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Räckelwitz und Henryk Dembiński: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Image:Henryk_Dembinski.jpg|thumb|200px|<center>Henryk Dembiński]]
{{Infobox Ort in Deutschland
'''Henryk Dembiński''', deutsche Transliteration ''Heinrich Dembinski'' (* [[16. Januar]] [[1791]] in [[Krakau]]; &dagger; [[13. Juni]] [[1864]]) war ein [[Polen|polnischer]] General.
|Wappen =
|lat_deg = 51 |lat_min = 15
|lon_deg = 14 |lon_min = 14
|Lageplan =
|Bundesland = Sachsen
|Regierungsbezirk = Dresden
|Landkreis = Kamenz
|Verwaltungsverband = Am Klosterwasser
|Höhe = 164
|Fläche = 11.51
|Einwohner = 1253
|Stand = 2005-09-30
|PLZ = 01920
|Vorwahl = 035796
|Kfz = KM
|Gemeindeschlüssel = 14 2 92 440
|Gliederung = 6 [[Ortsteil]]e
|Straße = Hauptstraße 41
|Website = [http://www.raeckelwitz.de/ www.raeckelwitz.de]
|Bürgermeister = Franz Brußk
|Partei = CDU
}}


Dembinski besuchte zwischen [[1806]] und [[1809]] die [[Ingenieurakademie Wien|Ingenieurakademie]] in [[Wien]] und trat dann als gemeiner Soldat in ein polnisches Jägerregiment. Als [[1812]] der Feldzug gegen [[Russland]] eröffnet wurde, war er [[Leutnant]], wurde auf dem Schlachtfeld von [[Smolensk]] von [[Napoléon Bonaparte]] selbst zum [[Kapitän]] ernannt und kämpfte [[1813]] bei [[Leipzig]] mit. [[1815]] kehrte er in sein Vaterland zurück, wo er in Zurückgezogenheit lebte.
'''Räckelwitz''', [[Sorbische Sprache|sorbisch]] '''Worklecy''', ist eine kreisangehörige Gemeinde in der [[Sachsen|sächsischen]] [[Oberlausitz]]. Sie ist Mitglied im [[Verwaltungsverband Am Klosterwasser]] (Zarjadniski zwjazk "Při Klóšterskej wodźe"). Ein großer Teil der Bevölkerung sind [[Sorben]].


Beim Ausbruch der [[Julirevolution|Revolution von 1830]] wurde er [[Major]] eines [[Regiment]]s, das sich in der [[Woiwodschaft Krakau]] bildete, erhielt aber bald darauf den Oberbefehl über die mobile [[Nationalgarde]] dieses Gebiets und kämpfte mit diesem Korps in der Schlacht bei [[Grochow]]. Bald darauf stellte ihn der Oberfeldherr [[Skrzynecki]] an die Spitze einer [[Kavallerie]]brigade, mit welcher Dembinski in dem Gefecht bei [[Kuflew]] den Feldmarschall [[Hans Karl von Diebitsch-Sabalkanski|Diebitsch]] mit einem Heer von 60.000 Mann einen Tag lang aufhielt.
== Geographie und Verkehr==
Die Gemeinde befindet sich ca. 8 km östlich der Kreisstadt [[Kamenz]] und ca. 15 km nordwestlich von [[Bautzen]]. Die [[Bundesautobahn 4|A 4]] ist über den Anschluss [[Uhyst am Taucher|Uhyst]] (ca. 6 km) zu erreichen. Die Gemeinde liegt in der westlichen Oberlausitz am Rande des Westlausitzer Hügel- und Berglandes, im Übergang zwischen der flachen Teichlandschaft im Norden und dem Lausitzer Bergland im Süden. Durch Räckelwitz fließt das Klosterwasser, ein Nebengewässer (Bach) der [[Schwarze Elster|Schwarzen Elster]].


Eine nicht minder glänzende Waffentat war die Erstürmung der für uneinnehmbar gehaltenen Brücke bei [[Ostrolenka]]. Hierauf marschierte Dembinski mit einer kleinen Schar mitten durch das von feindlichen Heeresmassen überschwemmte Land nach [[Warschau]], wo er sofort zum [[Gouverneur]] und nach Skrzyneckis Rücktritt zum Oberfeldherrn ernannt, aber auf diesem Posten schon nach wenigen Tagen durch [[Krukowiecki]] ersetzt wurde. Er trat dann in [[Rybiński]]s Korps ein, führte bei dessen Übertritt aus preußischem Gebiet die [[Nachhut]] und überschritt am 5. Oktober [[1831]] ebenfalls die Grenze.
== Ortsgliederung ==


Dembinski begab sich darauf nach [[Frankreich]] und trat [[1843]] in die Dienste [[Mehmed Ali|Mehmed Alis]] von Ägypten, der ihn mit der Reorganisation der ägyptischen Armee beauftragte, kehrte aber bald wieder nach [[Paris]] zurück. [[1848]] verließ er sein Asyl und bemühte sich, eine Verbindung der [[Slawen]] mit den [[Magyaren]] zustande zu bringen.
Die Ortsteile sind:


