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Frederick Abberline und Benutzer:Tigerente/Baustelle: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Frederick George Abberline''' (* [[8. Januar 1843]] in [[Blandford Forum]], [[Dorset]]; † [[10. Dezember 1929]]) war Inspektor der [[London Metropolitan Police]] und war eine bekannte Polizeifigur in Zusammenhang mit den [[Jack the Ripper]] Morden.
! Silberdistel
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! [[Nomenklatur (Biologie)|Wissenschaftlicher Name]]
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Die '''Silberdistel''' (''Carlina acaulis'') gehört zur Gattung [[Eberwurz]] (''Carlina'') in der {{Subfamilia}} der [[Carduoideae]] innerhalb der {{Familia}} der [[Korbblütengewächse]] (Asteraceae).


== Namen ==
Der Name ''Carlina acaulos, magna flore'' war bereits vor [[Carl von Linné]] gebräuchlich. Von [[Caspar Bauhin]] als ''Carlina caulifera vel acaulis'' bezeichnet. Der Gattungsname leitet sich wahrscheinlich über eine oberitalienische Dialekform ''cardelina'' (distelförmige Sippe) über den Namen des [[Distelfink]]s (''Carduelis carduelis'') vom [[Latein|lateinischen]] ''carduus'' ab. Ein Bezug auf Karl der [[Karl der Große|Karl den Großen]] oder [[Karl V. (HRR)|Kaiser Karl V]] ist sekundär und hat zu etymologischen Legenden Anlass gegeben. <ref name="Genaust">Helmut Genaust: ''Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen''. 3. Auflage, Birkhäuser, Basel 1996 (Nachdruck ISBN 3-937872-16-7</ref>


So soll ein Engel Karl dem Großen im Traum die Silberdistel als wahres Heilmittel gegen die [[Pest]] gezeigt haben, und sie wurde in dessen Heer verwendet. Daher angeblich Karlsblume.
== Leben ==
Abberlines Karriere bei der Polizei begann in [[Whitechapel]]. Er wurde [[1873]] für eine längere Zeit nach [[Stepney]] abgezogen, anschliessend nach [[Westminster]] und schliesselich [[1887]] zu [[Scotland Yard]], dem Hauptquartier der [[London Metropolitan Police]].


Das [[Epipheton]] ''acaulis'' (lat.) bedeutet stängellos und bezieht sich auf den Wuchs der Pflanze.
Nach dem Mord an [[Mary Ann Nichols]], wurde Abberline wegen seiner umfangreichen Erfahrung im Bereich "[[Ripper crimes]]" (kirminaltech.: Verstümmelung von Leichen) nach [[Whitechapel]] versetzt. Dort wurde er zum leitenden [[Detektiv]] eines Ermittlerteams ernannt.


Der volkstümliche Name Silberdistel bezieht sich auf die glänzenden Hüllblätter. Eberwurz (oder Eberdistel) beruht auf der ehemaligen Verwendung bei Schweinekrankheiten. Weitere Namen sind auch Jägerbrot, Wiesenkas, Alpenkas, Barometerdistel, Frauendistel, Wasserwurz, Karlsdistel, Wetterdistel.
Unter den vielen Verdächtigen im Fall, war Abberlines Hauptverdächtiger [[Severin Antoniovich Klosowski]] auch unter dem Namen [[George Chapman]] bekannt.


== Beschreibung ==
Er wurde später in die Untersuchung des [[Cleveland Straßen Skandals]] [[1889]] miteinbezogen und war Chefinspektor 1890.
Die [[Mehrjährige Pflanze|mehrjährige]], [[krautige Pflanze]] ist fast stängellos oder erreicht Wuchshöhen von bis zu 40 Zentimeter. Mit ihrer bis in einen Meter tiefreichende [[Pfahlwurzel]] gilt die Silberdistel als Tiefwurzler. Die Laubblätter sind etwa sind bis zum Mittelnerv buchtig, fiederschnittig und stachelig gezähnt. Die Blattunterseite ist kahl bis etwas spinnwebig. Die größten Laubblätter werden vier bis acht Zentimeter breit.


