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Drama und Richard Feynman: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Richard Feynman ID badge.png|framed|right|Richard Feynman ([[Los Alamos National Laboratory|Los-Alamos]]- Dienstausweis während des 2. Weltkriegs)]]
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'''Richard Phillips Feynman''' [{{IPA|ˈfaɪnmən}}] (* [[11. Mai]] [[1918]] in [[New York City|New York]]; † [[15. Februar]] [[1988]] in [[Los Angeles]]) war ein US-amerikanischer [[Physiker]] und [[Nobelpreis]]träger des Jahres [[1965]].
[[Bild:Musen Goethe.JPG|thumb|right|225px|''Die Musen des Dramas huldigen Goethe'' (Kreidezeichnung: [[Angelika Kauffmann]])]]
Das '''Drama''' (von [[Griechische Sprache|griech.]] ''dráma'' (''δράμα'') "Handlung") ist neben [[Epik]] und [[Lyrik]] eine der drei grundlegenden [[Gattung (Poesie/Literatur)|literarischen Gattungen]] (analog wird auch von '''Dramatik''' gesprochen), aber auch einzelne dramatische Werke werden als ''Drama'' bezeichnet.


Feynman gilt als einer der großen Physiker des 20. Jahrhunderts, der wesentliche Beiträge zum Verständnis der [[Quantenfeldtheorie]]n geliefert hat. Zusammen mit [[Shinichiro Tomonaga|Shinichirō Tomonaga]] und [[Julian Schwinger]] erhielt er 1965 den Nobelpreis für seine Arbeit zur [[Quantenelektrodynamik]] (QED). Seine anschauliche Darstellung quantenfeldtheoretischer elementarer [[Wechselwirkung]]en durch [[Feynman-Diagramm]]e ist heute ein de-facto Standard.
Das europäische Drama entstand in der [[Antikes Griechenland|griechischen Antike]], im 5. Jahrhundert v. Chr.: ([[Aischylos]], [[Sophokles]], [[Euripides]]). [[Aristoteles]] unterteilte im darauf folgenden Jahrhundert in seiner ''[[Poetik (Aristoteles)|Poetik]]'' das Drama in [[Tragödie]] und [[Komödie]].


Für Feynman war es immer wichtig, die interessanten, aber unanschaulichen Gesetzmäßigkeiten der Quantenphysik dem Laien und Studenten nahezubringen und verständlich zu machen. An Universitäten ist seine Vorlesungsreihe (''The Feynman Lectures on Physics'') weit verbreitet. In dem Buch ''QED. Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie'' wendet er sich an ein breiteres Publikum. Seine charismatische Art und seine Fähigkeit, sich dem Auditorum anzupassen ließen seine Vorlesungen und Vorträge legendär werden.
In [[Europa]] folgte erst seit der [[Renaissance]] eine Weiterentwicklung des klassischen ''Dramas''.
Seit dem 18. Jahrhundert sind Bezeichnungen wie [[Schauspiel]], [[Lustspiel]], [[Tragikomödie]], [[Bürgerliches Trauerspiel]], [[Charakterstück]] mit überlappender Bedeutung in Gebrauch.


Seine unkonventionelle Art ist in Büchern, wie ''Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman. Abenteuer eines neugierigen Physikers'', und ''Kümmert Sie, was andere Leute denken?'' zusammengefasst. Der Begriff "[[Cargo-Kult-Wissenschaft]]" (''Cargo Cult Science'') für eine [[Sinn (Metaphysik) | sinnlose]] Wissenschaft wurde vermutlich von ihm in dem gleichnamigen Essay geprägt.
Ältere Dramen sind meist in [[Dichtung|Versen]] gefasst; in neuerer Zeit überwiegt freie [[Prosa]].
Musikalisch dargeboten berührt die Dramatik Darstellungsformen wie [[Oper]], [[Operette]] und [[Musical]].


== Biographie ==
Das Hauptkennzeichen des Dramas nach Aristoteles ist die Darstellung der Handlung durch [[Dialog]]e. Dadurch unterschied es sich in der Antike vom [[Epos]], seit der [[Neuzeit]] hauptsächlich vom [[Roman]]. Nach modernem Verständnis sind Dramen dafür geschrieben, durch [[Schauspieler]] im [[Theater]] aufgeführt zu werden. Oft enthalten sie daher neben den Dialogtexten auch Anweisungen für die Schauspieler und den [[Regisseur]]. Das [[Lesedrama]] ist eine spezielle Form des Dramas, die nicht in erster Linie aufgeführt, sondern wie ein [[Roman]] gelesen werden soll.


{{Überarbeiten}}
Die [[Handlung]] eines Dramas ist häufig in [[Akt (Theater)|Akte]] und diese wiederum in [[Szene]]n oder [[Auftritt (Drama)|Auftritte]] gegliedert. Das klassische französische Drama ([[Racine]], [[Corneille]]) gliedert sich in fünf Akte. Die italienische, stark mit der Oper verbundene Tradition (vgl. [[Metastasio]]) bevorzugt drei Akte. Die Form des [[Einakter]]s ist aus [[Zwischenspiel]]en zwischen den Akten der drei- bis fünfaktigen Dramen hervorgegangen.


Richard Feynman wurde am 11. Mai [[1918]] in [[Far Rockaway]] in der Nähe von [[New York City]] geboren.
== Regeldramatik ==
Bereits vor der Geburt meinte sein Vater, dass das Kind Wissenschaftler werden solle, wenn es ein Bube werde würde. Und so kam es, dass der junge Feynman schon früh auf wissenschaftliches Denken hin trainiert wurde. Der Vater erklärte ihm viele Sachverhalte. Dabei achtete er besonders auf die Verständlichkeit der Information und nicht besonders auf die Namensgebung. Er benutzte unter anderem die [[Encyclopædia Britannica]].
Feynman zeigte auch sehr früh technische Talente: Er hatte ein "Labor", das aus verschiedensten elektrischen Bauteilen (Glühbirnen, Lautsprecher, et cetera; für verschiedenste Schaltungen) bestand. Als Kind baute er sich auch einen Ruf als billiger "Reparateur" von Röhrenradios auf.
Sein Talent zeigte sich auch in den naturwissenschaftlichen Schulfächern. So gab ihm sein Physiklehrer ein Buch über fortgeschrittene Mathematik, da sich Feynman im Unterricht zu langweilen schien.


