Zum Inhalt springen

Laubsäge und Plastination: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
 
 
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''Plastination''' ist ein [[Konservierung]]s-Verfahren, das vor allem bei der [[Anatomie|anatomischen]] [[Präparation]] von Körpern und Körperteilen Verwendung findet.
Eine '''Laubsäge''' ist ein [[Werkzeug]] zum Sägen dünner [[Sperrholz|Sperrholzplatten]]. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass man mit ihr nicht nur geradlinig, sondern auch Kurven sägen kann.


Der Erfinder der Plastination ist der deutsche Anatom [[Gunther von Hagens]]. Die Methode, [[Zelle|Zellflüssigkeit]] (= [[Wasser]]) im [[Vakuum]] durch [[Kunststoff]] zu ersetzen, ist schon viele Jahre in der [[Histologie]] bekannt.
[[Bild:Laubsäge.jpg|thumb|right|Eine Laubsäge]]
==Aussehen==
Eine Laubsäge besteht aus einem U-förmig gebogenem [[Bügelsäge|Bügel]] mit einem Holzgriff. An den beiden Enden des Bügels befindet sich je eine Schraubklemme. Zwischen den beiden Schraubklemmen lässt sich ein Laubsägeblatt einspannen und mit [[Flügelmutter|Flügelmuttern]] festschrauben.
ein gangster


==Benutzung==
== Plastinate==
Zum Einlegen des Sägeblattes wird es zunächst an einer Schraubklemme befestigt. Dann muss die Laubsäge etwas zusammengebogen werden, so dass das andere Ende des Sägeblattes bis zur zweiten Schraubklemme reicht. Dann kann auch diese festgedreht werden. Die steile Seite der Sägezähne sollte zum Griff der Laubsäge zeigen. Die U-Form der Laubsäge wirkt als [[Feder (Technik)|Feder]] und hält das Sägeblatt auf [[Mechanische Spannung|Spannung]]. Das [[Werkstück]] wird auf einen speziellen Halter (Laubsäge-Tischchen) gelegt, der sich mit einer Zwinge an einer Tischplatte befestigen lässt und vorne eine V-förmige Öffnung hat. Die Laubsäge wird mit der Hand am Griff gehalten, so dass dieser nach unten und der Bügel vom Tisch weg zeigt. Das Werkstück wird mit einer Hand gehalten und in die gewünschte Schnittrichtung gedreht. Mit der anderen (Rechtshänder - rechte Hand, Linkshänder linke Hand) Hand wird die Laubsäge nach oben und unten bewegt.


Bei der Plastination wird das in den [[Zelle]]n vorhandene Wasser durch Kunststoff ([[Polymer]]e, z. B. Silikon) ersetzt. Dadurch entstehen dauerhafte Präparate, die den natürlichen Gegebenheiten sehr nahe kommen. Oberflächen und Strukturen werden unverändert dargestellt. Die Farben gehen bei dem Verfahren zunächst verloren und müssen künstlich wiederhergestellt werden. Eine solch gute Erhaltung, auch der inneren Oberflächen der Körperorgane, wurde bisher noch nie erreicht. Im Vergleich mit mumifizierten Leichen ([[Mumie]]), Wachsmodellen (''La Specola'', [[Florenz]], Zoologisches Museum) oder in [[Formaldehyd]] konservierten Leichenteilen sind die Plastinate in der normalen Umgebung (Licht, Zimmertemperatur und mechanischer Belastung) ästhetisch, geruchsfrei und über lange Zeit haltbar. Sie sind ein wichtiger Beitrag zur [[Anatomie|anatomischen]] Ausbildung von Ärzten.
Ist ein gewünschter Sägeschnitt nicht von außen zu erreichen, muss ein Loch gebohrt werden und das Laubsägeblatt dort eingefädelt werden. Zum Bohren wird häufig ein [[Drillbohrer]] verwendet.