Chromosomenzahl: 2n = 20 <ref name="Oberdorfer">* Erich Oberdorfer: ''Pflanzensoziologische Exkursionsflora''. 8. Auflage, Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5</ref>
Nach seinem Tod [[1929]], wurde Abberline in [[Bournemouth]] im Wimborne Road Cemetery begraben. Dadurch, dass im selben Friedhof Montague Druitt, ein Rektor und Rechtsanwalt, beigesetzt wurde, der ein Verdächtiger in Zusammenhang mit den Ripper Morden war, kursieren einige [[Verschwörrungstheorien]]. Wimborne Minster Cemetery jedoch liegt in der Stadt [[Wimborne Minster]], anstatt in [[Bournemouth]].


=== Blüte ===
[[Bild:Carlina-acaulis_Blüte_4734.jpg|thumb|200px|Blütenstand umgeben von weißen Hüllblättern. Die ersten Röhrenblüten sind vom Rand her bereits aufgeblüht]]
Am meist einköpfigen Stängel sitzt der körbchenförmige [[Blütenstand]] mit äußeren Hüllblättern die wie die Laubblätter gestaltet sind. Die inneren [[Hüllblatt|Hüllblätter]] sind oberseits silbrig-weiß (selten etwas rötlich) und zur Blütezeit bereits abgestorben. Diese umgeben das eigentliche Blütenkörbchen, welches sich aus einigen hundert weißlichen bis rötlichen [[Röhrenblüte]]n zusammensetzt. Mit den inneren Hüllblätter gemessen, erreicht das Körbchen einen Durchmesser von 50 bis 110 Millimeter.


Blütezeit ist von Juli bis September.
== Werke über Abberline ==
Abberline wurde von Michael Caine in dem Film "[[Jack the Ripper]]" 1988 gespielt.


Die Aufbau ähnelt stark dem der [[Asteroideae]], bei denen oft die Röhrenblüten von [[Zungenblüte]]n umgeben sind. Diese Verstärkung der Schauwirkung wird bei der Silberdistel jedoch durch die inneren Hüllblätter erreicht. Diese Hüllblätter reflektieren im Unterschied zu den Röhrenblüten auch [[Ultraviolettstrahlung|UV]] wodurch Insekten, die UV wahrnehmen, wissen wo [[Nektar]] zu finden ist. Dieses Merkmal ist bei Korbblütlern der Regelfall.
Abberline hat auch für die Inspiration einiger Musikgruppen, wie den französischen elektronischen Künstler, Abberline, gedient.


Durch die mindest 10 Millimeter lange Kronröhre kann die Bestäubung nur durch langrüsselige Insekten, vor allem [[Bienen]], [[Hummeln]] und [[Schmetterlinge|Falter]] erfolgen.

== Systematik ==
Für die Silberdistel existieren zwei Unterarten, die im Gegensatz zu älteren Auffassungen nicht durch die Stängellänge sondern durch die Gestalt der Blattspreite unterschieden werden. Bei beiden Unterarten existieren jeweils Morphotypen mit sitzenden und solche mit gestielten Körben. <ref name="ExfloraAT">Fischer, M. A., Adler, W. & Oswald K.: ''Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Linz'', 2005, ISBN 3-85474-140-5, Seite 924</ref>

* '''Gewöhnliche Silberdistel''' (''Carlina acaulis'' L. subsp. ''acaulis'') <br/>Die mittleren Abschnitte mit breitem Grund der Blattspindel aufsitzend, am Grund etwa 6 bis 15 Millimeter breit. Die Laubblattspreite sind mehr oder weniger gewellt. Die Abschnitte höchstens bis zur Mitte geteilt und feindornig. Stängelblätter gleichmäßig verteilt (''var. alpina'') oder unter dem Korb rosettig gehäuft (''var. acaulis'')
* '''Krausblatt-Silberdistel''' (''Carlina acaulis'' subsp. ''simplex'' (Waldst. & Kit.) Nyman) [[Taxon#Synonyme|Syn.]]: ''Carlina caulescens'' Lam., ''Carlina aggregata'' Waldst. & Kit., ''Carlina alpina'' Jacq., ''Carlina acaulis'' L. subsp. ''aggregata'' (Waldst. & Kit.) Hegi, ''Carlina simplex'' Waldst. & Kit., ''Carlina cirsioides'' Klokov)<br />Die mittleren Abschnitte mit verschmälertem Grund dem Mittelfeld aufsitzend, am Grund etwa 2 bis 6 Millimeter breit. Die Laubblattspreite sind kraus. Die Abschnitte bis über die Mitte geteilt und Dorne etwas kräftiger.

