[sr:Социјализација]]
[[sv:Socialisation]]
[[uk:Соціалізація]]

Version vom 2. März 2007, 10:00 Uhr

Die Sozialisation (aus dem Lateinischen) ist ein sozialwissenschaftlicher Begriff. Sozialisation ist die Anpassung an gesellschaftliche Denk- und Gefühlsmuster durch Internalisation von Normen. Sie bezeichnet zum einen die Entwicklung der Persönlichkeit aufgrund ihrer Interaktion mit einer spezifischen, materiellen und sozialen Umwelt, zum anderen die sozialen Bindungen von Individuen, die sich im Zuge sozialisatorischer Beziehungen konstituieren. Sie umfasst sowohl die absichtsvollen und planvollen Maßnahmen (=Erziehung) als auch die unabsichtlichen Einwirkungen auf die Persönlichkeit.

Sozialisationsprozesse bewirken demnach, dass im sozialen Zusammenleben Handlungsbezüge (Vergemeinschaftung) und Handlungsorientierungen (soziale Identität) entstehen, auf die sich Individuen in ihrem Handeln beziehen. Daraus ergibt sich auch die Tendenz von Individuen, sich entsprechend den jeweils geltenden Normen, Werten und Werturteilen der Gesellschaft zu verhalten (vergl. Wert, Wertvorstellung, Werttheorie).

Wenn die Sozialisation "erfolgreich" im Sinne des jeweiligen Umfeldes verläuft, verinnerlicht das Individuum die sozialen Normen, Werte, Repräsentationen, aber auch z.B. die sozialen Rollen seiner gesellschaftlichen und kulturellen Umgebung. Der umgekehrte Prozess, in dem ein sich entfremdeter Mensch zu sich findet, heißt Individuation. Sozialisationsprozesse können sich dementsprechend in ihrer inhaltlichen Prägung deutlich voneinander unterscheiden, je nachdem, wie sich Individuen sozial binden und wie sie in sozialen Bezugsgruppen integriert sind.

Als "erfolgreiche Sozialisation" sehen wir ein hohes Maß an Symmetrie von objektiver und subjektiver Wirklichkeit (und natürlich Identität) an. Umgekehrt muss demnach "erfolglose Sozialisation" als Asymmetrie zwischen objektiver und subjektiver Wirklichkeit verstanden werden. (Berger/Luckmann (1969): Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, S. 175)

Im wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs stehen den Begriffen "Sozialisation" und "sozialisiert" Begriffe wie "angeboren", "vererbt" und "genetisch bedingt" gegenüber.

Definition von Sozialisation

In diesem Sinne kann Sozialisation als ein lebenslanger Prozess definiert werden, durch den der Einzelne über die Beziehung zu seinen Mitmenschen sowie über das Verständnis seiner selbst relativ dauerhaft Verhaltensweisen erwirbt, die ihn dazu befähigen, am sozialen Leben teilzuhaben und an dessen Entwicklung mitzuwirken.

Diese Definition berücksichtigt, dass sich Sozialisation aus dem Zusammenleben von Menschen (Generationenbeziehungen) konstituiert und sich in spezifischen Befähigungen individueller Akteure, aber auch in der Art und Weise ihrer Beziehungsgestaltung äußert.

Bei der Definition von Sozialisation sind Überschneidungen mit dem Begriff der Erziehung, der Entwicklung und der Selektion zu berücksichtigen. Sie führen dazu, dass der Begriff der Sozialisation häufig unscharf verwandt wird und als Platzhalter für nicht näher bestimmbare "soziale Vermittlungsprozesse" missbraucht wird.

Sozialisation bezeichnet meist die Gesamtheit all jener durch die Gesellschaft vermittelten Lernprozesse (u.a. das Benehmen), in denen das Individuum im Rahmen einer bestimmten historischen Gesellschaft (Übertragung von Bräuchen etc.) und ihrer Kultur sozial handlungsfähig wird. Sozialisation ist somit ein lebenslanger Prozess. Gruppen, Personen und Institutionen, welche die sozialen Lernprozesse des Individuums steuern und beeinflussen, bezeichnet man als Sozialisationsinstanzen.

"Sozialisation ist Persönlichkeitsentwicklung in Aufnahme von und in Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen, kulturellen und materiellen Umwelt, insbesondere in Interaktion mit Personen." (D. Geulen)

Sozialisationsprozess

Es wird vor allem die primäre und die sekundäre Sozialisation unterschieden. (Vgl. Berger und Luckmann 1980 S. 139-204)

Sozialisation ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Im Zentrum steht die Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit sowie der sozialen Beziehungen einer Person. Zur Persönlichkeit gehört einerseits die Individualität, die den Einzelnen von allen Anderen unterscheidet, andererseits die Intersubjektivität, die die Mitglieder einer Gesellschaft oder Gemeinschaft miteinander teilen (Werte, Normen, soziale Rollen, usw., siehe auch: Enkulturation)

Primäre Sozialisation

Die primäre Sozialisation findet vor allem in der Familie - aber auch in Beziehungen zu Gleichaltrigen - statt und wird mit der Herausbildung einer personalen Identität des Individuums abgeschlossen. Die in dieser Phase verinnerlichten Normen, Werte und Verhaltensweisen gelten als stabil, können sich aber in einer sekundären Sozialisation noch ändern (z.B. bei Kontakt mit anderen Wertegemeinschaften).