Generell sind zwei Arten zu unterscheiden:
==Anwendung==
* ''Scheibenplastinate'': Längs- oder Querschnitte durch ein Organ oder eine Körperpartie, die hintereinander betrachtet wieder eine räumliche Vorstellung der Lage und Lageveränderung eines Organs in Bezug zur Nachbarschaft ergeben. Die Scheiben sind durchscheinend und berührungsunempfindlich.
Mit einer Laubsäge lassen sich Holzplatten bis zu einer Stärke von etwa 6 [[mm]] gut bearbeiten. Dickere Platten oder [[Werkstück|Werkstücke]] können auch bearbeitet werden, aber nur mühsam. Mit einem geeignetem Sägeblatt lassen sich auch dünne [[Blech|Bleche]] und [[Kunststoff|Kunststoffplatten]] sägen.
* ''Vollplastinate'': ganze Organe oder Leichen. Eventuell sind tortenstückartige oder schubladenförmige Einschnitte angebracht, die den Einblick in das Organinnere ermöglichen.


==Bezeichnung==
== Verfahren ==
Das Verfahren läuft prinzipiell in vier Stufen ab:
#Der erste Schritt ist die [[Fixierung]] in [[Formalin]] oder farberhaltenden Zubereitungen, welche das Gewebe stabilisieren und dadurch die Schrumpfung minimiert. Außerdem verhindert die Fixierung den Zerfall des Gewebes bei einer eventuell erforderlichen [[Präparation]]. Diese dient zur Freilegung und damit Darstellung bestimmter Strukturen mit Skalpell und Pinzette. Präparate für die („primäre“) Scheibenplastination werde jetzt auf einem Rotations[[makrotom]] oder mit einer [[Bandsäge]] zerschnitten.
#Bei dem sich anschließenden Gefrieraustausch und der Entfettung wird das Präparat in einem −25 °C kalten [[Aceton]]-Bad das Gewebswasser entzogen. Das Wasser gefriert, das Aceton löst erst das Wasser, dann, gegebenenfalls, bei Raumtemperatur, das Fett heraus. Wasser und Fett sind nun durch Aceton ersetzt.
#Der dritte Schritt ist die forcierte [[Imprägnierung]], Hierbei wird das Präparat in einer Kunststofflösung unter Vakuum gesetzt. Durch den niedrigen [[Dampfdruck]] fängt das Aceton an zu sieden und „perlt“ aus dem Präparat heraus. Dadurch entsteht ein Volumendefizit und das gleiche Volumen an Kunststoff wird ins Gewebe hinein gesaugt. Das Präparat ist danach vollkommen mit Kunststoff durchtränkt und wird eventuell in die anatomisch richtige Stellung gebracht.
#Der letzte Schritt ist die Härtung. Die Kunststoffe werden jetzt, je nach Kunststoffart, durch Wärme, UV-Licht oder gasförmigen Härter [[Polymerisation|auspolymerisiert]]. Bei der „sekundären Scheibenplastination“ werden die Präparate nach der Aushärtung in Scheiben gesägt.


Die Nachteile des Verfahrens sind die hohen Kosten für die Kunststoffe, die anzuschaffenden Geräte (explosionsgeschützte Tiefkühltruhe, Vakuumkammer, Vakuumpumpe) und der hohe Verbrauch an Entwässerungsmedien. Die Methode ist von Gunther von Hagens patentiert worden, das heißt, seine Firma „BIODUR Products“ in Heidelberg ist der alleinige Vertreiber von Kunstharzen, Härtern und Additiven für die Plastination. Die Produkte dürfen nicht weiterverkauft und nur für Lehre und Forschung verwendet werden.
Laubsägen gibt es seit dem Ende des [[18. Jahrhundert]]s. Diese feinen Sägen wurden ursprünglich benutzt, um Dekorationen in Laubform auszusägen, daher der Name "Laubsäge".


Ähnliche Verfahren werden schon seit längerem in der [[Archäologie]] verwendet, insbesondere um aus dem Wasser geborgene Gegenstände, die durch Austrocknen Schaden nehmen würden, zu erhalten. Ein bekanntes Beispiel ist das Wrack des Schiffes [[Vasa (Schiff)|Vasa]] im Hafen von [[Stockholm]]. Dort muss das Verfahren über einen sehr langen Zeitraum gestreckt werden, weil das umgebende Material geschont werden muss.
==Ähnliche Werkzeuge==
Das elektrische Äquivalent der Laubsäge ist die [[Decoupiersäge]].
Ist der benötigte Kurvenradius nicht zu klein, lassen sich ähnliche Arbeiten auch mit einer [[Stichsäge]] erledigen.


