Zum Inhalt springen

Kurdistan (Provinz) und Seeste: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Danyalov (Diskussion | Beiträge)
K hat Kurdistan (Provinz) nach Kordestān verschoben: richtiger iranischer Name! Im Deutschen ebenfalls üblich!
 
STBR (Diskussion | Beiträge)
K +kat
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Dieser Artikel|behandelt die Bauernschaft Seeste in Westerkappeln. Infos über die Gemeinde [[Seester]] im Kreis Pinneberg finden Sie im gleichnamigen Artikel.}}
[[Bild:IranKurdistan.png|thumb|right|Lage der Provinz Kordestan im Iran]]


'''Seeste''' ist die größte von neun [[Bauernschaft]]en der [[Gemeinde]] [[Westerkappeln]] und somit Teil des Tecklenburger Landes. Seeste gehörte zum ehemaligen [[Preußen|preußisch]]-westfälischen [[Kreis Tecklenburg|Landkreis Tecklenburg]], seit 1975 zum [[Kreis Steinfurt]], [[Nordrhein-Westfalen]]. Das Gebiet der Bauernschaft Seeste beginnt ca. 2 km nördlich der Ortschaft Westerkappeln in der Düsterdieker Niederung und endet 8 km weiter im Norden - zugleich an der Landes[[grenze]] zum Bundesland [[Niedersachsen]] und der Gemeindegrenze zu den niedersächsischen Nachbarorten [[Bramsche]] und [[Neuenkirchen (Landkreis Osnabrück)|Neuenkirchen]] ([[Landkreis Osnabrück]]).
'''Kordestān''', '''Kordistan''' oder '''Kurdestan''' ({{faS|استان کردستان}}) ist eine der dreißig [[Provinz]]en des [[Iran]]. Sie ist Teil des [[Kurdistan|kurdischen Siedlungsgebietes]] und ss sollte nicht mit dem größeren geographischen Gebiet Kurdistan verwechselt werden.


Im Südosten grenzt Seeste an das Dorf [[Halen (Lotte)|Halen]], das zur westfälischen Nachbargemeinde [[Halen (Lotte)|Lotte]] gehört. Vom Bahnhof Halen verkehrt die [[NordWestBahn GmbH|Nordwestbahn]] nach Osnabrück, Oldenburg, Wilhemshafen oder Bremen. Im Westen und Süden geht Seeste in die ebenfalls zur Gemeinde Westerkappeln gehörigen Bauernschaften Westerbeck und Osterbeck über.
Es liegt im Westen des Irans an der Grenze zum [[Irak]]. Im Norden liegt die Provinz [[West-Aserbaidschan]], im Nordosten [[Zandschan (Provinz)|Zandschan]], im Osten [[Hamadan (Provinz)|Hamadan]] und im Süden [[Kermānschāh (Provinz)|Kermānschāh]].


Seeste ist wirtschaftlich nach wie vor durch [[Landwirtschaft]], [[Handwerk]] und Dienstleistung geprägt. Viele Bewohner fahren auch zur Arbeit oder Ausbildung in die nahegelegene Großstadt Osnabrück. Die abwechslungsreiche Seester Natur offeriert jedoch auch Möglichkeiten für Erholung, Freizeit, Reiten, Radeln und Wandern. Ein Jugend-Erholungsheim und Ferienwohnungen auf dem [[Bauernhof]] bieten individuelle und idyllische Urlaubsquartiere.
Die Hauptstadt der Provinz ist [[Sanandadsch]] (auf kurdisch ''Sine'') mit etwa 350.000 Einwohnern. Andere große Städte sind [[Marivan]], [[Baneh]], [[Saqqez]], [[Qorveh]] und [[Bidschar]].


Die Nordgrenze der Bauernschaft markiert der [[Mittellandkanal]], in dessen Ufernähe der [[Campingplatz]] Seeste naturnahe Übernachtung erlaubt. Am Kanalufer sollte 2004 im Rahmen der "Regionale" ein Flußbalkon - eine Art Aussichtsterasse - entstehen, allerdings fehlen dafür bislang die finanziellen Mittel.
==Landkreise==
[[Image:Kordestan-provinz.JPG|thumb|Die Gliederung der Provinz]]
Die Provinz hat die Landkreise:
*Baneh
*Bidschar
*Divanderre
*Kamyaran
*Marivan
*Qorveh
*Sanandadsch
*Saqqez


Der nordöstlich an Seeste anschließende [[Flugplatz Achmer]] und das daran angrenzende Truppenübungsgelände liegen großteils noch auf Seester Gebiet. Dieser [[Segelflug]]platz und das militärische Gelände befinden sich auf dem Terrain eines ehemaligen [[Fliegerhorst]]es der Deutschen [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] aus dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Der Truppenübungsplatz wurde lange Zeit von Einheiten des [[British Army|Britischen Heeres]] aus [[Osnabrück]] genutzt, mittlerweile sieht man die englischen Soldaten hier nur noch sporadisch.
== Geschichte ==
[[Image:Verlassenes-dorf-kurdistan.JPG|thumb|left|Verlassenes Dorf in Kurdistan]]
Kurdistan gehört mit der gesamten Zagrosregion zu den frühesten Siedlungsplätzen der [[Meder]] und [[Perser (Volk)|Perser]]. Von hier aus wurde das [[Assyrisches Reich|assyrische Reich]] 612 v.Chr. unterworfen. Nach der Niederwerfung der [[Sassaniden]] 634 n.Chr durch die muslimischen [[Araber]], wurde der Iran [[Islam|muslimisch]]. Allerdings gab es von Zeit zu Zeit noch regionale Aufstände. So lehnten sich die Kurden hier im Jahr 835 gegen den Kalifen [[Al-Mu'tasim]] auf.
In den nächsten Jahrhunderten wurde Kurdistan wie andere Regionen von den [[Mongolen]] und [[Timur Lenk]] verwüstet. Nach dem die Europäer im 16. Jahrhundert den Seeweg für den Handel mit [[Indien]] und [[China]] als Alternative für die [[Seidenstraße]] benutzten, verlor Kurdistan an wirtschaftlicher Bedeutung.
Sultan Mohammed Chodabandeh baute etwa 1220 als Verwaltungssitz der Provinz den Ort ''Sultanabad Chamchal'' in der Nähe der Bisutunregion. 1372 zog die Verwaltung aber dann nach ''Hassanabad'', was 6 km südlich von Sanandadsch liegt. Im 13. Jahrhundert gelangte die kurdische Dynastie der [[Ardalan]] an die Macht und regierte Kurdistan bis 1867.


Der Süden der Bauernschaft umfasst den Hauptteil des Vogelschutzgebietes "Düsterdieker [[Niederung]]", des größten Feucht[[Wiese (Grünland)|wiesen]]-Schutzgebietes in Nordrhein-Westfalen. Hier lassen sich gelegentlich seltene Vogelarten wie z. B. [[Fischreiher]] oder Störche beobachten.
== Geographie/Klima ==


Zu den ältesten Funden in Seeste zählen Reste eines [[Megalith]]-Hünengrabs aus der Zeit um 4000 v. Chr. (Seester Sloopsteine), dort fand man auch die so genannte "Seester Vase", ein Tongefäß aus jener Epoche. Westlich des Waldgebietes Schachsel entdeckte man im Jahr 1966 historische Fundstellen, die auf ein 18 ha großes Siedlungsgelände aus der mittleren [[Steinzeit]], bestehend aus ca. elf Wohnhütten, hinweisen.
Da Kurdistan komplett gebirgig ist, gibt es hier eine große Reihe von Flüssen, Seen, Gletscher und Höhlen. Das macht Kurdistan zu einem Hauptziel von Touristen und Bergsteigern.
[[Image:Kurdistan1.jpg|thumb|left|Landschaft im iranischen Kurdistan]]
Einer der längsten Flüsse ist mit 302 km der ''Zarrinehorood'', der in den [[Urmiasee]] mündet. Der Fluss ''Sirvan'' seinerseits fließt westlich in den [[Irak]] und mündet eventuell in den [[Tigris]]. Der See ''Zarivar'' ist einer der schönsten Seen Kurdistans. Er ist durchschnittlich 3 m tief, ist aber an seiner tiefsten Stelle 50 m tief. Er ist 1,7 km breit und 5 km lang. Der See ist von dichten Wäldern umgeben und liegt westlich von Marivan.
Hier gibt es auch mineralische Quellen, wie ''Govaz'' bei Kamyaran, ''Abetalkh'' bei Bidschar und ''Baba Gargar'' bei Ghorveh.
Eine berühmte Höhle ist ''Kereftoo'' bei Divanderre, wo innerhalb der Höhle Heiligtümer errichtet sind. Ein Tempel ist dem griechischen Gott [[Herkalius]] gewidmet. Die Höhle ''Schoovi'' ist auch berühmt. Sie ist 267 m lang und liegt bei Baneh.
Der höchste Berg ist mit 3330 m der ''Chehelcheschmeh''. Andere Berge sind ''Hossein Bak'' mit 3091 m und ''Masjede Mirza'' mit 3059 m.
Die Fauna besteht aus [[Leopard]]en, [[Widder]]n, [[Wildziege]]n, [[Hyäne]]n, [[Schakal]]en, [[Wolf|Wölfen]], [[Fuchs (Säugetier)|Füchsen]], [[Zobel]]n, [[Wiesel]]n und Vögeln wie [[Rebhuhn|Rebhühner]], Wildenten, Störchen und Adlern.
Kordestan liegt im [[Zagrosgebirge]]. Daher hat es ein typisches [[Kontinentales Klima|Kontinentalklima]] mit langen kalten Wintern.


Heute wohnen in Seeste etwa 800 Personen. Es handelt sich bei der Siedlungsform um eine Bauernschaft im ursprünglichen Sinn, d. h. Seeste zeichnet sich weder durch einen geschlossenen [[Dorf]]kern aus, noch wird es über ein heute für viele Dörfer typisches Neubaugebiet verunziert. Die Bauernhöfe und ein oft dazugehöriges [[Heuerhaus]] in [[Fachwerkbauweise]] (auch [[Kotten (Haus)|Kotten]] genannt) siedeln sich teils verstreut in Einzellagen, mehrheitlich jedoch im Verbund von mehreren Gehöften an. Sie verteilen sich in der Hauptsache rund um den Seester [[Esch (Flur)|Esch]] (Plaggenesch), ein erhöht liegendes,gewachsenes [[Acker]]gebiet, in der Mitte der Bauernschaft gelegen. Diese Mitte wird auch von der Bramscher Straße, der [[Landesstraße]] L 584, durchquert, die als Hauptverkehrsader Seestes die Orte Westerkappeln und Bramsche verbindet. Bei Staus auf der nahegelegenen [[Bundesautobahn 1]] (A 1) wird sie gern als Ausweichstrecke benutzt.
== Menschen und Kultur ==


Seeste gliedert sich auf in Oberseeste und Niederseeste mit jeweils weiteren Unterteilungen, gekennzeichnet durch [[Flurnamen]] wie Telgte, Buchholz, Wallenbrock, Roter Berg, Oberdorf, Schachsel, Diekeswall u.a.
Die Hälfte der Bevölkerung von 1,6 Mio (Schätzung 2006) Menschen lebt in den Städten. Ein Großteil der Menschen sind [[Kurden]], die größtenteils [[Sorani]] sprechen. Das Sorani wird hier auch ''Ardalani'' genannt. Andere kurdische Dialekte sind [[Hewramani]] (bei Marivan) und [[Kurmandschi]]. In den östlichen Teilen der Provinz, also bei Bidschar und Qorveh leben auch [[Aserbaidschaner]]. Die Perser machen keinen großen Anteil aus.


Erstmals schriftliche Erwähnung findet Seeste bereits im Jahr 1249 als "Villa Segeste". In der Zeit von 1757 bis 1950 besaßen Oberseeste und Niederseeste jeweils eine eigene Schule, ab 1950 bis 1970 existierte eine gemeinsame 2- bis 3-klassige Seester Volksschule. Seither besuchen die Seester Kinder die Grund- und Hauptschule sowie Kindergärten in Westerkappeln. Alle drei ehemaligen früheren Schulgebäude existieren übrigens noch heute und wurden zu Wohnhäusern umgebaut.
== Kurdistan heute ==
=== Wirtschaft ===


Noch bis zur Zeit der deutschen Wiedervereinigung existierten in Seeste übrigens keinerlei Straßenbezeichnungen. Die Hausnummern waren seit alters her entsprechend dem Zeitpunkt der früheren historischen Ansiedlung chronologisch vergeben (Seeste Nr. 1 bis ca. Nr. 100). Selbst für Einheimische war es so manchmal schwierig, Adressen zu finden oder eindeutige Wegbeschreibungen zu liefern; für [[Kurierdienst]]e oder [[Navigationssystem]]e wäre die Orientierung fast unmöglich gewesen. Daher wurden Anfang der neunziger Jahre erstmals Straßennamen, angelehnt an überlieferte Flurbezeichnungen, und neue Hausnummern in Seeste eingeführt.
Die Provinz lebt von Landwirtschaft und Viehzucht. Landwirtschaftliche Produkte sind Weizen, Gerste, Getreide und Früchte. Die Industrie besteht aus chemischer-, Metall-, Leder- und Nahrungsindustrie.


P.S. Ein paar fotografische Eindrücke aus Seeste liefern die unten angeführten Links.
=== Hochschulen und Universitäten ===


== Weblinks ==
* Medizinische Universität Kurdistan
* [http://www.fotografiewimvanvelzen.nl/landscape-lowland.htm Landschaftsimpressionen aus dem Westen Seestes (Wallenbrock und Schachsel)]
* Tohid Medizinisches Zentrum
* [http://www.freewebs.com/tongrubefishing/photosoflake.htm Seester Lemkuhle, ein alter Badesee]
* Universität Kurdistan
* Islamische Azad Universität in Sanandadsch


[[Kategorie:Ortsteil in Nordrhein-Westfalen]]
===Sehenswürdigkeiten===
[[Kategorie:Ort im Tecklenburger Land]]
[[Kategorie:Kreis Steinfurt]]


{{Koordinate Artikel|52_21_N_7_53_E_region:DE-NW_type:city|52° 21' N, 7° 53' O}}
Die Kulturbehörde des Iran listet 211 sehenswerte kulturelle und geschichtliche Stätte auf, die in Kurdistan liegen. Eines davon, nämlich das ''Ghal'eh Kohneh'' bei Bidschar stammt aus der Zeit der Sassaniden.

{{Koordinate Artikel|35_43_40_N_46_58_2_E_type:adm1st_region:IR-16|35° 43' 40" N, 46° 58' 2" O}}
{{Navigationsleiste Provinzen des Iran}}

[[Kategorie:Provinz (Iran)]]
[[Kategorie:Kurdistan]]

[[ar:محافظة کردستان]]
[[en:Kurdistan Province (Iran)]]
[[eo:Provinco Kurdistan]]
[[es:Provincia de Kurdistán]]
[[eu:Kurdistango probintzia (Iran)]]
[[fa:استان کردستان]]
[[fr:Province iranienne du Kurdistan]]
[[it:Kurdistan (provincia)]]
[[ja:コルデスターン州]]
[[ku:Kurdistan (parêzgeh)]]
[[nl:Kurdistan (provincie)]]
[[pt:Curdistão (província)]]
[[tg:Устони Курдистон]]
[[tr:Kürdistan Eyaleti,İran]]
[[zh:庫爾德斯坦省]]

Version vom 20. Januar 2007, 20:32 Uhr

Seeste ist die größte von neun Bauernschaften der Gemeinde Westerkappeln und somit Teil des Tecklenburger Landes. Seeste gehörte zum ehemaligen preußisch-westfälischen Landkreis Tecklenburg, seit 1975 zum Kreis Steinfurt, Nordrhein-Westfalen. Das Gebiet der Bauernschaft Seeste beginnt ca. 2 km nördlich der Ortschaft Westerkappeln in der Düsterdieker Niederung und endet 8 km weiter im Norden - zugleich an der Landesgrenze zum Bundesland Niedersachsen und der Gemeindegrenze zu den niedersächsischen Nachbarorten Bramsche und Neuenkirchen (Landkreis Osnabrück).

Im Südosten grenzt Seeste an das Dorf Halen, das zur westfälischen Nachbargemeinde Lotte gehört. Vom Bahnhof Halen verkehrt die Nordwestbahn nach Osnabrück, Oldenburg, Wilhemshafen oder Bremen. Im Westen und Süden geht Seeste in die ebenfalls zur Gemeinde Westerkappeln gehörigen Bauernschaften Westerbeck und Osterbeck über.

Seeste ist wirtschaftlich nach wie vor durch Landwirtschaft, Handwerk und Dienstleistung geprägt. Viele Bewohner fahren auch zur Arbeit oder Ausbildung in die nahegelegene Großstadt Osnabrück. Die abwechslungsreiche Seester Natur offeriert jedoch auch Möglichkeiten für Erholung, Freizeit, Reiten, Radeln und Wandern. Ein Jugend-Erholungsheim und Ferienwohnungen auf dem Bauernhof bieten individuelle und idyllische Urlaubsquartiere.

Die Nordgrenze der Bauernschaft markiert der Mittellandkanal, in dessen Ufernähe der Campingplatz Seeste naturnahe Übernachtung erlaubt. Am Kanalufer sollte 2004 im Rahmen der "Regionale" ein Flußbalkon - eine Art Aussichtsterasse - entstehen, allerdings fehlen dafür bislang die finanziellen Mittel.

Der nordöstlich an Seeste anschließende Flugplatz Achmer und das daran angrenzende Truppenübungsgelände liegen großteils noch auf Seester Gebiet. Dieser Segelflugplatz und das militärische Gelände befinden sich auf dem Terrain eines ehemaligen Fliegerhorstes der Deutschen Luftwaffe aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Truppenübungsplatz wurde lange Zeit von Einheiten des Britischen Heeres aus Osnabrück genutzt, mittlerweile sieht man die englischen Soldaten hier nur noch sporadisch.

Der Süden der Bauernschaft umfasst den Hauptteil des Vogelschutzgebietes "Düsterdieker Niederung", des größten Feuchtwiesen-Schutzgebietes in Nordrhein-Westfalen. Hier lassen sich gelegentlich seltene Vogelarten wie z. B. Fischreiher oder Störche beobachten.

Zu den ältesten Funden in Seeste zählen Reste eines Megalith-Hünengrabs aus der Zeit um 4000 v. Chr. (Seester Sloopsteine), dort fand man auch die so genannte "Seester Vase", ein Tongefäß aus jener Epoche. Westlich des Waldgebietes Schachsel entdeckte man im Jahr 1966 historische Fundstellen, die auf ein 18 ha großes Siedlungsgelände aus der mittleren Steinzeit, bestehend aus ca. elf Wohnhütten, hinweisen.

Heute wohnen in Seeste etwa 800 Personen. Es handelt sich bei der Siedlungsform um eine Bauernschaft im ursprünglichen Sinn, d. h. Seeste zeichnet sich weder durch einen geschlossenen Dorfkern aus, noch wird es über ein heute für viele Dörfer typisches Neubaugebiet verunziert. Die Bauernhöfe und ein oft dazugehöriges Heuerhaus in Fachwerkbauweise (auch Kotten genannt) siedeln sich teils verstreut in Einzellagen, mehrheitlich jedoch im Verbund von mehreren Gehöften an. Sie verteilen sich in der Hauptsache rund um den Seester Esch (Plaggenesch), ein erhöht liegendes,gewachsenes Ackergebiet, in der Mitte der Bauernschaft gelegen. Diese Mitte wird auch von der Bramscher Straße, der Landesstraße L 584, durchquert, die als Hauptverkehrsader Seestes die Orte Westerkappeln und Bramsche verbindet. Bei Staus auf der nahegelegenen Bundesautobahn 1 (A 1) wird sie gern als Ausweichstrecke benutzt.

Seeste gliedert sich auf in Oberseeste und Niederseeste mit jeweils weiteren Unterteilungen, gekennzeichnet durch Flurnamen wie Telgte, Buchholz, Wallenbrock, Roter Berg, Oberdorf, Schachsel, Diekeswall u.a.

Erstmals schriftliche Erwähnung findet Seeste bereits im Jahr 1249 als "Villa Segeste". In der Zeit von 1757 bis 1950 besaßen Oberseeste und Niederseeste jeweils eine eigene Schule, ab 1950 bis 1970 existierte eine gemeinsame 2- bis 3-klassige Seester Volksschule. Seither besuchen die Seester Kinder die Grund- und Hauptschule sowie Kindergärten in Westerkappeln. Alle drei ehemaligen früheren Schulgebäude existieren übrigens noch heute und wurden zu Wohnhäusern umgebaut.

Noch bis zur Zeit der deutschen Wiedervereinigung existierten in Seeste übrigens keinerlei Straßenbezeichnungen. Die Hausnummern waren seit alters her entsprechend dem Zeitpunkt der früheren historischen Ansiedlung chronologisch vergeben (Seeste Nr. 1 bis ca. Nr. 100). Selbst für Einheimische war es so manchmal schwierig, Adressen zu finden oder eindeutige Wegbeschreibungen zu liefern; für Kurierdienste oder Navigationssysteme wäre die Orientierung fast unmöglich gewesen. Daher wurden Anfang der neunziger Jahre erstmals Straßennamen, angelehnt an überlieferte Flurbezeichnungen, und neue Hausnummern in Seeste eingeführt.

P.S. Ein paar fotografische Eindrücke aus Seeste liefern die unten angeführten Links.

Vorlage:Koordinate Artikel