Sekundäre Sozialisation

Die sekundäre Sozialisation bereitet das Individuum auf seine Rolle in der Gesellschaft vor und findet hauptsächlich in der Familie, Schule oder Altersgruppe statt.

Tertiäre Sozialisation

Die tertiäre Sozialisation findet im Erwachsenenalter statt und bezeichnet die Anpassungen, die das Individuum in Interaktion mit seiner sozialen Umwelt ständig vornimmt. Da Sozialisation als ein lebenslanger Prozess des Lernens und der Anpassung verstanden werden muss, kann schließlich auch im beruflichen Bereich (berufliche Sozialisation) und darüber hinaus von einer tertiären Sozialisation gesprochen werden.

Bedingungen der Sozialisation

Manche Bedingungen können die harmonische Entwicklung eines Kindes bzw. die Entwicklung der Persönlichkeit "stören". In großen Teilen der Welt leiden Kinder unter Hunger und Armut, so dass ein geregelter Entwicklungsprozess nicht möglich ist. Weiterhin werden Sozialisationsprozesse stark beeinflusst von den sozialstrukturellen Lebensbedingungen (Umwelten). Weitere Beeinträchtigungsfaktoren für die Sozialisation sind häufig Geschlecht und Behinderung, wie zum Beispiel Autismus oder cerebrale Bewegungsstörungen. Hier kommt es ebenfalls zur Beeinflussung bzw. Verhinderung von Sozialisation, da es für diese Menschengruppe schwer ist, Kontakt zu außenstehenden Personen aufzubauen und so soziale Verbindungen herzustellen. Aber auch Verwöhnung stört und hemmt die Entwicklung eines Kindes.

Weiterhin können Entwicklungsbeeinträchtigungen auftreten, wenn ein Kind in ein Heim eingewiesen wird, wenn die Eltern das Kind ungenügend betreuen oder wenn es misshandelt oder in der Schule gehänselt wird. Ebenfalls können ansteckende Krankheiten und der damit verbundene manchmal langfristig fehlende Kontakt zu engen Bezugspersonen durch Isolation im Krankenhaus oder zu Hause Gründe für Störungen sein.

Auch der Versuch des Aufprägens widersprüchlicher Normen stört die Sozialisation (z. B. einerseits Angehaltenwerden zur Gewaltfreiheit und Anpassung; andererseits im Rahmen der Anpassung Beobachtung sadistischer Vorführung von Gewaltfilmen; vgl. Anomie).

Sozialisation als Beziehungsgestaltung

Sozialisation äußert sich in zwei Ausdrucksmodalitäten: 1. in den Persönlichkeitseigenschaften und 2. in den Prozessen des Zusammenlebens

Seit den 1960er Jahren liegt der Schwerpunkt der Sozialisationsforschung in der Bezugnahme auf die Entwicklungspotenziale und Handlungsoptionen einzelner Akteure (vgl. Klaus Hurrelmann u.a. 1998). Die starke Fokussierung auf das Subjekt mündete jedoch in einer Engführung, die eine Ausblendung von sozialen Gestaltungsprozessen zur Folge hatte, die durch das Zusammenleben selbst entstehen.

Indem die Sozialisationsforschung die Prozesse des Zusammenlebens als zweite Dimension mit einschließt, ist es ihre Aufgabe, sich nicht nur auf die zentralen Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung zu konzentrieren, sondern zudem einen Schwerpunkt auf die Analyse der konkreten zwischenmenschlichen Beziehungsgestaltung zu setzen. Diese äußert sich in Prozessen der Entstehung von individuellem Handlungswissen und einer allgemeinen Handlungsorientierung. Als grundlegend für die Annahme dieser Perspektive von Sozialisation ist die Tatsache zu betrachten, dass Sozialisation Interaktion voraussetzt und auf anthropologische, bio-psycho-soziale Dispositionen des Menschen zur Reflexion, zur Koordination und zur Verständigung baut.

Sozialisation ist in Bezug der hier beschriebenen Erweiterung durch die Dimension der gemeinsamen Handlungspraxis und der hier entstehenden Wissensgenese demnach als „eine soziale Praxis zu bestimmen, die sich durch das Zusammenleben von Menschen etabliert, wobei Erfahrungen, Fertigkeiten und Wissen zwischen den Menschen ausgetauscht und kultiviert werden“ (vgl. Matthias Grundmann 2006).

Humanisation

Der Sozialanthropologe Dieter Claessens stellt in "Familie und Wertsystem" heraus, dass eine 'gelingende' "Sozialisation" einer vorausgehenden gelungenen Humanisation bedürfe, in der das Neugeborene im ersten Lebensjahr ("post-uterinen Frühjahr") ein Urvertrauen gewinne (oder eben nicht gewinne), soziale Lehren für sich zu akzeptieren (siehe auch: Geburt).

Mittlerweile ist auch durch aktuelle anthropologische und entwicklungsgenetische Studien belegt, dass Sozialisation als eine gattungsspezifische Form der Lebensbewältigung anzusehen ist. Diese beschränkt sich allerdings nicht allein auf die Fähigkeit zur "Humanisation", sondern viel grundlegender auf die Erkenntnisfähigkeit, wie sie z.B. in der Wahrnehmung und Deutung reziproker Handlungsdisposition begründet ist.

Sozialisation und Erziehung

Sozialisation vollzieht sich in und durch sozialisatorische Interaktionen, wobei sich die beteiligten Akteure in ihrem Verhalten wechselseitig aufeinander beziehen. Allerdings geschieht das in der Regel nicht als Interaktion zwischen Gleichen, sondern vor allem in Generationenbeziehungen, das heißt, zwischen Alt und Jung. Eine unbeabsichtigte Nebenfolge der wechselseitigen Handlungskoordinationen in sozialisatorischen Interaktionen ist die unbewusste Inkorporation (Pierre Bourdieu) der hegemonialen Werte und Normen der Bezugspersonen, der Bezugsgruppe und schließlich auch einer Gesellschaft . Hinzu kommt Erziehung, die nach Siegfried Bernfeld als bewusste „gesellschaftliche Reaktion auf die Entwicklungstatsache“ verstanden werden kann. Erziehung bedeutet in diesem Zusammenhang demnach, dass Kinder die Fähigkeiten zu einem Teil erst erwerben müssen, durch die sie zu kompetenten Gesellschaftsmitgliedern werden. Ziel der Sozialisation ist es, das Kompetenzgefälle zwischen Alt und Jung, also zwischen Generationen, aufzuheben.

Erziehung lässt sich vor diesem Hintergrund in Anschluss an Émile Durkheim (einer der ersten, der den Begriff Sozialisation als Wissenschaftsbegriff eingeführt hat) soziologisch als „socialisation méthodique“, d.h. als geplante und absichtsvolle Sozialisation, bestimmen. Daraus folgt: Erziehung ist diejenige Teilmenge der Sozialisationsvorgänge, für die das Ziel grundlegend ist, Veränderungen von Personen, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, zu bewirken. Sie bezeichnet demnach jenen Anteil am Sozialisationsprozess, der sich auf die Manipulation von Bezugspersonen bezieht.

Im Zuge der 1968er-Bewegung entbrannte eine heftige Debatte darüber, wie groß der Anteil der Sozialisation an der Entwicklung des Menschen ist und wie groß der Anteil des Angeborenen (nicht identisch mit dem durch genetische Anlagen Bedingten). Zur Zeit (2006) besteht die Kontroverse vor allem darin, zu bestimmen, welchen quantitativen und qualitativen Anteil die Sozialisation auf dem Hintergrund der jeweiligen genetischen Anlagen hat. Gefragt wird also danach, inwieweit die Entwicklung der Person durch angeborene oder soziale, mithin auch sozial vererbte oder durch soziale Umwelten selektiv vorgegebene Handlungsdispositionen beeinflusst wird. Diese Kontroverse ist durch eine undifferenzierte Verwendung der Begriffe Entwicklung, Sozialisation und Selektion (wozu letztlich auch die Erziehung zählt) gekennzeichnet.

Siehe auch

Kritisches Moment:

Sozialisation ist im erziehungswissenschaftlichen Sinn kritisch zu betrachten. Die Klassiker der Pädagogik gehen von einer nicht-affirmativen Erziehung, also nicht von einer Erziehung im Sinne von Anpassung an die gesellschaftlichen Normen, aus. (Vgl. dazu Jean-Jacques Rousseau, Schleiermacher, Humbold, Herbart, Benner)

Literatur

  • Peter L. Berger, Thomas Luckmann: Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, Frankfurt/M. 1969
  • Dieter Claessens: Familie und Wertsystem. Eine Studie zur zweiten sozio-kulturellen Geburt des Menschen, 4. Aufl. 1978
  • Klaus Hurrelmann: Einführung in die Sozialisationstheorie. Beltz Verlag, Weinheim und Basel; 8. Aufl., 2002
  • Klaus-Jürgen Tillmann: Sozialisationstheorien. Eine Einführung in den Zusammenhang von Gesellschaft, Institution und Subjektwerdung. Rowohlts Enzyklopädie. Reinbek bei Hamburg, 13. Auflage 2004. ISBN 3-499-55476-3
  • Matthias Grundmann: "Sozialisation. Skizze einer allgemeinen Theorie". UTB, Konstanz: UVK 2006
  • Scott Ward (1974): Consumer Socialization. In: Journal of Consumer Research. Vol. 1, No. 2, pp. 1-14