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Boltzmann-Statistik und Gabriela Mistral: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Image:Gabriela Mistral-01.jpg|thumb|right|150px|Gabriela Mistral]]
Die '''Boltzmann-Statistik''' (auch: Gibbs-Boltzmann-Verteilung, nach [[Josiah Willard Gibbs]] und [[Ludwig Boltzmann]]) gibt die [[Wahrscheinlichkeit]] eines Zustandes eines Systems an, welches im [[Thermisches Gleichgewicht|thermischen Gleichgewicht]] an ein [[Wärmebad]] der [[Temperatur]] <math>T</math> gekoppelt ist, also ein Repräsentant eines kanonischen [[Ensemble (Physik)|Ensembles]] ist.
'''Gabriela Mistral''', [[Pseudonym]] für '''Lucila Godoy Alcayaga''', (* [[7. April]] [[1889]] in [[Vicuña (Chile)|Vicuña]], [[Chile]]; † [[10. Januar]] [[1957]] in [[Hempstead]], [[New York (Bundesstaat)|New York]], [[USA]]) war eine [[chile]]nische [[Dichter]]in und [[Diplomat]]in. Im Jahr 1945 wurde sie mit dem [[Nobelpreis für Literatur]] ausgezeichnet.


== Leben ==
Wir nehmen dabei an, dass die Zustände durchnummeriert sind mit <math>j=1,2,...N</math>, mit der jeweils zugehörigen [[Energie]] <math> E_j </math>. Die Wahrscheinlichkeit, dass man den Zustand <math>j</math> misst, ist
Gabriela Mistral wurde als Lucila Godoy y Alcayaga in einem Dorf in den Anden in eine baskisch-indianische Familie hineingeboren. Ihr Vater war Lehrer und verließ die Familie, als Gabriela drei war. Bereits mit 16 fing Gabriela an, als Hilfslehrerin zu arbeiten, um ihre Familie finanziell zu unterstützen. Bald fing sie an zu schreiben, und ihre ersten Texte wurden 1905 in den Zeitungen ''La Voz de Elqui'' und ''Diario Radical de Coquimbo'' veröffentlicht. Sie wählte ihr Pseudonym Gabriela Mistral nach zweien ihrer Vorbilder: dem französischen Poeten [[Frédéric Mistral]] und dem italienischen Schriftsteller [[Gabriele d'Annunzio]].


1909 nahm sich ihr Geliebter Romelio Ureta das Leben, nachdem eine Unterschlagung, die er begangen hatte, ans Licht gekommen war. Sie verarbeitete dieses Erlebnis in ihrem Werk. 1914 gewann sie für ''Sonetos de la Muerte'' den Chilenischen Literaturpreis, wodurch sie in ganz Lateinamerika bekannt wurde.
:<math>p_j=\frac{{\rm e}^{-\beta E_j}}{Z}\, ,</math>


Gabriela Mistral arbeitete von 1906 bis 1922 als Lehrerin. Im Jahr nach Uretas Tod bestand sie ihr Lehrerinnenexamen. Ihre Berufstätigkeit führte sie nach [[La Serena]], [[Barrancas]], [[Traiguen]], [[Antofagasta]], [[Los Andes]], [[Punta Arenas]], [[Temuco]] und [[Santiago de Chile|Santiago]]. 1921 wurde sie Schuldirektorin an einer der renommiertesten Schulen für höhere Töchter in [[Santiago de Chile]]. 1922 erschien ihr zweiter Gedichtband, ''Desolación'' (Trostlosigkeit), der vom internationalen Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurde. Wie all ihre Schriften handelt auch dieser von Liebe, Tod und Hoffnung.
wobei die Normierung <math>Z</math> auch [[Zustandssumme]] genannt wird.
Man erhält die Boltzmann-Statistik aus der Annahme der ''a priori'' gleich wahrscheinlichen Zustände des Systems ''mit'' Wärmebad. Die dabei unbestimmt bleibende Konstante <math>\beta</math> erhält man durch Anschluss an die Thermodynamik: <math>\beta=1/k_{\rm B} T</math>, mit der [[Boltzmannkonstante|Boltzmann-Konstante]] <math>k_{\rm B}</math>.