== Ausbreitungsmechanismen ==
[[Bild:Kih-silberdistel.jpg|thumb|200px|Fruchstand der Silberdistel, Deutlich sind die Schirmchenflieger zu erkennen]]
Die Silberdistel besitzt viele [[Ausbreitungsmechanismen von Pflanzen|Ausbreitungsmechanismen]].
Die [[Achäne]]n können durch den [[Pappus]] als Schirmchenflieger mit dem Wind verbreitet werden ([[Anemochorie]]). Doch meist erfolgt die Verbreitung als [[Tierstreuer]]. Die dornigen Hüllblätter
heften sich an vorbeistreifende Tiere und schütteln so die Früchte aus. Aber auch Körnerfresser, wie Vögel können zur Ausbreitung beitragen.

Schließlich werden die Korbböden von der Pflanze losgelöst und verbreiten die verbliebenen Früchte als [[Chamaechorie|Steppenroller]].

== Vorkommen ==
Die Art ist in [[Europa]] weit verbreitet. Von [[Weißrussland]] und [[Spanien]] im Westen bis [[Rumänien]], und die [[Ukraine]] im Osten.

Das Verbreitungsgebiet in Deutschland erstreckt sich über die [[Alpen]] und das [[Alpenvorland]], den [[Bayerischer Wald|Bayerischen Wald]], die [[Schwäbische Alb]], die [[Frankenalb]], das [[Thüringer Becken]], die [[Rhön]] und nordwärts bis an den Rand des [[Harz (Mittelgebirge)|Harz]]. Wenige Standorte auch darüber hinaus im [[Weser-Leine-Bergland]] und im Nördlichen Harzvorland. Stark zurückgegangen ist die Art in der [[Oberlausitz]]. Im Westen, Norden und Osten [[Deutschland]]s ist die Art sehr selten bis vollständig fehlend. Die Silberdistel ist in Deutschland gesetzlich geschützt und gehört zu den gefährdeten Arten.

In Österreich häufig in allen Bundesländern.

== Standort ==
Als Standort werden sommerwarme, meist beweidete [[Magerrasen]] auf basenreichen Böden, vor allem Kalkgebiete, bevorzugt. Die Silberdistel gedeiht von der Tallage bis in die subalpine [[Höhenstufe (Ökologie)|Höhenstufe]] maximal bis in 2800 Meter Seehöhe.

Die Pflanze ist eine [[Charakterart]] der Halbtrocken-Rasen des Tieflands, wächst in den Alpen gerne auch in der Ordnung Blaugras-Rasen (Seslerietalia albicantis).

== Die Wetterdistel ==
[[Bild:Carlina acaulis Sturm17.jpg|thumb|180px|Illustration der Silberdistel in Deutschlands ''Flora in Abbildungen'' von 1796. Die Wuchshöhe lässt keinen direkten Schluss auf die Unterart zu]]
Die abgestorbenen Hüllblätter der Silberdistel nehmen bei Erhöhung der Luftfeuchtigkeit an der Blattunterseite mehr Wasser auf als an der Blattoberseite. Durch diese [[Hygroskopie|hydroskopische Eigenschaft]] krummen sich die Hüllblätter nach oben und schützen die Röhrenblüten vor Regen.

Diese Eigenschaft verdankt die Pflanze die Bezeichnung Wetterdistel. Schließen sich die Hüllblätter ist Regen zu erwarten, bei Sonnenschein öffnen sie sich. Bereits ein fünf bis zehnmaliges Anhauchen genügt um die erste Aufrichtebewegung auszulösen.

== Verwendung ==
Das aromatisch riechende [[Rhizom]] enthält ätherische Öle und schmeckt daher scharf und bitter. Hauptbestandteil des Öls ist mit 80% bis 90% das [[Antibiotikum|antibakterielle]] sowie toxische [[Carlinaoxyd]]. Weiters enthält das Rhizom auch über 20% [[Inulin]] als Speicherstoff.