Nachdem er den [[Slawenkongress]]en in Breslau und Prag beigewohnt hatte, ging er nach [[Debrecen|Debreczin]], dem damaligen Sitz der ungarischen Regierung, und wurde daselbst am 5. Februar [[1849]] zum Oberkommandanten der revolutionären Hauptarmee ernannt. Die Eifersucht [[Arthur Görgey|Görgeys]] aber sowie die Abneigung der Truppen gegen den hochfahrenden Ausländer bereiteten ihm vielfache Schwierigkeiten. Als Dembinski nach der unglücklichen [[Schlacht bei Kapolna]] (26. bis 28. Februar 1849) beim [[Rückzug]] hinter die [[Theiß]] aus Unkenntnis des Terrains falsche Dispositionen traf, forderte ihn das gesamte ungarische Offizierkorps zur Abdankung auf, die auch die Regierung annahm.
* Dreihäuser (Horni Hajnk)
* Höflein (Wudwor)
* Neudörfel (Nowa Wjeska)
* Räckelwitz (Worklecy)
* Schmeckwitz (Smječkecy)
* Teichhäuser (Haty)


Indes wurde der weitere Frühlingsfeldzug, erst unter [[Antal Vetter]]s und später unter Görgeys Oberkommando, größtenteils nach den von Dembinski schon früher entworfenen Plänen ausgeführt. Dembinski war darauf mehrere Monate in der Operationskanzlei zu [[Debrecen|Debreczin]] beschäftigt, bis er im Juni 1849 beim Herannahen der [[Russen]] das Kommando der ungarischen [[Nordarmee]] erhielt. Doch trat er noch vor Eröffnung des Sommerfeldzugs zurück, weil sein Plan, in [[Galizien]] einzufallen, von der [[Ungarn|ungarischen]] Regierung nicht gebilligt wurde. Als infolge der zwischen [[Lajos Kossuth|Kossuth]] und Görgei entstandenen Differenzen das Oberkommando von letzterem an [[Mészáros]] überging (2. Juli), wurde diesem Dembinski als [[Generalquartiermeister]] an die Seite gegeben, in welcher Eigenschaft er den Rückzug der [[Theiß]]armee bis [[Szeged|Szegedin]] und die Schlacht bei [[Szöreg]] (5. August) leitete.
== Sehenswürdigkeiten ==
*Herrenhaus


Dembinski zog sich von hier nach [[Temesvár]] zurück, wo er von der vereinigten österreichisch-russischen Macht aufs Haupt geschlagen und seine Armee völlig auseinander gesprengt wurde. Dembinski rettete sich mit [[Kossuth]] und den andern Revolutionshäuptern auf [[Türkei|türkisches]] Gebiet. Im Juli [[1850]] zog er nach Paris, wo er seitdem in völliger Zurückgezogenheit lebte und am 13. Juni 1864 starb.
== Geschichte ==
Räckelwitz wurde im Jahr 1280 als ''Rokolewicz'' erstmals urkundlich erwähnt. Seit dem Jahr 1304 befand sich hier ein Rittergut. Die letzte Eigentümerin dieses Gutes, Gräfin Monika von Stollberg, vererbte das Herrenhaus dem [[Malteserorden]]. Im Zeitraum von 1903 bis 2000 befand sich dann im ehemaligen Herrenhaus eine katholische Geburtenklinik dieses Ordens. Ein Großteil der Einwohner des östlichen [[Landkreis Kamenz|Landkreises Kamenz]] und des benachbarten [[Landkreis Bautzen|Bautzener Landkreises]] sind in Räckelwitz zur Welt gekommen. Auch der bedeutende sorbische Schriftsteller [[Jurij Brězan]] ist hier geboren.


=== Schriften ===
* ''Mein Feldzug nach und in Litauen und mein Rückzug von Kurszany nach Warschau''. (Hrsg. von Spazier, Leipzig 1832)
* ''Mémoires''. (Paris 1833)
* ''Denkwürdigkeiten über den ungarischen Krieg 1848 und 1849''. (das. 1849)
* ''Memoiren über den Aufstand von 1830 bis 1831''. 2 Bde. (Poln., Krakau 1878)

[[Kategorie:Mann|Dembinski, Heinrich]]
[[Kategorie:Pole|Dembinski, Heinrich]]
[[Kategorie:Geboren 1791|Dembinski, Heinrich]]
[[Kategorie:Gestorben 1864|Dembinski, Heinrich]]
[[Kategorie:Militärperson (Polen)|Dembinski, Heinrich]]

{{Personendaten|
NAME=Dembinski, Heinrich
|ALTERNATIVNAMEN=Henryk Dębiński
|KURZBESCHREIBUNG=ein [[Polen|polnischer]] General
|GEBURTSDATUM=[[16. Januar]] [[1791]]
|GEBURTSORT=[[Krakau]]
|STERBEDATUM=[[13. Juni]] [[1864]]
|STERBEORT=
}}


[[en:Henryk Dembiński]]
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Kamenz}}
[[hu:Henryk Dembiński]]
[[Kategorie:Ort in Sachsen|Rackelwitz]]
[[it:Henryk Dembiński]]
[[pl:Henryk Dembiński]]

Version vom 24. Dezember 2006, 12:45 Uhr

Henryk Dembiński

Henryk Dembiński, deutsche Transliteration Heinrich Dembinski (* 16. Januar 1791 in Krakau; † 13. Juni 1864) war ein polnischer General.