Zwischen 1922 und 1934 lebte Gabriela Mistral vorwiegend im Ausland. Sie wurde vom mexikanischen Kulturministerium nach [[Mexiko]] eingeladen, um an der dortigen Schulreform mitzuwirken. Anschließend ging sie in die USA und nach Europa. 1930 wurde sie Gastprofessorin am Barnad College in [[New York City|New York]] und am [[Vassar College]] in [[Poughkeepsie]].
Anstelle von Wahrscheinlichkeiten lässt sich die Boltzmann-Statistik auch durch Teilchenzahlen ausdrücken:


1933 trat sie in den chilenischen diplomatischen Dienst ein und leitete das Konsulat in [[Madrid]]. Im selben Jahr adoptierte sie ihren Neffen Juan Miguel. In den folgenden Jahren vertrat sie Chile in Brasilien, Spanien, Portugal und den USA. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] hielt sie sich in Brasilien auf, wo sie das Ehepaar [[Lotte Zweig|Lotte]] und [[Stefan Zweig]] kennenlernte, mit dem sie bald eine enge Freundschaft verband. 1942 nahmen sich die Zweigs das Leben, im Jahr darauf Mistrals Adoptivsohn.
:<math> N_j = N_0 g_j {\rm e}^{-\frac{E_j}{k_{\rm B} T}} \, .</math>


In ihren letzten Lebensjahren zwang ihr Gesundheitszustand (sie litt an Krebs) Gabriela Mistral, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. 1954 kehrte sie noch einmal nach Chile zurück, wo man ihr einen begeisterten Empfang bereitete. Am 10. Januar 1957 starb sie in ihrem Haus in New York an den Folgen ihrer Krebserkrankung.
Hierbei bezeichnet <math>N_j</math> die Zahl der Teilchen, die den Zustand <math>j</math> besetzen, <math>N_0</math> die Teilchenzahl des <math>0</math>-ten Zustands und <math>g_j</math> den Entartungsgrad des Zustands <math>j</math> (also die Anzahl von Zuständen gleicher Energie <math>E_j</math>).


1979 wurde ihr zu Ehren der interamerikanische [[Gabriela-Mistral-Preis für Kultur]] gestiftet. Bisherige Preisträger waren unter anderem der peruanische Poet [[Antonio Cisneros]] und der britische Rocksänger [[Sting]].
Die Boltzmann-Statistik ist anwendbar für alle möglichen klassischen und quantenmechanischen Systeme: [[Magnetische Stoffeigenschaft|magnetische Eigenschaften]] in [[Festkörper]]n, [[Phonon]]en, [[Gas]]e usw. Sie definiert u.&nbsp;a. die Empfindlichkeit [[Spektroskopie|spektroskopischer Methoden]] (vgl. [[NMR]]).


== Werke (Auswahl) ==
Für klassische Systeme wie z.&nbsp;B. [[Ideales Gas|ideale Gase]] wird die Darstellung schwieriger,
Mistrals Werk ist durchdrungen von einer tiefen Traurigkeit. Obwohl sie selbst nie verheiratet war, taucht die Sehnsucht nach Mutterschaft in vielen ihrer Gedichte auf. Auch war sie eine gläubige Katholikin, wurde allerdings von der chilenischen Literaturkritik in übertriebener Weise als „Heilige“ dargestellt. Sie sympathisierte mit den Regeln des [[Franz von Assisi|heiligen Franziskus]], konnte sich jedoch nie dazu durchringen, selbst einem Orden beizutreten.
da die Energien der Zustände kontinuierlich dicht liegen und damit aus der Wahrscheinlichkeit eine [[Wahrscheinlichkeitsdichte]] wird. Dabei muss das richtige Maß gefunden werden, was Gibbs heuristisch mit <math>1/h^3</math> pro Teilchen angegeben hat, was allerdings erst durch die später entstandene [[Quantentheorie]] sinnvoll interpretiert werden konnte:
das hier eingeführte <math>h</math> wurde das [[Plancksches Wirkungsquantum|Plancksche Wirkungsquantum]].
Ebenso wurde Mistrals Schaffen durch [[Indien]] beeinflusst: ''"Während [[Rabindranath Tagore|Tagore]] die schlummernde Musik in mir erweckte, brachte mich ein anderer [[Indien|Inder]], [[Sri Aurobindo]], zur [[Religion]]. Er eröffnete meiner religiösen Konsekration den Weg. In der Tat, meine Schuld an [[Indien]] ist groß, teils um Tagore, teils um Sri Aurobindos willen."''
Zusammen mit [[Pearl S. Buck]] schlug sie [[Sri Aurobindo]] dann 1950 auch für den [[Literatur-Nobelpreis]] vor.