Die Wurzel wurde in der Volksheilkunde als Grippemittel, harntreibendes Mittel und gegen Greisenbrand gesammelt, in der Tiermedizin als Mast- und Brunstpulver verwendet. Die Blütenböden wurden früher ähnlich wie [[Artischocke|Artischocken]] gegessen. Daher wird die Silberdistel bei Almhirten auch Jägerbrot genannt.

== Sonstiges ==
Die Silberdistel wird entsprechend der Gegend auch Röhndistel oder auch Juradistel genannt. Als eingetragenes Warenzeichen steht "Juradistl" als Marke für Lammfleisch von Lämmern, die auf Magerrasen weiden. Weiden auf kalkhaltigem Gestein mit geringer Humusauflage und geringen Niederschlägen sind der bevorzugte Wuchsort dieser Pflanze. Ohne die Bewirtschaftung durch weidende Schafherden würden die offenen Magerrasen verbuschen und die Silberdistel verschwinden.

Diese Pflanze wurde zur [[Blume des Jahres]] [[1997]] gewählt.

==Quellen und Einzelnachweise==
<references/>

=== Literatur ===
* Xaver Finkenzeller: ''Alpenblumen'', München 2003, ISBN 3-576-11482-3
* Düll/Kutzelnick: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands, 6. Auflage, Quelle & Meyer Verlag, ISBN 3-494-01397-7
* Dieter Heß: ''Alpenblumen - Erkennen - Verstehen - Schützen'', Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3243-5


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Carlina acaulis|Silberdistel}}
Brief profile from Casebook.org
* {{VKFloraweb|1306}}
Casebook.org message board thread discussing the Abberline grave project

[[Kategorie:Korbblütengewächse]]
[[Kategorie:Heilpflanze]]
[[Kategorie:Alpenflora]]

[[en:Silver thistle]]
[[eo:Arĝentokardo sentiga]]
[[fr:Carline acaule]]
[[nl:Carlina acaulis]]
[[pl:Dziewięćsił bezłodygowy]]
[[sq:Carlina]]

Version vom 29. Dezember 2006, 17:10 Uhr

Silberdistel
Silberdistel (Carlina acaulis subsp. acaulis)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Subclassis: Asternähnliche (Asteridae)
Vorlage:Ordo: Asternartige (Asterales)
Vorlage:Familia: Korbblütengewächse (Asteraceae)
Vorlage:Subfamilia: Carduoideae
Vorlage:Genus: Eberwurz (Carlina)
Vorlage:Species: Silberdistel
Wissenschaftlicher Name
Carlina acaulis
L.

Die Silberdistel (Carlina acaulis) gehört zur Gattung Eberwurz (Carlina) in der Vorlage:Subfamilia der Carduoideae innerhalb der Vorlage:Familia der Korbblütengewächse (Asteraceae).

Namen

Der Name Carlina acaulos, magna flore war bereits vor Carl von Linné gebräuchlich. Von Caspar Bauhin als Carlina caulifera vel acaulis bezeichnet. Der Gattungsname leitet sich wahrscheinlich über eine oberitalienische Dialekform cardelina (distelförmige Sippe) über den Namen des Distelfinks (Carduelis carduelis) vom lateinischen carduus ab. Ein Bezug auf Karl der Karl den Großen oder Kaiser Karl V ist sekundär und hat zu etymologischen Legenden Anlass gegeben. [1]

So soll ein Engel Karl dem Großen im Traum die Silberdistel als wahres Heilmittel gegen die Pest gezeigt haben, und sie wurde in dessen Heer verwendet. Daher angeblich Karlsblume.

Das Epipheton acaulis (lat.) bedeutet stängellos und bezieht sich auf den Wuchs der Pflanze.

Der volkstümliche Name Silberdistel bezieht sich auf die glänzenden Hüllblätter. Eberwurz (oder Eberdistel) beruht auf der ehemaligen Verwendung bei Schweinekrankheiten. Weitere Namen sind auch Jägerbrot, Wiesenkas, Alpenkas, Barometerdistel, Frauendistel, Wasserwurz, Karlsdistel, Wetterdistel.