Dembinski besuchte zwischen 1806 und 1809 die Ingenieurakademie in Wien und trat dann als gemeiner Soldat in ein polnisches Jägerregiment. Als 1812 der Feldzug gegen Russland eröffnet wurde, war er Leutnant, wurde auf dem Schlachtfeld von Smolensk von Napoléon Bonaparte selbst zum Kapitän ernannt und kämpfte 1813 bei Leipzig mit. 1815 kehrte er in sein Vaterland zurück, wo er in Zurückgezogenheit lebte.

Beim Ausbruch der Revolution von 1830 wurde er Major eines Regiments, das sich in der Woiwodschaft Krakau bildete, erhielt aber bald darauf den Oberbefehl über die mobile Nationalgarde dieses Gebiets und kämpfte mit diesem Korps in der Schlacht bei Grochow. Bald darauf stellte ihn der Oberfeldherr Skrzynecki an die Spitze einer Kavalleriebrigade, mit welcher Dembinski in dem Gefecht bei Kuflew den Feldmarschall Diebitsch mit einem Heer von 60.000 Mann einen Tag lang aufhielt.

Eine nicht minder glänzende Waffentat war die Erstürmung der für uneinnehmbar gehaltenen Brücke bei Ostrolenka. Hierauf marschierte Dembinski mit einer kleinen Schar mitten durch das von feindlichen Heeresmassen überschwemmte Land nach Warschau, wo er sofort zum Gouverneur und nach Skrzyneckis Rücktritt zum Oberfeldherrn ernannt, aber auf diesem Posten schon nach wenigen Tagen durch Krukowiecki ersetzt wurde. Er trat dann in Rybińskis Korps ein, führte bei dessen Übertritt aus preußischem Gebiet die Nachhut und überschritt am 5. Oktober 1831 ebenfalls die Grenze.

Dembinski begab sich darauf nach Frankreich und trat 1843 in die Dienste Mehmed Alis von Ägypten, der ihn mit der Reorganisation der ägyptischen Armee beauftragte, kehrte aber bald wieder nach Paris zurück. 1848 verließ er sein Asyl und bemühte sich, eine Verbindung der Slawen mit den Magyaren zustande zu bringen.

Nachdem er den Slawenkongressen in Breslau und Prag beigewohnt hatte, ging er nach Debreczin, dem damaligen Sitz der ungarischen Regierung, und wurde daselbst am 5. Februar 1849 zum Oberkommandanten der revolutionären Hauptarmee ernannt. Die Eifersucht Görgeys aber sowie die Abneigung der Truppen gegen den hochfahrenden Ausländer bereiteten ihm vielfache Schwierigkeiten. Als Dembinski nach der unglücklichen Schlacht bei Kapolna (26. bis 28. Februar 1849) beim Rückzug hinter die Theiß aus Unkenntnis des Terrains falsche Dispositionen traf, forderte ihn das gesamte ungarische Offizierkorps zur Abdankung auf, die auch die Regierung annahm.

Indes wurde der weitere Frühlingsfeldzug, erst unter Antal Vetters und später unter Görgeys Oberkommando, größtenteils nach den von Dembinski schon früher entworfenen Plänen ausgeführt. Dembinski war darauf mehrere Monate in der Operationskanzlei zu Debreczin beschäftigt, bis er im Juni 1849 beim Herannahen der Russen das Kommando der ungarischen Nordarmee erhielt. Doch trat er noch vor Eröffnung des Sommerfeldzugs zurück, weil sein Plan, in Galizien einzufallen, von der ungarischen Regierung nicht gebilligt wurde. Als infolge der zwischen Kossuth und Görgei entstandenen Differenzen das Oberkommando von letzterem an Mészáros überging (2. Juli), wurde diesem Dembinski als Generalquartiermeister an die Seite gegeben, in welcher Eigenschaft er den Rückzug der Theißarmee bis Szegedin und die Schlacht bei Szöreg (5. August) leitete.

Dembinski zog sich von hier nach Temesvár zurück, wo er von der vereinigten österreichisch-russischen Macht aufs Haupt geschlagen und seine Armee völlig auseinander gesprengt wurde. Dembinski rettete sich mit Kossuth und den andern Revolutionshäuptern auf türkisches Gebiet. Im Juli 1850 zog er nach Paris, wo er seitdem in völliger Zurückgezogenheit lebte und am 13. Juni 1864 starb.

Schriften

  • Mein Feldzug nach und in Litauen und mein Rückzug von Kurszany nach Warschau. (Hrsg. von Spazier, Leipzig 1832)
  • Mémoires. (Paris 1833)
  • Denkwürdigkeiten über den ungarischen Krieg 1848 und 1849. (das. 1849)
  • Memoiren über den Aufstand von 1830 bis 1831. 2 Bde. (Poln., Krakau 1878)