* ''Cartas de amor y desamor''. Bello, Barcelona 1999, ISBN 84-89691-67-3
Der zu den Zuständen gehörige <math>6N</math>-dimensionale [[Phasenraum]] ist durch die Menge aller kontinuierlichen Orte und Impulse aller Gasteilchen gegeben. Das heißt wenn die Zustandssumme über ein Phasenraumintegral berechnet wird, muss entsprechend die Vielfachheit des Zustandes berücksichtigt werden, was in einem Gas mit <math>N</math> [[Ununterscheidbare Teilchen|ununterscheidbaren Teilchen]] einfach <math> 1/N! </math> ist. Dies nennt man auch die korrigierte Boltzmannabzählung.
* ''Desolación. Poemas''. Bellos, Barcelona 2001, ISBN 84-95407-22-1 (enthält auch ''Ternura'')
* ''Epistolario'', 1957
* ''Escritos politicos''. Fondo de Cultura Económca, Mexiko-Stadt 1994, ISBN 956-708324-X
* ''Lagar''. Edicion Bello, Santiago de Chile 1994, ISBN 956-131187-9
* ''Lecturas para mujeres''. Edicion Porrua, Mexiko-Stadt 1988, ISBN 968-432537-1
* ''Liebesgedichte und andere Lyrik''. Lamuv-Verlag, Göttingen 1994, ISBN 3-88977-364-8
* ''Motive des Töpfertons. Lyrik''.. Reclam, Leipzig 1889, ISBN 3-379-00401-4
* ''Poemas de la madre'', 1950
* ''Recados. Contando a Chile'', 1957
* ''Rondo del astros''. Espasa Calpe, Santiago de Chile 2000, ISBN 84-239-9019-2
* ''Sonetos de la muerte. Poemas''. Edicion Porrua, Mexiko-Stadt 1988
* ''Spürst Du meine Zärtlichkeit''. Verlag die Waage, Zürich 1981, ISBN 3-85966-014-4 (der Prosatext aus ''Desolación'')
* ''Tala. Poemas''. Cátedra, Madrid 2001, ISBN 84-376-1943-2
* ''Wenn Du mich anblickst, werd' ich schöner. Gedichte''. Piper, München 1991, ISBN 3-492-11158-0

== Literatur==
* Irene Ferchl: ''Du sollst dein Werk wie dein Kind hervorbringen, mit dem Blut aus tausend Tagen''. :n Charlotte Kerner: ''Nicht nur Madame Curie. Frauen, die den Nobelpreis bekamen''. Belz Verlag, Weinheim 1999, ISBN 3-407-80862-3
* Satoko Tamura: ''Sonetos de la muerte de Gabriela Mistral''. Gredos, Madrid 1998, ISBN 84-249-1881-9
* Gertraude Wilhelm (Hrsg): ''Die Literaturpreisträger. Ein Panorama der Weltliteratur im 20. Jahrhundert'', Econ Taschenbuch Verlag, Düsseldorf 1983, ISBN 3-612-10017-3
* Karin Hopfe: ''Muttersprache, fremde Sprache. Zur Poetik Gabriela Mistrals''. In: ''Horizont-Verschiebungen. Interkulturelles Verstehen und Heterogenität in der Romania.'' Herausgegeben von Claudius Armbruster und Karin Hopfe. Tübingen: Gunter Narr,1998, S. 437 - 448.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wikiquote|Gabriela Mistral}}
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/statphys-Boltzmann/}}
* {{PND|118734199}}
* {{Nobel-lit|1945|Gabriela Mistral}}

{{Personendaten|
NAME=Mistral, Gabriela
|ALTERNATIVNAMEN=Lucila Godoy y Alcayaga
|KURZBESCHREIBUNG=chilenische Dichterin, Diplomatin und Nobelpreisträgerin
|GEBURTSDATUM=7. April 1889
|GEBURTSORT=[[Vicuña]], [[Chile]]
|STERBEDATUM=10. Januar 1957
|STERBEORT=[[Hempstead]], [[New York (Bundesstaat)|New York]]
}}


[[Kategorie:Statistische Physik]]
[[Kategorie:Nobelpreisträger für Literatur|Mistral, Gabriela]]
[[Kategorie:Autor|Mistral, Gabriela]]
[[Kategorie:Freimaurer (20. Jahrhundert)|Mistral, Gabriela]]
[[Kategorie:Chilenischer Freimaurer|Mistral, Gabriela]]
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)|Mistral, Gabriela]]
[[Kategorie:Literatur (Spanisch)|Mistral, Gabriela]]
[[Kategorie:Lyrik|Mistral, Gabriela]]
[[Kategorie:Chilene|Mistral, Gabriela]]
[[Kategorie:Frau|Mistral, Gabriela]]
[[Kategorie:Geboren 1889|Mistral, Gabriela]]
[[Kategorie:Gestorben 1957|Mistral, Gabriela]]


[[be:Габрыэла Містраль]]
[[en:Boltzmann distribution]]
[[bg:Габриела Мистрал]]
[[es:Distribución de Boltzmann]]
[[bs:Gabriela Mistral]]
[[he:התפלגות בולצמן]]
[[pl:Rozkład Boltzmanna]]
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[[sw:Gabriela Mistral]]
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Version vom 26. Januar 2007, 10:04 Uhr

Gabriela Mistral

Gabriela Mistral, Pseudonym für Lucila Godoy Alcayaga, (* 7. April 1889 in Vicuña, Chile; † 10. Januar 1957 in Hempstead, New York, USA) war eine chilenische Dichterin und Diplomatin. Im Jahr 1945 wurde sie mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Leben

Gabriela Mistral wurde als Lucila Godoy y Alcayaga in einem Dorf in den Anden in eine baskisch-indianische Familie hineingeboren. Ihr Vater war Lehrer und verließ die Familie, als Gabriela drei war. Bereits mit 16 fing Gabriela an, als Hilfslehrerin zu arbeiten, um ihre Familie finanziell zu unterstützen. Bald fing sie an zu schreiben, und ihre ersten Texte wurden 1905 in den Zeitungen La Voz de Elqui und Diario Radical de Coquimbo veröffentlicht. Sie wählte ihr Pseudonym Gabriela Mistral nach zweien ihrer Vorbilder: dem französischen Poeten Frédéric Mistral und dem italienischen Schriftsteller Gabriele d'Annunzio.

1909 nahm sich ihr Geliebter Romelio Ureta das Leben, nachdem eine Unterschlagung, die er begangen hatte, ans Licht gekommen war. Sie verarbeitete dieses Erlebnis in ihrem Werk. 1914 gewann sie für Sonetos de la Muerte den Chilenischen Literaturpreis, wodurch sie in ganz Lateinamerika bekannt wurde.

Gabriela Mistral arbeitete von 1906 bis 1922 als Lehrerin. Im Jahr nach Uretas Tod bestand sie ihr Lehrerinnenexamen. Ihre Berufstätigkeit führte sie nach La Serena, Barrancas, Traiguen, Antofagasta, Los Andes, Punta Arenas, Temuco und Santiago. 1921 wurde sie Schuldirektorin an einer der renommiertesten Schulen für höhere Töchter in Santiago de Chile. 1922 erschien ihr zweiter Gedichtband, Desolación (Trostlosigkeit), der vom internationalen Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurde. Wie all ihre Schriften handelt auch dieser von Liebe, Tod und Hoffnung.

Zwischen 1922 und 1934 lebte Gabriela Mistral vorwiegend im Ausland. Sie wurde vom mexikanischen Kulturministerium nach Mexiko eingeladen, um an der dortigen Schulreform mitzuwirken. Anschließend ging sie in die USA und nach Europa. 1930 wurde sie Gastprofessorin am Barnad College in New York und am Vassar College in Poughkeepsie.

1933 trat sie in den chilenischen diplomatischen Dienst ein und leitete das Konsulat in Madrid. Im selben Jahr adoptierte sie ihren Neffen Juan Miguel. In den folgenden Jahren vertrat sie Chile in Brasilien, Spanien, Portugal und den USA. Während des Zweiten Weltkrieges hielt sie sich in Brasilien auf, wo sie das Ehepaar Lotte und Stefan Zweig kennenlernte, mit dem sie bald eine enge Freundschaft verband. 1942 nahmen sich die Zweigs das Leben, im Jahr darauf Mistrals Adoptivsohn.