Beschreibung

Die mehrjährige, krautige Pflanze ist fast stängellos oder erreicht Wuchshöhen von bis zu 40 Zentimeter. Mit ihrer bis in einen Meter tiefreichende Pfahlwurzel gilt die Silberdistel als Tiefwurzler. Die Laubblätter sind etwa sind bis zum Mittelnerv buchtig, fiederschnittig und stachelig gezähnt. Die Blattunterseite ist kahl bis etwas spinnwebig. Die größten Laubblätter werden vier bis acht Zentimeter breit.

Chromosomenzahl: 2n = 20 [2]

Blüte

Blütenstand umgeben von weißen Hüllblättern. Die ersten Röhrenblüten sind vom Rand her bereits aufgeblüht

Am meist einköpfigen Stängel sitzt der körbchenförmige Blütenstand mit äußeren Hüllblättern die wie die Laubblätter gestaltet sind. Die inneren Hüllblätter sind oberseits silbrig-weiß (selten etwas rötlich) und zur Blütezeit bereits abgestorben. Diese umgeben das eigentliche Blütenkörbchen, welches sich aus einigen hundert weißlichen bis rötlichen Röhrenblüten zusammensetzt. Mit den inneren Hüllblätter gemessen, erreicht das Körbchen einen Durchmesser von 50 bis 110 Millimeter.

Blütezeit ist von Juli bis September.

Die Aufbau ähnelt stark dem der Asteroideae, bei denen oft die Röhrenblüten von Zungenblüten umgeben sind. Diese Verstärkung der Schauwirkung wird bei der Silberdistel jedoch durch die inneren Hüllblätter erreicht. Diese Hüllblätter reflektieren im Unterschied zu den Röhrenblüten auch UV wodurch Insekten, die UV wahrnehmen, wissen wo Nektar zu finden ist. Dieses Merkmal ist bei Korbblütlern der Regelfall.

Durch die mindest 10 Millimeter lange Kronröhre kann die Bestäubung nur durch langrüsselige Insekten, vor allem Bienen, Hummeln und Falter erfolgen.

Systematik

Für die Silberdistel existieren zwei Unterarten, die im Gegensatz zu älteren Auffassungen nicht durch die Stängellänge sondern durch die Gestalt der Blattspreite unterschieden werden. Bei beiden Unterarten existieren jeweils Morphotypen mit sitzenden und solche mit gestielten Körben. [3]

  • Gewöhnliche Silberdistel (Carlina acaulis L. subsp. acaulis)
    Die mittleren Abschnitte mit breitem Grund der Blattspindel aufsitzend, am Grund etwa 6 bis 15 Millimeter breit. Die Laubblattspreite sind mehr oder weniger gewellt. Die Abschnitte höchstens bis zur Mitte geteilt und feindornig. Stängelblätter gleichmäßig verteilt (var. alpina) oder unter dem Korb rosettig gehäuft (var. acaulis)
  • Krausblatt-Silberdistel (Carlina acaulis subsp. simplex (Waldst. & Kit.) Nyman) Syn.: Carlina caulescens Lam., Carlina aggregata Waldst. & Kit., Carlina alpina Jacq., Carlina acaulis L. subsp. aggregata (Waldst. & Kit.) Hegi, Carlina simplex Waldst. & Kit., Carlina cirsioides Klokov)
    Die mittleren Abschnitte mit verschmälertem Grund dem Mittelfeld aufsitzend, am Grund etwa 2 bis 6 Millimeter breit. Die Laubblattspreite sind kraus. Die Abschnitte bis über die Mitte geteilt und Dorne etwas kräftiger.

Ausbreitungsmechanismen

Fruchstand der Silberdistel, Deutlich sind die Schirmchenflieger zu erkennen

Die Silberdistel besitzt viele Ausbreitungsmechanismen. Die Achänen können durch den Pappus als Schirmchenflieger mit dem Wind verbreitet werden (Anemochorie). Doch meist erfolgt die Verbreitung als Tierstreuer. Die dornigen Hüllblätter heften sich an vorbeistreifende Tiere und schütteln so die Früchte aus. Aber auch Körnerfresser, wie Vögel können zur Ausbreitung beitragen.

Schließlich werden die Korbböden von der Pflanze losgelöst und verbreiten die verbliebenen Früchte als Steppenroller.