== Alternative Verfahren ==
[[Kategorie:Säge]]


In der Anatomie werden schon seit Jahrzehnten Verfahren angewendet, die ähnliche Resultate hervorbringen.
[[en:Coping saw]]

[[nl:Figuurzaag]]
Bei der [[Paraffinierung]] (Durchtränkung mit [[Paraffin]]) werden die fixierten Präparate mit ansteigenden Konzentrationen von [[Alkohol]] („[[Aufsteigende Alkoholreihe]]“) oder per Gefrieraustausch entwässert und in [[Ether]] eingelegt. Danach bringt man sie im Wärmeschrank bei 55 °C in eine gesättigte Lösung von Paraffin in Ether. Der Ether verdunstet, die Paraffin-Konzentration steigt bis auf nahezu 100 % und nach der Abkühlung sind die Präparate fertig. Das Verfahren ist hinsichtlich der Material und Gerätekosten günstig. Nachteile sind der Arbeitsaufwand, die Brennbarkeit, [[Explosionsfähige Atmosphäre|Explosivität]] und [[Narkose|narkotische]] Wirkung des Ethers, eine stärkere Schrumpfung, ein Dunkelwerden der Farben und die mangelnde Festigkeit des Paraffinats.
[[da:løvsav]]

Ein weiteres Verfahren ist die [[Polyethylenglykol]]-Methode. Polyethylenglykol (PEG) ist wasserlöslich, deswegen kann man hier auf ein Zwischenmedium verzichten. Man legt die zu imprägnierenden Präparate nach der Fixierung einfach in höhermolekulares PEG ein. Nach erfolgter Durchtränkung lässt man sie abtropfen und stellt sie in die [[Sammlung]]. Dies ist ein einfaches und billiges Verfahren, eine Gesundheitsgefährdung durch PEG besteht nicht. PEG ist allerdings [[hygroskopisch]], die Präparate sind nie ganz trocken.

== Ausstellungen ==

Außerhalb der Fachwelt bekannt wurde die Plastination durch die Wanderausstellung „[[Körperwelten]]“ (engl: ''bodyworlds''), in der zahlreiche derartige anatomische Präparate, sowie einige fast komplette Leichen, öffentlich präsentiert werden. Diese Präparate sind immer anonym und zum Teil auch, um den Darstellungszweck optimal zu erreichen, aus verschiedenen Körpern zusammengestellt.

In [[Guben]] wurde nach einigen Verhandlungen eine neue Einrichtung zur Produktion und zur Ausstellung von Plastinaten eröffnet.

== Siehe auch ==
* [[Körperwelten]]
* [[Korrosionspräparat]]
* [[Körperspende]]

==Literatur ==
* Franz J. Wetz: ''Tote hoch zu Ross. Vom Triumph der Statue zum Verbot des Plastinats.'' Arts & Sciences Verlagsgesellschaft, Heidelberg. 2003. ISBN 3-937256-00-8 . (In diesem Sach- und Bildband nimmt Hagens Stellung zu Motiv und Absicht seiner Arbeit. Hier anhand der Naturgeschichte des Pferdes und der Kulturgeschichte der Reiterstandbilder. Darüber hinaus wird anhand zahlreicher Abbildungen die Anatomie von Pferd und Reiter verglichen.)
* Zur [http://www.bodiesrevealed.com/index-process.html chemischen Seite des Verfahrens] (bei www.bodiesrevealed.com Roy Glover, engl. ! )
* Liselotte Hermes da Fonseca: Wachsfigur - Mensch - Plastinat. Über die Mitteilbarkeit von Sehen, Nennen und Wissen, in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte (1999), Heft 1.
* Liselotte Hermes da Fonseca und Thomas Kliche (Hg.): Verführerische Leichen – verbotener Verfall. "Körperwelten" als gesellschaftliches Schlüsselereignis, Lengerich u.a.: Pabst Verlag 2006

== Weblinks ==
* [http://www.plastinarium.de/de/plastinarium/plastination_technik.html Darstellung des Verfahrens] bei plastinarium.de

[[Kategorie:Kunststoff]]
[[Kategorie:Präparationstechnik]]

[[en:Plastination]]
[[es:Plastinación]]
[[fr:Plastination]]
[[ja:プラスティネーション]]
[[nl:Plastinatie]]
[[pl:Plastynacja]]

Version vom 30. Januar 2007, 11:48 Uhr

Die Plastination ist ein Konservierungs-Verfahren, das vor allem bei der anatomischen Präparation von Körpern und Körperteilen Verwendung findet.

Der Erfinder der Plastination ist der deutsche Anatom Gunther von Hagens. Die Methode, Zellflüssigkeit (= Wasser) im Vakuum durch Kunststoff zu ersetzen, ist schon viele Jahre in der Histologie bekannt.

Plastinate

Bei der Plastination wird das in den Zellen vorhandene Wasser durch Kunststoff (Polymere, z. B. Silikon) ersetzt. Dadurch entstehen dauerhafte Präparate, die den natürlichen Gegebenheiten sehr nahe kommen. Oberflächen und Strukturen werden unverändert dargestellt. Die Farben gehen bei dem Verfahren zunächst verloren und müssen künstlich wiederhergestellt werden. Eine solch gute Erhaltung, auch der inneren Oberflächen der Körperorgane, wurde bisher noch nie erreicht. Im Vergleich mit mumifizierten Leichen (Mumie), Wachsmodellen (La Specola, Florenz, Zoologisches Museum) oder in Formaldehyd konservierten Leichenteilen sind die Plastinate in der normalen Umgebung (Licht, Zimmertemperatur und mechanischer Belastung) ästhetisch, geruchsfrei und über lange Zeit haltbar. Sie sind ein wichtiger Beitrag zur anatomischen Ausbildung von Ärzten.

Generell sind zwei Arten zu unterscheiden:

  • Scheibenplastinate: Längs- oder Querschnitte durch ein Organ oder eine Körperpartie, die hintereinander betrachtet wieder eine räumliche Vorstellung der Lage und Lageveränderung eines Organs in Bezug zur Nachbarschaft ergeben. Die Scheiben sind durchscheinend und berührungsunempfindlich.
  • Vollplastinate: ganze Organe oder Leichen. Eventuell sind tortenstückartige oder schubladenförmige Einschnitte angebracht, die den Einblick in das Organinnere ermöglichen.

Verfahren

Das Verfahren läuft prinzipiell in vier Stufen ab:

  1. Der erste Schritt ist die Fixierung in Formalin oder farberhaltenden Zubereitungen, welche das Gewebe stabilisieren und dadurch die Schrumpfung minimiert. Außerdem verhindert die Fixierung den Zerfall des Gewebes bei einer eventuell erforderlichen Präparation. Diese dient zur Freilegung und damit Darstellung bestimmter Strukturen mit Skalpell und Pinzette. Präparate für die („primäre“) Scheibenplastination werde jetzt auf einem Rotationsmakrotom oder mit einer Bandsäge zerschnitten.
  2. Bei dem sich anschließenden Gefrieraustausch und der Entfettung wird das Präparat in einem −25 °C kalten Aceton-Bad das Gewebswasser entzogen. Das Wasser gefriert, das Aceton löst erst das Wasser, dann, gegebenenfalls, bei Raumtemperatur, das Fett heraus. Wasser und Fett sind nun durch Aceton ersetzt.
  3. Der dritte Schritt ist die forcierte Imprägnierung, Hierbei wird das Präparat in einer Kunststofflösung unter Vakuum gesetzt. Durch den niedrigen Dampfdruck fängt das Aceton an zu sieden und „perlt“ aus dem Präparat heraus. Dadurch entsteht ein Volumendefizit und das gleiche Volumen an Kunststoff wird ins Gewebe hinein gesaugt. Das Präparat ist danach vollkommen mit Kunststoff durchtränkt und wird eventuell in die anatomisch richtige Stellung gebracht.
  4. Der letzte Schritt ist die Härtung. Die Kunststoffe werden jetzt, je nach Kunststoffart, durch Wärme, UV-Licht oder gasförmigen Härter auspolymerisiert. Bei der „sekundären Scheibenplastination“ werden die Präparate nach der Aushärtung in Scheiben gesägt.

Die Nachteile des Verfahrens sind die hohen Kosten für die Kunststoffe, die anzuschaffenden Geräte (explosionsgeschützte Tiefkühltruhe, Vakuumkammer, Vakuumpumpe) und der hohe Verbrauch an Entwässerungsmedien. Die Methode ist von Gunther von Hagens patentiert worden, das heißt, seine Firma „BIODUR Products“ in Heidelberg ist der alleinige Vertreiber von Kunstharzen, Härtern und Additiven für die Plastination. Die Produkte dürfen nicht weiterverkauft und nur für Lehre und Forschung verwendet werden.

Ähnliche Verfahren werden schon seit längerem in der Archäologie verwendet, insbesondere um aus dem Wasser geborgene Gegenstände, die durch Austrocknen Schaden nehmen würden, zu erhalten. Ein bekanntes Beispiel ist das Wrack des Schiffes Vasa im Hafen von Stockholm. Dort muss das Verfahren über einen sehr langen Zeitraum gestreckt werden, weil das umgebende Material geschont werden muss.

Alternative Verfahren

In der Anatomie werden schon seit Jahrzehnten Verfahren angewendet, die ähnliche Resultate hervorbringen.

Bei der Paraffinierung (Durchtränkung mit Paraffin) werden die fixierten Präparate mit ansteigenden Konzentrationen von Alkohol („Aufsteigende Alkoholreihe“) oder per Gefrieraustausch entwässert und in Ether eingelegt. Danach bringt man sie im Wärmeschrank bei 55 °C in eine gesättigte Lösung von Paraffin in Ether. Der Ether verdunstet, die Paraffin-Konzentration steigt bis auf nahezu 100 % und nach der Abkühlung sind die Präparate fertig. Das Verfahren ist hinsichtlich der Material und Gerätekosten günstig. Nachteile sind der Arbeitsaufwand, die Brennbarkeit, Explosivität und narkotische Wirkung des Ethers, eine stärkere Schrumpfung, ein Dunkelwerden der Farben und die mangelnde Festigkeit des Paraffinats.

Ein weiteres Verfahren ist die Polyethylenglykol-Methode. Polyethylenglykol (PEG) ist wasserlöslich, deswegen kann man hier auf ein Zwischenmedium verzichten. Man legt die zu imprägnierenden Präparate nach der Fixierung einfach in höhermolekulares PEG ein. Nach erfolgter Durchtränkung lässt man sie abtropfen und stellt sie in die Sammlung. Dies ist ein einfaches und billiges Verfahren, eine Gesundheitsgefährdung durch PEG besteht nicht. PEG ist allerdings hygroskopisch, die Präparate sind nie ganz trocken.

Ausstellungen

Außerhalb der Fachwelt bekannt wurde die Plastination durch die Wanderausstellung „Körperwelten“ (engl: bodyworlds), in der zahlreiche derartige anatomische Präparate, sowie einige fast komplette Leichen, öffentlich präsentiert werden. Diese Präparate sind immer anonym und zum Teil auch, um den Darstellungszweck optimal zu erreichen, aus verschiedenen Körpern zusammengestellt.

In Guben wurde nach einigen Verhandlungen eine neue Einrichtung zur Produktion und zur Ausstellung von Plastinaten eröffnet.

Siehe auch

Literatur

  • Franz J. Wetz: Tote hoch zu Ross. Vom Triumph der Statue zum Verbot des Plastinats. Arts & Sciences Verlagsgesellschaft, Heidelberg. 2003. ISBN 3-937256-00-8 . (In diesem Sach- und Bildband nimmt Hagens Stellung zu Motiv und Absicht seiner Arbeit. Hier anhand der Naturgeschichte des Pferdes und der Kulturgeschichte der Reiterstandbilder. Darüber hinaus wird anhand zahlreicher Abbildungen die Anatomie von Pferd und Reiter verglichen.)
  • Zur chemischen Seite des Verfahrens (bei www.bodiesrevealed.com Roy Glover, engl. ! )
  • Liselotte Hermes da Fonseca: Wachsfigur - Mensch - Plastinat. Über die Mitteilbarkeit von Sehen, Nennen und Wissen, in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte (1999), Heft 1.
  • Liselotte Hermes da Fonseca und Thomas Kliche (Hg.): Verführerische Leichen – verbotener Verfall. "Körperwelten" als gesellschaftliches Schlüsselereignis, Lengerich u.a.: Pabst Verlag 2006