Er lernte Arlene Greenbaum bereits als Teenager kennen. Sie entschied sich aber erst als er mit der Highschool fertig wurde für ihn. Feynman begann am [[Massachusetts Institute of Technology|MIT]] (von 1935 bis 1939) zu studieren. Kurz nachdem er zur [[Princeton University|Universität von Princeton]] (von 1939 bis 1943) wechselte besuchte er Arlene. Sie hatte eine Beule am Hals und es dauerte lange bis eine fatale Diagnose gestellt wurde. Dies bewog Feynman beinahe dazu sein Studium abzubrechen und sofort zu heiraten. Dann fanden die Ärzte aber heraus, dass es sich um Tuberkulose - zwar mit dem selben Ausgang aber wesentlich langsamer - handeln würde. Daraufhin heirateten sie sobald er mit dem Studium fertig war. Er sorgte dafür, dass sie in einem Hospital bei Princeton unterkam, wo er sie so oft wie möglich aufsuchte.
Der römische Dichter und Kritiker [[Horaz]] hat in seiner ''Epistola ad Pisones'' eine Gliederung des Dramas in fünf [[Akt (Theater)|Akte]] aufgeführt (seit dem Spätmittelalter bekannt als ''De arte poetica''). Dies war als [[Polemik]] gegen die römische Literatur seiner Zeit gemeint, in der das Drama keinen hohen Stellenwert mehr hatte. Auf viele der klassischen attischen [[Tragödie]]n treffen seine Feststellungen nicht zu.


[[Eugene Paul Wigner]] schlug Feynman, nun ein Assistent von [[John Archibald Wheeler]], vor, über die neue Theorie, wie Licht funktioniert, welche Wechselwirkungen hier auftreten, ein Seminar abzuhalten; seinen ersten offiziellen Vortrag hielt er u.a. vor [[John von Neumann]], [[Henry Norris Russell]], [[Albert Einstein]] und [[Wolfgang Pauli]].
Im 17. Jahrhundert, der Zeit der [[französische Klassik|französischen Klassik]], wurde Horaz allerdings zum antiken Lehrmeister gemacht, etwa von [[Martin Opitz]] und [[Nicolas Boileau]]. Nach dem erfolgreichen Kampf gegen die Regeldramatik im 18. Jahrhundert gewann sie im 19. Jahrhundert wieder einige Anziehung. Durch [[Gustav Freytag]]s ''Technik des Dramas'' (1863) wurde das "Schema der fünf Akte" noch weiter vereinfacht.


[[Image:Feynman and Oppenheimer at Los Alamos.jpg|thumb|right|Richard Feynman und [[Robert Oppenheimer]] in [[Los Alamos (New Mexico)|Los Alamos]] während des [[Manhattan-Project]]s]]
Die Attraktivität solcher Vereinfachungen stand im Zusammenhang mit der kommerziellen Dramenproduktion im 18. und 19. Jahrhundert. Die fünfaktige Gliederung war die renommierteste, im Schauspiel ebenso wie in der Oper, und es erschien attraktiv, solche Dramen gleichsam nach Kochrezept anfertigen zu können.


Während des [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieges]] wurde er von [[Robert R. Wilson]] überzeugt, am Bau der ersten [[Atombombe]] ([[Manhattan-Projekt]]) teilzunehmen.
Die "klassischen" erzählerischen Funktionen der fünf Akte, wie sie zwischen Opitz und Freytag behauptet werden, sind wie folgt:
Als er 1943 nach Los Alamos ging um am [[Manhattan-Projekt]] zu arbeiten, wurde ein Krankenhaus im 100 Meilen entfernten [[Albuquerque]] gefunden. Die beiden waren bei seinen Kollegen als humorvolles Paar bekannt. Auch reiste Feynman wann es nur ging per Anhalter zu seiner Frau. Arlene starb im Juli 1945. In Los Alamos fand Feynman auch zu einer seiner Leidenschaften: dem Trommeln.


Daraufhin wurde er zu seinem ersten Lehrauftrag an die [[Cornell University]] gerufen, wo er bis 1951 blieb. Dort leistete er auch seine wichtigsten Beiträge zur [[Physik]]:
# ''[[Exposition (Literatur)|Exposition]] (Einleitung/Protase)''
* Die [[Pfadintegral]]<nowiki></nowiki>formulierung der [[Quantenmechanik|Quantenphysik]]
#:Die handelnden Personen werden eingeführt, der dramatische Konflikt kündigt sich an.
* Die Physik der [[Suprafluidität]] (die man bei flüssigem [[Helium]] beobachten kann)
# ''[[Komplikation]] (Steigerung/Epitase)''
* Der Zerfall in der [[Schwache Wechselwirkung|schwachen Wechselwirkung]]
#:Steigende Handlung – mit erregendem Moment ([[Katastase]])
#:Die Situation verschärft sich.
# ''[[Peripetie]] (Umkehr der Glücksumstände des Helden)''
#:Die Handlung erreicht ihren Höhepunkt (''Klimax'').
# ''[[Retardierendes Moment|Retardation]] (Verlangsamung)''
#:Fallende Handlung – mit retardierenden (aufschiebenden, hinhaltenden, verlangsamenden) Momenten
#:Die Handlung verlangsamt sich, um in einer Phase der höchsten Spannung auf die bevorstehende Katastrophe hinzuarbeiten.
# ''[[Katastrophe]] oder Lysis/[[Dénouement]]''
#:a) Es kommt zur Katastrophe
#::''z. B. [[Hamlet]] &rarr; sein Tod, Massensterben''
#:b) Alle Konflikte werden gelöst
#::''z. B. [[Nathan der Weise]] &rarr; alle sind verwandt und glücklich, Massenumarmung''


