„Szekler“ – Versionsunterschied
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Die '''Székler''' ([[Ungarische Sprache|ungar.]] ''székely'', [[Rumänische Sprache|rumänisch]] ''secui'', [[Plural|Mehrzahl]] ungar. ''székelyek'') bewohnen einen Teil des östlichen [[Siebenbürgen]] (Transsilvanien, [[Ungarische Sprache|ungarisch]] ''Erdély'', [[Rumänische Sprache|rumänisch]] ''Ardeal'', ''Transilvania'') im heutigen [[Rumänien]]. [[2002]] lebten auf dem Boden des historischen [[Széklerland]]es rund 650.000 Székler und etwa 100.000 Rumänen und andere Minderheiten. |
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Zwischen dem [[12. Jahrhundert|12.]]/[[13. Jahrhundert]] und [[1867]] besaß die territorialgebundene Rechtsgemeinschaft der Székler eine mit den [[Siebenbürger Sachsen]] vergleichbare innere Autonomie in vielen Lebensbereichen. Bis ins frühe [[18. Jahrhundert]] fungierte sie in den ihr zugewiesenen Teilen des Historischen Ungarn als ''Grenzwächter''. |
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==Identität== |
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Die Szekler haben sich im Laufe des gesamten Mittelalters ihre Szeklerische Herkunft betont und sich von nicht als Ungarn betarchtet. Erst mit den 19. Jh. und dessen "ungarischen nationalen Erwachung" begannen die Szekler sich zu den Ungarn zuzuzählen. Noch heute betrachten sich nicht alle Szekler als "richtige Ungarn" und manche deklarieren sich bei der Volkszählung als "Szekler" (rum. secui) statt "Ungar". Auch viele Ungarn betrachten die Szekler nicht als "richtige Ungarn". |
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==Rechtsystem== |
==Rechtsystem== |
Version vom 12. Januar 2007, 16:16 Uhr
Die Székler (ungar. székely, rumänisch secui, Mehrzahl ungar. székelyek) bewohnen einen Teil des östlichen Siebenbürgen (Transsilvanien, ungarisch Erdély, rumänisch Ardeal, Transilvania) im heutigen Rumänien. 2002 lebten auf dem Boden des historischen Széklerlandes rund 650.000 Székler und etwa 100.000 Rumänen und andere Minderheiten.
Geschichte
Die Herkunft der Székler ist nicht gänzlich geklärt. Theorien über ihre angebliche awarische, hunnische, gepidische oder rumänische Herkunft werden seit Jahrzehnten von Seiten der Wissenschaft als ahistorisch angesehen. Lange wurden auch Petschenegen und Kumanen für Vorfahren der Székler gehalten. In historischen Quellen taucht der Begriff "Siculi" erstmalig im Jahre 1116 auf.
Die Székler sind nach ihrer Umsiedlung aus dem westlichen und südlichen Siebenbürgen ins zentrale und östliche Siebenbürgen eher von einer Rechtsgemeinschaft im mitteralterlichen Sinne zu einer spezifischen ungarischen ethnographischen Gruppe umgeformt worden. In den Aufgeboten der ungarischen Könige und siebenbürgischen Fürsten sind Széklerkontingente seit dem späten Mittelalter vertreten.
Zwischen dem 12./13. Jahrhundert und 1867 besaß die territorialgebundene Rechtsgemeinschaft der Székler eine mit den Siebenbürger Sachsen vergleichbare innere Autonomie in vielen Lebensbereichen. Bis ins frühe 18. Jahrhundert fungierte sie in den ihr zugewiesenen Teilen des Historischen Ungarn als Grenzwächter.
Sprache
Die landnehmenden Székler waren vermutlich zum Teil finnougrisch- und turksprachig. Die ungarische Sprache setzte sich bis zum Hochmittelalter im Donau-Karpatenraum gegenüber den beiden anderen Sprachgruppen und den angetroffenen Slawen flächendeckend durch. Die Székler sprechen einen eigenen Dialekt innerhalb der ungarischen Sprache, in dem vereinzelt auch noch Wörter aus Turksprachen zu finden sind.
Rechtsystem
Bis ins späte 18. Jahrhundert besaßen die Székler ein eigenes Rechtssystem, das sich vom ungarischen unterschied.
Standort
Das Széklerland war in sieben Stühle, also Kantone - Marosszék, Aranyosszék, Csíkszék, Udvarhelyszék und die drei Stühle von Háromszék (dies heißt: "drei Stühle"), nämlich Kézdiszék, Orbaíszék und Sepsiszék - sowie fünf Unterstühle - Gyergyó und Kászon in Csík, Keresztúr und Bardóc in Udvarhely, Miklósvár in Háromszék - eingeteilt. Die Székler sind zum Teil römisch-katholischer (Csík mit Gyergyó und Kászon, nördliche Teile von Udvarhely und Kézdiszék), calvinistischer (Marosszék, Orbaíszék, Teile von Aranyosszék, Udvarhelyszék, Háromszék) sowie unitarischer Konfession (Udvarhely, Sepsi, Aranyosszék).
Székler wanderten immer wieder in größerer Zahl seit dem 18. Jahrhundert in die Moldau (Moldauer Csángós), nach Bukarest, Klausenburg und Budapest aus.
1867 verlor Siebenbürgen seine innere Autonomie und wurde integraler Teil der Ungarischen Reichshälfte der k.u.k. Doppelmonarchie.
Für seine Teilnahme im Ersten Weltkrieg hatte Rumänien in den anschließenden Friedensverhandlungen gefordert, Siebenbürgen - und mit ihm das Széklerland - vom bisherigen Ungarn zu trennen und seinem eigenen Staatsgebiet zuzuschlagen. Dies wurde durch den Vertrag von Trianon 1920 bestätigt. Die nun einsetzende Rumänisierungspolitik führte unter anderem zur Ansiedlung einer nennenswerten Zahl von Rumänen; in kleiner Anzahl hatten sich Rumänen jedoch schon seit dem 17. Jahrhundert im Széklerland angesiedelt.
Durch den Zweiten Wiener Schiedsspruch vom 30. August 1940 wurde das Széklerland wieder an Ungarn zurückgegeben, aber schon 1944 eroberte die sowjetische Rote Armee und in ihrem Gefolge die rumänische Armee das Land zurück.