In ihren letzten Lebensjahren zwang ihr Gesundheitszustand (sie litt an Krebs) Gabriela Mistral, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. 1954 kehrte sie noch einmal nach Chile zurück, wo man ihr einen begeisterten Empfang bereitete. Am 10. Januar 1957 starb sie in ihrem Haus in New York an den Folgen ihrer Krebserkrankung.

1979 wurde ihr zu Ehren der interamerikanische Gabriela-Mistral-Preis für Kultur gestiftet. Bisherige Preisträger waren unter anderem der peruanische Poet Antonio Cisneros und der britische Rocksänger Sting.

Werke (Auswahl)

Mistrals Werk ist durchdrungen von einer tiefen Traurigkeit. Obwohl sie selbst nie verheiratet war, taucht die Sehnsucht nach Mutterschaft in vielen ihrer Gedichte auf. Auch war sie eine gläubige Katholikin, wurde allerdings von der chilenischen Literaturkritik in übertriebener Weise als „Heilige“ dargestellt. Sie sympathisierte mit den Regeln des heiligen Franziskus, konnte sich jedoch nie dazu durchringen, selbst einem Orden beizutreten.

Ebenso wurde Mistrals Schaffen durch Indien beeinflusst: "Während Tagore die schlummernde Musik in mir erweckte, brachte mich ein anderer Inder, Sri Aurobindo, zur Religion. Er eröffnete meiner religiösen Konsekration den Weg. In der Tat, meine Schuld an Indien ist groß, teils um Tagore, teils um Sri Aurobindos willen."

Zusammen mit Pearl S. Buck schlug sie Sri Aurobindo dann 1950 auch für den Literatur-Nobelpreis vor.

  • Cartas de amor y desamor. Bello, Barcelona 1999, ISBN 84-89691-67-3
  • Desolación. Poemas. Bellos, Barcelona 2001, ISBN 84-95407-22-1 (enthält auch Ternura)
  • Epistolario, 1957
  • Escritos politicos. Fondo de Cultura Económca, Mexiko-Stadt 1994, ISBN 956-708324-X
  • Lagar. Edicion Bello, Santiago de Chile 1994, ISBN 956-131187-9
  • Lecturas para mujeres. Edicion Porrua, Mexiko-Stadt 1988, ISBN 968-432537-1
  • Liebesgedichte und andere Lyrik. Lamuv-Verlag, Göttingen 1994, ISBN 3-88977-364-8
  • Motive des Töpfertons. Lyrik.. Reclam, Leipzig 1889, ISBN 3-379-00401-4
  • Poemas de la madre, 1950
  • Recados. Contando a Chile, 1957
  • Rondo del astros. Espasa Calpe, Santiago de Chile 2000, ISBN 84-239-9019-2
  • Sonetos de la muerte. Poemas. Edicion Porrua, Mexiko-Stadt 1988
  • Spürst Du meine Zärtlichkeit. Verlag die Waage, Zürich 1981, ISBN 3-85966-014-4 (der Prosatext aus Desolación)
  • Tala. Poemas. Cátedra, Madrid 2001, ISBN 84-376-1943-2
  • Wenn Du mich anblickst, werd' ich schöner. Gedichte. Piper, München 1991, ISBN 3-492-11158-0

Literatur

  • Irene Ferchl: Du sollst dein Werk wie dein Kind hervorbringen, mit dem Blut aus tausend Tagen. :n Charlotte Kerner: Nicht nur Madame Curie. Frauen, die den Nobelpreis bekamen. Belz Verlag, Weinheim 1999, ISBN 3-407-80862-3
  • Satoko Tamura: Sonetos de la muerte de Gabriela Mistral. Gredos, Madrid 1998, ISBN 84-249-1881-9
  • Gertraude Wilhelm (Hrsg): Die Literaturpreisträger. Ein Panorama der Weltliteratur im 20. Jahrhundert, Econ Taschenbuch Verlag, Düsseldorf 1983, ISBN 3-612-10017-3
  • Karin Hopfe: Muttersprache, fremde Sprache. Zur Poetik Gabriela Mistrals. In: Horizont-Verschiebungen. Interkulturelles Verstehen und Heterogenität in der Romania. Herausgegeben von Claudius Armbruster und Karin Hopfe. Tübingen: Gunter Narr,1998, S. 437 - 448.