Zu dieser Zeit beschloss er nach Südamerika zu reisen, wusste aber noch nicht genau wohin. So begann er Spanisch zu lernen, disponierte dann aber auf Portugiesisch um als er eine Einladung nach [[Brasilien]] bekam. Dort betrieb er nicht nur Physik sondern wurde auch Mitglied in einer Sambaband. 1950 besuchte er das erste Mal Brasilien, wo er 1951 ein halbes Jahr verbrachte. Außerdem reiste er 1951 für einige Wochen nach [[Japan]] auf einen Kongress. Er studierte vorher die japanische Kultur und versuchte auch etwas Japanisch zu lernen.
== Siehe auch ==
* [[Drei Aristotelische Einheiten]] auch "Aristotelische [[Dramentheorie]]"
* [[Tragödie]]
* [[Oper]]n-Akte, [[Opera seria]]
* [[Farce (Theater)|Farce]]
* [[Filmdrama]]
* [[Liste von Dramen]]


Anschließend ging er ans [[California Institute of Technology|Caltech]], wo er bis zu seinem Tod blieb. Dort widmete er sich mehr der Lehre und es entstanden die bekannten ''Feynman Lectures on Physics'' in den Jahren 1961/62. Am [[29. Dezember]] [[1959]] gab er dort auch seine berühmte Rede ''[[:en:There's Plenty of Room at the Bottom|There's Plenty of Room at the Bottom]]'' (dt. ''Ganz unten ist eine Menge Platz'' oder ''Viel Spielraum nach unten'' ) [http://www.green-the-future.de/sites/Feynman.html], womit er die [[Nanotechnologie]] begründete und einige wenige ihrer Möglichkeiten skizzierte.
== Literatur ==

* Bernhard Asmuth: ''Einführung in die Dramenanalyse.'' 6. Auflage. Stuttgart 2004
1953 heiratete er erneut (Mary Lou) und er reiste mit ihr erneut nach Japan. Er besuchte mehrere Teile des Landes und deren Universitäten. Nach Mary Lou heiratet er um 1960 seine dritte Frau Gweneth. 1962 wird ihr Sohn Carl geboren und drei Jahre später folgt Michelle. Im Jahr 1965 wurde ihm auch der Nobelpreis verliehen.
* Hans-Dieter Gelfert: ''Wie interpretiert man ein Drama?.'' Ditzingen 2002

* Georg Hensel: ''Spielplan. Der Schauspielführer von der Antike bis zur Gegenwart.'' Frankfurt 1986
[[1981]] stellte Feynman auf einem der ersten Workshops zum Thema ''Physics and Computation'' (Physik und [[Berechenbarkeit]]) die wichtige Frage
* Manfred Pfister: ''Das Drama.'' 11. Auflage. München 2001
: ''Can (quantum) physics be (efficiently) simulated by (classical) computers?''
* Peter Szondi: Theorie des modernen Dramas (1880-1950). In: Ders.: ''Schriften I.'' Frankfurt a.M. ³1989, S. 9-148.
womit er einer der Väter des [[Quantencomputer]]s, einem interdisziplinären Gebiet der Physik und Informatik, wurde.
* Grohotolsky, Ernst: ''Ästhetik der Negation - Tendenzen des deutschen Gegenwartsdramas. Versuch über die Aktualität der "Ästhetischen Theorie" Theodor W. Adornos.'' Königstein/Ts. 1984.

* [[Franz-Josef Deiters]]: ''Drama im Augenblick seines Sturzes. Zur Allegorisierung des Dramas in der Moderne. Versuche zu einer Konstitutionstheorie.'' Berlin: Erich Schmidt Verlag, 1999.
1977 kam er mit seinem Freund Ralph Leighton auf das kleine Land [[Tuwa]] zu sprechen. Feynman kannte dieses Land von seltenen, aber schönen Briefmarken, die er in seiner Jugend gesammelt hatte. Die beiden beschlossen mit Gweneth dieses Land zu besuchen, da dessen Hauptstadt Kysyl diesen seltsamen Namen trägt. Dieser Wunsch stellte sich als schwieriges Unterfangen dar, da Tuwa damals für westliche Touristen unerreichbar in der [[Sowjetunion]] lag. Feynman wollte nicht mit Hilfe seiner Bekanntheit dorthin gelangen. Sie versuchten so viel wie möglich über die tuwinische Kultur zu erfahren.
* Zapf, Hubert: ''Das Drama in der abstrakten Gesellschaft. Zur Theorie und Struktur des modernen englischen Dramas.'' Tübingen: Max Niemeyer Verlag, 1988.
Feynman konnte dieses Land niemals erreichen, da die offizielle Einladung einige Tage nache seinem Tod eintraf.
* Shieh, Shu-Mei: Kleinbürgerin und Kleinbürger im Drama um die Jahrhundertwende: Studie zu den Dramen männlicher und weiblicher Autoren. 2002. [http://theaterforschung.de/resource.php4?ID=334 Frei im Web]
Ralph Leighton besuchte dieses Land und startete dann auch eine Homepage, die auch Feynman behandelt: [http://www.fotuva.org/''Friends of Tuva''].
* Gustav Freytag, ''Die Technik des Dramas'', Leipzig: Hirzel 1863. Neudruck Stuttgart: Reclam 1983. ISBN 3150079225

Richard Feynman wie auch sein Vater hatten stets liberale Ansichten. Nachdem Feynman Freude am Zeichnen gewann, als er am Caltech forschte und unterrichtete, begann er auch Nacktbilder zu zeichnen - und besuchte zu diesem Zweck fünf bis sechs mal pro Woche einen Nachtklub, wo er sogar einige Werke verkaufen konnte. Als die Justiz die Oben-ohne-Bar schließen wollte, fragte der Wirt die Gäste, ob sie für ihn aussagen würden, doch alle lehnten ab - zum Beispiel weil ihre Familien nicht von diesen Besuchen im Lokal erfahren dürften. Feynman willigte als einziger ein; und dass das Lokal ein grundlegendes Bedürfnis sei begründete er vor Gericht so: "Hier verkehren Angestellte, Handwerker, Geschäftsleute, Techniker, ein Physikprofessor...".

[[1986]] wurde er in die Untersuchungskommission, der Rogers-Kommission, zur [[Challenger-Katastrophe]] gerufen.
Sein von der Mehrheit abweichender Bericht äußerte sich kritisch zur Rolle leitender Mitarbeiter. Nur gegen Widerstand wurde sein Minderheits-Bericht dem offiziellen als Anhang beigefügt. Feynman fand in zahllosen Gesprächen mit Space-Shuttle-Technikern heraus, dass in den Werken keine gute Kommunikation herrsche und dass Vorschriften unklar kommuniziert würden.
Eine seit vielen Jahren latente [[Krebs (Medizin)|Krebs]]erkrankung wurde [[1987]] akut. Nach Komplikationen entschied sich Feynman, weitere Behandlungen zu unterlassen und starb am [[15. Februar]] [[1988]]. Seine letzten Worte waren: "Gut, dass man nur einmal sterben muss, es ist so langweilig." Zwei Wochen vor seinem Tod hatte er seine letzte Vorlesung.

== Zitate ==
{{Wikiquote|Richard Feynman}}
* ''Nachdem ich Feynmans Beschreibung einer Rose gelesen hatte - in der er erläuterte, dass er den Duft und die Schönheit der Blume zu würdigen wisse wie jeder andere, dass aber seine physikalischen Kenntnisse dieses Erlebnis außerordentlich intensivierten, weil er auch das Wunder und die Herrlichkeit der zugrunde liegenden molekularen, atomaren und subatomaren Prozesse einbeziehen könne -, war ich den Naturwissenschaften auf immer verfallen.'' - [[Brian Greene]] (''Der Stoff, aus dem der Kosmos ist'', ISBN 388680738X, S. 37)

* ''"Science is like sex, sometimes something useful comes out but that is not the reason we are doing it!"'' (Richard P. Feynman)

* ''"Ich finde es weit interessanter, so zu leben, dass man nichts weiß, anstatt Antworten zu haben, die möglicherweise falsch sind."'' (Richard P. Feynman)

* ''"Wir müssen unbedingt Raum für Zweifel lassen, sonst gibt es keinen Fortschritt, kein Dazulernen. Man kann nichts Neues herausfinden, wenn man nicht vorher eine Frage stellt. Und um zu fragen, bedarf es des Zweifelns."'' (Richard P. Feynman)

* ''"Naturwissenschaft ist der Glaube an die Unwissenheit der Experten."'' (Richard Feynman 1966, Rede vor der National Science Teachers' Association)

* ''"Ich las in einer Zeitung, es soll eine Zeit gegeben haben, in der nur 12 Leute Albert Einsteins Relativitätstheorie verstanden. Ich glaube nicht, daß es jemals eine solche Zeit gab, aber ich kann mit Sicherheit sagen, daß niemand die Quantenmechanik versteht."'' (Richard P. Feynman)

== Werke ==

Bücher von Feynman über Physik:
* ''The Feynman Lectures on Physics'', 3 Bde., ISBN 0201021153 (dt. ''Vorlesungen über Physik'' ISBN 3-486-20949-3), zuerst 1963/1965 bei Addison/Wesley (Koautoren Leighton, Sands)
* ''QED: The Strange Theory of Light and Matter'' 1985 (dt. ''QED. Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie'' 1987, ISBN 3-492-21562-9)
* ''Six Easy Pieces'' (dt. ''Sechs physikalische Fingerübungen'' ISBN 3-492-04283-X)
* ''Six Not So Easy Pieces'' (dt. ''Physikalische Fingerübungen für Fortgeschrittene'' ISBN 3-492-04425-5)
* ''The Character of Physical Law'' (dt. ''Vom Wesen physikalischer Gesetze'' ISBN 3-492-21748-6) (Lectures Cornell 1964)
* ''Theory of fundamental processes'', 1961 (Caltech lectures von 1959)
* ''Quantenelektrodynamik'', BI Hochschultaschenbuch 1969 (im Anhang Abdruck einiger Physical Review Artikel von ihm zur QED, seine Aufsätze sind auch in Schwinger ed. "Selected papers on QED", dover)
* ''Photon-Hadron interactions'', Addison-Wesley 1972
* ''Lectures on gravitation'', zuerst mimeographed notes Caltech 1962/63, neu Addison Wesley 1995
* ''Gauge theories'', Les Houches lectures Bd.29 1976
* ''Statistical mechanics- a set of lectures'', Frontiers in Physics 1972
* ''Quantum Mechanics and Path Integrals'' (zusammen mit A. R. Hibbs) 1965 ISBN 0070206503
* ''Elementary particles and the laws of physics'', mit Steven Weinberg, Dirac memorial lectures 1986 (dort gibt er die elementare Ableitung des Spin-Statistik Theorems, die er schon in seinen Lectures on physics Bd.3 ankündigte)
* ''Lectures on computation'', Addison-Wesley 1996, Hey, Allen ed.
* ''Selected papers'', world scientific 2000 (L.Brown ed.)

Wichtige Aufsätze (Auswahl):
* mit Wheeler ''The interaction with the absorber as the mechanism for radiation'', Reviews of modern physics Bd.17, 1945, S.157, sowie ''Classical electrodynamics in terms of direct interparticle action'', Reviews of modern physics Bd.21, 1949, S.425 (action at a distance Theorie, Antiteilchen rückläufig in Zeit)
* ''Space-time approach to non relativistic quantum mechanics'', Reviews of modern physics 20, 1948, S.367 (Wegintegral Formulierung Quantenmechanik, aus seiner Dissertation 1942 bei Wheeler)
* ''Theory of positrons'', Physical Review Bd.76, 1949, S.749-759
* ''Spacetime approach to Quantum Electrodynamics'', Physical Review, Bd.76, 1949, S.769-789
* ''Mathematical formulation of the quantum theory of electromagnetic interaction'', Physical Review Bd.80, 1950, 769 (mit vorherigen Aufsätzen Feynman Diagramm Formulierung QED)
*''Atomic theory of lambda transition in He'', Physical Review Bd.91, 1953, S.1291, sowie ''Atomic theory of liquid He near absolute zero'', ibid., S.1301 (schon von Landau postulierte Roton-Anregungen von flüssigem He)
* ''Slow electrons in a polar crystal'', Physical Review Bd.97, 1955, 660 (elegante variationale Behandlung der Polaron-Anregung in Ionenkristallen)
* mit Gellman ''Theory of Fermi interaction'', Physical Review Bd.109, 1958, S.193 (V-A Theorie schwache Wechselwirkung)
*''There is plenty of room at the bottom'', Engineering and Science 1960 (Caltech Hauszeitschrift, gilt als Gründungsschrift der Nanotechnologie, vielfach online)
* ''Quantum theory of gravitation'', Acta physica polonica, Bd.24, 1963, S.697 (Einführung von ghost-Freiheitsgraden, ausgeführt in der Wheeler-Festschrift Klauder ed. ''Magic without Magic'' 1972)
* ''The development of the spacetime view of QED'', Nobel lectures 1965 (online bei Nobel Foundation)
* ''Very high energy collisions of hadrons'', Physical Review Letters, Bd.23, 1969, S.1415 (Partons)
* ''Qualitative theory of Yang-Mills fields in 2+1 dimensions'', Nuclear physics B 188, 1981, S.479 (Variationsrechnungs-Zugang)
* ''Quantum mechanical computers'', Foundations of science, 16, 1986, 507 (reversible computer, keine Grenze aus zweitem Hauptsatz bis zum Gültigkeitsbereich QM, nachgedruckt in den "Lectures on computation")

Bücher von Feynman über Feynman:
* ''Surely You're Joking, Mr. Feynman'' (dt. ''Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman. Abenteuer eines neugierigen Physikers'' ISBN 3-492-21347-2)
* ''What do you care what other people Think?!'' (dt. ''Kümmert Sie, was andere Leute denken? Neue Abenteuer eines neugierigen Physikers'' ISBN 3-492-22166-1)

Bücher von Feynman über anderes:
* ''The Art of Richard P. Feynman: Images by a Curious Character'' ISBN 2-884-49047-7
* ''The Meaning of it all'' (dt. ''Was soll das alles? : Gedanken eines Physikers'' ISBN 3-492-23316-3)
* ''The Pleasure of Finding Things out; The Best Short Works of Richard P. Feynman'' (dt. ''Es ist so einfach. Vom Vergnügen, Dinge zu entdecken'' ISBN 3-492-04251-1)

== Filme ==
*Richard Feynman: ''[http://www.vega.org.uk/video/subseries/8 The 1979 The Sir Douglas Robb Lectures]'' University of Auckland, Teile 1-4

*The Pleasure of Finding Things Out http://video.google.com/videoplay?docid=6586235597476141009&q=Feynman

== Feynman-Platz in München ==
In [[München]] haben Bürger eine Straßenecke zum Feynman-Platz ernannt, da die Straßen, die dort zusammenlaufen, ein bestimmtes Feynman-Diagramm bilden.

[[Image:Feynman-Platz München.jpg|180px|right|thumb| Schild für den Feynman-Platz zwischen Kanalstrasse und Liebherrstraße unweit des [[Isartor]]s in München]]

==Literatur==
* John Gribbin, Mary Gribbin: ''Richard Feynman - A Life in Science'' (dt. ''Richard Feynman'' ISBN 3-492-04041-1)
* James Gleick: ''Genius: The Life and Science of Richard Feynman'' (dt. ''Richard Feynman - Leben und Werk des genialen Physikers'' ISBN 3-426-26679-2)
* Jagdish Mehra: ''The Beat of a Different Drum: The Life and Science of Richard Feynman'' ISBN 0-198-51887-0
* Christopher Sykes: ''No Ordinary Genius. The Illustrated Richard Feynman'' ISBN 0-393-31393-X
* Ralph Leighton: ''TUVA or BUST. Richard Feynman's Last Journey.'' ISBN 0-393-32069-3


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{nobel-ph|1965|Richard Feynman}}
{{Wiktionary|Drama}}
* {{PND|118827545}}
* [http://www.feynmanonline.com/ Feynman Online (englisch)]
* [http://www.zyvex.com/nanotech/feynman.html There's plenty of Room at the Bottom]
* [http://www.vega.org.uk/series/lectures/feynman/index.php Vega Science Lectures] (4 kompl. Vorlesungsvideos, englisch)
* [http://www.gorgorat.com/ ''Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman.''] (komplettes Buch, englisch)
* [http://www.fotuva.org/] Von Ralph Leighton über Tuwa und Feynman


[[Kategorie:Mann|Feynman, Richard]]
[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)|Feynman, Richard]]
[[Kategorie:US-Amerikaner|Feynman, Richard]]
[[Kategorie:Nobelpreisträger für Physik|Feynman, Richard]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Ithaca)|Feynman, Richard]]
[[Kategorie:Geboren 1918|Feynman, Richard]]
[[Kategorie:Gestorben 1988|Feynman, Richard]]


{{Personendaten|
[[Kategorie:Drama|!]]
NAME=Feynman, Richard Phillips
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}}


[[ar:ريتشارد فاينمان]]
[[cs:Drama]]
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[[sh:Richard Feynman]]
[[sk:Richard Feynman]]
[[sl:Richard Phillips Feynman]]
[[sr:Ричард Филип Фајнман]]
[[sv:Richard P. Feynman]]
[[tg:Ричард Фейнман]]
[[th:ริชาร์ด ไฟน์แมน]]
[[tr:Richard Feynman]]
[[vi:Richard Feynman]]
[[zh:理查德·費曼]]

Version vom 31. Januar 2007, 18:00 Uhr

Richard Feynman (Los-Alamos- Dienstausweis während des 2. Weltkriegs)

Richard Phillips Feynman [ˈfaɪnmən] (* 11. Mai 1918 in New York; † 15. Februar 1988 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Physiker und Nobelpreisträger des Jahres 1965.

Feynman gilt als einer der großen Physiker des 20. Jahrhunderts, der wesentliche Beiträge zum Verständnis der Quantenfeldtheorien geliefert hat. Zusammen mit Shinichirō Tomonaga und Julian Schwinger erhielt er 1965 den Nobelpreis für seine Arbeit zur Quantenelektrodynamik (QED). Seine anschauliche Darstellung quantenfeldtheoretischer elementarer Wechselwirkungen durch Feynman-Diagramme ist heute ein de-facto Standard.

Für Feynman war es immer wichtig, die interessanten, aber unanschaulichen Gesetzmäßigkeiten der Quantenphysik dem Laien und Studenten nahezubringen und verständlich zu machen. An Universitäten ist seine Vorlesungsreihe (The Feynman Lectures on Physics) weit verbreitet. In dem Buch QED. Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie wendet er sich an ein breiteres Publikum. Seine charismatische Art und seine Fähigkeit, sich dem Auditorum anzupassen ließen seine Vorlesungen und Vorträge legendär werden.

Seine unkonventionelle Art ist in Büchern, wie Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman. Abenteuer eines neugierigen Physikers, und Kümmert Sie, was andere Leute denken? zusammengefasst. Der Begriff "Cargo-Kult-Wissenschaft" (Cargo Cult Science) für eine sinnlose Wissenschaft wurde vermutlich von ihm in dem gleichnamigen Essay geprägt.

Biographie

Richard Feynman wurde am 11. Mai 1918 in Far Rockaway in der Nähe von New York City geboren. Bereits vor der Geburt meinte sein Vater, dass das Kind Wissenschaftler werden solle, wenn es ein Bube werde würde. Und so kam es, dass der junge Feynman schon früh auf wissenschaftliches Denken hin trainiert wurde. Der Vater erklärte ihm viele Sachverhalte. Dabei achtete er besonders auf die Verständlichkeit der Information und nicht besonders auf die Namensgebung. Er benutzte unter anderem die Encyclopædia Britannica. Feynman zeigte auch sehr früh technische Talente: Er hatte ein "Labor", das aus verschiedensten elektrischen Bauteilen (Glühbirnen, Lautsprecher, et cetera; für verschiedenste Schaltungen) bestand. Als Kind baute er sich auch einen Ruf als billiger "Reparateur" von Röhrenradios auf. Sein Talent zeigte sich auch in den naturwissenschaftlichen Schulfächern. So gab ihm sein Physiklehrer ein Buch über fortgeschrittene Mathematik, da sich Feynman im Unterricht zu langweilen schien.

Er lernte Arlene Greenbaum bereits als Teenager kennen. Sie entschied sich aber erst als er mit der Highschool fertig wurde für ihn. Feynman begann am MIT (von 1935 bis 1939) zu studieren. Kurz nachdem er zur Universität von Princeton (von 1939 bis 1943) wechselte besuchte er Arlene. Sie hatte eine Beule am Hals und es dauerte lange bis eine fatale Diagnose gestellt wurde. Dies bewog Feynman beinahe dazu sein Studium abzubrechen und sofort zu heiraten. Dann fanden die Ärzte aber heraus, dass es sich um Tuberkulose - zwar mit dem selben Ausgang aber wesentlich langsamer - handeln würde. Daraufhin heirateten sie sobald er mit dem Studium fertig war. Er sorgte dafür, dass sie in einem Hospital bei Princeton unterkam, wo er sie so oft wie möglich aufsuchte.

Eugene Paul Wigner schlug Feynman, nun ein Assistent von John Archibald Wheeler, vor, über die neue Theorie, wie Licht funktioniert, welche Wechselwirkungen hier auftreten, ein Seminar abzuhalten; seinen ersten offiziellen Vortrag hielt er u.a. vor John von Neumann, Henry Norris Russell, Albert Einstein und Wolfgang Pauli.

Richard Feynman und Robert Oppenheimer in Los Alamos während des Manhattan-Projects

Während des 2. Weltkrieges wurde er von Robert R. Wilson überzeugt, am Bau der ersten Atombombe (Manhattan-Projekt) teilzunehmen. Als er 1943 nach Los Alamos ging um am Manhattan-Projekt zu arbeiten, wurde ein Krankenhaus im 100 Meilen entfernten Albuquerque gefunden. Die beiden waren bei seinen Kollegen als humorvolles Paar bekannt. Auch reiste Feynman wann es nur ging per Anhalter zu seiner Frau. Arlene starb im Juli 1945. In Los Alamos fand Feynman auch zu einer seiner Leidenschaften: dem Trommeln.

Daraufhin wurde er zu seinem ersten Lehrauftrag an die Cornell University gerufen, wo er bis 1951 blieb. Dort leistete er auch seine wichtigsten Beiträge zur Physik:

Zu dieser Zeit beschloss er nach Südamerika zu reisen, wusste aber noch nicht genau wohin. So begann er Spanisch zu lernen, disponierte dann aber auf Portugiesisch um als er eine Einladung nach Brasilien bekam. Dort betrieb er nicht nur Physik sondern wurde auch Mitglied in einer Sambaband. 1950 besuchte er das erste Mal Brasilien, wo er 1951 ein halbes Jahr verbrachte. Außerdem reiste er 1951 für einige Wochen nach Japan auf einen Kongress. Er studierte vorher die japanische Kultur und versuchte auch etwas Japanisch zu lernen.