Vorkommen

Die Art ist in Europa weit verbreitet. Von Weißrussland und Spanien im Westen bis Rumänien, und die Ukraine im Osten.

Das Verbreitungsgebiet in Deutschland erstreckt sich über die Alpen und das Alpenvorland, den Bayerischen Wald, die Schwäbische Alb, die Frankenalb, das Thüringer Becken, die Rhön und nordwärts bis an den Rand des Harz. Wenige Standorte auch darüber hinaus im Weser-Leine-Bergland und im Nördlichen Harzvorland. Stark zurückgegangen ist die Art in der Oberlausitz. Im Westen, Norden und Osten Deutschlands ist die Art sehr selten bis vollständig fehlend. Die Silberdistel ist in Deutschland gesetzlich geschützt und gehört zu den gefährdeten Arten.

In Österreich häufig in allen Bundesländern.

Standort

Als Standort werden sommerwarme, meist beweidete Magerrasen auf basenreichen Böden, vor allem Kalkgebiete, bevorzugt. Die Silberdistel gedeiht von der Tallage bis in die subalpine Höhenstufe maximal bis in 2800 Meter Seehöhe.

Die Pflanze ist eine Charakterart der Halbtrocken-Rasen des Tieflands, wächst in den Alpen gerne auch in der Ordnung Blaugras-Rasen (Seslerietalia albicantis).

Die Wetterdistel

Illustration der Silberdistel in Deutschlands Flora in Abbildungen von 1796. Die Wuchshöhe lässt keinen direkten Schluss auf die Unterart zu

Die abgestorbenen Hüllblätter der Silberdistel nehmen bei Erhöhung der Luftfeuchtigkeit an der Blattunterseite mehr Wasser auf als an der Blattoberseite. Durch diese hydroskopische Eigenschaft krummen sich die Hüllblätter nach oben und schützen die Röhrenblüten vor Regen.

Diese Eigenschaft verdankt die Pflanze die Bezeichnung Wetterdistel. Schließen sich die Hüllblätter ist Regen zu erwarten, bei Sonnenschein öffnen sie sich. Bereits ein fünf bis zehnmaliges Anhauchen genügt um die erste Aufrichtebewegung auszulösen.

Verwendung

Das aromatisch riechende Rhizom enthält ätherische Öle und schmeckt daher scharf und bitter. Hauptbestandteil des Öls ist mit 80% bis 90% das antibakterielle sowie toxische Carlinaoxyd. Weiters enthält das Rhizom auch über 20% Inulin als Speicherstoff.

Die Wurzel wurde in der Volksheilkunde als Grippemittel, harntreibendes Mittel und gegen Greisenbrand gesammelt, in der Tiermedizin als Mast- und Brunstpulver verwendet. Die Blütenböden wurden früher ähnlich wie Artischocken gegessen. Daher wird die Silberdistel bei Almhirten auch Jägerbrot genannt.

Sonstiges

Die Silberdistel wird entsprechend der Gegend auch Röhndistel oder auch Juradistel genannt. Als eingetragenes Warenzeichen steht "Juradistl" als Marke für Lammfleisch von Lämmern, die auf Magerrasen weiden. Weiden auf kalkhaltigem Gestein mit geringer Humusauflage und geringen Niederschlägen sind der bevorzugte Wuchsort dieser Pflanze. Ohne die Bewirtschaftung durch weidende Schafherden würden die offenen Magerrasen verbuschen und die Silberdistel verschwinden.

Diese Pflanze wurde zur Blume des Jahres 1997 gewählt.

Quellen und Einzelnachweise

  1. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage, Birkhäuser, Basel 1996 (Nachdruck ISBN 3-937872-16-7
  2. * Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 8. Auflage, Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5
  3. Fischer, M. A., Adler, W. & Oswald K.: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Linz, 2005, ISBN 3-85474-140-5, Seite 924

Literatur

  • Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
  • Düll/Kutzelnick: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands, 6. Auflage, Quelle & Meyer Verlag, ISBN 3-494-01397-7
  • Dieter Heß: Alpenblumen - Erkennen - Verstehen - Schützen, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3243-5
Commons: Silberdistel – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien