Zum Inhalt springen

Geisingen (Pfronstetten) und Melina Borčak: Unterschied zwischen den Seiten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Unterschied zwischen Seiten)
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
+Commonscat
 
Links ergänzt, Kleinigkeiten
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Melina Borčak''' (* [[1990]] in [[Sarajevo]], [[Bosnien und Herzegowina]]) ist eine bosnisch-deutsche Journalistin, Autorin und Filmemacherin. Sie ist bekannt für ihre Arbeit zu Themen wie antimuslimischer Rassismus, Medienkritik, muslimischer Feminismus und diskriminierungssensible Sprache. Seit 2015 lebt sie wieder in Deutschland, nachdem sie zuvor fast zwei Jahrzehnte in Bosnien verbracht hatte. Ihre journalistischen Beiträge erscheinen unter anderem bei internationalen Medienhäusern wie CNN, ARD, arte und Deutsche Welle.
{{Dieser Artikel|behandelt den Ortsteil der Gemeinde Pfronstetten. Weitere Bedeutungen siehe [[Geisingen (Begriffsklärung)]].}}


== Leben ==
{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
| Ortsteil = Geisingen
| Alternativname =
| Gemeindeart =
| Gemeindename = Pfronstetten
| Alternativanzeige-Gemeindename =
| Ortswappen =
| Ortswappen-Beschreibung =
| Breitengrad = 48.233299
| Längengrad = 9.402655
| Nebenbox =
| Bundesland = Baden-Württemberg
| Höhe-Präfix =
| Höhe = 734
| Höhe-von =
| Höhe-bis =
| Höhe-Bezug = NHN
| Fläche = 7.03
| Fläche-Quelle = <ref name="PF">{{Internetquelle |url=https://pfronstetten.de/gemeinde/daten-zahlen/ |titel=Ortsteile, Daten & Zahlen|abruf=2024-09-19}}</ref>
| Einwohner =
| Einwohner-Stand-Datum =
| Einwohner-Quelle =
| Eingemeindungsdatum =
| Eingemeindet-nach =
| Postleitzahl1 = 72539
| Postleitzahl2 =
| Vorwahl1 = 07373
| Vorwahl2 =
| Lagekarte =
| Lagekarte-Beschreibung =
| Poskarte =
| Poskarte-Beschreibung =
| Bild = WhatsApp Bild 2024-11-17 um 13.38.30 aa02b7a4.jpg
| Bild-Beschreibung = Geisingen bei Nacht
| Bilderwunsch =
}}
'''Geisingen''' ist ein [[Ortsteil]] der [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] [[Pfronstetten]] im [[Landkreis Reutlingen]] in [[Baden-Württemberg]].


== Lage ==
==== Kindheit und Jugend ====
Melina Borčak wurde in Sarajevo geboren und wuchs während des [[Bosnienkrieg]]s (1992–1995) als Flüchtling in Deutschland auf. Nach dem Krieg kehrte sie nach Bosnien zurück, wo sie ihre Jugend in den Nachkriegsjahren in Sarajevo verbrachte. Ihre Erfahrungen als Flüchtling und die Rückkehr in ein ihr unbekanntes Land prägten ihre spätere Arbeit.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://melinaborcak.com/de/uber-mich/ |titel=Über mich |sprache=de-DE |abruf=2025-03-22}}</ref>
Geisingen liegt auf der [[Schwäbische Alb|Schwäbischen Alb]], etwa sechs Kilometer südöstlich des Gemeindeteils Pfronstetten und vier Kilometer westlich von [[Zwiefalten]].<mapframe latitude="48.234964" longitude="9.400864" zoom="5" text="Geisingen (Pfronstetten)" width="220" height="180">{
"type": "FeatureCollection",
"features": [
{
"type": "Feature",
"properties": {},
"geometry": {
"type": "Point",
"coordinates": [ 9.401464, 48.234637 ]
}
}
]
}</mapframe>


== Geschichte ==
==== Ausbildung ====
Sie studierte Journalismus an der [[Universität Sarajevo]] und schloss später einen Master in Medienwissenschaft an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] ab. Während ihres Studiums war sie Stipendiatin mehrerer Organisationen, darunter die [[Heinrich-Böll-Stiftung]], die [[Konrad-Adenauer-Stiftung]], die [[Deutschlandstiftung Integration]] (unter der Schirmherrschaft von Angela Merkel) sowie die Stadt Sarajevo und die Ikre Stiftung für Kinder im Genozid ermordeter Eltern und demobilisierter Soldat*innen.<ref name=":0" />
Geisingen wurde erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt. Von 1412 bis 1803 gehörte Geisingen zum [[Kloster Zwiefalten]], im Zuge der [[Säkularisation]] ging es an [[Württemberg]] über. Durch die [[Gebietsreform in Baden-Württemberg]] wurde Geisingen 1975 nach Pfronstetten eingemeindet, durch die [[Kreisreform Baden-Württemberg 1973]] Teil des [[Landkreis Reutlingen|Landkreises Reutlingen]].<ref name="Leo">{{Internetquelle |url=https://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/15947/Geisingen+-+Altgemeinde%7ETeilort |titel=Altgemeinde Geisingen|abruf=2024-09-19}}</ref><ref name="Kirche" />


=== Wappen ===
==== Karrierebeginn ====
Nach ihrem Studium arbeitete sie zunächst in bosnischen Medien, bevor sie ihre Karriere nach Deutschland verlegte. Sie absolvierte Stationen bei der [[Deutsche Welle|Deutschen Welle]] in Bonn, Berlin und Potsdam, der EMS Journalistenschule sowie im [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]]. Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland im Jahr 2015 ist sie als freie Journalistin und Filmemacherin tätig.<ref name=":0" />
{{Wappenbeschreibung
|Wappenbild = Wappen Pfronstetten-Geisingen.png
|Kurzdarstellung= Wappen der ehemaligen Gemeinde Geisingen
|Blasonierung = In Gold ein aus dem Unterrand emporkommender, linksgekehrter schwarzer Abtsstab, beheftet mit einer roten Hirschstange.
|Quelle =
|Begründung =
|Zusatz = {{Siehe auch|Liste der Wappen im Landkreis Reutlingen}}
}}


=== Religion ===
== Berufliches Wirken ==
=== Journalismus und Film ===
[[Datei:Kapelle St. Erhard in Geisingen, Innenansicht.jpg|mini|Innenansicht der Kapelle St. Erhard]]

Die barocke Kapelle dicht an der Ortsdurchfahrt Geisingen ist dem heiligen Erhard gewidmet, sie wurde 1714 gebaut und 1976/77 renoviert. Katholische Bewohner gehören heute zur Kirchengemeinde Huldstetten in der Seelsorgeeinheit Zwiefalter Alb, evangelische zu Zwiefalten.<ref name="Leo" /><ref name="Kirche">{{Internetquelle |url=https://se-zwiefalter-alb.drs.de/kirchengemeinden/huldstetten-st-nikolaus.html |titel=Kirchengemeinde Huldstetten|abruf=2024-09-19}}</ref><ref name="UO">{{Internetquelle |url=https://www.unsere-orte.de/unsere-orte/pfronstetten-und-seine-teilorte/pfronstetten-geisingen |titel=Pfronstetten-Geisingen|abruf=2024-09-19}}</ref>
Melina Borčak arbeitet als freie Journalistin für Medienhäuser wie [[CNN]], [[ARD]], [[arte]] und [[Deutsche Welle]]. Ihre Schwerpunkte liegen auf Themen wie [[Rassismus]]<ref>{{Internetquelle |autor=Judith Vonberg,Nadine Schmidt,Melina Borcak |url=https://edition.cnn.com/2017/10/24/europe/afd-germany-parliament-first-day/index.html |titel=First day on the job: Meet Germany’s new far-right politicians |datum=2017-10-24 |sprache=en |abruf=2025-03-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.fluter.de/antimuslimischer-rassismus-interview-melina-borcak |titel=Antimuslimischer Rassismus: Interview mit Melina Borčak |sprache=de |abruf=2025-03-22}}</ref>, [[Genozid]]e<ref>{{Internetquelle |autor=IGGiOE |url=https://www.youtube.com/watch?v=7QkZLW8ip84 |titel=Expertinneninterview mit Melina Borčak - Srebrenica Gedenkwoche 2022 |datum=2022-07-04 |abruf=2025-03-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Laura Smith-Spark,Melina Borcak |url=https://edition.cnn.com/2017/11/30/europe/slobodan-praljak-hague-death/index.html |titel=Inquiry into general’s courtroom suicide |datum=2017-11-30 |sprache=en |abruf=2025-03-22}}</ref>, Medienkritik und [[Muslimischer Feminismus|muslimischer Feminismus]]<ref>{{Internetquelle |url=https://veto-mag.de/melina-borcak/ |titel=Aufklärerisch — Melina Borčak – Veto Magazin |sprache=de |abruf=2025-03-22}}</ref>. Sie gilt als ausgewiesene Expertin für den [[Genozid von Srebrenica]].<ref>{{Literatur |Autor=Melina Borčak |Titel=Gedenken an Genozide in Bosnien: Die Vergangenheit ist nie vergangen |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2021-04-20 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/Gedenken-an-Genozide-in-Bosnien/!5762165/ |Abruf=2025-03-22}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Melina Borčak |Titel=Medien über Genozid in Srebrenica: Das Mindeste |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2020-07-17 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/Medien-ueber-Genozid-in-Srebrenica/!5695255/ |Abruf=2025-03-22}}</ref>

Im Jahr 2022 kritisierte Borčak eine Podcast-Folge der Sendung "Sack Reis". Sie warf dem SWR Genozidleugnung vor.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fr.de/politik/swr-genozidleugnung-drohungen-rassismus-bosnien-vorwuerfe-melina-borcak-news-zr-91728904.html |titel=Genozidleugnung, Drohungen, Rassismus: Journalistin mit schweren Vorwürfe gegen SWR |datum=2022-08-17 |sprache=de |abruf=2025-03-22}}</ref> Der [[SWR]] reagierte darauf, dass Borčak zu einer Sonderfolge des Podcasts eingeladen wurde.

Dr Chefredakteur der Zeitschrift "Journalist" Matthias Daniel erklärte, die SWR-Sondersendung sei "verheerend" gewesen. "Statt ihrer Kritikerin einfach mal zuzuhören, findet sich Melina Borčak in einem Konfrontations-Raum wieder, in der sowohl die SWR-Redaktionsleiterin als auch die SWR-Moderatorin in einer unbeholfenen Vorwärtsverteidigung jedes Gespür für einen sensiblen Austausch zu dem Thema und ein aufrichtiges Interesse an den Positionen ihrer Gesprächspartnerin vermissen lassen." In der Folge wurde das Podcastformat vorläufig eingestellt. Später löschte der SWR sowohl die kritisierte Podcast-Folge, als auch die Sonderfolge, woraufhin Borčak die Sonderfolge auf Twitter hochlud und damit wieder verfügbar machte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.journalist.de/werkstatt/werkstatt-detail/strafbar-schlechter-journalismus/ |titel=Strafbar schlechter Journalismus |sprache=de-de |abruf=2025-03-22}}</ref>

Die [[Gesellschaft für bedrohte Völker]] meldete sich mit einem offenen Brief an SWR-Redaktionsleiterin Karin Feltes zu Wort. Darin heißt es: "Wir fordern Sie nachdrücklich auf, die Podcast-Folge 'Sack Reis' mit Milica aus allen Verbreitungskanälen zu entfernen. Eine Richtigstellung der falschen Tatsachen und eine Entschuldigung bei den Überlebenden und Betroffenen vonseiten des SWR ist dringend überfällig."<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gfbv.de/de/news/brief-an-den-swr-zur-podcastfolge-sack-reis-10813/ |titel=Brief an den SWR zur Podcastfolge "Sack Reis" |sprache=en-us |abruf=2025-03-22}}</ref>

=== Buchautorin ===

2023 veröffentlichte sie das Buch ''Mekka hier, Mekka da – Wie wir über antimuslimischen Rassismus sprechen müssen''. Das Werk thematisiert antimuslimischen Rassismus in Deutschland und analysiert Darstellung von Muslimen in Medien, Politik und Alltag. Das Buch war ein [[Spiegel-Bestsellerliste|Spiegel-Bestseller]] und wurde auch in Borčaks Heimat, Bosnien, rezipiert.<ref>{{Internetquelle |autor=sarajevo_times |url=https://sarajevotimes.com/melina-borcaks-book-about-genocide-and-hatred-towards-muslims-is-a-bestseller-in-germany/ |titel=Melina Borcak's Book about Genocide and Hatred towards Muslims is a Bestseller in Germany |datum=2024-04-17 |sprache=en-US |abruf=2025-03-22}}</ref>

== Publikationen ==

=== Filme ===

* [https://www.rbb-online.de/unserleben/reportagen/vergessene-frauen---vertrags--und-gastarbeiterinnen-heute.html Borčak, Melina (2020): ''Vergessene Frauen – Vertrags- und Gastarbeiterinnen heute''] ''(RBB)''
* [https://play.funk.net/channel/ykollektiv-1059/die-kinder-des-bosnienkriegs-23-jahre-spaeter-1607064 Borčak, Melina (Reporterin) (2019): ''Die Kinder des Bosnienkrieges – 23 Jahre später''] ''(Funk)''

=== Artikel und Essays ===
* [https://www.spiegel.de/politik/ausland/ratko-mladic-auf-den-spuren-des-schlaechters-vom-balkan-a-1179325.html Borčak, Melina (2017): ''Keine Strafe hoch genug''] (''Spiegel Online)''
* [https://www.spiegel.de/geschichte/bosnien-der-tag-der-weissen-baender-a-1155857.html Borčak, Melina (2017): ''Das weiße Band der Schande''] (''Spiegel Online)''
* [https://taz.de/Ungleichbehandlung-von-Religionen/!5735268 Borčak, Melina (2020): ''Leise rieseln die Privilegien''] (TAZ)
* [https://www.bpb.de/shop/buecher/zeitbilder/542169/einwanderungsdeutschland/ Borčak, Melina/Hasters, Alice (2020): ''Einwanderungsdeutschland: 1945 bis 2023''] ''(''Bundeszentrale für politische Bildung) (S. 258–341)
* [https://taz.de/Gedenken-an-Genozide-in-Bosnien/!5762165 Borčak, Melina (2021): ''Die Vergangenheit ist nie vergangen'']. (TAZ)
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D1306694523 Emilia/Zykunov, Alexandra/Horch, Silvie (Hg.) (2024): ''Unlearn Patricarchy 2''.] (S. 214–238)

=== Bücher ===
* [https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/melina-borcak-mekka-hier-mekka-da-9783446278226-t-4033 Borčak, Melina (2023): ''Mekka hier, Mekka da. Wie wir über antimuslimischen Rassismus sprechen müssen''] (hanserblau)


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}


* [https://www.imdb.com/name/nm12305693/bio Eintrag im IMBd]
* [https://portal.dnb.de/opac/showFullRecord?currentResultId=melina+and+borcak%26any%26online&currentPosition=0 Eintrag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek]
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{Normdaten|TYP=g|GND=7819785-5|VIAF=249328855}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=|VIAF=|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2001-01-14}}


{{SORTIERUNG:Borcak, Melina}}
[[Kategorie:Ort im Landkreis Reutlingen]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Landkreis Reutlingen)]]
[[Kategorie:Journalist]]
[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1975]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Geographie (Pfronstetten)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1990]]
[[Kategorie:Frau]]

{{Personendaten
|NAME=Borčak, Melina
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=bosnisch-deutsche Journalistin, Autorin und Filmemacherin
|GEBURTSDATUM=1990
|GEBURTSORT=[[Sarajevo]], [[Bosnien und Herzegowina]]
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
}}
[[Kategorie:Bosnier]]
[[Kategorie:Bosnienkrieg]]

Version vom 22. März 2025, 23:06 Uhr

Melina Borčak (* 1990 in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina) ist eine bosnisch-deutsche Journalistin, Autorin und Filmemacherin. Sie ist bekannt für ihre Arbeit zu Themen wie antimuslimischer Rassismus, Medienkritik, muslimischer Feminismus und diskriminierungssensible Sprache. Seit 2015 lebt sie wieder in Deutschland, nachdem sie zuvor fast zwei Jahrzehnte in Bosnien verbracht hatte. Ihre journalistischen Beiträge erscheinen unter anderem bei internationalen Medienhäusern wie CNN, ARD, arte und Deutsche Welle.

Leben

Kindheit und Jugend

Melina Borčak wurde in Sarajevo geboren und wuchs während des Bosnienkriegs (1992–1995) als Flüchtling in Deutschland auf. Nach dem Krieg kehrte sie nach Bosnien zurück, wo sie ihre Jugend in den Nachkriegsjahren in Sarajevo verbrachte. Ihre Erfahrungen als Flüchtling und die Rückkehr in ein ihr unbekanntes Land prägten ihre spätere Arbeit.[1]

Ausbildung

Sie studierte Journalismus an der Universität Sarajevo und schloss später einen Master in Medienwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin ab. Während ihres Studiums war sie Stipendiatin mehrerer Organisationen, darunter die Heinrich-Böll-Stiftung, die Konrad-Adenauer-Stiftung, die Deutschlandstiftung Integration (unter der Schirmherrschaft von Angela Merkel) sowie die Stadt Sarajevo und die Ikre Stiftung für Kinder im Genozid ermordeter Eltern und demobilisierter Soldat*innen.[1]

Karrierebeginn

Nach ihrem Studium arbeitete sie zunächst in bosnischen Medien, bevor sie ihre Karriere nach Deutschland verlegte. Sie absolvierte Stationen bei der Deutschen Welle in Bonn, Berlin und Potsdam, der EMS Journalistenschule sowie im Deutschen Bundestag. Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland im Jahr 2015 ist sie als freie Journalistin und Filmemacherin tätig.[1]

Berufliches Wirken

Journalismus und Film

Melina Borčak arbeitet als freie Journalistin für Medienhäuser wie CNN, ARD, arte und Deutsche Welle. Ihre Schwerpunkte liegen auf Themen wie Rassismus[2][3], Genozide[4][5], Medienkritik und muslimischer Feminismus[6]. Sie gilt als ausgewiesene Expertin für den Genozid von Srebrenica.[7][8]

Im Jahr 2022 kritisierte Borčak eine Podcast-Folge der Sendung "Sack Reis". Sie warf dem SWR Genozidleugnung vor.[9] Der SWR reagierte darauf, dass Borčak zu einer Sonderfolge des Podcasts eingeladen wurde.

Dr Chefredakteur der Zeitschrift "Journalist" Matthias Daniel erklärte, die SWR-Sondersendung sei "verheerend" gewesen. "Statt ihrer Kritikerin einfach mal zuzuhören, findet sich Melina Borčak in einem Konfrontations-Raum wieder, in der sowohl die SWR-Redaktionsleiterin als auch die SWR-Moderatorin in einer unbeholfenen Vorwärtsverteidigung jedes Gespür für einen sensiblen Austausch zu dem Thema und ein aufrichtiges Interesse an den Positionen ihrer Gesprächspartnerin vermissen lassen." In der Folge wurde das Podcastformat vorläufig eingestellt. Später löschte der SWR sowohl die kritisierte Podcast-Folge, als auch die Sonderfolge, woraufhin Borčak die Sonderfolge auf Twitter hochlud und damit wieder verfügbar machte.[10]

Die Gesellschaft für bedrohte Völker meldete sich mit einem offenen Brief an SWR-Redaktionsleiterin Karin Feltes zu Wort. Darin heißt es: "Wir fordern Sie nachdrücklich auf, die Podcast-Folge 'Sack Reis' mit Milica aus allen Verbreitungskanälen zu entfernen. Eine Richtigstellung der falschen Tatsachen und eine Entschuldigung bei den Überlebenden und Betroffenen vonseiten des SWR ist dringend überfällig."[11]

Buchautorin

2023 veröffentlichte sie das Buch Mekka hier, Mekka da – Wie wir über antimuslimischen Rassismus sprechen müssen. Das Werk thematisiert antimuslimischen Rassismus in Deutschland und analysiert Darstellung von Muslimen in Medien, Politik und Alltag. Das Buch war ein Spiegel-Bestseller und wurde auch in Borčaks Heimat, Bosnien, rezipiert.[12]

Publikationen

Filme

Artikel und Essays

Bücher

Einzelnachweise

  1. a b c Über mich. Abgerufen am 22. März 2025 (deutsch).
  2. Judith Vonberg,Nadine Schmidt,Melina Borcak: First day on the job: Meet Germany’s new far-right politicians. 24. Oktober 2017, abgerufen am 22. März 2025 (englisch).
  3. Antimuslimischer Rassismus: Interview mit Melina Borčak. Abgerufen am 22. März 2025.
  4. IGGiOE: Expertinneninterview mit Melina Borčak - Srebrenica Gedenkwoche 2022. 4. Juli 2022, abgerufen am 22. März 2025.
  5. Laura Smith-Spark,Melina Borcak: Inquiry into general’s courtroom suicide. 30. November 2017, abgerufen am 22. März 2025 (englisch).
  6. Aufklärerisch — Melina Borčak – Veto Magazin. Abgerufen am 22. März 2025.
  7. Melina Borčak: Gedenken an Genozide in Bosnien: Die Vergangenheit ist nie vergangen. In: Die Tageszeitung: taz. 20. April 2021, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 22. März 2025]).
  8. Melina Borčak: Medien über Genozid in Srebrenica: Das Mindeste. In: Die Tageszeitung: taz. 17. Juli 2020, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 22. März 2025]).
  9. Genozidleugnung, Drohungen, Rassismus: Journalistin mit schweren Vorwürfe gegen SWR. 17. August 2022, abgerufen am 22. März 2025.
  10. Strafbar schlechter Journalismus. Abgerufen am 22. März 2025 (deutsch).
  11. Brief an den SWR zur Podcastfolge "Sack Reis". Abgerufen am 22. März 2025 (amerikanisches Englisch).
  12. sarajevo_times: Melina Borcak's Book about Genocide and Hatred towards Muslims is a Bestseller in Germany. 17. April 2024, abgerufen am 22. März 2025 (amerikanisches Englisch).