Anschließend ging er ans Caltech, wo er bis zu seinem Tod blieb. Dort widmete er sich mehr der Lehre und es entstanden die bekannten Feynman Lectures on Physics in den Jahren 1961/62. Am 29. Dezember 1959 gab er dort auch seine berühmte Rede There's Plenty of Room at the Bottom (dt. Ganz unten ist eine Menge Platz oder Viel Spielraum nach unten ) [1], womit er die Nanotechnologie begründete und einige wenige ihrer Möglichkeiten skizzierte.

1953 heiratete er erneut (Mary Lou) und er reiste mit ihr erneut nach Japan. Er besuchte mehrere Teile des Landes und deren Universitäten. Nach Mary Lou heiratet er um 1960 seine dritte Frau Gweneth. 1962 wird ihr Sohn Carl geboren und drei Jahre später folgt Michelle. Im Jahr 1965 wurde ihm auch der Nobelpreis verliehen.

1981 stellte Feynman auf einem der ersten Workshops zum Thema Physics and Computation (Physik und Berechenbarkeit) die wichtige Frage

Can (quantum) physics be (efficiently) simulated by (classical) computers?

womit er einer der Väter des Quantencomputers, einem interdisziplinären Gebiet der Physik und Informatik, wurde.

1977 kam er mit seinem Freund Ralph Leighton auf das kleine Land Tuwa zu sprechen. Feynman kannte dieses Land von seltenen, aber schönen Briefmarken, die er in seiner Jugend gesammelt hatte. Die beiden beschlossen mit Gweneth dieses Land zu besuchen, da dessen Hauptstadt Kysyl diesen seltsamen Namen trägt. Dieser Wunsch stellte sich als schwieriges Unterfangen dar, da Tuwa damals für westliche Touristen unerreichbar in der Sowjetunion lag. Feynman wollte nicht mit Hilfe seiner Bekanntheit dorthin gelangen. Sie versuchten so viel wie möglich über die tuwinische Kultur zu erfahren. Feynman konnte dieses Land niemals erreichen, da die offizielle Einladung einige Tage nache seinem Tod eintraf. Ralph Leighton besuchte dieses Land und startete dann auch eine Homepage, die auch Feynman behandelt: Friends of Tuva.

Richard Feynman wie auch sein Vater hatten stets liberale Ansichten. Nachdem Feynman Freude am Zeichnen gewann, als er am Caltech forschte und unterrichtete, begann er auch Nacktbilder zu zeichnen - und besuchte zu diesem Zweck fünf bis sechs mal pro Woche einen Nachtklub, wo er sogar einige Werke verkaufen konnte. Als die Justiz die Oben-ohne-Bar schließen wollte, fragte der Wirt die Gäste, ob sie für ihn aussagen würden, doch alle lehnten ab - zum Beispiel weil ihre Familien nicht von diesen Besuchen im Lokal erfahren dürften. Feynman willigte als einziger ein; und dass das Lokal ein grundlegendes Bedürfnis sei begründete er vor Gericht so: "Hier verkehren Angestellte, Handwerker, Geschäftsleute, Techniker, ein Physikprofessor...".

1986 wurde er in die Untersuchungskommission, der Rogers-Kommission, zur Challenger-Katastrophe gerufen. Sein von der Mehrheit abweichender Bericht äußerte sich kritisch zur Rolle leitender Mitarbeiter. Nur gegen Widerstand wurde sein Minderheits-Bericht dem offiziellen als Anhang beigefügt. Feynman fand in zahllosen Gesprächen mit Space-Shuttle-Technikern heraus, dass in den Werken keine gute Kommunikation herrsche und dass Vorschriften unklar kommuniziert würden.

Eine seit vielen Jahren latente Krebserkrankung wurde 1987 akut. Nach Komplikationen entschied sich Feynman, weitere Behandlungen zu unterlassen und starb am 15. Februar 1988. Seine letzten Worte waren: "Gut, dass man nur einmal sterben muss, es ist so langweilig." Zwei Wochen vor seinem Tod hatte er seine letzte Vorlesung.

Zitate

  • Nachdem ich Feynmans Beschreibung einer Rose gelesen hatte - in der er erläuterte, dass er den Duft und die Schönheit der Blume zu würdigen wisse wie jeder andere, dass aber seine physikalischen Kenntnisse dieses Erlebnis außerordentlich intensivierten, weil er auch das Wunder und die Herrlichkeit der zugrunde liegenden molekularen, atomaren und subatomaren Prozesse einbeziehen könne -, war ich den Naturwissenschaften auf immer verfallen. - Brian Greene (Der Stoff, aus dem der Kosmos ist, ISBN 388680738X, S. 37)
  • "Science is like sex, sometimes something useful comes out but that is not the reason we are doing it!" (Richard P. Feynman)
  • "Ich finde es weit interessanter, so zu leben, dass man nichts weiß, anstatt Antworten zu haben, die möglicherweise falsch sind." (Richard P. Feynman)
  • "Wir müssen unbedingt Raum für Zweifel lassen, sonst gibt es keinen Fortschritt, kein Dazulernen. Man kann nichts Neues herausfinden, wenn man nicht vorher eine Frage stellt. Und um zu fragen, bedarf es des Zweifelns." (Richard P. Feynman)
  • "Naturwissenschaft ist der Glaube an die Unwissenheit der Experten." (Richard Feynman 1966, Rede vor der National Science Teachers' Association)
  • "Ich las in einer Zeitung, es soll eine Zeit gegeben haben, in der nur 12 Leute Albert Einsteins Relativitätstheorie verstanden. Ich glaube nicht, daß es jemals eine solche Zeit gab, aber ich kann mit Sicherheit sagen, daß niemand die Quantenmechanik versteht." (Richard P. Feynman)

Werke

Bücher von Feynman über Physik:

  • The Feynman Lectures on Physics, 3 Bde., ISBN 0201021153 (dt. Vorlesungen über Physik ISBN 3-486-20949-3), zuerst 1963/1965 bei Addison/Wesley (Koautoren Leighton, Sands)
  • QED: The Strange Theory of Light and Matter 1985 (dt. QED. Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie 1987, ISBN 3-492-21562-9)
  • Six Easy Pieces (dt. Sechs physikalische Fingerübungen ISBN 3-492-04283-X)
  • Six Not So Easy Pieces (dt. Physikalische Fingerübungen für Fortgeschrittene ISBN 3-492-04425-5)
  • The Character of Physical Law (dt. Vom Wesen physikalischer Gesetze ISBN 3-492-21748-6) (Lectures Cornell 1964)
  • Theory of fundamental processes, 1961 (Caltech lectures von 1959)
  • Quantenelektrodynamik, BI Hochschultaschenbuch 1969 (im Anhang Abdruck einiger Physical Review Artikel von ihm zur QED, seine Aufsätze sind auch in Schwinger ed. "Selected papers on QED", dover)
  • Photon-Hadron interactions, Addison-Wesley 1972
  • Lectures on gravitation, zuerst mimeographed notes Caltech 1962/63, neu Addison Wesley 1995
  • Gauge theories, Les Houches lectures Bd.29 1976
  • Statistical mechanics- a set of lectures, Frontiers in Physics 1972
  • Quantum Mechanics and Path Integrals (zusammen mit A. R. Hibbs) 1965 ISBN 0070206503
  • Elementary particles and the laws of physics, mit Steven Weinberg, Dirac memorial lectures 1986 (dort gibt er die elementare Ableitung des Spin-Statistik Theorems, die er schon in seinen Lectures on physics Bd.3 ankündigte)
  • Lectures on computation, Addison-Wesley 1996, Hey, Allen ed.
  • Selected papers, world scientific 2000 (L.Brown ed.)

Wichtige Aufsätze (Auswahl):

  • mit Wheeler The interaction with the absorber as the mechanism for radiation, Reviews of modern physics Bd.17, 1945, S.157, sowie Classical electrodynamics in terms of direct interparticle action, Reviews of modern physics Bd.21, 1949, S.425 (action at a distance Theorie, Antiteilchen rückläufig in Zeit)
  • Space-time approach to non relativistic quantum mechanics, Reviews of modern physics 20, 1948, S.367 (Wegintegral Formulierung Quantenmechanik, aus seiner Dissertation 1942 bei Wheeler)
  • Theory of positrons, Physical Review Bd.76, 1949, S.749-759
  • Spacetime approach to Quantum Electrodynamics, Physical Review, Bd.76, 1949, S.769-789
  • Mathematical formulation of the quantum theory of electromagnetic interaction, Physical Review Bd.80, 1950, 769 (mit vorherigen Aufsätzen Feynman Diagramm Formulierung QED)
  • Atomic theory of lambda transition in He, Physical Review Bd.91, 1953, S.1291, sowie Atomic theory of liquid He near absolute zero, ibid., S.1301 (schon von Landau postulierte Roton-Anregungen von flüssigem He)
  • Slow electrons in a polar crystal, Physical Review Bd.97, 1955, 660 (elegante variationale Behandlung der Polaron-Anregung in Ionenkristallen)
  • mit Gellman Theory of Fermi interaction, Physical Review Bd.109, 1958, S.193 (V-A Theorie schwache Wechselwirkung)
  • There is plenty of room at the bottom, Engineering and Science 1960 (Caltech Hauszeitschrift, gilt als Gründungsschrift der Nanotechnologie, vielfach online)
  • Quantum theory of gravitation, Acta physica polonica, Bd.24, 1963, S.697 (Einführung von ghost-Freiheitsgraden, ausgeführt in der Wheeler-Festschrift Klauder ed. Magic without Magic 1972)
  • The development of the spacetime view of QED, Nobel lectures 1965 (online bei Nobel Foundation)
  • Very high energy collisions of hadrons, Physical Review Letters, Bd.23, 1969, S.1415 (Partons)
  • Qualitative theory of Yang-Mills fields in 2+1 dimensions, Nuclear physics B 188, 1981, S.479 (Variationsrechnungs-Zugang)
  • Quantum mechanical computers, Foundations of science, 16, 1986, 507 (reversible computer, keine Grenze aus zweitem Hauptsatz bis zum Gültigkeitsbereich QM, nachgedruckt in den "Lectures on computation")

Bücher von Feynman über Feynman:

  • Surely You're Joking, Mr. Feynman (dt. Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman. Abenteuer eines neugierigen Physikers ISBN 3-492-21347-2)
  • What do you care what other people Think?! (dt. Kümmert Sie, was andere Leute denken? Neue Abenteuer eines neugierigen Physikers ISBN 3-492-22166-1)

Bücher von Feynman über anderes:

  • The Art of Richard P. Feynman: Images by a Curious Character ISBN 2-884-49047-7
  • The Meaning of it all (dt. Was soll das alles? : Gedanken eines Physikers ISBN 3-492-23316-3)
  • The Pleasure of Finding Things out; The Best Short Works of Richard P. Feynman (dt. Es ist so einfach. Vom Vergnügen, Dinge zu entdecken ISBN 3-492-04251-1)

Filme

Feynman-Platz in München

In München haben Bürger eine Straßenecke zum Feynman-Platz ernannt, da die Straßen, die dort zusammenlaufen, ein bestimmtes Feynman-Diagramm bilden.

Schild für den Feynman-Platz zwischen Kanalstrasse und Liebherrstraße unweit des Isartors in München

Literatur

  • John Gribbin, Mary Gribbin: Richard Feynman - A Life in Science (dt. Richard Feynman ISBN 3-492-04041-1)
  • James Gleick: Genius: The Life and Science of Richard Feynman (dt. Richard Feynman - Leben und Werk des genialen Physikers ISBN 3-426-26679-2)
  • Jagdish Mehra: The Beat of a Different Drum: The Life and Science of Richard Feynman ISBN 0-198-51887-0
  • Christopher Sykes: No Ordinary Genius. The Illustrated Richard Feynman ISBN 0-393-31393-X
  • Ralph Leighton: TUVA or BUST. Richard Feynman's Last Journey. ISBN 0-393-32069-3